2030: Husum nimmt Kurs - buergerbewegung-husum
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<strong>2030</strong>: <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong><br />
Zukunftskonferenz<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ev.-luth.<br />
Kirchengemeinde<br />
St. Marien zu<br />
<strong>Husum</strong><br />
in Kooperation<br />
mit der<br />
Stadt <strong>Husum</strong>
Herausgeber:<br />
Ev.-lutherische Kirchengemeinde St. Marien<br />
Pastor Friedrich Mörs, Dr. Elisabeth Bongert<br />
Großstraße 21<br />
25813 <strong>Husum</strong><br />
Redaktion:<br />
Heike Hackmann<br />
ÖKOPARTNER Beratung + Bildung<br />
Lüdemannstraße 75<br />
24114 Kiel
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
„Man darf den sogenannten Realisten nicht die ganze<br />
Menschenwelt überlassen. Wir haben eine Wahl, als Menschen. Wir<br />
haben die Wahl einer ganz anderen Möglichkeit zu leben.<br />
Man sieht sie an Kindern und eine kleine Weile vor und nach der<br />
Geburt auch an ihren Müttern. Man sieht sie an Künstlern und<br />
Forschern, an Gründern und Erfindern und Heiligen. Alle diese<br />
Gruppen haben eines gemeinsam: Sie lassen sich nicht von ihren<br />
bösen Erfahrungen leiten, sondern von ihren guten Erwartungen.<br />
Sie sind nicht abgeschreckt durch das, was war, sondern gespannt<br />
auf das, was kommt. Sie leisten sich die Vorfreude auf das, was<br />
noch nicht dagewesen ist, auf die Utopie, auf das, was als<br />
Kommendes von den Realisten nicht verrechnet werden kann. Für<br />
sie ist die Welt voller Verheißungen, jedenfalls voller erfreulicher<br />
Chancen. Sie sind keine Schwärmer, aber sie sind insofern<br />
realistischer als die Realisten, als sie bereit sind, die Wirklichkeit<br />
nicht nur anzuschauen als die Summe der unverrückbaren<br />
Bedingungen des Daseins, sondern auch und zuletzt als das<br />
Spielfeld seiner Möglichkeiten, seiner Alternativen.“<br />
(Ernst Lange, ev. Theologe, 1927-74)<br />
(zitiert von Pastor Friedrich Mörs in seiner Begrüßungsrede<br />
zur Zukunftskonferenz am 22. Oktober 2004 in <strong>Husum</strong>)<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Vorwort der Veranstalter ............................................................. 4<br />
Das ganze System in einen Raum bringen –<br />
- Die Methode der Zukunftskonferenz ........................................ 6<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Zukunftskonferenz...... 7<br />
Personalien ................................................................................. 9<br />
Phase 1: Rückblick in die Vergangenheit.................................... 11<br />
Phase 2: Externe Trends............................................................. 24<br />
Phase 3: Stolz und Bedauern...................................................... 34<br />
Phase 4: Entwurf der Zukunft...................................................... 38<br />
Phase 5: Gemeinsamkeit herausarbeiten ................................... 47<br />
Phase 6: Maßnahmen planen ..................................................... 52<br />
Unterstützer/-innen der Zukunftskonferenz ................................. 57<br />
Seite 3<br />
Seite
Vorwort der Veranstalter<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Alle reden von der Zukunft – wir auch. Um den<br />
Unterschied und zugleich unser Verständnis von<br />
Zukunft zu verdeutlichen, hilft vielleicht ein altes<br />
indisches Gleichnis aus einer buddhistischen<br />
heiligen Schrift:<br />
“Einstmals lebte in Shravasta ein gewisser König.<br />
Der gebot seinem Diener: ‚Lasse alle<br />
Blindgeborenen der Stadt an einem Ort<br />
zusammenkommen‘. Als dies geschehen war, ließ<br />
er den Blindgeborenen einen Elefanten vorführen.<br />
Die einen ließ er den Kopf betasten mit den Worten<br />
‚so ist ein Elefant‘, andere das Ohr oder den<br />
Stoßzahn, den Rüssel, den Rumpf, den Fuß, das Hinterteil, den Schwanz, die<br />
Schwanzhaare. Dann fragte er: ‚Wie ist ein<br />
Elefant beschaffen?‘ Da sagten die, welche den<br />
Kopf betastet hatten, ‚er ist wie ein Topf‘, die das<br />
Ohr betastet hatten, ‚wie ein geflochtener Korb<br />
zum Schwingen des Getreides‘, die den Stoßzahn<br />
betastet hatten, ‚wie eine Pflugstange‘, die den<br />
Rumpf betastet hatten, ‚wie ein Speicher‘, die den<br />
Fuß betastet hatten‚ wie ein Pfeiler‘, die das<br />
Hinterteil betastet hatten, ‚wie ein Mörser‘, die den<br />
Schwanz betastet hatten, ‚wie eine Mörserkeule‘,<br />
die die Schwanzhaare betastet hatten, ‚wie ein<br />
Besen‘. Und mit dem Rufe: ‚Der Elefant ist so und<br />
nicht so‘ schlugen sie sich gegenseitig mit den<br />
Fäusten zum Ergötzen des Königs.”<br />
Zwei Einsichten können wir aus diesem Gleichnis<br />
gewinnen. Oftmals sehen wir unsere blinden Flecken zu allerletzt, weil wir so fest<br />
davon überzeugt sind, daß unsere beschränkte Sicht ganz und gar zutrifft. Und: Nur<br />
gemeinsam können wir erfolgreich in der Gestaltung unserer Zukunft und unserer<br />
Kommune sein.<br />
So war es wohl doch kein Zufall, daß das Bild des Elefanten die Zukunftskonferenz<br />
<strong>2030</strong>: <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong> wie ein roter Faden durchzog und dabei ist, zum<br />
Erkennungszeichen dieses Unternehmens zu werden.<br />
Dabei sah es längere Zeit gar nicht so aus, als ob es in <strong>Husum</strong> überhaupt eine<br />
Zukunftskonferenz geben würde. Bereits 2001hatte die “Agenda 21-Werkstatt”, eine<br />
Gruppe interessierter Bürgerinnen und Bürger, einen Anlauf unternommen, der<br />
jedoch keine hinreichende Unterstützung fand. Erst nach der Kommunalwahl 2003<br />
gelang es, aus den verschiedenen Bereichen von Politik, Verwaltung und<br />
Zivilgesellschaft eine Vorbereitungsgruppe zu bilden. Die Kirchengemeinde St.<br />
Marien übernahm die Trägerschaft, Elisabeth Bongert die Organisation und<br />
Begleitung. Nun hat es in den letzten 20 Jahren in <strong>Husum</strong> so manche Konferenzen<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
und workshops gegeben, nicht immer mit länger wirkenden Ergebnissen. Das soll<br />
und wird – hoffentlich – bei der Zukunftskonferenz anders sein. Durch die Arbeit der<br />
zwölf Gruppen, die sich während der Konferenz und im weiteren Prozeß gebildet<br />
haben, sollen die konsensual gefundenen Ziele in gemeinsam getragene<br />
Maßnahmen übersetzt werden. Deren Umsetzung wiederum erfordert die<br />
konstruktive Zusammenarbeit von städtischer Zivilgesellschaft, kommunaler<br />
Selbstverwaltung und auch der Stadtverwaltung. Alle Arbeitsgruppen warten auf die<br />
Mitarbeit weiterer Bürgerinnen und Bürger (die Termine der einzelnen Gruppen<br />
sowie deren Ansprechpartner finden Sie unter den Internet-Adressen www.<strong>husum</strong>.de<br />
und www.st-marien-<strong>husum</strong>.de ).<br />
In diesem Sinne wünschen wir dem Unternehmen Zukunftskonferenz <strong>2030</strong>: <strong>Husum</strong><br />
<strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong> einen langen Atem und viel Erfolg.<br />
Ursula Belker, Bürgermeisterin Friedrich Mörs, Pastor an St. Marien<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Das ganze System in einen Raum bringen<br />
Die Methode der Zukunftskonferenz<br />
Grundidee der Zukunftskonferenz ist es, Angehörige unterschiedlicher Interessengruppen<br />
für zwei bis drei Tage zusammenzubringen (Das ganze System in einen<br />
Raum bringen), um zu einem Thema eine gemeinsam getragene Vision zu<br />
entwickeln und Maßnahmenpläne zu ihrer Umsetzung zu erarbeiten.<br />
Dazu bedient sich die Methode eines klar strukturierten Ablaufes, der aus sechs<br />
Phasen besteht:<br />
1) einem Rückblick in die Vergangenheit,<br />
2a) der Analyse externer Trends – positiver wie negativer –,<br />
2b) der Bewertung der gegenwärtigen Situation,<br />
3) der Entwicklung gewünschter Visionen,<br />
4) dem Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und<br />
5) der Planung von konkreten Maßnahmen.<br />
Die Methode stammt aus den USA und wurde zunächst für den<br />
Unternehmensbereich konzipiert. Ihre Entwicklung ist eng mit dem Namen des<br />
Organisationsberaters Marvin R. Weisbord verbunden. In den letzten Jahren wurde<br />
sie in Deutschland von mehreren Kommunen und Organisationen erfolgreich<br />
angewendet.<br />
An einer Zukunftskonferenz nehmen in der Regel zwischen 50 und 70 Personen teil.<br />
Bei ihrer Auswahl ist darauf zu achten, dass möglichst alle von dem anstehenden<br />
Thema berührten Gruppen vertreten sind.<br />
Zunächst arbeiten die Teilnehmenden in mehr oder weniger homogenen 6- bis 8-<br />
Personengruppen (Anspruchsgruppen) zusammen, um dann im Laufe der<br />
Konferenz in so genannten Max-Mix-Gruppen mit Angehörigen anderer Gruppen<br />
zusammenzukommen. So werden im Verlauf der Konferenz Gruppengrenzen<br />
aufgebrochen und Gemeinsamkeitsgefühle quer zu den bereits bestehenden<br />
Gruppenloyalitäten aufgebaut. Zwischendurch gibt es immer wieder Plenumsphasen,<br />
in denen Ergebnisse zusammengetragen werden und ein Konsens zwischen den<br />
Gruppen angestrebt wird.<br />
Die Zukunftskonferenz legt den Fokus auf die Zukunft - statt auf die Problembewältigung<br />
- und auf die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten. Anstatt gleich an<br />
konkrete Maßnahmen heranzugehen und damit Widerstände und Widersprüche zu<br />
provozieren, wird in den ersten Phasen viel Zeit dafür verwandt, Informationen<br />
zusammenzutragen, Erfahrungen auszutauschen und eine gemeinsame Basis<br />
erlebbar zu machen. Ziel ist, bei allen Beteiligten ein Gefühl der<br />
Zusammengehörigkeit und die Bereitschaft zu erneuertem Handeln zu erzeugen.<br />
Eine Zukunftskonferenz ist nicht als Einzelveranstaltung zu sehen, sondern als<br />
Beginn eines oft zeitintensiven Umsetzungs- und Nachbereitungsprozesses, in<br />
den weitere Interessengruppen einbezogen werden, die der Konferenz nicht<br />
beigewohnt haben.<br />
[nach: www.wegweise-bürgerschaft.de]<br />
Seite 6
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Zukunftskonferenz<br />
1. <strong>Husum</strong>s Position in<br />
der Welt<br />
Heike Wels<br />
Gudrun Kromrey<br />
Thomas Friedrichsen<br />
Monika Petersen<br />
4. Gemeinsame<br />
Verantwortung für<br />
Sicherheit<br />
Hedwig Müller<br />
Claus Lundelius<br />
Catharina Blunck<br />
Jürgen Jensen<br />
Franz Brahmbrink<br />
Ferdinand Frentzer<br />
6. Finanzkonzepte<br />
Peter Seidel<br />
Rüdiger Hartwigsen<br />
Dorothee Dirich-Raudzus<br />
Dr. Hans-Ulrich Rösner<br />
Ingrid Wesemann<br />
Ilse Springer<br />
Ingeborg Tischer<br />
Zuordnung zu den Anspruchsgruppen<br />
2. Wirtschaft / Energie 3. Soziale Netzwerke<br />
Ursula Belker<br />
Helga Scharmer-Martens<br />
Dr. Stephan Albrecht<br />
Bärbel Ingwersen<br />
Rüdiger Otto v. Brocken<br />
Hans-Jürgen Vollrath-<br />
Naumann<br />
Seite 7<br />
Britta Rudolph<br />
Gregor Crone<br />
Thomas Repp<br />
Rüdiger Putz<br />
Birgitt Encke<br />
Noomi Legowski<br />
Inken Kruse<br />
5. Kultur / Bildung /<br />
Erziehung<br />
Fiete Pingel<br />
Friedrich Mörs<br />
Constanze Koch<br />
Gaby Steglich<br />
Natascha Nassir<br />
Michael Kröger<br />
7. GenerationsgerechteStadtentwicklung<br />
Mark Voß<br />
Lutz Behrenbruch<br />
Norbert Rohde<br />
Gundel Paulsen<br />
Kerstin Mock<br />
Gundula Redecke<br />
Jan Westphal
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Zuordnung zu den Max-Mix-Gruppen<br />
