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Thermisch leitfähige Kunststoffe für kostengünstige ... - 3-D MID

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<strong>Thermisch</strong> <strong>leitfähige</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>kostengünstige</strong> Fertigung und erweiterte Funktionalität<br />

in der <strong>MID</strong>-Technologie<br />

Ergebnisse aus dem AiF-Forschungsvorhaben „Verbesserung der Lötbeständigkeit von 3D-<strong>MID</strong>s durch<br />

wärmeleitende <strong>Kunststoffe</strong>“ (IGF-Vorhaben 15583 N)<br />

Dipl.-Ing. Johannes Hörber, Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS)<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

und<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Florian Ranft, Dipl.-Ing. Christoph Heinle, Prof. Dr.-Ing. Dietmar Drummer<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Kunststofftechnik (LKT)<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg


Abstract<br />

Die Verwendung hochgefüllter thermisch <strong>leitfähige</strong>r <strong>Kunststoffe</strong> als Schaltungsträgermaterial bei<br />

dreidimensionalen <strong>MID</strong>-Anwendungen ermöglicht effiziente Prozesse in der Aufbau- und<br />

Verbindungstechnik und bietet zugleich eine zusätzliche Funktionalität zur Entwärmung<br />

elektronischer Bauteile, wie beispielsweise LED.<br />

In umfangreichen Versuchsreihen wurden, als Ergänzung zu den üblicherweise in der <strong>MID</strong>-<br />

Technologie verwendeten teuren Hochtemperatur-<strong>Kunststoffe</strong>n, die Einsatzmöglichkeiten<br />

technischer Thermoplaste wie PA6, PA66 und PPA untersucht. Hier<strong>für</strong> erfolgte eine Modifizierung der<br />

Basiskunststoffe mit einem <strong>kostengünstige</strong>n keramischen Füllstoff, wodurch elektrisch isolierende<br />

Werkstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit bis annähernd ca. 2 Wm -1 K -1 erzielt werden konnten.<br />

Dreidimensional ausgeprägte Probekörper aus diesen Materialien zeigen im Konvektionslötprozess<br />

<strong>für</strong> SnAgCu-Lote deutlich geringere Temperaturdifferenzen am und im Bauteil, so dass ein<br />

gleichmäßiges Umschmelzen der Lötstellen erzielt werden kann. Darüber hinaus weisen die<br />

modifizierten Thermoplaste, trotz Ihrer niedrigeren Schmelztemperatur nahe der Peaktemperaturen<br />

des Lötprofils, nicht die typischen Fehlerbilder an 3D-<strong>MID</strong>, wie beispielsweise ein Anschmelzen von<br />

Kanten oder eine starke Verformung durch die thermischen Belastungen, auf. Die hohen Füllgrade<br />

schränken eine Metallisierbarkeit der untersuchten Werkstoffe im Heißprägeprozess nicht ein und<br />

bilden, aufgrund der geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten, eine ausgezeichnete Basis <strong>für</strong><br />

eine hohe Baugruppenzuverlässigkeit.<br />

The application of highly filled polymers for circuit carrier material of 3D Molded Interconnect<br />

Devices (<strong>MID</strong>) affords efficient manufacturing processes and offers additional functionality to<br />

dissipate heat from electronic components like LEDs, for example.<br />

Within extensive experiments technical thermoplastics such as PA6, PA66 and PPA were investigated<br />

to extend the material spectrum of <strong>MID</strong>-Technology where expensive high temperature<br />

thermoplastic materials are used in common. Therefore the basic polymers were modified by<br />

compounding low-cost ceramic fillers to achieve electrical insulating materials that feature a thermal<br />

conductivity up to 2 W/mK. Three dimensional shaped specimens made of these materials showed<br />

significant lower temperature gradients within the device that enables a uniform reflow of the solder<br />

joints during forced convection processing for SnAgCu-solders. Moreover the modified<br />

thermoplastics showed an absence of typical defects like partial melting of the edges or deformation<br />

caused by thermal loads, although the melting temperature is very close to the peak-temperature<br />

during soldering. The high contents of filler do not limit a metallization process via hot embossing<br />

and are fundamental for a highly reliable <strong>MID</strong> due to a low coefficient of thermal expansion.


Einführung und Zielstellung<br />

Für die Herstellung bestückter dreidimensionaler Molded Interconnect Devices (<strong>MID</strong>) werden<br />

momentan standardmäßig teure Hochtemperatur-Thermoplaste (HT-Thermopalste) wie<br />

beispielsweise PPS oder LCP eingesetzt [1][2]. Dies ist erforderlich, da die Baugruppen im Lötprozess,<br />

insbesondere bei SnAgCu-Loten, sehr hohen Temperaturen ausgesetzt werden [3]. Der hohe<br />

Schmelzpunkt der HT-Thermoplaste, in Kombination mit einer hohen Wärmeformbeständigkeit, führt<br />

zu einer reduzierten Verformung der Schaltungsträger beim Löten und geringen Alterungseffekten<br />

des <strong>Kunststoffe</strong>s in thermisch hoch belasteten Bereichen [4]. Somit wird beim Löten selbst eine<br />

zuverlässige Kontaktierung der elektronischen Bauelemente sowie in der späteren Anwendung die<br />

mechanische Funktionalität der <strong>MID</strong> gewährleistet. Die Dimensionsstabilität wird in der Regel durch<br />

zusätzliche Glasfaserfüllstoffe weiter erhöht, die darüber hinaus eine Erniedrigung der thermischen<br />

Längenausdehnung bewirken. Allerdings ergibt sich im Schaltungsträger, aufgrund der<br />

strömungsinduzierten Orientierung der Füllstofffasern im Spritzgießprozess, ein inhomogener<br />

thermischer Längenausdehnungskoeffizient, der wiederum die Zuverlässigkeit der Lötstellen in<br />

Abhängigkeit der Orientierung der Bauteile beeinflusst [5].<br />

Weiterhin wird in der Aufbau- und Verbindungstechnik bei <strong>MID</strong> annähernd ausschließlich auf den<br />

Dampfphasenlötprozess zurückgegriffen [1]. Während z. B. beim Konvektionslöten neben einer<br />

inhomogenen Verteilung thermischer Massen auf der Baugruppe auch die Werkstückgeometrie<br />

einen erheblichen Einfluss auf die Prozessführung und die Lötstellenqualität ausübt [6], können diese<br />

Auswirkungen bei räumlichen Baugruppen durch den intensiveren und gleichmäßigeren<br />

Wärmeeintrag beim Dampfphasenlöten verringert werden. Verfahrensbedingt begrenzt bei diesem<br />

Prozess der Siedepunkt des Dampfmediums die Maximaltemperaturen im Fügevorgang. Hierdurch<br />

kann insbesondere bei <strong>MID</strong> ein Aufschmelzen exponierter Bauteilstrukturen (Rippen, Schraubdome<br />

etc.) umgangen und eine Deformationen aufgrund thermisch induzierter Spannungen im<br />

Kunststoffträger, die aus lokalen Temperaturgradienten resultieren, reduziert werden. Um die<br />

beschriebenen Fehlerbilder zu vermeiden, werden bislang weder <strong>kostengünstige</strong>re<br />

Substratmaterialien mit niedrigeren Schmelzpunkten eingesetzt, noch wird ein Verarbeitung der <strong>MID</strong><br />

in effizienten Reflow-Lötverfahren wie dem Konvektionslötprozess durchgeführt.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Verbesserung der Lötbeständigkeit von 3D-<strong>MID</strong>s durch<br />

wärmeleitende <strong>Kunststoffe</strong>“, wurde deshalb das Potenzial thermisch leitfähig modifizierter<br />

