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Arthur Trenkel: 'Zur Balint-Arbeit in der Schweiz - 20 Jahre danach'

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Was ist<br />

<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>arbeit?<br />

<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>gruppen<br />

Ausbildung<br />

<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>tagungen<br />

Literatur<br />

SBG<br />

L<strong>in</strong>ks<br />

Zur <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> - <strong>20</strong><br />

<strong>Jahre</strong> danach. E<strong>in</strong> Rückblick und Ausblick<br />

Dr. med. <strong>Arthur</strong> <strong>Trenkel</strong>, Spezialarzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH, Via<br />

Madonna della Salute 30, CH - 6900 Massagno<br />

Psychosomatische Mediz<strong>in</strong>, 1/19 - 1991, <strong>Schweiz</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Aus Anlass <strong>der</strong> <strong>20</strong>. Wie<strong>der</strong>kehr unseres Abschieds von Michael <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> wird<br />

rückblickend dargestellt, wie wir se<strong>in</strong>e Gruppenarbeit <strong>in</strong> Sils-Maria kennenlernten<br />

und welche Wirkungen von <strong>der</strong> dort <strong>in</strong>itiierten Fortbildungsform ausgegangen s<strong>in</strong>d.<br />

Zur Entwicklung <strong>in</strong> die Breite hat speziell auch das jährliche <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Treffen von<br />

Ascona beigetragen, nicht zuletzt dank <strong>der</strong> wachsenden Beteiligung von<br />

Studierenden und Dozenten, wie auch durch den 1979 begründeten <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Preis für<br />

Mediz<strong>in</strong>studenten.<br />

Im letzten Teil wird beschrieben, wie <strong>in</strong> Sils-Maria versucht wurde, die<br />

Gruppenarbeit dort aufzunehmen und weiterzuführen, wo <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> sie verlassen<br />

musste; diese Entwicklung g<strong>in</strong>g mehr <strong>in</strong> die Tiefe als <strong>in</strong> die Breite.<br />

Summary<br />

On the occasion of the <strong>20</strong>th anniversary of Michael <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> 's leave we consi<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

retrospect how we became acqua<strong>in</strong>ted with his concept of group work <strong>in</strong> Sils-Maria<br />

and what have been the effects of the form of further vocational tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g which was<br />

<strong>in</strong>itiated there.<br />

The annual <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-meet<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Ascona have particularly contributed to a broaden<strong>in</strong>g<br />

of the project. This development has also been due <strong>in</strong> consi<strong>der</strong>able part to the<br />

grow<strong>in</strong>g participation of students and professors,as well as to the <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> Award for<br />

Students of Medic<strong>in</strong>e, <strong>in</strong>stituted <strong>in</strong> 1979.<br />

The last part describes how, <strong>in</strong> Sils-Maria, an attempt was made to resume the<br />

group work where <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> had to leave it and to take it further. This development<br />

tended more towards depth rather than breadth.<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Im vergangenen September waren es zwei Jahrzehnte, seit Michael <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> sich von<br />

den <strong>Schweiz</strong>er Ärzten verabschiedet hat. Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Gatt<strong>in</strong> Enid hatte<br />

er während mehreren <strong>Jahre</strong>n an <strong>der</strong> Silser Studienwoche <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Gesellschaft für psychosomatische Mediz<strong>in</strong> teilgenommen, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Rahmen er uns<br />

<strong>in</strong> die Gruppenarbeit e<strong>in</strong>führte, die er seit den fünfziger <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> England mit<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ern entwickelt hatte. 1970 hat er uns eröffnet, dass wir jetzt


versuchen müssten, das Begonnene ohne se<strong>in</strong>e Beteiligung weiterzuführen, wobei<br />

er kaum an se<strong>in</strong>en baldigen Tod gedacht hat, son<strong>der</strong>n vielmehr se<strong>in</strong>er<br />

Überzeugung folgte, wonach sich e<strong>in</strong> Helfer - sofern es die Umstände erlauben -<br />

«nicht zum bleibenden Möbel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnung des an<strong>der</strong>n» machen lassen dürfe.<br />

