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Die Unanständigkeit der Zeit

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Leseprobe 14 Seiten<br />

Bee Seavers<br />

<strong>Die</strong> <strong>Unanständigkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Vorlage für ein<br />

Theaterspiel in drei Akten<br />

Published by M angotree B ooks<br />

Hamburg 2008<br />

© Alle Rechte vorbehalten


<strong>Die</strong> <strong>Unanständigkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong>.<br />

Eine göttliche Satire über das Wesentliche im Kreislauf des Seins. Ein<br />

rhetorisches Meisterwerk zwischen Himmel, Hölle, Raum und <strong>Zeit</strong>.<br />

<strong>Die</strong> schonungslose Enthüllung über Glauben o<strong>der</strong> Wissen. Ein<br />

Festival von Vergangenheit und Gegenwart. Ein literarisches<br />

Psychogramm über die Kausalität von Oben und Unten o<strong>der</strong><br />

umgekehrt. Über Nobelpreiskandidaten, Pfefferminztee und blonde<br />

Telegramme. Über Anfang und Ende, also alles o<strong>der</strong> nichts, o<strong>der</strong><br />

doch ein bisschen an<strong>der</strong>s?<br />

Der Leser mit Zwergfell wird erleuchtet sein.


<strong>Die</strong> <strong>Unanständigkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Das Telegramm<br />

In dem Kaminzimmer saß Gott in einem alten Sessel mit großen Ohren und<br />

studierte im himmlischen Magazin gelangweilt die Stellengesuche irdischer<br />

Nobelpreiskandidaten.<br />

»Das ist doch immer <strong>der</strong>selbe Mist« zischte er Luzifer an, <strong>der</strong> durch die<br />

angelehnte Tür eingetreten war, ohne vorher anzuklopfen. Der spielte den<br />

Unschuldigen.<br />

»Wieso denn Mist, du bestehst doch sonst nicht darauf, das ich vorher anklopfe,<br />

o<strong>der</strong>?«<br />

»Wie, was?«<br />

Gott legte das Geschreibsel zur Seite und sah seinen Schatten an. ‚Teuflisch’<br />

dachte er. ‚Er ist immer dann da wenn ich ihn brauche.’<br />

»Gut, dass du gerade hier herum stehst. Kannst du mir einen Gefallen tun und<br />

Sarkasmus zu mir rufen, ich habe einen beson<strong>der</strong>en Auftrag für ihn.«<br />

Luzifer verzog die Augenbrauen. Aus seinem Mundwinkel entwich ein leichtes<br />

Pfeifen.<br />

»Das muss aber eine wichtige Aufgabe sein, wenn du deinen Sekretär persönlich<br />

sehen willst. Was könnte <strong>der</strong> denn tun was ich nicht auch kann?«<br />

Gott schenkte Luzifer einen nachdenklichen Blick und verbrannte sich im<br />

gleichen Augenblick die Finger, weil sich seine Lektüre am Kaminfeuer<br />

entzündet hatte.<br />

»Autsch, ist das heiß!« und <strong>der</strong> folgende Fluch war göttlich.<br />

»In <strong>der</strong> Hölle soll es viel heißer sein«, bemerkte Luzifer lachend, während er<br />

schnell das Zimmer verließ, um sich dem Weihwasser zu entziehen, mit dem<br />

solche Unfälle normaler Weise gelöscht wurden. Etwas später stand Sarkasmus<br />

vor seinem schwarzgefärbten Schöpfer. Lachend hielt er seine Ironie mit <strong>der</strong><br />

Hand, die sonst großzügig Auslauf an <strong>der</strong> langen Leine hatte.<br />

»Verschone mich mit deinen Bemerkungen und höre gut zu«, sagte <strong>der</strong> Alte.<br />

»In einer dieser blöden Bewerbungsanzeigen für beson<strong>der</strong>e Preisträger<br />

behauptet ein Kandidat, die <strong>Unanständigkeit</strong> in <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> gefunden zu haben.<br />

<strong>Die</strong>se Frechheit hat er angeblich auf einer paradiesischen Insel entdeckt. In einer<br />

pauschal Absteige irgendwo unter Kokospalmen und Pä<strong>der</strong>asten, die den


2<br />

Badestrand verunsichern. Das auch noch ausgerechnet in einem Jahrhun<strong>der</strong>t, wo<br />

alles auf diesem Planeten so anständig daneben ging. Ich weiß wirklich nicht,<br />

wie dieser Mensch trotz aller Katastrophen seinen Sinn für das wesentliche<br />

behalten konnte.«<br />

Sarkasmus rollte mit den Augen um sein Interesse an dieser Geschichte zu<br />

verbergen.<br />

»So? Ach ja?«, erwi<strong>der</strong>te er, und was soll ich nun in dieser Angelegenheit tun?«<br />