Tisch 1 Tisch 2 Tisch 3<br />
Hedwig Müller<br />
Gregor Crone<br />
Helga Scharmer-Martens<br />
Peter Seidel<br />
Fiete Pingel<br />
Gundula Redecke<br />
Britta Rudolph<br />
Rüdiger Otto v. Brocken<br />
Dorothee Dierich-Raudzus<br />
Michael Kröger<br />
Norbert Rohde<br />
Natascha Nassir<br />
Claus Lundelius<br />
Rüdiger Putz<br />
Gundel Paulsen<br />
Ilse Springer<br />
Gaby Steglich<br />
Birgitt Encke<br />
H.-J. Vollrath-Naumann<br />
Tisch 4 Tisch 5<br />
Bärbel Ingwersen<br />
Mark Voß<br />
Thomas Repp<br />
Catharina Blunck<br />
Heike Wels<br />
Friedrich Mörs<br />
Jürgen Jensen<br />
Inken Kruse<br />
Ingrid Wesemann<br />
Constanze Koch<br />
Jan Westphal<br />
Lutz Behrenbruch<br />
Tisch 6 Tisch 7<br />
Ferdinand Frentzer<br />
Dr. Stephan Albrecht<br />
Rüdiger Hartwigsen<br />
Gudrun Kromrey<br />
Noomi Legowski<br />
Franz Brahmbrink<br />
Ursula Belker<br />
Dr. Hans-Ulrich Rösner<br />
Kerstin Mock<br />
Ingeborg Tischer<br />
Einige Daten zur soziografischen Einordnung der Konferenzteilnehmer/-innen:<br />
• Teilnehmer/-innen mit einem anderen als dem deutschen Pass waren nicht<br />
vertreten.<br />
• In der Stadtverwaltung arbeiten drei der Teilnehmer/-innen.<br />
• Etwa die Hälfte der Teilnehmer/-innen sind ehrenamtlich engagiert.<br />
• Sechs Teilnehmer/-innen arbeiteten in der Vorbereitungsgruppe zur Zukunftskonferenz<br />
mit.<br />
• Drei Teilnehmer/-innen sind jünger als 30 Jahre.<br />
• Drei Teilnehmer/-innen sind älter als 60 Jahre.<br />
• Neun Teilnehmer/-innen sind gebürtige <strong>Husum</strong>er.<br />
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Personalien<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Gastgeber / Gastgeberin<br />
Pastor Friedrich Mörs<br />
Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Marien zu <strong>Husum</strong><br />
Ursula Belker<br />
Bürgermeisterin der Stadt <strong>Husum</strong><br />
Koordination, Organisation<br />
Dr. Elisabeth Bongert, <strong>Husum</strong><br />
Moderation<br />
Ulrike Michaelis<br />
Freie Moderatorin, Felde<br />
Susanne Lörx<br />
Lörx Projekt-Service, Kassel<br />
Dokumentation<br />
Heike Hackmann<br />
ÖKOPARTNER Beratung + Bildung, Kiel<br />
Vorbereitung und Unterstützung<br />
Stellvertretend für die zahlreichen Helferinnen und Helfer, die bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung der Zukunftskonferenz mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle<br />
Gesche Schulz, Sekretärin der Bürgermeisterin, und<br />
Gerd Monke, Hausmeister in <strong>Husum</strong>er Rathaus,<br />
für ihre Unterstützung herzlich gedankt.<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
der Zukunftskonferenz<br />
<strong>2030</strong>: <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong><br />
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P h a s e 1:<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Rückblick in die Vergangenheit<br />
Ziel: Ein gemeinsames Bild unserer Welt, unserer Werte und unserer<br />
Geschichte entwickeln.<br />
Aufgabe, Teil 1: Die Teilnehmer/-innen tragen Ereignisse zusammen, die Wegmarken<br />
oder Wendepunkte darstellten in bezug<br />
auf ihr persönliches Leben und das ihrer Vorfahren,<br />
auf das Umfeld (Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Umwelt, etc.)<br />
auf die Stadt <strong>Husum</strong><br />
Zunächst notieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die aus ihrer<br />
Sicht wichtigen Stichpunkte. Anschließend erstellen alle Teilnehmer/innen<br />
gemeinsam eine Wandzeitung, auf der wichtige Ereignisse aus der<br />
Geschichte seit dem Jahr 1860 abgebildet werden.<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Inhalte der Wandzeitung zur Darstellung der gemeinsamen Vergangenheit<br />
Abschnitt 1: Zeitraum 1860 bis 1945<br />
1860 1945<br />
persönlich Ur-Ur-Großvater bei Düppel verwundet, Symbolfigur in familiären Erzählungen<br />
Geburt der Eltern Vater Jg. `31= weißer Jahrgang, teils unernster Umgang mit NS-Zeit<br />
eigene Geburt (`29) in Frankfurt/ M. Flucht der Großeltern<br />
Abstammung spielte in Familie (Eltern, Großeltern) große Rolle<br />
Zeit um `33: Einschulung und Weg in die NS-Zeit Kriegseinsatz<br />
Hitlerjugend Pflicht Teil der Familie stirbt in KZ Sachsenhausen<br />
KLV-Einsatz Reichssender Flensburg verabschiedet sich von<br />
Reichssender Hamburg, Abtransport der Geräte Schule, Beruf, Heirat, Kinder<br />
Männer der Familie Soldaten, z.T. NSDAP, einige sterben in KZ Neuengamme<br />
Erleben des Flüchtlingsstroms beide Großelternpaare lernen sich durch den Krieg kennen<br />
Opa Kommunist mit Grundbesitz<br />
Georg u. Marie reden Töffle-Dansk Verteilung der Familie über Mitteleuropa<br />
Umfeld ab 1870: Preußen löschen systematisch S-H-Kultur aus Angliederung Lübecks zu S-H<br />
23.3.33: Otto Wels-Rede in RT gegen Ermächtigungsgesetz<br />
Umzüge DK Jütland / S-H 1914-49: bürgerliche Werte standen in Frage<br />
1. Frauenbewegung: Emanzipationsgedanke in unterschiedlicher Ausprägung<br />
(bürgerlich, sozialistisch, radikal) Atombombe<br />
1. und 2. Weltkrieg Drittes Reich, Krieg<br />
<strong>Husum</strong> 1903: <strong>Husum</strong> 300 Jahre alt ab 1903: Politisierung KZ-Außenlager Schwesing<br />
1871: Gebrüder Beseler in der Paulskirche Streit um Spektakel<br />
Seite 12
Wandzeitung Vergangenheit<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Abschnitt 2: Zeitraum 1945 bis 1965<br />
-------- 1945 1965<br />
persönlich Erleben der Kapitulation in Flensburg Flucht, Vertreibung Tod des Vaters<br />
Abitur und Ausbildung zur Lehrerin Taubheit rechts nach OP (`63)<br />
Heirat schwierige Wohnungssuche in Flensburg eigene Geburt Kindheit<br />
eigene Geburt kaum Therapie- und Bildungschancen für behinderte Kinder<br />
schöne Erinnerung an Kindheit in <strong>Husum</strong> (heile Welt) Schulfeste für Bürgerschule<br />
1959 – 68: Leiden an der HTS 1970-79: Leiden an der HTS<br />
1950: eigene Geburt feste Arbeit beider Elternteile bis `66: 5 Kinder<br />
`45: Vater aus dem KZ 1952: aufgewachsen in Kiel Rückkehr mit zuk. Ehemann<br />
1953-54: Austauschprogramm USA (Gewerkschaft) `56: Familiengründung<br />
Umfeld Wiederaufbaujahre Mauerbau Teilung Deutschlands 1962: Sturmflut<br />
Demokratie Fußballweltmeisterschaft 54 naive Freude am materiellen Aufstieg<br />
Wirtschaftswunder Zeit des „Sparens“ 1960: Suez-Kanal geschlossen<br />
Verabschiedung des Grundgesetzes Unabhängigkeit vieler 3.Welt-Länder<br />
Vernachlässigung geschichtlichen Bewußtseins 17.6.53: Tag der Dt. Einheit<br />
<strong>Husum</strong> Verdoppelung der Bevölkerung bürgerliche Wohlanständigkeit<br />
Erscheinen der „blauen Mützen“ Große Sturmflut Viehmarkt hört auf<br />
Rutsche im Schlosspark mit blau-gelben Stufen<br />
Seite 13
Wandzeitung Vergangenheit<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Abschnitt 3: Zeitraum 1965 bis 1982<br />
---------- 1965 1982<br />
persönlich glückliche, TV-geprägte Jugend 1980 Charter Round Table 121 <strong>Husum</strong><br />
1975 Studienbeginn Friedensbewegung gegen NATO-Nachrüstung<br />
Aufbau und Expansion Berufsbedingte Übersiedlung in Rheinland,<br />
pers. Integration dort schwierig<br />
Beginn meines politischen Engagements Rückkehr nach Nordfriesland, Übernahme und<br />
Entwicklung von <strong>Husum</strong> Druck, schwieriger Beginn<br />
glückliche, freie Kindheit und Jugend 1980 Studium Architektur in Eckernförde<br />
1971 Geburt und Kindheit 1972 Beginn Behinderten-Vereine<br />
Geburt und Kindheit in Kleinstadt am Meer 1979 WG in S-H<br />
Studium Bürgerinitiativen Geburt d. Töchter ((`79, `82), Heirat (`81)<br />
1974-85: Schulzeit in <strong>Husum</strong> Berufswahl, Trennung von Familie<br />
Umfeld Aufbau in Deutschland, Wohlstandsentwicklung Armut und Hungersnöte in Afrika<br />
Studentenproteste Ökologie wird Thema Kalter Krieg in Europa<br />
erste Mondlandung Gründung der GRÜNEN<br />
AKW- und Friedens-Demos `82: NATO-Doppelbeschluss - Ostermärsche<br />
Willy Brandt‘s Kniefall in Warschau Studentenbewegung<br />
Liberalisierung Forschung u. Lehre<br />
Anti-Atom/ Umweltbewegung Beginn der Aufweichung der bürgerlichen Moral<br />
Vietnam-Krieg RAF 1969 Willy Brandt Bundeskanzler Woodstock<br />
NPD 15 % in S-H Olympische Spiele in München 70er: Kernkraft-Demos<br />
Krise Fußballweltmeisterschaft `79: große Schneekatastrophe<br />
Zeit der politischen Bewegungen Ölkrise, Fahrverbote Umweltbewegung<br />
Sturz des Schah-Regimes, Machtübernahme der Mullahs in Iran<br />
<strong>Husum</strong> viele Bausünden Viehmarkt-Gestänge wird entfernt <strong>Husum</strong> wird Kreisstadt von NF<br />
`67: Theater i.d. Nordbahnhofstraße wird abgerissen, „Hensens Garten“<br />
Zuzug von Menschen aus dem Osten Schneekatastrophe Werftumsiedlung<br />
Seite 14<br />
`70: drei Kreise -> NF
Wandzeitung Vergangenheit<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Abschnitt 4: Zeitraum 1982 bis 1994<br />
---------- 1982 1994<br />
persönlich Engagement für KZ-Gedenkstätte Arbeitsplatz gefunden 1989 Rückkehr nach <strong>Husum</strong><br />
Tod des Vaters 1985 Heirat 1986 Einschulung 1988 Heirat<br />
drei weitere Kinder (`85, `86, `89) 1986 Geburt des Kindes 1988 Scheidung<br />
Familie und Beruf 1991 Tod der Tochter<br />
erster Hausbau Tod des Vaters (`88) zweiter Hausbau (`93)<br />
Tätigkeit als Speisemeisterin (Klostervorstandsarbeit) 1992 Konferenz von Rio<br />
Geburt der Enkelkinder Umzug von Mildstedt nach <strong>Husum</strong> Umzug an Küste (<strong>Husum</strong>)<br />
Kuratoriumsmitglied der Nissenstiftung 1991 ich kam nach <strong>Husum</strong> als Stadtplaner<br />
Tod beider Eltern (bin niemandes Kind mehr) Hausbau<br />
Ausbildung Tod der Mutter Umzug von Witzwort nach <strong>Husum</strong><br />
1990 Wohnortwechsel nach <strong>Husum</strong> 1992 erste eigene Wohnung<br />
Schule, Studium, Arbeitslosigkeit, Zeit der Ortswechsel<br />
Hochzeit und Geburt unserer Tochter<br />
Umfeld Jugendrevolte in Europa Gründung Nationalpark Wattenmeer<br />
AIDS wird Thema Deutsch-deutsche Grenze fällt, Neuordnung Europas<br />
Umweltbewusstsein Energiekrisen / Veränderung im Bewusstsein Golfkrieg<br />
Großdemos über den Umgang mit Rohstoffen (Club of Rome)<br />
mehr Krisen Tschernobyl 90-94: Mahnwochen, Frauen in Schwarz<br />
große Freude über Wiedervereinigung 3.10.91 Tag der Dt. Einheit<br />
Maueröffnung Auseinandersetzung mit Arbeitsmarktsituation<br />
<strong>Husum</strong> ab `89: „<strong>Husum</strong>er Insel“ Innenstadtsanierung<br />
Fall der Mauer Umbau der Innenstadt<br />
Umgehungsstraße 1990 Schließung Flughafen für Bundeswehr<br />
<strong>Husum</strong> in Ruhezustand 1989 neues Rathaus Entwicklung der Industriegebiete<br />
ca. 1985 Beginn der Stadtsanierung Bürgerentscheid: Dockkoog wird nicht bebaut<br />
Ausweisung größerer Wohngebiete Entwicklung der Neubaugebiete<br />
Einweihung Gewerbegebiet Ost finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt <strong>nimmt</strong> ab<br />
Seite 15
Wandzeitung Vergangenheit<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Abschnitt 5: Zeitraum 1994 bis heute<br />
---------- 1994 heute<br />
persönlich 1998 in Frankreich 1999 in Irland gearbeitet 2000-2003 Arbeit in <strong>Husum</strong><br />
1997 Heirat Engagement für <strong>Husum</strong>er Geschichte Umzug nach <strong>Husum</strong> ich auch<br />
Wechsel nach <strong>Husum</strong> Wechsel zu Stadt <strong>Husum</strong> (`97) Schulabschluss, Beginn<br />
