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Deutsches Archäologisches Institut

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Titelbild: Eingang der neu entdeckten Grabkammer in<br />

einem hellenistischen Tumulus in Pergamon (s. S. 14)<br />

Redaktion: Jürgen Seeher<br />

Druck: Zero Prod. Ltd., İstanbul<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Archäologisches</strong> <strong>Institut</strong><br />

İnönü Caddesi 10<br />

TR-34437 İstanbul<br />

Tel. (0212) 393 76 00 Fax (0212) 393 76 40<br />

e-mail: sekretariat@istanbul.dainst.org<br />

Durch eine Spende können Sie unsere Arbeit unterstützen:<br />

Empfänger: Bundeskasse Halle, Konto Nr. 86001040<br />

bei der Deutschen Bundesbank-Filiale Leipzig (BLZ 860 000 00)<br />

IBAN: DE38 8600 000 000 8600 10 40, BIC: MARKDEF1860<br />

Verwendungszweck: Kassenzeichen ZV91890136 Spende DAI Istanbul<br />

oder<br />

Empfänger: Alman Arkeoloji Enstitüsü<br />

Yapı Kredi Bankası, Gümüşsuyu Şubesi<br />

Hesap No. 69307175 (YTL-Konto) oder 69415683 (€-Konto)<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter<br />

www.dainst.org/istanbul


Ereignisse und Entwicklungen<br />

Als Kulturhauptstadt Europas konnte sich İstanbul im Jahr 2010 der besonderen<br />

Aufmerksamkeit hochrangiger Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland erfreuen.<br />

Bei Besuchen von Bundesaußenminister Guido Westerwelle, Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

und Bundespräsident Christian Wulff kam es auch zu Kontakten und Gesprächen mit der<br />

Leitung der Abteilung İstanbul des DAI. Staatsministerin Cornelia Pieper nahm sich die Zeit<br />

für Besuche der Abteilung (Abb. unten) und der Pergamongrabung, was wir als besondere<br />

Wertschätzung unserer Arbeit auffassen dürfen. Wir verbinden damit die Hoffnung, daß uns<br />

seitens der deutschen Politik auch in Zukunft die gleiche Unterstützung zuteil wird, die neben<br />

einem vertrauensvollen Verhältnis zum Ministerium für Kultur- und Tourismus der Republik<br />

Türkei und den türkischen Kolleginnen und Kollegen wesentliche Stütze unserer Arbeit ist. In<br />

diesem Zusammenhang sei es mir gestattet, aus meiner Ansprache anläßlich des diesjährigen<br />

Symposiums für Ausgrabungen und Forschungen in der Türkei (İstanbul 24.-28. 5. 2010) zu<br />

zitieren: „Wir sind uns wohl bewußt, daß die Anfänge vieler ausländischer Projekte in der<br />

Türkei in einer Zeit liegen, in der die Archäologie ein wichtiges Werkzeug der Politik war und<br />

die Errichtung großer archäologischer Museen zu den vorrangigen Zielen der damals führenden<br />

Mächte zählte. Auf Basis einer kritischen Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit<br />

sollte dann aber auch deutlich werden, daß die moderne ausländische Archäologie in der<br />

Türkei nicht mehr ein Relikt der Politik des späten 19. Jhs. ist, sondern sich in ihrer langen<br />

Geschichte grundsätzlich gewandelt hat. Wesentlicher Ausdruck dieses Wandels ist die<br />

Internationalisierung der Archäologie, die auf dem Gebiet der Forschung – aber auch der<br />

Völkerverständigung – ein großartiges Potential bietet“.<br />

1


2<br />

Ein besonders überzeugendes Beispiel für deutsch-türkische<br />

Wissenschaftskooperationen auch jenseits der Zentren<br />

İstanbul, Ankara und İzmir hat das Kolloquium „Archaeological<br />

Research in Western Central Anatolia“ (Kütahya 8.-9. 3. 2010)<br />

geliefert, das gemeinsam von der Dumlupınar Üniversitesi<br />

Kütahya, der Universität Freiburg und dem DAI ausgerichtet<br />

wurde. An der Abteilung İstanbul fand die international<br />

besetzte Tagung „Handels- und Finanzgebaren in der Ägäis im<br />

5. Jh. v. Chr.“ statt, und auch die Veranstaltungen im Rahmen<br />

des wissenschaftlichen Netzwerkes „Epochenwandel und historische<br />

Transformationsprozesse in Anatolien“ haben zum<br />

Austausch zwischen deutschen, türkischen und internationalen<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beigetragen.<br />

In diesem Jahr fand die jährliche Tagung von Europa<br />

Nostra, dem europäischen Verbund nicht-staatlicher<br />

Denkmalschutzorganisationen, in İstanbul statt. Im Vorfeld<br />

wurde unter dem Titel „Wie schaffen es die Anderen?“ eine<br />

Serie von Veranstaltungen durchgeführt, zu denen Vertreter<br />

ausländischer Organisationen eingeladen waren. Bei dem von<br />

Europa Nostra und dem DAI İstanbul am 7. 5. 2010 veranstalteten<br />

Treffen gab es einen Erfahrungsaustausch zwischen<br />

Vertretern verschiedener Denkmalschutzorganisationen aus<br />

Deutschland und der Türkei zu Fragen des Kulturerbes im<br />

Hinblick auf Gesetzgebung, Management, Vermittlung und<br />

den besten Vorgehensweisen.<br />

Über unsere in diesem Jahr wieder sehr erfolgreichen<br />

Forschungsprojekte, denen zum Teil überraschende<br />

Entdeckungen gelungen sind, wird im folgenden ausführlich<br />

berichtet. Verlassen hat die Abteilung İstanbul in diesem Jahr<br />

das Ehepaar Tessin, denen Frau Carmen Hamburger in der<br />

Leitung der Verwaltung gefolgt ist. Als Auslandsstipendiatin<br />

für Archäologische Bauforschung konnten wir Dr.-Ing. Katja<br />

Piesker begrüßen. Den ehemaligen Mitarbeitern gilt unser<br />

Dank für ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit, den neuen<br />

Kolleginnen wünschen wir viel Erfolg bei ihren Aufgaben in<br />

İstanbul.<br />

Wie in jedem Jahr, so gilt auch 2010 unser besonderer Dank<br />

den Stiftungen und Förderern, ohne deren Hilfe unsere Arbeit<br />

nicht mehr möglich wäre (s. S. 5). Hepinize çok teşekkür<br />

ederim!<br />

Felix Pirson


Forschungen des DAI und Mitarbeiter der Abteilung<br />

im Jahr 2010<br />

Die <strong>Institut</strong>smitarbeiter berichten über die von ihnen geleiteten Projekte auf eigenen Seiten<br />

in diesem Heft: Girmeler (Provinz Muğla) S. 10-11, Boğazköy/Hattuša (Provinz Çorum)<br />

S. 12-13, Pergamon (Provinz İzmir) S. 14-17, Oinoanda (Provinz Muğla) S. 18-19, Germia<br />

(Provinz Eskişehir) S. 22 und Ankara (S. 23). Andere DAI-Projekte oder Projekte mit DAI-<br />

Beteiligung fanden statt in Didyma (Provinz Aydın) s. u. und S. 9, Priene (Provinz Aydın) S.<br />

