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Dynamisches Jubiläum - Dominic Meier

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68 caliber 6/2011<br />

WETTKAMPFBERICHT<br />

Der Namenswechsel zur "Munich International<br />

Open" ist mehr als gerechtfertigt,<br />

nahmen doch zum Beispiel in diesem<br />

Jahr fast 400 Schützen aus 18 Ländern<br />

teil. Traditionell läutet die "Münchner" die<br />

IPSC Freiluftsaison in Deutschland ein. Bei<br />

frischen 2 Grad Celsius ging es früh morgens<br />

an den Start, ansonsten zeigte sich das Wetter<br />

von seiner besten Seite. 20 Übungen (Stages)<br />

mit mindestens 281 Schuß hatten die Schüt-<br />

10th Munich International Open 2011<br />

<strong>Dynamisches</strong><br />

<strong>Jubiläum</strong><br />

Bereits zum zehnten Mal fand vom 15. bis 17.04.2011 die "Munich International Open" statt. Das IPSC Match, das als "Münchner Stadtmeisterschaft"<br />

als regionale Veranstaltung in Bayern begann, hat sich Dank des Umzugs auf die Philippsburger Schießanlage von BDS Präsident<br />

Fritz Gepperth und des unermüdlichen Einsatzes von Johann Kurz und seinem Verein "Shooting Association Munich", kurz S.A.M.,<br />

zu einem der bedeutendsten IPSC Level III Matches in Deutschland entwickelt.<br />