»Du sollst die Pä<strong>der</strong>asten vom Strand auf die Palmen jagen«, blödelte Luzifer<br />

herum, <strong>der</strong> neugierig hinter dem Sekretär stand und bedeutungsvoll auf einen<br />

Blumentopf mit einer Jucapalme zeigte.<br />

<strong>Die</strong> hatte sich <strong>der</strong> Alte einmal von Aphrodisiakum schicken lassen, seinem<br />

irdischen Botaniker. Der versuchte seit dem siebten Tag <strong>der</strong> Schöpfung den<br />

Erdbewohnern die Illusion zu vermitteln, dass sie die Potenz aller Lebensformen<br />

sind.<br />

»Also, ich muss doch sehr bitten«, entrüstete sich <strong>der</strong> himmlische Vater. »Du<br />

kannst dir deinen Zynismus wirklich sparen.«<br />

»Genau!«, rief Sarkasmus in den göttlichen Monolog hinein. »Außerdem sind<br />

solche Bemerkungen meine Angelegenheit und noch nicht einmal <strong>der</strong> Teufel<br />

sollte mir dazwischen quatschen.«<br />

Es folgte eine Schweigeminute, in <strong>der</strong> Luzifer beleidigt aus dem Fenster starrte.<br />

»Also, kommen wir nun zur Sache o<strong>der</strong> was?«, flüsterte <strong>der</strong> Sekretär in die Stille<br />

hinein. »Ich finde es unanständig von euch mir meine <strong>Zeit</strong> zu stehlen, wo je<strong>der</strong><br />

weiß, dass ich Tag und Nacht am Schreibtisch sitze und ein Buch über euch<br />

schreibe.«<br />

»Bravo!«, rief Gott. »Du bringst die Sache auf den Punkt. Siehst du, nicht<br />

umsonst bist du meine erste Schreibkraft.«<br />

Angewi<strong>der</strong>t von so viel Schmeichelei erfand Luzifer einen Grund das Zimmer zu<br />

verlassen. War er doch nur die linke o<strong>der</strong> rechte Hand des Vaters.<br />

»Mein lieber Sarkasmus. Du wirst mit dem nächsten Flieger auf diese<br />

paradiesische Insel düsen und die Dinge <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> in Ordnung bringen. Am<br />

besten du legst dir ein Pseudonym zu, warte mal, äh...mh... ja... das ist gut, du<br />

nennst dich Sergio, dass passt irgendwie gut zu deinem Aussehen und deinem<br />

Alter kommt das auch entgegen.«


3<br />

»Wie bitte?«, entfuhr es Sarkasmus. »Was soll denn das bedeuten. Wieso sehe ich<br />

aus wie Sergio und was hat dass mit meinem Alter zu tun?«<br />

Der Gottvater grinste über die normale Breitspanne hinaus und hüstelte in seine<br />

Hand hinein.<br />

»Also Sarkasmus. Du weist doch das <strong>der</strong> Name Sergio über die Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

hinweg für die Harmlosigkeit in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Menschen gedient hat. Ja ja,<br />

zugegeben, manchmal trugen irgendwelche Despoten o<strong>der</strong> kirchliche<br />

Würdenträger diesen Namen. Aber auch Idioten, Entdecker und Wohltäter<br />

haben sich unter diesem Pseudonym Lorbeeren verdient. Das schönste aber ist<br />

doch, das dieser Name durch seine Vielfalt so unauffällig ist. Schließlich gibt es<br />

nach dem neusten Stand unserer Namenskartei 127 Millionen Idioten auf <strong>der</strong><br />

Welt, das ist doch die perfekte Tarnung.«<br />

»Tarnung wo für?«, fragte Sarkasmus, <strong>der</strong> seine Augenbrauen bis zur<br />

Nasenwurzel verbog.<br />

Luzifer, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Tür gelauscht hatte, hielt sein Bauch und konnte sich vor<br />

Lachen kaum noch aufrecht halten.<br />

»Du sollst dich als harmloser Idiot auf die Suche nach diesem<br />

Nobelpreiskandidaten machen und herausfinden, ob er die <strong>Unanständigkeit</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Zeit</strong> gefunden hat. Dann kommst du zurück und beichtest unserem Vater.«<br />

Mit den letzten Worten prustete <strong>der</strong> Türrahmlauscher sein unterdrücktes Lachen<br />

voll hinaus, begleitet von den Resten einer schmackhaften Kekssorte, die in einer<br />

antiken verzierten Schatulle neben <strong>der</strong> Tür platziert war.<br />

»Luzifer!«, entfuhr es dem himmlischen Vater. »Du hast von meiner geliebten<br />