Thermoplaste <strong>für</strong> die Verwendung bei spritzgegossenen Schaltungsträgern untersucht. Dazu wurden<br />

die technischen <strong>Kunststoffe</strong> Polyamid 6 (PA6) und Polyamid 66 (PA66) sowie ein Polyphtalamid (PPA)<br />

durch die Zugabe keramischer Füllstoffe bis hin zu 50 Vol.-% modifiziert und das Verhalten im<br />

Lötprozess untersucht. Als Ziel des Projektes sollte gezeigt werden, dass durch die Verwendung<br />

<strong>kostengünstige</strong>r thermisch <strong>leitfähige</strong>r <strong>Kunststoffe</strong> in <strong>MID</strong>-Anwendungen typische Fehlerbilder,<br />

hervorgerufen durch thermische Belastungen in effizienten Herstellprozessen sowie auch in der<br />

Anwendung reduziert werden können. Die <strong>MID</strong>-Technologie wird dadurch attraktiver und auch <strong>für</strong><br />

kleine und mittlere Unternehmen interessant.<br />

Zusätzlich bieten die wärme<strong>leitfähige</strong>n Substrate die Möglichkeit zur Entwärmung elektronischer<br />

Komponenten und eröffnen dadurch ein neues Anwendungsfeld <strong>für</strong> <strong>MID</strong>. Bei einer ausreichenden<br />

Ableitung der entstehenden Verlustwärme durch den thermoplastischen Schaltungsträger, z. B. bei<br />

LED-Anwendungen, kann auf herkömmliche Kühlkörper und den damit verbunden zusätzlichen<br />

Montageaufwand verzichtet werden. Bereits beim Spritzgießen des Schaltungsträgers können evtl.<br />

erforderliche Kühlrippen integriert, sowie Bestückflächen <strong>für</strong> eine räumliche Orientierung der<br />

Leuchtdioden erzeugt werden. Bei der Gestaltung eines geeigneten Demonstrators im Rahmen des<br />

Forschungsprojektes wurde dieses Potenzial thermisch <strong>leitfähige</strong>r <strong>Kunststoffe</strong> aufgegriffen und<br />

neben der Lötbeständigkeit grundlegend untersucht. Durch eine umfassende Charakterisierung<br />

insbesondere der thermischen und thermo-mechanischen Eigenschaften der verwendeten<br />

Werkstoffe war es möglich, die gewonnen Erkenntnisse zum Bauteilverhalten im Lötprozess sowie in<br />

der Anwendung mit relevanten Materialkennwerten zu verknüpfen.


Materialmodifikation und Herstellung von Probekörpern<br />

Für die Untersuchungen wurden als Basiskunststoffe neben Polyamid 6, ein Polyamid 66 (beide<br />

bereitgestellt von der Firma Lanxess Deutschland GmbH) und ein Polyphtalamid (bereitgestellt von<br />

der Firma Evonik Degussa GmbH) ausgewählt. Relevante Werkstoffkennwerte der Materialien sind in<br />

Tabelle 1 aufgelistet.<br />

Mechanische Eigenschaften<br />

PA6<br />

Durethan B30S<br />

PA66<br />

Durethan A30S<br />

PPA<br />

Vestamid HTplus<br />

E-Modul in N/mm 2 (trocken/luftfeucht) 3200 / 1000 3200 / 1000 2700 / -<br />

Zugfestigkeit in N/mm 2 (tr./lf.) 80 / 40 85 / 55 72<br />

Charpy-Kerbschlagzähigkeit in kJ/m 2 < 10 < 10 ca. 6,5<br />

<strong>Thermisch</strong>e Eigenschaften<br />

Schmelztemperatur in °C 222 263 285<br />

Wärmeleitfähigkeit in Wm -1 K -1 0,33 0,34 0,31<br />

spez. Wärmekapazität in Jg -1 K -1 1,7 1,7 -<br />

Dichte in g/cm 3 1,14 1,14 1,12<br />

Formbeständigkeit in der Wärme<br />

HDT/A in °C<br />

HDT/B in °C<br />

linearer Wärmeausdehnungskoeffizient<br />

in 10 -6 /K (quer /längs)<br />

Sonstige Eigenschaften<br />

Wasseraufnahme Sättigung<br />

Wasser bei 23 °C in %<br />

Spezifischer Durchgangswiderstand in<br />

Ωm<br />

55<br />

160<br />

70<br />

225<br />

100 /110 90 / 100 -<br />

Tabelle 1: Ausgewählte Materialeigenschaften der untersuchten Werkstoffe<br />

~10<br />

~8,5<br />

128<br />

225<br />

1E13 1E13 1E13<br />

Zur Modifizierung der betrachteten Thermoplaste wurde den Werkstoffen ein pulverförmiges<br />

Aluminiumoxid (α-Al2O3), Handelsbezeichnung Alumina CL3000FG der Fa. Alcoa, bis zu einem<br />

Volumenanteil von 50 % hinzugegeben und auf einem Doppelschneckenextruder der Fa. Leistritz<br />

compoundiert. Die Partikelgröße des gesiebten Pulvers lag zu 99,9 % unter einem Durchmesser von<br />

20 µm. Die keramische Aluminiumoxidfraktion besitzt einerseits eine gute elektrische<br />

Isolationsfähigkeit, weshalb Werkstoffe auf Basis dieses Materials in der Elektronik bereits weit<br />

verbreitet und <strong>für</strong> die Herstellung von Schaltungsträgern sehr gut geeignet sind. Andererseits weist<br />

das verwendete Aluminiumoxid eine Wärmeleitfähigkeit von ca. 30 Wm -1 K -1 auf. Diese liegt somit<br />

ungefähr einhundertmal höher als die thermische Leitfähigkeit der Basiskunststoffe.<br />

Am Lehrstuhl <strong>für</strong> Kunststofftechnik und beim Projektpartner RF Plast GmbH erfolgte die Formgebung<br />

der Compounds zu Probekörpern, die <strong>für</strong> die weiteren Versuche verwendet wurden, siehe Bild 1 bis<br />

Bild 3. Trotz des hohen Füllstoffanteils und der Wärmeleitfähigkeit der Materialien konnten die<br />

Probegeometrien unter angepassten Prozessparametern [7][8], auf serienmäßigen<br />

Spritzgussmaschinen hergestellt werden. Für die weiteren Versuche wurden die Proben aufgrund der<br />

hygroskopischen Eigenschaften der <strong>Kunststoffe</strong> stets in einem getrockneten Zustand verwendet.<br />

~8


Bild 1: Platten-Probekörper in den Dicken 2 mm bzw. 4 mm mit Filmanguss<br />

Bild 2: Kühlkörpergeometrie (Verarbeitung bei der Firma RF Plast GmbH)<br />

Bild 3: Vorderansicht (links) und Rückansicht (rechts) des Demonstrators „Lötbeständigkeit“ (Verarbeitung bei<br />

der Firma RF Plast GmbH)<br />

Charakterisierung der Werkstoffe<br />

Anhand der unterschiedlichen Probekörpergeometrien konnten umfangreiche Untersuchungen zur<br />

Bestimmung charakteristischer Werkstoffkennwerte durchgeführt werden, welche bei der<br />

Konstruktion und Auslegung von <strong>MID</strong> beachtet werden müssen. Die Füllstoffzugabe führt nicht nur<br />

zu einer Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit der Compounds, sondern verändert die Charakteristik<br />

mechanischer Materialeigenschaften. Ein anwachsender Füllstoffanteil führt zu einer zunehmenden<br />