berufliche Konsolidierung Scheidung (’01) einer Ausbildung<br />
Hauskauf (`95) 2. Heirat (Frau mit drei Töchtern) 2000 u. 2003 Geburt der Kinder<br />
Konsolidierung 2000 Hausbau in <strong>Husum</strong> 2004 Sorge um Arbeitsplatz<br />
Geburt Felix (`96) Umzug nach <strong>Husum</strong> 2002 Einladung zu Tag<br />
der dt. Einheit nach Berlin 1998 Geburt der ersten Tochter<br />
seit 96 Leiter Hochbau `01 Schulwechsel ins Ausland<br />
Einstieg in Selbständigkeit<br />
Goldene Hochzeit verstärkte Bindung an Kirche (2004) 6 Wochen Praktikum in Chicago<br />
Familie Selbstständigkeit in <strong>Husum</strong> 2.3.04 Schulsprecherin der BSH<br />
1998 Rückkehr nach <strong>Husum</strong> Phase der Neuorientierung<br />
immer noch tätig für Betrieb, weil Einsatz erforderlich, geplanter Umzug in Innenstadt<br />
Umfeld Vereinzelung in der Gesellschaft (Singles) muslimische Welt wird Feindbild<br />
Globalisierung und seit 1998 Schröder ökologisches Bewusstsein verändert sich<br />
Widerstand dagegen der Euro kommt alles wird teurer Irakkrieg<br />
Debatte um nachhaltige Entwicklung mediengestützte Angststimmung<br />
Klimaschutz Einführung des Euro Agenda 2010 9.11.01 World Trade Center<br />
Hartz IV Der Anfang vom Ende der Solidargemeinschaft<br />
<strong>Husum</strong> städtebauliche „Erneuerung Bündnis für den Nationalpark“ Bevölkerungsabnahme<br />
Hafen wird sozialer Treffpunkt (Schiffbrücke) immer neue Verkehrsexperimente in<br />
Schließung der Werft der Innenstadt<br />
1995 Start von HEMPEL‘s Straßenmagazin 2003 Friedensdemo in <strong>Husum</strong><br />
Werft Windenergie 400-Jahr-Feier 1999 HEMPEL‘s in NF<br />
Hafenstraße umgebaut zu „Touristen- Meile“ mit NationalparkHaus<br />
1998 Bau der Messehalle 2001 Beginn der Schulsanierung<br />
Gründung NationalparkHaus Chance Hafenstraße ohne Autos vertan<br />
Mehr bauliche Intelligenz Fertigstellung der Feuerwache<br />
Seite 16
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Rückblick in die Vergangenheit<br />
Aufgabe, Teil 2: In Gruppenarbeit untersuchen die Konferenzteilnehmer/innen die<br />
gesammelten Aspekte der Vergangenheit aus der jeweils speziellen<br />
Perspektive ihrer Anspruchsgruppe. Sie stellen die aus ihrer Sicht<br />
bestimmenden Ereignisse zusammen und entwerfen ein Bild der<br />
Vergangenheit, das durch den besonderen Blickwinkel ihrer Gruppe<br />
geprägt ist.<br />
Dabei beziehen sie sich entsprechend der unten stehenden Zuordnung<br />
jeweils auf die Ereignisse mit persönlicher Bedeutung oder mit<br />
Bedeutung für das Umfeld oder für <strong>Husum</strong>.<br />
Tische 1 +2 Welche Geschichte können Sie unter Einbeziehung der<br />
persönlichen Vergangenheiten der Anwesenden<br />
erzählen?<br />
Tische 3 + 4 + 5 Welche Geschichte können Sie unter Einbeziehung der<br />
Vergangenheit unseres Umfeldes erzählen?<br />
Tische 6 + 7 Welche Geschichte können Sie unter Einbeziehung der<br />
Vergangenheit der Stadt <strong>Husum</strong> erzählen?<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Bestimmende Ereignisse in der Geschichte aus dem Blickwinkel der persönlichen<br />
Vergangenheiten ...<br />
Tisch 1 (<strong>Husum</strong>s Position in der Welt):<br />
1860 – 1945<br />
•<br />
•<br />
1945 – 1965<br />
•<br />
•<br />
•<br />
1965 - 1982<br />
•<br />
•<br />
1982 – 1994<br />
•<br />
•<br />
•<br />
ab 1994<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Deutsch-dänische Geschichte ist nach wie vor Thema<br />
Nationalsozialismus als einschneidendes Erlebnis für alle (Krieg,<br />
Gefangenschaft, KZ-Schicksale, Flucht, Vertreibung)<br />
Wiederaufbau<br />
Wirtschaftswunder<br />
Schöne Kindheitserinnerungen<br />
Politisches Engagement (Umwelt-, Friedensbewegung, auch AKW)<br />
Eigene Familiengründungen<br />
Viele Umzüge nach <strong>Husum</strong> (Stadtflucht)<br />
Berufliche und private Konsolidierung<br />
Erste Umbrüche<br />
Trend zu neuen Aufgaben<br />
Wechsel, Neuorientierung<br />
Sorge um Arbeitsplatz<br />
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Tisch 2 (Wirtschaft / Energie):<br />
1860 - 1945<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Fietes [gemeint ist Fiete Pingel] Ur-Ur-Großvater bei Düppeler Schanze<br />
verwundet (er kämpfte auf dänischer Seite)<br />
Familienmitglieder KZ-Opfer<br />
Flucht<br />
1945 – 1965<br />
1965 - 1982<br />
1982 – 1994<br />
ab 1994<br />
die Brüder Beseler als engagierte Demokraten um 1848<br />
Respektloser Umgang mit der Geschichte<br />
Verdrängung der Geschichte<br />
Flucht und Vertreibung<br />
Kindheit, Jugend, Schule (positiv)<br />
Aufbau und Abriss (Bausünden)<br />
viele Eheschließungen (drei Scheidungen folgen später)<br />
Zuzug<br />
politisches Engagement<br />
Wachsendes Gespür für und Interesse an Politik<br />
Vermehrte Scheidungen<br />
Sorge um den Arbeitsplatz<br />
viele Zugezogene<br />
Familiengründungen / Hausbau<br />
positive Kindheits- und Jugenderfahrungen<br />
Konsolidierung und Neuorientierung<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Bestimmende Ereignisse in der Geschichte aus dem Blickwinkel der<br />
Vergangenheit unseres sozialen, wirtschaftliche, kulturellen, ökologischen etc.<br />
Umfeldes ...<br />
Tisch 3 (Soziale Netzwerke):<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Gewalt<br />
Preußen löschen S-H-Kultur aus<br />
Erster und Zweiter Weltkrieg<br />
Vietnam-Krieg<br />
Suez-Krise<br />
Mauerbau<br />
RAF<br />
Terrorismus<br />
Golfkrieg<br />
Irakkrieg<br />
Gesellschaftliche Entwicklung<br />
1. Frauenbewegung<br />
bürgerliche Werte standen in Frage<br />
Wiederaufbau<br />
Vernachlässigung des geschichtlichen Bewusstseins<br />
naive Freude am materiellen Aufstieg<br />
Studentenbewegung Bürgerinitiativen<br />
Umweltbewegung<br />
2. Frauenbewegung<br />
Jugendrevolte<br />
Auseinandersetzung mit der Arbeitsmarktsituation<br />
Verunsicherung<br />
Globalisierungs-Bewusstsein Nachhaltige Entwicklung / Klimaschutz<br />
mediengestützte Angststimmung<br />
Katastrophen<br />
Rechtliche Entwicklung<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Tisch 4 (Gemeinsame Verantwortung für Sicherheit):<br />
1860 – 1945<br />
•<br />
•<br />
1945 – 1965<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
1965 – 1982<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
1982 – 1994<br />
•<br />
•<br />
•<br />
nach 1994<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Kriege (Erster und Zweiter Weltkrieg)<br />
Armut<br />
Versorgungsnot<br />
Nationalsozialismus<br />
Wiederaufbau<br />
Wirtschaftswunder, DM-Einführung<br />
Grundgesetz<br />
Mauerbau<br />
Teilung Deutschlands<br />
Erschließung und Erforschung des Weltraums<br />
Medienentwicklung<br />
Aufbau und Wohlstand<br />
Geschichte: Willy Brandt „Kniefall in Warschau“<br />
Entwicklung und Platz für Umwelt<br />
Ölkrise<br />
Abfall<br />
Smog<br />
Entstehung der „grünen“ Bewegung<br />
Protest und Angst<br />
Terror<br />
RAF, Baader-Meinhoff<br />
Friedensbewegung<br />
Umweltbewegung<br />
Wiedervereinigung<br />
Globalisierungswiderstand<br />
mediengesteuerte Angst<br />
Feindbild Islamisten<br />
Euro-Einführung<br />
Hartz IV<br />
Agenda 2010<br />
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am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Tisch 5 (Kultur / Bildung / Erziehung):<br />
1914 Zusammenbruch der bürgerlichen Werte<br />
bis 1949 Auschwitz / Atombombe<br />
fehlende bürgerliche Revolution<br />
1945 – 65 Naive Aufbruchstimmung, materieller Aufstieg<br />
AKWs<br />
Verdrängen der Geschichte<br />
ab 1965 Erste Krisenerfahrung mit Hoffnungsschimmern: „Woodstock“ (1968)<br />
Ölkrise / Vietnam / Dutschke / RAF / APO<br />
Familie: Antiautoritäre Erziehung<br />
Mondlandung<br />
Gründung der GRÜNEN<br />
Contergan<br />
ab 1982 Intensive Krisenerfahrung: Kriege (Golfkrieg, Balkankrieg mit erstem<br />
Feuergefecht deutscher Soldaten seit 1945),<br />
Wiedervereinigung<br />
Tschernobyl<br />
Informationstechnologie<br />
AIDS<br />
ab 1994 mediengestützte Angststimmung<br />
PISA / Euro / Irak / BSE / Hartz IV / Terror (9/11)<br />
Elbeflut (Klima)<br />
Zunehmende Gewaltverharmlosung<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Bestimmende Ereignisse in der Geschichte aus dem Blickwinkel der<br />
Vergangenheit der Stadt <strong>Husum</strong> ...<br />
Tisch 6 (Finanzkonzepte):<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Architektonischer Wandel<br />
Bausünden in der Stadtplanung<br />
Wirtschaftlicher Wandel<br />
Wandel von landwirtschaftlicher Prägung zu Tourismus und Dienstleistung,<br />
mittelständisches Gewerbe<br />
Politischer Wandel<br />
Entwicklung zur Kreisstadt,<br />
Verdoppelung der Bevölkerung nach 1945, heute Abnahme<br />
Tisch 7 (Generationsgerechte Stadtentwicklung):<br />
1871 Gebrüder Beseler – Paulskirche<br />
bis ’45 Prägung durch Kriege<br />
(KZ-Außenlager Schwesing)<br />
– Verdoppelung der Bevölkerungszahl<br />
1962 Blaue Mützen (Schulwesen)<br />
1978/79 Sturmflut in <strong>Husum</strong> – Deichbruch Dockkoog<br />
1967 Theater Nordbahnhofstraße – Abriss<br />
80er Jahre Beendigung / Auflösung Viehmarkt<br />
Neubauten „Musikantenstadl“<br />
1970 Kreisgebietsreform<br />
<strong>Husum</strong> zu Nordfriesland, Kreisstadt<br />
1976 Schneekatastrophe<br />
ca. 1980 Werftumsiedlung<br />
ab 1982 Innenstadtsanierung<br />
Umgehungsstraße<br />
1989 neues Rathaus<br />
1990 Schließung Flughafen (für Bundeswehr)<br />
Abbau Bundeswehr<br />
1998 Abriss Nordseehalle<br />
90er Jahre Strukturwandel (Wirtschaft / Werft / Windenergie, Gewerbegebiet Ost,<br />
Innenstadt, Hafen)<br />
21. Jh. Bewusstseinswandel<br />
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P h a s e 2:<br />
Externe Trends<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ziel: Eine gemeinsame Sicht der von außen auf uns zukommenden Herausforderungen<br />
entwickeln.<br />
Aufgabe, Teil 1: Die Konferenzteilnehmer/-innen machen sich zunächst Notizen über<br />
die Trends im Umfeld von <strong>Husum</strong>. Anschließend steuern sie ihre<br />
Überlegungen zu einer Mindmap (Gedanken-Skizze) bei, die im Plenum<br />
gemeinsam von allen Teilnehmer/-innen erstellt wird.<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Tabellarische Darstellung der Mindmap-Inhalte<br />
Externe Trends<br />
1. demographische Entwicklung (19)<br />
1.1 weniger Schüler/-innen (1)<br />
1.2 Überalterung der Stadt (5)<br />
1.3 ältere Menschen ziehen nach <strong>Husum</strong> (3)<br />
1.4 neue städtebauliche Herausforderung (4)<br />
1.5 Zunahme von Migrant/-innen u. ausländ. Bürger/-innen (3)<br />
1.6 zukünftiger Fachkräftemangel (3)<br />
1.7 Abwanderung der Jugendlichen (Ausbildung, Arbeit) (1)<br />
1.8 Abnahme der Reproduktionsrate (3)<br />
1.8.1 Veränderung der Nachfragemärkte<br />
2. Zentralisierung (2)<br />
3. zunehmende Zersiedlung (2)<br />
3.1 Zunahme von Individualverkehr (2)<br />
3.2 Zunahme von Verkehrsfläche (1)<br />
3.3 Windkraft(anlagen) (1)<br />
4. Nachhaltige Entwicklung (2)<br />
4.1 Etikettenschwindel mit Nachhaltigkeit (1)<br />
5. Abnahme des Engagements im Ehrenamt (10)<br />
6. Klimawandel (7)<br />
6.1 Küstenveränderung (2)<br />
6.2 hin zum Umweltschutz<br />
6.2.1 zunehmender Konflikt mit technischem Wandel (1)<br />
7. Zunahme externer Finanzmittel (2)<br />
7.1 Tourismus<br />
7.2 Windenergie<br />
7.3 EU-Mittel<br />
8. gesellschaftlicher Wertewandel (18)<br />
8.1 Abnahme tradierter Gesellschaftsformen<br />