Kekssammlung genascht, ohne mir etwas abzugeben. Das ist wi<strong>der</strong>lich teuflisch<br />

und egoistisch.«<br />

»Moment mal!«, rief Sarkasmus und zeigte mit dem Finger auf die Schatulle.<br />

»Das ist doch mein Geschenk an einen römischen Kaiser, überreicht als<br />

symbolische Geste während einer Audienz. Das war vor ungefähr zweitausend<br />

Jahren.«<br />

Der göttliche Gesichtsausdruck formte den weißen Bart zu einem Fragezeichen.<br />

»Ach ja, was soll denn das für eine symbolische Geste gewesen sein hä?«


4<br />

Der Sekretär ignorierte den ironischen Zweifel in dieser Frage.<br />

»Ich saß damals als Senator auf einer weißen Marmorbank. <strong>Die</strong> kühlte so herrlich<br />

unseren Hintern, während <strong>der</strong> hitzigen Debatten im Plenarsaal. Eines Tages kam<br />

es zu einem heißen rhetorischen Meinungsaustausch mit den Hinterbänklern<br />

von <strong>der</strong> gegenüberliegenden Seite. <strong>Die</strong> saßen auf schwarzen Granit und<br />

behaupteten, weißer Marmor wäre für die Stabilität des Senats zu zerbrechlich.<br />

Der oberste Julius witterte Verrat an dem Charakter seines Naturgesteins. Er<br />

verlangte einen unmittelbaren Beweis für diese Behauptung. Es war gerade<br />

Frühstückszeit. <strong>Die</strong> Senatoren befreiten ihre Arbeitsbrote aus den Landkarten<br />

des Reiches, in denen sie eingewickelt waren.«<br />

Gott schüttelte den Kopf, so als wollte er etwas einwenden, ließ Sarkasmus aber<br />

dann weitererzählen.<br />

»Ich war <strong>der</strong> einzige, <strong>der</strong> eine Dose mit Gebäck dabei hatte. <strong>Die</strong> Einzelstücke<br />

waren beson<strong>der</strong>s groß geraten. darum wollte ich sie in zwei mundgerechte<br />

Stücke teilen. Das Zeugs war aber so trocken, dass es in tausend Teile zerbrach.<br />

Dabei wurden die Senatoren vor mir völlig vollgekrümelt. <strong>Die</strong> vergaßen im<br />

selben Augenblick ihre diplomatische Immunität, drehten sich zu mir um und<br />

prusteten mir schimpfend beleidigende Essensreste an den Kopf, weil sie ihre<br />

Mün<strong>der</strong> zu weit aufgemacht hatten. Entsetzt über so viel Dekadenz römischer<br />

Essgewohnheiten flüchtete ich mit meiner Gebäckschatulle aus dem Schlachtfeld<br />

<strong>der</strong> rhetorischen Auseinan<strong>der</strong>setzung. Ich hatte die Nase voll von <strong>der</strong> Diplomatie<br />

und legte dem Senatspräsidenten mein Mandat vor die Füße. Ich öffnete die<br />

Keksdose und verglich die guten Sitten und die Haltbarkeit seines Reiches mit<br />

<strong>der</strong> Zerbrechlichkeit eines italienischen Butterkekses.«<br />

Gott nahm sich ein Keks aus <strong>der</strong> Dose.<br />

»Mh..., himmlisch dieses Gebäck.« Seine Augen verdrehten sich kreisförmig vor<br />

Hochgenuss, während er Sarkasmus anschaute. Dem wurde ganz schwindelig<br />

vom Augenspiel des Meisters.<br />

»Ich glaube, du verwechselst da etwas«, murmelte <strong>der</strong> weishaarige Alte mit<br />

vollem Mund in seinen langen Bart, an dem sich etliche Krümel festgesetzt<br />

hatten.<br />

»<strong>Die</strong>se Schatulle ist das diplomatische Geschenk eines antiken<br />

Lorbeerkranzträgers an die Inquisition unseres himmlischen<br />

Großbäckerbäckermeisters. Das war etwa vor 2ooo Jahren, wenn ich mich recht


5<br />

erinnere. Damals mussten die Menschen auf <strong>der</strong> Erde kleine<br />

Brötchen backen, um zu überleben. Wir wollten uns eigentlich aus diesem<br />

Zustand heraushalten. Na ja. Dann entstand die Idee unseres verantwortlichen<br />

Konditors, den Leuten mit kleinen trockenen Keksen das Leben verlängern zu<br />

helfen.«<br />

»Und dann?«, fragte Sarkasmus.<br />

»Später wurde die Ware an irdische Idioten weitergegeben, damit die Kekse<br />

unauffällig unters Volk gebracht werden konnten. Dabei hat dann auch<br />

irgendwie mein Sohn Sergio das Gebäck in die Finger bekommen und unter die<br />

armen Leute verteilt. Irgendwie hat ihnen dieses trockene Zeug aber nicht<br />

geschmeckt. Sie haben den damaligen Lorbeerkranzträger davon unterrichtet.<br />

Der hat dann dafür gesorgt, dass mein Sohn vorzeitig mit einem hölzernen<br />

Kreuz an unsere schöne Himmelstür klopfen musste, viel früher als geplant.«<br />

