02 Silberhorn - Beirat für Geschichte
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<strong>02</strong> <strong>Silberhorn</strong> 04.08.2004 17:19 Uhr Seite 50<br />
71 LAS Abt. 195 Nr. 897<br />
50<br />
Gertrud <strong>Silberhorn</strong> Seneca Ingersen Freiherr von Geltingen<br />
herrenstand. Am 1. September erhält Seneca Ingersen Baron von<br />
Geltingen vom deutschen Kaiser das Prädikat „von“ und den Namen:<br />
Seneca Ingersen Freiherr von Geltingen. Außerdem darf er<br />
ein Wappen führen. Die Kosten der Nobilitierung betragen 6000<br />
Gulden.<br />
Der Baron von Geltingen besitzt in Schleswig den Geltingschen Hof<br />
am Stadtweg 21, auch der Kielmansche Hof genannt, außerdem die<br />
Graupenmühle im Alten Garten vor dem Gottorfer Schloss und verschiedene<br />
Wohnungen in den einzelnen Quartieren der Stadt. Die<br />
Vertretung Senecas während seiner Abwesenheit liegt bei dem<br />
Schwiegersohn Simon Friedrich von Spörcken.<br />
Ende der siebziger Jahre ist die VOC geschwächt durch kriegerische<br />
Auseinandersetzungen mit den Engländern. Aufstände der einheimischen<br />
Bevölkerung nehmen zu. Batavia ist durch Seuchen und<br />
Verschmutzung des Wassers, begünstigt durch Naturereignisse, unbewohnbar<br />
geworden. Das Ende der Vereinigten Ostindischen Compagnie<br />
wird immer offensichtlicher. In Frankreich vermehren sich<br />
die Anzeichen einer Revolution. Die dänische Regierung senkt den<br />
Zinssatz <strong>für</strong> geliehenes Kapital von fünf auf vie Prozent. Seneca hat<br />
viel Kapital in Geldgeschäfte des dänischen Königs und in französische<br />
Fonds investiert.<br />
Der bedeutende Guts- und Kunstgärtner Johann Caspar Bechstedt<br />
(1735-1801) beginnt 1775 auf Geltingen mit den Plänen zur<br />
Gestaltung des Neuen Gartens. 1776 kann er mit seiner Familie in<br />
das <strong>für</strong> ihn errichtete Gärtnerhaus einziehen. Bechstedt muss aber<br />
seine Arbeit abbrechen, da ihm die versprochenen Arbeitskräfte,<br />
Pflanzen und Sämereien fehlen und er den vereinbarten Lohn nicht<br />
erhält. 1780 schreibt er an den Baron: „… nur mit Rücksicht auf Ihre<br />
schlechte Verfassung habe ich keinen Verdruß erregen wollen. Ich<br />
bin nicht hier <strong>für</strong> den Küchengarten oder Ihre Haushaltung mit<br />
Theaterspielen zu unterhalten … alle Versprechungen haben Sie nur<br />
kümmerlich gehalten … und da der Baron mir Maytag meine Demission<br />
auch vor den Knechten gemäß erteilet …“ 71 verlässt er Gelting.<br />
Es kommt zu einer Klage, die 1782 vom Obergericht auf Gottorf<br />
zugunsten Bechstedts entschieden wird. Bechstedts Auslagen<br />
und Lohnforderungen werden anerkannt.<br />
1778 und 1779 ist Seneca Ingersen in Den Haag, 1780 wieder<br />
auf Geltingen.<br />
1782 gibt er den Auftrag zur Vermessung des gesamten Gutes.<br />
1784 wird das Gut vermessen von dem Landmesser Johann Jacob<br />
Ramberger. Die Ergebnisse sind sehr ungenau, und die Vermessung<br />
muss 1786 wiederholt werden.<br />
1783, nach Aufstellung der Kirchenrechnung <strong>für</strong> das Jahr 1782,<br />
verlässt Seneca Gelting. In den Jahren 1784, 1785 und 1786 bis<br />
zu seinem Tod ist er in Den Haag.<br />
1784: Der königlich großbritannische, kur<strong>für</strong>stlich braunschweig-lüneburgische<br />
General der Infanterie Georg Ludwig<br />
Graf von Kielmansegg (1705 – 1785) zu Gülzow, Herzogtum<br />
Lauenburg, und Seestermühe (seit 1752, Elbmarschen), verheira-