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Leseförderung mit Antolin, Teil 2: Stationenlernen(PDF)

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Praxisbericht II:<br />

<strong>Leseförderung</strong> durch webbasiertes <strong>Stationenlernen</strong>.<br />

Eine Unterrichtsreihe ab Klasse 5<br />

Dieses Projekt wurde im Frühjahr 2003 in einer 5. Klasse des Städtischen Gymnasiums<br />

Hennef durchgeführt. Der überwiegende <strong>Teil</strong> der Schülerinnen und Schüler hatte in der<br />

Grundschule schon Erfahrungen in der Nutzung neuer Medien gemacht.<br />

1. Kurzbeschreibung der Unterrichtsreihe<br />

Schülerinnen und Schüler erleben unterschiedliche Zugänge zu einem literarischen Werk.<br />

Sie sollen in Teams an verschiedenen Arbeitsstationen Erfahrungen sammeln; es gibt<br />

sowohl obligatorische als auch fakultative Arbeitsstationen. Die Reihenfolge der Stationen<br />

und die Verweildauer an den Stationen können individuell gewählt werden. Gerade<br />

Letzteres stellt in traditionellen Unterrichtsszenarien Lehrerinnen und Lehrer vor oft<br />

unlösbare Probleme, da in der Regel die Arbeitsmaterialien an den jeweiligen Stationen<br />

verfügbar gemacht werden müssen und folglich der Wechsel zwischen den Stationen<br />

organisiert werden muss. („Jetzt stehen alle auf und wechseln im Uhrzeigersinn die<br />

Station!“)<br />

Der Vorteil der hier beschriebenen Unterrichtsreihe liegt darin, dass alle Materialien<br />

(Informationen, Anregungen, Hilfen usw.) den Schülerinnen und Schülern jederzeit auf<br />

einer Internetplattform zur Verfügung stehen; dies schließt ein, dass Lernende auch im<br />

Falle von Erkrankung auf die Lernstationen zugreifen können. Diese dauerhafte<br />

Verfügbarkeit ermöglich eine weitgehende Individualisierung der Lernprozesse und<br />

erhöht die Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler. Außerdem reduzieren sich die<br />

Materialkosten erheblich, da die Materialien zunächst digitalisiert verfügbar gemacht<br />

werden und nur in wenigen Fällen ein Ausdruck erforderlich wird. Darüber hinaus können<br />

durch die Veröffentlichung im Internet jederzeit Änderungen, Aktualisierungen und<br />

Ergänzungen durchgeführt werden; dies ist auch ein Vorteil gegenüber der Arbeit <strong>mit</strong><br />

einer CD-ROM. Für die Schülerinnen und Schüler bot die Internetplattform die<br />

zusätzliche Motivation, dass regelmäßig herausragende Arbeitsergebnisse im Internet<br />

publiziert wurden. Die Zugriffszahlen auf diese Seiten machten deutlich, welche<br />

Beachtung dieses Angebot fand. Die Unterrichtsreihe wurde durchgeführt in einer Schule<br />

des Schulträgers Hennef, hier konnte auf Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler in<br />

der Grundschule zurückgegriffen werden. (Alle 12 Schulen des Schulträgers haben sich<br />

im Rahmen des so genannten „Hennefer Medienkompetenz Modells HMkM“ darüber<br />

verständigt, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten bis zu Ende der Primarstufe und bis zum<br />

Ende der Erprobungsstufe bzw. der Eingangsstufe der Gesamtschule verbindlich<br />

ver<strong>mit</strong>telt werden; das Ziel dieser Vereinbarung ist die Standardisierung und<br />

Zertifizierung auf Schulträgerebene; Näheres vgl. unter www.schulen-hennef.de.)<br />

Erste Begegnungen <strong>mit</strong> Textverarbeitung, Internetrecherche und Präsentation waren den<br />

Schülerinnen und Schülern bekannt. Innerhalb der Unterrichtsreihe wurden folgende<br />

Werkzeuge neu eingeführt oder vertiefend benutzt:<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Word<br />

Internetexplorer<br />

PowerPoint<br />

LexiROM<br />

HotPotatoes<br />

ANTOLIN<br />

Mindmanager<br />

Alle Stationen verfolgen drei Ziele:<br />

1. Förderung der Lesemotivation<br />

2. Förderung des sinnentnehmenden Lesens<br />

3. Erweiterung der Medienkompetenz i.S. von Werkzeugnutzung und<br />

kritischer Werkzeugbeurteilung<br />

Dem Programm <strong>Antolin</strong> kam innerhalb der Reihe eine besondere Bedeutung bei, weil es<br />

über die eine im Unterricht besprochene Lektüre hinaus die Schülerinnen und Schüler<br />

nachhaltig zum Lesen von Büchern anhielt und weil es dem Lehrenden über Monate als<br />

aussagekräftiges Diagnose-Instrument diente.<br />

Im Zentrum der Unterrichtsreihe stand die Jugendlektüre „Tistou <strong>mit</strong> den grünen<br />

Daumen“ von Maurice Druon, ein Buch, das seit Jahren in den Klassen 5 und 6 auf großes<br />

Interesse der Schülerinnen und Schüler stößt. (dtv junior 7053)<br />

2. Didaktische und methodische Kommentare<br />

Unterrichtsreihen <strong>mit</strong> dem Ziel der Förderung der Lesekompetenz gehören traditionell zum<br />

