Deutsches Archäologisches Institut
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Titelbild: Eingang der neu entdeckten Grabkammer in<br />
einem hellenistischen Tumulus in Pergamon (s. S. 14)<br />
Redaktion: Jürgen Seeher<br />
Druck: Zero Prod. Ltd., İstanbul<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Archäologisches</strong> <strong>Institut</strong><br />
İnönü Caddesi 10<br />
TR-34437 İstanbul<br />
Tel. (0212) 393 76 00 Fax (0212) 393 76 40<br />
e-mail: sekretariat@istanbul.dainst.org<br />
Durch eine Spende können Sie unsere Arbeit unterstützen:<br />
Empfänger: Bundeskasse Halle, Konto Nr. 86001040<br />
bei der Deutschen Bundesbank-Filiale Leipzig (BLZ 860 000 00)<br />
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Hesap No. 69307175 (YTL-Konto) oder 69415683 (€-Konto)<br />
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www.dainst.org/istanbul
Ereignisse und Entwicklungen<br />
Als Kulturhauptstadt Europas konnte sich İstanbul im Jahr 2010 der besonderen<br />
Aufmerksamkeit hochrangiger Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland erfreuen.<br />
Bei Besuchen von Bundesaußenminister Guido Westerwelle, Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
und Bundespräsident Christian Wulff kam es auch zu Kontakten und Gesprächen mit der<br />
Leitung der Abteilung İstanbul des DAI. Staatsministerin Cornelia Pieper nahm sich die Zeit<br />
für Besuche der Abteilung (Abb. unten) und der Pergamongrabung, was wir als besondere<br />
Wertschätzung unserer Arbeit auffassen dürfen. Wir verbinden damit die Hoffnung, daß uns<br />
seitens der deutschen Politik auch in Zukunft die gleiche Unterstützung zuteil wird, die neben<br />
einem vertrauensvollen Verhältnis zum Ministerium für Kultur- und Tourismus der Republik<br />
Türkei und den türkischen Kolleginnen und Kollegen wesentliche Stütze unserer Arbeit ist. In<br />
diesem Zusammenhang sei es mir gestattet, aus meiner Ansprache anläßlich des diesjährigen<br />
Symposiums für Ausgrabungen und Forschungen in der Türkei (İstanbul 24.-28. 5. 2010) zu<br />
zitieren: „Wir sind uns wohl bewußt, daß die Anfänge vieler ausländischer Projekte in der<br />
Türkei in einer Zeit liegen, in der die Archäologie ein wichtiges Werkzeug der Politik war und<br />
die Errichtung großer archäologischer Museen zu den vorrangigen Zielen der damals führenden<br />
Mächte zählte. Auf Basis einer kritischen Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit<br />
sollte dann aber auch deutlich werden, daß die moderne ausländische Archäologie in der<br />
Türkei nicht mehr ein Relikt der Politik des späten 19. Jhs. ist, sondern sich in ihrer langen<br />
Geschichte grundsätzlich gewandelt hat. Wesentlicher Ausdruck dieses Wandels ist die<br />
Internationalisierung der Archäologie, die auf dem Gebiet der Forschung – aber auch der<br />
Völkerverständigung – ein großartiges Potential bietet“.<br />
1
2<br />
Ein besonders überzeugendes Beispiel für deutsch-türkische<br />
Wissenschaftskooperationen auch jenseits der Zentren<br />
İstanbul, Ankara und İzmir hat das Kolloquium „Archaeological<br />
Research in Western Central Anatolia“ (Kütahya 8.-9. 3. 2010)<br />
geliefert, das gemeinsam von der Dumlupınar Üniversitesi<br />
Kütahya, der Universität Freiburg und dem DAI ausgerichtet<br />
wurde. An der Abteilung İstanbul fand die international<br />
besetzte Tagung „Handels- und Finanzgebaren in der Ägäis im<br />
5. Jh. v. Chr.“ statt, und auch die Veranstaltungen im Rahmen<br />
des wissenschaftlichen Netzwerkes „Epochenwandel und historische<br />
Transformationsprozesse in Anatolien“ haben zum<br />
Austausch zwischen deutschen, türkischen und internationalen<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beigetragen.<br />
In diesem Jahr fand die jährliche Tagung von Europa<br />
Nostra, dem europäischen Verbund nicht-staatlicher<br />
Denkmalschutzorganisationen, in İstanbul statt. Im Vorfeld<br />
wurde unter dem Titel „Wie schaffen es die Anderen?“ eine<br />
Serie von Veranstaltungen durchgeführt, zu denen Vertreter<br />
ausländischer Organisationen eingeladen waren. Bei dem von<br />
Europa Nostra und dem DAI İstanbul am 7. 5. 2010 veranstalteten<br />
Treffen gab es einen Erfahrungsaustausch zwischen<br />
Vertretern verschiedener Denkmalschutzorganisationen aus<br />
Deutschland und der Türkei zu Fragen des Kulturerbes im<br />
Hinblick auf Gesetzgebung, Management, Vermittlung und<br />
den besten Vorgehensweisen.<br />
Über unsere in diesem Jahr wieder sehr erfolgreichen<br />
Forschungsprojekte, denen zum Teil überraschende<br />
Entdeckungen gelungen sind, wird im folgenden ausführlich<br />
berichtet. Verlassen hat die Abteilung İstanbul in diesem Jahr<br />
das Ehepaar Tessin, denen Frau Carmen Hamburger in der<br />
Leitung der Verwaltung gefolgt ist. Als Auslandsstipendiatin<br />
für Archäologische Bauforschung konnten wir Dr.-Ing. Katja<br />
Piesker begrüßen. Den ehemaligen Mitarbeitern gilt unser<br />
Dank für ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit, den neuen<br />
Kolleginnen wünschen wir viel Erfolg bei ihren Aufgaben in<br />
İstanbul.<br />
Wie in jedem Jahr, so gilt auch 2010 unser besonderer Dank<br />
den Stiftungen und Förderern, ohne deren Hilfe unsere Arbeit<br />
nicht mehr möglich wäre (s. S. 5). Hepinize çok teşekkür<br />
ederim!<br />
Felix Pirson
Forschungen des DAI und Mitarbeiter der Abteilung<br />
im Jahr 2010<br />
Die <strong>Institut</strong>smitarbeiter berichten über die von ihnen geleiteten Projekte auf eigenen Seiten<br />
in diesem Heft: Girmeler (Provinz Muğla) S. 10-11, Boğazköy/Hattuša (Provinz Çorum)<br />
S. 12-13, Pergamon (Provinz İzmir) S. 14-17, Oinoanda (Provinz Muğla) S. 18-19, Germia<br />
(Provinz Eskişehir) S. 22 und Ankara (S. 23). Andere DAI-Projekte oder Projekte mit DAI-<br />
Beteiligung fanden statt in Didyma (Provinz Aydın) s. u. und S. 9, Priene (Provinz Aydın) S.<br />
20, Aizanoi (Provinz Kütahya) S. 21 sowie in:<br />