20, Aizanoi (Provinz Kütahya) S. 21 sowie in:<br />

Göbekli Tepe (Provinz Şanlıurfa): Eine der wichtigsten Aufgaben der Arbeiten im Jahr 2010 lag<br />

in der Geraderichtung der in situ stehenden, durch Hangdruck aber in Schieflage geratenen<br />

megalithischen Zentralpfeiler der Anlage D. Das Vorhaben konnte erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Im Bereich der Anlagen A bis D wurden ferner archäologische Sondierungen für<br />

Fundamentierung der für das vorgesehene Schutzdach notwendigen Stützen unternommen.<br />

Die im Vorjahr angelegten neuen Grabungsareale auf der Nordwestkuppe des Hügels konnten<br />

erweitert werden. Wie erwartet wurden hier erste Befunde monumentaler Bauanlagen<br />

angetroffen. Hervorzuheben ist ein monumentaler Türlochstein mit zwei Durchlässen, die<br />

von einer Schlange in Flachrelief und drei in Hochrelief dargestellten Tieren – einem Stier,<br />

einem Schafsbock und einem Raubtier, wahrscheinlich einem Leoparden – flankiert werden.<br />

Am Südhang der südwestlichen Hügelkupppe wurde ausserdem eine fast 2 m grosse<br />

totempfahlartige Skulptur geborgen, die als Bildelemente ein Raubtier, zwei Personen und<br />

zwei Schlangen beinhaltet (Leitung: Klaus Schmidt, Orient-Abteilung des DAI). Zu den neuen<br />

architekturgeschichtlichen Untersuchungen s. S. 8.<br />

Milet (Provinz Aydın): Wie in jedem Jahr, war die Frühjahrskampagne den Arbeiten an den<br />

Publikationen des archaischen Programms und anderer Projekte der Miletgrabung gewidmet.<br />

Im Sommer führte die Berliner Projektgruppe unter der Ortsleitung von M. Maischberger<br />

und P. Schneider eine weitere Kampagne in den Faustinathermen durch. Auch die unter der<br />

Leitung von A. Herda stehenden Grabungs-und Forschungsarbeiten im Delphinion gingen<br />

planmäßig weiter. Im Rahmen der Ruinenpflege wurde der gesamte Ostteil des zentralen<br />

Ruinengeländes von Bewuchs befreit und gereinigt. Außerdem wurden das Grabungshaus<br />

und die Depots der Grabung einer generellen Renovierung unterzogen (Leitung: Volkmar von<br />

Graeve).<br />

Didyma (Provinz Aydın): Dank der Schließung der Durchgangsstraße im östlichen Temenos<br />

konnten erste Sondagen im Straßenbereich durchgeführt werden, die hellenistische und<br />

archaische Belegungen bezeugen. Im Südheiligtum, jenseits der Mandramauer, wurde eine<br />

teilweise aus Spolien errichtete Terrassenanlage aus dem 3. Jh. n. Chr. angeschnitten, die<br />

Neues zur kaiserzeitlichen Geschichte des Heiligtums beizutragen verspricht. Die Arbeiten am<br />

phasenorientierten Plan des Heiligtums wurden fortgeführt, ebenso die Restaurierungs- und<br />

Konsolidierungsmaßnahmen am jüngeren Didymaion. Die Flächensondagen auf der Mavişehir<br />

(= Panormos, der antike Hafen von Didyma) vorgelagerten Insel Tavşan Adası (s. S. 9)<br />

wurden ausgeweitet und belegen eine intensive minoische Besiedlung des Platzes (MM III-<br />

SM I). Das bedeutende Fundmaterial (aus FBZ/MM III/SM I) wird zeitparallel aufgearbeitet<br />

(Andreas Furtwängler, <strong>Institut</strong> für Altertumswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg).<br />

3


4<br />

Für die interessierte Öffentlichkeit finden im Winterhalbjahr zahlreiche Abendvorträge statt,<br />

bei denen in- und ausländische Wissenschaftler über ihre aktuellen Arbeiten berichten. Eine<br />

zweite Vortragsreihe sind die sog. Hauskolloquien, in denen vor allem junge Wissenschaftler<br />

neueste Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen können. Darüber hinaus werden<br />

im Frühsommer von den Mitarbeitern des <strong>Institut</strong>s regelmäßig Führungen zu Istanbuler<br />

Stadtteilen, Bauwerken und Sammlungen durchgeführt. Über die einzelnen Programme informiert<br />

unsere Webseite www.dainst.org/istanbul.<br />

Die Mitarbeiter:<br />

Prof. Dr. Felix Pirson (<strong>Institut</strong>sleiter)<br />

Dr.-Ing. Martin Bachmann (stellvertretender<br />

Leiter)<br />

Referenten: Dr. Philipp Niewöhner, PD Dr.<br />

Andreas Schachner, Dr. Jürgen Seeher, Dr.<br />

Anja Slawisch<br />

DAI-Forschungsstipendiaten: Dr. Ralf Becks,<br />

Dipl.-Ing. Katja Piesker (ab 1. 5.)<br />

Wissenschaftliche Hilfskräfte: Johanna Fuchs<br />

(ab 16. 11.), Eric Laufer, Verena Stappmanns<br />

(ab 11. 1.), Alexandra Wirsching<br />

Redaktion: Dominique Krüger<br />

Bibliothek: Gudrun Walter, Ali Akkaya, Banu<br />

Doğan<br />

Aizanoi<br />

Photothek: Nurhan Özgenler, Secda Saltuk,<br />

Ahmet Aydın<br />

Neun Praktikant/inn/en waren jeweils<br />

für mehrwöchige Zeiträume in der<br />

Photoabteilung und in der Bibliothek<br />

eingesetzt.<br />

Sekretariat: Hülya Çatak<br />

Verwaltung: Anja Tessin (bis 30. 6.), Heiko<br />

Tessin (bis 13. 8.), Carmen Hamburger (ab<br />

20. 9.), Hülya Çötelioğlu<br />

Technisches Personal: Ahmet Attila (bis 30.<br />

6.), Hamza Fırat (bis 15. 7.), Sinan Nesil,<br />

Metin Öztürk (bis 31. 10.), Coşkun Parmak,<br />

Nezahat Saraç (ab 2. 8.), Ali Topkaya


Sponsoren und Förderer unserer Unternehmungen<br />

Unterstützung von Projekten der Abteilung:<br />

Unterstützung des Boğazköy/Hattuša-Projekts:<br />

Unterstützung des Pergamon-Projekts:<br />

5


Die Publikationen der Abteilung im Jahr 2010<br />

Die jährlich erscheinende Zeitschrift ‚Istanbuler Mitteilungen’ ist ein allgemeines Forum<br />

zur Diskussion der Archäologie in der Türkei. Daneben erscheinen die Reihen ‚Istanbuler<br />