Kerncurriculum des Fachs Deutsch. Nach den Ergebnissen von LAU und PISA ist die<br />

Bedeutung dieser Zielsetzung noch evidenter geworden. PISA hat in seinem Verständnis des<br />

Begriffs „literacy“ das Augenmerk auf zwei bisher weniger beachtete Aspekte gelegt:<br />

systematische eigenverantwortliche Inhaltserschließung<br />

unterrichtliche Befassung <strong>mit</strong> kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten<br />

(1:1)<br />

Die Unterrichtsreihe trägt diesen Erkenntnissen Rechnung, der zu analysierende Text ist ein<br />

kontinuierlicher, bei der Verschriftlichung von Teamergebnissen wird aber die Unterschiedlichkeit<br />

zwischen kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten erarbeitet und die<br />

Bedeutung diskontinuierlicher Texte herausgestellt. Mehrfach müssen Ergebnisse als<br />

diskontinuierliche Texte zusammengefasst werden.<br />

Das ausgewählte Buch „Tistou <strong>mit</strong> den grünen Daumen“ hat sich seit Jahren als Highlight<br />

bewährt: Inhalt, Darstellungsweise und Übertragbarkeit auf die eigene Lebenswelt führen zu<br />

einer sehr positiv besetzten (Erst-) Erfahrung <strong>mit</strong> Ganzschriften im Unterricht.<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Methodische Prämissen: Eigenverantwortliches Lernen im Unterrichtskontext wird hier<br />

verstanden als zielorientiertes Problemlösungsverhalten von Individuen und Teams innerhalb<br />

eines sorgfältig vorbereiteten szenischen Arrangements. Basierend auf dieser Prämisse besteht<br />

die Aufgabe des Lehrers darin, die Materialien der Arbeitsstationen so aufzuarbeiten, dass sie<br />

selbsterklärend, motivierend, im Schwierigkeitsgrad gestuft, jederzeit verfügbar und in ihrer<br />

Bearbeitung beobachtbar und ggf. modifizierbar sind.<br />

Eine weitere Prämisse besteht darin, dass Lehren und Lernen im Unterrichts- und<br />

Hausaufgabenkontext <strong>mit</strong> der Nutzung von Medien einhergeht. Als entscheidender Zeitraum<br />

für die Einführung des computergestützten Lernens im engeren Sinne werden die Schuljahre 3<br />

und 4 sowie 5 und 6 angesehen. Leitbegriffe wie „Standardisierung und Zertifizierung am<br />

Ende der Primarstufe und am Ende der Erprobungsstufe bzw. Eingangsstufe der<br />

Gesamtschule“ prägen die aktuelle medienpädagogische Diskussion und die<br />

Entscheidungsprozesse vieler Schulen (in NRW).<br />

Methodische Entscheidungen: Traditionelle Unterrichtsszenarien des Eigenverantwortlichen<br />

Lernens sind Wochenplan-Arbeit und Lernen an Stationen. Beide Szenarien sind in der<br />

Regel sehr materialaufwändig – ausgenommen die Verweilzeiten an den Stationen und<br />

Materialien werden durch lernferne Kriterien geregelt. Das eine ist aus ökonomischen<br />

Gründen, das andere aus lernpsychologischen Gründen nicht wünschenswert. Die<br />

Bereitstellung aller Materialien in digitaler Form ist nahezu kostenneutral.<br />

CSL (computer supported learning) im Kontext der Erschließung einer Ganzschrift ist –<br />

soweit beobachtet – bisher nicht dokumentiert. Wenn an den Arbeitsstationen CSL erwartet<br />

wird, handelt es sich um Adaptationen von Lernprozessen, die traditionell <strong>mit</strong> Schere,<br />

Karteikärtchen usw. durchgeführt werden. Die an den Stationen benutzen Programme sind<br />

ausschließlich solche Programme, die entsprechend dem obligatorischen <strong>Teil</strong> des<br />

Medienkonzeptes der Schule (Element des Schulprogramms) zukünftig auch in weiteren<br />

unterrichtlichen Zusammenhängen konsequent verwendet werden. Dies belegt die Relevanz<br />

der Unterrichtsreihe über den aktuellen Bezug hinaus.<br />

WSL (websupported learning) befindet sich zur Zeit in der schulpädagogischen Erprobung.<br />

Das Internet als Lernplattform ermöglicht die Bereitstellung von Arbeitsmaterialien (zur<br />

Rezeption, zum Download und zur Interaktion) sowie der Präsentation und Kommentierung<br />

von Arbeitsergebnissen. Das Internet als Kommunikationsplattform ermöglich fast-synchrone<br />

und asynchrone Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden, unabhängig vom<br />

Standort der Kommunikationsteilnehmer: Erstellte Texte werden zur Überarbeitung oder<br />

Bewertung sowohl in der Schule als auch am Nach<strong>mit</strong>tag zwischen den Teams untereinander<br />

und zwischen Team und Lehrer ausgetauscht. Die Intensität und Qualität der Lernbegleitung<br />

steigen u.a. aufgrund der effizienten Kommentierungswerkzeuge.<br />

Lernstandsdiagnose: Selbstgesteuerte Lernprozesse, asynchrone Lernprozesse und<br />