Er hat uns <strong>in</strong> Aussicht gestellt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar <strong>Jahre</strong>n möglicherweise wie<strong>der</strong><br />

dabeizuse<strong>in</strong>; vorerst hielt er es für angezeigt, uns alle<strong>in</strong>e schwimmen zu lassen<br />

bzw. uns zu nötigen, die Sache selber und eigenverantwortlich <strong>in</strong> die Hand zu<br />

nehmen. Drei Monate später erreichte uns die Nachricht von se<strong>in</strong>em plötzlichen<br />

H<strong>in</strong>schied, was bedeutete, dass se<strong>in</strong>e Auffor<strong>der</strong>ung zur Selbstverantwortlichkeit für<br />

uns von endgültiger Konsequenz war. Wir haben damals <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en<br />

Leiterkollektivs die Bürde auf uns genommen; im Folgenden soll über den Fortgang<br />

und die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> berichtet werden.<br />

Entwicklung <strong>in</strong> die Breite<br />

In den <strong>Jahre</strong>n, als Michael <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> regelmässig nach Sils-Maria kam und die dortige<br />

Veranstaltung dazu gebrauchen konnte, den Teilnehmern se<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> vivo zu<br />

vermitteln, hat diese Aussicht jeweils e<strong>in</strong>e grosse Zahl von Ärzten <strong>in</strong>s Engad<strong>in</strong><br />

gelockt, darunter auch viele Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus dem Ausland. Viele<br />

hatten zuvor den Erfahrungsbericht über <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>s <strong>Arbeit</strong> mit se<strong>in</strong>er Pioniergruppe <strong>in</strong><br />

London gelesen, den er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch «Der Arzt, se<strong>in</strong> Patient und die Krankheit»<br />

<strong>in</strong> attraktiver Form veröffentlicht hatte. Weil die Neugierigen sehr zahlreich waren,<br />

musste für die Silser Veranstaltung e<strong>in</strong>e Struktur geschaffen werden, welche allen<br />

Teilnehmern erlaubte, <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>s Vorgehen <strong>in</strong> persönlicher und e<strong>in</strong>igermassen<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher Erfahrung kennenzulernen. Unter dieser Notwendigkeit kam es zur<br />

Geburt <strong>der</strong> sogenannten Grossgruppe (mit beson<strong>der</strong>en «Spielregeln»), die sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Folge als eigenständiges Fortbildungsmedium bewährt hat. Die E<strong>in</strong>führung<br />

dieser Grossgruppe verhalf <strong>der</strong> <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> zu e<strong>in</strong>er Form, welche - im Unterschied<br />

zu den üblichen Kle<strong>in</strong>gruppen mit 10 bis 15 Teilnehmern - auch Sem<strong>in</strong>are mit 100<br />

und mehr Beteiligten möglich machte. Wir verdanken diesem Umstand e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Anteil <strong>der</strong> Breitenentwicklung.<br />

Das Silser Modell als Struktur von Veranstaltungen mit grosser Teilnehmerzahl<br />

sowie als geeignete Form zur E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> wurde bald auch<br />

an<strong>der</strong>swo von analogen Tochterveranstaltungen übernommen. Es begann 1972 mit<br />

den «Journées franco-suisses» im französischen Divonne, nahe <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />

Grenze. Diese wurden von Frau Myriam de Senarclens (Genf) und Michel Sapir<br />

(Paris) <strong>in</strong>s Leben gerufen, nachdem sie die <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> Sils kennen gelernt hatten. Die<br />

<strong>Arbeit</strong>stage unter dem Patronat <strong>der</strong> französischen und schweizerischen<br />

Gesellschaften für psychosomatische Mediz<strong>in</strong> werden seit 1984 <strong>in</strong> Annecy<br />

(Savoyen) durchgeführt; sie haben entscheidend zur Entwicklung <strong>in</strong> den<br />

frankophonen Län<strong>der</strong>n beigetragen, so auch <strong>in</strong> Kanada.<br />