Versprödung der Werkstoffe. So konnte, ohne die Verwendung zusätzlicher Additive im Kunststoff,<br />

bei den untersuchten hochgefüllten Materialien eine deutliche Abnahme der Bruchdehnung im<br />

Vergleich zum ungefüllten Basiskunststoff gemessen werden, die Schlagbiegezähigkeit halbierte sich.<br />

In weiteren Untersuchungen wurde der Schwerpunkt auf die Bestimmung thermo-physikalischer<br />

Eigenschaften gelegt. So konnte neben der integralen Wärmeleitfähigkeit auch die<br />

richtungsbezogene Temperaturleitfähigkeit mit Hilfe eines Nano-Flash Messgerätes (Fa. Netzsch<br />

GmbH) ermittelt werden. Aus den Nano-Flash-Messungen, die eine erhöhte Temperaturleitfähigkeit<br />

der gefüllten Materialien ergaben, lassen sich unter Berücksichtigung der spezifischen<br />

Wärmekapazität und der Dichte des Materials (beide Kenngrößen wurden ebenfalls gemessen) die<br />

entsprechenden richtungsbezogenen Werte <strong>für</strong> die Wärmeleitfähigkeit berechnen. Die Ergebnisse<br />

sind in Bild 4 dargestellt.


Bild 4: Richtungsbezogene Wärmeleitfähigkeit <strong>für</strong> PA66 in Abhängigkeit des Füllstoffanteils (α-Al2O3)<br />

Bei einem Füllstoffanteil von 50 Vol.-% α-Al2O3 weisen die <strong>Kunststoffe</strong> im Mittel eine fünf- bis<br />

sechsmal höhere Wärmeleitfähigkeit als der ungefüllte Basiskunststoff auf. Zwischen den dicht<br />

gepackten Keramikpartikeln im Werkstoff bilden sich nach dem Spritzgießen ausreichend<br />

Berührpunkte, um Wärmeleitpfade auszubilden, die die thermische Leitfähigkeit bestimmen. Eine in<br />

diesem Zusammenhang durchgeführte Untersuchung des Einflusses der Partikelgröße ergab, dass<br />

insbesondere bei hohen Füllstoffanteilen größere Partikel zu einer marginal besseren<br />

Wärmeleitfähigkeit führen. Allerdings steht der Verwendung von Aluminiumoxidfraktionen größeren<br />

Durchmessers eine aufwändigere Verarbeitung bei der Compoundierung und dem Spritzgießprozess<br />

gegenüber, ein Hindernis <strong>für</strong> den kommerziellen Einsatz dieser Werkstoffsysteme. Im weiteren<br />

Verlauf des Projektes wurde der Schwerpunkt deshalb auf die eingangs erwähnte Füllstoffgröße<br />

gelegt. Zusätzlich ergab sich bei diesen Partikelabmessungen bereits eine geringe<br />

Richtungsabhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit, siehe Bild 4. Bei größeren Partikelabmessungen ist<br />

mit einer Verstärkung dieses Effektes aufgrund der zunehmend anisotropen Füllstofforientierung<br />

beziehungsweise inhomogenen Füllstoffverteilung zu rechnen [8].<br />

Bei der Bestimmung der Formbeständigkeit in der Wärme (HDT/Ae) war eine deutliche Zunahme der<br />

Werte mit steigendem Füllstoffgehalt der Compounds erkennbar. Bei einem Füllstoffvolumenanteil<br />

von 50 % besteht ein mehr als doppelt so hoher Wert <strong>für</strong> die Wärmeformbeständigkeit als bei den<br />

ungefüllten Polyamiden. Allerdings ist zu beachten, dass die Werte der Wärmeformbeständigkeit das<br />

Bauteilverhalten im Lötprozess nicht vollständig beschreiben können und in Verbindung mit weiteren<br />

Werkstoffeigenschaften betrachtet werden müssen [9][10].<br />

In diesem Zusammenhang zeigte die Dynamisch Mechanische Analyse (DMA) bei Temperaturen um<br />

den Glasübergang der teilkristallinen Thermoplaste eine zum Füllstoffgehalt überproportionale<br />

Steifigkeitserhöhung. Im Bereich der Schmelztemperatur der Basiskunststoffe, die nahe an den<br />

Löttemperaturen bleihaltiger (SnPb) und bleifreier (SnAgCu) Lote liegt, ergaben<br />

rotationsviskosimetrische Messungen, dass durch die Modifikation mit Aluminiumoxid keine<br />

Veränderung des Schmelzpunktes erzielt werden kann. In Bild 5 ist dies am Beispiel PA66 an einem<br />

einheitlichen Abfall der Kennlinien im Bereich der Schmelztemperatur (ca. 263 °C) unabhängig vom<br />

Füllgrad ersichtlich. Der Verlauf des Speichermoduls oberhalb der Kennlinie des Verlustmoduls in<br />

diesem Bereich weist allerdings auf eine erhöhte Reststeifigkeit oberhalb der Schmelztemperaturen<br />

hin. Bedingt wird dies durch interpartikuläre Wechselwirkungskräfte welche die Makromoleküle bei<br />

hochgefüllten Systemen auch im aufgeschmolzenen Zustand zusammenhalten.


Bild 5: Steifigkeit im Schmelzbereich von PA66-Compounds (trocken) in Abhängigkeit vom Füllstoffgehalt<br />

Aufgrund der niedrigen thermischen Längenausdehnungskoeffizienten (CTE) des keramischen<br />

Aluminiumoxids kann durch die anwachsenden Füllstoffanteile die hohe thermische<br />

Längenausdehnung der ungefüllten Matrixkunststoffe zunehmend unterdrückt werden, siehe Bild 6.<br />

Dieser Effekt ist <strong>für</strong> die Verwendung bei <strong>MID</strong> von entscheidendem Vorteil. Zur Realisierungen der<br />

mechanischen und elektronischen Funktionalität werden unterschiedlichste<br />

Werkstoffkombinationen bei den Baugruppen eingesetzt, deren Verbund durch einen Mismatch der<br />

Ausdehnungskoeffizienten maßgeblich beeinflusst wird.<br />

Bild 6: <strong>Thermisch</strong>er Längenausdehnungskoeffizient (CTE) in Abhängigkeit der Temperatur und des<br />

Füllstoffgehalts


Untersuchungen am Lötofen<br />

Mit Bezug auf die Aufbau- und Verbindungstechnik bei bestückten <strong>MID</strong> wurden Platten- und<br />

Kühlkörper hinsichtlich ihres Verhaltens in seriennahen Konvektionslötprozessen untersucht. Dabei<br />

stand die Verwendung von Sattel-Lötprofilen <strong>für</strong> SnPb und SnAgCu-Lote im Vordergrund.<br />

Wie eingangs beschrieben, stellt die Formbeständigkeit im Lötprozess ein entscheidendes Kriterium<br />

bei <strong>MID</strong> dar. Als Kenngröße zur Bestimmung der geometrischen Stabilität erfolgte eine Bewertung<br />

der Plattenprobekörper aus den unterschiedlichen Werkstoffsystemen u. a. hinsichtlich ihrer<br />

Schwindung und der Durchbiegung nach dem Lötprozess. Die Platten wurden hierzu auf einem<br />

Werkstückträger aufgelegt und im Reflowofen mit einem Lötprofil <strong>für</strong> die unterschiedlichen<br />

Lotpastenformulierungen belastet. Die Auflagepunkte <strong>für</strong> die Platten waren am Werkstückträger in<br />

einem Abstand von 40 mm zueinander angeordnet. Dabei konnte die Luft die Probekörper im<br />