zen in zwei Tagen zu bewältigen. Dies waren<br />

fünf Stages mehr als im Vorjahr, die Gesamtschußzahl<br />

war allerdings geringer.<br />

Kurz & gut<br />

Die Hälfte der Übungen waren Stages mit 6<br />

bis 9 Schuß (Short Courses), 6 Stages forderten<br />

Schußzahlen zwischen 12 und 16<br />

Auch im Alter rüstig: Der holländische Tuningspezialist<br />

Maurice Drummen erkämpfte sich als Seniorschütze<br />

mit seiner Caspian Race Gun einen sehr respektablen<br />

dritten Platz in der Offenen Klasse.<br />

Dauernde Dominanz: In jeder Waffenkategorie<br />

der "10th Munich International Open<br />

2011" unter Federführung des rührigen Hans Kurz<br />

(SAM) entdeckt man die Topschützen aus Tschechien, die größtenteils<br />

für CZ an den Start gehen. Hier der Open Class Gewinner Martin<br />

Kamenicek mit seiner in caliber 3/2011 vorgestellten CZ 75 TS Czechmate<br />

in 9 mm Luger in Aktion. Neben dem Zungenspiel, das Konzentration verrät,<br />

sollte man vor allem die beiden Hülsen in der Luft wahrnehmen.<br />

Schuß (Medium Courses) und vier Stages<br />

verlangten als Long Courses zwischen 24 und<br />

31 Schuß. Um alle Parcoursaufbauten unterzubringen<br />

waren auf den meisten Ständen<br />

zwei, auf einem Schießstand sogar drei<br />

Übungen aufgebaut, was dank der seitlichen<br />

Kugelfänge der Philippsburger Schießanlage<br />

problemlos möglich war. Quasi als Ausgleich<br />

wurden insbesondere in den Seitenkugelfängen<br />

häufig IPSC Mini-Targets, die verkleiner-<br />

Freunde und Helfer: Ohne die<br />

Range Officer (Wettkampfrichter<br />

und Schützenbegleiter)<br />

geht im IPSC Schießsport<br />

überhaupt nichts. Hier Norbert<br />

Freimüller.<br />

Der hauptsächliche Autor dieses Matchberichtes,<br />

Oliver Damm, konnte einmal mehr souverän<br />

die Standardklasse für sich entscheiden.<br />

te Version der originalen IPSC Scheibe, verwendet,<br />

um längere Distanzen zu simulieren<br />

beziehungsweise den Präzisionsanteil der<br />

Übungen etwas nach oben zu schrauben. Das<br />

schnelle Schießen kam dadurch allerdings<br />

nicht zu kurz, die Balance zwischen Geschwindigkeit<br />

und Präzision war den Stage<br />

Designern gut gelungen.<br />

Klassik und Moderne<br />

Die Doppelübungen auf den meisten Ständen<br />

führten naturgemäß zu einer gewissen<br />

Wartezeit für alle Schützen. Zudem mußten<br />

sich die Schützen beim "Walk-Through" (der<br />

vier Minuten langen Besichtigung des Parcours)<br />

meist auf zwei Übungen vorbereiten<br />

und diese auch direkt hintereinander schießen.<br />

Die Philippsburger Schießanlage hat<br />

noch weitere Standkapazitäten zu bieten, allerdings<br />

fand zeitgleich mit der "4. South West<br />

Shooting" und 2. Landesmeisterschaft "97/11"<br />

des BDS LV7 ein Wettkampf im Westernschießen<br />

statt. In den Pausen konnte man daher<br />

Western-Schützen in Western-Kleidung mit<br />

IPSC-Schützen im IPSC-Outfit fachsimpeln sehen,<br />

was ein interessantes Bild abgab.<br />

Pfadfinder im Parcours<br />

Die Krönung des Matches war sicherlich<br />

Stage 20, ein 31 Schuß-Laufparcours auf einem<br />

der beiden 50-Meter-Schießstände. Von<br />

der Startposition aus war ein Stahlziel (Pepper-Popper)<br />

in 50 Meter Entfernung zu beschießen,<br />

der nicht nur ein "Flip Target" (eine<br />

Scheibe klappt weg und eine weitere<br />

Scheibe erscheint) aktivierte, sondern auch<br />

eine Abkürzung im Parcours öffnete. Wer das<br />

Stahlziel von der weiten Entfernung nicht<br />

traf, war gezwungen eine längere Zick-Zack<br />

Strecke im Parcours zurückzulegen. Doch<br />

Um jede Zehntelsekunde, um jeden Punkt wird verbissen gekämpft. Hier SIG Sauer Teamschütze Marijian<br />

Loch (Platz 5) mit seiner X-Five Race Gun in Aktion. Man beachte die beiden Hülsen in der Luft!<br />

damit nicht genug: Direkt links neben dieser<br />

Stahlklappscheibe stand eine weitere, die<br />

weiter vorne im Parcours eine Schranke<br />

schloß. Traf man aus Versehen dieses Ziel zu<br />

früh, war man ebenfalls gezwungen an der<br />

entsprechenden Stelle im Parcours eine<br />

Zick-Zack Ausweichstrecke zu wählen, was<br />

natürlich nicht nur Auswirkungen auf die<br />

Zeit und Kondition hatte, sondern auch den<br />

ganzen geplanten Ablauf durcheinander<br />

brachte. Stage 7 war eine weitere anspruchsvolle<br />

schießtechnische Aufgabe, die mancher<br />

Schütze verflucht haben dürfte. Hier gab es<br />

unendlich viele Lösungsmöglichkeiten, da<br />

zum einen die Startposition frei wählbar war<br />

und zum anderen die Ziele (IPSC Scheiben<br />

und Plates) teilweise aus mehreren Positionen<br />

sichtbar waren, während andere Ziele<br />

eine genau festgelegte Schießposition erforderten.<br />

Sich hier einen Ablauf einzuprägen<br />

war nicht leicht und so sah man viele Schützen<br />

nach den richtigen Positionen und Zielen<br />

suchen und nicht wenige übersahen Zielmedien.<br />

Eine sehr interessante "taktische"<br />

VIP aus Florida: Frank Garcia, Betreiber der<br />

Universal Shooting Academy und Ausrichter der<br />

Florida Open, landete auf dem 17. Platz in der<br />

Production Klasse.<br />

69 caliber 6/2011


70 caliber 6/2011<br />

WETTKAMPFBERICHT<br />

Übung war Stage 12, die neben zwei Stahlzielen<br />

sieben klassische Pappscheiben aufwies,<br />

die nach Aktivierung durch die entsprechenden<br />

Stahlziele kurz erschienen und sich<br />

dann wieder wegdrehten. Da es auf wegdrehende<br />

Scheiben keine Strafen für fehlende<br />

Treffer gibt, verzichteten viele Schützen auf<br />

das Beschießen von zwei oder drei dieser<br />

beweglichen Scheiben und sparten damit eine<br />

Schießposition und wertvolle Zeit ein.<br />

Bemerkenswerte Monopolstellung<br />

Das dynamische Schießen nach Regeln<br />

des Weltdachverbandes International Practical<br />

Shooting Confederation (IPSC) dürfte da-<br />

10th Munich International Open 2011<br />

Der Schweizer <strong>Dominic</strong> <strong>Meier</strong>, der einst schon mal ganz vorne im internationalen IPSC Zirkus mitmischte<br />

und für das europäische Springfield Armory Team schoß, wagt nun mit einer Sphinx 3000 ein<br />