Forschungen’ und ,Byzas’ sowie nach Bedarf Einzelpublikationen.<br />

Karabaklı<br />

ISTANBULER MITTEILUNGEN 59, 2009<br />

Martin BACHMANN, In Memoriam Gerd Schneider<br />

Andreas SCHACHNER, Das 16. Jahrhundert v. Chr. - eine Zeitenwende<br />

im hethitischen Zentralanatolien<br />

Richard POSAMENTIR - Nurettin ARSLAN - Iulian BÎRZESCU - Şehrazat<br />

KARAGÖZ - Hans MOMMSEN, Zur Herkunftsbestimmung archaischionischer<br />

Keramik III: Funde aus den Hellespontstädten, Histria und<br />

Olbia<br />

Martin SEYER, Zur Ausstattung der Kammern lykischer Felsgräber<br />

Oliver HÜLDEN, Die Festung auf dem Asas Dağ nordwestlich von<br />

Phellos (Zentrallykien)<br />

Claudia DORL-KLINGENSCHMID - Christian KAYSER, Das Nymphaeum<br />

von Diokaisareia<br />

Tommaso ISMAELLI, Il monopteros del santuario di Apollo a Hierapolis.<br />

Alla ricerca della sede dell‘oracolo alfabetico<br />

Sarah JAPP, Archäometrisch-archäologische Untersuchungen an Keramik<br />

aus Pergamon und Umgebung<br />

Hans MOMMSEN - Sarah JAPP, Neutronenaktivierungsanalyse von 161<br />

Keramikproben aus Pergamon und Fundorten der Region<br />

Gerwulf SCHNEIDER - Sarah JAPP, Röntgenfluoreszenzanalysen von 115<br />

Keramikproben aus Pergamon, Çandarlı, Elaia und Atarneus (Türkei)<br />

Elisabeth RATHMAYR, Das Haus des Ritters C. Flavius Aptus.<br />

Beobachtungen zur Einflussnahme von Hausbesitzern an Architektur<br />

und Ausstattung in der Wohneinheit 6 des Hanghauses 2 in Ephesos<br />

Beate BÖHLENDORF-ARSLAN - Martin DENNERT, Spolien in der<br />

Moschee und im Han von Çardak (Troas)<br />

Thomas BILLER - Timm RADT, Kürsat - eine unerforschte Burg der<br />

Kreuzfahrerzeit<br />

Ulf WEBER, Eine spätbyzantinische Ölpresse im Apollonheiligtum von<br />

Didyma<br />

Markus KOHL, Jean-Nicolas Huyot, Aufzeichnungen eines Pariser<br />

Architekten in Pergamon<br />

Gözde ÇELIK, Architectural Reflections of Political Authority during the<br />

Tanzimat Era<br />

Kurzmitteilung:<br />

Philipp NIEWÖHNER - Walter PROCHASKA, Ein frühbyzantinischer<br />

Großbau mit Wandverkleidung aus dokimischem Marmor<br />

im Druck:<br />

ISTANBULER MITTEILUNGEN 60, 2010<br />

ISTANBULER FORSCHUNGEN 52: INA EICHNER, Frühbyzantinische Wohnhäuser in Kilikien.<br />

Baugeschichtliche Untersuchung zu den Wohnformen in der Region um Seleukeia am Kalykadnos<br />

BYZAS 11: ALExANDER VON KIENLIN (Hrsg.), Holztragwerke der Antike


Workshop zum Thema „Handels- und Finanzgebaren<br />

in der Ägäis im 5. Jh. v. Chr.“<br />

Im Rahmen des von der Abteilung vom 31. Mai bis 2. Juni 2010 veranstalteten internationalen<br />

Workshops wurden ausgewählte numismatische, (wirtschafts-) historische und archäologische<br />

Fallstudien und Kernfragen miteinander in Beziehung gesetzt und fachübergreifend<br />

diskutiert, um die vielfältigen Facetten der Finanz- und Wirtschaftsgeschichte innerhalb der<br />

Ägäischen Welt des 5. Jh. v. Chr. zu analysieren und die athenozentrische Sicht auf diese<br />

Epoche zu relativieren. So brechen beispielsweise intensiv genutzte Handelskontakte scheinbar<br />

ab und die ägäische Welt wird zum ‘Spielball’ persischer, athenischer und spartanischer<br />

Hegemonieansprüche. Daneben zeigen die erhaltenen Quellen sehr gut, in welchem Maße<br />

Athen versuchte reglementierend einzugreifen. Das hierfür am häufigsten angeführte Beispiel<br />

ist sicherlich das sog. Attische Münzdekret. Das Handels- und Finanzgebaren des 5. Jhs. v.<br />

Chr. in der Ägäis lässt sich jedoch in seiner Komplexität keineswegs allein mit der Dominanz<br />

Athens beschreiben bzw. erklären.<br />

Die Vorträge und Diskussionen ließen deutlich werden, dass nur ein interdisziplinärer<br />

Forschungsansatz die Umbruchszeit des 5. Jhs. v. Chr. beschreiben helfen kann. Moderne<br />

Wirtschaftstheorien lassen sich dagegen nur in sehr begrenztem Maße zur Anwendung<br />

bringen. Die Teilnehmer, darunter Historiker, Ökonomen, Archäologen und Numismatiker,<br />

kamen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland und der Türkei. Die Publikation<br />

der Beiträge in einem Band der Byzas-Reihe ist in Vorbereitung.<br />

Die Tagung wurde vom DAI finanziert sowie zusätzlich in großzügiger Weise von BASF und<br />

der Firma Jüngling gesponsort.<br />

Anja Slawisch<br />

7


Göbekli Tepe – neue architekturgeschichtliche<br />

Forschungen<br />

In den seit 1995 unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />

(Orientabteilung des DAI) erforschten neolithischen Anlagen<br />

auf dem Göbekli Tepe, werden die durch Dipl.-Ing. Dietmar<br />

Kurapkat bis 2003 vor Ort durchgeführten bauforscherischen<br />

Untersuchungen fortgesetzt. Die Bauten des Göbekli<br />

Tepe geben Anlaß, über die Anfänge der Architektur, ihre<br />

Voraussetzungen und ihre Motivation nachzudenken. Im<br />

Zentrum der Betrachtungen standen im Herbst 2010 Bauten<br />

der Schicht III, die um 9500 v. Chr. datiert werden.<br />

In den untersuchten Anlagen C und E ist der natürliche Fels<br />

so sorgfältig abgearbeitet, daß er als Fußboden dient, aus<br />

dem jeweils zwei Felspodeste hervorragen. In C nehmen<br />

diese große monolithe ‚Zentralpfeiler‘ auf, die von zwei ringförmigen<br />

Mauern mit weiteren ‚Pfeilern‘ umstanden werden<br />

(Abb. oben). In E ist die aufgehende Architektur nicht erhalten,<br />

ihre Fundamentierung jedoch genau deswegen sichtbar<br />

(Abb. unten).<br />

In der vergleichenden Betrachtung beider Anlagen lassen sich<br />

Rückschlüsse auf die schrittweise Entstehung, Veränderung<br />

und – im Falle von E – Zerstörung der Architektur ziehen.<br />

Baubefunde in Anlage C belegen beispielsweise, daß die um<br />

die beiden ‚Zentralpfeiler‘ angeordneten ‚Pfeiler‘ des inneren<br />

Mauerrings nicht schrittweise errichtet und später die dazwischen<br />

liegenden Bereiche mit Bruchsteinmauerwerk gefüllt<br />

wurden. Stattdessen wurde der größte Teil des Rings wohl in<br />

einem Schritt erbaut, wobei zunächst die Bruchsteinmauern<br />

abschnittsweise errichtet und dann in eigens dafür vorgesehene<br />

Lücken die ‚Pfeiler‘ eingelassen wurden. Das erklärt<br />

auch, warum aufwendige Reliefdarstellungen an den ‚Pfeilern‘<br />

von den Mauern teilweise verdeckt werden. Es handelt sich<br />

wahrscheinlich weitgehend um wiederverwendete Bauglieder,<br />

die ursprünglich für andere Anlagen innerhalb des Göbekli<br />

Tepe gefertigt wurden.<br />

Der innere Ring von Anlage C ist somit nicht das Ergebnis<br />

eines schrittweisen Ausbaus, sondern eines systematischen<br />

Planungs- und Bauvorgangs, der entsprechendes Wissen,<br />

eine ausgefeilte Baustellenlogistik und (sehr viel) Arbeitskraft<br />

voraussetzte.<br />

Katja Piesker


Tavşan Adası – eine<br />

minoische Hafensiedlung<br />

nördlich von Didyma<br />

Die durch maritime Erosion bedrohte<br />

kleine Insel Tavşan Adası liegt nördlich des<br />

antiken Hafens von Didyma. Sie bildete<br />

einst die Spitze einer Landzunge, die mit dem<br />

nur 200 m entfernten türkischen Festland<br />

verbunden war. Seit 2006 legt die Universität Halle-Wittenberg mit Mitteln des<br />