»Wie bitte ?«,unterbrach Sarkasmus.<br />

»Na ja«,sagte Gott, »ich finde, Kin<strong>der</strong> sollten in einem bestimmten Alter das<br />

Elternhaus verlassen, meinst du nicht?«<br />

Sarkasmus zuckte mit <strong>der</strong> Schulter. Der Meister dehnte seinen Monolog weiter<br />

aus.<br />

»Also, später wurde die antike Schatulle beim Erzengel Gabriel als<br />

diplomatisches Geschenk abgegeben. Sozusagen als Beruhigungsmittel für mich,<br />

denn je<strong>der</strong> weiß, dass ich keine Verwandtschaft um mich herum ertragen kann.«<br />

»Das wusste ich nicht«, bemerkte Sarkasmus sichtlich betroffen.<br />

»Macht nichts«, beruhigte ihn die tiefe Gottstimme. »Weist du, es gibt hier oben<br />

schon genug solche Leute die behaupten, irgendwie von mir abzustammen, um<br />

bei mir eine kostenlose Unterkunft zu bekommen. Und dann auch noch einen<br />

eigenen Sohn, <strong>der</strong> zu früh nach Hause will. Ich habe ihn etwas später wie<strong>der</strong><br />

zurück auf die Erde geschickt. Aber dort wollte ihn keiner mehr haben. Seitdem<br />

ist er wie<strong>der</strong> hier oben und belegt eines <strong>der</strong> teuersten Hotelzimmer. Weil ich die<br />

Rechnungen nun schon seit mehr als 2000 Jahre bezahle, ohne das ich sie von <strong>der</strong><br />

Steuer absetzen kann, habe ich beschlossen, meine Vaterschaft zu wi<strong>der</strong>rufen.<br />

Seitdem habe ich zwar keinen Sohn mehr, aber die Hotelrechnungen werden<br />

trotzdem weiterhin von meinem Konto abgebucht. Unglaublich, nicht war?«


6<br />

»Du hattest einen Sohn <strong>der</strong> Sergio hieß, mit einer Keksdose?«, fragte Sarkasmus<br />

erstaunt seinen Märchenerzähler.<br />

»Nein«, entgegnete ihm <strong>der</strong> Alte. »Zuerst kam Sergio und dann die Keksdose.<br />

Aber was soll das alles, die Keksdose war doch pure Diplomatie. Der Name<br />

Sergio war auch nur ein Pseudonym, sein richtiger Name war...«<br />

»Jesus !« zischte Luzifer in den Raum hinein.<br />

»Genau !«,ergänzte Gott diese Bemerkung. »Jesus hieß er und ich muss sagen, es<br />

war ein Fehler, dass er seinen Namen mit dieser Keksmasche verbunden hat.<br />

Wäre er bei Sergio geblieben, nie und nimmer wäre er hier so frühzeitig herauf<br />

gekommen. Wie ich schon früher erwähnte, gab es auch schon damals Millionen<br />

Idioten mit diesem Namen. Aber Jesus, wer hieß schon Jesus zu dieser <strong>Zeit</strong>. Sehr<br />

auffällig, sehr auffällig, dass muss ich zugeben, aber seine Mutter wollte diesen<br />

Namen.«<br />

Gerührt starrte Sarkasmus seinen Meister an.<br />

»Du meinst, ich habe wirklich Ähnlichkeit mit deinem Sohn?«<br />

»Begrenzt, nur begrenzt«, prustete Luzifer in die Situation hinein. »Mit deinem<br />

Alter kommt das hin, aber hast du schon jemals trockene Butterkekse unter die<br />

Leute gebracht, die kurz darauf in einem Kolloseum von ausgeliehenen Löwen<br />

eines römischen Wan<strong>der</strong>zirkus verspeist wurden?«<br />

»Wieso Zirkus?«, fragte Sarkasmus. »Ich dachte die Fütterung und <strong>der</strong> Handel<br />

mit Zirkusgetier stand auch schon damals unter Strafe?«<br />

Der Gottvater verdrehte wie<strong>der</strong> seine Augen.<br />

»Mein Gott, mein Gott, was haltet ihr euch an Kleinigkeiten auf.« Luzifer<br />

streckte seinen Kopf bei dieser Bemerkung verwun<strong>der</strong>t nach vorn. Dabei sah er<br />

sein Gegenüber misstrauisch an.<br />

´Komisch´ dachte er, ´immer wenn es um die Begleichung von alten Rechnungen<br />

geht, bringt er seine Position als Gott ins Spiel und alles unter ihm wird zu einer<br />

irdischen Profanität. Irgendwie hat er was teuflisches an sich.´<br />

Es klopfte an <strong>der</strong> Tür. Ein Kardinal aus dem Mittelalter stand mit seiner<br />

verstaubten Würde auf wackeligen Füssen. Sein heiliges Mäntelchen roch<br />

merkwürdig nach altem Käse. In seiner linken Tasche steckte eine angebrochene


7<br />

Flasche Wein. Luzifer rümpfte lustvoll seine Nase und bekam Appetit.<br />

»Entschuldigung oh Herr, ich wollte sie nicht stören, aber es ist sehr wichtig. Ein<br />