8.2 Identifikation mit Herkunft <strong>nimmt</strong> ab<br />
8.3 Suche nach (neuen) Werten <strong>nimmt</strong> zu (5)<br />
9. Energiewandel (6)<br />
9.1 Verknappung fossiler Energieträger<br />
9.2 Vom Landwirt zum Energiewirt (1)<br />
9.3 regenerative Energieformen (3)<br />
9.3.1 Windenergie als Wachstums- und Zukunftsbranche<br />
9.3.1.1 Konzentration in der Windenergie<br />
10. Bildung als Zukunftsressource (4)<br />
10.1 Lebenslanges Lernen (5)<br />
11. zunehmender Konsumverzicht (2)<br />
11.1 "Geiz ist geil" (2)<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
12. schleichender Abbau sozialer Infrastruktur (7)<br />
12.1 Mittelkürzung / -stagnation (2)<br />
12.2 keine Förderung neuer Projekte<br />
13. mangelnde finanzielle Ausstattung (4)<br />
14. Veränderung des Familienlebens (11)<br />
14.1 steigender Bedarf an öffentlicher Betreuung (8)<br />
14.2 weniger Zeit (2)<br />
14.3 Verarmung (4)<br />
14.4 zunehmende berufliche Orientierung (3)<br />
14.5 Zunahme Alleinerziehender (2)<br />
14.6 Vereinsamung der Älteren<br />
15. zunehmende Komplexität politischer Handlungsfelder (2)<br />
15.1 zunehmende Fremdbestimmung (2)<br />
16. Vernachlässigung der Jugend (10)<br />
16.1 PISA-Studie (2)<br />
16.2 rechte Gewalt (2)<br />
16.3 Mittelkürzung im Jugendbereich (2)<br />
16.4 Vernachlässigung Hochbegabter (2)<br />
16.5 Vereinsamung<br />
16.6 Überforderung (1)<br />
16.6.1 Wissen<br />
16.6.2 Rente, soziale Leistungen<br />
16.6.3 Lebensarbeitszeit<br />
17. Globalisierung (6)<br />
17.1 Konzentration in Handel und Verarbeitung (5)<br />
17.1.1 Verlust industrieller Produktionsfelder (1)<br />
17.1.2 Veränderung der Anforderung an Tourismusregion (1)<br />
18. zunehmende Bedeutung der Infrastrukturpolitik (4)<br />
(Die in Klammern stehenden Zahlen spiegeln die Bedeutung wider, die die<br />
Teilnehmer/-innen in einer Punktabstimmung dem jeweiligen Trend beigemessen<br />
haben. Dabei entspricht die Zahl in Klammern der Anzahl der Punkte, die der Trend<br />
auf sich vereinigte.)<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Aufgabe, Teil 2: In ihren Anspruchsgruppen erstellen die Teilnehmer/-innen eine<br />
Auswahlliste der drei bis vier externen Trends, die aus der Perspektive<br />
ihrer Gruppe besonders wichtig sind.<br />
Zu diesen ausgewählten Trends geben sie zum einen Beispiele dafür,<br />
was sie selbst als Vertreter/-innen ihrer Anspruchsgruppe als Antwort auf<br />
die Trends bereits getan haben. Zum anderen geben sie Beispiele für<br />
Schritte, die sie als Antwort auf diese Trends in Zukunft ergreifen wollen.<br />
Seite 27
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Die wichtigsten externen Trends und der Umgang mit ihnen<br />
Tisch 1 (<strong>Husum</strong>s Position in der Welt)<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Zersiedelung der<br />
Landschaft<br />
2. Zukunftsangst statt<br />
Kreativität<br />
3. Jugendliche<br />
verlassen <strong>Husum</strong><br />
Tisch 2 (Wirtschaft / Energie)<br />
Fahrrad statt Auto<br />
wohnen und arbeiten in<br />
<strong>Husum</strong><br />
positive Medienarbeit<br />
positive Lebenseinstellung<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
auf die Stadtplanung<br />
einwirken<br />
Imagekampagne für<br />
<strong>Husum</strong><br />
sich das erhalten<br />
Monika bleibt in <strong>Husum</strong> Perspektiven bieten und<br />
aufzeigen<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Demographische<br />
Entwicklung<br />
Erweiterung der<br />
Kinderbetreuung und der<br />
Altenbetreuung<br />
Schulbausanierung<br />
2. Energiewandel Schaffung von Rahmenbedingungen<br />
im Bereich<br />
regenerative Energien<br />
3. Zentralisierung Vertrauen<br />
individueller Service<br />
Kooperation<br />
Stärkung der Vielfalt<br />
Seite 28<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
bedarfsgerechtes<br />
Wohnraumangebot<br />
Veränderung Konzeption<br />
Schule<br />
<strong>Husum</strong> zum Zentrum<br />
regenerativer Energien<br />
ausbauen<br />
regionale Wertschöpfung,<br />
Veredelung,<br />
Vermarktung<br />
Stärkung des regionalen<br />
Bewusstseins<br />
Umstrukturierung<br />
Gewerbeflächen
Tisch 3 (Soziale Netzwerke)<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Veränderte<br />
Lebensbedingungen<br />
von Familien<br />
2. Demografische<br />
Entwicklung<br />
3. Zunehmende<br />
Perspektivlosigkeit<br />
bei Jugendlichen<br />
Projekt Chefsache Familie<br />
(Thema: Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf)<br />
Unterstützungsangebote für<br />
Familien (individuelle<br />
Beratung Ev.<br />
Familienbildungsstätte<br />
Aufbau Ganztagsschule,<br />
Ausbau Kinderbetreuung,<br />
Elternschule)<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
weitere Optimierung der<br />
Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf<br />
Aufbau weiterer<br />
Ganztagsschulen<br />
(Realschulen)<br />
Steigerung der<br />
Frauenerwerbsquote<br />
Steigerung der<br />
Geburtenrate<br />
Anpassung der<br />
Stadtentwicklung<br />
neue Vielfalt der Angebote mehr spezialisierte<br />
Angebote<br />
4. Wertewandel Bildungsauftrag für Kitas<br />
formuliert<br />
5. Weniger Geld für<br />
soziale Arbeit<br />
Beteiligungsinstrumente und<br />
–möglichkeiten<br />
bessere Vernetzung freier<br />
Träger<br />
Kooperationen der Anbieter/innen<br />
Seite 29<br />
ganzheitliches Konzept<br />
Bildungsauftrag für Kitas<br />
umsetzen<br />
Beteiligungsmöglichkeiten<br />
optimieren<br />
umfassender Bildungsauftrag<br />
für Schulen<br />
[Bildung und Erziehung,<br />
mehr Angebote, SchulpsychologischeUnterstützung]<br />
Optimierung der<br />
Abstimmung der<br />
Angebote
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am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Tisch 4 (Gemeinsame Verantwortung für Sicherheit)<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Dienstleistungsansprüche<br />
für<br />
Bedürftige<br />
2. Abnahme von<br />
ehrenamtlichem<br />
Engagement<br />
Behinderten-Einrichtungen<br />
(Theodor-Schäfer-Berufs-<br />
Bildungswerk, <strong>Husum</strong>er<br />
Werkstätten, Frühförderung)<br />
Senioreneinrichtungen<br />
(altersgerechtes Wohnen)<br />
Integration<br />
3. Klimawandel Küstenschutz<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
Standard halten<br />
städtebauliche<br />
Konsequenzen<br />
immer mehr Aufgaben Anerkennung ehrenamtlicher<br />
Leistungen<br />
ÖPNV<br />
regenative Energien<br />
Seite 30<br />
Vorleben<br />
[z.B. Erwachsene<br />
nehmen wieder mehr<br />
Vorbildfunktion für<br />
Jugendliche ein]<br />
Konkurrenz Ehrenamt<br />
Arbeitsplatz vermindern<br />
Katastrophenschutz<br />
ÖPNV ausbauen<br />
reg. Energien ausbauen
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Tisch 5 (Kultur / Bildung / Erziehung)<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Kulturelle<br />
Globalisierung<br />
2. Entwicklung<br />
religiös / kulturell<br />
3. Demographische<br />
Entwicklung<br />
Arbeit für die regionale<br />
Kultur<br />
Versuch religiöser Prägung<br />
Erinnerungsarbeit [bezogen<br />
auf persönliche Herkunft]<br />
Elternschule<br />
Erweiterung des<br />
Betreuungsangebotes<br />
Dialog der Generationen<br />
Seite 31<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
Volunteering<br />
[Bürger/-innen arbeiten<br />
freiwillig für ein<br />
funktionierendes<br />
Gemeinwesen]<br />
Stärkung des Ehrenamtes<br />
ohne Rückzug der<br />
Öffentlichen Hand<br />
Ersatz von familiärer<br />
Tradierung durch<br />
öffentliches Wirken<br />
Erweiterung des<br />
Betreuungsangebotes<br />
Ausbildung von<br />
Fachkräften
Tisch 6 (Finanzkonzepte)<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Zunahme externer<br />
Mittel<br />
2. weiche<br />
Standortfaktoren<br />
3. Rückgang<br />
finanzieller<br />
Ressourcen<br />
4. Demografische<br />
Entwicklung<br />
Tourismus<br />
Sponsoring<br />
Bund-, Land-, EU-Mittel an<br />
Land ziehen<br />
Stadtentwicklung,<br />
Messehalle, Hafen<br />
kulturelle Angebote<br />
Nationalpark<br />
Gastronomie, Hotellerie<br />
Sparen (öffentlicher<br />
Haushalt, Weihnachtsgeld,<br />
Krankenkassen)<br />
Steuern und Abgaben<br />
erhöhen<br />
Ausbau der Kinderbetreuung,<br />
Schulbau,<br />
Ganztagsschulen<br />
Verlängerung der<br />
Lebensarbeitszeit<br />
5. Energiewende Förderung im Rahmen des<br />
„Erneuerbare Energien<br />
Gesetzes (EEG)“<br />
Offshore-Hafen<br />
Messe- und Bildungszentrum<br />
mehr Wind, Gas, Solar,<br />
Biomasse<br />
Seite 32<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
Klinik- und<br />
Gesundheitsstandort,<br />
mehr Wellnessangebote<br />
Erhalt der Bundes-,<br />
Landes- und EU-Mittel<br />
mit dem Ziel der<br />
Aufstockung<br />
Verbesserung der<br />
Infrastruktur (Straße,<br />
Flughafen, Bahn, Rad,<br />
Bus)<br />
Marketing, „Aktivitätswerbung“<br />
Umbau Steuersystem,<br />
„direkte“ Steuern<br />
Verschlankung der<br />
Verwaltungsstrukturen<br />
weniger Gutachten<br />
Versorgung der Senioren<br />
Einbindung von Senioren<br />
in Kinderbetreuung<br />
Förderung der Familien,<br />
Kinderbetreuung<br />
Elektrifizierung der Bahn<br />
Technologie-Zentrum
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Seite 33
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Tisch 7 (Generationsgerechte Stadtentwicklung)<br />
wichtiger Trend das tun wir bereits als<br />
Antwort auf den Trend<br />
1. Wirtschaft prägt<br />
Stadtentwicklung<br />
mit Folge der<br />
Verödung der<br />
Innenstadt<br />
2. Informationsgesellschaft<br />
3. Demografischer<br />
Wandel (mit<br />
Überalterung der<br />
Stadt, Zuzug<br />
älterer Menschen,<br />
Abwanderung der<br />
Jugend, Geburtenrückgang)<br />
das wollen wir künftig als<br />
Antwort auf den Trend tun<br />
Stadtsanierung Stärkung des kleinteiligen<br />
Einzelhandels (keine<br />
„Grüne Wiese“)<br />
Ansiedlung von Wirtschaft<br />
Windenergie mit peripheren<br />
Einrichtungen<br />
Ausbildungsstandort<br />
Tourismus<br />
verstärkte Ausweisung von<br />
Neubaugebieten in <strong>Husum</strong><br />
Seite 34<br />
Wohnraumprojekte<br />
(bezahlbarer Wohnraum<br />
im Bestand, Jung + Alt)<br />
verbesserter<br />
Stadtverkehr<br />
Qualität der Ausbildung<br />
vor Ort steigern<br />
Kontaktbörse Jung – Alt<br />
Nachbarschaftshilfe<br />
verbesserte<br />
Kinderbetreuung<br />
Verbesserung der<br />
Ausbildung vor Ort
P h a s e 3:<br />
Stolz und Bedauern<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ziel: Unsere heutige Realität bewerten, gemeinsame Werte entdecken.<br />
Aufgabe: Nachdem die Konferenzteilnehmer/-innen anhand der großen Mindmap<br />
sich ein gemeinsames Bild von den aktuellen Trends gemacht haben,<br />
stellen sie in ihren Anspruchsgruppen eine Liste von Dingen zusammen,<br />
auf die sie stolz sind und eine Liste von Dingen, die sie bedauern (d.h.<br />
Dinge, die ungewollt geschehen sind oder die noch nicht geschehen sind<br />
oder anders geschehen sind als gewollt, etc.).<br />
Die Teilnehmer/-innen sollen sich dabei ausschließlich auf Sachverhalte<br />
beziehen, die ihre eigene Gruppe (mit) zu verantworten hat und nicht auf<br />
solche, die in der Verantwortung anderer liegen.<br />
Anschließend einigen sich die Mitglieder jeder Anspruchsgruppe auf die<br />
drei wichtigsten Dinge, die sie bedauern bzw. auf die sie stolz sind.<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Die wichtigsten Aspekte, mit denen Stolz oder Bedauern verbunden sind<br />
