Kalk-Magerrasen
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Kalk-Magerrasen
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INAP-Formation<br />
Plan National Protection Nature (2007 – 2011)<br />
<strong>Kalk</strong>-<strong>Magerrasen</strong><br />
Plan d’action habitats<br />
Von Corinne Steinbach
Inhalt<br />
1. Warum <strong>Kalk</strong>-<strong>Magerrasen</strong>?<br />
2. Verbreitung<br />
3. Standortbedingungen<br />
4. Entstehung<br />
5. Historische Nutzung<br />
6. Heutige Nutzung<br />
7. Sonderstellung Tagebaugebiete<br />
8. Gefährdung<br />
9. Maßnahmen<br />
10. Schlussfolgerung
1. Warum <strong>Kalk</strong>-<strong>Magerrasen</strong>?<br />
• Heimat zahlreicher geschützter Arten (Pflanzen und Tiere)<br />
• europäisch geschützte Arten (z.B. Euphydrias aurinia, Callimorpha<br />
quadripunctaria)<br />
• zahlreiche national geschützte Arten<br />
• Gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas;<br />
• Europaweit geschützter Biotoptyp (FFH-Typ 6210 nach FFH-Richtlinie<br />
92/43/EWG);<br />
• National geschützter Biotoptyp (nach Art. 17 des Naturschutzgesetzes<br />
vom 19.01.2004);<br />
• Prioritäres Habitat des Plan National Protection Nature (PNPN).
2. Verbreitung<br />
In Luxemburg gibt es zwei Schwerpunkte:<br />
1. Auf Keuper/Muschelkalk (Zentrum und Osten)<br />
2. Ehemalige Tagebaugebiete des Minetts (Süden)<br />
• ca. 265 ha <strong>Kalk</strong>-<strong>Magerrasen</strong> in Luxemburg (Stand 15/02/2011, Quelle BTK)<br />
• entspricht 0,1 % der Landesfläche<br />
• 1989 (OBS): 345 ha (aber andere Kartierweise)
Stand: 15/02/2011
3. Standortbedingungen<br />
• <strong>Kalk</strong>reiche Böden (Keuper, Muschelkalk)<br />
• warmes Mikroklima:<br />
• Meist in Hanglage oder auf nicht ganz ebenen Plateaus (erhöhte<br />
direkte Sonneneinstrahlung)<br />
• meist S- , W- oder SW-Exposition<br />
• während der Sommermonate häufig trocken fallend<br />
• Nährstoffarmut<br />
Spezialisten (“Hungerkünstler”, Frühlingsephemere, xeromorphe<br />
Arten,...)
Typische Arten
Typische Arten
4. Entstehung<br />
• Kulturhistorische Entstehung: kein “natürliches” Biotop!<br />
• befinden sich auf waldfähigen Standorten<br />
• sind durch Beweidung oder Mahd entstanden<br />
• nur auf flachgründigen Graten und steilen Südhängen vermutlich immer<br />
waldfrei gewesen (PNV)
5. Historische Nutzung<br />
• früher in kalkreichen Gebieten häufig verbreitet infolge kleinbäuerlicher<br />
Landwirtschaft<br />
• wurden beweidet (extensiv, Allmende)
6. Heutige Nutzung<br />
• oft keine<br />
• zu unwirtschaftlich, Steilhänge lassen sich nur schlecht mit Traktoren<br />
befahren<br />
• Flächen zu klein: Nutzung lohnt sich nicht<br />
• Beweidung (+- intensiv) (meist Teilfläche gröβerer Flächen)<br />
• Aufforstung
7. Sonderstellung Tagebaugebiete<br />
• Entstehung im Zuge des Minette-Abbaus<br />
• Stellt eine Etappe der natürlichen Sukzession dar<br />
Tagebau Pionierrasen <strong>Kalk</strong>-<strong>Magerrasen</strong> Pionierwald Wald<br />
• Zusammensetzung dieser <strong>Magerrasen</strong> unterscheidet sich z.T von <strong>Magerrasen</strong> auf<br />
Keuper.<br />
bestimmte Arten fehlen, konnten noch nicht einwandern?<br />
(z.B. Gentianella germanica)<br />
durch Abbau unterschiedlicher Gesteinsschichten und Umlagerung:<br />
Verzahnung von silikat- und kalkreichem Gestein: sowohl kalk- als auch<br />
säureliebende Arten wachsen auf engem Raum zusammen (BK03).