Forschungsclusters 2 systematisch die Reste eines wichtigen mit zwei natürlichen Hafenbuchten<br />

ausgestatteten Handelsstützpunktes der ersten Hälfte des zweiten Jts v. Chr. frei.<br />

Die typisch minoischen, komplexen Architekturreste und Funde, zahlreiche kretische, kykladische<br />

und allgemein ostägäische Importe sowie deren lokale Nachahmungen ermöglichen in<br />

Verbindung mit den Ergebnissen der Feldforschungen in Milet und Iasos, die Bedeutung der<br />

karischen Küste innerhalb des minoischen Kommunikationsnetzwerkes klarer herauszustellen<br />

und kulturhistorisch neu zu bewerten. Die präzisen stratigraphischen Verhältnisse liefern<br />

zudem einen wichtigen Beitrag zur Feinchronologie. Auf eine stärker anatolisch geprägte<br />

Schicht TA2 mit kleinen Megaronbauten (FBZ II/III) folgt nach einem Hiatus eine minoische<br />

Neubesiedlung, die den eigentlichen Schwerpunkt der Grabungen darstellt. Deutlich zeichnen<br />

sich zwei Schichtpakete TA3 und TA4 ab, die mit Milet III und IVa bzw. aus kretischer Sicht<br />

MMIb/II und MMIII/SMIa zu synchronisieren sind. Die letzte bronzezeitliche Siedlung wurde<br />

am Ende von Spätminoisch Ia sehr wahrscheinlich durch ein Tsunami-Ereignis im Anschluss an<br />

den verheerenden Thera-Ausbruch 1726 cal. BC zerstört. Herausragende Funde sind u. a. ein<br />

amigdaloides Bergkristallsiegel mit Schiffsdarstellung (Abb. unten rechts), eine Gussform für<br />

eine Doppelaxt, Blei- und Kupferbarren, minoische Blei- und Steingewichte, Gefäßreste mit<br />

Linear A-Schriftzeichen. Nach der minoischen Zeit war die Fundstelle nur noch sporadisch in<br />

archaischer (TA5) und spätantiker bzw. frühbyzantinischer Zeit (TA6) besiedelt.<br />

François Bertemes<br />

9


Girmeler – Ausgrabung eines<br />

prähistorischen Fundplatzes im<br />

westlichen Lykien<br />

In Kooperation mit Prof. Dr. Taner Korkut von der Akdeniz<br />

Universität Antalya wurde im Sommer 2010 ein neues<br />

Grabungsprojekt in Girmeler gestartet, dessen Ziel die<br />

Erforschung der prähistorischen Besiedlungsgeschichte des<br />

xanthos-Tales im westlichen Lykien ist. Das Projekt wird von der<br />

Gerda Henkel Stiftung gefördert.<br />

Der Fundort Girmeler (früher Gebeler) liegt ca. 5 km nordwestlich<br />

der antiken Siedlung Tlos. An der Nordseite eines<br />

Felsüberhanges, der einen offenen Platz teilweise umschließt,<br />

führen zwei Karsthöhlen tief in den Fels hinein. Nordöstlich<br />

davon befindet sich in einer Felsspalte eine Thermalquelle, die<br />

heute noch für Heilbäder verwendet wird.<br />

Bei den neuen Ausgrabungen, die sich zunächst auf die Bereiche<br />

der beiden Höhleneingänge beschränkten, wurden umfangreiche<br />

Schichten aus römischer Zeit entdeckt, die offenbar im<br />

Zusammenhang mit einer Nutzung der Thermalquelle stehen.<br />

Unter den römischen Hinterlassenschaften kamen prähistorische<br />

Kulturschichten zum Vorschein, die nach Ausweis des<br />

Fundmaterials in das Frühchalkolithikum zu datieren sind.<br />

Bemalte Keramikscherben sind mit Funden aus der Siedlung<br />

Hacılar I (ca. 5800-5700 v.Chr.) identisch. Eine kleine sitzende<br />

Menschenfigurine aus Ton weist ebenfalls auf Verbindungen<br />

zum Burdur-Seengebiet hin. In der Steinindustrie wurde<br />

neben lokalem Silex auch importierter Obsidian verwendet.<br />

Fragmente von Lehmflechtwerkmauern, Feuerstellen und zahlreiche<br />

Reibsteine belegen verschiedene Siedlungsaktivitäten.<br />

Die Toten wurden innerhalb der Siedlung bestattet.<br />

Der Fundplatz Girmeler bezeugt eine frühe Besiedlung des<br />

xanthos-Tales im westlichen Lykien bereits zu Beginn des 6.<br />

Jahrtausends v. Chr.<br />

Ralf Becks


Rund um Kesikkaya – Grabungen in der Unterstadt<br />

von Hattuscha<br />

Im Rahmen eines neuen DFG-Projekts zur Entwicklung der südlichen<br />

Altstadt von Hattuscha konzentrieren sich die Grabungen auf<br />

zwei Bereiche westlich und östlich von Kesikkaya. Im Westen des so<br />

genannten Geschnittenen Felsen haben die Arbeiten eine kulturelle<br />

Abfolge zu Tage gefördert, die mit Unterbrechungen von den ersten<br />

Jahrhunderten des 2. Jahrtausends v. Chr. über ein Wohnviertel der<br />

hethitischen Epoche und die mittlere Eisenzeit bis in die Spätantike<br />

reicht. Insbesondere die älteste Schicht, die in der späten Karum-Zeit<br />

auf dem gewachsenen Boden errichtet wurde und in einem Brand<br />

zugrunde ging, erbrachte ein reichhaltiges Inventar. Neben mehreren<br />

Siegeln ist vor allem ein Kultgefäß von einmaliger Bedeutung, das so<br />

beschaffen ist, daß man es, nachdem es von der einen Seite befüllt<br />

wurde, um 180° Grad drehen muß, um die Flüssigkeit wieder ausgießen<br />

zu können.<br />

Östlich von Kesikkaya haben die Grabungen an einer Stelle angesetzt,<br />

an der bereits vor einigen Jahren große, gut behauene Werksteine an<br />

ihrem ursprünglichen Platz gefunden wurden. Trotz der deutlichen<br />

Störungen durch die Grabungen Th. Makridis von 1911 konnte hier<br />

ein Teil eines monumentalen Gebäudes freigelegt werden, das sich<br />

an den Felsen anlegt. Sein südlicher Bereich ist in seltener Art und<br />

Weise mit glatt behauenen, Orthostaten ähnlichen Steinen ausgekleidet.<br />

Geophysikalische Untersuchungen vervollständigen den<br />

Plan nach Süden bis hin zur Poternenmauer. Da der Bereich östlich<br />

von Kesikkaya von Süden her, das heißt im späten 17. und im 16.<br />

Jahrhundert v. Chr. von außerhalb der Stadt, relativ leicht erstürmt<br />

werden konnte, könnte es sich bei den hier parallel verlaufenden<br />

Mauerzügen um eine Reparatur der Befestigungen handeln.<br />

Andreas Schachner


Des Löwen neuer Kopf – Restaurierungen am<br />

Löwentor von Hattuscha<br />

Das Löwentor in der südwestlichen Oberstadt von Hattuscha ist eines der bedeutendsten<br />