Tisch<br />
1 • World Wind Capitol <strong>Husum</strong><br />
[<strong>Husum</strong> ist über die internationalen Medien als Welt-Wind-Hauptstadt<br />
bekannt.]<br />
Stolz • naturnaher Lebensraum<br />
• Urbanität mit kurzen Wegen<br />
[<strong>Husum</strong> vereinigt städtisches Lebensgefühl mit kurzen Wegen zu<br />
wichtigen Einrichtungen zur Lebensführung.]<br />
•<br />
Profil als Zentrum für alle erneuerbaren Energien nicht ausreichend<br />
ausgeprägt<br />
[Der Betrachtungswinkel konnte noch nicht von der Windenergie auf<br />
andere regenerative Energieformen geöffnet werden.]<br />
Bedauern • nicht ausreichendes Eigenengagement für innovative Verkehrskonzepte<br />
•<br />
zu wenig / zu spätes Engagement für ein positives Bild der Region<br />
[überregional und international]<br />
2 • lebendige Stadt<br />
[mit Kultur und lebendiger Kommunikation]<br />
Stolz • Toleranz und Beharrlichkeit<br />
[Alle Gruppen können in <strong>Husum</strong> leicht einen Platz in der Gesellschaft<br />
finden, z.B. ausländische Mitbürger/-innen, Menschen mit<br />
Behinderungen, u.s.w.]<br />
• <strong>Husum</strong>s Position in der Welt<br />
[<strong>Husum</strong> hat sich durch viele Aktivitäten einen guten überregionalen und<br />
internationalen Ruf erworben, z.B. als Windenergiestandort, durch das<br />
Klavierfestival, die Pole Poppenspäler-Tage, den <strong>Husum</strong>er<br />
Spielmannszug.]<br />
•<br />
Verkehrskonzept<br />
[Das Verkehrskonzept der Stadt ist nicht ganz durchdacht.]<br />
Bedauern • (Binnen-)Hafen wird zu wenig genutzt.<br />
•<br />
mangelndes Selbstbewusstsein<br />
[Die gute Stellung <strong>Husum</strong>s in der Welt wird nicht ausreichend<br />
wahrgenommen und wertgeschätzt.]<br />
3 • Konsens über den Ausbau der Kinderbetreuung<br />
Stolz • soziales Netz, Kooperation<br />
[In <strong>Husum</strong> besteht ein soziales Netzwerk von Institutionen und<br />
Menschen, die einen intensiven Austausch pflegen, gemeinsam nach<br />
Lösungen suchen.]<br />
• soziale Nähe in der Gemeinde<br />
[Es gibt wenige anonyme Ecken in <strong>Husum</strong>.]<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
• Einbindung in die Landschaft.<br />
[Die Stadt fügt sich harmonisch in die umgebende Landschaft ein.]<br />
•<br />
fehlendes Sozialkonzept<br />
[Es gibt kein einheitliches Konzept darüber, wo es im sozialen Bereich in<br />
<strong>Husum</strong> hingehen soll.]<br />
Bedauern • „Topf“-denken<br />
[Bei sozialen Trägern herrscht ein Denken, das sich daran orientiert, für<br />
welche Aktivitäten es Finanztöpfe gibt. Das vermindert den Mut und die<br />
Kreativität für neue Konzepte und Lösungsansätze.]<br />
•<br />
gemeinsame Verantwortungsübernahme<br />
[Verschiedene gesellschaftliche Gruppen bzw. die Gesamtheit der<br />
gesellschaftlichen Akteure sind nicht bereit, gemeinsam die<br />
Verantwortung für soziale Probleme zu übernehmen, z.B. für<br />
Jugendliche.]<br />
4 • Schulsanierungsprogramm<br />
[Damit wurden gute Rahmenbedingungen für Schüler/-innen geschaffen.]<br />
Stolz • rechtzeitiges Erkennen neuer Arbeitsplätze (Windenergie)<br />
[Es wurde frühzeitig erkannt, dass Werften zukünftig nicht mehr in<br />
gewohntem Maße Arbeitsplätze schaffen und eine Umorientierung auf<br />
die Windenergiebranche wurde gefördert.]<br />
• lebenswerte Stadt;<br />
<strong>Husum</strong>er sind nette Leute<br />
•<br />
Auslagerung der Müllentsorgung<br />
[Müllverbrennungsanlage in <strong>Husum</strong> hätte Mülltransporte vermieden und<br />
Selbstverantwortung der Bürger/-innen für den eigenen Müll erhöht.]<br />
Bedauern • fehlende Ansiedlungsmöglichkeiten (Wohnen)<br />
•<br />
Jammern auf hohem Niveau<br />
[Der Blick für die Grundbedürfnisse der Menschen ist verloren<br />
gegangen.]<br />
5 • Vernetzung im Ehrenamt<br />
[Die bisherige Vernetzung von ehrenamtlichen Einrichtungen und<br />
Leistungen ist gute Basis.]<br />
Stolz • Vernetzung im Hauptamt<br />
[Bisherige Vernetzung von vor allem sozialen Einrichtungen erleichtert<br />
die Arbeit der Akteure.]<br />
• Angebote in Kultur und Bildung<br />
[In <strong>Husum</strong> können die Bürger/innen an jedem Tag kulturelle Angebote<br />
wahrnehmen.]<br />
•<br />
zu wenig Vernetzung im Ehrenamt<br />
[Die Vernetzung von ehrenamtlich arbeitenden Personen und<br />
Einrichtungen muss weiter vorangetrieben werden.]<br />
Bedauern • zu wenig Vernetzung im Hauptamt<br />
[Die Vernetzung von hauptamtlichen Einrichtungen vor allem im sozialen<br />
Seite 37
•<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Bereich muss weiter ausgebaut werden; oft schrecken die Akteure vor<br />
sog. Sachzwängen zurück.]<br />
Argumente gegen die Kommerzialisierung zählen nicht<br />
[Die Kommerzialisierung der Kultur konnte durch die eigenen Argumente<br />
nicht aufgehalten werden.]<br />
6 • Attraktivität der Stadt z.B. durch Hafen, Innenstadtsanierung, Tor zum<br />
Nationalpark, kulturelles Angebot<br />
[u.a. durch gute Zusammenarbeit von Tourismus- und Stadtmarketing,<br />
der Verwaltung und der Unternehmen]<br />
Stolz • Kinder/ Jugend: Schulsanierung, Ganztagsbetreuung<br />
[in Krippen und Kindertagesstätten]<br />
• Windhauptstadt: Messen, Firmen ( Arbeit und Steuereinnahmen),<br />
Entwicklung Offshore<br />
•<br />
extrem hohe Verschuldung der Stadt<br />
[Derzeit ist die Schuldensumme pro Kopf der Bevölkerung in <strong>Husum</strong> auf<br />
über 1000 Euro zu beziffern.]<br />
Bedauern • mangelnde Kommunikation zwischen Institutionen und Verbänden<br />
•<br />
verzögerte Entscheidungsfindung, z.B. Schulbausanierung<br />
7 • Tor zum Nationalpark, hohe Akzeptanz der Nordsee-Hafenstadt<br />
Stolz • wirtschaftliche Entwicklung, erfolgreicher Strukturwandel<br />
[von Werften und Fischerei zum Windenergiestandort]<br />
• öffentliche und private Stadtsanierung als Basis für die Nutzung der<br />
historischen Gebäude zur kulturellen Vielfalt<br />
•<br />
städtebauliche Sünden<br />
[Es wird bedauert, dass Baugenehmigungen für die Gebäude von<br />
Karstadt und Nospa erteilt wurden sowie dass das Alte Rathaus teilweise<br />
leer steht und keine vollständige neue Nutzung gefunden wurde.]<br />
Bedauern • fehlende Wohnraumprojekte in der Innenstadt für bestimmt Gruppen<br />
[z.B. für integriertes Wohnen von Jung und Alt, das Kinder-Hospiz wurde<br />
noch nicht verwirklicht.]<br />
•<br />
fehlende Jugendbeteiligung nach § 47 Kommunalverfassungsgesetz<br />
[Verhinderung des geplanten Jugendparlamentes, wenig<br />
Berücksichtigung der Interessen von Jugendlichen in kommunalen<br />
Entscheidungsprozessen.]<br />
Seite 38
P h a s e 4:<br />
Entwurf der Zukunft<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ziel: Die Teilnehmer/-innen entwerfen eine Vision von der Zukunft <strong>Husum</strong>s,<br />
für die sie sich gern einsetzen wollen.<br />
Aufgabe: Die Konferenzteilnehmer/-innen versetzen sich in das Jahr <strong>2030</strong>. Sie<br />
stellen sich vor, wie dann die Stadt beschaffen ist: Es ist eine sehr<br />
positive Zukunft entstanden – so wie sie sie sich immer gewünscht<br />
haben.<br />
Die Teilnehmer/-innen schreiben auf, was in <strong>Husum</strong> seit 2004 erreicht<br />
wurde. Folgende Themen kommen dafür z.B. in Frage<br />
- Erfolge und Meilensteine seit 2004<br />
- Beziehungen der Menschen aus unterschiedlichen Gruppen<br />
- erfolgreiche Projekte<br />
- andere „Highlights“, die für sie wünschenswert sind.<br />
Schließlich erfinden die Teilnehmer/-innen kreative, spielerische<br />
Inszenierungen ihrer erdachten Zukunft (z.B. Fernsehsendung, Sitzung,<br />
Pressekonferenz, Collage, Ein Tag im Leben von..., etc.). Dabei tun sie<br />
so, als ob diese Zukunft bereits verwirklicht sei.<br />
Bei Ihrem Zukunftsentwurf lassen die Teilnehmer/-innen zunächst Kosten<br />
und Schwierigkeiten außer Acht und wagen es zu träumen. Sie nehmen<br />
alles auf, was wert ist, erreicht zu werden.<br />
Zur Bearbeitung dieser Aufgabe finden<br />
sich die Arbeitsgruppen in neuer<br />
Zusammensetzung, den so genannten<br />
Max-Mix-Gruppen. Dazu ordnet sich jede<br />
Person aus der Anspruchsgruppe einer<br />
neuen Arbeitsgruppe zu. So entstehen<br />
Gruppen, in denen sich VertreterInnen<br />
aller anwesenden Anspruchsgruppen<br />
treffen, d.h. Menschen mit verschiedenen<br />
fachlichen Perspektiven und Erfahrungen.<br />
Auch die entwickelten Zukunftsbilder sind<br />
mithin Ergebnisse des Austausches und<br />
der Einigung zwischen Personen mit<br />
unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />
Interessen und Sichtweisen.<br />
Seite 39
Inszenierung<br />
Tisch 1<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Eine Live-Sendung des Unabhängigen Medienkombinats <strong>Husum</strong><br />
Der Sender hat Expert/-innen aus verschiedenen Bereichen zum Interview<br />
eingeladen, um den Hörer/-innen einen Eindruck vom aktuellen Leben in <strong>Husum</strong> im<br />
Jahr <strong>2030</strong> zu vermitteln.<br />
Aus dem Bereich Wirtschaft wird berichtet, dass <strong>Husum</strong> seit 5 Jahren keine<br />
Gewerbesteuern mehr erhebt. Der Offshore-Hafen hat so viel Geld in die <strong>Husum</strong>er<br />
Kassen gespült, dass man nicht mehr wusste, wie man es ausgeben sollte. <strong>Husum</strong><br />
ist finanziell unabhängig, lebt von den Zinsen. Der kommunale Haushalt wird von den<br />
Bürgerinnen und Bürgern beraten und entschieden. Zur Würdigung dieses<br />
bürgernahen Vorgehens hat die Europäische Sozialbank den <strong>Husum</strong>er Euro-Taler<br />
herausgegeben. Vollbeschäftigung herrscht in der Stadt bei einer Wochenarbeitszeit<br />
von 30 Stunden. Die viele Freizeit hat bei den Bürger/-innen eine verstärkte Reiselust<br />
hervorgerufen. So wurde der Flughafen ausgebaut und bietet nun tägliche Flüge<br />
nach München und Frankfurt /M. an. Eine tägliche Verbindung nach New York soll<br />
bald eingerichtet werden.<br />
Zum Thema Bildung ist zu erfahren, dass vor 10 Jahren die Nordsee-Universität<br />
eröffnet wurde. Ein Drittel der Studierenden sind Migrant/-innen (mit und ohne<br />
Kopftuch).<br />
Die Schulen haben vollständig auf<br />
Ganztagsbetrieb umgestellt. Hier wird das<br />
Lernen gelernt. Die Anforderungen von<br />
PISA sind weit übererfüllt.<br />
Die Politik in <strong>Husum</strong> orientiert sich an<br />
städtischen Themen, nicht an<br />
Bundesthemen. Parteienstreit gehört der<br />
Vergangenheit an, Bürgerbeteiligung wird<br />
groß geschrieben. Regelmäßig finden<br />
Bürger/-innen-Versammlungen statt. Alte<br />
und junge Menschen kümmern sich<br />
gemeinsam um das Wohl der Stadt und<br />
sorgen für ein gewaltfreies Miteinander.<br />
<strong>Husum</strong> ist Fahrradstadt.<br />
Das kulturelle Leben in <strong>Husum</strong> wurde durch die Umnutzung des Alten Rathauses für<br />
kulturelle Zwecke bereichert. Dort finden spannende Veranstaltungen statt, natürlich<br />
für die Bürger/-innen kostenlos. Außerdem sind Vereine in das Gebäude eingezogen<br />
und nutzen es für ihre Aktivitäten. Damit hat die Stadt ihre Wertschätzung der<br />
ehrenamtlichen Arbeit Ausdruck verliehen.<br />
Im Binnenhafen ist ein überdachtes Meerwasser-Wellen-Schwimmbad entstanden,<br />
das im direkten Wasseraustausch mit der Nordsee steht. Viel Grün ist in der Stadt zu<br />
finden, unter anderem ein Ergebnis der jahrelangen und erfolgreichen Forschung mit<br />
Queller-Bäumen.<br />
Sportlich gesehen ist <strong>Husum</strong> ebenfalls erfolgreich: der <strong>Husum</strong>er SV spielt am Abend<br />