1973 wurde von Boris Luban-Plozza, e<strong>in</strong>em «Silser» italienischer Zunge, erstmals<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Treffen <strong>in</strong> Ascona durchgeführt, welche Veranstaltung<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> grosses Interesse zu wecken vermochte und alljährlich mit<br />

wachsen<strong>der</strong> Teilnehmerzahl wie<strong>der</strong>holt wurde. Auf diese Asconeser «Incontri» soll<br />

noch speziell e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

Zunächst sei berichtet, dass 1975 Hans-Konrad Knoepfel (Zürich) und ich <strong>der</strong><br />

damals neugegründeten deutschen <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Gesellschaft helfen durften, e<strong>in</strong> erstes<br />

Fortbildungssem<strong>in</strong>ar nach dem Silser Modell <strong>in</strong> Hahnenklee bei Goslar aufzuziehen,<br />

welchem <strong>in</strong> den folgenden <strong>Jahre</strong>n zahlreiche weitere solcher Veranstaltungen <strong>in</strong><br />

Deutschland nachgebildet wurden, so <strong>in</strong> Würzburg, Bonn, Lübeck, Berl<strong>in</strong> und am<br />

Chiemsee. Alle diese «Filialen» und späteren Weiterzeugungen haben bald e<strong>in</strong><br />

spezifisches Eigenleben entwickelt, wie es für die <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> charakteristisch ist.<br />

Freilich bleibt die Grundidee <strong>der</strong> patienten-und beziehungsorientierten<br />

Gruppenarbeit überall bestimmend und zentral, wenn auch nicht gänzlich<br />

auszuschliessen ist, dass die <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Etikette gelegentlich auch für Aktivitäten


missbraucht wird, die mit dem formulierten Grundanliegen nicht viel zu tun haben.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e «appellation contrôlée» im Blick auf diese Etikette, was uns hier aber<br />

nicht weiter beschäftigen soll. Wir wollen <strong>in</strong> diesem Bericht nur von <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

sprechen, die uns überblickbar ist.<br />

Indessen darf nicht unerwähnt bleiben, dass von den genannten Veranstaltungen<br />

im In- und Ausland auch e<strong>in</strong>e unübersehbare Kle<strong>in</strong>gruppen-Aktivität ausgegangen<br />

ist, <strong>in</strong>dem viele Teilnehmer mit dem Wunsch nach e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<br />

Gruppe nach Hause g<strong>in</strong>gen und <strong>in</strong> ihrer Region die entsprechenden Möglichkeiten<br />

zu schaffen vermochten.<br />

Das <strong>in</strong>ternationale <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Treffen <strong>in</strong> Ascona<br />

E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Augenmerk verdient die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Treffen von Ascona,<br />

die ab 1973 bis 1989 alljährlich auf dem Monte Verità zur Durchführung gelangten.<br />

Diese «Incontri <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>» verdanken ihre Entstehung ganz <strong>der</strong> Initiative von Boris<br />

Luban-Plozza, <strong>der</strong> sie mit Hilfe se<strong>in</strong>er Familie - d.h. mit viel Schwung und<br />

sympathischem Südgefühl - so zu gestalten wusste, dass die Teilnehmerschar aus<br />

allen Län<strong>der</strong>n von Jahr zu Jahr zahlreicher wurde, bis kürzlich <strong>der</strong> Umbau und die<br />

neue funktionelle Ausrichtung des Monte Verità die Veranstalter zwang, auf e<strong>in</strong>e<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> Treffen im bisherigen Rahmen zu verzichten. Als diese<br />

Notwendigkeit im Frühjahr 1989 verkündet wurde, gab sie sogleich Anlass zu e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>ladung von seiten des anwesenden Rektors <strong>der</strong> Universität Szeged, Herrn<br />

Szilard, worauf das «Asconeser <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Treffen 1990» <strong>in</strong> Ungarn stattfand. Wie man<br />

weiter vernommen hat, soll es 1991 <strong>in</strong> Freiburg im Breisgau und 1992 <strong>in</strong> Graz zur<br />

