Bedienungsanleitung - SPL
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Während bei der Mikrofonierung mehrere Verfahren in Frage<br />
kommen, ist bei der stereofonen Signalverarbeitung in der Produktion<br />
nur eine Alternative zur L/R-Kodierung gebräuchlich: das<br />
M/S-Format. M/S steht dabei für „Mitte/Seite“, die Signale werden<br />
also nicht von links nach rechts, sondern von der Mitte nach außen<br />
aufgeteilt.<br />
Das M/S-Format kann bereits bei der Mikrofonierung Anwendung<br />
finden: Zwei Mikrofone mit unterschiedlicher Charakteristik (Niere<br />
und Acht) nehmen jeweils Direkt- und Raumanteile auf. Vollkommen<br />
unabhängig von der Mikrofonierungstechnik kann es aber<br />
auch als alternative Stereo-Kodierung genutzt werden – es muss<br />
also nicht im M/S-Verfahren mikrofoniert werden, um später in der<br />
Signalverarbeitung eine M/S-Kodierung vornehmen zu können.<br />
Vielmehr kann durch Summen- und Differenzbildung aus der L/R-<br />
Kodierung eine M/S-Kodierung gebildet werden:<br />
M = L + R, S = L – R<br />
Das Mittensignal (M) enthält nach der Summierung von L und R<br />
die Mono-Information der L/R-Kodierung. Das Seitensignal wird<br />
ebenfalls aus L und R gebildet, zuvor wird aber die Polarität des<br />
rechten Kanals umgekehrt. Die gegenphasige Zusammenführung<br />
beider Kanäle löscht die Mono-Information – übrig bleibt die Differenz<br />
aus L und R, also das Seitensignal. In einer ausführlicheren<br />
Schreibweise wird die Formel deutlicher (das Minuszeichen steht<br />
für die Phasendrehung):<br />
M = L + R, S = L + (-R)<br />
Durch erneute Summen- und Differenzbildung wird aus der M/S-<br />
Kodierung wieder eine L/R-Kodierung gebildet:<br />
L = M + S, R = M - S<br />
Grundlagen zur M/S-Bearbeitung<br />
Aus den Summen- und Differenzbildungen ergibt sich schon rechnerisch,<br />
dass die Formatwandlungen von L/R über M/S zu L/R<br />
verlustlos sind – ein wichtiger Aspekt für die Anwendung der M/S-<br />
Kodierung in der Audio-Signalbearbeitung.<br />
Passeq Analog Code ® Plug-in 29