Distanzlernen bedürfen genauso wie traditionelle Lernprozesse der Auswertung, jedoch nicht<br />

der gleichen Evaluationsmethoden und -instrumente:<br />

Das „Lerntagebuch“ der Schülerinnen und Schüler dokumentiert Lernabsicht und<br />

Lerngegenstand.<br />

Die von den Schülerinnen und Schülern bearbeiteten Materialien dienen der<br />

Prozesssteuerung und Ergebnisevaluation.<br />

Interaktive Webseiten dienen der Selbstevaluation.<br />

Teamarbeit dient der lehrerunabhängigen Prozess- und Ergebnisevaluation.<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Das obligatorische Elterngespräch und die „Reporterrunden“ dienen der Prozess- und<br />

Ergebnisevaluation.<br />

Lernfortschritte bezüglich der literarischen Lernziele, der methodischen Lernziele und der<br />

sozialen Lernziele sind im aktuellen Kontext durch teilnehmende Beobachtung, durch<br />

Befragung und durch Beurteilung der Schülerdokumente beobachtbar und in gleicher Weise<br />

messbar wie im traditionellen Unterricht.<br />

3. Übersicht der Lernziele<br />

Reihenlernziele: Erweiterung der methodischen Fertigkeiten zur inhaltlichen Erschließung<br />

von Texten<br />

Texterschließende Methoden (Markierung, Kommentierung,<br />

Inhaltsangabe, Klappentext, T-Shirt-Spruch)<br />

Textbearbeitende Methoden (Visualisierung, szenische<br />

Umsetzung, perspektivisches Argumentieren)<br />

Vertiefung der CSL-Fertigkeiten<br />

Textproduktion <strong>mit</strong> „Word“<br />

Textüberarbeitung <strong>mit</strong> „Word“<br />

Lernkartenerstellung <strong>mit</strong> „PowerPoint“<br />

Lückentext-Erstellung <strong>mit</strong> „HotPotatoes“<br />

Visualisierung von Gedanken <strong>mit</strong> „Mindmanager“<br />

Grundlegung von WSL-Fertigkeiten<br />

Kommunikation im Intranet<br />

Kommunikation im Internet<br />

Erhöhung der individuellen Lesemotivation <strong>mit</strong> „<strong>Antolin</strong>.de“<br />

Sensibilisierung i.S. des Gendermainstreamings<br />

„auch Mädchen haben die Hand an der Maus“<br />

„auch Jungen können gerne lesen“<br />

Stundenlernziele: Elemente aus den Reihenzielen in individueller Folge entsprechend dem<br />

Dokumentationsbogen der Schülerinnen und Schüler<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

4. Kopie aller auf der Lernplattform verfügbaren<br />

Arbeitsmaterialien:<br />

Lernzirkel Lesekompetenz: Startseite:<br />

"Nachfolgend findet ihr 8 Arbeitsstationen, an denen ihr eure Lesefähigkeiten trainieren und<br />

überprüfen sollt.<br />

....<br />

Bildet zunächst Lerngruppen <strong>mit</strong> jeweils 3 oder 5 Schülerinnen und Schülern!<br />

Seht euch gemeinsam an, was an den einzelnen Stationen von euch erwartet wird, und<br />

beratet darüber, welche Aufgaben ihr sofort im Team und welche ihr zunächst alleine<br />

bearbeiten wollt!<br />

Erstellt euch euren Gruppen-Arbeitsplan und füllt ihn regelmäßig aus!<br />

Achtet gemeinsam darauf, dass ihr die geforderten Leistungen zu den angegebenen<br />

Zeiten erbracht habt! <strong>Teil</strong>t euch selber ein, was ihr als Hausaufgabe lösen wollt!<br />

Jede Schülerin / jeder Schüler sammelt alle ihre / seine Arbeitsmaterialien und<br />

Aufgabenlösungen. Sie werden zu jeder Deutschstunde <strong>mit</strong>gebracht.<br />

Speichert alle Ergebnisse auf Diskette und sendet sie zusätzlich als e-mail an mich.<br />

Überprüft regelmäßig die Webseiten des Projektes! Ergänzungen zu<br />

Aufgabenstellungen, Hilfestellungen und Lösungsvorschläge aller Teams werden<br />

regelmäßig publiziert.<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Arbeitsplan:<br />

Unterrichtsreihe: Lesekompetenz Klasse 5a (2002/2003)<br />

Arbeitsplan für: Team ________________<br />

Team<strong>mit</strong>glieder:<br />

Vom Team ausgewählte Themen:<br />

Station 01 (verpflichtend)<br />

Station 06 (verpflichtend)<br />

Station .... (gewählt)<br />

Station .... (gewählt)<br />

Station …. (gewählt)<br />

Informationen zur Teamarbeit:<br />

Bitte jeweils dokumentieren, was ihr in der Stunde getan habt und was ihr als Hausaufgabe<br />

vereinbart habt!<br />

05.05<br />

06.05.<br />

08.05.<br />

12.05.<br />

13.05.<br />

15.05.<br />

19.05<br />

20.05.<br />

22.05<br />

26.05<br />

27.05<br />

02.06.<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Bitte hier abhaken, wenn ihr eure Aufträge erledigt habt!<br />

