IHX - Labor für Angewandte Thermodynamik
IHX - Labor für Angewandte Thermodynamik
IHX - Labor für Angewandte Thermodynamik
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Kurzfassung<br />
AA III.10<br />
CO2-Kältekreislauf <strong>für</strong> PKW-Klimatisierung mit optimierten<br />
Inneren Wärmetauschern (<strong>IHX</strong>) unterschiedlicher Bauart<br />
Prof. Dr.-Ing. Lutz Mardorf, Dipl.-Ing. Peter Menger<br />
Fachhochschule Osnabrück, <strong>Labor</strong> <strong>für</strong> <strong>Angewandte</strong> <strong>Thermodynamik</strong>,<br />
Postfach 1940, 49009 Osnabrück<br />
Die Messergebnisse von drei unterschiedlichen <strong>IHX</strong>- Baumustern im Komponentenprüfstand<br />
einer CO2 Kälteanlage <strong>für</strong> PKW Klimatisierung haben zu modifizierten Nusselt-Gleichungen<br />
und einer Simulation mit Auslegung der Wärmetauscher geführt. Ziel ist es, unter Vorgabe<br />
von Umgebungsbedingungen und somit von unterschiedlichsten Klimaszenarien, den <strong>IHX</strong><br />
optimal auszulegen. Bei der Untersuchung des Prozesses zeigte sich, dass die Maxima des<br />
COP und der Kälteleistung bei identischen Umgebungsbedingungen nicht zusammen fallen.<br />
Aus den vorgegebenen Umgebungsbedingungen wird <strong>für</strong> den vorhandenen CO2<br />
Kältekreislauf ein Maximum beim COP ermittelt. Aus dieser Berechnung kann eine optimale<br />
Länge <strong>für</strong> drei verschiedene Bauarten des <strong>IHX</strong> abgeleitet werden.<br />
Die optimale Länge kann auf ein Maximum des COP im häufigsten Anwendungsfall<br />
ausgelegt werden, wobei <strong>für</strong> eine begrenzte Länge des jeweiligen <strong>IHX</strong> im Idle Test die<br />
erforderliche Kälteleistung erreicht wird. Es werden drei <strong>IHX</strong>- Baumuster gezeigt, die mit Hilfe<br />
der messtechnischen Untersuchung und des Simulations- und Auslegungsprogramms<br />
sowohl zu einer Prozessoptimierung als auch zu einer wirtschaftlichen Optimierung geführt<br />
haben.<br />
Stichwörter:<br />
CO2 – Kältekreislauf, Pkw Klimatisierung, Innerer Wärmetauscher, <strong>IHX</strong>, COP
1. Einleitung<br />
Die Deutschen Kälte-Klima-Tagungen der letzten Jahre haben in verschiedenen<br />
Präsentationen die Bedeutung von CO2 als Kältemittel <strong>für</strong> die mobile Anwendung zur PKW-<br />
Klimatisierung hervorgehoben. Auch das Anheben des GWP von 50 auf 150 im Verlauf der<br />
Gesetzesformulierung der Europäischen Kommission und damit der Gleichbehandlung von<br />
CO2 und R152a haben an der Einführungsstrategie der OEM`s <strong>für</strong> CO2-Klimaanlagen bisher<br />
wenig verändert. Ab dem 01.01.2011 ist der Beginn der Auslaufphase von R134a in der EU<br />
geplant und <strong>für</strong> alle neu entwickelten Fahrzeugtypen wird voraussichtlich CO2 als Kältemittel<br />
<strong>für</strong> die PKW-Klimaanlagen eingesetzt. Ab dem 01.01.2017 ist vorgesehen R134a <strong>für</strong> alle<br />
Neufahrzeuge nicht mehr zu gestatten [1].<br />
Ausgehend von der thermodynamischen Betrachtung mit einer technisch/wirtschaftlichen<br />
Druckbegrenzung pHP und mit einer vorgegebenen Außentemperatur am Gaskühler stellt<br />
sich die Kältemittelaustrittstemperatur t3 ein. Mit einem theoretischen <strong>IHX</strong> Austauschgrad von<br />
1 und einem durch den Verdampferbetrieb gegebenen Niederdruck wird die maximale<br />
Eintrittstemperatur am Verdichtereintritt (Zustandspunkt 1max) festgelegt. Die<br />
Enthalpiedifferenz zwischen diesem Zustandspunkt 1max und einem anzustrebenden<br />
Zustandspunkt auf der Taulinie x=1 <strong>für</strong> den <strong>IHX</strong>-Eintritt ergibt bei einem vorgegebenen<br />
Kältemittelmassenstrom mit dieser theoretisch maximalen <strong>IHX</strong>-Leistung die maximal<br />
mögliche Kälteleistung.<br />
Druck p in bar<br />
200<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
-15°C<br />
-10°C<br />
x=0,1<br />
-5°C<br />
t=0°C<br />
700 800 900 1000<br />
5°C<br />
<strong>IHX</strong><br />
<strong>IHX</strong><br />
Δh<strong>IHX</strong>,<br />
max<br />
η =<br />
10°C<br />