Telegramm ist vom Vatikan geschickt worden und enthält schlechte<br />

Nachrichten.«<br />

<strong>Die</strong> Stimme des Postboten eierte merkwürdig herum. Sein Atem hatte eine<br />

unangenehme säuerliche Mischung aus Wein und Käse was den Eindruck<br />

untermauerte, das er ein notorischer Säufer sein musste.<br />

»Warum muss immer alles schlecht sein, was vom Vatikan kommt?«, fragte Gott,<br />

ohne eine Antwort abzuwarten. »Noch so ein kostspieliges Hotelunternehmen,<br />

dessen Rechnung ich seit Jahrhun<strong>der</strong>ten begleichen muss. Und was bekomme<br />

ich als Dank dafür? Und dann dieser Direktor, <strong>der</strong> von mir eingestellt wurde.<br />

Wie heißt er gleich noch mal...äh?«<br />

»Pontifex!«, rief Luzifer mit verächtlichem Mundwinkel dazwischen.<br />

»Ach ja, jetzt erinnere ich mich.« Gott nickte zustimmend mit dem Kopf und<br />

versank gleich darauf in tiefe Nachdenklichkeit .<br />

Luzifer klopfte sich den Staub von seinem schwarzen Seidenanzug, weil <strong>der</strong><br />

antike Kirchenmann gehustet hatte und sich seine mittelalterlichen<br />

Ablagerungen über die Anwesenden im Zimmer verteilten. Er verabscheute<br />

diese Grufties, die in ihren staubigen Talaren den Bazillus des Opportunismus<br />

durch die <strong>Zeit</strong>geschichte trugen und die sich selbst noch nach Jahrhun<strong>der</strong>ten bei<br />

Gott dafür bedankten, dass sie im Vatikan einmal umsonst übernachten durften.<br />

Außerdem ärgerte er sich noch immer über den missglückten Versuch, selbst<br />

einmal einen kostenlosen Urlaub in diesem Hotel zu verbringen. Damals war er<br />

schon in <strong>der</strong> Empfangshalle äußerst nachlässig begrüßt worden. Angeblich gab<br />

es gerade einen heiligen Kongress in <strong>der</strong> Stadt und deswegen waren alle Zimmer<br />

ausgebucht. In <strong>der</strong> Bar und im Restaurant wurde er von purpurroten<br />

Aushilfskellnern bedient, die eine teuflische Ähnlichkeit mit seinem eigenen<br />

Spiegelbild hatten. Hinterher stellte sich aber heraus, dass es sich um eine<br />

einheitliche Berufskleidung <strong>der</strong> Bischöfe handelte, die sich im Hotelbetrieb des<br />

Vatikans ihr heiliges Trinkgeld verdienten. Beim Service wurde Luzifer<br />

ausgesprochen christlich versorgt. Sämtliche Cocktails waren mit Weihwasser<br />

angesetzt. <strong>Die</strong> Speisen lagen als hauchdünne Oblaten auf riesigen Platztellern,<br />

umringt von Nikoläusen, die auf einer Serviette verewigt waren. Als er sich dann<br />

auch noch über so viel Nächstenliebe beschweren wollte, wurde er des Hotels<br />

verwiesen mit <strong>der</strong> Bemerkung, er möge sich zum Teufel scheren. Spätestens da


8<br />

bemerkte er, dass man ihn in seiner Persönlichkeit nicht erkannt hatte und er<br />

murmelte ein paar ‚ Satanische Verse’ vor sich hin, die ohne seines Wissens in<br />

naher Zukunft einem indischen Schriftsteller beinahe das Leben kosten sollte.<br />

»Herr, die Nachricht vom Vatikan«, hüstelte <strong>der</strong> altersschwache Kardinal.<br />

Der fuchtelte mit dem Telegramm durch die Luft, was noch einmal viel Staub<br />

aufwirbelte. Luzifer versuchte als erstes das Stück Papier zu erreichen. Aber er<br />

verfehlte in seiner Eile das Ziel <strong>der</strong> Begierde. Mit teuflischem Schwung fiel er<br />

gegen den kirchlichen Senior in <strong>der</strong> Tür. Der streng gläubige Kurier verlor seinen<br />

höllischen Respekt gegenüber dem himmlischen Gleichgewicht. Er fiel zu Boden<br />

und zerbrach in mittelalterliche Fossilien.<br />

»Oh man!«, feixte Sarkasmus, »dass passt ja toll in ein Kapitel meines Buches.<br />

