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Bachstrasse 43 - Aargauischer Gewerkschaftsbund AGB

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<strong>Bachstrasse</strong> <strong>43</strong><br />

Postfach 2217<br />

5001 Aarau<br />

Telefon 062 834 94 34<br />

Telefax 062 834 94 30<br />

E-Mail: sekretariat@agb.ch<br />

Departement des Innern<br />

Generalsekretariat<br />

Frey-Herosé-Strasse 12<br />

5001 Aarau<br />

Aarau, 15. August 2003<br />

Anhörung „Integration der ausländischen Bevölkerung“<br />

Sehr geehrter Herr Regierungsrat Wernli<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Mit Schreiben vom 12. Mai 2003 haben Sie uns den Anhörungsbericht „Integration der<br />

ausländischen Bevölkerung“ zur Stellungnahme unterbreitet, wofür wir Ihnen bestens<br />

danken. Gerne nehmen wir Stellung zu diesem wichtigen Thema.<br />

Wir halten uns dabei an den vorgeschlagenen Fragenraster und unterbreiten Ihnen<br />

unsere Antworten im nachfolgenden Anhang. Die Vernehmlassung haben wir zusammen<br />

mit dem Gewerkschaftshaus Aargau (dem Zusammenschluss der Gewerkschaften GBI,<br />

SMUV und unia) und dem vpod Aargau ausgearbeitet, weshalb wir Ihnen diese als<br />

gemeinsame Antwort unterbreiten.<br />

Wir hoffen, Ihnen mit unseren Überlegungen zu dienen und stehen für Rückfragen gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

<strong>Aargauischer</strong> <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

Der Sekretär:<br />

Renato Mazzocco


Adresse der Vernehmlasserin, des Vernehmlassers<br />

Name der<br />

Vernehmlassungsinstanzen (3):<br />

<strong>Aargauischer</strong><br />

<strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

Gewerkschaftshaus Aargau<br />

(GBI /SMUV / unia)<br />

vpod Aargau<br />

Strasse / Nummer: Postfach 2217<br />

PLZ / Ort: 5001 Aarau<br />

Adresse für Rückfragen<br />

Name, Vorname: Renato Mazzocco<br />

(Aarg. Gewerkschaftbund)<br />

Kurt Emmenegger<br />

(Gewerkschaftshaus Aargau)<br />

Jürg Keller<br />

(vpod Aargau)<br />

Strasse / Nummer: <strong>AGB</strong>, Postfach 2217<br />

PLZ / Ort: 5001 Aarau<br />

Telefon: 062 834 94 34<br />

Fax: 062 834 94 30<br />

E-Mail: sekretariat@agb.ch


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Frage 1:<br />

Wie beurteilen Sie insgesamt den Bericht zur<br />

„Integration der ausländischen Bevölkerung mit<br />

geregeltem Aufenthaltsrecht“?<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen Frage 1:<br />

x □ □ □<br />

zustimmend eher zustimmend eher ablehnend ablehnend<br />

Kommentar / Begründungen / Anregungen / konkrete Anträge:<br />

Es ist erfreulich, dass nun auch der Kanton Aargau sich mit den Fragen der Integration<br />

auseinandersetzt und ein Leitbild erarbeitet hat. Wir anerkennen die grosse Arbeit, die geleistet worden<br />

ist. Integration kann nicht erzwungen werden, wenn wir diesen Begriff ernst nehmen und nicht einfach<br />

Anpassung meinen. Integration findet dort statt, wo Menschen ohne grössere Konflikte zusammenleben<br />

können und ihren Lebensalltag ohne grössere Schwierigkeiten meistern können. Es ist deshalb<br />

Aufgabe der Integrationsarbeit, die Menschen – Schweizer/innen und Ausländer/innen – dort zu<br />

unterstützen, wo sie wegen ihrer unterschiedlichen Kulturen Probleme haben.<br />

Bekanntermassen ist der unsichere Status ein Haupthindernis für die Integration und diejenigen<br />

Personengruppen mit nicht dauerhaft geregeltem Status bereiten den Gemeinden auch am meisten<br />