tau = 45°C<br />
t3 = 50°C<br />
tcrit. = 30,98°C<br />
pcrit. = 73,77 bar<br />
0,2<br />
Δh<br />
15°C<br />
20°C<br />
0,3<br />
25°C<br />
30°C<br />
35°C<br />
40°C<br />
278,15 K<br />
273,15 K<br />
288,15 K<br />
283,15 K<br />
298,15 K<br />
293,15 K<br />
20<br />
20<br />
650 700 750 800 850 900 950 1000 1050<br />
spez. Enthalpie h in kJ/kg<br />
1100<br />
Quelle: P. Menger, 2006 Die Enthalpie wurde festgelegt bei T0 = 298.15 K und p0 = 1.01325 bar mit h = 1000 kJ/kg<br />
Bild 1.1: Maximal mögliche Kälteleistung im log p,h-Diagramm<br />
45°C<br />
50°C<br />
55°C<br />
Δh<strong>IHX</strong>,max<br />
<strong>für</strong> Q0,max<br />
0,4<br />
263,15 K<br />
258,15 K<br />
268,15 K<br />
0,5<br />
60°C<br />
308,15 K<br />
70°C<br />
Um die Fragestellungen über die thermodynamischen Eigenschaften und die Anwendung<br />
von CO2 in den Komponenten einer PKW-Klimaanlage aufgreifen zu können, wurde im <strong>Labor</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Angewandte</strong> <strong>Thermodynamik</strong> der Fachhochschule Osnabrück aufbauend auf den<br />
Kenntnissen über die Entfrostung und Beschlagsentfernung von PKW Frontscheiben in einer<br />
Klimakammer ein Komponentenprüfstand als CO2 Kältemaschinenkreislauf zur PKW<br />
Klimatisierung aufgebaut. Die Messergebnisse aus den umfangreichen Untersuchungen mit<br />
80°C<br />
Punkt 3 (t3, pHP)<br />
tc=30,98°C; pc=73,77bar<br />
0,6<br />
0,7<br />
323,15 K<br />
313,15 K<br />
333,15 K<br />
Q0,max<br />
343,15 K<br />
0,8<br />
s = 4,85<br />
pL<br />
0,9<br />
s = 4,9<br />
90°C<br />
s = 4,95<br />
pH<br />
100°C<br />
s = 5,0 kJ/(kg K)<br />
110°C<br />
s = 5,05<br />
s = 5,1<br />
120°C<br />
s = 5,15<br />
Δh<strong>IHX</strong>,max<br />
<strong>für</strong> Q0,max<br />
130°C<br />
140°C<br />
s = 5,2<br />
150°C<br />
s = 5,25<br />
160°C<br />
s = 5,3<br />
170°C<br />
s = 5,4<br />
s = 5,5<br />
Punkt 1 (t1max, pLP)<br />
s = 5,6<br />
200<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25
drei unterschiedlichen <strong>IHX</strong>-Bauformen wurden u.a. als Grundlage <strong>für</strong> ein Simulations- und<br />
Auslegungsprogramm verwendet. Damit kann die optimale Länge auf ein Maximum des<br />
COP im häufigsten Anwendungsfall ausgelegt werden, wobei <strong>für</strong> eine begrenzte Länge des<br />
jeweiligen <strong>IHX</strong> im Idle Test die erforderliche Kälteleistung erreicht wird. Bei genauer Kenntnis<br />
der äußeren Einsatzbedingungen kann die Länge des <strong>IHX</strong> auch auf ein Maximum des COP<br />
<strong>für</strong> die Jahresnutzung ausgelegt werden.<br />
2. CO2 Komponentenprüfstand<br />
Durch die Aufgabenstellung alle Komponenten bilanzieren zu können, sind am Ein- und<br />
Austritt jeder Komponente Druck- und Temperaturmessstellen vorgesehen. Die effektive<br />
Antriebsleistung und Drehzahl des Verdichters wird über einen drehzahlgeregelten<br />
Pendelmotor mit Drehmomentenwaage erfasst, die mit einer Drehmomentenwelle <strong>für</strong> die<br />
stationären Betriebszustände überprüft wurde. Alternativ zum luftbeaufschlagten Gaskühler<br />
kann ein kaltwasserbeaufschlagter Gaskühler mit wasserseitiger Volumenstrom- und<br />
Temperaturmessung eingesetzt werden. Dadurch werden Kältemittel-<br />
Temperaturschwingungen am Gaskühleraustritt vermieden. Die Dichte und der<br />
Kältemittelmassenstrom werden mit einem Coriolis-Messgerät vor dem Eintritt in das<br />
Expansionsventil erfasst. Um den Austauschgrad eines bestehenden <strong>IHX</strong> zu variieren ist<br />
zwischen Gaskühler und Expansionsventil eine Bypassschaltung eingebaut.<br />
t tEV,air EV,air EV,air 2<br />
Evaporator<br />
ϕ, t EV,air 1<br />
Heater<br />
Fan<br />
V VEV,air EV,air EV,air<br />
Coriolis Sensor<br />
t 6,1<br />
m mCO2 CO2 CO2<br />
p pLP5 LP5 LP5<br />
t 5<br />
Steam<br />
EXV<br />
Service<br />
Port LP<br />
Bild 2.1: Messstellenplan<br />
t t4,2 4,2 4,2 p HP4<br />
Blow-Off<br />
Valve LP<br />
p LP6<br />
t 4,1<br />
t 6,2<br />
<strong>IHX</strong><br />
Accumulator<br />
t 1<br />
Service<br />