Durchführung kommen. Die Kont<strong>in</strong>uität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sache sche<strong>in</strong>t somit gesichert, auch<br />

wenn <strong>der</strong> örtliche Rahmen wechselt.<br />

Was ist an dieser Sache so speziell, dass sie auch nach örtlicher Verpflanzung<br />

dieselbe bleibt und wir berechtigt s<strong>in</strong>d, vom «Ascona-Modell» zu sprechen, auch<br />

wenn das Treffen an<strong>der</strong>swo stattf<strong>in</strong>det? Das Beson<strong>der</strong>e ist wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong><br />

persönliches Verdienst von Boris Luban, <strong>der</strong> es vor gut 15 <strong>Jahre</strong>n gewagt hat, die<br />

<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> auch für Mediz<strong>in</strong>studenten zugänglich zu machen und diese <strong>in</strong><br />

grosszügiger Weise zur Teilnahme <strong>in</strong> Ascona e<strong>in</strong>zuladen. Der Schritt war mit<br />

e<strong>in</strong>igen Risiken verbunden, weil damals e<strong>in</strong>e grosse Unruhe von den Studenten<br />

ausg<strong>in</strong>g, vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland. Gerade diese deutschen<br />

Studenten pilgerten <strong>in</strong> Scharen nach Ascona. Sie brachten aber nicht nur Unruhe<br />

auf den Monte Verità, son<strong>der</strong>n auch viel unverstellte Sensibilität und ernsthafte<br />

Bereitschaft, sich für den wirklich patientenzentrierten und beziehungs-orientierten<br />

Zugang zu <strong>in</strong>teressieren. Weil sie überdies e<strong>in</strong> grosses Bedürfnis hatten, nicht nur<br />

mit den Kommilitonen aus an<strong>der</strong>n Län<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch mit den teilnehmenden<br />

Praktikern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en lebendigen Austausch zu treten, brauchte es viel<br />

organisatorisches Geschick, den vielfältigen Erwartungen gerecht zu werden,<br />

beziehungsweise für die Veranstaltung immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e befriedigende Form zu<br />

schaffen.<br />

Die Aufgabe wurde kaum leichter, als sich nach und nach auch zahlreiche<br />

Dozenten für die Tagung <strong>in</strong>teressierten. Die Sorge um e<strong>in</strong> lebendiges Gleichgewicht<br />

und den bestmöglichen Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen<br />

Teilnehmergruppen erfor<strong>der</strong>te manches Kunststück, aber was schliesslich daraus<br />

geworden ist, kann heute mit Fug und Recht das «Ascona-Modell» heissen. Es ist<br />

gerade dadurch charakterisiert, dass Dozenten, Studenten und Praktiker <strong>der</strong><br />

Heilkunde geme<strong>in</strong>sam und gleichberechtigt die Erfahrungsperspektive ernst<br />

nehmen, welche <strong>in</strong> allen Fachdiszipl<strong>in</strong>en die verb<strong>in</strong>dende ist und es besteht ke<strong>in</strong><br />

Zweifel, dass die bewegten und bewegenden Treffen <strong>in</strong> Ascona <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>em<br />

Mass dazu beigetragen haben, den Blick und das Interesse für diese meist<br />

unbeachtete und doch grundlegende Dimension <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> zu wecken und so <strong>der</strong><br />

Entwicklung dessen, was <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> <strong>in</strong>itiiert hat, zu e<strong>in</strong>er weiten Öffnung zu verhelfen.


<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Preis für Mediz<strong>in</strong>studenten (Ascona)<br />

Im Blick auf Ascona verdient heute auch <strong>der</strong> seit 1979 regelmässig<br />

ausgeschriebene «<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Preis» für Mediz<strong>in</strong>studenten se<strong>in</strong>e Beachtung. Gestiftet<br />

von <strong>der</strong> Firma Pharmaton <strong>in</strong> Lugano, soll <strong>der</strong> Preis alljährlich die besten<br />

studentischen <strong>Arbeit</strong>en über Erfahrungen im Bereich <strong>der</strong> Student-Patient-Beziehung<br />

auszeichnen. Ich habe persönlich das ehrenvolle Vergnügen, seit dem Bestehen<br />

dieses Preises die entsprechende Jury zu präsidieren, welche aus Vertretern von<br />