Comeback in der Modified Division (Platz 2).<br />

Nils Nothnagel konnte sich mit seiner CZ SP-01<br />

Shadow Mamba in 9 mm Luger innerhalb der<br />

Top 10 der Production Klasse plazieren. Bester<br />

Deutscher in dieser Division wurde Steven Kummer<br />

auf dem undankbaren vierten Rang. Sein<br />

Bruder Patrick folgte vier Plätze weiter unten<br />

auf Rang 8.<br />

mit die weltweit einzige Schießsportdisziplin<br />

sein, in der man durch Nichtbeschießen von<br />

Zielen Vorteile erlangen kann! In den meisten<br />

Waffenklassen wurde die Stage auf diesem<br />

Weg gewonnen, aber nicht in allen. In<br />

der mit 136 Teilnehmern stärksten Klasse,<br />

Die Modified Division ist die besonders spezialisierte<br />

und hinsichtlich der Starterfelder kleinste<br />

Klasse in der Welt der IPSC Pistolen. Hier der<br />

deutsche Schütze Christian Boesch (Platz 14).<br />

der Production Division, gewann der für CZ<br />

schießende Serbe Ljubisa Momcilovic vor<br />

Eduardo de Cobos aus Spanien und Václav<br />

Vinduska aus Tschechien. Die Standard Division,<br />

die mit 90 Teilnehmern die deutlichste<br />

Steigerung an Teilnehmern zum Vorjahr aufweisen<br />

konnte, gewann Vorjahressieger Oliver<br />

Damm (HPS Custom Guns Team) vor<br />

Gregory Midgley (STI Euro Team) und Zdenek<br />

Liehne aus Tschechien (CZ Team). In<br />

der mit 85 Teilnehmern besetzten Offenen<br />

Klasse gewann erneut Vorjahressieger Martin<br />

Kamenicek aus Tschechien (Team CZ) vor<br />

Timm Eggert (Team SVI) und dem in caliber<br />

5/2010 portraitierten Maurice Drummen aus<br />

Holland, der damit auch bester Senior wurde.<br />

Die Open Division war die einzige Waffenklasse,<br />

die im Vergleich zum Vorjahr einen<br />

Rückgang in den Teilnehmerzahlen<br />

aufzuweisen hatte. In der Modified Division<br />

(26 Schützen) gewann wie im Vorjahr der<br />

von HPS Custom Guns unterstützte Europaund<br />

Vize-Weltmeister Zdenek Henes aus<br />

Tschechien mit sagenhaften 10 Prozent Vorsprung<br />

vor <strong>Dominic</strong> <strong>Meier</strong> aus der Schweiz<br />

und Vit Helan, ebenfalls aus Tschechien. In<br />

der Revolver Klasse gingen immerhin 16<br />

Teilnehmer an den Start. Zdenek Nemecek<br />

aus Tschechien konnte sich als Senior ganz<br />

knapp gegen den Vorjahressieger und Deutschen<br />

Top-Revolverschützen Sascha Back<br />

durchsetzen. Dritter wurde Markus Schneider.<br />

Alle Ergebnisse findet man unter<br />

http://www.munich-open.org. Dank zahlreicher<br />

Sponsoren konnten viele wertvolle<br />

Sachpreise, darunter eine Pistole von CZ und<br />

SIG Sauer, verlost und die Wartezeit bis zur<br />

Siegerehrung kurzweilig<br />

überbrückt werden.<br />

Unter anderem<br />

zeigte auch der<br />

spanische<br />

Der tschechische CZ Teamschütze Zdenek Liehne landete mit seiner CZ 75 ST in .40 S&W auf dem<br />

