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Informationen zur Ausstellung 100 Jahre Buntpapiersammlung ...

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Buntpapiersammlung</strong> Seegers<br />

im Deutschen Buch- und Schriftmuseum<br />

„Historische Buntpapiere waren es auch, deren Erwerb am Anfang der Papierhistorischen<br />

Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums standen.“ 1 Der Deutsche Buchgewerbeverein<br />

als damaliger Träger des Museums erhielt im <strong>Jahre</strong> 1901 die Gelegenheit zum Erwerb<br />

einer bedeutenden Privatsammlung. Der Berliner Kommerzienrat Max Krause konnte bei Mitgliedern<br />

des Papierindustrievereins und des Vereins Deutscher Buntpapierfabrikanten mehr als 4000<br />

Mark einwerben 2 , die es ermöglichten, die <strong>Buntpapiersammlung</strong> des in Hannover lebenden Inhabers<br />

einer ‚Anstalt für künstliche Zähne’, Ernst Seegers (1840–1911) 3 , anzukaufen. Aus welchen<br />

Quellen und in welcher Absicht diese etwa 11.500 Muster umfassende Kollektion zusammengetragen<br />

wurde, entzieht sich bis heute unserer Kenntnis. 4 Sie gibt einen breiten Querschnitt<br />

vornehmlich der deutschen, französischen und italienischen Buntpapiermacherei des 17.–19.<br />

Jahrhunderts und umfasst alle wesentlichen handwerklichen und industriellen Herstellungstechniken.<br />

Bereits kurz nach dem Erwerb wurden Teile der Sammlung im Deutschen Buchgewerbehaus der<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht 5 , dann auch leihweise für verschiedene <strong>Ausstellung</strong>en <strong>zur</strong> Verfügung<br />

gestellt, so z. B. im <strong>Jahre</strong> 1903 dem Böhmischen Gewerbemuseum Reichenberg 6 , 1904<br />

dem Papier-Verein Berlin für seine Jubiläumsausstellung 7 oder 1907 für die von Peter Jessen im<br />

Königlichen Kunstgewerbe-Museum zu Berlin veranstaltete Buntpapierpräsentation. 8<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2001 jährt sich der Termin dieser großartigen Förderung durch private Spender zum<br />

<strong>100</strong>. Mal. Aus diesem Anlass erfolgen verschiedene Aktivitäten:<br />

• seit Herbst 2000 ist die komplette Sammlung von den Restaurierungswerkstätten der<br />

Deutschen Bücherei Leipzig systematisch durchgesehen worden (Frau Lorenz in Zusammenarbeit<br />

mit Frau Lusky als Praktikantin); dafür benötigte Revisionslisten wurden mit<br />

Hilfe der entsprechenden Erschließungsdatenbank des DBSM produziert;<br />

• eine Auswahl aus der Sammlung mit besonders anschaulichen Mustern der verschiedenen<br />

Gestaltungs- und Herstellungstechniken wird im Vorraum der Alten Cafeteria und in<br />

den Erdgeschoss-Fluren der Deutschen Bücherei gezeigt;<br />

• am 20. März 2001 wurde die <strong>Buntpapiersammlung</strong> Seegers im Rahmen eines Dia-<br />

Vortrags ausführlich vorgestellt.<br />

Das <strong>100</strong>-jährige Jubiläum der <strong>Buntpapiersammlung</strong> Seegers ist in mehrfacher Hinsicht Anlass zu<br />

freudiger Erinnerung:<br />

• gemeinsam mit der Papiersammlung des Wiener Hofrats Franz Bartsch gehört sie zu<br />

denjenigen Sammlungsteilen, die den sonst so verheerenden Bombenangriff in der Frühe<br />

des 4. Dezembers 1943 wie durch ein Wunder beinahe unversehrt überstanden haben; 9<br />

• außerdem ist die großzügige Spende aus den Kreisen der damaligen Industrie – 4000<br />

Mark aus dem <strong>Jahre</strong> 1901 dürften heute etwa 120.000 bis 150.000 DM entsprechen –<br />

ein Zeichen dafür, wie sehr das Museum in seiner Frühphase mit sachkundigen Freunden<br />

und Förderern verbunden war. Diese Förderung durch wohlmeinende Geber ist für das<br />

Museum heute wieder so wichtig wie vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Es wird ein erheblicher Aufwand erforderlich sein, bis alle 11.500 Muster der Sammlung in einen<br />

Zustand versetzt sind, der den sachgerechten Erhalt für die nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> gewährleistet.<br />

3<br />

Frieder Schmidt

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