Fachgesellschaften aus Deutschland, Frankreich, Italien und <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> sowie aus<br />

studentischen Vertretern und me<strong>in</strong>er Frau (als «Generalsekretär<strong>in</strong>»)<br />

zusammengesetzt ist.<br />

Die e<strong>in</strong>gereichten <strong>Arbeit</strong>en werden nach Kriterien bewertet, die mit je<strong>der</strong><br />

Ausschreibung neu bekanntgegeben werden, und die vor allem verlangen, dass die<br />

Autoren von persönlich erlebten Beziehungserfahrungen mit Patienten ausgehen.<br />

Diese Erfahrungen sollen dargestellt, nach ihrem S<strong>in</strong>n befragt und im H<strong>in</strong>blick auf<br />

ihre Bedeutung für das weitere Studium o<strong>der</strong> gar den späteren Beruf reflektierend<br />

und tätig verarbeitet werden. Die persönlichen Beziehungserfahrungen mit<br />

Patienten müssen die entscheidende Basis aller Überlegungen se<strong>in</strong>, und weil es<br />

sich um e<strong>in</strong>en «<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Preis» handelt, wird freilich beson<strong>der</strong>s darauf geachtet,<br />

<strong>in</strong>wiefern diese Erfahrungen e<strong>in</strong> differenzierteres Verständnis <strong>der</strong> betreffenden<br />

Patienten und ihres Leidens erlauben. Es geht auch hier stets um die Frage: Was<br />

erlebe ich mit dem Patienten? Was löst er <strong>in</strong> mir aus? (nicht nur im Bereich des<br />

sachlichen Wissens, son<strong>der</strong>n ebenso <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dimension <strong>der</strong> Empf<strong>in</strong>dungen,<br />

Stimmungen, Gefühle und E<strong>in</strong>fälle): und als nächste Frage: Kann ich me<strong>in</strong> Erleben,<br />

bzw. das, was im «Zwischen» e<strong>in</strong>es beruflichen Umgangs geschieht, auch für e<strong>in</strong><br />

tieferes Verständnis des Patienten und se<strong>in</strong>er Klage verwenden?<br />

Es versteht sich von selbst, dass die studentischen <strong>Arbeit</strong>en <strong>in</strong> solcher Wertung von<br />

recht unterschiedlicher Qualität s<strong>in</strong>d, aber es darf auch festgehalten werden dass<br />

uns sehr häufig erfrischend lebendige und auch authentische Darstellungen<br />

erreichen. Sie zeigen unter an<strong>der</strong>em treffend, dass die Studenten oft über e<strong>in</strong>e<br />

Empf<strong>in</strong>dsamkeit und entsprechende Wahrnehmung verfügen, die man gerne für<br />

den weiteren Fortgang des Studiums und des Berufslebens erhalten sehen würde,<br />

und <strong>der</strong> man gern die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Ausbildung zum zuverlässigen beruflichen<br />

Werkzeug verschaffen möchte. E<strong>in</strong> entsprechen<strong>der</strong> Appell f<strong>in</strong>det sich be<strong>in</strong>ahe<br />

regelmässig <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>gereichten <strong>Arbeit</strong>en, speziell <strong>in</strong> den letztjährigen, über welche<br />

noch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>er H<strong>in</strong>sicht zu berichten ist.<br />

Der «<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-Preis» 1990 (<strong>in</strong> studentischen Kreisen auch «Grosser Preis von<br />

Ascona» genannt) stand <strong>in</strong>sofern unter e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Stern, als diesmal etwa<br />

viermal mehr <strong>Arbeit</strong>en als gewöhnlich e<strong>in</strong>gereicht wurden, und die zusätzliche<br />

Anzahl zu 80 % aus osteuropäischen Län<strong>der</strong>n stammte (51 aus <strong>der</strong> Sowjetunion, 8<br />

aus Polen, 6 aus Bulgarien, 5 aus Jugoslawien und je 1 aus Ungarn und <strong>der</strong> DDR).<br />

Ist es verwun<strong>der</strong>lich, wenn gerade <strong>in</strong> diesen <strong>Arbeit</strong>en am meisten <strong>der</strong> Hilferuf junger<br />

Mediz<strong>in</strong>er nach mehr «patientenzentrierter» Optik, das heisst nach mehr<br />

