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Empfehlungen zu Verfahren der Hydrolyse in der Praxis

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<strong>Empfehlungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Verfahren</strong> <strong>der</strong> „<strong>Hydrolyse</strong>“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> 6<br />

Beim <strong>Verfahren</strong> <strong>der</strong> biochemischen <strong>Hydrolyse</strong> erfolgt <strong>der</strong> Abbau von Polymeren<br />

(„Des<strong>in</strong>tegration“) durch enzymatische Prozesse. Beschleunigen kann man diesen Prozess<br />

durch erhöhte Temperaturen. Bei <strong>der</strong> „thermischen <strong>Hydrolyse</strong>“, wie sie für die Behandlung<br />

von Abwasserschlamm angeboten wird, kommen Temperaturen von 70 °C und deutlich<br />

darüber sowie gegebenenfalls erhöhte Drücke <strong>zu</strong>m E<strong>in</strong>satz („Thermo-Druck-<strong>Hydrolyse</strong>“).<br />

Das <strong>Verfahren</strong> wird auch <strong>zu</strong>r Behandlung biologischer Reststoffe e<strong>in</strong>gesetzt, wobei<br />

<strong>zu</strong>sätzlich e<strong>in</strong>e mechanische Zerkle<strong>in</strong>erung <strong>der</strong> Biomasse erfolgt, um die Effektivität des<br />

Aufschlusses <strong>zu</strong> erhöhen. Auf Grund des erheblichen Investments und<br />

Prozessenergiebedarfs dürfte das <strong>Verfahren</strong> für landwirtschaftliche Biogasanlagen allerd<strong>in</strong>gs<br />

un<strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>, sofern nicht ohneh<strong>in</strong> die Notwendigkeit für e<strong>in</strong>e Hygienisierung <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>satzstoffe gegeben ist.<br />

4 Wann kann e<strong>in</strong> <strong>Hydrolyse</strong>verfahren s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>?<br />

Mit e<strong>in</strong>er zweiphasigen <strong>Verfahren</strong>sführung verfolgt man zwei Ziele:<br />

(1) Vermeidung <strong>der</strong> Hemmung <strong>der</strong> Methanbildung durch Anreicherung von<br />

Versäuerungsprodukten im e<strong>in</strong>phasigen Prozess und<br />

(2) Beschleunigung des Abbauprozesses bzw. Erhöhung <strong>der</strong> Methanproduktivität.<br />

Ob e<strong>in</strong> Biogasverfahren mit getrennter <strong>Hydrolyse</strong>stufe s<strong>in</strong>nvoll ist, wird durch die<br />

E<strong>in</strong>satzstoffe bestimmt. Ziel (1) lässt sich bei richtiger <strong>Verfahren</strong>sführung für E<strong>in</strong>satzstoffe mit<br />

e<strong>in</strong>em hohen Gehalt an schnell hydrolysierbaren Substanzen wie Stärke, Zucker und<br />

Prote<strong>in</strong>en durch e<strong>in</strong>e biochemische <strong>Hydrolyse</strong> erreichen. Beispiele: frisches, nicht siliertes<br />

Material (Getreidekörner, Maiskörner, frisches Gras, frische Zwischenfrüchte, Rüben,<br />

Kartoffeln); Speisereste; Schlempe; Schlachtabfälle; Gemüseabfälle. E<strong>in</strong>e getrennte<br />

<strong>Hydrolyse</strong>stufe ist vor allem dann s<strong>in</strong>nvoll, wenn solche Substratströme <strong>in</strong> häufigem Wechsel<br />

anfallen. Kontraproduktiv können sich Gülle, Mist o<strong>der</strong> <strong>zu</strong>rückgeführter Gärrest <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Hydrolyse</strong>stufe auswirken, da hierdurch die Pufferkapazität erhöht wird und Methan bildende<br />

Mikroorganismen <strong>zu</strong>geführt werden.<br />

Massenanteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trockenmasse [%]<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Körnerschrot (n=7)<br />

Maissilage (n=98)<br />

Gras(silage) (n=78)<br />

Rohprote<strong>in</strong> Rohfaser Rohfett Cellulose Hemicellulose Lign<strong>in</strong><br />

Abb. 3: Mittlere Zusammenset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Trockenmasse unterschiedlicher pflanzlicher E<strong>in</strong>satzstoffe<br />

(eigene Daten)

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