Port HP 1<br />
p LP1<br />
Blow-Off Valve HP<br />
t 3<br />
Service<br />
Port HP 1<br />
p HP3<br />
Oil<br />
Separator<br />
p pHP2 HP2 HP2<br />
t 2<br />
Compressor<br />
M<br />
n, M<br />
t GC,air 2<br />
Gas Cooler Air<br />
t GC,air 1<br />
Heater<br />
Fan<br />
V GC,air<br />
Gas Cooler<br />
Water<br />
t W,out<br />
m W<br />
t W,in<br />
Water Chiller<br />
Als Kältemittelverdichter wird ein Schwenkringverdichter C99-4 von Obrist verwendet, der als<br />
Prototyp in der PKW-Oberklasse (z.B. 7er BMW) getestet wurde [2]. Der Prüfstand befindet<br />
sich in einem klimatisierten <strong>Labor</strong>raum. Die Lufteintrittstemperaturen am Gaskühler und<br />
Verdampfer werden jeweils in einem Kanalsystem mit geregelten Lufterhitzern und variablen<br />
Gebläsen eingestellt. Im Kanalsystem des Verdampfers kann die Luftfeuchte durch einen<br />
Dampfbefeuchter variiert werden. Alle Komponenten des Kältemaschinenkreislaufes sind<br />
flexibel austauschbar. In diesem Prüfstand wurden die im folgenden Abschnitt<br />
beschriebenen <strong>IHX</strong>-Baumuster messtechnisch untersucht.
Gaskühler<br />
(Luft)<br />
Accu/<strong>IHX</strong><br />
- Mäander-<strong>IHX</strong><br />
- Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
- Helix-<strong>IHX</strong><br />
Gaskühler<br />
(Wasser)<br />
Bild 2.2: Bilder des Prüfstandes<br />
Der Mäander-<strong>IHX</strong> ist ein Gegenstrom-Koaxialwärmetauscher mit einem<br />
hochdruckbeaufschlagten Innenrohr. Dieser <strong>IHX</strong> wurde mit fünf 180°-Bögen ausgeführt um<br />
den Einfluss des Druckverlustes auf den CO2-Kältemaschinenprozess untersuchen zu<br />
können. Die Temperaturen im Hoch- und Niederdruckteil können abschnittsweise erfasst<br />
werden. Der Akkumulator wurde so konzipiert, dass er zum einen die Füllmengendifferenz<br />
zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Betriebspunkt sowie Kältemittelverluste durch<br />
Leckagen ausgleichen kann und zum anderen wurde das „Oil Bleed Hole“ so ausgelegt,<br />
dass das abgeschiedene Kältemittelöl zurückgeführt werden kann. Das führt dazu, dass der<br />
Eintrittszustand am <strong>IHX</strong> unterhalb des höchsten Betriebspunktes leicht unter x=1 liegt. Der<br />
Akkumulator ist auf der Niederdruckseite angeordnet, damit unter allen Betriebsbedingungen<br />
flüssiges Kältemittel gespeichert werden kann.<br />
LP<br />
HP<br />
Bild 2.3: Mäander-<strong>IHX</strong> mit Akkumulator<br />
Verdampfer<br />
EXV<br />
Verdichter<br />
Drehzahlgeregelter<br />
E-Motor<br />
Oil bleed hole
Der Profilrohr-<strong>IHX</strong> ist ein Gegenstrom-Koaxialwärmetauscher mit radial angeordneten<br />
Stegen im Ringspalt, der als Niederdruckseite verwendet wird. Auf der halben<br />
Wärmetauscherlänge ist ein 180° Bogen eingebaut, der zusammen mit den Einlaufstutzen<br />
den Hauptanteil des Druckverlustes bildet. Mehrere Messstellen lassen den<br />
Temperaturverlauf auf der Niederdruckseite erfassen. Als Akkumulator wird der schon oben<br />
beschriebene eingesetzt.<br />
Oil bleed hole<br />
Bild 2.4: Profilrohr-<strong>IHX</strong> mit Akkumulator<br />
Der Helix-<strong>IHX</strong> hat einen in dem Gehäuse integrierten Akkumulator. Der Akkumulatoraustritt<br />
ist als Überlauf so konzipiert, dass das Kältemittel im Kreuz-Gegenstrom in einen Ringspalt<br />
zwischen Akkumulatormantel und Gehäusewand strömt, in dem sich die<br />
hochdruckbeaufschlagte Rohrwendel befindet. Über den Akkumulatormantel kann Wärme<br />
zwischen dem in Strömungsrichtung immer wärmer werdenden Kältemittel (Niederdruck) und<br />
der kühleren Kältemittel-Speichermasse im Akkumulator übertragen werden. Wie noch<br />
gezeigt wird, ist bei dieser Bauart der Druckverlust auf der Niederdruckseite im Vergleich mit<br />
den anderen Bauarten am geringsten.<br />
Bild 2.5: Helix-<strong>IHX</strong> mit integriertem Akkumulator<br />
HP<br />
LP
3. Messergebnisse und Auswerteprogramm<br />
Das von uns entwickelte Auswerteprogramm COSMO ermöglicht eine Online-<br />
Datenauswertung und eine grafische Online-Darstellung im log p, h-Diagramm. Die<br />