€ Gruppenergebnis als E-Mail abgeschickt<br />

€ Gruppengespräch <strong>mit</strong> Lehrer geführt<br />

€ Gruppenergebnis zur Veröffentlichung abgegeben<br />

€ Lesezertifikat von antolin.de erhalten<br />

€ Mit Eltern über Unterrichtsreihe gesprochen<br />

Unterschriften:<br />

Die Ergebnisse der Unterrichtsreihe gesehen:<br />

Unterschrift der Eltern<br />

Unterschrift des Deutschlehrers<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Station 01: Texterschließung durch Markieren und<br />

Kommentieren<br />

Wenn du einen Text zum ersten Mal liest, fällt es dir vermutlich<br />

nicht leicht, den Inhalt des Textes zu behalten und wesentliche<br />

Informationen anderen Personen <strong>mit</strong>zuteilen. Dieses Problem hat<br />

jeder, der einen Text liest. Schließlich weiß man auf den ersten<br />

Seiten eines Buches ja auch noch nicht, was am Ende des Buches<br />

wichtig ist. Bisweilen muss man <strong>Teil</strong>e eines Buches deshalb auch<br />

noch einmal lesen, wenn man das Ende des Buches erreicht hat.<br />

Den meisten Lesenden hilft bei diesem Problem, wenn sie den<br />

Lesetext durch Markierungen und Kommentare aufschlüsseln.<br />

Markierungen heben wichtige Textstellen hervor und lenken den<br />

Blick auf das Wesentliche. Kommentare ermöglichen es, Textstellen<br />

zu erläutern, zu deuten und zu bewerten. Außerdem ermöglichen sie<br />

es, Zusammenhänge zwischen Textstellen zu verdeutlichen.<br />

Markierungen und Kommentare sind wichtige Hilfs<strong>mit</strong>tel für die<br />

Besprechung von Texten, normalerweise sind sie auch bei Tests und<br />

Klassenarbeiten erwünscht.<br />

Markierungen und Kommentare können <strong>mit</strong> Farbstiften oder<br />

Textmarkern vorgenommen werden, sie können aber auch, sofern<br />

der Text als Datei vorliegt, <strong>mit</strong> speziellen Hilfs<strong>mit</strong>teln des<br />

Textverarbeitungsprogramms durchgeführt werden. Farbliche<br />

Markierungen und Abkürzungen in den Kommentaren müssen in<br />

einer Legende erklärt werden.<br />

Aufgaben: 1. Druckt das Arbeitsblatt I,1 aus, lest, markiert und<br />

kommentiert! Diskutiert eure Lösungen und entwerft<br />

dann eine gemeinsame Lösung!<br />

2. Öffnet Arbeitsblatt I,2 als Worddokument, markiert und<br />

kommentiert <strong>mit</strong> Hilfe der verfügbaren Tools!<br />

Tipps: nur zentrale Wörter markieren<br />

Markierungen <strong>mit</strong> Buntstiften sind radierbar<br />

digitale Markierungen und Kommentare sind löschbar<br />

Kommentare beziehen sich z.B. auf stilistische<br />

Besonderheiten, auf Bezugsstellen im Text, auf<br />

Textstellen, die eine Vermutung über den Sinn des<br />

Werkes oder über die so genannte Autorabsicht zulassen.<br />

Materialien zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Arbeitsblatt I,1: "Tistou <strong>mit</strong> den grünen Daumen"<br />

Arbeitsblatt I,2: "Tistou <strong>mit</strong> den grünen Daumen"<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Aufgaben:<br />