Denkmäler der hethitischen Kultur. Das Feuer, in dem das Gebäude am Ende der hethitischen<br />

Epoche zugrunde ging, hat die einzigartigen Werksteine der Torlaibungen so in<br />

Mitleidenschaft gezogen, daß diese tiefe Risse und Spalten aufweisen. Diese wurden in<br />

den 1960er Jahren bereits verklebt, allerdings hat das damals verfügbare Material im Laufe<br />

der Zeit sein Funktion eingebüßt. In einem aufwendigen Projekt haben Restauratoren<br />

der Fachhochschule Erfurt diese entfernt und durch moderne Mörtel ersetzt, so daß der<br />

Gesamteindruck des Tores erheblich verbessert wurde.<br />

Wohl bereits im Altertum ging auch der Kopf des linken Löwen verloren. Um die ursprüngliche<br />

Symmetrie und Monumentalität dem Besucher zu verdeutlichen, wurde der Kopf mit<br />

speziellen Restaurierungsmörteln rekonstruiert. Dabei haben wir uns in der Gestaltung der<br />

Details eng an das rechts erhaltene Original angelehnt.<br />

Andreas Schachner<br />

13


14<br />

Hellenistische Grabkammer in Pergamon entdeckt<br />

Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen zu den Grabdenkmälern und Friedhöfen der<br />

antiken Metropole Pergamon ist die Grabkammer eines hellenistischen Tumulus (Grabhügel)<br />

aus der Zeit der Königsherrschaft der Attaliden (3.-2. Jh. v. Chr.) entdeckt worden. Die<br />

Grabkammer wurde vermutlich schon seit Jahrzehnten von Raubgräbern aufgesucht, durch<br />

deren illegale Machenschaften die höchst qualitätvolle Quaderarchitektur der Kammer<br />

schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. So hat man einen Flügel der steinernen Grabtür,<br />

die für Nachbestattungen mit einem Schloß versehen war und die metallene Beschläge<br />

und Nägel in Stein imitiert, mutwillig zerbrochen. Trotzdem konnten wir zu unserer großen<br />

Überraschung den Sarkophag unter Grabungsschutt noch in seiner originalen Position ausfindig<br />

machen. Der Deckel war – vielleicht schon in antiker Zeit – aufgebrochen, aber es fanden<br />

sich am Boden des Sarkophagkastens noch die Reste des Skeletts eines über vierzigjährigen<br />

Mannes. Von den Grabbeigaben konnte glücklicherweise noch ein Tongefäß geborgen werden,<br />

das sich in die zweite Hälfte des 3. Jhs. v. Chr. einordnen läßt. Dank dieser Datierung<br />

und der gut erhaltenen Gewölbearchitektur wird die Grabkammer zu einem wichtigen<br />

Referenzpunkt der Architekturgeschichte des Hellenismus werden. Die Qualität der Anlage<br />

und ihre prominente Platzierung auf einem Hügel nordöstlich des Stadtberges von Pergamon<br />

lassen auf eine bedeutende Persönlichkeit als Grabinhaber schließen, den wir im engsten<br />

Umfeld der pergamenischen Königsfamilie vermuten.<br />

Um die noch erhaltenen Reste der Grabtür vor Diebstahl oder weiteren Zerstörungen zu<br />

bewahren, ist sie mit einem Helikopter des Umwelt- und Forstministeriums in das Museum<br />

von Bergama gebracht worden, wo sie in Zukunft die wichtige Sammlung pergamenischer<br />

Altertümer weiter bereichern wird.<br />

Felix Pirson


Naturheiligtümer in Pergamon<br />

Das im Vorjahr dank großzügiger finanzieller Unterstützung der<br />

Fritz Thyssen Stiftung begonnene Projekt zur Erforschung von<br />

Felsheiligtümern am Osthang des Stadtberges konnte in diesem Jahr<br />

mit bemerkenswerten Neufunden und überraschenden Ergebnissen<br />

vorläufig abgeschlossen werden. Im Untersuchungsgebiet haben<br />

sich zwei Anlagen als Kultplätze identifizieren lassen, bei zwei<br />

weiteren Anlagen ist eine solche Interpretation zumindest sehr<br />

wahrscheinlich. Völlig unerwartet war die Entdeckung einer großen<br />

Bauterrasse unmittelbar unterhalb des oberen Nordosttors<br />

der Stadt, die wohl ebenfalls mit den kultischen Aktivitäten in<br />

diesem bislang als abgelegen und unbedeutend geltenden Teil des<br />

Stadtgebietes zusammenhängt.<br />

Auf Basis der neuen Ergebnisse können wir nun zeigen, daß das<br />

stark von Felsen durchsetzte Areal in hellenistischer Zeit ein<br />

Zentrum der Verehrung von Naturgottheiten wie Meter-Kybele<br />

gewesen ist. Der einfache Charakter der Kultplätze, die bis auf<br />

die oben erwähnte Terrassenanlage ohne aufwendige bauliche<br />

Gestaltung auskommen, bedeutet jedoch nicht, daß es sich um<br />

Heiligtümer primär für die städtischen Unterschichten gehandelt<br />

hätte. Vielmehr unterstreicht der Fund hunderter Fragmente von<br />

zum Teil hoch qualitätvollen Tonfiguren und gleichermaßen aufwendiger<br />

Keramik in einer künstlich erweiterten Felsspalte, daß<br />

auch wohlhabendere Mitglieder der städtischen Gesellschaft zu den<br />

Besuchern der Heiligtümer zählten. Das Fundmaterial spricht für<br />

die Nutzung der Anlagen für die Verehrung weiblicher Gottheiten,<br />

in deren Rahmen auch kultische Mahlzeiten abgehalten wurden.<br />

Aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang die zahlreichen<br />

Tierknochen, die von Lämmern und jungen Schweinen stammen.<br />

In normalem häuslichem Abfall sind derartige Überreste eher selten<br />

zu finden.<br />

Felix Pirson


3D-Stadtmodell des antiken Pergamon<br />

Seit Herbst 2009 wird an der Abteilung Istanbul des DAI an der Erstellung eines<br />

3D-Stadtmodells für das antike Pergamon gearbeitet. Das Projekt findet im Rahmen des<br />

Forschungsverbundes „Das Berliner Skulpturennetzwerk“ statt (<strong>Institut</strong> für Klassische<br />

Archäologie der FU Berlin, SMB/Antikensammlung), der vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) finanziert wird.<br />

Grundlage des Modells bilden Vermessungsdaten der Pergamongrabung des DAI, die<br />

ein detailgetreues Geländemodell des Burgberges und seines Ruinenbestandes ermöglichen<br />

(Kooperation Karlsruher <strong>Institut</strong> für Technologie – Hochschule Karlsruhe). Das<br />

Rekonstruktionsmodell wird Pergamon im Zustand seines urbanistischen Höhepunktes in der<br />

mittleren Kaiserzeit zeigen und berücksichtigt dabei die Ergebnisse der aktuellen archäologischen<br />

