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ÖKO-TEST Stellungnahme zur „Detailanalyse ... - Presse - Öko-Test

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Bei der Rentenversicherung profitiert der Einzelne aber gar nicht mehr davon, wenn er<br />

vorzeitig verstirbt – siehe oben. Aber die Anbieter kassieren auf jeden Fall 25 Prozent<br />

vom Risikogewinn. Deshalb gilt: Je größer der Kapitalpuffer ist, desto nachteiliger ist der<br />

Tarif für Versicherte und desto mehr Gewinn bleibt für die Anbieter und ihre Aktionäre.<br />

Zu 4: Der GDV kritisiert, die von <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> angesetzte Benchmark für die Rentenleistung<br />

inklusive Überschuss von 4,45 Prozent sei zu hoch.<br />

Dazu sagt <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong>: Diese Argumentation ist schon erstaunlich. Schließlich geht die<br />

Versicherungsbranche selbst – zum Beispiel bei den Tarifen 2008 – davon aus, im<br />

Schnitt eine Gesamtverzinsung von mehr als 5,0 Prozent erwirtschaften zu können –<br />

und zwar nach Kosten. 3 Wenn dies erreicht werden kann, warum ist die <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> –<br />

Benchmark dann zu hoch? Abgesehen davon würde das regelmäßige Kaufen von<br />

Bundesanleihen über 30 Jahre und mehr im Schnitt eine Bruttorendite von 6 Prozent<br />

bringen. Insofern ist die Nettorendite von 4,45 Prozent nach Kosten nicht zu üppig<br />

gewählt. Und dass <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> den langfristigen Durchschnittszins im Auge hat, ist<br />

zudem angemessen, weil sich doch gerade die Versicherer immer wieder rühmen, mit<br />

ihrem Anlagemodell zu einer Verstetigung der Erträge beizutragen.<br />

Nur als Schmankerl am Rande: Bei dem kürzlich vom Deutschen Institut für Altersvorsorge<br />

(DIA) veröffentlichten Vergleich von privater kapitalgedeckter Vorsorge mit der<br />

gesetzlichen Rente hat der Autor, Professor Dr. Reinhard Schnabel, als Benchmark<br />

sogar einen Mix aus 50 Prozent Aktien und 50 Prozent Anleihen mit 5,4 Prozent Rendite<br />

gewählt – und anhand dieser Benchmark die Überlegenheit privater Vorsorge<br />

demonstriert. 4 Insofern ist die <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> – Benchmark keinesfalls zu hoch, sondern im<br />

Gegenteil deutlich konservativer.<br />

Zu 5: Der GDV behauptet, regulierte Kassen würden höhere Rechnungszinsen als<br />

deregulierte verwenden – und dadurch automatisch höhere Garantieleistungen bieten.<br />

Dazu sagt <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong>: Diese Behauptung trifft nicht generell zu. So finden sich zum<br />

Beispiel unter den von <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> untersuchten Tarifen mit dem Versicherungsverein<br />

des Bankgewerbes BVV und der Soka-Bau auch regulierte Kassen, die nachweislich mit<br />

2,25 Prozent Garantiezins kalkulieren. Trotzdem können sie eine höhere Garantieleistung<br />

als die deregulierten Kassen bieten. Die Unterschiede in der Garantieleistung<br />

resultieren eben nicht allein aus Zinsunterschieden.<br />

Zu 6: Der GDV kritisiert, <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> habe nicht ausreichend berücksichtigt, dass regulierte<br />

Kassen Sanierungsklauseln in ihrer Satzung enthalten, die eine Herabsetzung der<br />

Leistung zulassen.<br />

Dazu sagt <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong>: Auch hier verallgemeinert der GDV wiederum und verschweigt,<br />

dass sich unter den getesteten Wettbewerbspensionskassen ebenfalls Anbieter mit<br />

Sanierungsklausel befinden. Doch davon abgesehen: <strong>ÖKO</strong>-<strong>TEST</strong> hat im Artikel und in<br />

den Fragen und Antworten dazu expressis verbis auf diese Klauseln hingewiesen und<br />

sie auch ausführlich erläutert.<br />

3 Assekurata Marktstudie 2008 –Die Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung<br />

4 Risiken und Renditen bei gesetzlicher und privater Vorsorge, Deutsches Institut für Altersvorsorge(DIA),<br />

25. August 2008

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