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Mythen und Fakten der Energiewende - Klima-Allianz

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Mythos 2<br />

„Die Haushalte sind dem Anstieg des Strompreises<br />

wehrlos ausgeliefert.“<br />

Die <strong>Fakten</strong><br />

Fast je<strong>der</strong> zweite deutsche Stromk<strong>und</strong>e hat bisher seinen<br />

Stromtarif noch nicht gewechselt. Er ist weiterhin im sogenannten<br />

Gr<strong>und</strong>tarif seines Energieversorgers <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

ist nun mal <strong>der</strong> teuerste. Durch Wechsel des Tarifs o<strong>der</strong><br />

des Anbieters kann Geld gespart werden. Inzwischen gibt<br />

es auch sehr preisgünstige Ökostrom-Angebote.<br />

Wichtiger ist aber folgen<strong>der</strong> Punkt: Die Ausgaben für<br />

Strom setzen sich immer zusammen aus dem Preis <strong>der</strong><br />

Kilowattst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>der</strong> Menge des Verbrauchs. Und beim<br />

Verbrauch ist mit wenig Aufwand noch viel zu holen.<br />

Das zeigt das Programm „Stromsparcheck“, das inzwischen<br />

in über 100 Kommunen angeboten wird. Dabei<br />

bieten Sozialverbände wie die Caritas sozial schwachen<br />

Haushalten eine Stromberatung. Sie wird von geschulten<br />

Stromberatern durchgeführt.<br />

Durch die Beratung <strong>und</strong> den Einsatz von Stromspargeräten,<br />

wie Energiesparlampen, Kühlschrankthermometern<br />

o<strong>der</strong> abschaltbaren Steckdosen im Wert von maximal 70<br />

Euro können die Stromkosten im Durchschnitt um 10<br />

Prozent gesenkt werden. Der Aufwand entsteht nur einmal,<br />

die Ersparnis ist langfristig. Die Stromkosten sinken<br />

bei den teilnehmenden, bedüftigen, ALG II empfangenden<br />

Haushalten laut Caritas in extremen Fällen sogar um<br />

bis zu 133 Euro pro Jahr. Auch in wohlsituierten Haushalten<br />

dürfte das Einsparpotenzial gegeben sein.<br />

Mythos 3<br />

„Die <strong>Energiewende</strong> bringt für viele Haushalte<br />

finanzielle Belastungen mit sich.“<br />

Die <strong>Fakten</strong><br />

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schätzt,<br />

dass 2011 b<strong>und</strong>esweit 600.000 Haushalten <strong>der</strong> Strom<br />

abgestellt worden sei. Die ZEIT weist in <strong>der</strong> Ausgabe<br />

27/2012 dagegen darauf hin, dass die Energiewirtschaftlichen<br />

Tagesfragen schon sechs Jahre zuvor über<br />

800 000 Stromabstellungen berichtet haben, <strong>und</strong><br />

konstatiert: „Während <strong>der</strong> Erregungspegel gestiegen<br />

ist, wäre das Problem demnach kleiner geworden.“ Und<br />

stellt anschließend einen internationalen Vergleich an:<br />

„Hinzu kommt, dass sich Energiearmut auch in Län<strong>der</strong>n<br />

ausbreitet, in denen nicht gleichzeitig Atommeiler<br />

abgestellt <strong>und</strong> erneuerbare Energien geför<strong>der</strong>t werden.<br />

10,00<br />

8,75<br />

7,50<br />

6,25<br />

5,00<br />

2007<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

Vertragswechsel<br />

Lieferantenwechsel<br />

2008 2009 2010 2011<br />

Kostenän<strong>der</strong>ungspotenzial in ct/kWh beim Wechsel<br />

des Stromtarifs, verglichen sind Mittelwerte <strong>der</strong> Tarife<br />

a) vom Gr<strong>und</strong>tarif zu günstigerem Tarif gleicher<br />

Versorger o<strong>der</strong><br />

b) beim Versorgerwechsel, 2007–2011;<br />

Quelle: BNetzA<br />

Abgesehen von den weltweit 1,3 Milliarden Menschen,<br />

die gänzlich ohne Stromzugang sind, <strong>und</strong> abgesehen von<br />

jenen r<strong>und</strong> 3 Milliarden, die noch immer mit Holz o<strong>der</strong><br />

Dung kochen <strong>und</strong> heizen, gilt je<strong>der</strong> vierte Neuseelän<strong>der</strong><br />

als energiearm. R<strong>und</strong> 16 Millionen Haushalte sind es in<br />

den USA. Und fast je<strong>der</strong> fünfte ist es in England.“ Das<br />

macht die Situation in Deutschland nicht weniger ernst,<br />

verdeutlicht jedoch die tatsächlichen Zusammenhänge.<br />

Die wesentlich größeren sozialen Probleme sind im<br />

Übrigen die steigenden Mieten in den Großstädten <strong>und</strong><br />

die wachsenden Heizkosten, die nicht umsonst „zweite<br />

Miete“ genannt werden.<br />

<strong>Mythen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> zur Rolle <strong>der</strong> erneuerbaren Energien in <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> | 13

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