Enthalpie- und Stoffwerteberechnung erfolgt auf der Grundlage von Fluidcal [3]. Neben der<br />
Darstellung der Zustandsgrößen wird gleichzeitig eine Leistungsbilanzierung durchgeführt.<br />
Unter der Randbedingung einer möglichst gleichen Kälteleistung wurden im transkritischen<br />
Betrieb mit einer Gaskühleraustrittstemperatur von 50°C die drei oben beschrieben <strong>IHX</strong>-<br />
Baumuster untersucht und die Zustandsgrößen im log p, h-Diagramm aufgetragen. Bei den<br />
untersuchten <strong>IHX</strong>-Baumustern liegt in diesem transkritischen Betrieb der Zustandspunkt 3<br />
nahe einer Linie der theoretisch COP optimierten Kälteleistung [4]. Während bei dem<br />
Mäander-<strong>IHX</strong> der größte Druckverlust auf der Niederdruckseite sichtbar wird, zeigt sich bei<br />
dem Helix-<strong>IHX</strong> eine geringere spezifische Enthalpiedifferenz, die einen höheren<br />
Kältemittelmassenstrom <strong>für</strong> die erforderliche Kälteleistung benötigt. Trotzdem sind in diesem<br />
Betriebszustand mit der höchsten Gaskühleraustrittstemperatur von 50°C und der maximalen<br />
Kälteleistung von ca. 5 kW die COP Werte mit ca. 2,0 der untersuchten <strong>IHX</strong> nahezu<br />
identisch. Dieser Betriebspunkt wird als Referenzpunkt <strong>für</strong> die CO2-Füllmenge gewählt und<br />
enthält, wenn man eine Bevorratung <strong>für</strong> einen Kältemittelverlust durch Leckage<br />
unberücksichtigt lässt, nur gasförmiges Kältemittel.<br />
Ref.<br />
Punkt<br />
Helix<br />
Profilrohr<br />
Bild 3.1: Vergleich der verschiedenen <strong>IHX</strong> im transkritischen Betrieb<br />
Mäander<br />
COP<br />
Helix-<strong>IHX</strong>: 2,03<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong>: 2,02<br />
Mäander-<strong>IHX</strong>: 2,01<br />
Q0 ≈ 5 kW<br />
t3 ≈ 50°C<br />
Verdampfer luftseitig konstant<br />
Im unterkritischen Betrieb wurde <strong>für</strong> diese Untersuchung eine Gaskühleraustrittstemperatur<br />
von 30°C gewählt und die Kälteleistung von 2,5 kW mit dem am Verdichter einstellbaren<br />
Kältemittelmassenstrom nahezu konstant eingestellt. Beim Zustandspunkt 6 liegt der<br />
Dampfgehalt x beim Helix-<strong>IHX</strong> niedriger als beim Mäander-<strong>IHX</strong> und als beim Profilrohr-<strong>IHX</strong>.<br />
Dadurch verschiebt sich auch der Zustandspunkt 1 im log p,h-Diagramm auf eine etwas<br />
geringere Verdichtereintrittstemperatur. Dies lässt sich durch die abweichende Bauart des<br />
Akkumulators mit einem größeren Oil Bleed Hole erklären. Im Gegensatz zur Untersuchung<br />
im transkritischen Betrieb wurden im unterkritischen Betrieb unterschiedliche COP Werte<br />
ermittelt. Hier zeigt der Helix-<strong>IHX</strong> einen etwas höheren COP Wert gegenüber dem Mäander-
<strong>IHX</strong> auf, was unter anderem auf den geringeren Druckverlust zurückgeführt werden kann.<br />
Der Akkumulator enthält in diesem Betriebszustand im unteren Bauraum immer flüssiges<br />
Kältemittel.<br />
Oil bleed<br />
hole<br />
Helix<br />
Profilrohr<br />
Bild 3.2: Vergleich der <strong>IHX</strong> im unterkritischen Betrieb<br />
COP<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong>: 4,80<br />
Helix-<strong>IHX</strong>: 4,55<br />
Mäander-<strong>IHX</strong>: 4,13<br />
Mäander<br />
Q0 ≈ 2,5 kW<br />
t3 ≈ 30°C<br />
Verdampfer luftseitig konstant<br />
Die Druckverluste auf der Niederdruckseite der <strong>IHX</strong> beeinflussen direkt die indizierte<br />
Verdichterleistung bei sonst gleichen Randbedingungen. Die Messungen des Druckverlustes<br />
<strong>für</strong> verschiedene Volumenströme zeigten, dass der Helix-<strong>IHX</strong> aufgrund seiner<br />
Strömungsführung im Niederdruckbereich erwartungsgemäß den geringsten Druckverlust<br />
aufweist. Der Mäander-<strong>IHX</strong> hat wie oben schon beschrieben durch große Anzahl von 180°-<br />
Bögen den höchsten Druckverlust. Der Profilrohr-<strong>IHX</strong> bewirkt durch seine einfache Bauart<br />
einen Druckverlust, der sich vom Helix-<strong>IHX</strong> nicht stark unterscheidet.