Göbekli Tepe (Provinz Şanlıurfa): Eine der wichtigsten Aufgaben der Arbeiten im Jahr 2010 lag<br />
in der Geraderichtung der in situ stehenden, durch Hangdruck aber in Schieflage geratenen<br />
megalithischen Zentralpfeiler der Anlage D. Das Vorhaben konnte erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Im Bereich der Anlagen A bis D wurden ferner archäologische Sondierungen für<br />
Fundamentierung der für das vorgesehene Schutzdach notwendigen Stützen unternommen.<br />
Die im Vorjahr angelegten neuen Grabungsareale auf der Nordwestkuppe des Hügels konnten<br />
erweitert werden. Wie erwartet wurden hier erste Befunde monumentaler Bauanlagen<br />
angetroffen. Hervorzuheben ist ein monumentaler Türlochstein mit zwei Durchlässen, die<br />
von einer Schlange in Flachrelief und drei in Hochrelief dargestellten Tieren – einem Stier,<br />
einem Schafsbock und einem Raubtier, wahrscheinlich einem Leoparden – flankiert werden.<br />
Am Südhang der südwestlichen Hügelkupppe wurde ausserdem eine fast 2 m grosse<br />
totempfahlartige Skulptur geborgen, die als Bildelemente ein Raubtier, zwei Personen und<br />
zwei Schlangen beinhaltet (Leitung: Klaus Schmidt, Orient-Abteilung des DAI). Zu den neuen<br />
architekturgeschichtlichen Untersuchungen s. S. 8.<br />
Milet (Provinz Aydın): Wie in jedem Jahr, war die Frühjahrskampagne den Arbeiten an den<br />
Publikationen des archaischen Programms und anderer Projekte der Miletgrabung gewidmet.<br />
Im Sommer führte die Berliner Projektgruppe unter der Ortsleitung von M. Maischberger<br />
und P. Schneider eine weitere Kampagne in den Faustinathermen durch. Auch die unter der<br />
Leitung von A. Herda stehenden Grabungs-und Forschungsarbeiten im Delphinion gingen<br />
planmäßig weiter. Im Rahmen der Ruinenpflege wurde der gesamte Ostteil des zentralen<br />
Ruinengeländes von Bewuchs befreit und gereinigt. Außerdem wurden das Grabungshaus<br />
und die Depots der Grabung einer generellen Renovierung unterzogen (Leitung: Volkmar von<br />
Graeve).<br />
Didyma (Provinz Aydın): Dank der Schließung der Durchgangsstraße im östlichen Temenos<br />
konnten erste Sondagen im Straßenbereich durchgeführt werden, die hellenistische und<br />
archaische Belegungen bezeugen. Im Südheiligtum, jenseits der Mandramauer, wurde eine<br />
teilweise aus Spolien errichtete Terrassenanlage aus dem 3. Jh. n. Chr. angeschnitten, die<br />
Neues zur kaiserzeitlichen Geschichte des Heiligtums beizutragen verspricht. Die Arbeiten am<br />
phasenorientierten Plan des Heiligtums wurden fortgeführt, ebenso die Restaurierungs- und<br />
Konsolidierungsmaßnahmen am jüngeren Didymaion. Die Flächensondagen auf der Mavişehir<br />
(= Panormos, der antike Hafen von Didyma) vorgelagerten Insel Tavşan Adası (s. S. 9)<br />
wurden ausgeweitet und belegen eine intensive minoische Besiedlung des Platzes (MM III-<br />
SM I). Das bedeutende Fundmaterial (aus FBZ/MM III/SM I) wird zeitparallel aufgearbeitet<br />
(Andreas Furtwängler, <strong>Institut</strong> für Altertumswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg).<br />
3
4<br />
Für die interessierte Öffentlichkeit finden im Winterhalbjahr zahlreiche Abendvorträge statt,<br />
bei denen in- und ausländische Wissenschaftler über ihre aktuellen Arbeiten berichten. Eine<br />
zweite Vortragsreihe sind die sog. Hauskolloquien, in denen vor allem junge Wissenschaftler<br />
neueste Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen können. Darüber hinaus werden<br />
im Frühsommer von den Mitarbeitern des <strong>Institut</strong>s regelmäßig Führungen zu Istanbuler<br />
Stadtteilen, Bauwerken und Sammlungen durchgeführt. Über die einzelnen Programme informiert<br />
unsere Webseite www.dainst.org/istanbul.<br />
Die Mitarbeiter:<br />
Prof. Dr. Felix Pirson (<strong>Institut</strong>sleiter)<br />
Dr.-Ing. Martin Bachmann (stellvertretender<br />
Leiter)<br />
Referenten: Dr. Philipp Niewöhner, PD Dr.<br />
Andreas Schachner, Dr. Jürgen Seeher, Dr.<br />
Anja Slawisch<br />
DAI-Forschungsstipendiaten: Dr. Ralf Becks,<br />
Dipl.-Ing. Katja Piesker (ab 1. 5.)<br />
Wissenschaftliche Hilfskräfte: Johanna Fuchs<br />
(ab 16. 11.), Eric Laufer, Verena Stappmanns<br />
(ab 11. 1.), Alexandra Wirsching<br />
Redaktion: Dominique Krüger<br />
Bibliothek: Gudrun Walter, Ali Akkaya, Banu<br />
Doğan<br />
Aizanoi<br />
Photothek: Nurhan Özgenler, Secda Saltuk,<br />
Ahmet Aydın<br />
Neun Praktikant/inn/en waren jeweils<br />
für mehrwöchige Zeiträume in der<br />
Photoabteilung und in der Bibliothek<br />
eingesetzt.<br />
Sekretariat: Hülya Çatak<br />
Verwaltung: Anja Tessin (bis 30. 6.), Heiko<br />
Tessin (bis 13. 8.), Carmen Hamburger (ab<br />
20. 9.), Hülya Çötelioğlu<br />
Technisches Personal: Ahmet Attila (bis 30.<br />
6.), Hamza Fırat (bis 15. 7.), Sinan Nesil,<br />
Metin Öztürk (bis 31. 10.), Coşkun Parmak,<br />
Nezahat Saraç (ab 2. 8.), Ali Topkaya
Sponsoren und Förderer unserer Unternehmungen<br />
Unterstützung von Projekten der Abteilung:<br />
Unterstützung des Boğazköy/Hattuša-Projekts:<br />
Unterstützung des Pergamon-Projekts:<br />
5
Die Publikationen der Abteilung im Jahr 2010<br />
Die jährlich erscheinende Zeitschrift ‚Istanbuler Mitteilungen’ ist ein allgemeines Forum<br />
zur Diskussion der Archäologie in der Türkei. Daneben erscheinen die Reihen ‚Istanbuler<br />
Forschungen’ und ,Byzas’ sowie nach Bedarf Einzelpublikationen.<br />
Karabaklı<br />
ISTANBULER MITTEILUNGEN 59, 2009<br />
Martin BACHMANN, In Memoriam Gerd Schneider<br />
Andreas SCHACHNER, Das 16. Jahrhundert v. Chr. - eine Zeitenwende<br />
im hethitischen Zentralanatolien<br />
Richard POSAMENTIR - Nurettin ARSLAN - Iulian BÎRZESCU - Şehrazat<br />
KARAGÖZ - Hans MOMMSEN, Zur Herkunftsbestimmung archaischionischer<br />
Keramik III: Funde aus den Hellespontstädten, Histria und<br />
Olbia<br />
Martin SEYER, Zur Ausstattung der Kammern lykischer Felsgräber<br />
Oliver HÜLDEN, Die Festung auf dem Asas Dağ nordwestlich von<br />
Phellos (Zentrallykien)<br />