Station 02: Texterschließung durch Fragen<br />

Wenn man einen Text liest, so wirft dies Fragen auf. Aus der<br />

Grundschule wisst ihr, dass es besonders die so genannten "W-<br />

Fragen" sind, die helfen, einen Text zu erschließen. Diese<br />

texterschließenden Fragen müssen euch nicht von einer Lehrerin /<br />

einem Lehrer vorgegeben werden, ihr könnt auch selbst solche<br />

Fragen stellen. Mit diesen Fragen könnt ihr z.B. den<br />

Handlungsverlauf, die Beschreibung wichtiger Personen, die<br />

Charakterisierung wichtiger Personen oder die Autorabsicht<br />

erschließen.<br />

Fragen und Antworten können auch dazu dienen, zu überprüfen, ob<br />

ein Text verstanden worden ist. Ein Quiz kann helfen, spielerisch<br />

sein Wissen über ein Buch zu vergrößern. Im Internet gibt es eine<br />

Website, die euer Wissen über Bücher testet und die euch durch<br />

Informationen über interessante neue Bücher zum Lesen anleiten<br />

will.<br />

1. Erstelle sechs Fragekärtchen! Jedes Team<strong>mit</strong>glied<br />

arbeitet für sich.<br />

2. Besprecht die Fragen im Team, diskutiert über die<br />

Antworten!<br />

3. Unter "www.antolin.de" findet ihr ein Wissensquiz zu<br />

"Tistou". Beantwortet die Fragen!<br />

4. Löst die <strong>Antolin</strong>-Aufgaben für mindestens 6 weitere<br />

Bücher!<br />

5. Besprecht untereinander, was ihr von <strong>Antolin</strong> haltet!<br />

6. Schreibt eure Kritik und eure Anregungen <strong>mit</strong>tels email<br />

an das <strong>Antolin</strong>-Team! (<strong>Teil</strong>gruppe)<br />

Schreibt an eure ehemalige Klassenlehrerin / euren ehemaligen<br />

Klassenlehrer eine e-mail und informiert über <strong>Antolin</strong>!<br />

Tipps: Am Ende der Unterrichtsreihe und am Ende des Schuljahres<br />

erhält jede Schülerin / jeder Schüler eine Leistungsurkunde<br />

vom <strong>Antolin</strong>-Team.<br />

Zur Überprüfung der Rechtschreibung gilt: Duden und<br />

LexiROM erwünscht!<br />

Zur Erstellung von Fragekärtchen ist das Programm<br />

Powerpoint sehr geeignet. Für jede Frage wird eine Folie<br />

erstellt. Die Fragefolien werden <strong>mit</strong>tels Monitor oder<br />

Beamer präsentiert oder als Kärtchen (6 Folien auf eine<br />

Seite ) ausgedruckt.<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Station 03: Texterschließung durch Mindmapping<br />

Wenn wir über einen Text oder über ein Problem nachdenken,<br />

fallen uns meist viele Gedanken plötzlich und ungeordnet ein.<br />

Wenn wir diese Ideen zu früh ordnen oder wenn wir sofort<br />

überlegen, für welche Aufgabenstellung oder für welches Ziel wir<br />

diese Ideen verwerten können, besteht die Gefahr, dass wir unsere<br />

Fantasie zu früh beschränken, so dass uns viele wichtige Ideen und<br />

Gedanken nicht einfallen. Viele kluge Leute empfehlen daher,<br />

dass man zunächst alle Gedanken und Bruchstücke von Gedanken<br />

zulässt und aufschreibt, ehe man beginnt die Gedanken zu<br />

sortieren und zu gewichten. Besonders geeignet sind hier<br />

Merkkärtchen (als Klebekarten oder <strong>mit</strong> Magneten gehalten) oder<br />

so genannte Mindmaps (Gedankenkärtchen). Mindmaps können in<br />

traditioneller Weise <strong>mit</strong> Stiften auf Tafeln oder großen<br />

Papierflächen und in digitaler Weise <strong>mit</strong>tels des Programms<br />

"Mindmanager" erstellt werden. Gerade bei Teamarbeit können<br />

die verschiedenen Gedanken unterschiedlicher Personen leicht in<br />

einer digitalen Mindmap erfasst werden. Typische Themen für<br />

eine gemeinsam erstellte Mindmap anlässlich der Erschließung<br />

eines Buches sind:<br />

Übersicht der Personen<br />

Übersicht der Handlungsorte<br />

Übersicht des Handlungsverlaufs<br />

Vermutungen über die Autorabsicht<br />

Äußerungen zur Bewertung des Buches<br />

Aufgaben: 1. Erstellt eine digitale Mindmap zu einer beliebigen<br />

Aufgabenstellung, die hilft, das Buch "Tistou <strong>mit</strong> den<br />

grünen Daumen" zu erschließen!<br />

2. Bereitet euch darauf vor, die Mindmap im Team <strong>mit</strong><br />

verteilten Aufgaben allen Schülerinnen und Schülern<br />

zu präsentieren!<br />

3. Bereitet euch darauf vor, im Anschluss an die<br />

Präsentation eurer Mindmap <strong>mit</strong> der ganzen Klasse<br />

über die Vor- und Nachteile einer digitalen Mindmap<br />

zu diskutieren!<br />

Tipps: Beratet zunächst über die Aufgabenstellung und prüft, ob<br />

sie zur vorgegebenen Methode passt!<br />

Achtet in der Mindmap zunächst auf die Inhalte, erst dann<br />

auf Visualisierung durch Ikons und Bilder!<br />

Achtet bei der Vorbereitung der Präsentation darauf, dass<br />

jedes (!!!!) Team<strong>mit</strong>glied die technischen Aspekte der<br />

Materialien:<br />

Präsentation beherrscht!<br />

Download des Programms "Mindmanager" (Smart-<br />

Edition)<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Station 04: Texterschließung durch Reduzierung<br />