Mäander-<strong>IHX</strong><br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
Helix-<strong>IHX</strong><br />
Bild 3.3: Druckverluste auf der Niederdruckseite im Vergleich der <strong>IHX</strong>- Baumusterarten<br />
Der Prüfstand ermöglicht wie oben beschrieben durch eine Bypass-Schaltung auf der<br />
Hochdruckseite eine Variation des Austauschgrades <strong>für</strong> die zu untersuchenden <strong>IHX</strong>. Die<br />
Forderung nach einer konstanten Kälteleistung bewirkt mit sinkendem Austauschgrad ein<br />
Ansteigen des Kältemittelmassenstroms. Wird auf der Niederdruckseite der Einfluss des<br />
Prüfstands bedingten Druckverlust beibehalten, sinkt der COP mit fallendem Austauschgrad<br />
nahezu linear. In dieser Untersuchung mit einer Gaskühleraustrittstemperatur von 43°C und<br />
einer Kälteleistung von ca. 4,7 kW ermöglicht der Profilrohr-<strong>IHX</strong> den höchsten<br />
Austauschgrad mit ca. 0,86.<br />
Verminderung der <strong>IHX</strong> Leistung<br />
Bild 3.4: Veränderung des Austauschgrades durch Bypass-Betrieb<br />
LP<br />
HP<br />
Q0: 4,7 kW<br />
t3: 43°C<br />
Verdampfer luftseitig konstant<br />
COP Helix<br />
COP Profilrohr<br />
Massenstrom Profilrohr<br />
Massenstrom Profilrohr
4. Simulationsprogramm<br />
Für die vorgegebenen Bauarten des <strong>IHX</strong> (Mäander, Profilrohr, Helix) wurde unter Vorgabe<br />
der Querschnittsgeometrien und der gewünschten Betriebszustände (Luftzustand am<br />
Verdampfer und Außentemperatur) ein Simulationsprogramm erstellt, mit welchem es<br />
möglich ist, die COP optimierte <strong>IHX</strong> Länge zu berechnen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />
mit einer beliebig vorgegebenen <strong>IHX</strong>-Länge das dazugehörige COP zu ermitteln. Nach<br />
Festlegung einer <strong>IHX</strong>-Länge kann somit <strong>für</strong> sämtliche Betriebsbedingungen der COP-Wert<br />
berechnet werden. Dabei wird das thermodynamische Betriebsverhalten der im Prüfstand<br />
enthaltenen Komponenten (Verdampfer, Gaskühler und Kompressor) berücksichtigt.<br />
Die <strong>für</strong> die Berechnung der Wärmeübertragung am <strong>IHX</strong> benötigten Nusselt-Gleichungen<br />
wurden mit den vorliegenden Messdaten überprüft und gegebenenfalls modifiziert. Für die<br />
flüssige und gasförmige Phase des Kältemittels konnten im Hochdruckbereich <strong>für</strong> alle drei<br />
<strong>IHX</strong>-Bauarten die Nusselt-Gleichungen nach Gnielinski ergänzt durch Hufschmied und Burck<br />
bestätigt werden. Für Profilrohr- und Mäander-<strong>IHX</strong> konnten diese Gleichungen auch im<br />
Niederdruckbereich bestätigt werden. Für den Helix-<strong>IHX</strong> wurden im Niederdruckbereich die<br />
Gleichungen nach Zukauskas durch Messwerte bestätigt. Dagegen mussten in der<br />
Nassdampfphase die Gleichungen nach Klimenko, Danilova und Shah <strong>für</strong> jede der drei<br />
Bauarten mit den Ergebnissen der Messungen modifiziert werden [5].<br />
Für die Berechnung der Druckverluste konnten in der flüssigen und gasförmigen Phase die<br />
bekannten Gleichungen nach Blasius, Nikuradse und Colebrook <strong>für</strong> verschiedene<br />
Turbulenzgrade verwendet werden. Für die Nassdampfphase wurde der Lockhard –<br />
Martinelli Parameter <strong>für</strong> alle <strong>IHX</strong> entsprechend der Messdaten modifiziert. Der Druckverlust<br />
am Ein- und Austritt der verschiedenen <strong>IHX</strong> Baurten wurde getrennt betrachtet. Diese<br />
Gleichungen wurden mit Messdaten aus mehreren Versuchsreihen auf ihre Plausibilität<br />
überprüft.<br />
Bekanntermaßen bestehen <strong>für</strong> die Stoffwerte und insbesondere <strong>für</strong> die Wärmekapazität cp<br />
am kritischen Punkt eine Anomalie. Da die Niederdruckseite eines <strong>IHX</strong> <strong>für</strong> den<br />
Wärmeübergang den begrenzenden Faktor bildet, ist die Anomalie bei der Wärmekapazität<br />
mit dem hier eingesetzten Differenzenverfahren einfach zu handhaben, da sich dieser<br />
Vorgang auch im ungünstigsten Fall nur in einem Elementknoten auf der Hochdruckseite<br />
ereignen kann. Der Kurvenverlauf der Wärmekapazität über der Temperatur lässt von<br />
Elementknoten zu Elementknoten eine Linearisierung zu.