in der 1. Fußballbundesliga gegen Bayern München.<br />
Seite 40
Inszenierung<br />
Tisch 2<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Besuch einer Touristengruppe im <strong>Husum</strong>er Bürgerforum<br />
Eine Besucher/-innengruppe ist zu Gast im Bürgerforum der Energiehauptstadt<br />
<strong>Husum</strong>. Hier wird u.a. über den Bürgerhaushalt entschieden. Außerdem stehen<br />
Anträge der Nachbargemeinden auf der Tagesordnung, die sich gern von <strong>Husum</strong><br />
eingemeinden lassen wollen.<br />
Die Diskussionen im Bürgerforum werden viersprachig geführt: auf Dänisch,<br />
Friesisch, Plattdeutsch und Hochdeutsch. Hier sind alle Bevölkerungsgruppen<br />
vertreten.<br />
Nach römischem Vorbild wurde der Petersturm in <strong>Husum</strong> neu gebaut. Mäzene haben<br />
das ermöglicht. Die Kirche hat sich im Sinne des diakonischen Gedankens von<br />
Immobilien getrennt und sie anderer Nutzung zugeführt. In der Marienkirche wird<br />
eine Kinderbetreuung angeboten, ein anderes Haus wurde in ein Haus des Handels<br />
umgewandelt und steht u.a. für den Verkauf von Waren aus Fairem Handel zur<br />
Verfügung.<br />
Ein Netzwerk von Haupt- und Ehrenamtler/-innen hat sich etabliert und z.B. ein<br />
großes Angebot an generationsübergreifenden Wohnmöglichkeiten in <strong>Husum</strong><br />
realisiert. <strong>Husum</strong> ist eine Stadt der Begegnung geworden.<br />
In der ehemaligen Ferkelhalle ist eine Ideenbörse entstanden, in die eine städtische<br />
Beschwerdestelle integriert ist (die allerdings kaum etwas zu tun hat).<br />
Das Verkehrskonzept ist geprägt durch eine verbesserte Verkehrsführung und durch<br />
ein gut ausgebautes Fahrradnetz verbunden mit einer autofreien Innenstadt.<br />
<strong>Husum</strong> ist zur Stadt der Müllvermeidung avanciert.<br />
Der Offshore-Hafen hat <strong>Husum</strong> als World Wind Capitol gestärkt. Im Hafenbecken<br />
werden Delfin-Therapien mit Seehunden durchgeführt.<br />
Seite 41
Inszenierung<br />
Tisch 3<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Wiedersehen bei Kaffee und Kuchen<br />
Nach 25 Jahren trifft sich eine Gruppe von ehemaligen Auswanderern aus <strong>Husum</strong> in<br />
ihrer alten Heimat wieder.<br />
Sie tauschen sich über ihre Eindrücke aus und freuen sich darüber, dass sich die<br />
Stadt so vorteilhaft entwickelt hat. Das Schloss ist gut erhalten, hat eine neue Orgel<br />
bekommen und ist zentrale Kulturstätte der Kommune. Der Schlossgraben ist in<br />
gepflegtem Zustand. Eine Brücke verbindet Schloss und Innenstadt. Die Hafenstraße<br />
haben die Rückkehrer/-innen sofort wiedererkannt.<br />
Eine ehemalige <strong>Husum</strong>erin, die nun<br />
in Hamburg lebt, lobt die gute<br />
Verkehrsanbindung zwischen<br />
<strong>Husum</strong> und Hamburg. Sie erlaubt<br />
es ihr, in einer Stunde mit dem Auto<br />
oder auch mal mit dem<br />
Privatflugzeug ihre Heimatstadt zu<br />
besuchen. Sie findet es schön, wie<br />
harmonisch alte und junge Bürger/innen<br />
hier zusammen leben. Das<br />
große kulturelle Angebot in <strong>Husum</strong><br />
findet sie erfreulich ebenso wie den<br />
guten Zulauf, den die Kirchen hier<br />
erfahren.<br />
Ein nach Norwegen ausgewanderter Gesprächspartner hebt den Stiftungsverbund<br />
für Kultur in <strong>Husum</strong> hervor, der den Erhalt von Kulturstätten ermöglicht.<br />
Ein aus Argentinien zurückgekehrter Kaffeegast ist beeindruckt vom gut<br />
funktionierenden Case-Management im Gesundheitsbereich, den er beim<br />
Arztbesuch erlebt hat. Eine zügige Behandlung und eine kostengünstige, integrierte<br />
Versorgung der Patienten ist so gewährleistet.<br />
Aus Sicht eines französischen Rückkehrers hat sich im Hafengebiet viel verändert.<br />
Viele Arbeitsstellen wurden geschaffen z.B. in der Windenergiebranche und auf der<br />
neuen Bootswerft. Die Krabbenfischer finden im Binnenhafen wieder Partner, die das<br />
Pulen der Krabben am Ort übernehmen.<br />
Die aus Dänemark angereiste Auswanderin beneidet <strong>Husum</strong> um das Familienzentrum,<br />
in dem Kinder auch über Nacht betreut werden können und in dem sich<br />
Eltern zum Austausch treffen.<br />
Seite 42
Inszenierung<br />
Tisch 4<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Radio Freies Schleswig-Holstein<br />
Wir schalten uns ein in die Sendung „Phänomene des Nordens“, die von Radio<br />
Freies Schleswig-Holstein ausgestrahlt wird.<br />
Der Moderator berichtet über einen Strom von Menschen, die nach <strong>Husum</strong> ziehen.<br />
Grund für die Attraktivität der Kommune ist die besondere Haltung der Bürger/-innen,<br />
die Verantwortung für ihre Stadt übernehmen und für einander einstehen. Den<br />
Ursprung hat dieses Bewusstsein in der Zukunftskonferenz, die im Jahr 2004 in<br />
<strong>Husum</strong> stattfand. Reporter sind ausgeschwärmt, um Eindrücke aus der Stadt zu<br />
sammeln.<br />
Die erste Kurzreportage widmet sich der sozialen Lage und der Situation von<br />
Familien in <strong>Husum</strong>. Jung und Alt, gebürtige <strong>Husum</strong>er/-innen und Migrant/-innen<br />
leben hier friedlich miteinander und helfen sich gegenseitig. Jugendliche kaufen für<br />
ihre älteren Nachbarn ein. Die Wohnhäuser sind sauber und gepflegt. Familie und<br />
Beruf sind für die Eltern miteinander vereinbar.<br />
Die einzige Mitarbeiterin im <strong>Husum</strong>er Sozialamt berichtet im Interview, dass die<br />
Unterschiede zwischen Arm und Reich aufgelöst sind. Konflikte wurden mit Hilfe<br />
einer Konfliktvermittlungsstelle ausgeräumt. Wohnungslosigkeit ist in <strong>Husum</strong><br />
beseitigt. Alle Menschen bringen ihre Talente in die Gemeinschaft ein und finden<br />
einen Platz in der Gesellschaft.<br />
Der zweite Reporter stellt die infrastrukturellen<br />
Verhältnisse in <strong>Husum</strong> dar. Der Binnenhafen wurde<br />
vor 25 Jahren von der Stadt übernommen. Hier<br />
liegen heute die Hansekogge und die Kon-Tiki<br />
nebeneinander. Die Innenstadt ist zum<br />
Lebensmittelpunkt für die Bürger/-innen geworden.<br />
Das gerade stattfindende Hafenfest und das<br />
Generationenfest sind zwei Beispiele dafür.<br />
Die Vereinbarkeit von Umwelt und Verkehr schildert<br />
Reporter Nr. 3. Ein innovatives Verkehrskonzept<br />
schont die Umwelt. Die Innenstadt ist autofrei, ein<br />
Rikscha-Dienst ermöglicht umweltfreundliche<br />
Mobilität, Pferdekutschen und eine Gondelbahn<br />
sind auch für Touristen anziehend. Kinder haben<br />
die Stadt erobert. Ausgewiesene Spielplätze sind<br />
nicht mehr nötig, denn die Innenstadt ist grün und<br />
die Kinder können sich frei bewegen.<br />
Die Wirtschaft boomt. Die Vorsitzende des Handwerkervereins gibt Auskunft über die<br />
hervorragende Auftragslage in den Betrieben. Sie verdeutlicht das mit der rosaroten<br />
Brille, die sich die Handwerker als Symbol gewählt haben. In <strong>Husum</strong> herrscht<br />
Vollbeschäftigung.<br />
Die allgemeine Stimmung von Respekt und Nächstenliebe schlägt sich auch in den<br />
hohen Zahlen der Kirchenbesucher/-innen nieder. Notorische Atheisten sind fast<br />
ausgestorben.<br />
Seite 43
Inszenierung<br />
Tisch 5<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Bürgerbüro der Zukunftsstadt <strong>Husum</strong><br />
Das Bürgerbüro der Zukunftsstadt <strong>Husum</strong> ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen, die<br />
Bürger/-innen, Gäste und auswärtige Personen zu <strong>Husum</strong> haben.<br />
Von der Telefonzentrale aus, wo alle Anfragen eingehen, werden die Ratsuchenden<br />
an die entsprechenden Stellen in der Verwaltung weiter geleitet, die kompetent<br />
Auskunft geben können.<br />
So geht heute eine Anfrage von einer Familie<br />
aus München ein, die sich auf einen Umzug<br />
nach <strong>Husum</strong> vorbereitet und gern mehr über<br />
die Schulbedingungen für die fünf Kinder<br />
wissen möchte. Sie erfahren, dass die 4<br />
allgemeinbildenden Gesamtschulen der Stadt<br />
sich jeweils einen eigenen Schulschwerpunkt<br />
gegeben haben: musisch, naturwissenschaftlich,<br />
sportlich-gesundheitlich (mit<br />
besonderer Betonung des Wassersports) und<br />
handwerklich-kreativ. Alle Schulen bieten<br />
qualifizierte Betreuung von 9 – 16.15 Uhr. In<br />
der einstündigen Mittagspause können die<br />
Kinder zwischen drei vollwertigen Gerichten<br />
aus regionalen Zutaten wählen. Für Familien<br />
mit mehreren Kindern gibt es gestaffelte<br />
Rabatte auf die Verpflegungskosten, bei fünf<br />
schulpflichtigen Kindern liegt er bei 50 %.<br />
Zwei Schulen bieten ein Ferienprogramm<br />
unter dem Motto „Ferien-Frohsinn und<br />
Heiterkeit“ an u.a. mit Zeltlageraufenthalten im<br />
europäischen Ausland.<br />
Eine Eventagentur fragt im Bürgerbüro an, ob<br />
der Auftrag für die Organisation des<br />
Hafenfestes schon vergeben ist. Sie erfahren,<br />
dass bereits seit 2005 keine Vergabe mehr<br />
stattfindet. Das Hafenfest liegt nun wieder<br />
vollständig in der Hand der Bürgerinnen und<br />
Bürger. Viele beteiligen sich und organisieren<br />
das Fest in Eigenregie.<br />
Dies hat dazu geführt, dass keine<br />
Standgebühren mehr erhoben werden.<br />
Gleichzeitig ist das Übergewicht von<br />
Bierzelten verschwunden.<br />
Das Fest wurde im Laufe der vergangenen Jahre so attraktiv, dass die Festgäste<br />
aus den Umland nur noch in begrenzten Kontingenten und nach Postleitzahlen<br />
geordnet die Veranstaltung besuchen können.<br />
Seite 44
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Eine weitere Anfrage geht von einem Veranstalter von Eventreisen ins Wattenmeer<br />
ein. Er sucht einen Liegeplatz für seinen Traditionssegler. Das ist allerdings nicht so<br />
einfach, denn der Hafen wird intensiv genutzt: es gibt einen Offshore-Hafen, einen<br />
Gesundheitshafen, einen Museumshafen, eine Werft für moderne Frachtsegler. Doch<br />
im Traditionshafen ist noch ein Platz für den Anfrager frei. Dort findet er alle<br />
Infrastruktureinrichtungen, die er benötigt.<br />
Eine Rollstuhlfahrerin möchte <strong>Husum</strong> besuchen und sich zuvor darüber informieren,<br />
auf welche Hindernisse sie sich einstellen muss. Sie kann sich jedoch darüber<br />
freuen, dass <strong>Husum</strong> mittlerweile eine barrierefreie Stadt ist. Der Autoverkehr ist aus<br />
der Innenstadt verbannt. Die Fußgängerzone und die schönen Hinterhöfe sind ohne<br />
Probleme mit dem Rollstuhl befahrbar. Das gilt auch für die zahlreichen Cafés und<br />
den Marktplatz. Eine Seilbahn bringt Besucher/-innen von der Kleikuhle zu den<br />
Parkplätzen rund um die Stadt. All das ist selbstverständlich im Internet nachzulesen.<br />
Schließlich erkundigt sich ein Unternehmen in Bereich regenerativer Energien nach<br />
Ansiedlungsmöglichkeiten in <strong>Husum</strong>. Es möchte hier 200 Arbeitsplätze schaffen. Der<br />
Wirtschaftsförderer der Stadt stellt sich als Ansprechpartner für alle diesbezüglichen<br />
Fragen zur Verfügung. Die Stadt bietet Beratung und Unterstützung vom Konzept bis<br />
zum ersten Spatenstich an. Nebenbei erfährt der Unternehmer, dass <strong>Husum</strong> auch für<br />
die Mitarbeiter/-innen des Unternehmens als Wohnort höchst attraktiv ist. Viele<br />
Freizeitangebote werden vorgehalten, für Kinder gibt es z.B. die beliebten wetterunabhängigen<br />
Spiellandschaften. Wohlgefühl und soziales Engagement sind in<br />