auf das Wesentliche<br />

Es kommt im Unterricht und im täglichen Leben sehr oft vor,<br />

dass wir sehr umfangreich Informationen so weit einkürzen<br />

müssen, dass nur das Wesentliche übrig bleibt. Diese Aufgabe<br />

nennen wir zukünftig: Reduzierung auf das Wesentliche.<br />

Das gleiche anders erklärt könnte so lauten: Im Unterricht und im<br />

alltäglichen Leben kommt es oft vor, dass wichtige Informationen<br />

verdeckt sind durch weniger wichtige oder gar durch<br />

bedeutungslose. Dies hat zur Folge, dass wir alles Unbedeutende<br />

wegstreichen müssen. Diese Aufgabe nennen wir zukünftig:<br />

Entfernung des Unwichtigen.<br />

Was wir nun als wichtig einstufen, hängt jeweils von der<br />

Situation und der Fragestellung ab. Aus Büchern kennt ihr den so<br />

genannten "Klappentext". Dieser Klappentext reduziert die<br />

Handlung auf das Wesentliche, er will aber zugleich dazu<br />

motivieren, dass das Buch gekauft wird. Folglich werden<br />

wichtige Informationen z.B. über den Ausgang des Buchs<br />

verschwiegen. Ganz anders ist es bei der "Inhaltsangabe". In der<br />

Inhaltsangabe sollen die wesentlichen Informationen über einen<br />

Text zusammengestellt werden. Es ist keine leichte Aufgabe, eine<br />

Inhaltsangabe zu erstellen, du wirst in den nächsten Schuljahren<br />

regelmäßig lernen, deine Fähigkeit zu verbessern. Vorerst sollen<br />

folgende Hinweise gelten:<br />

In einem ersten Kapitel wird genannt, wer der Autor ist, wie der<br />

Titel heißt und um welches Thema es in dem Text geht. Im<br />

zweiten Kapitel werden Einzelheiten über die Handlung und die<br />

Hauptpersonen genannt.<br />

Aufgaben: 1. Lest den Klappentext durch und listet auf, welche<br />

wichtigen Informationen euch fehlen! Diskutiert eure<br />

unterschiedlichen Einschätzungen, was genannt<br />

werden muss!<br />

2. Schreibt <strong>mit</strong>tels Word einen Brief an eure ehemalige<br />

Klassenlehrerin / euren ehemaligen Klassenlehrer und<br />

stellt ihr / ihm das Buch vor!<br />

3. Diskutiert, welche Botschaft des Autors ihr in dem<br />

Buch zu entdecken glaubt (Autorabsicht)!<br />

4. Fasst diese Botschaft in einem Text von höchstens drei<br />

Sätzen zusammen!<br />

5. Reduziert diese vermutete Botschaft auf einen T-Shirt-<br />

Spruch!<br />

Tipps: Bevor ihr einen Text reduziert, klärt ab, zu welchem Zweck oder <strong>mit</strong><br />

welchem Ziel ihr auf das Wesentliche reduziert!<br />

Das Programm "Word" hilft euch beim Formatieren des Briefkopfs.<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Lesen<br />

Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Station 05: Texterschließung durch deutendes<br />

Lesen ist nicht gleich Lesen. Wenn ihr einen Text leise für euch<br />

lest, so entsteht in eurem Kopf und eurem Gefühl ein<br />

zusammenhängendes Bild der Personen und Ereignisse.<br />

Unterschiedliche Leser entwickeln unterschiedliche Deutungen.<br />

Ein Beispiel: Der Satz "Peter mag Susi nicht." kann durch<br />

unterschiedliche Betonungen unterschiedliche Ausdeutungen<br />

erfahren. Umfangreichere Texte bieten selten die Möglichkeit,<br />

durch Betonungen so viele unterschiedliche Deutungen zu<br />

ermöglichen wie der Beispielsatz. Wir können aber die Texte so<br />

vortragen, dass wir durch Betonung, Pausen und Stimmvariation<br />

den Sinn der Texte verdeutlichen. Texte deutend vortragen ist<br />

eine Kunst, die geübt werden muss. Es gibt sogar Künstler, die<br />

Texte von Autoren vor einem zahlenden Publikum vortragen.<br />

Deutendes Lesen heißt auch, dass man versucht, <strong>mit</strong> den Augen<br />

immer einige Wörter weiter zu sein als <strong>mit</strong> der Stimme<br />

(vorausschauendes Lesen). So hat man die Möglichkeit,<br />

Zusammenhänge rechtzeitig zu erkennen und die Betonung<br />

entsprechend zu regeln. Besonders wichtig ist diese Fähigkeit<br />

zum Beispiel um Satzschlusszeichen rechtzeitig zu<br />

berücksichtigen. Im Deutschen macht das Fragezeichen z.B.<br />

häufig Probleme, weil man erst spät merkt, dass es sich um einen<br />

Fragesatz handelt. Hier hat der Spanier es wesentlich leichter,<br />

weil im Spanischen der Fragesatz <strong>mit</strong> einem kopfstehenden<br />

Fragezeichen beginnt.<br />

Aufgaben: Die Aufgaben zur Station 05 sollten erst bearbeitet werden,<br />

nachdem ihr eine Anleitung durch die Lehrerin / den Lehrer<br />

erhalten habt. In dieser Anleitung besprecht ihr u.a., wie man sich<br />

als Vortragender verhalten soll, wie man die Aufmerksamkeit des<br />

Publikums weckt, wie man durch Lesezeichen im gedruckten<br />

Text seinen Vortrag verbessern kann.<br />

1. Erstellt <strong>mit</strong>tels "Word" eine Anleitung für<br />

erfolgreiche Vortragsredner! Achtet auf<br />

Übersichtlichkeit, verwendet Listenzeichen!<br />

2. Sucht euch geeignete Arbeitsplätze im Schulgebäude,<br />

wählt eine geeignete Textstelle aus und übt die<br />

Textpräsentation solange, bis sie wie ein<br />

"künstlerischer Vortrag" wirkt!<br />

3. In dem Übungstext V,1 sind einige Silben oder Wörter<br />

nicht mehr lesbar, tragt den Text ohne vorheriges<br />

Üben laut vor und ergänze die fehlenden Silben<br />

sinngemäß durch vorausschauendes Lesen!<br />

4. Erstellt weitere Übungstexte für vorausschauendes<br />

Lesen!<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Tipps: Nicht vergessen: Es geht um die Präsentation der<br />