Forschungen in Pergamon. Die technischen Anforderungen einer dreidimensionalen<br />

Modellierung ermöglichen und erfordern dabei zugleich eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit 140 Jahren Forschungsgeschichte zu den pergamenischen Monumenten und deren<br />

bisherigen Rekonstruktionsvorschlägen. Die 3D-Modellierung der Bauten erfolgt in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Darstellungslehre der BTU Cottbus, der auch<br />

die theoretischen Grundlagen und Verfahrensweisen für Modellierung, Darstellung und<br />

Gestaltung entwickelt hat. Dabei strebt das Modell eine überzeugende Synthese aus wissenschaftsmethodischen<br />

und ästhetischen Prinzipien an, während eine vermeintlich lebensechte<br />

Visualisierung des Stadtbildes bewußt abgelehnt wird. Die softwaretechnische Umsetzung<br />

der 3D-Visualisierung erfolgt in Kooperation mit dem Zuse-<strong>Institut</strong> Berlin. Die Ergebnisse<br />

werden in die für 2011/12 in Berlin geplante Pergamon-Ausstellung einfließen, wo pergamenische<br />

Skulpturen virtuell wieder in ihren ursprünglichen architektonischen Kontexten<br />

gezeigt werden sollen. Darüber hinaus eröffnen die neuen archäologischen Erkenntnisse und<br />

die vielfältigen technischen Möglichkeiten des 3D-Modells der Pergamon-Forschung auch in<br />

Zukunft neue Perspektiven der Auseinandersetzung mit Architektur und Topographie einer<br />

der bedeutendsten antiken Stadtanlagen (Abb. unten: Pergamon, Modell der Theaterterrasse.<br />

BTU Cottbus, Lehrstuhl Darstellungslehre, Prof. D. Lengyel).<br />

Felix Pirson – Verena Stappmanns – Eric Laufer<br />

17


18<br />

Oinoanda – Schutz für ein epigrafisches Welterbe<br />

Die Arbeiten 2010 in Oinoanda standen ganz im Zeichen der Errichtung eines Depotgebäudes<br />

zum Schutz der wertvollen Inschriftenfunde. In den vorausgegangenen Forschungskampagnen<br />

war deutlich geworden, dass die zahlreichen Fragmente der bekannten Diogenesinschrift –<br />

offen im Gelände liegend – vielfach von Verwitterung und Zerstörung, aber auch von<br />

Diebstahl bedroht sind. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde das Projekt eines einbruchssicheren<br />

Depotgebäudes aus Stahl entwickelt. Die erheblichen Kosten für ein solches Gebäude<br />

konnten nur mit Hilfe eines internationalen Spendenaufrufs, der ein herausragendes Echo<br />

fand, bestritten werden.<br />

Schon der Transport des mehr als 12 Tonnen wiegenden Baumaterials in das unwegsame<br />

und steile Ruinengelände stellte sich als logistische Herausforderung dar, musste er doch mit<br />

Hilfe von Packtieren und Trägern bewältigt werden. Als Bauplatz wurde eine Stelle auf der<br />

Esplanade ausgewählt, deren Lage zwischen dichtem Baumbestand die Ruinenstätte weder<br />

optisch noch in archäologischer Hinsicht beeinträchtigt. In wenigen Wochen konnte hier das<br />

vollkommen mit Stahlplatten verkleidete und damit einbruchssichere Gebäude errichtet werden.<br />

Die im Inneren eingerichteten Schwerlastregale konnten noch während der Kampagne<br />

mit fast hundert geborgenen Fragmenten der philosophischen Inschrift bestückt werden<br />

(Abb. S. 19).<br />

Unter den geborgenen Stücken finden sich Fragmente, die erst in dieser Kampagne entdeckt<br />

wurden. Zu diesen Neufunden zählt auch eine bemerkenswerte Sentenz, die den<br />

göttlichen Ursprung von Naturphänomenen in Frage stellt. Neben den Dokumentations-<br />

und Bergungsarbeiten an den Inschriften nahm die Aufnahme der antiken Bauwerke von<br />

Oinoanda auch in dieser Forschungskampagne wieder breiten Raum ein. Unter anderem<br />

wurde der etwa 60 m lange Abschnitt der hellenistischen Stadtmauer mit dem Laserscanner<br />

erfasst (Abb. unten: Ausschnitt aus dem dreidimensionalen Punktwolkenmodell).<br />

Liste der Hauptsponsoren für das Depothaus in Oinoanda<br />

The Gilbert de Botton Memorial Foundation<br />

Prof. Martin Ferguson Smith<br />

Gustav Kranck, Steelteam<br />

Kulturerhalt des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland


John Fraser<br />

Prof. Klaus Fischer/Fischer Befestigungsysteme<br />

Centro Internazionale per lo Studio der Papiri Ercolanesi (CISPE)<br />

Seven Pillars of Wisdom Trust<br />

Societat Catalana d‘Estudis Clàssics<br />

Sponsoren der Forschungsarbeit in Oinoanda<br />

Thyssen-Stiftung<br />

Gesellschaft der Freunde und Förderer der Nordrhein-Westfälischen Akademie<br />

der Wissenschaften<br />

KölnAlumni - Freunde und Förderer der Universität zu Köln<br />

Stiftung Altertumskunde der Universität zu Köln<br />

Kim Hee-Kyung Stiftung für europäische Kultur- und Geisteswissenschaften<br />

Martin Bachmann<br />

19


20<br />

Die Stadt Priene vom Hellenismus bis ins Mittelalter<br />

Die um die Mitte des 4. Jhs. v. Chr. gegründete Stadt Priene am Südfuß des Mykale-<br />

Gebirges etwa 15 km nördlich von Milet bietet besonders günstige Voraussetzungen für die<br />

Untersuchung städtebaulicher Zusammenhänge. Die Arbeiten der Kampagne 2010 galten<br />

wie in den Vorjahren vor allem solchen Bereichen der antiken Stadt, in denen sich urbanistisch<br />

bedeutsame Veränderungen gut fassen lassen, ferner einigen spätantik-frühbyzantinischen<br />

Gebäuden.<br />

So wurde die vor vier Jahren begonnene Untersuchung eines bescheidenen, aber im<br />

Hellenismus offenbar intensiv genutzten und bebauten Kultplatzes für Kybele und andere<br />

Gottheiten am Felshang oberhalb des Wohngebietes fortgesetzt. Mittlerweile sind Reste<br />

einer Treppenanlage sowie eines umbauten Geländevorsprungs als zentrale Elemente der<br />

Bebauungsstruktur erfaßt. Im westlichen Wohngebiet wurden sowohl die Ausgrabung<br />

eines in der 2. Hälfte des 2. Jhs. v. Chr. zerstörten Wohnhauses als auch die gründliche<br />

Bauuntersuchung der schon vor über hundert Jahren freigelegten aber nur unzureichend<br />

dokumentierten Wohnhäuser fortgeführt. In diesem Areal liegt auch die wohl um 400 n. Chr.<br />

durch den Umbau eines antiken Wohnhauses entstandene Synagoge, die nach den jüngsten<br />

Untersuchungen mit einer Grundfläche von mindestens 740 m 2 mehr als doppelt so groß war<br />

wie bisher angenommen. Nur wenig später ist die dreischiffige Basilika östlich der Stadt in<br />

einer Nekropole errichtet worden, deren Untersuchung vor zwei Jahren in Angriff genommen<br />

wurde. In der letzten Kampagne wurden die Abmessungen des Gebäudes – sie stehen denen<br />

der seit langem bekannten „Bischofskirche“ beim Theater kaum nach – und vor allem bemerkenswerte<br />