<strong>Husum</strong> prägende Aspekte des Zusammenlebens.<br />
Seite 45
Inszenierung<br />
Tisch 6<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Besuch einer Delegation aus Saudi-Arabien<br />
Im Jahr <strong>2030</strong> besucht eine Delegation aus Saudi-Arabien <strong>Husum</strong>. Den Arabern ist<br />
das Öl ausgegangen. Deshalb informieren sie sich in <strong>Husum</strong> über die Möglichkeiten<br />
der Nutzung regenerativer Energie. Mit kleinen Solarmobilen werden sie von einer<br />
kompetenten Stadtführerin zu den vielen Errungenschaften und Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>Husum</strong>s gefahren.<br />
Unter anderem führt die Tour an den Bürgerwindparks Butendiek I-III vorbei. Die<br />
Gäste aus dem Orient erfahren, dass in <strong>Husum</strong> Wasserstoff als Energieträger<br />
erzeugt wird und eine alte Müllverbrennungsanlage zu einer Biogasanlage<br />
umgerüstet wurde. Jedes Haus in <strong>Husum</strong> verfügt über eine Solaranlage, die auch<br />
Strom in das Netz einspeist.<br />
Durch die vielfältige Nutzung von regenerativen Energien ist <strong>Husum</strong> zum<br />
Energieexporteur geworden und verkauft u.a. Strom an der Strompreisbörse. Die<br />
Finanzkasse der Stadt ist durch die Einkünfte aus dem Energieverkauf üppig gefüllt.<br />
Um ausreichend Nachwuchs an Fachkräften für den boomenden Energiesektor zu<br />
haben, ist in <strong>Husum</strong> eine Universität für erneuerbare Energien, eine <strong>Husum</strong>er Form<br />
des Silicon Valley, errichtet worden.<br />
Die preiswerte Energie hat neue Wirtschaftszweige entstehen lassen, z.B. die<br />
Ananaszucht in großen Gewächshäusern, die u.a. mit Holzabfällen aus dem Umland<br />
beheizt werden. Die Lieferung der Holzabfälle erfolgt im Austausch gegen Ananas.<br />
Das Stadtbild ist ebenfalls geprägt vom Reichtum der Kommune: Marmorpflaster auf<br />
vielen Wegen und Plätzen. Die Stadt hat in innovative Wohnanlagen investiert, die<br />
ein Zusammenleben verschiedener Generationen ermöglichen. Wohnungen mit<br />
herausnehmbaren und verschiebbaren Wänden gewährleisten Flexibilität. Ein<br />
flächendeckendes Fernwärmenetz sorgt für Behaglichkeit in den Häusern.<br />
Das neue Stadtwappen <strong>Husum</strong>s zeigt auf den ersten Blick: hier hat sich einiges<br />
verändert.<br />
Seite 46
Inszenierung<br />
Tisch 7<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Stadtführung durch <strong>Husum</strong> im Jahr <strong>2030</strong><br />
Eine Touristengruppe <strong>nimmt</strong> an einer Stadtführung teil. Vor dem Alten Rathaus<br />
können die Gäste beobachten, dass hier eine Zentrale für Freiwillige eingerichtet<br />
wurde. Gleichzeitig dient das Gebäude dem Fledermausschutz.<br />
Die Bausünden der Vergangenheit wurden in <strong>Husum</strong> beseitigt. Heute herrscht<br />
generationsübergreifendes Wohnen vor. Wohnortnahe Versorgung ist gewährleistet.<br />
Der Wochenmarkt findet während der gesamten Woche statt. Produkte aus der<br />
Region werden nicht nur dort, sondern auch bei den Discountern in der ganzen Stadt<br />
verkauft. Den umliegenden Landwirten geht es entsprechend gut.<br />
Die gute Wohnstruktur in der Stadt hat den motorisierten Individualverkehr<br />
überflüssig gemacht. Fahrradverkehr bestimmt das Stadtbild. Alle Häuser sind mit<br />
Solarkollektoren ausgestattet, viele sind als Energiesparhäuser ausgelegt. <strong>Husum</strong> ist<br />
zum Energieexporteur geworden.<br />
Das soziale Leben funktioniert gut. Ein Haus der gegenseitigen Hilfe wurde<br />
eingerichtet. Religionsunterschiede stellen kein Hemmnis mehr dar. Die christliche<br />
Kultur existiert neben anderen Religionen, die frei ausgeübt werden können.<br />
Die Einwohner/-innenzahl liegt bei 25.000. Die Wirtschaft boomt. Es herrscht ein<br />
lebendiger Tourismus. Wohnmöglichkeiten für die gewachsene Bevölkerung wurden<br />
durch das schließen von Baulücken geschaffen. Eine Ausuferung der Bebauungsfläche<br />
ins Umland wurde so vermieden.<br />
Die Touristengruppe fährt dann mit dem<br />
Elektro-Shuttlebus zum Gewerbegebiet<br />
der Stadt. Hier ist deutlich zu sehen, dass<br />
in <strong>Husum</strong> Wirtschaft und Naturschutz<br />
miteinander vereint werden konnten. Im<br />
Dockkoog brüten beispielsweise Gänse,<br />
denn <strong>Husum</strong> ist stolz darauf, Tor zum<br />
Nationalpark Wattenmeer zu sein. Darauf<br />
weisen auch viele Schilder hin. Frühere<br />
Konflikte zwischen Lärmschutz bzw.<br />
Naturschutz und dem Offshore-Hafen hat<br />
die Stadt längst in den Griff bekommen.<br />
Auch beim Bau des großen<br />
Strömungskraftwerkes außerhalb der<br />
Nationalparkgrenze ist <strong>Husum</strong> innovative<br />
Wege gegangen.<br />
Die Gefährdung von Fischen konnte durch neueste Technik ausgeschlossen<br />
werden. Energieerzeugung und Fischerei existieren problemlos neben einander.<br />
Grundlage für die gute gegenseitige Verträglichkeit unterschiedlicher Maßnahmen ist<br />
u.a. ein Bekenntnis zum Umweltschutz, das die Stadtverordneten schon vor Jahren<br />
gegeben haben.<br />
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P h a s e 5:<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Gemeinsamkeiten herausarbeiten<br />
Ziel: Gemeinsamkeiten in den Zukunftsentwürfen aller Gruppen erkennen.<br />
Aufgabe: Die Konferenzteilnehmer/-innen stellen zunächst für sich selbst Ziele<br />
zusammen, die sich aus den Zukunftsentwürfen der voran gegangenen<br />
Phase ableiten lassen. Wo wollen wir hin? Was soll erreicht werden?<br />
Anschließend erarbeiten sie in ihrer Gruppe eine Liste von Zielen, die<br />
vielen Präsentationen gemeinsam waren und die auch von der eigenen<br />
Gruppe getragen werden.<br />
Im nächsten Schritt verhandeln jeweils zwei oder drei Max-Mix-Gruppen<br />
die Ziele aus ihren jeweiligen Listen miteinander und stellen die Ziele<br />
zusammen, auf die sich die Mitglieder beider / aller drei Gruppen einigen<br />
können. Dabei halten sie auch die Ziele fest, auf die sie sich nicht einigen<br />
können.<br />
Über die Konsensfähigkeit der gemeinsamen Ziele aus Doppel- bzw.<br />
Dreier-Gruppen wird abschließend im Gesamtplenum diskutiert und<br />
entschieden.<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ziele, auf die sich die Doppel- bzw. Dreier-Gruppen nicht einigen konnten:<br />
Im ersten Auswahlschritt sortieren die Teilnehmer/-innen die folgenden Ziele als nicht<br />
konsensfähig aus:<br />
Tische 1 und 5:<br />
Darauf konnten wir uns noch nicht einigen<br />
• Gestaltung autofreier Innenstadt • Altes Rathaus als Zentrum für Vereine<br />
und kulturelle Aktivitäten<br />
Tische 3 und 7:<br />
•<br />
•<br />
Darauf konnten wir uns noch nicht einigen<br />
<strong>Husum</strong> als Umweltstadt mit hoher<br />
Lebensqualität für alle Generationen<br />
und attraktiv für Gäste<br />
dynamische, florierende Wirtschaft<br />
Tische 2, 4 und 6:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Verkehrsschadstofffrei und sicher:<br />
- autofreie Innenstadt<br />
– Reduktion des Individualverkehrs<br />
– Verzicht auf fossile Treibstoffe<br />
– gutes Radwegenetz<br />
– Schwebebahn zum Dockkoog<br />
Darauf konnten wir uns noch nicht einigen<br />
Autonomie in den Bereichen Energie,<br />
Finanzen und anderen Ressourcen<br />
global denken – lokal handeln,<br />
vor allem in der Wirtschaft<br />
Netzwerke schaffen, z.B. Haupt- und<br />
Ehrenamt<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Seite 49<br />
autofreie Stadtmitte<br />
Stadtbild und –atmosphäre erhalten<br />
Anstieg der Einwohner/-innenzahl<br />
Hilfesystem bei Problemen
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Die abschließende Verhandlung im Gesamtplenum bringt folgendes Bild.<br />
Ziele, über die im Gesamtplenum Konsens hergestellt wurde<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
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•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Gemeinsame Ziele<br />
Entwicklung <strong>Husum</strong>s zum überregionalen Zentrum für regenerative Energien<br />
Hafennutzung<br />
[vorhandene Ressourcen wie Fischerei, Krabbenfischerei, Gewerbe, Schifffahrt,<br />
Segler, etc. besser nutzen]<br />
Abbau von unsinnigen und überflüssigen Regularien<br />
Stärkung regionaler Produktion, Verarbeitung und Vermarktung<br />
Gute Gesundheitsversorgung<br />
<strong>Husum</strong> hat national und international ein hohes Ansehen<br />
[Durch ein gutes Image und eine positive Außenwirkung unterstützt die Stadt auch<br />
andere Zielbereiche.]<br />
Es ist und bleibt auch über das Jahr <strong>2030</strong> hinaus ein grundlegender Wert, alle<br />
Ziele der Stadt <strong>Husum</strong> und alle Maßnahmen mit den Ansprüchen des Natur- und<br />
Umweltschutzes in Einklang zu halten.<br />
Autarke Energiestadt<br />
Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
[gemeint sind Stellen des 1. Arbeitsmarktes]<br />
Bewusste Nutzung ortsansässiger Betriebe<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Optimierung der Betreuungsangebote für Kinder (ab 0 Jahren) und Jugendliche<br />
Regionale Herstellung, Veredelung und Vermarktung von Lebensmitteln<br />
[damit soll die Nutzung gesunder regionaler Lebensmittel in Familien gefördert und<br />
der zunehmenden Verwendung von Convenience-Produkten entgegen gewirkt<br />
werden]<br />
Seite 50
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
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•<br />
•<br />
•<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Gemeinsame Ziele<br />
Haushaltskonsolidierung und Entschuldung der Stadt<br />
<strong>Husum</strong>er/-innen und Gäste fühlen sich wohl in einer lebendigen und attraktiven<br />
Innenstadt<br />
Optimierung / Ausbau von Bildung, Erziehung, Wissenschaft und Ausbildung<br />
Hochschule für erneuerbare Energien<br />
[mit verschiedenen Fachrichtungen, nicht nur Ingenieur-Wissenschaften]<br />
Bürger/-innen beteiligen sich an Entscheidungsprozessen<br />
Bürger/-innen engagieren sich für die Gemeinschaft und finden Anerkennung<br />
Qualitätsorientierte Tourismusentwicklung und Nutzung vorhandener Ressourcen<br />
Bürgerhaushalt<br />
[Zentrales Anliegen ist die stärkere aktive Beteiligung von Bürger/-innen an der<br />
Aufstellung des kommunalen Haushaltes. Hiermit geht keine Festlegung auf ein<br />
konkretes Modell von Bürgerhaushalt einher.]<br />
Menschenfreundliche Stadt: Lebensqualität verbessern, Interesse am<br />
Wohlergehen des Nächsten, Kultur des sozialen Miteinanders<br />
Stadtentwicklung im Baubestand<br />
Behebung von Bausünden<br />
Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen<br />
[Hiermit soll einer Gettobildung in einzelnen Bereichen entgegen gewirkt werden.]<br />
Generationsgerechte und –übergreifende Wohn- und Lebensverhältnisse<br />
Schaffung wohnraumnaher Versorgung<br />
Barrierefreie Stadt<br />
[soll für sämtliche Bevölkerungsgruppen mit besonderen Ansprüchen an die<br />
Zuwegung zu städtischen Flächen gelten, z.B. Menschen mit Behinderungen,<br />
Eltern mit Kinderwagen, etc.]<br />
Intelligentes, innovatives Verkehrskonzept: Optimierung des ÖPNV, überregionale<br />
Verkehrsanbindung, Fahrradnetzwerk<br />
Mannigfaltiges Kulturangebot für alle Altersgruppen<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ziele, über die im Gesamtplenum kein Konsens hergestellt werden konnte.<br />
Bei den unten genannten Stichworten handelt es sich nicht nur um Ziele, über die<br />