Claudia DORL-KLINGENSCHMID - Christian KAYSER, Das Nymphaeum<br />
von Diokaisareia<br />
Tommaso ISMAELLI, Il monopteros del santuario di Apollo a Hierapolis.<br />
Alla ricerca della sede dell‘oracolo alfabetico<br />
Sarah JAPP, Archäometrisch-archäologische Untersuchungen an Keramik<br />
aus Pergamon und Umgebung<br />
Hans MOMMSEN - Sarah JAPP, Neutronenaktivierungsanalyse von 161<br />
Keramikproben aus Pergamon und Fundorten der Region<br />
Gerwulf SCHNEIDER - Sarah JAPP, Röntgenfluoreszenzanalysen von 115<br />
Keramikproben aus Pergamon, Çandarlı, Elaia und Atarneus (Türkei)<br />
Elisabeth RATHMAYR, Das Haus des Ritters C. Flavius Aptus.<br />
Beobachtungen zur Einflussnahme von Hausbesitzern an Architektur<br />
und Ausstattung in der Wohneinheit 6 des Hanghauses 2 in Ephesos<br />
Beate BÖHLENDORF-ARSLAN - Martin DENNERT, Spolien in der<br />
Moschee und im Han von Çardak (Troas)<br />
Thomas BILLER - Timm RADT, Kürsat - eine unerforschte Burg der<br />
Kreuzfahrerzeit<br />
Ulf WEBER, Eine spätbyzantinische Ölpresse im Apollonheiligtum von<br />
Didyma<br />
Markus KOHL, Jean-Nicolas Huyot, Aufzeichnungen eines Pariser<br />
Architekten in Pergamon<br />
Gözde ÇELIK, Architectural Reflections of Political Authority during the<br />
Tanzimat Era<br />
Kurzmitteilung:<br />
Philipp NIEWÖHNER - Walter PROCHASKA, Ein frühbyzantinischer<br />
Großbau mit Wandverkleidung aus dokimischem Marmor<br />
im Druck:<br />
ISTANBULER MITTEILUNGEN 60, 2010<br />
ISTANBULER FORSCHUNGEN 52: INA EICHNER, Frühbyzantinische Wohnhäuser in Kilikien.<br />
Baugeschichtliche Untersuchung zu den Wohnformen in der Region um Seleukeia am Kalykadnos<br />
BYZAS 11: ALExANDER VON KIENLIN (Hrsg.), Holztragwerke der Antike
Workshop zum Thema „Handels- und Finanzgebaren<br />
in der Ägäis im 5. Jh. v. Chr.“<br />
Im Rahmen des von der Abteilung vom 31. Mai bis 2. Juni 2010 veranstalteten internationalen<br />
Workshops wurden ausgewählte numismatische, (wirtschafts-) historische und archäologische<br />
Fallstudien und Kernfragen miteinander in Beziehung gesetzt und fachübergreifend<br />
diskutiert, um die vielfältigen Facetten der Finanz- und Wirtschaftsgeschichte innerhalb der<br />
Ägäischen Welt des 5. Jh. v. Chr. zu analysieren und die athenozentrische Sicht auf diese<br />
Epoche zu relativieren. So brechen beispielsweise intensiv genutzte Handelskontakte scheinbar<br />
ab und die ägäische Welt wird zum ‘Spielball’ persischer, athenischer und spartanischer<br />
Hegemonieansprüche. Daneben zeigen die erhaltenen Quellen sehr gut, in welchem Maße<br />
Athen versuchte reglementierend einzugreifen. Das hierfür am häufigsten angeführte Beispiel<br />
ist sicherlich das sog. Attische Münzdekret. Das Handels- und Finanzgebaren des 5. Jhs. v.<br />
Chr. in der Ägäis lässt sich jedoch in seiner Komplexität keineswegs allein mit der Dominanz<br />
Athens beschreiben bzw. erklären.<br />
Die Vorträge und Diskussionen ließen deutlich werden, dass nur ein interdisziplinärer<br />
Forschungsansatz die Umbruchszeit des 5. Jhs. v. Chr. beschreiben helfen kann. Moderne<br />
Wirtschaftstheorien lassen sich dagegen nur in sehr begrenztem Maße zur Anwendung<br />
bringen. Die Teilnehmer, darunter Historiker, Ökonomen, Archäologen und Numismatiker,<br />
kamen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland und der Türkei. Die Publikation<br />
der Beiträge in einem Band der Byzas-Reihe ist in Vorbereitung.<br />
Die Tagung wurde vom DAI finanziert sowie zusätzlich in großzügiger Weise von BASF und<br />
der Firma Jüngling gesponsort.<br />
Anja Slawisch<br />
7
Göbekli Tepe – neue architekturgeschichtliche<br />
Forschungen<br />
In den seit 1995 unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />
(Orientabteilung des DAI) erforschten neolithischen Anlagen<br />
auf dem Göbekli Tepe, werden die durch Dipl.-Ing. Dietmar<br />
Kurapkat bis 2003 vor Ort durchgeführten bauforscherischen<br />
Untersuchungen fortgesetzt. Die Bauten des Göbekli<br />
Tepe geben Anlaß, über die Anfänge der Architektur, ihre<br />
Voraussetzungen und ihre Motivation nachzudenken. Im<br />
Zentrum der Betrachtungen standen im Herbst 2010 Bauten<br />
der Schicht III, die um 9500 v. Chr. datiert werden.<br />
In den untersuchten Anlagen C und E ist der natürliche Fels<br />
so sorgfältig abgearbeitet, daß er als Fußboden dient, aus<br />
dem jeweils zwei Felspodeste hervorragen. In C nehmen<br />
diese große monolithe ‚Zentralpfeiler‘ auf, die von zwei ringförmigen<br />
Mauern mit weiteren ‚Pfeilern‘ umstanden werden<br />
(Abb. oben). In E ist die aufgehende Architektur nicht erhalten,<br />
ihre Fundamentierung jedoch genau deswegen sichtbar<br />
(Abb. unten).<br />
In der vergleichenden Betrachtung beider Anlagen lassen sich<br />
Rückschlüsse auf die schrittweise Entstehung, Veränderung<br />
und – im Falle von E – Zerstörung der Architektur ziehen.<br />
Baubefunde in Anlage C belegen beispielsweise, daß die um<br />
die beiden ‚Zentralpfeiler‘ angeordneten ‚Pfeiler‘ des inneren<br />
Mauerrings nicht schrittweise errichtet und später die dazwischen<br />
liegenden Bereiche mit Bruchsteinmauerwerk gefüllt<br />
wurden. Stattdessen wurde der größte Teil des Rings wohl in<br />
einem Schritt erbaut, wobei zunächst die Bruchsteinmauern<br />
abschnittsweise errichtet und dann in eigens dafür vorgesehene<br />
Lücken die ‚Pfeiler‘ eingelassen wurden. Das erklärt<br />
auch, warum aufwendige Reliefdarstellungen an den ‚Pfeilern‘<br />
von den Mauern teilweise verdeckt werden. Es handelt sich<br />
wahrscheinlich weitgehend um wiederverwendete Bauglieder,<br />
die ursprünglich für andere Anlagen innerhalb des Göbekli<br />
Tepe gefertigt wurden.<br />
Der innere Ring von Anlage C ist somit nicht das Ergebnis<br />
eines schrittweisen Ausbaus, sondern eines systematischen<br />
Planungs- und Bauvorgangs, der entsprechendes Wissen,<br />
eine ausgefeilte Baustellenlogistik und (sehr viel) Arbeitskraft<br />
voraussetzte.<br />
Katja Piesker
Tavşan Adası – eine<br />
minoische Hafensiedlung<br />
