09.10.2013 Aufrufe

Regionale Unterschiede in der Kodierqualität ambulanter ... - WIdO

Regionale Unterschiede in der Kodierqualität ambulanter ... - WIdO

Regionale Unterschiede in der Kodierqualität ambulanter ... - WIdO

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AnAlyse<br />

chungen f<strong>in</strong>den sich unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region (Stadt und<br />

Landkreis) Heilbronn, <strong>in</strong> Weimar, im bayerischen Schwaben<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kreisen Nie<strong>der</strong>sachsens (Wolfenbüttel,<br />

Wolfsburg, Osnabrück). Deutlich oberhalb des Erwartungswerts<br />

liegen dagegen e<strong>in</strong>zelne Kreise <strong>in</strong> Oberfranken und<br />

Ostbayern, im Süden und Nordwesten Brandenburgs sowie<br />

im Westen von Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />

3.2 Demenzerkrankungen<br />

Im Durchschnitt aller Kreise und kreisfreien Städte erhielten<br />

92,7 Prozent <strong>der</strong> Patienten mit e<strong>in</strong>er Demenzdiagnose im<br />

ersten Quartal (Q1) 2009 m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Folgediagnose im<br />

Jahresverlauf. Dabei wiesen 176 Kreise e<strong>in</strong>en besseren Wert<br />

als den des Bundesdurchschnitts auf. 236 Kreise lagen darunter,<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl davon jedoch nur knapp: Nur <strong>in</strong> 31 Kreisen<br />

erhielt mehr als je<strong>der</strong> Zehnte mit e<strong>in</strong>er Demenzdiagnose <strong>in</strong><br />

Quartal 1 ke<strong>in</strong>e Anschlussdiagnose im Laufe des Jahres.<br />

Betrachtet man diese regionalen <strong>Unterschiede</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kartendarstellung,<br />

so zeigt sich, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>, Oberfranken und die Kreise nördlich von Hannover<br />

e<strong>in</strong>e überdurchschnittlich gute <strong>Kodierqualität</strong> aufweisen<br />

(Abbildung 2). E<strong>in</strong>e erhebliche Anzahl an Kreisen mit<br />

e<strong>in</strong>er unterdurchschnittlichen Folgediagnostik f<strong>in</strong>det sich<br />

<strong>in</strong> Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen.<br />

Die stärksten Negativausreißer s<strong>in</strong>d hauptsächlich unter den<br />

kle<strong>in</strong>eren kreisfreien Städten zu f<strong>in</strong>den, wie Krefeld, Frankenthal,<br />

Ingolstadt, Memm<strong>in</strong>gen und Wolfsburg.<br />

3.3 Mukoviszidose<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Mukoviszidosediagnosen ohne<br />

Folgediagnose zeigt, dass 2009 nur 122 <strong>der</strong> 412 Kreise<br />

schlechter als <strong>der</strong> Bundesdurchschnitt von 3,5 E<strong>in</strong>quartalsdiagnosen<br />

je 100.000 Versicherten abschnitten. Dagegen ließ<br />

sich <strong>in</strong> 50 Kreisen e<strong>in</strong>e (nach dem methodischen Ansatz dieser<br />

Analyse) optimale Kodierung feststellen, da je<strong>der</strong> Mukoviszidose-Patient<br />

<strong>in</strong> diesen Kreisen m<strong>in</strong>destens zwei Quartale<br />

mit <strong>der</strong> kodierten Diagnose aufwies, es also ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>quartalsdiagnosen<br />

gab. In <strong>in</strong>sgesamt 240 <strong>der</strong> 412 Kreise zeigte<br />

sich e<strong>in</strong>e höhere <strong>Kodierqualität</strong> als im Bundesdurchschnitt<br />

(das heißt weniger als 3,5 E<strong>in</strong>quartalsdiagnosen je 100.000<br />

Versicherte) (Abbildung 3). Die E<strong>in</strong>quartalsdiagnosen s<strong>in</strong>d<br />

somit relativ stark auf e<strong>in</strong>ige Kreise konzentriert. Die höchsten<br />

Dichten an E<strong>in</strong>quartalsdiagnosen fanden sich im Kreis<br />

He<strong>in</strong>sberg (NRW) mit 57 Fällen je 100.000 Versicherten, <strong>in</strong><br />

Karlsruhe (35 je 100.000 Versicherten) und <strong>in</strong> Osnabrück (31<br />

je 100.000 Versicherten).<br />

In Bezug auf regionale Schemata unter- o<strong>der</strong> überdurchschnittlicher<br />