Überschrift: Im Himmel vom Teufel erschlagen!«<br />

Gott erhob sich aus seiner Nachdenklichkeit. Mit strafendem Blick sah er Luzifer<br />

an. Der stand mit engelhafter Unschuldsmine vor dem Scherbenhaufen und<br />

hauchte verlegen über seine teuflisch langen Fingernägel.<br />

»Schau dir das an, was du wie<strong>der</strong> angestellt hast. Alles ist voller Staub und<br />

antiker Scherben. Mein Zimmer ist doch kein Antiquitätenladen.«<br />

Fast beleidigt machte Gott eine kurze Pause, dann brauste er wie<strong>der</strong> auf.<br />

»Warum muss <strong>der</strong> Vatikan auch immer diese alten sensiblen Männer als<br />

Telegrammboten beschäftigen, die bei <strong>der</strong> geringsten Berührung mit dir vor<br />

Schreck in sich zusammenfallen? Außerdem ist so ein Job doch auch unmo<strong>der</strong>n.<br />

Wir haben doch seit ein paar Tagen auch ein Faxgerät o<strong>der</strong>? Was ist damit?<br />

Warum schickt dieser Pontifex nicht damit seine schlechten Nachrichten?«<br />

Mit dem letzten Wort drehte sich <strong>der</strong> Alte zur Seite und musterte seinen ersten<br />

Sekretär. Sarkasmus war gedanklich noch bei dem neuen Kapitel seines Buches.<br />

Tief versunken versuchte er die Anzahl <strong>der</strong> Seiten zu schätzen, die dieses<br />

Manuskript füllen sollten. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er kam über eine<br />

halbe Seite nicht hinaus.<br />

»So ein Misst!« fluchte er vor sich hin und kratzte seinen Kopf.<br />

»Genau!«,rief Gott,. »Der Meinung bin ich auch.«


9<br />

Sarkasmus schaute seinen Meister überrascht an.<br />

»Woher weißt du denn was ich über die Anzahl <strong>der</strong> Seiten denke?«<br />

»Na, dass steht doch in <strong>der</strong> Gebrauchsanweisung, das man mehrere Seiten auf<br />

einmal faxen kann«, erwi<strong>der</strong>te sein Ziehvater.<br />

Sarkasmus wirkte verunsichert.<br />

»Also, ich komme bis jetzt nur auf eine halbe Seite für mein Kapitel.«<br />

»Das heißt für mein Geschmack und nicht für mein Kapitel«, verbesserte ihn<br />

Gott. »Und außerdem ist es keine Geschmacksfrage, wenn ein Fax auf einer<br />

halben Seite ein ganzes Kapitel sendet. Vielmehr ist dann <strong>der</strong> Teufel im Spiel.«<br />

Verblüfft starrte Sarkasmus sein Gegenüber an.<br />

»Ja genau!« rief er in den Raum. »Deswegen komme ich ja auch nicht über eine<br />

halbe Seite hinaus.«<br />

»Habe ich doch gesagt«, bemerkte <strong>der</strong> Allmächtige und lehnte sich nach dieser<br />

intellektuellen Auseinan<strong>der</strong>setzung siegessicher in seinen Sessel zurück.<br />

»Halt, momentmal«,protestierte Luzifer. »Ich habe mit dem Faxgerät doch gar<br />

nichts zu tun. Das könnt ihr mir nicht anhängen. Mit diesen technischen<br />

Neuheiten kenne ich mich we<strong>der</strong> aus noch versuche ich da hineinzukommen.<br />

Das ist nun wirklich nicht mein Stil.«<br />

»Dann erkläre mir das bitte mal, wie ein ganzes Kapitel auf eine halbe Seite<br />

kommt«, rief Gott aus seinem Ohrensessel.<br />

»Wieso ich? Und überhaupt, soviel ich weiß, haben wir doch noch gar keine<br />

Faxnummer und das Gerät ist auch noch nicht angeschlossen.«<br />

Sarkasmus fühlte sich gefor<strong>der</strong>t.<br />

»Genau das wollte ich vorhin erklären. Das Anmelden und Ausfüllen <strong>der</strong><br />

Formulare kostet viel <strong>Zeit</strong> und ist sehr kompliziert. Und das Kapitel mit <strong>der</strong><br />

halben Seite, da steckt <strong>der</strong> Teufel im Detail.«


10<br />

»Also, jetzt langt es mir aber!« Beleidigt fasste sich Luzifer an seine Hörner.<br />

