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Empfehlungen zu Verfahren der Hydrolyse in der Praxis

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<strong>Empfehlungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Verfahren</strong> <strong>der</strong> „<strong>Hydrolyse</strong>“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> 5<br />

Abb. 2: So nicht! Zur Atmosphäre h<strong>in</strong> offene <strong>Hydrolyse</strong>grube (Foto: LfL)<br />

Als Prozess<strong>in</strong>dikatoren für die <strong>Hydrolyse</strong>stufe s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> pH-Wert, die Konzentration an<br />

flüchtigen Fettsäuren und <strong>der</strong> TAC-Wert geeignet. Gewöhnlich setzt mit <strong>der</strong> <strong>Hydrolyse</strong> auch<br />

<strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Versäuerung e<strong>in</strong>, <strong>der</strong> die gewünschte pH-Wert-Absenkung bewirkt (Abb. 2).<br />

Die dabei entstehenden flüchtigen Fettsäuren und an<strong>der</strong>e Reaktionsprodukte führen beim<br />

Homogenisieren <strong>in</strong> nicht gasdicht verschlossenen <strong>Hydrolyse</strong>behältern <strong>zu</strong> erheblichen<br />

Geruchsemissionen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn schwefelreiche Substrate wie tierische Exkremente<br />

o<strong>der</strong> Speisereste e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Relativ weite Verbreitung hat das sogenannte Ligavator-<strong>Verfahren</strong> gefunden. Bei diesem<br />

<strong>Verfahren</strong> wird aus geschrotetem Feuchtmais o<strong>der</strong> gemahlenen erntefeuchten<br />

Getreidekörnern unter Wasser<strong>zu</strong>gabe e<strong>in</strong> pumpfähiger Brei erzeugt, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

korrosionsfesten Hochsilo e<strong>in</strong>siliert wird („Langzeithydrolyse“). Von dort wird die Biomasse <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Vorgrube gepumpt, wo e<strong>in</strong>e weitere Versäuerung stattf<strong>in</strong>det. Kann nicht auf den E<strong>in</strong>satz<br />

von rezirkuliertem Gärrest verzichtet werden, dann ist bei den sich e<strong>in</strong>stellenden höheren<br />

pH-Werten bereits mit <strong>der</strong> Freiset<strong>zu</strong>ng von Methan <strong>zu</strong> rechnen. Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

klassischen Mischungen aus Mais- und Grassilage mit Gülle <strong>der</strong> Fall. Oftmals verkennen<br />

Anlagenbauer und -betreiber jedoch die Gefahren die sich aus dieser Vorgehensweise<br />

ergeben. Ausgelöst durch e<strong>in</strong>en Unfall, <strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e Verpuffung an e<strong>in</strong>er Biogasanlage mit<br />

vorgeschalteter <strong>Hydrolyse</strong> geschah, wurden 17 Biogasanlagen mit Vorgrube untersucht.<br />

Hierbei wurden an 8 Anlagen gefährliche Gaskonzentrationen, d.h. über <strong>der</strong> unteren<br />

Explosionsgrenze liegende Werte, gemessen.<br />

Beim Konzept <strong>der</strong> sogenannten semi-aeroben <strong>Hydrolyse</strong> soll die Freiset<strong>zu</strong>ng von<br />

Wasserstoff verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> <strong>Hydrolyse</strong>stufe zeitweise Luft <strong>zu</strong>geführt wird.<br />

Dennoch s<strong>in</strong>d auch bei diesem <strong>Verfahren</strong> unbed<strong>in</strong>gt die oben beschriebenen Vorkehrungen<br />

für den Explosionsschutz <strong>zu</strong> treffen und es ist e<strong>in</strong>e geschlossene Ausführung des<br />

<strong>Hydrolyse</strong>behälters an<strong>zu</strong>streben.

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