nördlich von Didyma<br />
Die durch maritime Erosion bedrohte<br />
kleine Insel Tavşan Adası liegt nördlich des<br />
antiken Hafens von Didyma. Sie bildete<br />
einst die Spitze einer Landzunge, die mit dem<br />
nur 200 m entfernten türkischen Festland<br />
verbunden war. Seit 2006 legt die Universität Halle-Wittenberg mit Mitteln des<br />
Forschungsclusters 2 systematisch die Reste eines wichtigen mit zwei natürlichen Hafenbuchten<br />
ausgestatteten Handelsstützpunktes der ersten Hälfte des zweiten Jts v. Chr. frei.<br />
Die typisch minoischen, komplexen Architekturreste und Funde, zahlreiche kretische, kykladische<br />
und allgemein ostägäische Importe sowie deren lokale Nachahmungen ermöglichen in<br />
Verbindung mit den Ergebnissen der Feldforschungen in Milet und Iasos, die Bedeutung der<br />
karischen Küste innerhalb des minoischen Kommunikationsnetzwerkes klarer herauszustellen<br />
und kulturhistorisch neu zu bewerten. Die präzisen stratigraphischen Verhältnisse liefern<br />
zudem einen wichtigen Beitrag zur Feinchronologie. Auf eine stärker anatolisch geprägte<br />
Schicht TA2 mit kleinen Megaronbauten (FBZ II/III) folgt nach einem Hiatus eine minoische<br />
Neubesiedlung, die den eigentlichen Schwerpunkt der Grabungen darstellt. Deutlich zeichnen<br />
sich zwei Schichtpakete TA3 und TA4 ab, die mit Milet III und IVa bzw. aus kretischer Sicht<br />
MMIb/II und MMIII/SMIa zu synchronisieren sind. Die letzte bronzezeitliche Siedlung wurde<br />
am Ende von Spätminoisch Ia sehr wahrscheinlich durch ein Tsunami-Ereignis im Anschluss an<br />
den verheerenden Thera-Ausbruch 1726 cal. BC zerstört. Herausragende Funde sind u. a. ein<br />
amigdaloides Bergkristallsiegel mit Schiffsdarstellung (Abb. unten rechts), eine Gussform für<br />
eine Doppelaxt, Blei- und Kupferbarren, minoische Blei- und Steingewichte, Gefäßreste mit<br />
Linear A-Schriftzeichen. Nach der minoischen Zeit war die Fundstelle nur noch sporadisch in<br />
archaischer (TA5) und spätantiker bzw. frühbyzantinischer Zeit (TA6) besiedelt.<br />
François Bertemes<br />
9
Girmeler – Ausgrabung eines<br />
prähistorischen Fundplatzes im<br />
westlichen Lykien<br />
In Kooperation mit Prof. Dr. Taner Korkut von der Akdeniz<br />
Universität Antalya wurde im Sommer 2010 ein neues<br />
Grabungsprojekt in Girmeler gestartet, dessen Ziel die<br />
Erforschung der prähistorischen Besiedlungsgeschichte des<br />
xanthos-Tales im westlichen Lykien ist. Das Projekt wird von der<br />
Gerda Henkel Stiftung gefördert.<br />
Der Fundort Girmeler (früher Gebeler) liegt ca. 5 km nordwestlich<br />
der antiken Siedlung Tlos. An der Nordseite eines<br />
Felsüberhanges, der einen offenen Platz teilweise umschließt,<br />
führen zwei Karsthöhlen tief in den Fels hinein. Nordöstlich<br />
davon befindet sich in einer Felsspalte eine Thermalquelle, die<br />
heute noch für Heilbäder verwendet wird.<br />
Bei den neuen Ausgrabungen, die sich zunächst auf die Bereiche<br />
der beiden Höhleneingänge beschränkten, wurden umfangreiche<br />
Schichten aus römischer Zeit entdeckt, die offenbar im<br />
Zusammenhang mit einer Nutzung der Thermalquelle stehen.<br />
Unter den römischen Hinterlassenschaften kamen prähistorische<br />
Kulturschichten zum Vorschein, die nach Ausweis des<br />
Fundmaterials in das Frühchalkolithikum zu datieren sind.<br />
Bemalte Keramikscherben sind mit Funden aus der Siedlung<br />
Hacılar I (ca. 5800-5700 v.Chr.) identisch. Eine kleine sitzende<br />
Menschenfigurine aus Ton weist ebenfalls auf Verbindungen<br />
zum Burdur-Seengebiet hin. In der Steinindustrie wurde<br />
neben lokalem Silex auch importierter Obsidian verwendet.<br />
Fragmente von Lehmflechtwerkmauern, Feuerstellen und zahlreiche<br />
Reibsteine belegen verschiedene Siedlungsaktivitäten.<br />
Die Toten wurden innerhalb der Siedlung bestattet.<br />
Der Fundplatz Girmeler bezeugt eine frühe Besiedlung des<br />
xanthos-Tales im westlichen Lykien bereits zu Beginn des 6.<br />
Jahrtausends v. Chr.<br />
Ralf Becks
Rund um Kesikkaya – Grabungen in der Unterstadt<br />
von Hattuscha<br />
Im Rahmen eines neuen DFG-Projekts zur Entwicklung der südlichen<br />
Altstadt von Hattuscha konzentrieren sich die Grabungen auf<br />
zwei Bereiche westlich und östlich von Kesikkaya. Im Westen des so<br />
genannten Geschnittenen Felsen haben die Arbeiten eine kulturelle<br />
Abfolge zu Tage gefördert, die mit Unterbrechungen von den ersten<br />
Jahrhunderten des 2. Jahrtausends v. Chr. über ein Wohnviertel der<br />
hethitischen Epoche und die mittlere Eisenzeit bis in die Spätantike<br />
reicht. Insbesondere die älteste Schicht, die in der späten Karum-Zeit<br />
auf dem gewachsenen Boden errichtet wurde und in einem Brand<br />
zugrunde ging, erbrachte ein reichhaltiges Inventar. Neben mehreren<br />
Siegeln ist vor allem ein Kultgefäß von einmaliger Bedeutung, das so<br />
beschaffen ist, daß man es, nachdem es von der einen Seite befüllt<br />
wurde, um 180° Grad drehen muß, um die Flüssigkeit wieder ausgießen<br />
zu können.<br />
Östlich von Kesikkaya haben die Grabungen an einer Stelle angesetzt,<br />
an der bereits vor einigen Jahren große, gut behauene Werksteine an<br />
ihrem ursprünglichen Platz gefunden wurden. Trotz der deutlichen<br />
Störungen durch die Grabungen Th. Makridis von 1911 konnte hier<br />
ein Teil eines monumentalen Gebäudes freigelegt werden, das sich<br />
an den Felsen anlegt. Sein südlicher Bereich ist in seltener Art und<br />
Weise mit glatt behauenen, Orthostaten ähnlichen Steinen ausgekleidet.<br />
Geophysikalische Untersuchungen vervollständigen den<br />
Plan nach Süden bis hin zur Poternenmauer. Da der Bereich östlich<br />
von Kesikkaya von Süden her, das heißt im späten 17. und im 16.<br />
Jahrhundert v. Chr. von außerhalb der Stadt, relativ leicht erstürmt<br />
werden konnte, könnte es sich bei den hier parallel verlaufenden<br />
Mauerzügen um eine Reparatur der Befestigungen handeln.<br />
Andreas Schachner
