Herpes und Auge - Augenärzte Thun und Umgebung
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Gesichtsrose (<strong>Herpes</strong> zoster ophthalmicus)<br />
Ursache<br />
Ursache dieser Erkrankung ist das Varizella-Zoster-Virus, das beim Menschen für zwei ganz<br />
unterschiedliche Krankheitsbilder verantwortlich ist: a) für die Windpocken <strong>und</strong> b) für die Gürtelrose<br />
bzw. Gesichtsrose. Auch dieses Virus wird im Kindesalter im Rahmen der meist harmlosen<br />
Windpocken-Erkrankung aufgenommen <strong>und</strong> verbleibt dann lebenslänglich in den Ganglien<br />
der Nervenbahnen.<br />
Der Mechanismus der Reaktivierung ist unbekannt; betroffen sind vorallem Patienten nach dem<br />
60. Altersjahr (5-10 Promille dieser Altersgruppe).<br />
Symptome<br />
Die Erkrankung beginnt meist mit Brennen <strong>und</strong> Schmerzen im Bereich der später befallenen<br />
Gesichts- oder Stirnhälfte ohne dass man äusserlich etwas sieht. Nach einigen Tagen folgt eine<br />
Hautrötung mit Bildung von Bläschen, die bald platzen oder vertrocknen <strong>und</strong> Krusten bilden.<br />
Auch nach Abheilung <strong>und</strong> Verschwinden der Hautveränderungen verspürt der Patient noch lange<br />
Schmerzen (sog. Neuralgie) <strong>und</strong> Sensibilitätsstörungen (Über- oder Unterempfindlichkeit) in den<br />
betroffenen Hautgebieten.<br />
Das <strong>Auge</strong> kann auf verschiedene Arten mitbetroffen sein: Lidschwellung durch Bläschenbildung<br />
auf den <strong>Auge</strong>nlidern, Bindehautentzündung durch infiziertes Sekret, das aus den geplatzten<br />
Lidbläschen ins <strong>Auge</strong> gelangt oder Beteiligung der Hornhaut, die vom Virus selber befallen<br />
wird. Am schwerwiegendsten ist eine Entzündung im <strong>Auge</strong>ninnern, die zu einem Anstieg des<br />
<strong>Auge</strong>ndrucks oder zur Sehverminderung führen kann.<br />
Therapie<br />
Die rechtzeitige Gabe von virushemmenden Tabletten (z.B. Valtrex® oder Famvir®) innerhalb<br />
der ersten 3 Tage nach Beginn der Erkrankung kürzt die Krankheitsdauer ab <strong>und</strong> reduziert das<br />
Ausmass der späteren Neuralgieschmerzen. Die befallenen Hautstellen werden meist mit einer<br />
Schüttelmixtur bepinselt <strong>und</strong> heilen innerhalb von 1-2 Wochen ab.<br />
Die Bindehautentzündung wird mit den üblichen Antibiotika-haltigen <strong>Auge</strong>ntropfen behandelt.<br />
Wenn die Hornhaut ebenfalls befallen ist, kommt Zoviraxsalbe dazu; bei Entzündungen im <strong>Auge</strong>ninnern<br />
müssen zusätzlich Cortison-haltige <strong>Auge</strong>ntropfen verabreicht werden.<br />
Aktualisiert September 2008<br />
Dr. med. E. Bürki<br />
<strong>Auge</strong>narzt FMH<br />
3600 <strong>Thun</strong>