»Immer bin ich <strong>der</strong> Schuldige, wenn an<strong>der</strong>e ihre Probleme beichten.«<br />

Eine allgemeine Betroffenheit aller Anwesenden war unübersehbar. Ein<br />

göttliches Zimmermädchen war inzwischen dabei, den zerbrochenen Kardinal<br />

vom Teppich zu fegen. Sie hatte blondes langes Haar und ein engelhaftes<br />

Gesicht. Ihre Figur war für himmlische Verhältnisse wie geschaffen, was selbst<br />

von den Verehrern ihrer irdischen Vergangenheit immer wie<strong>der</strong> betont worden<br />

war. Während sie sich in gebückter Stellung dem Staub <strong>der</strong> Vergänglichkeit<br />

widmete, rutschte ihr viel zu kurzer Lendenschurz die wohlgeformten Schenkel<br />

hinauf und gestattete einen Einblick in den aktuellen Modetrend göttlicher<br />

Phantasien. <strong>Die</strong> Weiblichkeit unter ihrer Bluse entzog sich dem physikalischen<br />

Gesetz irdischer Anziehungskraft und strebte mit aller Macht zum Himmel. Zu<br />

ihrer weltlichen <strong>Zeit</strong> hatten sich darum beson<strong>der</strong>s die Moralapostel des Vatikans<br />

bei ihr als Himmelsstürmer betätigt, um damit ihren Glauben an Gott zu<br />

demonstrieren. Der Macher <strong>der</strong> Welt dachte aber nicht im Geringsten daran, das<br />

Geschöpf seiner Begierde mit christlichen Kapuzenmännern zu teilen. In einer<br />

Nacht – und Nebelaktion ließ er das Mädchen während einer Himmelsstürmerei<br />

an Atemnot kollabieren. Als sie wie<strong>der</strong> erwachte, befand sie sich in einem<br />

göttlichen Kloster. Dort wurde sie von einer herrischen Ordensschwester mit<br />

einer Warze auf <strong>der</strong> Nase, auf die enthaltsame Klei<strong>der</strong>ordnung des Ordens<br />

hingewiesen. Das Zölibat gegenüber üppiger Textilfasern ließ den Pulsschlag des<br />

Schöpfers über die erlaubte Drehzahl des Kreislaufs hinaus rotieren. Sein<br />

konservativer Hausarzt verbot seinem Klienten daraufhin jede Annäherung an<br />

das begehrte Geschöpf. Doch die obere Oberschwester hatte Mitleid mit dem<br />

Herrn. Sie drückte <strong>der</strong> unschuldigen Blondine einen schwarzhaarigen Besen in<br />

die Hand, mit dem sie nun den zerbrochenen Kardinal auf den Aufnehmer fegte.<br />

»Ob ich wohl endlich mal dieses Telegramm lesen könnte?«,fragte Gott in den<br />

Raum hinein.<br />

»Oh, entschuldigen sie verehrter Herr«, hauchte die Zölibatblondine verlegen.<br />

In ihrer eifrigen Putzerei hatte sie das Telegramm ausversehen unter den<br />

Kirchenmann gefegt. Vorsichtig zog sie es auf die himmlische Welt zurück.<br />

Elegant graziös hielt sie es mit Daumen und Zeigefinger in die Höhe.<br />

»Das wäre aber nicht nötig gewesen«, säuselte Luzifer leise dem süßen Kind<br />

entgegen und wedelte teuflisch mit seinem Schwanz. »Für so eine Fegearbeit<br />

haben wir hier oben schließlich genügend exkommunizierte Lustmolche, die<br />

noch eine Rechnung mit dem religiösen Staub zu begleichen haben.«


11<br />

»Das finde ich auch«, feixte Sarkasmus. »So ein Engel sollte sich wirklich <strong>der</strong><br />

Sünde widmen und nicht mit einem Besen den Kalkstein antiker Kardinäle<br />

entsorgen.«<br />

»Du meinst, sie müsste mehr umweltfreundlich arbeiten?«,fragte Luzifer<br />

neugierig.<br />

Sarkasmus grinste listig.<br />

»Im weitesten Sinne würde ich sagen.«<br />

»Wohl am liebsten ohne Klei<strong>der</strong>ordnung was?«, entgegnete ihm sein<br />

Scherzbru<strong>der</strong>.<br />

»Mit Ordnung o<strong>der</strong> ohne Klei<strong>der</strong> ist doch ganz egal«, räusperte sich <strong>der</strong><br />

himmlische Vater. »Ihr bringt sie doch nur durcheinan<strong>der</strong>.«<br />

»Was meint er damit?«, fragte Sarkasmus sich selbst. »<strong>Die</strong> Ordnung o<strong>der</strong> die<br />