Bild 4.1: Verlauf von cp und Temperatur im kritischen Bereich an den Knoten der Elemente<br />
Aus der Vorgabe des Luftzustandes <strong>für</strong> den Verdampfer werden die Eintritts- und<br />
Austrittstemperaturen des Kältemittels entsprechend der Prozesslage des<br />
Kältemaschinenprozesses und der benötigten Kälteleistung im Differenzenverfahren mit<br />
einem Kreuzstrommodell berechnet. Die Diskretisierung <strong>für</strong> den Helix-<strong>IHX</strong> wird mit<br />
gekrümmtem und <strong>für</strong> den Profilrohr- und Mäander-<strong>IHX</strong> mit geraden Elementflächen<br />
durchgeführt. In jedem Elementknoten werden Temperatur, Druck und spez. Enthalpie<br />
iterativ so berechnet, dass in jedem Element ein Wärmestromgleichgewicht zwischen der<br />
Hochdruck- und Niederdruckseite entsteht.<br />
Verdampfer Helix-<strong>IHX</strong> Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
Mäander-<strong>IHX</strong><br />
tHPi+1, pHPi+1, hHPi+1<br />
tHPi, pHPi, hHPi<br />
Kreuzstrom Kreuzgegenstrom Gegenstrom<br />
Bild 4.2: Diskretisierung im Differenzenverfahren des Simulationsprogramms<br />
tLPi+1, pLPi+1, hLPi+1<br />
Q1,i+1<br />
tLPi, pLPi, hLPi
Zur Überprüfung der beschriebenen Wärmeübergangsgleichung wurde eine Simulation mit<br />
einem fiktiven <strong>IHX</strong> in frei gewählter Prozesslage durchgeführt, der auf der Niederdruckseite<br />
vom Nassdampf in die Gasphase übergeht und auf der Hochdruckseite von der Gasphase<br />
über die Nassdampfphase in die Flüssigphase übergeht. Die Veränderung innerhalb der<br />
Phasen und zwischen der Hochdruck- und Niederdruckseite konnte als Plausibilitätsprüfung<br />
verwendet werden.<br />
In der Simulationsberechnung <strong>für</strong> den Profilrohr-<strong>IHX</strong> konnte deutlich der Druckverlustanstieg<br />
in den Elementknoten im Bereich des 180°-Rohrbogens sowohl auf der Niederdruckseite als<br />
auch auf der Hochdruckseite dargestellt werden. Der lokale Druckverlust wirkt sich auf der<br />
Nassdampfseite stärker aus als auf der reinen Gasseite im Hochdruck.<br />
Δp HP<br />
Gas (LP)<br />
Rohrbogen 180°<br />
Elementknoten<br />
Δp LP<br />
x=0 (HP)<br />
Bild 4.3: Verlauf der Druckverluste am Profilrohr-<strong>IHX</strong> an den Knoten der Elemente<br />
Nassdampf (LP)<br />
x=0 (LP)<br />
Nassdampf (HP) Flüssigkeit (HP)<br />
Aus den uns vorliegenden Herstellerangaben und [6], wurde <strong>für</strong> die Kälteleistung in<br />
Abhängigkeit der Außentemperatur die Randbedingung <strong>für</strong> die Simulationsrechnung<br />
festgelegt. Dabei wird zwischen Frischluft-, Mischluft- und Umluftbetrieb der Klimaanlage<br />
unterschieden. Zur Erzielung eines möglichst großen Kältemittelmassenstroms wurde der im<br />
Prüfstand vorhandene Verdichter <strong>für</strong> die Simulation so übersetzt, dass die maximale<br />
Verdichterdrehzahl bei der maximalen Motordrehzahl erreicht wird. Dadurch liegt die<br />
Drehzahl des Verdichters bei Stillstand des Fahrzeugs oberhalb der Motordrehzahl. Des<br />
Weiteren wurden die Anforderungen an den Prozess im Simulationsprogramm als stationärer<br />
Betrieb der Klimaanlage dargestellt.