Des Löwen neuer Kopf – Restaurierungen am<br />
Löwentor von Hattuscha<br />
Das Löwentor in der südwestlichen Oberstadt von Hattuscha ist eines der bedeutendsten<br />
Denkmäler der hethitischen Kultur. Das Feuer, in dem das Gebäude am Ende der hethitischen<br />
Epoche zugrunde ging, hat die einzigartigen Werksteine der Torlaibungen so in<br />
Mitleidenschaft gezogen, daß diese tiefe Risse und Spalten aufweisen. Diese wurden in<br />
den 1960er Jahren bereits verklebt, allerdings hat das damals verfügbare Material im Laufe<br />
der Zeit sein Funktion eingebüßt. In einem aufwendigen Projekt haben Restauratoren<br />
der Fachhochschule Erfurt diese entfernt und durch moderne Mörtel ersetzt, so daß der<br />
Gesamteindruck des Tores erheblich verbessert wurde.<br />
Wohl bereits im Altertum ging auch der Kopf des linken Löwen verloren. Um die ursprüngliche<br />
Symmetrie und Monumentalität dem Besucher zu verdeutlichen, wurde der Kopf mit<br />
speziellen Restaurierungsmörteln rekonstruiert. Dabei haben wir uns in der Gestaltung der<br />
Details eng an das rechts erhaltene Original angelehnt.<br />
Andreas Schachner<br />
13
14<br />
Hellenistische Grabkammer in Pergamon entdeckt<br />
Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen zu den Grabdenkmälern und Friedhöfen der<br />
antiken Metropole Pergamon ist die Grabkammer eines hellenistischen Tumulus (Grabhügel)<br />
aus der Zeit der Königsherrschaft der Attaliden (3.-2. Jh. v. Chr.) entdeckt worden. Die<br />
Grabkammer wurde vermutlich schon seit Jahrzehnten von Raubgräbern aufgesucht, durch<br />
deren illegale Machenschaften die höchst qualitätvolle Quaderarchitektur der Kammer<br />
schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. So hat man einen Flügel der steinernen Grabtür,<br />
die für Nachbestattungen mit einem Schloß versehen war und die metallene Beschläge<br />
und Nägel in Stein imitiert, mutwillig zerbrochen. Trotzdem konnten wir zu unserer großen<br />
Überraschung den Sarkophag unter Grabungsschutt noch in seiner originalen Position ausfindig<br />
machen. Der Deckel war – vielleicht schon in antiker Zeit – aufgebrochen, aber es fanden<br />
sich am Boden des Sarkophagkastens noch die Reste des Skeletts eines über vierzigjährigen<br />
Mannes. Von den Grabbeigaben konnte glücklicherweise noch ein Tongefäß geborgen werden,<br />
das sich in die zweite Hälfte des 3. Jhs. v. Chr. einordnen läßt. Dank dieser Datierung<br />
und der gut erhaltenen Gewölbearchitektur wird die Grabkammer zu einem wichtigen<br />
Referenzpunkt der Architekturgeschichte des Hellenismus werden. Die Qualität der Anlage<br />
und ihre prominente Platzierung auf einem Hügel nordöstlich des Stadtberges von Pergamon<br />
lassen auf eine bedeutende Persönlichkeit als Grabinhaber schließen, den wir im engsten<br />
Umfeld der pergamenischen Königsfamilie vermuten.<br />
Um die noch erhaltenen Reste der Grabtür vor Diebstahl oder weiteren Zerstörungen zu<br />
bewahren, ist sie mit einem Helikopter des Umwelt- und Forstministeriums in das Museum<br />
von Bergama gebracht worden, wo sie in Zukunft die wichtige Sammlung pergamenischer<br />
Altertümer weiter bereichern wird.<br />
Felix Pirson
Naturheiligtümer in Pergamon<br />
Das im Vorjahr dank großzügiger finanzieller Unterstützung der<br />
Fritz Thyssen Stiftung begonnene Projekt zur Erforschung von<br />
Felsheiligtümern am Osthang des Stadtberges konnte in diesem Jahr<br />
mit bemerkenswerten Neufunden und überraschenden Ergebnissen<br />
vorläufig abgeschlossen werden. Im Untersuchungsgebiet haben<br />
sich zwei Anlagen als Kultplätze identifizieren lassen, bei zwei<br />
weiteren Anlagen ist eine solche Interpretation zumindest sehr<br />
wahrscheinlich. Völlig unerwartet war die Entdeckung einer großen<br />
Bauterrasse unmittelbar unterhalb des oberen Nordosttors<br />
der Stadt, die wohl ebenfalls mit den kultischen Aktivitäten in<br />
diesem bislang als abgelegen und unbedeutend geltenden Teil des<br />
Stadtgebietes zusammenhängt.<br />
Auf Basis der neuen Ergebnisse können wir nun zeigen, daß das<br />
stark von Felsen durchsetzte Areal in hellenistischer Zeit ein<br />
Zentrum der Verehrung von Naturgottheiten wie Meter-Kybele<br />
gewesen ist. Der einfache Charakter der Kultplätze, die bis auf<br />
die oben erwähnte Terrassenanlage ohne aufwendige bauliche<br />
Gestaltung auskommen, bedeutet jedoch nicht, daß es sich um<br />
Heiligtümer primär für die städtischen Unterschichten gehandelt<br />
hätte. Vielmehr unterstreicht der Fund hunderter Fragmente von<br />
zum Teil hoch qualitätvollen Tonfiguren und gleichermaßen aufwendiger<br />
Keramik in einer künstlich erweiterten Felsspalte, daß<br />
auch wohlhabendere Mitglieder der städtischen Gesellschaft zu den<br />
Besuchern der Heiligtümer zählten. Das Fundmaterial spricht für<br />
die Nutzung der Anlagen für die Verehrung weiblicher Gottheiten,<br />
in deren Rahmen auch kultische Mahlzeiten abgehalten wurden.<br />
Aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang die zahlreichen<br />
Tierknochen, die von Lämmern und jungen Schweinen stammen.<br />
In normalem häuslichem Abfall sind derartige Überreste eher selten<br />
zu finden.<br />
Felix Pirson
3D-Stadtmodell des antiken Pergamon<br />
Seit Herbst 2009 wird an der Abteilung Istanbul des DAI an der Erstellung eines<br />
3D-Stadtmodells für das antike Pergamon gearbeitet. Das Projekt findet im Rahmen des<br />
Forschungsverbundes „Das Berliner Skulpturennetzwerk“ statt (<strong>Institut</strong> für Klassische<br />
Archäologie der FU Berlin, SMB/Antikensammlung), der vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) finanziert wird.<br />
Grundlage des Modells bilden Vermessungsdaten der Pergamongrabung des DAI, die<br />
ein detailgetreues Geländemodell des Burgberges und seines Ruinenbestandes ermöglichen<br />
(Kooperation Karlsruher <strong>Institut</strong> für Technologie – Hochschule Karlsruhe). Das<br />
Rekonstruktionsmodell wird Pergamon im Zustand seines urbanistischen Höhepunktes in der<br />