Arbeitsraum des Konvektionslötofens bis auf die Auflageflächen frei umströmen, um Einflüsse durch<br />

Abschattungseffekte des Werkstückträgers zu vermeiden. Es erfolgte eine optische Vermessung der<br />

Länge und Breite sowie der Verwölbung vor und nach dem Löten, um den Einfluss des Lötprofils auf<br />

die Formstabilität der Probekörpers darzustellen. Dabei wurden die Prozessparameter im Reflowofen<br />

derart variiert, dass sich auf der oberen und unteren Werkstückoberfläche <strong>für</strong> alle Füllgrade<br />

identische Temperaturprofile einstellten, die konform zu den Spezifikationen des<br />

Lotpastenherstellers waren und ein zuverlässiges Umschmelzen aufgebrachter Pastendepots<br />

ermöglichten. Da die hochgefüllten Systeme aufgrund ihrer thermischen Eigenschaften ein<br />

verändertes Aufheizverhalten im Ofen zeigen, war eine Erhöhung der Ofentemperaturen<br />

erforderlich. Es stellte sich heraus, dass der PA6 Werkstoff auch im hochgefüllten Zustand nicht <strong>für</strong><br />

die Verarbeitung im SnAgCu-Lötprofil geeignet ist. Da die Schmelztemperatur des PA6 annähernd<br />

identisch mit der Schmelztemperatur der verwendeten SnAgCu-Lotpaste (TL = 217 °C) ist und, wie<br />

bereits beschrieben, auch durch einen hohen Füllstoffgehalt nicht verändert wird, zeigen die Proben<br />

neben einer ausgeprägten Verformung eine starke Blasenbildung, hervorgerufen durch die<br />

Zersetzung des Polyamids bei den Löttemperaturen (Peaktemperatur ca. 240 °C).<br />

Unter Berücksichtigung dieser Ausnahme hatten die mit 50 Vol.-% Aluminiumoxid gefüllten<br />

Compounds nach einem angepassten Lötprofil mit ca. 0,4 % eine um über die Hälfte geringere<br />

Schwindung als die ungefüllten Werkstoffe. Eine signifikante Richtungsabhängigkeit, wie sie z. B.<br />

durch faserförmige Füllstoffe hervorgerufen werden, konnte hierbei nicht beobachtet werden. Auch<br />

bei den Verwölbungsmessungen offenbarten die gefüllten Werkstoffe eine deutlich bessere<br />

Formbeständigkeit trotz des höheren Eigengewichts (die Dichte eines mit 50 Vol.-% Al2O3 gefüllten<br />

Plattenprobekörpers ist mehr als doppelt so groß wie die Dichte der entsprechenden<br />

Basiskunststoffe). Eine bei den einzelnen Messungen durchgeführte Analyse des<br />

Verwölbungsverhaltens in Abhängigkeit der Entfernung zum (Film-)Anguss der Platten, siehe Bild 7,<br />

zeigt, dass durch die Verwendung der isometrischen Füllstoffe eine vergleichsweise homogene<br />

Verformung über die kompletten Plattenabmessungen resultiert.<br />

Begründet werden kann dies mit einer gleichmäßigen Füllstoffverteilung im gesamten Probekörper,<br />

die auch unter dem Mikroskop nachgewiesen werden konnte. Bei einem mit Glasfaser gefüllten<br />

Referenzwerkstoff sind hingegen die Abhängigkeiten der Verformung von der Füllstofforientierung<br />

bzw. -verteilung, die durch die Lage und Geometrie des Angusses sowie die Spritzgießbedingungen<br />

bestimmt werden, zu erkennen. Dieser Effekt ist bei der Gestaltung von <strong>MID</strong> zu berücksichtigen und<br />

kann durch den Einsatz der isometrischen Keramik-Füllstoffe wie dem untersuchten Aluminiumoxid<br />

weitestgehend umgangen werden.<br />

Für eine weiterführende Abschätzung der Verwölbung bei <strong>MID</strong> wurde darüber hinaus die<br />

Deformation bei einheitlichen Ofenparametern <strong>für</strong> ein SnPb-Lötprofil bei PA6 und <strong>für</strong> ein SnAgCu-<br />

Lötprofil bei PA66 gemessen, siehe Bild 8.


Bild 7: Verwölbung der 4 mm Platten aus PA66 bei der Verarbeitung in einem angepassten SnAgCu-Lötprofil<br />

Bild 8: Auszug aus den Ergebnissen bei der Verwölbungsmessung an den Plattenprobekörpern<br />

Die insgesamt kleineren Verwölbungen beim einheitlichen Lötprofil gegenüber den Ergebnissen bei<br />

angepassten höheren Ofentemperaturen resultieren aus einer Überdeckung mehrerer Einflüsse.<br />

Einerseits führen die Füllstoffe zu einer Erhöhung der Steifigkeit der Substrate, andererseits ist die


essere Temperaturleitfähigkeit da<strong>für</strong> verantwortlich, dass sich bei adaptierten Heizparametern auch<br />

das Innere der Platten stärker erwärmt und dadurch einen geringeren Beitrag zur Festigkeit des<br />

gesamten Bauteils liefert. Obwohl sich bei beiden Lötprofilen die Peaktemperatur ca. 10 °C unter<br />

dem Schmelzpunkt der jeweiligen Basispolymere befindet, ergeben sich jedoch deutliche<br />

Unterschiede bei dem Verhältnis der Verwölbungen von 2 mm und 4 mm dicken Plattenkörpern. Dies<br />

deutet auf eine vergleichsweise niedrigere Festigkeit des Basispolymers PA6 nahe dem Schmelzpunkt<br />

hin, der ansatzweise auch in den rotationsviskosimetrischen Messungen ersichtlich ist. Die PA66<br />

Compounds zeigen bei einem SnPb-Profil <strong>für</strong> alle Füllgrade eine Verwölbung unter 0,1 %. Bei den PPA<br />

Werkstoffen konnte dieser Wert aufgrund der höheren Schmelztemperatur ebenfalls bei allen<br />

untersuchten Füllstoffanteilen sowie bei beiden Lötprofilen gemessen werden.<br />

Die Verformung von 3D-<strong>MID</strong> unter Temperatureinwirkung ist allerdings nicht nur von der Erweichung<br />

des <strong>Kunststoffe</strong>s abhängig, sondern wird auch von thermisch induzierten Spannungen, die durch<br />

Temperaturdifferenzen im Bauteil hervorgerufen werden, beeinflusst. Um die Höhe lokaler<br />

Temperaturgradienten abschätzen zu können, wurden exemplarisch die Temperaturen der<br />

Kühlkörpergeometrie beim Reflowlöten untersucht. An ausgewählten Messpunkten am und im<br />

Probekörper erfolgte diesbezüglich eine Applikation von Temperatursensoren, mit deren Hilfe die im<br />

Lötprozess auftretenden Bauteiltemperaturen aufgezeichnet werden konnten, siehe Bild 9.<br />

Bild 9: Verwendete Lötprogramme und Messpunkte bei den Untersuchungen am Rippenprobekörper<br />

Für erste Messungen wurde die Temperatur des Ofens in Abhängigkeit des Füllgrades derart<br />

angepasst, dass sich am Messpunkt O1 <strong>für</strong> alle Mischungsverhältnisse ein praxistaugliches SnAgCu-<br />

Lötprofil, vergleichbar mit der Temperaturführung an den Plattenproben, einstellte. Das in Bild 9<br />

dargestellte Lötprogramm 1 (LP 1) diente <strong>für</strong> ungefüllte bzw. mit Glasfasern gefüllte Werkstoffe, LP 2<br />

<strong>für</strong> den Werkstoff mit 50 Vol.-% Aluminiumoxid. So konnten auf dieser Fläche bei allen Probekörpern<br />

elektronische Bauelemente verarbeitet werden. Ein Vergleich mit der Temperatur im Bauteil,<br />

genauer in der Wurzel der rückseitigen Kühlrippen (Messpunkt I1), zeigte bei den thermisch<br />

<strong>leitfähige</strong>n <strong>Kunststoffe</strong>n erheblich geringere Differenzen, wie in Bild 10 dargestellt. Die Verringerung<br />

der Temperaturdifferenzen stellte sich hierbei weitestgehend proportional zu der gemessenen<br />

Temperaturleitfähigkeit des Werkstoffes und dem Verzug der Bauteile heraus.