Gedanken des Autors, nicht um "Kling-Klang" ohne<br />

Bezug zum Sinn!<br />

Übungstexte für vorausschauendes Lesen sind<br />

Lückentexte. Textlücken kann man durch das Programm<br />

"JCloze"aus der Gruppe "Hot-Potatoes" erstellen.<br />

Materialien:<br />

Übungstext V,1<br />

Download "Hot-Potatoes" (kostenlos für schulische<br />

Verwendung)<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Station 06: Texterschließung durch Tagebuch-<br />

Erstellung<br />

Informationen zur Einen Text verstehen bedeutet auch sich eine Vorstellung von<br />

Arbeitsstation:<br />

den Gedanken und Gefühlen einer Person des Textes zu machen.<br />

Es macht Sinn, wenn ein Leser in die Rolle einer Person<br />

schlüpft. Vielleicht deutet der Leser diese Rolle sogar mehr aus<br />

als der Autor selbst. Solange man nicht etwas Neues oder<br />

Unpassendes in die Rolle hineindeutet, sondern sie nur so<br />

ausdeutet, wie der Autor sie angelegt hat, wird es der<br />

Texterschließung nur hilfreich sein, wenn der Leser in die Rolle<br />

einer Person schlüpft.<br />

Eine besonders sinnvolle Methode, um Gefühle, Sehnsüchte,<br />

Ängste und Meinungen auszudrücken, ist das Tagebuch. Ihm<br />

vertrauen viele Menschen ihr Innerstes an, ihm vertrauen sie an,<br />

was sonst niemand erfahren darf.<br />

Um einen Text besonders gut nachzuempfinden, um ihn<br />

gleichsam <strong>mit</strong> dem Gefühl zu verstehen, kann man sich auf die<br />

Erfindung einigen, dass Personen des Textes ein geheimes<br />

Tagebuch geschrieben hätten.<br />

Aufgaben: 1. Erörtert, von welcher Person aus dem Roman<br />

"Tistou <strong>mit</strong> den grünen Daumen" ihr gerne ein<br />

Tagebuch finden würdet! Begründet eure Meinung!<br />

2. Nehmt an, das gefundene Tagebuch sei unvollständig,<br />

es enthalte nur zu 4 Tagen eine Eintragung. Erörtert,<br />

an welchen Tagen in besonderem Maß eigene<br />

(subjektive) Gefühle und Meinungen im Tagebuch<br />

der Person zu erwarten sind!<br />

3. Schreibt diese Tagebuch-Eintragungen auf!<br />

Tipp: Wiederholt <strong>mit</strong>tels Duden oder LexiROM die<br />

Zeichensetzung bei wörtlicher Rede und bei Gedanken!<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Station 07: Texterschließung durch Visualisierung<br />

Lesen bedeutet auch, sich ein eigenes Bild von dem zu machen,<br />

was geschrieben wurde. Erst vor unserem geistigen Auge wird<br />

der Text vervollständigt: Personen werden lebendig und<br />

bekommen Größe, Orte bekommen weitere Einzelheiten,<br />

vielleicht werden sie sogar bekannten Orten ähnlich. Aus den<br />

Buchstaben des Autors werden lebendige Bilder. Was bei<br />

jedem Lesen eher zufällig geschieht, kann man auch gezielt<br />

nutzen, um den Text zu erschließen: Der Text wird in ein Bild<br />

oder in eine kurze Spielszene umgesetzt. Man sagt, der Text<br />

wird sichtbar gemacht, er wird visualisiert.<br />

Das Buch "Tistou <strong>mit</strong> den grünen Daumen" enthält zum<br />

Beispiel einige Visualisierungen.<br />

Aufgaben: 1. Wählt aus den Visualisierungen in eurem Buch die<br />

aus, die euch besonders gut gefällt! Begründet und<br />

diskutiert im Team eure Meinung!<br />

2. Schreibt nun die gleiche Textstelle um in eine kurze<br />

Spielszene!<br />

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Informationen zur<br />

Arbeitsstation:<br />

Station 08:Texterschließung durch Argumentieren<br />

aus fremder Perspektive<br />

Ähnlich wie in der Station 06 soll auch in dieser Station die<br />

Fähigkeit der Texterschließung dadurch trainiert werden, dass<br />

ihr in die Rolle einer Person schlüpft. Wer es schafft, die<br />

Interessen und Wünsche einer Person zu erkennen und dann aus<br />

deren Rolle zu argumentieren und zu versuchen, eine andere<br />

Person des Lesetextes zu überzeugen, der hat es besonders gut<br />

geschafft, den Text, seine Personen und seine Problemstellung<br />

zu verstehen.<br />

Eine typische Aufgabenstellung hierzu heißt:<br />

"Schreibe aus der Perspektive von X einen Brief an Y, in dem<br />

du zum Problem Z Stellung nimmst!"<br />

Aufgaben: 1. Liste 4 Möglichkeiten einer<br />

Klassenarbeitsaufgabenstellung auf!<br />

2. Wähle deine besten Aufgabenstellungen aus und stelle<br />

sie im Team zur Diskussion!<br />

3. Ersetzt in der o.a. typischen Aufgabenstellung die<br />

Buchstaben X und Y sinnvoll und löst die Aufgabe im<br />

Team!<br />

Tipp: Diese Aufgabenstellung entspricht der<br />

Aufgabenstellung der Klassenarbeit.<br />

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5. Unterrichtsergebnisse (Auswahl)<br />