Klei<strong>der</strong>?«<br />

»Natürlich meint er die Klei<strong>der</strong>«, rief Luzifer, während er davon träumte, einmal<br />

als Himmelstürmer auf einer blonden Wolke zu liegen.<br />

»Ich möchte Wetten, dass er die Ordnung meint«, erwi<strong>der</strong>te Sarkasmus.<br />

»Einverstanden«, sagte Luzifer. »Um was Wetten wir?«<br />

Gott fuhr aus seinem Ohrensessel hoch.<br />

»Ihr seid wohl von allen guten Geistern verlassen. Ich habe euch schon ein paar<br />

mal gesagt, das Glücksspiele hier oben nichts für blonde Engel sind.«<br />

In diesem Augenblick verabschiedete sich die fegende Klingelfee von ihrer<br />

antiken Ausgrabung. <strong>Die</strong> drei schauten enttäuscht dem kleinen Lendenschurz<br />

hinterher. Mit luftiger Leichtigkeit tanzte er aus dem Zimmer. Inzwischen hatte<br />

das Telegramm seinen Empfänger erreicht, zerknüllt, verschmutzt, aber dann<br />

von göttlicher Hand entfaltet und bereit, von <strong>der</strong> neugierigen Dreifaltigkeit des<br />

Himmels studiert zu werden. Luzifer demonstrierte sein Desinteresse an <strong>der</strong><br />

päpstlichen Nachricht, indem er seinen Mundwinkel zu einer Umleitung verbog,<br />

über die ein pfeifen<strong>der</strong> Luftstrom <strong>der</strong> Verachtung seine Unterlippe<br />

angenehm kitzelte. Sarkasmus hatte das Manuskript seines unvollendeten


12<br />

Buches unter die linke Achselhöhle geklemmt. Trotz dieser sensiblen<br />

Körperzone, die ständig unter Wasser stand, waren seine Gedanken auf <strong>der</strong><br />

Suche nach einem explosiven Inhalt, <strong>der</strong> sein geplantes Werk zu einem Bestseller<br />

machen würde. Dann könnte er mit ‚ Nobel’ draußen im göttlichen Garten bei<br />

einer Tasse Pfefferminztee die Voraussetzungen für eine Preisverleihung<br />

diskutieren.<br />

»Hört mal«, sagte Gott. »Ich finde es nicht gut, dass ihr hier herumsteht,<br />

irgendwelche egoistische Faxen macht, während ich dieses Telegramm lesen soll.<br />

Das ist wirklich nicht fair, wirklich nicht. Außerdem möchte ich Sarkasmus an<br />

den Nobelpreiskandidaten erinnern, <strong>der</strong> dort unten angeblich die<br />

<strong>Unanständigkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> gefunden hat.«<br />

Der Angesprochene fühlte sich in seinen Gedanken entlarvt. Sein sonst so<br />

farbloses Gesicht verfärbte sich zu einer roten Tomate, die in einem mo<strong>der</strong>nen<br />

Gewächshaus unter künstlicher Sonne zu schnell gereift war. Verstört suchte er<br />

nach einem verbalen Ausweg.<br />

»Ja ja«, bemerkte Luzifer kopfschüttelnd, wobei er den Sekretär teuflisch lange<br />

musterte. »Das Verlangen nach himmlischem Ruhm hat schon so manchen<br />

Kandidat in ein Gemüsebeet fallen lassen.«<br />

Nun drohte die rote Tomate jeden Augenblick zu explodieren.<br />

»Ist etwas mit dir?«,fragte Gott. »Du siehst irgendwie verfärbt aus.«<br />

Er erhob sich aus seinem Ohrensessel, legte das Telegramm zur Seite und stellte<br />

sich Sarkasmus in den Weg. Der wollte gerade das göttliche Sprechzimmer<br />

verlassen.<br />

»Mein lieber Sekretär«, fuhr er fort. »Du scheinst sehr unkonzentriert und<br />

überarbeitet zu sein.« Er hielt ihm ein Fieberthermometer hin. »Dein Gesicht<br />

wirkt so erhitzt, du solltest einmal deine Temperaturkurve und den Wasserstand<br />

unter deiner linken Achselhöhle messen. Sicherlich gibt es dort Zusammenhänge<br />

mit dem Manuskript, das unter deinem Arm nach frischer Luft schnappt. Zeig<br />

doch mal her mein Lieber, was du bis jetzt so geschrieben hast.«<br />

<strong>Die</strong> göttliche Hand versuchte das verschwitzte Papier zu erreichen. Das rot<br />

gefärbte Gesicht von Sarkasmus bekam schlagartig eine weiße Färbung.


13<br />

»Oh! Ich sehe dir geht es schon wie<strong>der</strong> besser«, sagte Gott. »Du solltest etwas<br />

essen, möchtest du vielleicht einen Keks?«

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