Probleme (Asylsuchende, Vorläufig Aufgenommene, Saisonniers, Kurzaufenthalter/innen, Sans Papiers<br />

usw.). Es wäre daher wichtig, ergänzend zum Integrationsleitbild ein Konzept zu erarbeiten, wie<br />

diejenigen Personen mit nicht dauerhaft geregeltem Status über unseren Alltag informiert werden<br />

können, Sprachkurse zur Bewältigung des Alltags besuchen können und eine sinnvolle Tätigkeit<br />

(Tagesstruktur) ausüben können.<br />

Wenn im Bericht von der Pflicht zur Integration gesprochen wird, muss im gleichen Atemzug auch die<br />

Pflicht der Arbeitgeber, die Integrationsbemühungen zu unterstützen, erwähnt werden, sind es doch die<br />

Arbeitgeber, die von der Anstellung von Ausländer/innen profitieren. Die Bewilligung zur Einstellung von<br />

Ausländer/innen könnte z.B. vom Nachweis von Integrationsangeboten des Arbeitgebers abhängig<br />

gemacht werden. Umgekehrt müssten auch die Arbeitgeber die Möglichkeit haben, bei Problemen auf<br />

Unterstützung durch Integrationsfachleute zählen zu können.<br />

Im Konzept fehlt auch der Gedanke, dass diejenigen Personen, die in ihrem Berufsalltag mit<br />

Ausländer/innen zu tun haben, entsprechend geschult und auf diese Aufgabe vorbereitet und<br />

unterstützt werden. Viele Missverständnisse, Frustrationen und Ungerechtigkeiten könnten so<br />

vermieden werden.<br />

Wichtig ist uns auch, dass die vorgeschlagenen Massnahmen auf ihre Wirkung hin kontrolliert werden,<br />

d.h. es müssen überprüfbare Qualitätskriterien festgelegt werden und die Überprüfung muss<br />

regelmässig erfolgen.<br />

Wir sind auch der Meinung, dass Probleme bei Ausländer/innen wie bei Schweizer/innen auch, beim<br />

Namen genannt werden und objektiv und sachlich Lösungen gesucht und Massnahmen getroffen<br />

werden. Es ist auch wichtig, dass bei Konflikten – auch alltäglichen – sowohl Schweizer/innen wie auch<br />

Ausländer/innen Unterstützung zur Konfliktlösung erhalten, so wie dies z.B. in Basel mit Erfolg<br />

geschieht.<br />

Will der Aargau ernsthaft die Integration und das gegenseitige Zusammenleben fördern, reichen die<br />

vorgesehenen Mittel bei weitem nicht. Die Hauptlast liegt dann wieder bei den Gemeinden. Es sollte<br />

jetzt diskutiert werden, wie sich Kanton und Gemeinden und Private in die Integrationsarbeit teilen<br />

wollen. Der Kanton hätte dabei sicher Steuerungsfunktion.<br />

Als besonders wichtig erachten wir es, dass auch die mittel- und langfristigen Ziele des<br />

Integrationsberichtes umgesetzt werden. Dabei muss mit der Umsetzung der kurzfristigen Ziele die<br />

Basis gelegt werden. In diesem Zusammenhang finden wir es sehr wichtig, dass der Information der


- 2-<br />

ausländischen aber insbesondere auch der schweizerischen Bevölkerung Beachtung geschenkt wird.<br />

So ist es zum Beispiel denkbar, dass mehrsprachige Merkblätter zu den verschiedensten Themen<br />

(Gesellschaft, Gesundheitswesen, Familie, Schule, Arbeit, etc. etc.) koordiniert erstellt und verbreitet<br />

werden. Solche Merkblätter existieren vielerorts bereits. Eine Bearbeitung durch die zu schaffende<br />

Koordinationsstelle wäre hier wohl sinnvoll. Solche Informationen sind nicht nur für die ausländische<br />

Bevölkerung von Interesse, sondern würden auch von den Arbeitgebern, der Lehrerschaft und wohl<br />

auch von der schweizerischen Bevölkerung geschätzt.


