E.V.2 2_Kinder_11_08_06.pdf - Europa
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E.<strong>V.2</strong> - Stand: <strong>11</strong>.<strong>08</strong>.2006 19<br />
7. Risiken während der Schwangerschaft<br />
- Hepatitis B-Virus-infizierte Frauen können das Virus vor oder während der<br />
Geburt in bis zu 95 % auf ihr Kind übertragen; durch prophylaktische Maßnahmen<br />
können 90 % dieser Infektionen verhindert werden.<br />
- Das Risiko der Übertragung des Hepatitis C-Virus ist deutlich geringer und<br />
beträgt abhängig von der Viruskonzentration im Blut der Mutter 3 % bis<br />
5 %.<br />
- Angeborene oder kurz nach der Geburt erworbene Hepatitiden beim Kind<br />
verlaufen besonders oft chronisch.<br />
- Die HIV-Infektion der werdenden Mutter kann zu Frühgeburten führen. Das<br />
Risiko der Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf die Leibesfrucht beträgt<br />
15 % bis 25 % und kann durch entsprechende Therapie auf unter 2 %<br />
gesenkt werden.<br />
8. Diagnostik und Immunität<br />
In der Regel Bestimmung von spezifischen Antikörpern bzw. Virus-Nachweis im<br />
Blut. Eine ausgeheilte Hepatitis B-Virusinfektion hinterlässt eine lebenslange<br />
Immunität. Inwieweit eine ausgeheilte Hepatitis C eine lebenslange Immunität<br />
hinterlässt, ist noch unklar.<br />
9. Prävention / PEP (Postexpositionsprophylaxe= vorbeugende Maßnahmen<br />
nach Exposition gegenüber einem Krankheitserreger)<br />
Nach der Biostoffverordnung (s. allgemeiner Teil dieses Kapitels) hat der Arbeitgeber<br />
u. a. für Beschäftigte in „Einrichtungen zur Betreuung von Behinderten“<br />
arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen bzgl. Hepatitis B und Hepatitis<br />
C zu veranlassen und ihnen ggf. eine Hepatitis B-Impfung anzubieten. Zurzeit<br />
ist lediglich ein Impfstoff gegen das Hepatitis B-Virus verfügbar.<br />
Daneben empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-<br />
Institut diese Impfung für u. a. folgenden Personenkreis:<br />
- HB-gefährdetes Personal im Gesundheitsdienst einschließlich Auszubildende<br />
bzw. Studenten sowie Reinigungspersonal,<br />
- Personal in psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen<br />
für Zerebralgeschädigte oder Verhaltensgestörte,<br />
- andere Personen, die durch Blutkontakte mit möglicherweise infizierten<br />
Personen gefährdet sind in Abhängigkeit von der Gefährdungsbeurteilung,<br />
z. B. betriebliche bzw. ehrenamtliche Ersthelfer sowie Mitarbeiter von Rettungsdiensten,<br />
Polizisten, Sozialarbeiter und Gefängnispersonal mit Kontakt<br />
zu Drogenabhängigen,<br />
- durch Kontakt mit HBsAg-Trägern in einer Gemeinschaft (<strong>Kinder</strong>gärten,<br />
<strong>Kinder</strong>heime, Pflegestätten, Schulklassen, Spielgemeinschaften) gefährdete<br />
Personen.