Bild 10: Lokale Temperaturdifferenzen im Bauteil während einem <strong>für</strong> den Messpunkt O1 angepasstem SnAgCu-<br />

Temperaturprofil (LP1, LP2)<br />

Die gleichmäßigere Temperaturverteilung nicht nur innerhalb des Bauteils sondern auch auf der<br />

dreidimensionalen Werkstückoberfläche führt dazu, dass eine lokale thermische Schädigung<br />

exponierte Bauteilstrukturen erheblich verringert werden kann. Dies ist insbesondere <strong>für</strong> den<br />

Konvektionslötprozess ausschlaggebend, da hier die Wärmeübergangskoeffizienten in Bereichen<br />

zwischen 40 bis 100 W/m²K liegen und damit nur ein Zehntel des Wärmeeintrags wie im<br />

Dampfphasenlötprozess erreicht werden kann [11]. Deshalb wird bei diesem Verfahren nach dem<br />

Prinzip der Überschussheizung verfahren und die eingestellten Temperaturen in der Heizzone liegen<br />

deutlich oberhalb der Oberflächen-Solltemperatur des Werkstücks. Bei Bauteilstrukturen mit einem<br />

sehr großen Verhältnis von Oberfläche zu Volumen und einer schlechten Wärmeableitung besteht<br />

deshalb die Gefahr einer Überhitzung. An dem Rippenprobekörper zeigt sich dies dahingehend, dass<br />

die Rippenspitzen bei den ungefüllten Werkstoffen nach der Verarbeitung angeschmolzen und<br />

sichtbar verfärbt sind. Bei den mit Glasfasern gefüllten Materialien treten an Bereichen mit hoher<br />

Temperaturbelastung die faserigen Füllstoffe teilweise aus der Oberfläche heraus und führen so zu<br />

einer erheblichen Verschlechterung der Oberflächengüte.<br />

Bild 11: Maximal erreichte Oberflächentemperaturen an den Kühlkörpergeometrien bei einer Variation der<br />

Fördergeschwindigkeit und einem einheitlichen Lötprogramm<br />

Eine homogene Temperaturverteilung bietet aus Sicht der Aufbau- und Verbindungstechnik weitere<br />

Vorteile. Ein gleichmäßiger Temperaturverlauf auf dem Bauteil stellt einerseits die Basis <strong>für</strong> ein


gleichmäßiges Aufschmelzen der oberflächig angeordneten Lötstellen dar und führt dadurch zu einer<br />

erhöhten Lötstellenqualität des <strong>MID</strong>. Andererseits wird hierdurch die Vergrößerung des<br />

Lötprozessfensters hin zu höheren Löttemperaturen möglich, um ein Umschmelzen hochvolumiger<br />

Lotpastendepots <strong>für</strong> große Bauelemente bei einer gleichzeitig geringen Temperaturbelastung<br />

exponierter Bauteilstrukturen zu erzielen. Neben den Temperatureinstellungen der Heizzonen muss<br />

in diesem Zusammenhang auch der Einfluss der Fördergeschwindigkeit im Ofen berücksichtigt<br />

werden, um den Konvektionslötprozess an die Anforderungen einer effizienten Serienfertigung<br />

anpassen zu können.<br />

In Bild 11 sind auszugsweise Ergebnisse der Untersuchungen zur Variation praxisnaher<br />

Fördergeschwindigkeit bei einheitlichen Ofentemperaturen (LP 2) abgebildet. Zunächst sind hier<br />

wiederum die deutlich geringeren Temperaturdifferenzen an der Oberfläche der wärme<strong>leitfähige</strong>n<br />

Kühlkörpergeometrie ersichtlich. Ablesbar ist dies an der Spreizung der erzielten<br />

Maximaltemperaturen an den verschiedenen Messpunkten. Bei einer Veränderung der<br />

Fördergeschwindigkeit zur Lötprofiloptimierung bleibt der Abstand der Maximaltemperaturen<br />

zueinander weitestgehend erhalten.<br />

Zudem zeigt das Diagramm, dass es bei einer Transportgeschwindigkeit von 50 cm/min auf dem<br />

thermisch <strong>leitfähige</strong>n Werkstoff möglich ist, Bauelemente sowohl auf der Oberfläche (Messpunkt O1)<br />

als auch direkt zwischen den Rippen der Kühlkörpergeometrie zu verarbeiten (U1). Die Temperatur<br />

an den Rippenspitzen (U2) ist dabei, bei vergleichbaren Zeiten oberhalb der Schmelztemperatur des<br />

SnAgCu-Lots an den Lötstellen zwischen den Rippen, deutlich geringer als bei den Probekörpern ohne<br />

Aluminiumoxid. Die Lötstellenqualität ist bei beiden Messpunkten durch ähnliche Aufschmelzdauern<br />

gleichmäßig ausgeprägt. Bei dem ungefüllten Werkstoff ergeben sich diesbezüglich deutliche<br />

Abweichungen. Weiterhin sind die Temperaturunterschiede zwischen den Messpunkten O1 und U1<br />

trotz ihres vergleichbaren Abstandes zu den Düsenfeldern der Heizzonen mehr als doppelt so hoch.<br />

Hier sind vorwiegend Abschattungseffekte <strong>für</strong> den vergleichsweise schlechteren Wärmeeintrag und<br />

die daraus resultierende Temperaturdifferenz verantwortlich. Die Luftströmung des<br />

Konvektionsofens über das Bauteil wird durch die Rippenstruktur behindert und so der<br />

Wärmeübergangskoeffizient verringert [12]. Durch die wärme<strong>leitfähige</strong>n Substratkunststoffe kann<br />

dieser Effekt ausgeglichen werden, wodurch sich alternative Positionierungsmöglichkeiten<br />

elektronischer Bauelemente bei dreidimensionalen Schaltungsträgern ergeben.<br />

Anhand der durchgeführten Temperaturmessungen und den gewonnen Werkstoffkennwerten<br />

konnte ein grundlegendes Simulationsmodell mit Hilfe der Software Cosmos Works® erstellt und<br />

verifiziert werden. Hiermit ist es möglich, das Verhalten von <strong>MID</strong> im Konvektionslötprozess<br />

vereinfacht zu berechnen. Für eine detaillierte Nachbildung komplexer Geometrien und der daraus<br />

resultierenden Abschattungseffekte beim Löten stellte sich heraus, dass weiterführende<br />

Untersuchungen zum exakten Verhalten der Luftströme auf der Bauteiloberfläche erforderlich sind.<br />

Im Hinblick auf die Plattenprobekörper konnte unter Berücksichtigung der<br />

Wärmeübergangskoeffizienten sowie des Emissionskoeffizienten des Ofens eine hohe<br />

Übereinstimmung zwischen Simulation und der gemessenen Werte festgestellt werden.<br />