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Frage 2:<br />

- 3-<br />

Sind Sie einverstanden mit der Priorisierung der 4 unmittelbar<br />

umsetzbaren Massnahmen und deren Finanzierung?<br />

siehe dazu S. 10-13 des Anhörungsberichts<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen Frage 2:<br />

□ x □ □<br />

zustimmend eher zustimmend eher ablehnend ablehnend<br />

Kommentar / Begründungen / Anregungen / konkrete Anträge:<br />

Soll die Integrationsarbeit eine nachhaltige Wirkung entfalten, ist es ganz wichtig, dass die vielen<br />

bereits bestehenden Angebote erfasst, vernetzt und gut genutzt werden. Dazu gehört auch die<br />

fachliche Unterstützung von Gemeinden, die im Integrationsbereich Initiative entwickeln. Das kann nur<br />

eine personell gut dotierte und qualifizierte Koordinationsstelle leisten, die in der kantonalen Hierarchie<br />

als Stabsstelle mit entsprechenden Entscheidungskomptenzen funktionieren kann.<br />

Ein Priorisierung von Massnahmen ist wichtig und richtig damit der Mitteleinsatz möglichst wirkungsvoll<br />

ist. Dies sollte jedoch nicht dazu führen, dass die anderen 6 Integrationsziele aus den Augen verloren<br />

werden. Die Priorisierung entspricht auch dem Schwerpunktprogramm der EKA, wobei Schwerpunkt<br />

„Partizipation“ zum Lippenbekenntnis verkommt, wenn er bloss mit Fr. 50'000.— ausgestattet wird.<br />

Als besonders wichtig erachten wir die Massnahmen die sich an Frauen und die spätimmigrierte<br />

Jugendliche wenden (insb. Deutsch- und berufliche Integrationskurse). Für die Erfüllung dieser<br />

Aufgaben müssen unbedingt mehr finanzielle Mittel erschlossen werden.


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Frage 3:<br />

- 4-<br />

Sind Sie einverstanden, mit den Grundgedanken,<br />

Umsetzungskriterien und Finanzierung der Massnahme 1<br />

„Institutionalisierung der Koordinationsstelle/Einrichten eines<br />

Ausländerdienstes“<br />

siehe dazu Anhörungsbericht S.10<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen Frage 3:<br />

x □ □ □<br />

Zustimmend eher zustimmend eher ablehnend ablehnend<br />

Kommentar / Begründungen / Anregungen / konkrete Anträge:<br />

Die Koordinationsstelle ist das Herzstück der Integrationsarbeit. Sie muss möglichst weit oben in der<br />

Verwaltung als Stabsstelle angesiedelt werden und unabhängig agieren können, damit sie ihre Wirkung<br />

entfalten kann (Information, Vernetzung und Unterstützung). Sie hat eine ähnliche Funktion wie die<br />

Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern die direkt der Staatskanzlei<br />

angeliedert ist und somit eine übergeordnete koordinierende Funktion wahrnehmen kann (So konnte<br />

sie in den letzten Jahren sehr erfolgreich arbeiten).<br />

Der Ausländerdienst ist die Koordinations- und Anlaufstelle für Integrationsfragen. Sie richtet sich an die<br />

breite Bevölkerung, an Anbieter von Integrationsmassnahmen und ist Verbindungsglied zur<br />

Koordinationsstelle für Integration. Er koordiniert die Integrationsmassnahmen ausserhalb der<br />

Verwaltung, arbeitet mit Ausländerorganisationen zusammen, vernetzt und berät die Anbieter von<br />

Integrationsmassnahmen und informiert die breite Bevölkerung.<br />

Der Ausländerdienst muss unbedingt möglichst niederschwellig, neutral und unpolitisch sein und darf<br />

aus diesem Grund nicht bei der Fremdenpolizei (neu Migrationsamt) angesiedelt sein, aber auch bei<br />

keinem Hilfswerk. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass gerade ausländische Personen eine<br />

hohe Hemmschwelle haben, zur Fremdenpolizei zu gehen. Ohne die Arbeit der Fremdenpolizei werten<br />

zu wollen, muss festgehalten werden, dass der Auftrag der Fremdenpolizei, nämlich der Vollzug des<br />

ANAG (Gesetz über den Aufenthalt und die Niederlassung von Ausländern) und der<br />

Integrationsgedanke doch gänzlich unterschiedliche ideelle Ausrichtungen haben. Integration ist ein<br />

gegenseitiger Prozess in den die ganze Bevölkerung einbezogen ist. Deshalb muss der<br />

Ausländerdienst breit abgestützt werden.<br />

Wir empfehlen darum für den Ausländerdienst eine breite Trägerschaft von Kanton, Kirchen,<br />

Hilfswerken, Sozialpartnern und Ausländerorganisationen zu schaffen und diese auch finanziell daran<br />

zu beteiligen. Auf diese Weise kann dem Integrationsgedanken breit zum Durchbruch verholfen<br />

werden.