Reste bemalten Wandputzes festgestellt (Abb. unten, Foto Birgitta Schödel).<br />

Unter den sonst betriebenen Projekten sind besonders anthropologische Untersuchungen<br />

von Bestattungen der byzantinischen Nekropole beim Heiligtum der ägyptischen Götter<br />

zu nennen, die Aufschlüsse über Gesundheitszustand und Lebensumstände der Bewohner<br />

Prienes im Mittelalter erbringen sollen.<br />

Wulf Raeck


Römische Bautechnik und Metallfunde in Aizanoi<br />

Die Forschungen zur antiken Siedlung südlich des<br />

Zeustempels in Aizanoi erbrachten 2010 erneut<br />

wichtige Befunde. Die Hinweise auf hellenistische<br />

Wohnbebauung haben sich vermehrt; es zeichnet<br />

sich eine Gliederung des Siedlungshügels in Terrassen<br />

ab. Auch Funde luxuriöser Reliefkeramik sind nun zu<br />

verzeichnen (Abb. oben). Noch in das 1. Jh. v. Chr.<br />

gehören aufwendige Maßnahmen zur systematischen<br />

Wasserableitung von diesem Hügel. Die Nord-<br />

West-Ecke des schon 2008/7 angegrabenen großen<br />

Brunnenbauwerkes der frühen Kaiserzeit wurde freigelegt<br />

(Abb. unten links). Es ist in ältere Schichten<br />

des Siedlungshügels eingetieft. Die umgebende<br />

Wohnbebauung wurde durch eine mächtige, nur als<br />

Ausbruchgraben nachweisbare Mauer von ihm abgetrennt.<br />

Überraschend war der Nachweis, dass die Ecke<br />

des Brunnenbauwerkes mit vertikalen Holzpfählen fundamentiert ist, eine römische, besonders<br />

von Militärs praktizierte Bauweise, die in Kleinasien unbekannt ist. In Aizanoi wurde<br />

sie schon bei einer wenig älteren späthellenistischen Befestigungsmauer angewandt. Noch<br />

unklar ist, weshalb sie auch an einem Bauwerk Verwendung fand, das keinen militärischen<br />

Charakter hatte.<br />

Die Restaurierung einer der byzantinischen Bronzekannen des Jahres 2009 erlaubte die<br />

Entdeckung ihrer reichen Ritz- und Applikdekoration mit einem Psalmvers (29, 3) am Hals<br />

(Abb. unten rechts). Sie gehört vielleicht zum liturgischen Gerät der byzantinischen Kirche im<br />

ehemaligen Zeustempel. Zudem wurden 2010 Restaurierungsmaßnahmen am Ostgiebel des<br />

Zeustempels vorbereitet.<br />

Ralf von den Hoff<br />

21


Eine neu entdeckte Rundkirche am<br />

Wallfahrtsort des Erzengels Michael in<br />

Germia (Galatien)<br />

Ein Höhepunkt des Germia-Surveys 2010 war die Entdeckung<br />

einer bis dato unbekannten Rundkirche. Sie liegt außerhalb des<br />

Wallfahrtsorts unter einem Schutthügel begraben. Auf dem Hügel<br />

ist viel Marmor zu finden; verschiedenfarbige Plattenfragmente<br />

müssen importiert worden sein und werden eine prächtige<br />

Wandverkleidung gebildet haben. Diverse Glasmosaiksteinchen<br />

dürften von einem Gewölbemosaik stammen und ließen auf die<br />

Existenz eines byzantinischen Repräsentationsbaus schließen. Das<br />

hat sich nun bestätigt, als der Platz unter Leitung von E. Erkul und<br />

H. Stümpel (Kiel) einer geophysikalische Prospektion unterzogen<br />

wurde (Abb. unten links). Die Arbeiten wurden von der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft finanziert.<br />

Der Hügel enthält einen Rundbau von über 25 m Durchmesser. Im<br />

Zentrum der geraden Ostwand sitzt eine Apsis, die das Gebäude<br />

als Kirche ausweist. Im Westen scheint es einen Narthex gegeben<br />

zu haben. Wahrscheinlich ist außerdem eine innere Stützenstellung,<br />

so dass der große Durchmesser in einen äußeren Umgang und<br />

eine kleinere Mittelkuppel aufgeteilt wurde. Die Umgebung der<br />

Kirche ist unbebaut bis auf einen stark gestörten Ruinenkomplex<br />

im Süden. Eine am Fuß des Schutthügels gefundene Grabinschrift<br />

nennt ein Kloster. Es könnte sein, dass es sich bei dem Rundbau um<br />

die Klosterkirche und bei dem südlich benachbarten Ruinenkomplex<br />

um die übrigen Klostergebäude handelt.<br />

Philipp Niewöhner


Das erste Gebäude der deutschen Botschaft in<br />

Ankara<br />

Als Ankara 1923 Hauptstadt der türkischen Republik wurde, ließ die deutsche Regierung<br />

zügig ein Holzhaus in Fertigteilbauweise als Botschaftsgebäude in Çankaya errichten.<br />

Die präfabrizierten Elemente wurden von der Firma Christoph und Unmack aus Niesky/<br />

Oberlausitz angeliefert. In deren Produktion wurde seinerzeit mit bedeutenden Namen verbundene<br />

Pionierarbeit für den Holzbau der Moderne geleistet, erwähnt sei hier nur Konrad<br />

Wachsmann.<br />

Staatsgründer Atatürk selbst soll sich bei einem Besuch begeistert über den praktischen<br />

Charakter des Gebäudes geäußert haben. Dennoch blieb das als Provisorium konzipierte<br />

Holzhaus nur wenige Jahre in Dienst, ehe es von der heute noch genutzten massiven<br />

Anlage in Gestalt eines ostelbischen Landguts abgelöst wurde. Das zu Demontage und<br />

Wiederaufbau prädestinierte Gebäude war zuvor als Geschenk an das Atatürk Orman Çiftliği<br />

– ein weitläufiges, vom Staatsgründer persönlich konzipiertes Mustergut vor den Toren der<br />

Stadt – abgegeben worden. Dort wurde es bis vor kurzer Zeit als Wohnhaus genutzt und<br />

steht nun in baufälligem Zustand leer. Eine Wiederherstellung ist bald vorgesehen, droht aber<br />

den originalen Zustand des Gebäudes in vielen Bereichen zu verändern und zu überdecken.<br />

Mit der gründlichen Bauaufnahme konnte nun die originale Substanz in allen Einzelheiten<br />

wissenschaftlich dokumentiert und damit die Grundlage für eine sachgerechte Restaurierung<br />

geschaffen werden. Das erste Gebäude der deutschen Botschaft in Ankara wird als Gästehaus<br />

des Atatürk Orman Çiftliği auch in Zukunft erhalten werden.<br />

Die Aufnahmearbeiten wurden durch das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts<br />

ermöglicht.<br />

Martin Bachmann<br />

23


24<br />

Epochen Kleinasiens in neuem Licht<br />

Die Bestände des Fotoarchivs der Abteilung konnten in diesem Jahr um zwei bedeutende<br />

Neuzugänge bereichert werden:<br />

Zum einen wurden zwei historische Fotoalben mit Aufnahmen des schwedischen Fotografen<br />