Ergebnisse wird deutlich, dass e<strong>in</strong>e hohe Anzahl<br />

an Kreisen mit niedriger <strong>Kodierqualität</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />

Hannover, entlang <strong>der</strong> Nordseeküste, um das Mittelrhe<strong>in</strong>tal<br />

sowie im Osten Württembergs zu f<strong>in</strong>den ist. E<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong><br />

Kreise mit 100-prozentiger Kodierpersistenz bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Pfalz, <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Ost-Bayern und<br />

Oberfranken sowie <strong>in</strong> Hessen.<br />

3.4 Krankheitsübergreifen<strong>der</strong> Vergleich<br />

<strong>der</strong> <strong>Kodierqualität</strong><br />

Es zeigt sich, dass für alle untersuchten Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

<strong>Unterschiede</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kodierqualität</strong> zwischen Regionen bestehen.<br />

Mit e<strong>in</strong>er alle drei Indikationen umfassenden Betrachtung<br />

sollen systematische regionale <strong>Unterschiede</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kodierqualität</strong> eruiert werden.<br />

Demnach weisen 27 Kreise e<strong>in</strong>e für alle drei Krankheiten<br />

ger<strong>in</strong>ge, also unter dem Bundesdurchschnitt beziehungsweise<br />

Erwartungswert liegende <strong>Kodierqualität</strong> auf; 98 zeigen<br />

e<strong>in</strong>e durchgängig hohe <strong>Kodierqualität</strong> (Abbildung 4).<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kartendarstellung ersichtlichen regionalen Muster<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Auswertung nach KV-Regionen noch e<strong>in</strong>mal<br />

deutlich (Tabelle 1). Demnach liegt e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Kreise<br />

mit durchgehend unterdurchschnittlicher <strong>Kodierqualität</strong> <strong>in</strong><br />

Nie<strong>der</strong>sachen; dies betrifft unter an<strong>der</strong>em Hannover, Aurich,<br />

Osnabrück und Oldenburg. Insgesamt s<strong>in</strong>d 45 Prozent<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner aus e<strong>in</strong>em Kreis mit durchgängig niedriger<br />

<strong>Kodierqualität</strong> <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen zu Hause. An zweiter Stelle<br />

folgt Bayern, das 20 Prozent <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> Kreisen<br />

mit durchgängig ger<strong>in</strong>ger <strong>Kodierqualität</strong> beheimatet (beziehungsweise<br />

30 Prozent <strong>der</strong> Kreise), die meisten davon <strong>in</strong><br />

Kreisen Oberbayerns und Unterfrankens.<br />

Auffällig positiv hebt sich dagegen Brandenburg ab: Fast<br />

vier Fünftel se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wohner leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> 14 von<br />

18 brandenburgischen Kreisen mit durchgehend überdurchschnittlich<br />

guter Kodierung. Aber auch die an<strong>der</strong>en neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> stechen mit e<strong>in</strong>er für alle drei Krankheiten<br />

hohen Kodierpersistenz <strong>in</strong>s Auge, sodass 40 Prozent <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner<br />

aus e<strong>in</strong>em Kreis mit überdurchschnittlich hoher <strong>Kodierqualität</strong><br />

im Osten beheimatet s<strong>in</strong>d. Daneben konnten sich<br />

nur noch <strong>der</strong> Norden, Osten und <strong>der</strong> schwäbische Teil Bayerns<br />

behaupten, <strong>in</strong> denen ebenfalls zusammenhängende Regionen<br />

an Kreisen e<strong>in</strong>e überwiegend beziehungsweise durchgängig<br />

überdurchschnittliche <strong>Kodierqualität</strong> aufweisen.<br />

Des Weiteren wurde untersucht, ob die Urbanität e<strong>in</strong>es<br />

Kreises e<strong>in</strong>en Anhaltspunkt für systematische <strong>Unterschiede</strong><br />

bietet. Dazu wurden die Kreise anhand <strong>der</strong> vier siedlungsstrukturellen<br />

Kreistypen des Bundes<strong>in</strong>stituts für Bau-, Stadt-<br />

und Raumforschung (BBSR) differenziert (BBSR 2011). Der<br />

Chi-Quadrat-Test zeigte, dass e<strong>in</strong> signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen Kreis typ und <strong>Kodierqualität</strong> besteht (p

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!