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Frage 4:<br />

Sind Sie einverstanden mit den Grundgedanken,<br />

Umsetzungskriterien und Finanzierung der Massnahme 2<br />

„Deutsch-/Integrationskurse für Migrantinnen und Migranten“ ?<br />

siehe dazu Anhörungsbericht S. 11<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen für Frage 4:<br />

x □ □ □<br />

zustimmend eher zustimmend eher ablehnend ablehnend<br />

Kommentar / Begründungen / Anregungen / konkrete Anträge:<br />

Wie die Erfahrungen in anderen Kantonen zeigen, ist es wichtig, dass die Angebote auf die<br />

Teilnehmer/innen ausgerichtet sind und das Erlernen der Sprache verbunden wird mit Informationen<br />

zur Alltagsbewältigung. Wichtige Zielgruppen sind die Mütter mit vorschlulfplichtigen Kindern, sowie die<br />

spätimmigrierten Jugendlichen (hier in Verbindung mit dem Erlernen der in der Schweiz für die<br />

Berufsfindung wichtigen fachlichen Kenntnissen).<br />

Ganz besonders wichtig scheint uns hier die Einbindung und Unterstützung der Arbeitgeber bei der<br />

Erfüllung dieser Aufgaben. Es muss möglich sein Deutschkurse (zu mindest teilweise) während der<br />

Arbeitszeit zu besuchen mit finanzieller Unterstützung der Arbeitgeber. Auch ist es wichtig, dass die<br />

Erlernung der deutschen Sprache mit (finanziellen) Anreizsystemen (z.B. Kursverbilligung,<br />

Steuerrabatt) gefördert wird und genügend Mittel dafür vorhanden sind.


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Frage 5:<br />

6<br />

Sind Sie einverstanden mit den Grundgedanken,<br />

Umsetzungskriterien und Finanzierung der Massnahme 3<br />

„Weiterbildung/Einsatz von Kulturvermittlerinnen und -<br />

vermittlern“?<br />

siehe dazu Anhörungsbericht S. 12<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen Frage 5:<br />

x □ □ □<br />

zustimmend eher zustimmend eher ablehnend ablehnend<br />

Kommentar / Begründungen / Anregungen / konkrete Anträge:<br />

Soll das Instrument der Kulturvermittlung in allen wichtigen Bereichen zur Verfügung stehen (Schule,<br />

Gesundheitswesen, Quartier, Sozialdienste, Arbeitgeber), muss es aus Fachleuten bestehen und<br />

professionell aufgebaut sein. Andere Kantone haben dieses Instrument bereits sehr erfolgreich<br />

eingerichtet und eingesetzt. Denn professionelle Kulturvermittlung bringt mittelfristig erhebliche<br />

Einsparungen weil Missverständnisse, Konflikte und Verhaltungsauffälligkeiten und damit Folgekosten<br />

vermieden werden können.<br />

Ein Problem besteht jedoch darin, dass im Sozialwesen, im Gesundheitswesen und auch im<br />

Bildungswesen praktisch keine finanziellen Mittel für die Bezahlung von gut ausgebildeten<br />

Kulturvermittlern/innen zur Verfügung stehen. Vordringlich ist deshalb die Sensibilisierung der<br />

potentiellen Auftraggeber und der Politik, damit die notwendigen Mittel bereit gestellt werden.<br />

Der Kanton müsste hier die Aufgabe übernehmen, ein konkretes Betriebskonzept zu erstellen<br />

(Rekrutierung, Ausbildung, Vermittlung, Gebühren usw.). Die Gemeinden sind mit dieser Aufgabe<br />

überfordert.