Gustav Berggren aus Privatbesitz der Familie Benzing dem <strong>Institut</strong> großzügig überlassen und<br />

konnten nach Istanbul überführt werden. Die beiden Alben stammen von dem deutschen<br />

Ingenieur Ernst Schwager, der als Chef des Zentralmagazins der Anatolischen Eisenbahn in<br />

Haydarpaşa tätig war. Es handelt sich um etwa 100 großformatige Fotografien vom Bau der<br />

Anatolischen Bahn, die um 1900 entstanden. Sie bereichern nun die einzigartige Sammlung<br />

historischer Glasnegative Berggrens in den Fotobeständen des <strong>Institut</strong>s, die gleichzeitig<br />

dessen Grundstock darstellen. Neben den Nachlässen im Medelhavs Museet in Stockholm<br />

und im Archäologischen Museum Istanbul beherbergt das DAI Istanbul heute mit ca. 600<br />

Stück die größte Sammlung an originalen Glasplatten des bedeutenden schwedischen<br />

Fotografen. Dazu treten nun die beiden Alben. Sie enthalten neben Aufnahmen wichtiger<br />

Streckenabschnitte, Brückenbauwerken und technischer Einrichtungen der Anatolischen Bahn<br />

auch solche von historischen Monumenten und großformatige Städtepanoramen als charakteristisches<br />

Sujet der Fotografie um 1900.<br />

Zum anderen vermachte die Kunsthistorikerin und Spezialistin für die Architektur der<br />

west anatolischen Beyliks, Prof. Ayda Arel, ihre umfangreichen Fotobestände aus der jahrzehntelangen<br />

Beschäftigung<br />

mit der vorosmanischen und<br />

osmanischen Architektur der<br />

Westtürkei den Beständen des<br />

<strong>Institut</strong>s. Prof. Arel ist u. a.<br />

Mitbegründerin des Türk Tarih<br />

Vakfı. Ihre großzügige Stiftung<br />

ergänzt die Fotobestände des<br />

<strong>Institut</strong>s um eine wesentliche,<br />

bisher in den Sammlungen<br />

unterrepräsentierte Epoche der<br />

Geschichte Kleinasiens.<br />

Martin Bachmann


Bücher zur Kultur- und Kunstgeschichte der Türkei<br />

Zero Books/Ege Yayınları ist ein akademischer Verlag mit<br />

angeschlossener Buchhandlung und modernem Antiquariat. Unser<br />

Sortiment ist spezialisiert auf Bücher zur Vorgeschichte, Archäologie,<br />

Architektur, Geschichte, Epigraphie, Philologie, Byzantinistik,<br />

Osmanistik und Turkologie. Darüber hinaus können wir Ihnen jedes<br />

lieferbare Buch aus der Türkei besorgen.<br />

Bestellen Sie in unserem online-shop, wir versenden weltweit portofrei:<br />

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Neuerscheinung:<br />

Mark Wilson<br />

BIBLICAL TURKEY<br />

A Guide to the Jewish and Christian Sites of Asia Minor<br />

A Guide to the Jewish and<br />

Christian Sites of Asia Minor<br />

Mark Wilson<br />

ISBN 978-605-5607-35-7<br />

Biblical Turkey ist eine umfassender Führer<br />

zu alten jüdischen und christlichen Stätten<br />

in der Türkei. Er enthält alle Verweise<br />

zu Städten, Regionen, Provinzen und<br />

natürlichen Landmarken in der Hebräischen<br />

Bibel und dem Alten Testament, in den<br />

apokryphen/deuterokanonischen Schriften,<br />

dem Neuen Testament und den Schriften<br />

der apostolischen Väter. Außerdem gibt es<br />

jeweils Hinweise zu in der Nähe gelegenen<br />

interessanten Orten. Mit Hilfe von „In-Sites“<br />

kann der Leser zwischen den Zeilen der<br />

alten Texte lesen, und im Abschnitt „Ancient<br />

Voice“ berichten antike Schriftsteller über die<br />

Alte Welt von Asia Minor. Farbabbildungen<br />

und Pläne von ausgesuchten Orten<br />

illustrieren den Band.<br />

Verlag Ege Yayınları<br />

Abdullah Sokak No.17, 34433 Taksim - İstanbul / Turkey<br />

Tel.: +90 (212) 244 7521 Fax: +90 (212) 244 3209<br />

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Neuerscheinung:<br />

Alexander von Kienlin (Hrsg.)<br />

Holztragwerke der Antike<br />

ISBN 978-605-5607-47-0<br />

Der Band enthält 23 Beiträge einer<br />

internationalen Konferenz in München<br />

(30.März – 1. April 2007)<br />

Dieses Buch bildet eine Momentaufnahme<br />

des derzeitigen Forschungsstands der<br />

antiken Holzkonstruktionen.<br />

(erscheint Februar 2011)<br />

herausgegeben von der Abteilung Istanbul<br />

des Deutschen Archäologischen <strong>Institut</strong>s<br />

Tagungsberichte und Monographien zur Archäologie und Kulturgeschichte<br />

Kleinasiens von der Frühgeschichte bis in die Osmanische Zeit<br />

Alexander von Kienlin (Hrsg.)<br />

11<br />

Holztragwerke der Antike<br />

Bisher erschienen:<br />

BYZAS 1<br />

Adolf Hoffmann (Hrsg.)<br />

Ägyptische Kulte und ihre Heiligtümer im Osten<br />

des Römischen Reiches (2005)<br />

BYZAS 2<br />

Clemens Lichter (ed.)<br />

How Did Farming Reach Europe? (2005)<br />

BYZAS 3<br />

Wolfgang Radt (Hrsg.)<br />

Stadtgrabungen und Stadtforschung im<br />

westlichen Kleinasien (2006)<br />

BYZAS 4<br />

Dirk Paul Mielke / Ulf-Dietrich Schoop / Jürgen<br />

Seeher (Hrsg.)<br />

Strukturierung und Datierung in der hethitischen<br />

Archäologie (2006)<br />

BYZAS 5<br />

Franz Alto Bauer (Hrsg.)<br />

Visualisierungen von Herrschaft<br />

Frühmittelalterliche Residenzen – Gestalt und<br />

Zeremoniell (2006)<br />

BYZAS 6<br />

Peter Baumeister<br />

Der Fries des Hekateions von Lagina Neue<br />

Untersuchungen zu Monument und Kontext<br />

(2007)<br />

BYZAS 7<br />

Beate Böhlendorf-Arslan – Ali Osman Uysal –<br />

Johanna Witte-Orr (eds.)<br />

Çanak. Late Antique and Medieval Pottery and<br />

Tiles in Mediterranean Archaeological Contexts<br />

(2007)<br />

BYZAS 8<br />

Peter I. Schneider<br />

Die Rizk-Moschee in Hasankeyf. Bauforschung und<br />

Baugeschichte (2008)<br />

BYZAS 9<br />

Martin Bachmann (Hrsg.)<br />

Bautechnik im antiken und vorantiken Kleinasien<br />

(2009)<br />

BYZAS 10<br />

Janet Lorentzen, Felix Pirson,<br />

Peter Schneider und Ulrike Wulf-Rheidt (Hrsg.)<br />

Aktuelle Forschungen zur Konstruktion, Funktion<br />

und Semantik Antiker Stadtbefestigungen (2010)<br />

Verlag Ege Yayınları<br />

Abdullah Sokak No.17, 34433 Taksim - İstanbul / Turkey<br />

Tel.: +90 (212) 244 7521 Fax: +90 (212) 244 3209<br />

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