Mit Gewalt Frieden schaffen - Tekstbureau BLAUW

Gedanken, der ja weit verbreitet ist, illustriert Grimmelshausen mit dem Narren Jupiter. Die
Phantasie des Narren ist im Verständnis der Zeit die Umkehrung der Wirklichkeit. Wenn aber der
Narr die Wirklichkeit preist, dann ist die Wirklichkeit närrisch. Dieser Logik zu Folge ist der
Krieg, der vorgibt für den Frieden zu kämpfen, eine närrische Idee.
Das satirische Ideal einer gewaltfreien Welt entlarvt den Mythos vom Krieg der für den
Frieden kämpft und somit ist die Gestalt des Jupiters eine weitere Figur des Hans Jakob
Christoffel von Grimmelshausen, mit der er für eine gewaltfreie Welt plädiert.
Schlussfolgerung
In der Figur des Jupiter vereint Grimmelshausen verschiedene Anliegen. Zum einen verhöhnt er
die griechischen Götter und die abendländische Kultur. Er gibt Jupiter der Lächerlichkeit preis
und demonstriert damit die Überlegenheit der christlichen Welt.
Zum anderen verhöhnt Grimmelshausen mit Hilfe der Narrenfigur des Jupiter die Vorstellung
einer gewaltfreien Welt die durch den Krieg erreicht werden soll. Das satirische Ideal einer
gewaltfreien Welt ist der Traum eines ‚teutschen Helden“, der mit seinem „Schwert […] die
ganze Welt bezwingen und alle Gottlosen niedermachen wird“ (Grimmelshausen 2008; 220). In
der Satire macht Grimmelshausen sich lustig über den Krieg und all jene die im Krieg eine
Erfüllung oder gar ein Abenteuer sehen. Grimmelshausen glaubt nicht daran, das man mit Gewalt
Frieden schaffen kann. Obwohl der gesamte Roman mit dieser Friedensbotschaft durchdrungen
ist, demonstriert die Geschichte des Jupiter dieses Anliegen auf besonders eindringliche Weise.
Allerdings auch sehr versteckt. Es war nicht ganz einfach die Satire und die Umkehrung, die sich
daraus ergibt, herauszuarbeiten. Ich hoffe aber, es ist mir gelungen.
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