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Frage 6:<br />

7<br />

Sind Sie einverstanden mit den Grundgedanken,<br />

Umsetzungskriterien und Finanzierung der Massnahme 4<br />

„Förderung des interkulturellen Dialogs durch Partizipation“?<br />

siehe dazu Anhörungsbericht S.12-13<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen Frage 6:<br />

□ x □ □<br />

zustimmend eher zustimmend eher ablehnend ablehnend<br />

Kommentar / Begründungen / Anregungen / konkrete Anträge:<br />

Wir finden den interkulturellen Dialog sehr wichtig, möchten aber darauf aufmerksam machen, dass die<br />

Mitverantwortung zur Sicherung des Gemeinwohls sowie der öffentlichen Ordnung und Sicherheit an<br />

die Mitbestimmung gebunden ist. Nur wer mitbestimmen kann, wird Mitverantwortung übernehmen<br />

können.<br />

Die Aussagen im Anhörungsbericht sind zudem sehr schwammig und der vorgesehene Betrag von Fr.<br />

50'000.— deutet darauf hin, dass der Kanton wohl nicht ernsthaft in die Partizipation investieren will.<br />

Daher ist es wohl vernüftig, die Partizipation vorläufig zu beschränken auf die Unterstützung von<br />

Initiativen, die die Begegnung und den Austausch zwischen Schweizer/innen und Ausländer/innen<br />

fördern, z.B. Quartierfeste, Kinderprogramme, Ausländerräte usw. und die breite Information der<br />

ausländischen und schweizerischen Bevölkerung.


Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Punkt 7:<br />

8<br />

Uns interessiert Ihre Stellungnahme zu dem von der<br />

Arbeitsgruppe Integration entwickelten<br />

Integrationskonzept.<br />

siehe Beilage 2 zum Anhörungsbericht<br />

Kommentar / Anregungen / Konkrete Anträge:<br />

Seite Inhalt<br />

Die Arbeitsgruppe Integration hat eine grosse und wichtige Arbeit geleistet. Es ist<br />

erfreulich, dass die Entwicklung des Integrationskonzeptes als partizipativer Prozess<br />

gestaltet wurde, in welchem die verschiedensten Akteur/innen mitwirken konnten. Schade<br />

ist hingegen, dass so wichtige und z.T. problembeladene Bereiche wie die<br />

Bildungsangebote für spätimmigrierte Jugendliche, Jugendliche mit schlechten<br />

Voraussetzungen für die Berufsbildung und Frauen nicht als prioritär eingestuft wurden,<br />

wäre doch mit der Förderung in diesem Bereich vielen Problemen vorzubeugen und<br />

gleichzeitig volkswirtschaftlich Mehrwert zu schaffen (Arbeitskräfte, Steuern). Wir schlagen<br />

vor, dass die zu schaffende Koordinationsstelle diese wichtige Aufgabe zusammen mit<br />

den zuständigen Departementen (BKS und GD) in Angriff nimmt.<br />

Zentral scheint uns auch die Aussage, dass Integration ein gegenseitiger Prozess ist, in<br />

den die ganze Bevölkerung einbezogen ist. Diese Haltung kommt nun aber bei der konkreten<br />

Ausformulierung des Integrationskonzeptes relativ häufig nicht mehr zum Ausdruck.<br />

Meistens sind als Zielgruppe für Massnahmen lediglich Ausländerinnen und Ausländer<br />

aufgeführt. Von den Ressourcen und Chancen, die eine bessere Integration bietet, wird im<br />

Konzept zu wenig gesprochen. Wir empfehlen darum, das Integrations-Konzept sei<br />

sprachlich noch einmal zu überprüfen und zu präzisieren.


Seite Inhalt<br />

Vernehmlasser / Vernehmlasserin: - Aarg. <strong>Gewerkschaftsbund</strong><br />

- Gewerkschaftshaus Aargau<br />

- vpod Aargau<br />

Punkt 8:<br />

9<br />

Uns interessiert Ihre Stellungnahme zur Teilrevision des<br />

Einführungsgesetzes zum Ausländerrecht EGAR, § 3a<br />

siehe Beilage 1 zum Anhörungsbericht<br />

Kommentar / Anregungen / Konkrete Anträge:<br />

Uns scheint eine gesetzliche Grundlage für die Ausrichtung von Beiträgen für Integrationsmassnahmen<br />

vordringlich. Wir finden die Änderung des EGAR daher richtig und wichtig.<br />

Die Formulierung ist allerdings zu unverbindlich. Sie sollte lauten: „Der Kanton ist verantwortlich für den<br />

Aufbau von Integrationsstrukturen. Er arbeitet mit den Ausländerorganisationen, mit Dritten und mit den<br />

Gemeinden zusammen. Er ist verantwortlich für das Controlling. Die Arbeit wird von einem<br />

Integrationsrat, dem auch Fachleute angehören, begleitet.

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