mittleren Kaiserzeit zeigen und berücksichtigt dabei die Ergebnisse der aktuellen archäologischen<br />
Forschungen in Pergamon. Die technischen Anforderungen einer dreidimensionalen<br />
Modellierung ermöglichen und erfordern dabei zugleich eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit 140 Jahren Forschungsgeschichte zu den pergamenischen Monumenten und deren<br />
bisherigen Rekonstruktionsvorschlägen. Die 3D-Modellierung der Bauten erfolgt in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Darstellungslehre der BTU Cottbus, der auch<br />
die theoretischen Grundlagen und Verfahrensweisen für Modellierung, Darstellung und<br />
Gestaltung entwickelt hat. Dabei strebt das Modell eine überzeugende Synthese aus wissenschaftsmethodischen<br />
und ästhetischen Prinzipien an, während eine vermeintlich lebensechte<br />
Visualisierung des Stadtbildes bewußt abgelehnt wird. Die softwaretechnische Umsetzung<br />
der 3D-Visualisierung erfolgt in Kooperation mit dem Zuse-<strong>Institut</strong> Berlin. Die Ergebnisse<br />
werden in die für 2011/12 in Berlin geplante Pergamon-Ausstellung einfließen, wo pergamenische<br />
Skulpturen virtuell wieder in ihren ursprünglichen architektonischen Kontexten<br />
gezeigt werden sollen. Darüber hinaus eröffnen die neuen archäologischen Erkenntnisse und<br />
die vielfältigen technischen Möglichkeiten des 3D-Modells der Pergamon-Forschung auch in<br />
Zukunft neue Perspektiven der Auseinandersetzung mit Architektur und Topographie einer<br />
der bedeutendsten antiken Stadtanlagen (Abb. unten: Pergamon, Modell der Theaterterrasse.<br />
BTU Cottbus, Lehrstuhl Darstellungslehre, Prof. D. Lengyel).<br />
Felix Pirson – Verena Stappmanns – Eric Laufer<br />
17
18<br />
Oinoanda – Schutz für ein epigrafisches Welterbe<br />
Die Arbeiten 2010 in Oinoanda standen ganz im Zeichen der Errichtung eines Depotgebäudes<br />
zum Schutz der wertvollen Inschriftenfunde. In den vorausgegangenen Forschungskampagnen<br />
war deutlich geworden, dass die zahlreichen Fragmente der bekannten Diogenesinschrift –<br />
offen im Gelände liegend – vielfach von Verwitterung und Zerstörung, aber auch von<br />
Diebstahl bedroht sind. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde das Projekt eines einbruchssicheren<br />
Depotgebäudes aus Stahl entwickelt. Die erheblichen Kosten für ein solches Gebäude<br />
konnten nur mit Hilfe eines internationalen Spendenaufrufs, der ein herausragendes Echo<br />
fand, bestritten werden.<br />
Schon der Transport des mehr als 12 Tonnen wiegenden Baumaterials in das unwegsame<br />
und steile Ruinengelände stellte sich als logistische Herausforderung dar, musste er doch mit<br />
Hilfe von Packtieren und Trägern bewältigt werden. Als Bauplatz wurde eine Stelle auf der<br />
Esplanade ausgewählt, deren Lage zwischen dichtem Baumbestand die Ruinenstätte weder<br />
optisch noch in archäologischer Hinsicht beeinträchtigt. In wenigen Wochen konnte hier das<br />
vollkommen mit Stahlplatten verkleidete und damit einbruchssichere Gebäude errichtet werden.<br />
Die im Inneren eingerichteten Schwerlastregale konnten noch während der Kampagne<br />
mit fast hundert geborgenen Fragmenten der philosophischen Inschrift bestückt werden<br />
(Abb. S. 19).<br />
Unter den geborgenen Stücken finden sich Fragmente, die erst in dieser Kampagne entdeckt<br />
wurden. Zu diesen Neufunden zählt auch eine bemerkenswerte Sentenz, die den<br />
göttlichen Ursprung von Naturphänomenen in Frage stellt. Neben den Dokumentations-<br />
und Bergungsarbeiten an den Inschriften nahm die Aufnahme der antiken Bauwerke von<br />
Oinoanda auch in dieser Forschungskampagne wieder breiten Raum ein. Unter anderem<br />
wurde der etwa 60 m lange Abschnitt der hellenistischen Stadtmauer mit dem Laserscanner<br />
erfasst (Abb. unten: Ausschnitt aus dem dreidimensionalen Punktwolkenmodell).<br />
Liste der Hauptsponsoren für das Depothaus in Oinoanda<br />
The Gilbert de Botton Memorial Foundation<br />
Prof. Martin Ferguson Smith<br />
Gustav Kranck, Steelteam<br />
Kulturerhalt des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland
John Fraser<br />
Prof. Klaus Fischer/Fischer Befestigungsysteme<br />
Centro Internazionale per lo Studio der Papiri Ercolanesi (CISPE)<br />
Seven Pillars of Wisdom Trust<br />
Societat Catalana d‘Estudis Clàssics<br />
Sponsoren der Forschungsarbeit in Oinoanda<br />
Thyssen-Stiftung<br />
Gesellschaft der Freunde und Förderer der Nordrhein-Westfälischen Akademie<br />
der Wissenschaften<br />
KölnAlumni - Freunde und Förderer der Universität zu Köln<br />
Stiftung Altertumskunde der Universität zu Köln<br />
Kim Hee-Kyung Stiftung für europäische Kultur- und Geisteswissenschaften<br />
Martin Bachmann<br />
19
20<br />
Die Stadt Priene vom Hellenismus bis ins Mittelalter<br />
Die um die Mitte des 4. Jhs. v. Chr. gegründete Stadt Priene am Südfuß des Mykale-<br />
Gebirges etwa 15 km nördlich von Milet bietet besonders günstige Voraussetzungen für die<br />
Untersuchung städtebaulicher Zusammenhänge. Die Arbeiten der Kampagne 2010 galten<br />
wie in den Vorjahren vor allem solchen Bereichen der antiken Stadt, in denen sich urbanistisch<br />
bedeutsame Veränderungen gut fassen lassen, ferner einigen spätantik-frühbyzantinischen<br />
Gebäuden.<br />
So wurde die vor vier Jahren begonnene Untersuchung eines bescheidenen, aber im<br />
Hellenismus offenbar intensiv genutzten und bebauten Kultplatzes für Kybele und andere<br />
Gottheiten am Felshang oberhalb des Wohngebietes fortgesetzt. Mittlerweile sind Reste<br />
einer Treppenanlage sowie eines umbauten Geländevorsprungs als zentrale Elemente der<br />
Bebauungsstruktur erfaßt. Im westlichen Wohngebiet wurden sowohl die Ausgrabung<br />
eines in der 2. Hälfte des 2. Jhs. v. Chr. zerstörten Wohnhauses als auch die gründliche<br />
Bauuntersuchung der schon vor über hundert Jahren freigelegten aber nur unzureichend<br />