Metallisierbarkeit und Zuverlässigkeit<br />

Zur Verwendung der untersuchten Werkstoffe bei <strong>MID</strong> muss sichergestellt werden, dass die<br />

Werkstoffe auch bei hohen Füllgraden noch metallisierbar sind, um Leiterbahnstrukturen <strong>für</strong> die<br />

elektronische Funktionalität der Baugruppen realisieren zu können.<br />

Diesbezüglich wurde als <strong>kostengünstige</strong>s Verfahren in der <strong>MID</strong>-Technologie die Metallisierung mittels<br />

Heißprägen untersucht. Bei diesem Prozess presst ein beheizter Stempel mit dem entsprechenden<br />

Leiterbild eine Kupferfolie auf den thermoplastischen Schaltungsträger. Durch den Prägedruck wird<br />

das Leiterbild aus der Folie ausgeschert und mit dem Substrat verbunden. Aufgrund der<br />

Temperierung des Prägewerkzeugs schmilzt der Kunststoff lokal unter den ausgescherten<br />

Leiterzügen auf, umfließt die raue Unterseite der Kupferfolie und bildet nach dem Erstarren eine<br />

formschlüssige Verbindung aus. Bei den Prägeversuchen wurde eine Heißprägefolie der Firma Bolta<br />

Werke GmbH mit einer Dicke von 35 µm verwendet. Die raue Unterseite dieser Folie ist zur<br />

Verbesserung der Haftfestigkeit mit einer zusätzlichen Schwarzoxidschicht versehen, die ein


Vergrößerung der Oberfläche und damit eine Erhöhung der Haftfestigkeit auf dem Kunststoff<br />

bewirkt. Als Layout wurden geradlinige Leiterbahnen mit einer Breite von 3 mm geprägt. Hiermit ist<br />

es möglich, die Metallisierungshaftung quantitativ in Anlehnung an DIN IEC 326 im Schältest zu<br />

bestimmen. Neben dem Verbund zwischen Metall und Kunststoff wurden auch die Prägewülste, die<br />

sich beim Heißprägen durch eine Verdrängung der Kunststoffschmelze unter dem Prägelayout<br />

ergeben, mit einem optischen Messgerät bestimmt. Die bestückten Bauelemente dürfen nicht auf<br />

den Wülsten aufliegen, um ungleichmäßige Kontaktflächen der Anschlussstrukturen mit den<br />

Lotpastendepots zu vermeiden. Dieser Effekt kann unter Umständen zu einer verstärkten<br />

Tombstone-Bildung führen. In Anbetracht des verwendeten Bauteilspektrums bei heißgeprägten <strong>MID</strong><br />

wurde als Richtwert eine maximale Höhe auf 100 µm definiert.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen thermischen und mechanischen Eigenschaften, die sich auch im<br />

Lötprozess zeigten, ist eine Anpassung der Prägeparameter an den Füllgrad erforderlich, siehe Bild<br />

12. Bei den Versuchen wurde das Niveau der Parameter verändert, eine Veränderung der<br />

Variationsbreite wurde im Rahmen der Versuchsplanung nicht durchgeführt.<br />

Bild 12: Gewählte Parameter <strong>für</strong> die Prägeversuche auf Proben auf PA6 Basis<br />

Besonders hervorzuheben ist eine Erhöhung der Prägetemperatur, da sich durch die erhöhte<br />

Wärmeleitfähigkeit an der Prägefläche einerseits eine niedrigere Kontakttemperatur einstellt, aber<br />

andererseits ein Aufschmelzen des thermoplastischen Substrates zur Ausbildung einer ausreichenden<br />

Metallisierungshaftung gewährleistet sein muss. Mit Hilfe der Parameteranpassung und einer<br />

geeigneten statistischen Auswertung konnten aus den Ergebnissen entsprechende<br />

Prägeprozessfenster abgeleitet werden. Ein Beispiel ist in Bild 13 oben dargestellt.<br />

Eine Gegenüberstellung der Prägeergebnisse im Haupteffektdiagramm in Bild 13 unten zeigt, dass<br />

einerseits mit wachsendem Füllstoffgehalt die Metallisierungshaftung durch die eingebettete<br />

Keramik im Kunststoff sinkt. Die Ausbildung von Prägewülsten wird durch die erhöhte Viskosität der<br />

gefüllten Werkstoffe im Schmelztemperaturbereich verringert. Anhand der erzielten Maximal- und<br />

Minimalwerte bei der Haftfestigkeit und der Prägewulsthöhe kann andererseits der sich verringernde<br />

Einfluss der Prägeparametervariation auf die Zielgröße festgehalten werden, wodurch ein stabiler<br />

Prägeprozess ermöglicht wird. Zusätzlich erniedrigt sich die durch das Prägen hervorgerufen<br />

Verwölbung. Ursache ist eine gleichmäßigere Temperaturverteilung im Werkstück, sowie die erhöhte<br />

Steifigkeit der hochgefüllten Werkstoffe.


Bild 13: Darstellung der Prägeergebnisse bei den PA6-Compounds: exemplarisches Prägeprozessfenster <strong>für</strong><br />

einen Füllstoffgehalt mit 40 Vol.-% Al2O3 (oben); Haupteffekte des Füllstoffanteils auf die Zielgrößen beim<br />

Heißprägen (unten)<br />

Zusammenfassend bleibt deshalb festzuhalten, dass im Rahmen der verwendeten<br />

Prägeparametereinstellungen mit wachsendem Füllstoffanteil zwar eine insgesamt verringerte<br />

Haftfestigkeit festgestellt werden kann, bei allen Basiskunststoffen und Füllstoffanteilen weiterhin<br />

aber ausreichende Metallisierungshaftungen oberhalb von 1,1 N/mm bei Wulsthöhen deutlich unter<br />

100 µm erreichbar sind. Mikroskopische Aufnahmen zeigen, dass beim Heißprägen die keramischen<br />

Füllstoffpartikel ausreichend verdrängt werden können und ein Umfließen der rauen Haftschicht der<br />

Kupferfolie durch den Thermoplast gewährleistet ist. Bei diesem einfachen Metallisierungs- und<br />

Strukturierungsverfahren muss bei hochgefüllten Werkstoffen beachtet werden, dass das Werkstück<br />

eine gleichmäßige und vollflächige Auflagefläche in dem Werkstückträger besitzt. Aufgrund der<br />

geringen Bruchfestigkeit können andernfalls Risse im Werkstück aufgrund des Prägedrucks entstehen<br />

und zu einem Versagen des Bauteils führen. Weiterhin ist auch vor dem Heißprägen eine Trocknung<br />

der hygroskopischen Werkstoffe erforderlich, da die gespeicherte Feuchtigkeit andernfalls durch die<br />

Prägetemperaturen verdampft und zu einer Blasenbildung unterhalb der geprägten Metallisierung<br />

und damit zu einer Verringerung der Haftfestigkeit führt.<br />

Da die Verwendung des Heißprägeprozesses die dreidimensionale Gestaltungsfreiheit der <strong>MID</strong><br />

limitiert, wurde als alternatives Verfahren die Metallisierbarkeit der Werkstoffe in chemischen<br />

Prozessen überprüft. Bei den Projektpartnern Bolta Werke GmbH und KEW GmbH wurden hierzu die<br />

Probekörper zunächst in seriennahen Bädern chemisch metallisiert und anschließend galvanisch<br />

nachverstärkt. Auch hier konnten Werte <strong>für</strong> die Metallisierungshaftung oberhalb von 1,1 N/mm<br />

erzielt werden. Mit Bezug auf die Form der <strong>MID</strong>, haben die thermisch <strong>leitfähige</strong>n Werkstoffe das<br />

Potenzial ein breites Feld an Anwendungen abzudecken.