Frischluftbetrieb<br />
Mischluftbetrieb<br />
Umluftbetrieb<br />
t 3 <strong>für</strong> Fahrzeugstillstand<br />
t 3 <strong>für</strong> Fahrbetrieb<br />
Quelle: Forschungsstelle <strong>für</strong> Energiewirtschaft;<br />
Firmenangaben<br />
Bild 4.4: Benötigte Kälteleistung in Abhängigkeit der Außentemperatur als Randbedingung<br />
<strong>für</strong> die Simulationsrechnung<br />
5. Ergebnisse der Simulation<br />
Stationäre Randbedingung<br />
<strong>für</strong> Simulationsrechnung<br />
Soll die Anforderung <strong>für</strong> die erforderliche Kälteleistung bei einer Außentemperatur von 45°C<br />
im Fahrzeugstillstand und beim Frischluftbetrieb erfüllt werden, kann die Länge des<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong> auf 1,2 m begrenzt werden. Wird die maximale äußere Einsatzbedingung nur<br />
um 2 K mit entsprechender Kälteleistung abgesenkt, kann die <strong>IHX</strong>-Länge bei nur geringfügig<br />
schlechterem COP um mehr als die Hälfte reduziert werden. Wird die maximale äußere<br />
Einsatzbedingung bis auf 40°C mit entsprechender Kälteleistung reduziert, ist sogar eine<br />
Erfüllung der Anforderung ohne <strong>IHX</strong> möglich, wobei der COP dann aber um 15-20% fällt.<br />
2,3 m<br />
1,2 m<br />
0,5 m<br />
ohne <strong>IHX</strong><br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
Stationärer Betrieb<br />
Fahrzeugstillstand<br />
Frischluftbetrieb<br />
Anforderungen können<br />
nicht mehr erfüllt werden<br />
Bild 5.1: COP in Abhängigkeit der Außentemperatur: Vergleich verschiedener <strong>IHX</strong> Längen
Wird die Anforderung einer Außentemperatur von 45°C beibehalten (Death Valley Idle Test<br />
[7]), kann die erforderliche Kälteleistung von 5 kW bei einer <strong>IHX</strong>-Länge von 0,5 m mit<br />
maximal 4,5 kW nur knapp erreicht werden und fällt bei völligem Verzicht auf einen <strong>IHX</strong> auf<br />
maximal 3 kW und dem niedrigsten COP-Wert ab.<br />
Bild 5.2: Maximal erreichbare Kälteleistung und COP beim „Death Valley Idle Test“, tau=45°C<br />
In der Simulationsrechnung wurde <strong>für</strong> verschiedenen Außenluftemperatur zwischen 25 und<br />
45 °C eine COP optimierte Länge ermittelt. Die COP-Werte mit den Bauarten Helix-<strong>IHX</strong> und<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong> sind dabei nahezu deckungsgleich. Betrachtet man die höchste<br />
Außentemperatur von 45°C liegt die COP optimierte Länge beim Helix-<strong>IHX</strong> bei ca. 13 m<br />
wogegen der Profilrohr-<strong>IHX</strong> eine Länge von ca. 2,3 m aufweist. Der Einfluss auf die<br />
Längenänderung bei Reduzierung der Außentemperatur fällt aber beim Helix-<strong>IHX</strong> stärker<br />
aus.<br />
Helix-<strong>IHX</strong> Länge<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong> Länge<br />
Helix-<strong>IHX</strong> COP<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong> COP<br />
Bild 5.3: COP optimierte Länge in Abhängigkeit der Außentemperatur: Vergleich Helix- und<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong>
Bei der maximalen Anforderung im Death Valley Idle Test, Außentemperatur von 45°C, zeigt<br />
sich beim Helix-<strong>IHX</strong>, dass mit einem Längenzuwachs oberhalb von 5 m der COP nur noch<br />
geringfügig steigt, während die Kälteleistung mit Zunahme der Länge weiter ansteigt.<br />
Dagegen zeigt sich beim Profilrohr-<strong>IHX</strong> ein steilerer Anstieg beim COP mit einem Maximum<br />
bei einer Länge von 2,3 m, wobei mit einem weiteren Anstieg der Länge darüber hinaus der<br />
COP sogar wieder sinkt, was auf das Druckverlustverhalten zurückzuführen ist.<br />
Kälteleistung Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
Kälteleistung Helix-<strong>IHX</strong><br />
COP Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
COP Helix-<strong>IHX</strong><br />
Bild 5.4: Kälteleistung und COP in Abhängigkeit der Länge<br />
tau = 45°C<br />
Beim Stillstand eines Fahrzeuges ist der Kältemittelmassenstrom durch die<br />
Motorleerlaufdrehzahl begrenzt, während im Fahrbetrieb mit zunehmender Motordrehzahl<br />
der Kältemittelmassenstrom steigen kann. Unterscheidet man das Betriebsverhalten des<br />
Profilrohr-<strong>IHX</strong> zwischen Fahrbetrieb mit ca. 32 km/h und Stillstand des Fahrzeuges, zeigt<br />
sich beim Stillstand des Fahrzeuges, dass unterhalb einer Länge von 1,2 m die Anforderung<br />
einer Kälteleistung von 5 kW bei einer Außentemperatur von 45°C nicht mehr erreicht<br />
werden kann. Dagegen könnte man im Fahrbetrieb die Länge des <strong>IHX</strong> wegen des zur<br />
Verfügung stehenden größeren Kältemittelmassenstroms auf ein Minimum verkleinern,<br />
allerdings mit sinkendem COP. Diese Betrachtung gilt <strong>für</strong> den Frischluftbetrieb der<br />
Klimaanlage, wodurch die Luft mit der hohen Außentemperatur auf Fahrgastzellentemperatur<br />
abgekühlt wird. Würde man die Klimaanlage im Stillstand des Fahrzeuges immer im Umluft-<br />
oder mindestens im Mischbetrieb betreiben, ist eine Reduzierung der <strong>IHX</strong>-Länge auch unter<br />
1,2 m möglich.