Dissens herrscht. Auch Beiträge, die eine Maßnahme oder eine Querschnittsaufgabe<br />
aber kein Ziel darstellen, werden aus formalen Gründen nicht in die Liste der<br />
gemeinsamen Ziele aufgenommen, sondern dieser Liste zugeordnet.<br />
Außerdem verständigen sich die Teilnehmer/-innen darauf, dass viele Punkte auf der<br />
unten stehenden Liste lediglich zum Zeitpunkt der Konferenz keine einstimmige<br />
Unterstützung erfahren. Hier besteht weiterer Diskussionsbedarf. Die Aspekte<br />
können zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen und abschließend<br />
verhandelt werden.<br />
Darauf konnten wir uns noch nicht einigen<br />
• Aktive Bürgerschaft • Stärkung des Tourismus<br />
• Touristische Infrastruktur verbessern • Wetterunabhängige Freizeitangebote<br />
• Weltwindhauptstadt, ergänzt um •<br />
andere regenerative Energien<br />
•<br />
• <strong>Husum</strong> ist und bleibt die Hauptstadt<br />
des Nationalparks. In diese<br />
ökologische Modellregion kommen<br />
•<br />
Besucher aus aller Welt.<br />
•<br />
• Geringe Steuer- und<br />
Abgabenbelastung<br />
•<br />
Markthalle<br />
Ganztagsschule<br />
<strong>Husum</strong> ist stolz darauf, mit<br />
entsprechenden Angeboten Tor zum<br />
Nationalpark Wattenmeer zu sein.<br />
Hafentage in Bürgerhand<br />
Flexible Arbeitszeitmodelle<br />
• Gestaltung autofreier Innenstadt • Altes Rathaus als Zentrum für Vereine<br />
und kulturelle Aktivitäten<br />
Aspekte aus den Zukunftsvisionen, die nicht im Rahmen der Zieldiskussion<br />
berücksichtigt wurden<br />
Einige Themen, die in der Phase 4 (Entwurf der Zukunft, Visionen) genannt wurden,<br />
konnten nicht (u.a. aus Zeitgründen) in die Absprachen über gemeinsame Ziele<br />
aufgenommen werden. Damit sie nicht verloren gehen, sind sie unten stichwortartig<br />
aufgelistet.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Kinderhospiz<br />
Werftgelände-Reaktivierung<br />
keine Kinderspielplätze mehr<br />
Gestaltung von Hinterhöfen<br />
Ansiedlung von Handwerksbetrieben<br />
Schulen mit Mittagstisch mit<br />
Sozialstaffelung<br />
Seite 52<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Stadt der Müllvermeidung<br />
Einheitliche Schulbekleidung<br />
(Sweatshirts mit Schulemblem)<br />
Verankerung „Geschlechtergerechtigkeit“<br />
als Querschnittsaufgabe<br />
Autofreie Innenstadt
P h a s e 6:<br />
Maßnahmen planen<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Ziel: Maßnahmen entwickeln, mit denen die Gruppe zur Verwirklichung der<br />
gemeinsamen Zukunft beitragen will, und erste Schritte für deren<br />
Umsetzung vereinbaren.<br />
Aufgabe: Zur Maßnahmenplanung finden sich Personen zusammen, die an der<br />
Verwirklichung bestimmter Zielsetzungen besonders interessiert sind und<br />
die sich gemeinsam dafür einsetzen wollen. So entstehen zehn<br />
Maßnahmengruppen.<br />
Sie legen erste Schritte für die Umsetzung der Ziele fest, benennen eine<br />
verantwortliche Person und unterstützende Personen und vereinbaren<br />
Termine für das weitere Vorgehen.<br />
Themen und Ergebnisse der Maßnahmengruppen<br />
1. Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an Entscheidungsprozessen und<br />
engagieren sich für die Stadt<br />
verantwortlich: Gundula Redecke<br />
unterstützend: Rüdiger Otto<br />
Fiete Pingel<br />
erste Schritte: - Bürgerbüro einrichten, um Bürger/-innen zu ermutigen, an der<br />
Res Publica mitzuwirken<br />
– Obleute des Bürgerwillens (volonté générale)<br />
– größere Transparenz politischer Entscheidungsprozesse<br />
– Stadtteilkonferenzen<br />
– „Verein der Vereine“ zur Vertretung der Interessen<br />
von ehrenamtlich Tätigen und Stärkung des Ehrenamtes<br />
bis wann: ?<br />
2. Menschenfreundliche Stadt<br />
verantwortlich: Thomas Repp<br />
unterstützend: Friedrich Mörs<br />
Heidi Tischer<br />
Gundel Paulsen<br />
Constanze Koch<br />
erste Schritte: - Formulierung eines Wertekanons<br />
als Voraussetzung für generationsübergreifende<br />
Wohnprojekte und dementsprechende Infrastruktur<br />
- Bürgerhaus für alle offen (Altes Rathaus)<br />
bis wann: nächstes Treffen bis Ende November 2004<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
verantwortlich: Britta Rudolph<br />
unterstützend: Gregor Crone<br />
Ilse Springer<br />
Gaby Steglich<br />
Ursula Belker<br />
erste Ziele: - qualifizierte Kinderbetreuung (flexibel)<br />
– flexible Zeitfenster in der Arbeit<br />
– qualifizierte Altenbetreuung (flexibel)<br />
– Unterstützung in Lebenskrisen<br />
– gerechte Aufteilung von Familienarbeit zwischen den<br />
Familienmitgliedern<br />
– Erlangung von eigenen Sozialversicherungsansprüchen bei<br />
Erziehung und Pflege<br />
– „Zeiten der Stadt“ auf Familienbedürfnisse abstimmen<br />
(ÖPNV, Öffnungszeiten)<br />
– Abbau von Vorurteilen<br />
(„Rabenmutter“ weil sie arbeitet, „Weichei“ weil er in<br />
Elternzeit geht)<br />
– Wickeltische auf dem Männerklo<br />
– Kindertage in Unternehmen, Verwaltungen<br />
(Kinder gehen mit ihren Eltern zur Arbeit)<br />
bis wann: ?<br />
4. Innovatives Verkehrskonzept<br />
verantwortlich: Heike Wels<br />
unterstützend: Herr Brahmbrink<br />
Herr Dr. Rösner<br />
Herr Rohde<br />
Herr Frenzer<br />
erste Schritte: 1. Zuständigkeiten klären<br />
2. Organisatorischen Rahmen schaffen<br />
3. Bestandsaufnahme<br />
4. Bewertung<br />
5. Ideensammlung zum Thema<br />
6. Bewertung der Ideen<br />
wer arbeitet daran: oben genannte Arbeitsgruppe und andere Interessierte<br />
bis wann: ?<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
5. Haushaltskonsolidierung / Bürgerhaushalt<br />
verantwortlich: Peter Seidel<br />
unterstützend: D. Dierichs-Raudzus<br />
C. Blunck<br />
erste Schritte: a) zu Haushaltskonsolidierung<br />
– Konzeptentwurf<br />
b) Bürgerhaushalt<br />
– Informationen einholen, Recherche,<br />
- Modelle entwickeln<br />
wer arbeitet daran: zu a) Peter Seidel<br />
zu b) C. Blunck<br />
Peter Seidel<br />
D. Dierichs-Raudzus<br />
angefragt: Dr. Bongert, Dr. Albrecht<br />
bis wann: zu a) bis Ende Feb. 2005;<br />
zu b) bis Ende III. Quartal 2005<br />
6. Optimierung der Betreuung für Kinder (ab 0 Jahren) und Jugendliche<br />
verantwortlich: Inken Kruse<br />
unterstützend: Birgit Encke<br />
Rüdiger Putz<br />
Noomi Legowski<br />
Michael Kröger<br />
Kerstin Mock<br />
erste Ziele: - Tagespflegebörse einrichten<br />
– Familienhaus mit ganzheitlichem Ansatz<br />
– sozialpädagogische Begleitung an Ganztagsschulen (orientiert<br />
z.B. an Insel-Modell, in Kooperation mit Sozialraum-Trägern)<br />
– bessere Koordinierung der verschiedenen Angebote <strong>Husum</strong>er<br />
Kindergärten (AG der Freien Wohlfahrtsverbände)<br />
– Entwicklung von Zeitfenstern zur Koordinierung der Angebote<br />
von Schulen und Vereinen für Jugendliche<br />
wer arbeitet daran: Ziel der Gruppe ist es, möglichst viele Akteure und Bereiche<br />
einzubeziehen<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
7. Qualitätsorientierte Tourismusentwicklung<br />
verantwortlich: H. Scharmer-Martens<br />
unterstützend: J. Westphal<br />
erste Schritte: Es besteht bereits ein Konzept zur Tourismusentwicklung.<br />
Weitere Schritte werden im Rahmen des bestehenden<br />
Konzeptes durch die TMSH bearbeitet.<br />
Berichterstattung erfolgt in den bestehenden Gremien<br />
(Arbeitsgruppen, Ausschüsse).<br />
Die Maßnahmengruppe sieht keine Notwendigkeit für darüber<br />
hinaus gehende Schritte und löst sich auf.<br />
wer arbeitet daran: Tourismus und Stadtmarketing GmbH <strong>Husum</strong><br />
bis wann:<br />
8. Überregionales Zentrum für regenerative Energien<br />
verantwortlich /unterstützend:<br />
R. Hartwigsen<br />
G. Kromrey<br />
H.-J. Vollrath-Naumann<br />
Dr. S. Albrecht<br />
erste Schritte: 1. Bestandsaufnahme: Ausbildungs-, Weiterbildungsangebote<br />
2. Zusammentragen von Konzeptionen und Know-how<br />
- Aktionswoche reg. Energien<br />
- Wind 2005<br />
3. Baugebiet Bredstedter Straße kritisch begleiten und<br />
beeinflussen<br />
bis wann: vor Weihnachten 2004<br />
9. Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
verantwortlich: Mark Voß<br />
unterstützend: Bärbel Ingwersen<br />
Claus Lundelius<br />
Jürgen Jensen<br />
erste Schritte: bewusste Nutzung ortsansässiger Betriebe,<br />
Bewusstseinsbildung betreiben,<br />
Verbände kontaktieren,<br />
Vergabe durch Einzellose,<br />
Kontakt zu Branchen herstellen, die standortunabhängig arbeiten<br />
wer arbeitet daran: öffentliche Hand und private Arbeitgeber einbeziehen<br />
bis wann: ?<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
10. Stadtentwicklung im Baubestand / Behebung von Bausünden<br />
verantwortlich: Lutz Behrenbruch<br />
unterstützend: Ingrid Wesemann<br />
(erste) Schritte: a) zu .. Baubestand<br />
1. Schaffung eines aktuellen Baulücken-Katasters,<br />
Ermittlung von ungenutzten Gebäuden, Leerstand<br />
2. Nutzungsvorschläge für die zu überplanenden Gebiete<br />
erarbeiten unter Berücksichtigung der in der Konferenz<br />
erarbeiteten Ziele<br />
3. Aufstellung eines B-Planes (mit der vorgeschriebenen<br />
Bürgerbeteiligung)<br />
b) zu ...“Bausünden“<br />
1. Definition von Bausünden (z.B. über<br />
- Feststellung städtebaulicher Missstände<br />
- Verabschiedung einer Gestaltungssatzung<br />
- Einsetzung eines Gremiums von Fachleuten zwecks<br />
Abgrenzung und Definition<br />
- Gespräch mit den betroffenen Hausbesitzer/-innen<br />
wer arbeitet daran: Stadtbauamt, Planungsabteilung, interessierte Bürger/-innen<br />
bis wann: 2010<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Finanzielle, organisatorische und kulinarische Unterstützung erhielt<br />
die Zukunftskonferenz „<strong>Husum</strong> <strong>2030</strong>“ von:<br />
BINGO! – Die Umweltlotterie<br />
Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein<br />
Nord-Ostseesparkasse<br />
Stadtwerke <strong>Husum</strong><br />
Commerzium der Stadt <strong>Husum</strong><br />
privaten Spendern<br />
Die Unterkunft für 3 Referentinnen sowie zwei Mittagessen wurden vom Hotel-<br />
und Gaststättenverband DEHOGA, Ortsverband <strong>Husum</strong>-Friedrichstadt zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Verpflegung außerdem:<br />
Stadtschlachter Clausen<br />
Fischmarkt Ewald<br />
Bäckereien Creutzfeld, Alt-<strong>Husum</strong> und Lassen<br />
Allen, die zur Verwirklichung der Veranstaltung beigetragen haben,<br />
herzlichen Dank!<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
<strong>Husum</strong>er Nachrichten, 10.09.2004<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
<strong>Husum</strong>er Nachrichten, 25.10.2004<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
<strong>Husum</strong>er Nachrichten, 25.10.2004<br />
Seite 61
<strong>Husum</strong>er Nachrichten, 8.11.2004<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
<strong>Husum</strong>er Nachrichten, 15.11.2004<br />
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TOP <strong>Husum</strong>, 19.11.2004,<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
Seite 64
TOP <strong>Husum</strong> 19.11.2004<br />
Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
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Zukunftskonferenz „<strong>2030</strong> – <strong>Husum</strong> <strong>nimmt</strong> <strong>Kurs</strong>“<br />
am 22. – 24. Oktober 2004<br />
<strong>Husum</strong>er Nachrichten, 20.11.2004<br />
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