Personifizierung und weniger Verallgeme<strong>in</strong>erung vernehmbar wird? Die Spaltung<br />

zwischen <strong>der</strong> ausschliesslich technisch-objektivistisch orientierten<br />

(«krankheitszentrierten») Ausrichtung und <strong>der</strong> von <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> neu aufgewerteten<br />

«patientenzentrierten» Perspektive ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>en aus dem (ehemaligen)<br />

Ostblock beson<strong>der</strong>s klaffend. Die Studenten artikulieren sich auch entsprechend<br />

kritischer, vehementer und extremer, als wir es <strong>in</strong> den vergangenen <strong>Jahre</strong>n im<br />

mitteleuropäischen Raum gewohnt waren.<br />

Der appellative Ernst, <strong>der</strong> <strong>in</strong> diesen Texten zu spüren war, hat die Jury sehr berührt,<br />

und wir fühlten uns verpflichtet, unsere E<strong>in</strong>drücke anlässlich <strong>der</strong> Preisverleihung<br />

vom 28. April <strong>in</strong> Ascona auch dem anwesenden Publikum zu vermitteln. Es<br />

befanden sich <strong>in</strong> diesem Publikum zahlreiche Hochschullehrer, Politiker und an<strong>der</strong>e<br />

Magistraten, und wir hatten den E<strong>in</strong>druck, dass die entsprechende Herausfor<strong>der</strong>ung


für alle Fachgebiete <strong>der</strong> Fall.<br />

Wenn wir diese E<strong>in</strong>sicht ernst nehmen, läuft heute das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong><br />

vorwiegend darauf h<strong>in</strong>aus, das eigene Erleben mit dem Patienten bewusster zu<br />

gebrauchen, um diesen besser zu verstehen und ihm angemessener zu antworten.<br />

Die von <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> gesuchte «psychotherapeutische Technik» des Praktikers wird damit<br />

etwas sehr Individuelles; sie wird nur von diesem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und nicht von e<strong>in</strong>er<br />

allgeme<strong>in</strong>en Methode erwartet. Was dieser Unterschied - <strong>in</strong>dividuelles Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g o<strong>der</strong><br />

berufliche Methode - im Grunde und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Konsequenzen letztlich be<strong>in</strong>haltet,<br />

geht uns erst allmählich auf. Es handelt sich - so glaube ich mehr und mehr - um<br />

nichts Ger<strong>in</strong>geres als um e<strong>in</strong>e Abgrenzung <strong>der</strong> Wahrnehmung vom sakrosankten<br />

Methodenideal des mo<strong>der</strong>nen Wissenschaftsdenkens o<strong>der</strong> vielmehr um das «In-<br />

Schranken-Weisen» se<strong>in</strong>es universalen Anspruchs auf das, was uns als Wirklichkeit<br />

zu gelten hat.<br />

Schon <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>s Unterscheidung zwischen e<strong>in</strong>er auf den E<strong>in</strong>zelnen gerichteten<br />

«patientenzentrierten» Optik und <strong>der</strong> üblichen «krankheitszentrierten» E<strong>in</strong>stellung<br />

ist letztlich viel bedeutsamer, als es zunächst den Ansche<strong>in</strong> macht: Die<br />

Neuorientierung besteht nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er blossen Verschiebung des Interesses auf<br />

an<strong>der</strong>e Gegenstände, son<strong>der</strong>n br<strong>in</strong>gt vor allem e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung im<br />

wahrnehmenden Arzt selbst. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Sobald wir uns nicht mehr<br />

ausschliesslich auf die «0bjekte» e<strong>in</strong>stellen, die uns als Krankheiten bekannt s<strong>in</strong>d,<br />

son<strong>der</strong>n auch auf die persönlichen Erfahrungs- und Erlebenswelten <strong>der</strong> Patienten,<br />

gelangen im selben Moment auch bei uns noch an<strong>der</strong>e Erkenntnismöglichkeiten <strong>in</strong>s<br />

Spiel als die e<strong>in</strong>es unbeteiligten Beobachters. Wenn <strong>der</strong> Patient nicht mehr<br />

ausschliesslich als Krankheitsträger gesehen wird, kann <strong>der</strong> Arzt nicht lediglich<br />