tau = 45°C<br />
Q0 = 5 kW<br />
Frischluftbetrieb<br />
Bild 5.5: COP über Länge <strong>für</strong> Fahrbetrieb und Fahrzeugstillstand, Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
6. Zusammenfassung<br />
5 kW können nicht<br />
erreicht werden<br />
Fahrbetrieb<br />
ΔtGC = 5 K<br />
Grenzlänge:<br />
1,2 m<br />
Fahrzeugstillstand<br />
ΔtGC = 10 K<br />
Aus den Messdaten an realen <strong>IHX</strong>-Baumustern wurde ein Simulationsprogramm entwickelt.<br />
Dieses Programm ermöglicht die Ermittlung von COP optimierten <strong>IHX</strong>-Längen bei<br />
vorgegebenen Querschnittsgeometrien und die maximal möglichen Kälteleistungen <strong>für</strong><br />
unterschiedliche Außentemperatur – Szenarien mit Unterscheidung zwischen Fahrbetrieb<br />
und Fahrzeugstillstand.<br />
Mit sinkender Außentemperatur steigt die maximal mögliche Kälteleistung des Fahrzeugs an,<br />
obwohl diese nicht <strong>für</strong> das Komfortverhalten bedingt durch die Abkühlkurve der Fahrgastzelle<br />
erforderlich ist. Somit kann bei einer moderat sinkenden äußeren Einsatzbedingung eine<br />
Verkürzung des <strong>IHX</strong> vorgeschlagen werden. Das heißt im Umkehrschluss, dass der Vorteil<br />
eines längeren <strong>IHX</strong> im Komfortgewinn aufgrund einer Verkürzung der Abkühlzeit der<br />
Fahrgastzelle liegt. Wird ein bei einer Außentemperatur von 45°C optimal ausgelegter <strong>IHX</strong><br />
bei niedrigeren äußeren Bedingungen eingesetzt, besteht der Vorteil nur in der Steigerung<br />
des Komfortverhaltens und nicht in einer wesentlichen Steigerung des COP. Zu beachten ist,<br />
dass beim Profilrohr-<strong>IHX</strong> über einer Länge von 2,3 m der COP-Wert wieder abnimmt, so<br />
dass man hier insbesondere <strong>für</strong> die Verwendung in einer Einbauweise im Package auf eine<br />
Begrenzung der Länge achten sollte.
Bild 6.1: Maximal erreichbare Kälteleistung bei Fahrzeugstillstand, Profilrohr-<strong>IHX</strong><br />
Zusammenfassend zeigt die Simulation, dass mit einer moderaten Reduzierung der <strong>IHX</strong>-<br />
Länge der COP nur geringfügig abgesenkt wird aber die gestellten Anforderungen an die<br />
Kälteleistung gerade noch erreicht werden. Wird die maximale Anforderung des Death Valley<br />
Idle Tests geringfügig gesenkt, z.B. von 45° auf 42,5°C, kann der Profilrohr-<strong>IHX</strong> in seiner<br />
Länge bei gleicher Kälteleistung merklich reduziert werden.<br />
7. Literaturverzeichnis<br />
treduziert<br />
COP optimiert<br />
Außentemperatur 35°C<br />
Außentemperatur 40°C<br />
Außentemperatur 42,5°C<br />
Außentemperatur 45°C<br />
[1] Vainio, M.: European Regulation of Mobile Air Conditioning and Global Implication.<br />
VDA Winter Meeting, Saalfelden, 2006<br />
[2] Obrist Engineering: Manual-CO2-Compressor (Variable Displacement)-C99-4,<br />
Lustenau, 2005<br />
[3] Wagner, W.: Description of the Software (Dynamic Link Library) for the Calculation of<br />
Thermodynamic and Transport Properties of Carbon Dioxide, Fluidcal, Bochum 2004<br />
[4] Schramm, S.: Untersuchung und Optimierung des Betriebsverhaltens einer CO2 PKW-<br />
Klimaanlage. Diplomarbeit FH Osnabrück, 2005<br />
[5] Erdmann, J.: Simulation einer R744-PKW-Klimaanlage mit innerem Wärmetauscher<br />
unterschiedlicher Bauart. Diplomarbeit FH Osnabrück, 2006<br />
[6] Ampenberger, A.; Corradini, R.; Wabro, R.: Kühlleistungsbedarf eines Mittelklasse<br />
PKW…, Forschungsstelle <strong>für</strong> Energiewirtschaft, München 2004<br />
[7] Mager, R.; Wertenbach, J.; u.a.: Standard Specification R744 AC Systems, Work<br />
Group of OEM`s, 2005