Für eine grundlegende Untersuchung der Langzeitzuverlässigkeit wurden im Heißprägeverfahren<br />

metallisierte Plattenprobeköper einem Temperaturwechseltest unterzogen. In Anlehnung an DIN EN<br />

60068-2-14 betrugen die Temperaturen in der Kaltkammer -40 °C und in der Heißkammer +125 °C.<br />

Die Umlagerungszeit lag unter 10 s und bei einer Verweildauer pro Kammer von 15 min. Um den<br />

<strong>MID</strong>-Verarbeitungsprozess zu simulieren erfolgte zunächst eine Bewertung der<br />

Metallisierungshaftung nach dem Lötvorgang im Konvektionsofen. Die metallisierten Probekörper<br />

wurden dazu in einem angepassten Lötprofil verarbeitet und anschließend die Haftfestigkeit mit den<br />

Ausgangswerten direkt nach dem Heißprägen verglichen, siehe Bild 14.<br />

Dabei zeigten sich bei den un- bzw. niedriggefüllten Werkstoffen erste lokale Schädigungen im<br />

Metall-Kunststoff-Verbund, die im Schältest zu einem deutlichen Abfall des Schälwiderstandes<br />

führten. Nach dem anschließend durchgeführten Temperaturschocktest war bei den hochgefüllten<br />

Werkstoffen kein signifikanter Abfall der Metallisierungshaftung zu detektieren. Demgegenüber steht<br />

eine Zerstörung der Leiterbahnen auf den ungefüllten Werkstoffen, weshalb keine Schältests<br />

durchgeführt werden konnten. Aufgrund des Mismatches der thermischen<br />

Ausdehnungskoeffizienten von Kupferfolie und der ungefüllten Werkstoffen, zeigten die<br />

Leiterbahnen nach 1000 Schockzyklen eine ausgeprägte Rissbildung, die ein Abziehen der Leitbahnen<br />

verhindert, siehe Bild 15. Der Effekt der lokal gemessen Verringerung der Haftfestigkeit nach dem<br />

Lötprozess kann ebenfalls mit den Unterschieden der thermischen Längenausdehnung korreliert<br />

werden.<br />

Bild 14: Veränderung des Schälwiderstandes der Leiterbahnen auf den Probekörpern nach dem Löten und nach<br />

1000 Temperaturschockzyklen


Bild 15: Äußeres Erscheinungsbild der heißgeprägten Leiterbahnen nach 1000 Temperaturschockzyklen<br />

Bauteilentwärmung<br />

Anhand eines Demonstrators aus unterschiedlich hoch gefüllten PA66-Compounds, der vom<br />

Projektpartner RF Plast konzipiert wurde, konnten die an den Platten- und Kühlkörpergeometrien<br />

ermittelten Versuchsergebnisse im Konvektionslötprozess verifiziert werden. Während die Rückseite<br />

des Demonstrators „Lötbeständigkeit“ Kühlrippen aufweist, kann auf der Vorderseite eine elektrische<br />

Schaltung aufgebracht werden. Bei der Aufbau- und Verbindungstechnik mit SnAgCu-Lot wurden am<br />

und im Bauteil während des Lötens im Mittel 30 % geringere Temperaturgradienten gemessen. Ab<br />

einem Füllgrad ab ca. 30 Vol.-% Al2O3 war kein Anschmelzen der Rippen sowie filigraner<br />

Schraubdome erkennbar. Dennoch wurde ein zuverlässiges Umschmelzen der Lötstellten <strong>für</strong> die<br />

aufgebaute elektronische Schaltung erzielt. Das Bauteilspektrum umfasste kleine zweipolige<br />

Bauelemente sowie einen großen Spulenkörper und wurde auf einer heißgeprägten Leiterstruktur<br />

aufgebracht. Der so realisierte einfache LED-Treiber diente zur Ansteuerung dreier Leuchtdioden.<br />

Diese waren ebenfalls direkt auf dem <strong>MID</strong> angebracht und mit den heißgeprägten Strukturen<br />

kontaktiert, um das Potenzial thermisch <strong>leitfähige</strong>r <strong>Kunststoffe</strong> zur Ableitung der Verlustwärme bei<br />

elektronischen Bauelementen direkt über den Schaltungsträger darzustellen. In den Versuchen<br />

wurde der Demonstrator mit einer Gesamtleistung von ungefähr 3 W an den LEDs betrieben.<br />

Wärmebildaufnahmen zeigen <strong>für</strong> den gefüllten Werkstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit λ =<br />

2,3 W/m -1 K -1 bei freier Konvektion an den Kühlrippen auf der Rückseite eine Abnahme der<br />

gemessenen Maximaltemperatur an den LEDs um ca. 75 °C gegenüber den thermisch schlecht<br />

<strong>leitfähige</strong>n Werkstoff mit Glasfaseranteil, siehe Bild 16.<br />

Für eine hohe Langzeitstabilität der LEDs ist die erzielte Absenkung der Betriebstemperatur zwar<br />

noch nicht ausreichend, allerdings konnte die Funktionsweise grundlegend nachgewiesen werden.<br />

Für eine verbesserte Anwendungsmöglichkeit kann einerseits die Struktur der Kühlrippen optimiert<br />

werden sowie die thermische Leitfähigkeit der <strong>Kunststoffe</strong> durch Füllstoffarten mit einer höheren<br />

intrinsischen Wärmeleitfähigkeit gesteigert werden, um eine weitere Absenkung der Temperatur zu<br />

ermöglichen.


Bild 16: <strong>Thermisch</strong>e Untersuchungen an einem mit LED bestückten Demonstrator<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die Verwendung hochgefüllter thermisch <strong>leitfähige</strong>r <strong>Kunststoffe</strong> auf Basis der technischen<br />

Thermoplaste PA6, PA66 und PPA stellt aus fertigungstechnischer Sicht eine interessante<br />

Erweiterung des Werkstoffspektrums <strong>für</strong> <strong>MID</strong> dar. Hinsichtlich der Verarbeitung spritzgegossener<br />

dreidimensionaler Schaltungsträger im Lötprozess können durch die verbesserte<br />

Temperaturleitfähigkeit geringere Temperaturunterschiede auf der Baugruppe erzielt werden, so<br />

dass auch effiziente Konvektionslötverfahren <strong>für</strong> die <strong>MID</strong>-Technologie zunehmend interessant<br />

werden. Die in den Versuchen gemessenen Temperaturverläufe an einfachen Probekörpern können<br />

durch das aufgestellte Simulationsmodell bestätigt werden. Die thermischen Eigenschaften der<br />

<strong>Kunststoffe</strong> verringern bei 3D-<strong>MID</strong> ein Anschmelzen exponierter Bauteilstrukturen, die sich z. B.<br />

aufgrund der Gestalt des <strong>MID</strong> im Prozessraum nahe an der Wärmeaustrittsöffnungen des Ofens<br />

befinden und einer erhöhten Temperaturbelastung ausgesetzt sind. Darüber hinaus ist es möglich,<br />

durch die erhöhte Wärmeleitfähigkeit des Schaltungsträgers Abschattungseffekte am Werkstück<br />

auszugleichen, wodurch sich eine gleichmäßige Lötstellenqualität auch bei ungünstig angeordneten<br />

Bauelementen ergibt. Eine hohe Formstabilität während des Lötprozesses ergibt sich bei den<br />

hochgefüllten Werkstoffen durch eine Kombination der erhöhten Steifigkeit aufgrund des hohen<br />

Füllstoffgehalts sowie verringerten thermisch induzierten Spannungen. Trotz des hohen Anteils an<br />