dokumentierten Wohnhäuser fortgeführt. In diesem Areal liegt auch die wohl um 400 n. Chr.<br />
durch den Umbau eines antiken Wohnhauses entstandene Synagoge, die nach den jüngsten<br />
Untersuchungen mit einer Grundfläche von mindestens 740 m 2 mehr als doppelt so groß war<br />
wie bisher angenommen. Nur wenig später ist die dreischiffige Basilika östlich der Stadt in<br />
einer Nekropole errichtet worden, deren Untersuchung vor zwei Jahren in Angriff genommen<br />
wurde. In der letzten Kampagne wurden die Abmessungen des Gebäudes – sie stehen denen<br />
der seit langem bekannten „Bischofskirche“ beim Theater kaum nach – und vor allem bemerkenswerte<br />
Reste bemalten Wandputzes festgestellt (Abb. unten, Foto Birgitta Schödel).<br />
Unter den sonst betriebenen Projekten sind besonders anthropologische Untersuchungen<br />
von Bestattungen der byzantinischen Nekropole beim Heiligtum der ägyptischen Götter<br />
zu nennen, die Aufschlüsse über Gesundheitszustand und Lebensumstände der Bewohner<br />
Prienes im Mittelalter erbringen sollen.<br />
Wulf Raeck
Römische Bautechnik und Metallfunde in Aizanoi<br />
Die Forschungen zur antiken Siedlung südlich des<br />
Zeustempels in Aizanoi erbrachten 2010 erneut<br />
wichtige Befunde. Die Hinweise auf hellenistische<br />
Wohnbebauung haben sich vermehrt; es zeichnet<br />
sich eine Gliederung des Siedlungshügels in Terrassen<br />
ab. Auch Funde luxuriöser Reliefkeramik sind nun zu<br />
verzeichnen (Abb. oben). Noch in das 1. Jh. v. Chr.<br />
gehören aufwendige Maßnahmen zur systematischen<br />
Wasserableitung von diesem Hügel. Die Nord-<br />
West-Ecke des schon 2008/7 angegrabenen großen<br />
Brunnenbauwerkes der frühen Kaiserzeit wurde freigelegt<br />
(Abb. unten links). Es ist in ältere Schichten<br />
des Siedlungshügels eingetieft. Die umgebende<br />
Wohnbebauung wurde durch eine mächtige, nur als<br />
Ausbruchgraben nachweisbare Mauer von ihm abgetrennt.<br />
Überraschend war der Nachweis, dass die Ecke<br />
des Brunnenbauwerkes mit vertikalen Holzpfählen fundamentiert ist, eine römische, besonders<br />
von Militärs praktizierte Bauweise, die in Kleinasien unbekannt ist. In Aizanoi wurde<br />
sie schon bei einer wenig älteren späthellenistischen Befestigungsmauer angewandt. Noch<br />
unklar ist, weshalb sie auch an einem Bauwerk Verwendung fand, das keinen militärischen<br />
Charakter hatte.<br />
Die Restaurierung einer der byzantinischen Bronzekannen des Jahres 2009 erlaubte die<br />
Entdeckung ihrer reichen Ritz- und Applikdekoration mit einem Psalmvers (29, 3) am Hals<br />
(Abb. unten rechts). Sie gehört vielleicht zum liturgischen Gerät der byzantinischen Kirche im<br />
ehemaligen Zeustempel. Zudem wurden 2010 Restaurierungsmaßnahmen am Ostgiebel des<br />
Zeustempels vorbereitet.<br />
Ralf von den Hoff<br />
21
Eine neu entdeckte Rundkirche am<br />
Wallfahrtsort des Erzengels Michael in<br />
Germia (Galatien)<br />
Ein Höhepunkt des Germia-Surveys 2010 war die Entdeckung<br />
einer bis dato unbekannten Rundkirche. Sie liegt außerhalb des<br />
Wallfahrtsorts unter einem Schutthügel begraben. Auf dem Hügel<br />
ist viel Marmor zu finden; verschiedenfarbige Plattenfragmente<br />
müssen importiert worden sein und werden eine prächtige<br />
Wandverkleidung gebildet haben. Diverse Glasmosaiksteinchen<br />
dürften von einem Gewölbemosaik stammen und ließen auf die<br />
Existenz eines byzantinischen Repräsentationsbaus schließen. Das<br />
hat sich nun bestätigt, als der Platz unter Leitung von E. Erkul und<br />
H. Stümpel (Kiel) einer geophysikalische Prospektion unterzogen<br />
wurde (Abb. unten links). Die Arbeiten wurden von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft finanziert.<br />
Der Hügel enthält einen Rundbau von über 25 m Durchmesser. Im<br />
Zentrum der geraden Ostwand sitzt eine Apsis, die das Gebäude<br />
als Kirche ausweist. Im Westen scheint es einen Narthex gegeben<br />
zu haben. Wahrscheinlich ist außerdem eine innere Stützenstellung,<br />
so dass der große Durchmesser in einen äußeren Umgang und<br />
eine kleinere Mittelkuppel aufgeteilt wurde. Die Umgebung der<br />
Kirche ist unbebaut bis auf einen stark gestörten Ruinenkomplex<br />
im Süden. Eine am Fuß des Schutthügels gefundene Grabinschrift<br />
nennt ein Kloster. Es könnte sein, dass es sich bei dem Rundbau um<br />
die Klosterkirche und bei dem südlich benachbarten Ruinenkomplex<br />
um die übrigen Klostergebäude handelt.<br />
Philipp Niewöhner
Das erste Gebäude der deutschen Botschaft in<br />
Ankara<br />
Als Ankara 1923 Hauptstadt der türkischen Republik wurde, ließ die deutsche Regierung<br />
zügig ein Holzhaus in Fertigteilbauweise als Botschaftsgebäude in Çankaya errichten.<br />
Die präfabrizierten Elemente wurden von der Firma Christoph und Unmack aus Niesky/<br />
Oberlausitz angeliefert. In deren Produktion wurde seinerzeit mit bedeutenden Namen verbundene<br />
Pionierarbeit für den Holzbau der Moderne geleistet, erwähnt sei hier nur Konrad<br />
Wachsmann.<br />
Staatsgründer Atatürk selbst soll sich bei einem Besuch begeistert über den praktischen<br />
Charakter des Gebäudes geäußert haben. Dennoch blieb das als Provisorium konzipierte<br />
Holzhaus nur wenige Jahre in Dienst, ehe es von der heute noch genutzten massiven<br />
Anlage in Gestalt eines ostelbischen Landguts abgelöst wurde. Das zu Demontage und<br />
Wiederaufbau prädestinierte Gebäude war zuvor als Geschenk an das Atatürk Orman Çiftliği<br />
– ein weitläufiges, vom Staatsgründer persönlich konzipiertes Mustergut vor den Toren der<br />
Stadt – abgegeben worden. Dort wurde es bis vor kurzer Zeit als Wohnhaus genutzt und<br />
steht nun in baufälligem Zustand leer. Eine Wiederherstellung ist bald vorgesehen, droht aber<br />
den originalen Zustand des Gebäudes in vielen Bereichen zu verändern und zu überdecken.<br />
Mit der gründlichen Bauaufnahme konnte nun die originale Substanz in allen Einzelheiten<br />
wissenschaftlich dokumentiert und damit die Grundlage für eine sachgerechte Restaurierung<br />