Wissensträger se<strong>in</strong>. Er muss se<strong>in</strong>e eigene Person zum professionellen<br />

Wahrnehmungsorgan machen und mit diesem entsprechend umgehen lernen.<br />

Dies ist die wesentliche Umstellung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellung, die dem Therapeuten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> zugemutet wird. Es geht nicht um das Erlernen e<strong>in</strong>es zusätzlichen<br />

Wissens o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er vorgegebenen Gesprächstechnik, nicht um fertige<br />

Krankheitslehren mit ihren Entwürfen und Konzepten und auch nicht um allgeme<strong>in</strong>e<br />

Regeln des Umgangs mit Patienten. Die angestrebte Umstellung will die<br />

Möglichkeiten des Arztes erweitern und schärfen, sich selber mit se<strong>in</strong>en eigenen<br />

Beziehungsantennen zuverlässiger zu gebrauchen, um sich dadurch auch vom<br />

Patienten im Beziehungsgeschehen besser gebrauchen zu lassen. Je mehr dies<br />

gel<strong>in</strong>gt, desto sicherer erschliesst sich dadurch e<strong>in</strong> spezifischer<br />

Wahrnehmungsraum, <strong>der</strong> ungewohnte Horizonte öffnet und bedeutsame E<strong>in</strong>sichten<br />

erlaubt.<br />

Wir nennen diesen Erkenntnisraum heute die Beziehungsperspektive und me<strong>in</strong>en<br />

damit das <strong>in</strong>terpersonale und <strong>in</strong>tersubjektive «Zwischen», das <strong>in</strong> Form von multiplen<br />

Wechselwirkungen zu erleben ist, jedoch immer nur <strong>in</strong> Teilaspekten rational und<br />

sprachlich erfasst werden kann. Es wäre me<strong>in</strong>es Erachtens ziemlich kurzschlüssig,<br />

wenn wir das gesamte Wechselgeschehen <strong>in</strong> diesem «Zwischen» e<strong>in</strong>fach als<br />

«psychisch» verstehen, bzw. die patientenzentrierte E<strong>in</strong>stellung unbesehen e<strong>in</strong>em<br />

psychologischen Fach<strong>in</strong>teresse gleichsetzen würden. Auch im Bereich des<br />

Psychischen lässt sich durchaus e<strong>in</strong>e patientenzentrierte Betrachtungsweise von<br />

e<strong>in</strong>er krankheitszentrierten (z.B. psychiatrische Nosologie, psychoanalytische<br />

Neurosenlehre usw.) unterscheiden, und wer möchte bezweifeln, dass es auch im<br />

Leiblichen e<strong>in</strong>drückliche Beziehungserfahrungen zu machen gibt.<br />

Es mag befremdlich kl<strong>in</strong>gen, dass die <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beziehungsperspektive auch im<br />

Blick auf den Leib spezifische Erfahrungsmöglichkeiten öffnet. Michel Sapir hat<br />

se<strong>in</strong>erzeit e<strong>in</strong> Buch mit dem Titel «Soignant - Soigné: le corps à corps»<br />

veröffentlicht, <strong>in</strong> welchem er den Möglichkeiten e<strong>in</strong>es relationellen Verstehens im<br />

Bereich des Körperlichen nachspürte, speziell im Blick auf die Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>.<br />

Se<strong>in</strong> Interesse hat uns sehr geholfen, die Beziehung als e<strong>in</strong> orig<strong>in</strong>elles


Erkenntnis<strong>in</strong>strument <strong>der</strong> Praxis wahrzunehmen und auch deutlicher zu erfassen,<br />

dass dieses Instrument nicht als Anwendung e<strong>in</strong>es theoretischen Vorwissens zu<br />

verstehen ist. Diese E<strong>in</strong>sicht erlaubt uns auch, allgeme<strong>in</strong>e theoretische<br />

Vorstellungen im E<strong>in</strong>zelfall kritischer zu sichten und nötigenfalls <strong>in</strong> Frage zu stellen.<br />