Lösungsbeispiel zu Station 01, Aufgabe 1<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

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Lösungsbeispiel zu Station 01, Aufgabe 2<br />

[…]<br />

Der Friseur zum Beispiel machte <strong>mit</strong> Hilfe seiner Brillantine (Wir sprachen schon<br />

davon) aus Monsieur Papas Haar einen glatten Helm <strong>mit</strong> acht Glanzlichtern - alle Leute<br />

bestaunten die prächtige Frisur. Und die Schuhe von Monsieur Papa waren stets so<br />

sorgfältig geputzt und so vorzüglich blank gerieben, dass sie beim Gehen Funken vor<br />

sich her sprühten - wenigstens sah es so aus.<br />

Die rosigen Fingernägel von Madame Mama wurden täglich poliert und glitzerten und<br />

schimmerten wie zehn kleine Fenster bei Sonnenaufgang. Und außerdem trug Madame<br />

Mama am Hals, an den Ohren, an den Handgelenken und Fingern blitzende Halsbänder,<br />

Ohrringe, Armreifen und Ringe <strong>mit</strong> kostbaren Steinen, und wenn sie am Abend ins<br />

Theater ging oder zu einem Ball - oh, dann schienen alle Sterne neben ihr zu<br />

verblassen.<br />

Der Kammerdiener Carolus hatte <strong>mit</strong> Hilfe eines selbst erfundenen Polierpulvers aus<br />

dem Treppengeländer sein Meisterstück gemacht- das gleiche Pulver benutzte er<br />

übrigens auch zum Polieren der Türknäufe, der silbernen Leuchter, der kristallenen<br />

Kronleuchter, der Salzfässchen und Zuckerdosen und der Gürtelschnallen.<br />

Ja - und die neun Autos in der Garage! Sie waren so blank, dass man fast eine<br />

Sonnenbrille aufsetzen musste, um sie ansehen zu können. Wenn die neun Wagen alle<br />

zugleich losfuhren und durch die Straßen rollten, blieben die Leute auf dem Bürgersteig<br />

stehen. Es sah aber auch zu unglaublich aus - wie eine Spiegelgalerie, die spazieren<br />

fährt.<br />

»Das ist ja wie im Schloss von Versailles«, riefen die Gebildeteren unter ihnen. Und die<br />

Zerstreuten nahmen den Hut ab, weil sie glaubten, es sei eine vornehme Beerdigung. Und die<br />

Eitlen nutzten die Gelegenheit, ihr Spiegelbild zu überprüfen und sich schnell noch<br />

einmal die Nase zu pudern.<br />

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Im Rennstall wurden neun Pferde gehalten, eines schöner als das andere. Wenn am<br />

Sonntag Besuch kam, brachte man die neun Pferde in den Park, um die Landschaft noch<br />

reicher zu schmücken.<br />

Der „Große Schwarze“ ging <strong>mit</strong> der „Schönen Stute“, seiner Frau, unter den Magnolien<br />

spazieren, und „Turner“


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Lösungsbeispiel zu Station 03 (Screenshot einer Lösung <strong>mit</strong>tels<br />

Mindmanager)<br />

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Lösungsbeispiel zu Station 04 (Screenshot der Internetseite des Projektes)<br />

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Lösungsbeispiel zu Station 06 (Original des Teams, als E-Mail eingesendet<br />

und <strong>mit</strong> Kommentaren zur Überarbeitung zurückgesendet)<br />

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1 Viele gute Gedanken, aber ihr müsst noch mehr auf Satzbau, Rechtschreibung und Zeichensetzung achten.<br />

20.05.2003 Ass<br />

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Karl-Heinz Assenmacher: Praxisberichte II © Schroedel 2004<br />

Lösungsbeispiel zu Station 08 (Original des Teams, als E-Mail eingesendet<br />

und <strong>mit</strong> <strong>mit</strong> Kommentaren zur Überarbeitung zurückgesendet)<br />

Vorschläge für sinnvolle Aufgabenstellungen:<br />

€ Schreibe einen Brief an Doktor Vielübel, in dem du zu<br />

dem Problem „Keine Blumen im Zimmer des<br />

Mädchen“ Stellung nimmst!<br />

€ Schreibe einen Brief an Monsieur Papa, in dem du zu<br />

dem Problem Schule Stellung nimmst.<br />

€ Schreibe einen Brief an Monsieur Papa, in dem du zu<br />

dem Problem Herr Trommelpfiff Stellung nimmst.<br />

€ Schreibe einen Brief an den Gefängnisdirektor, in<br />

dem du zu dem Problem Bewuchs Stellung nimmst.<br />

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6. Links<br />

Download Hotpotatoes: http://www.hotpotatoes.de/<br />

Download Mindmanager smart: http://www.schule.comunetix.de/mindjet/<br />

Hennefer Medienkompetenz Modell HMkM: http://www.schulen-hennef.de<br />

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