Aluminiumoxid im Basiskunststoff konnte nachgewiesen werden, dass die Materialien weiterhin im<br />

Heißprägeverfahren und in chemischen Prozessen mit ausreichenden Haftfestigkeiten <strong>für</strong> die<br />

Elektronikproduktion metallisiert werden können. Ein weiterer Vorteil liegt in den niedrigen<br />

thermischen Ausdehnungskoeffizienten der modifizierten <strong>Kunststoffe</strong>. Hierdurch bleibt die<br />

Metallisierungshaftung auch nach dem Lötvorgang und unter Temperaturwechselbelastung aufgrund<br />

geringer thermo-mechanischer Belastungen konstant. Diese Eigenschaft des Substrats bildet darüber<br />

hinaus die Basis <strong>für</strong> eine hohe Zuverlässigkeit von Lötstellen an aufgebauten elektronischen<br />

Bauelementen und damit des gesamten <strong>MID</strong>.<br />

Besonders interessant erscheint die Verwendung der Werkstoffe auch vor dem Hintergrund der<br />

zusätzlichen Funktionalität zur Bauteilentwärmung. Diese wurde im Rahmen des Projektes anhand<br />

eines aufgebauten Demonstrators grundlegend nachgewiesen. Zwar werden mit den <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

keine vergleichbaren Wärmeleitfähigkeiten wie beispielsweise bei metallischen Kühlkörpern erzielt,<br />

diese sind aber <strong>für</strong> kleine bis mittlere Leistungsdichten oftmals ausreichend [13]. Darüber hinaus<br />

können die Kühlelemente kostengünstig in einem effizienten Spritzgießprozess hergestellt werden<br />

und gleichzeitig die Funktion eines Schaltungsträgers erfüllen. Weiterführende Untersuchungen mit<br />

anisometrischen Füllstoffpartikeln (z. B. Bornitrid) haben gezeigt, dass durch die Orientierung der


Füllstoffe aufgrund der Einspritzrichtung eine richtungsbezogen Wärmeleitfähigkeit <strong>für</strong> eine gezielte<br />

Wärmeabfuhr im Bauteil erzeugt und damit innovative Entwärmungskonzepte gestaltet werden<br />

können [14]. Die dargestellte Erhöhung der Funktionalität der Werkstoffe ist ein wichtiger Schritt auf<br />

dem Weg der Technologie spritzgegossener Schaltungsträger vom Molded Interconnect Device hin<br />

zum Mechatronic Interconnect Device [15].<br />

Danksagung:<br />

Das IGF-Vorhaben 15583 N der Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen 3-D <strong>MID</strong><br />

e.V. wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung und –entwicklung (IGF) vom Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />

Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Weiterhin bedanken sich der Lehrstuhl <strong>für</strong> Kunststofftechnik und der Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik bei den Firmen RF Plast GmbH, Evonik<br />

Degussa GmbH, Lanxess Deutschland GmbH, Bolta Werke GmbH und KEW-Konzeptentwicklung<br />

GmbH <strong>für</strong> die tatkräftige Unterstützung bei den Untersuchungen und die Bereitstellung von<br />

Versuchsmaterialien und Anlagen.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Feldmann, K. (ed.): 3D-<strong>MID</strong> Technologie. Räumliche elektronische Baugruppen –<br />

Herstellverfahren, Gebrauchsanforderungen, Materialkennwerte; Hanser Verlag<br />

München Wien, 2004<br />

[2] Gausemeier, J.; Feldmann, K.: Integrative Entwicklung räumlicher elektronischer<br />

Baugruppen; Carl Hanser Verlag München Wien, 2006<br />

[3] Feldmann, K.; Reichenberger, M.: <strong>Thermisch</strong>e Belastungen beim Löten. In:<br />

<strong>Thermisch</strong>e Einsatzgrenzen von technischen Kunststoffbauteilen; Springer VDI<br />

Verlag Düsseldorf, 1998<br />

[4] Pongratz, S.; Ehrenstein, G. W.: Long-Time Behaviour of Soldered Plastics. In:<br />

Conference Proceedings ANTEC, 1999<br />

[5] Schüßler, F. u. a.: Heißgeprägte <strong>MID</strong>-Baugruppen <strong>für</strong> erhöhte thermische<br />

Anforderungen. In: <strong>Kunststoffe</strong> 99. Jahrgang, Ausgabe 11/2009, S. 96-101<br />

[6] Schüßler, F.; Kozic, D.; Franke, J.: Influences on the reflow soldering process by<br />

components with specific thermal properties. In: Circuit World Volume 35,<br />

Number 3 (2009), S. 35-42<br />

[7] Amesöder, S.: Wärmeleitende <strong>Kunststoffe</strong> <strong>für</strong> das Spritzgießen. Dissertation<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Kunststofftechnik, Erlangen, 2009<br />

[8] Schmachtenberg, E.; Ehrenstein, G. W.; Heinle, C.; Amesöder, S: Fertigung<br />

komplexer Kunststoffformteile aus wärmeleitenden Thermoplasten – Bauteilauslegung<br />

und Prozessführung. Fachtagung Wärmeleitende <strong>Kunststoffe</strong> Lehrstuhl<br />

<strong>für</strong> Kunststofftechnik, Erlangen 2007<br />

[9] Pongratz, S.; Ehrenstein, G. W.: Lötbeständigkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n. In:<br />

<strong>Kunststoffe</strong> 88. Jahrgang, Ausgabe7/1998; S. 1025-1028<br />

[10] Osswald, T.; Schmachtenberg, E.; Brinkmann, S.; Baur, E.: Saechtling Kunststofftaschenbuch;<br />

Carl Hanser Verlag München Wien, 2007<br />

[11] Klein-Wassink, R. J.: Weichlöten in der Elektronik. 2. Auflage, Leuze-Verlag<br />

Saulgau, 1991<br />

[12] Alvarez, C.: Simulationsgestützte Methoden zur effizienten Gestaltung von<br />

Lötprozessen in der Elektronikproduktion. Meisenbach Verlag Bamberg, 2008<br />

[13] Heinle, C.; Drummer, D.: Potential of thermally conductive polymers for the<br />

cooling of mechatronic parts. In: Laser Assisted Net Shape Engineering 6,<br />

Proceedings of the LANE 2010, Part 2, Erlangen, 21.-24. September 2010<br />

[14] Amesöder, S.; Ehrenstein, G. W.; Schmachtenberg, E.: Gerichteter<br />

Wärmetransport – eine besondere Bedeutung im Thermal Management;<br />

Fachtagung Wärmeleitende <strong>Kunststoffe</strong>; Erlangen 2007


[15] Goth, C.; Franke, J.; Feldmann, K.: MOLDED INTERCONNECT DEVICES –<br />

Progressive Approach for Mechatronic Products and Efficient Manufacturing<br />

Processes. In: Proceedings of SMTA 2010 Pan Pacific Microelectronics Symposium<br />

& Tabletop Exhibition, Kauai, Hawaii, 2010<br />

Kontaktadressen:<br />

Johannes Hörber, Lehrstuhl <strong>für</strong> Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik, Nordostpark<br />

91, 90411 Nürnberg, Tel. +49/911/58058/15, Fax. +49/911/58058/30, hoerber@faps.uni-erlangen.de<br />

Florian Ranft, Lehrstuhl <strong>für</strong> Kunststofftechnik, Am Weichselgarten 9, 91058 Erlangen-Tennenlohe,<br />

Tel. +49/9131/85/29727, Fax. +49/9131/85/29709, ranft@lkt.uni-erlangen.de

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