dritten Rang in der Standardklasse.<br />

1911/2011 Pistolenhersteller SPS seine<br />

neuesten Modelle, die wir im Rahmen unserer<br />

IWA 2011 Messeberichterstattung erst in<br />

der letzten Ausgabe vorgestellt haben. Nicht<br />

uninteressant für Schützen, die in der Standardklasse<br />

an den Start gehen, dürfte beispielsweise<br />

die neue SPS Enduro mit einteiligem<br />

Stahlgriffstück, die mit satten 1.345<br />

Gramm rund 300 Gramm schwerer als die<br />

SPS Pantera mit modularem Kunststoffgriff<br />

ist, besonders interessant sein. Die zehnte<br />

<strong>Jubiläum</strong>sveranstaltung der "Münchner" war<br />

auf jeden Fall eine gelungene Sache und man<br />

darf mehr als gespannt auf das nächste Jahr<br />

sein.<br />

Text: Oliver Damm<br />

Fotos: Stefan Föll<br />

Wenn Spaniens Blüten blühen: Anläßlich<br />

der 10th Munich International Open 2011<br />

präsentierte SPS die neuen Pistolenmodelle.<br />

Hier zu sehen ein Duo an .40 S&W Pistolen<br />

für die Standardklasse. Die neue SPS<br />

Enduro mit einteiligem Stahlgriffstück wirft<br />

300 Gramm mehr Gewicht in die Waagschale<br />

als eine Pantera mit Stahl/Kunststoffrahmen<br />

aus gleichem Stall.<br />

Top 3 des IPSC Level III Matches 10th<br />

Munich International Open 2011<br />

Open Division (Technisch durch Regeln kaum einge-<br />

schränkte "Full House Race Guns" in 9 mm Kalibern mit<br />

Leuchtpunktvisier und Kompensator.)<br />

Platz Matchprozent Schütze Nation<br />

1. 100,00% Kamenicek, Martin CZE<br />

2. 96,84% Eggert, Timm GER<br />

3. 83,48% Drummen, Maurice NED<br />

Standard Division (Single Action Pistolen in .40 S&W mit<br />

mechanischem Visier. Kastenmaßregel: Waffe muß mit<br />

eingesetztem Magazin und gespannten Hammer in eine<br />

Box mit den Maßen 225 mm Länge x 150 mm Höhe x<br />

45 mm Breite passen.)<br />

Platz Matchprozent Schütze Nation<br />

1. 100,00% Damm, Oliver GER<br />

2. 97,84% Midgley, Gregory GER<br />

3. 90,97% Liehne, Zdenek CZE<br />

Production Division (Dienstpistolen mit Spannabzug und<br />

alternativen Systemen in 9 mm Luger mit mechanischem<br />

Visier. Maximale Magazinkapazität: 15 Patronen)<br />

Platz Matchprozent Schütze Nation<br />

1. 100,00% Momcilovic, Ljubisa SER<br />

2. 98,93% de Cobos, Eduardo ESP<br />

3. 97,49% Vinduka, Václav CZE<br />

Modified Division (Single Action Pistolen in .40 S&W mit<br />

Leuchtpunktvisier und Kompensator. Kastenmaßregel:<br />

Waffe muß mit eingesetztem Magazin und gespannten<br />

Hammer in eine Box mit den Maßen 225 mm Länge x<br />

150 mm Höhe x 45 mm Breite passen.)<br />

Platz Matchprozent Schütze Nation<br />

1. 100,00% Henes, Zdenek CZE<br />

2. 89,84% <strong>Meier</strong>, <strong>Dominic</strong> SUI<br />

3. 89,50% Helan, Vit CZE<br />

Revolver Division (Double Action Revolver ab 9 mm Kali-<br />

bern - bevorzugt .45 ACP und .357 Magnum/.38 Special -<br />

mit maximaler Lauflänge von 5"/127 mm und mecha-<br />

nischer Visierung.)<br />

Platz Matchprozent Schütze Nation<br />

1 100,00% Nemecek, Zdenek CZE<br />

2 99,51% Back, Sascha GER<br />

3 5,39% Schneider, Markus GER<br />

71 caliber 6/2011

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