geschaffen werden. Das erste Gebäude der deutschen Botschaft in Ankara wird als Gästehaus<br />
des Atatürk Orman Çiftliği auch in Zukunft erhalten werden.<br />
Die Aufnahmearbeiten wurden durch das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts<br />
ermöglicht.<br />
Martin Bachmann<br />
23
24<br />
Epochen Kleinasiens in neuem Licht<br />
Die Bestände des Fotoarchivs der Abteilung konnten in diesem Jahr um zwei bedeutende<br />
Neuzugänge bereichert werden:<br />
Zum einen wurden zwei historische Fotoalben mit Aufnahmen des schwedischen Fotografen<br />
Gustav Berggren aus Privatbesitz der Familie Benzing dem <strong>Institut</strong> großzügig überlassen und<br />
konnten nach Istanbul überführt werden. Die beiden Alben stammen von dem deutschen<br />
Ingenieur Ernst Schwager, der als Chef des Zentralmagazins der Anatolischen Eisenbahn in<br />
Haydarpaşa tätig war. Es handelt sich um etwa 100 großformatige Fotografien vom Bau der<br />
Anatolischen Bahn, die um 1900 entstanden. Sie bereichern nun die einzigartige Sammlung<br />
historischer Glasnegative Berggrens in den Fotobeständen des <strong>Institut</strong>s, die gleichzeitig<br />
dessen Grundstock darstellen. Neben den Nachlässen im Medelhavs Museet in Stockholm<br />
und im Archäologischen Museum Istanbul beherbergt das DAI Istanbul heute mit ca. 600<br />
Stück die größte Sammlung an originalen Glasplatten des bedeutenden schwedischen<br />
Fotografen. Dazu treten nun die beiden Alben. Sie enthalten neben Aufnahmen wichtiger<br />
Streckenabschnitte, Brückenbauwerken und technischer Einrichtungen der Anatolischen Bahn<br />
auch solche von historischen Monumenten und großformatige Städtepanoramen als charakteristisches<br />
Sujet der Fotografie um 1900.<br />
Zum anderen vermachte die Kunsthistorikerin und Spezialistin für die Architektur der<br />
west anatolischen Beyliks, Prof. Ayda Arel, ihre umfangreichen Fotobestände aus der jahrzehntelangen<br />
Beschäftigung<br />
mit der vorosmanischen und<br />
osmanischen Architektur der<br />
Westtürkei den Beständen des<br />
<strong>Institut</strong>s. Prof. Arel ist u. a.<br />
Mitbegründerin des Türk Tarih<br />
Vakfı. Ihre großzügige Stiftung<br />
ergänzt die Fotobestände des<br />
<strong>Institut</strong>s um eine wesentliche,<br />
bisher in den Sammlungen<br />
unterrepräsentierte Epoche der<br />
Geschichte Kleinasiens.<br />
Martin Bachmann
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Zero Books/Ege Yayınları ist ein akademischer Verlag mit<br />
angeschlossener Buchhandlung und modernem Antiquariat. Unser<br />
Sortiment ist spezialisiert auf Bücher zur Vorgeschichte, Archäologie,<br />
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Osmanistik und Turkologie. Darüber hinaus können wir Ihnen jedes<br />
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Mark Wilson<br />
BIBLICAL TURKEY<br />
A Guide to the Jewish and Christian Sites of Asia Minor<br />
A Guide to the Jewish and<br />
Christian Sites of Asia Minor<br />
Mark Wilson<br />
ISBN 978-605-5607-35-7<br />
Biblical Turkey ist eine umfassender Führer<br />
zu alten jüdischen und christlichen Stätten<br />
in der Türkei. Er enthält alle Verweise<br />
zu Städten, Regionen, Provinzen und<br />
natürlichen Landmarken in der Hebräischen<br />
Bibel und dem Alten Testament, in den<br />
apokryphen/deuterokanonischen Schriften,<br />
dem Neuen Testament und den Schriften<br />
der apostolischen Väter. Außerdem gibt es<br />
jeweils Hinweise zu in der Nähe gelegenen<br />
interessanten Orten. Mit Hilfe von „In-Sites“<br />
kann der Leser zwischen den Zeilen der<br />
alten Texte lesen, und im Abschnitt „Ancient<br />
Voice“ berichten antike Schriftsteller über die<br />
Alte Welt von Asia Minor. Farbabbildungen<br />
und Pläne von ausgesuchten Orten<br />
illustrieren den Band.<br />
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internationalen Konferenz in München<br />
(30.März – 1. April 2007)<br />
Dieses Buch bildet eine Momentaufnahme<br />
des derzeitigen Forschungsstands der<br />
antiken Holzkonstruktionen.<br />
(erscheint Februar 2011)<br />
herausgegeben von der Abteilung Istanbul<br />
des Deutschen Archäologischen <strong>Institut</strong>s<br />
Tagungsberichte und Monographien zur Archäologie und Kulturgeschichte<br />
Kleinasiens von der Frühgeschichte bis in die Osmanische Zeit<br />
Alexander von Kienlin (Hrsg.)<br />
11<br />
Holztragwerke der Antike<br />
Bisher erschienen:<br />
BYZAS 1<br />
Adolf Hoffmann (Hrsg.)<br />
Ägyptische Kulte und ihre Heiligtümer im Osten<br />
des Römischen Reiches (2005)<br />
BYZAS 2<br />
Clemens Lichter (ed.)<br />
How Did Farming Reach Europe? (2005)<br />
BYZAS 3<br />
Wolfgang Radt (Hrsg.)<br />
Stadtgrabungen und Stadtforschung im<br />
westlichen Kleinasien (2006)<br />
BYZAS 4<br />
Dirk Paul Mielke / Ulf-Dietrich Schoop / Jürgen<br />
Seeher (Hrsg.)<br />
Strukturierung und Datierung in der hethitischen<br />
Archäologie (2006)<br />
BYZAS 5<br />
Franz Alto Bauer (Hrsg.)<br />
Visualisierungen von Herrschaft<br />
Frühmittelalterliche Residenzen – Gestalt und<br />
Zeremoniell (2006)<br />
BYZAS 6<br />
Peter Baumeister<br />
Der Fries des Hekateions von Lagina Neue<br />
Untersuchungen zu Monument und Kontext<br />
(2007)<br />
BYZAS 7<br />
Beate Böhlendorf-Arslan – Ali Osman Uysal –<br />
Johanna Witte-Orr (eds.)<br />
Çanak. Late Antique and Medieval Pottery and<br />
Tiles in Mediterranean Archaeological Contexts<br />
(2007)<br />
BYZAS 8<br />
Peter I. Schneider<br />
Die Rizk-Moschee in Hasankeyf. Bauforschung und<br />
Baugeschichte (2008)<br />
BYZAS 9<br />
Martin Bachmann (Hrsg.)<br />
Bautechnik im antiken und vorantiken Kleinasien<br />
(2009)<br />
BYZAS 10<br />
Janet Lorentzen, Felix Pirson,<br />
Peter Schneider und Ulrike Wulf-Rheidt (Hrsg.)<br />
Aktuelle Forschungen zur Konstruktion, Funktion<br />
und Semantik Antiker Stadtbefestigungen (2010)<br />
Verlag Ege Yayınları<br />
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