Es wird zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> relationellen Perspektive zunehmend evident, dass die<br />

pauschalen, <strong>in</strong>stitutionalisierten Ideen <strong>in</strong> bezug auf die Leib-Seele-Spaltung sehr<br />

relativiert und differenziert werden müssen, wenn sie <strong>der</strong> Praxiswirklichkeit im Blick<br />

auf den E<strong>in</strong>zelnen entsprechen sollen. Es handelt sich hier um Erfahrungen, die<br />

jedem Praktiker schon immer zugänglich waren, die man aber offiziell kaum zu<br />

beachten und ernst zu nehmen wagt.<br />

Die Beziehungsperspektive hilft somit auch, die starren Fesseln angelernter<br />

Vorstellungen etwas zu lockern und beim e<strong>in</strong>zelnen Patienten den eigenen Blick<br />

freier zu gebrauchen. Wir gelangen so zu e<strong>in</strong>er Art von «Ganzheitlichkeit», die nicht<br />

durch Sammlung und Addition aller nur erdenklichen Wissensgüter zustande<br />

kommt, son<strong>der</strong>n durch Beachtung dessen, was <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong> «die an<strong>der</strong>e Ebene» nannte<br />

und ich heute als die relationelle Erfahrungsdimension darzustellen suche. Durch<br />

E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong> entsprechenden Befunde können alle Ärzte (auch die Spezialisten)<br />

<strong>in</strong>nerhalb ihrer eigenen Fachtätigkeit «ganzheitlich» arbeiten, ohne die bisherige<br />

professionelle Identität <strong>in</strong> Frage zu stellen o<strong>der</strong> gar zu verlieren.<br />

Wenn wir <strong>in</strong> solcher E<strong>in</strong>stellung arbeiten, wird auch deutlich, dass viel mehr Not und<br />

Leid des E<strong>in</strong>zelnen im körperlichen Austrag zur Darstellung kommt als <strong>in</strong> unverhüllt<br />

psychischer Ausdrucksweise. E<strong>in</strong> naturwissenschaftlich reduziertes Menschenbild<br />

und e<strong>in</strong> entsprechendes Leibverständnis beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n diesen Blick erheblich, aber<br />

glücklicherweise braucht <strong>der</strong> Praktiker nicht zu warten, bis das beglaubigte Wissen<br />

vom Menschen nach den neuesten Paradigmen allgeme<strong>in</strong>verb<strong>in</strong>dlich reformiert ist.<br />

Er kann je<strong>der</strong>zeit im eigenen Sprechzimmer damit beg<strong>in</strong>nen, gewisse Vorstellungen<br />

zu relativieren und vielleicht auch zu merken, dass praktisches Wissen <strong>in</strong> wichtigen<br />

Belangen dem theoretischen noch immer vorgeordnet ist. Die <strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong> setzt so<br />

auch gewisse «Retouchen» am Berufs- und Selbstverständnis des Praktikers: sie<br />

hilft u.a., das weitverbreitete Bild des ewigen und immer hoffnungslos<br />

ungenügenden Schülers als e<strong>in</strong>zig massgebendes zu relativieren. Wenn <strong>der</strong> Kranke<br />

vermehrt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er faktisch-<strong>in</strong>dividuellen Beson<strong>der</strong>heit wahrgenommen wird, wandelt<br />

sich unser Arztbild, und wenn wir uns nicht ausschliesslich mit <strong>der</strong> Rolle e<strong>in</strong>es<br />

systemkonformen Gesundheitsbeamten zufriedengeben, kann dies <strong>der</strong> Heilkunde <strong>in</strong><br />

unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit nur för<strong>der</strong>lich se<strong>in</strong>. Wir wissen, dass die<br />

<strong>Bal<strong>in</strong>t</strong>-<strong>Arbeit</strong>, wie wir sie im Engad<strong>in</strong> kennengelernt und seither während zwei<br />

Jahrzehnten zu verbreiten und zu entwickeln suchten, schon mancherorts die<br />

ärztliche Praxis zu bereichern vermochte; wir me<strong>in</strong>en, dass diese Wirkung noch<br />

ke<strong>in</strong>eswegs die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht hat.<br />

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