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Rebutia

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L. Ratz: Betrachtung zu <strong>Rebutia</strong> pygmaea – haagei<br />

Eine Betrachtung zum Problem <strong>Rebutia</strong> pygmaea - <strong>Rebutia</strong> haagei<br />

Einen umfassenden Überblick über die Geschichte von <strong>Rebutia</strong> pygmaea (FRIES)<br />

BR. & R. und <strong>Rebutia</strong> haagei Frič & SCHELLE veröffentlichte WEBER in den<br />

Info-Briefen 18 und 20. Die Frage, ob R. haagei als eigene Art Berechtigung hat<br />

oder als Varietät zu R. pygmaea zu stellen oder gar in die Synonymie zu verweisen<br />

ist, wurde dabei nur gestreift. Dieses Problem soll im Mittelpunkt der folgenden<br />

Betrachtungen stehen.<br />

Zur Zeit der Veröffentlichung des geschichtlichen Überblickes im Jahre 1995<br />

herrschte noch die Meinung vor, dass R. haagei als eigene Art zu führen ist.<br />

KRAINZ hatte diese Ansicht schon 1947 vertreten, ohne allerdings konkrete<br />

Gründe dafür zu nennen. Fundiertere Veröffentlichungen von RITTER und<br />

RAUSCH gingen in die gleiche Richtung. Ersterer begründete 1980 seine Ansicht<br />

mit der Beobachtung, dass Naturhybriden selbst dort nicht zu finden sind, wo beide<br />

Arten benachbart vorkommen. Außerdem gibt er an, dass die Rippen bei R. haagei<br />

stärker in Höcker aufgelöst sind als bei R. pygmaea und die Dornen stärker<br />

kammförmig gestellt und etwas länger sind. Rausch gibt 1985 als trennende<br />

Merkmale die Färbung von Körper und Blüte an, sieht aber auch die Einbeziehung<br />

von haagei als Varietät von pygmaea als mögliche Lösung an. FEARN und<br />

PEARCY (1981) hatten dagegen R. haagei als Synonym zu R pygmaea<br />

eingezogen, für diese Maßnahme aber keinerlei Begründung gegeben.<br />

Die Problematik wurde durch eine Veröffentlichung von HJERTSON in Taxon<br />

1994 neu aufgefrischt, der das originale Herbarmaterial der R. pygmaea von FRIES<br />

und KURTZ untersuchte. Von R. haagei existiert kein Typmaterial, so dass die der<br />

Erstbeschreibung beigefügte Fotografie als Lectotyp erklärt wurde. Trennende<br />

Merkmale fand der Autor nicht und die unterschiedliche Blütenfarbe wird als<br />

ungenügendes diagnostisches Merkmal gewertet. In Anlehnung an diese<br />

Auffassung behandelt PILBEAM (1997) die R. haagei als Form oder Varietät der<br />

R. pygmaea. Die Veröffentlichung von HJERTSON wurde u. a. von der AG<br />

<strong>Rebutia</strong> 1995 eingehend diskutiert, ohne dass sich dabei jedoch eine einheitliche<br />

Meinung durchsetzen konnte.<br />

In seiner Überarbeitung der Untergattung Digitorebutia machte dann MOSTI<br />

wieder wesentliche trennende Merkmale zwischen R. pygmaea und R. haagei<br />

geltend. Dabei handelt es sich neben der Blütenfarbe um die Testastruktur des<br />

Samens, die Morphologie des Körpers mit unterschiedlich tiefen Furchen zwischen<br />

den Rippen und die Bedornung. Als Beleg werden u.a. REM-Aufnahmen des<br />

Samens vorgezeigt. MOSTI kritisiert bei HJERTSON, dass dieser vermutlich nie<br />

lebendes Material untersucht hat und damit hat er wahrscheinlich Recht.<br />

Andererseits aber fehlt bei MOSTI die Berücksichtigung arealgeographischer<br />

Befunde. Dass solche bei diesen Pflanzengruppen vermutlich keine geringe<br />

Bedeutung besitzen, zeigt die Veröffentlichung von SCHOLZ (1995) im<br />

Informationsbrief 20.<br />

Das Hin und Her in der taxonomischen Behandlung der pygmaea-haagei-Gruppe ist<br />

Echinopseen (1) 2 2005 1

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