ADOKA: PROTOTYP EINES NFC-BASIERTEN MOBILEN ...
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Ammenwerth E, Hörbst A, Hayn D, Schreier G, eds. Proceedings of the eHealth2013. May 23-24; Vienna, Austria. OCG; 2013.<br />
Seit dem Jahr 1971 besitzen in Österreich alle zugelassenen Arzneimittel, aber auch sonstige<br />
apothekenübliche Produkte, eine eindeutige Pharmazentralnummer. Diese wird von der ARGE<br />
Pharma vergeben. Der österreichische Apothekerverlag vertreibt diese arzneimittelspezifischen<br />
Informationen in Form einer pharmazeutischen Datenbank [7]. Alle Arzneimittel werden auch mit<br />
dem EAN-13 Barcode (European Article Number; auch Strichcode genannt) versehen und mit<br />
einem Scanner kann dieser Strichcode eingelesen und mittels pharmazeutischer Datenbank des<br />
Apothekerverbandes die Art des Arzneimittels eindeutig identifiziert werden. Für das<br />
Barcodescannen wurde die Open-Source-Software ZXing verwendet [8].<br />
RFID-Tags in Form von Klebeetiketten bieten eine weitere gute Möglichkeit der Medikamenten-<br />
Identifikation. Da die Arzneimittelverpackungen noch nicht standardmäßig mit RFID-Tags bestückt<br />
sind, wurde im Zuge dieser Arbeit ein eigenes Konzept entworfen. Zur Identifikation der<br />
Arzneimittel wurden RFID-Tags des Typen Mifare Classic 1K mit dem ISO/IEC 14443 Standard<br />
verwendet. Diese Art der RFID-Tags wurden mittels einer frei verfügbaren <strong>NFC</strong> Developer App<br />
konfiguriert [9]. Als Content Typ wurde der Kontext application/vnd.at.ac.ait.medguide festgelegt,<br />
auf den zukünftig die entwickelte Applikation ADokA reagieren soll. Als Content wurde eine<br />
eigene Tag-ID in Anlehnung an den EAN-13 Barcode der Arzneimittel entwickelt, die eine<br />
eindeutige Identifikation des Medikaments ermöglicht. Die dokumentierte Einnahme der<br />
Medikamente wurde in einer Dokumentationsdatenbank am Smartphone abgelegt.<br />
Zur Durchführung der Pilotstudie wurde ein Studienablauf definiert, welcher eine einwöchige<br />
Testung der Applikation durch Proband/inn/en vorsah. Die Durchführung der ADokA-Studie<br />
erfolgte nach positivem Ethik-Votum seitens der Ethikkommission der Medizinischen Universität<br />
Graz in Kooperation mit der Klinischen Abteilung für Kardiologie am Landeskrankenhaus-<br />
Universitätsklinikum Graz.<br />
3. Ergebnisse<br />
3. 1. ADokA-Applikation<br />
Abbildung 2 zeigt den für ADokA entwickelten Workflow. Die Dokumentation kann durch Hinführen<br />
des Smartphones zum RFID-Tag oder über einen Button am Display initiiert werden. Die<br />
Identifikation eines Arzneimittels erfolgt entweder durch Auslesen des RFID-Tags oder durch<br />
Scannen des Barcodes. Befindet sich bereits ein Eintrag des Medikaments in der<br />
Dokumentationsdatenbank, wird die individuelle Verordnung angezeigt und - falls vorgesehen -<br />
eine medikamentenspezifische Patient/inn/en-Befragung durchgeführt (linke Spalte in Abbildung 2).<br />
Bei ausstehenden Dokumentationseinträgen (vorgesehene Einnahmen, die noch nicht dokumentiert<br />
wurden) sind diese nachzuführen, bevor man in das Hauptfenster gelangt. Erfolgte noch kein<br />
Eintrag des Medikaments in der Dokumentationsdatenbank, werden zuerst das Einnahmeverhalten<br />
und anschließend die Verordnung durch den/die Benutzer/in angegeben (rechte Spalte in Abbildung<br />
2). Als zusätzliche Option besteht außerdem die Möglichkeit, eine medikamentenspezifische Frage<br />
einzutragen. Danach gelangt man wieder in das Hauptfenster.<br />
Zur Datenverwaltung wurde in der Applikation eine SQLite-Datenbank angelegt. Die Architektur<br />
besteht aus einer Arzneimittel-, Verordnungs-, RFID-Tags- und einer Adhärenz-Tabelle. In der<br />
Arzneimittel-Tabelle werden die relevanten Daten der pharmazeutischen Datenbank des<br />
Apothekerverlages abgelegt. Die Applikation greift bei der Identifikation von Arzneimitteln auf<br />
diese Informationen zurück. Wird der RFID-Tag eines Medikaments erstmalig ausgelesen, wird<br />
durch einen anschließenden Barcode-Scan die Identität des Medikaments dem Tag zugewiesen.<br />
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