8. Gefährdung<br />
• Verbrachung (Verfilzung ) v.a. mit Brachypodium pinnatum (Fieder-<br />
Zwenke)<br />
• Verbuschung
8. Gefährdung<br />
• Verbrachung (Verfilzung ) v.a. mit Brachypodium pinnatum (Fieder-<br />
Zwenke)<br />
• Verbuschung<br />
• Nutzungsintensivierung (Artenverlust, Zunahme konkurrenzkräftiger<br />
Arten)<br />
• Aufforstung<br />
• Habitatfragmentierung (Verinselung)
Habitatfragmentierung
8. Gefährdung<br />
• Verbrachung (Verfilzung ) v.a. mit Brachypodium pinnatum (Fieder-<br />
Zwenke)<br />
• Verbuschung<br />
• Nutzungsintensivierung<br />
• Aufforstung<br />
• Habitatfragmentierung (Verinselung)<br />
• Eutrophierung : atmosphärische Lufteinträge<br />
• Siedlungserweiterung, Infrastrukturmaßnahmen usw.
8. Gefährdung<br />
• Verbrachung (Verfilzung ) v.a. mit Brachypodium pinnatum (Fieder-<br />
Zwenke)<br />
• Verbuschung<br />
• Nutzungsintensivierung<br />
• Aufforstung<br />
Auf lokaler Ebene und mit geringem<br />
Aufwand zu behandeln<br />
• Habitatfragmentierung (Verinselung)<br />
• Eutrophierung : atmosphärische Lufteinträge<br />
Auf regionaler/nationaler/internationaler<br />
Ebene und mit viel Aufwand zu<br />
behandeln<br />
• Siedlungserweiterung, Infrastrukturmaßnahmen usw.<br />
Anwendung nationaler<br />
Gesetze/Reglemente
9. Maßnahmen auf lokaler Ebene<br />
• Beweidung<br />
Beweidung mit Schafen (Ziegen) (z.B. Wanderbeweidung)<br />
Beweidung mit Rindern<br />
Vorsichtsmaßnahmen<br />
Ausklammerungsflächen vorsehen<br />
kurze, intensive Beweidung einer langen extensiven Beweidung<br />
vorziehen, damit Vegetation eine Ruhephase hat.<br />
• Mahd (bei kleinen Flächen vorzuziehen)<br />
im Herbst, wenn alle Arten ausgesamt haben, ggf. im Sommer<br />
(von Fall zu Fall unterscheiden)<br />
Mahdgut abtransportieren<br />
• “Biodiv-Verträge”<br />
• Entbuschung (selektiv/großflächig)<br />
• Moosschicht abkratzen (bei großflächigem Moosvorkommen)<br />
• (Neuanlage/-einsaat von KMR)
9. Maßnahmen auf lokaler Ebene
9. Maßnahmen auf<br />
regionaler/nationaler/internationaler Ebene<br />
• Biotopvernetzungen (corridors écologiques)<br />
nur in Regionen sinnvoll wo viele <strong>Magerrasen</strong> bestehen<br />
schwierig umzusetzen (Flächenkauf/-pacht)<br />
Hindernisse (Straßen, Siedlungen z.B.)<br />
Wanderschafe dienen als “natürliche Biotopvernetzung”<br />
(Samentransfer)<br />
• Eutrophierung: Gesetze/Reglemente und internationale<br />
Verpflichtungen zur Luftreinhaltung
10. Schlussfolgerung<br />
• Sehr artenreicher Biotoptyp mit vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten<br />
• Besondere Standortansprüche<br />
• Noch viele Reliktflächen in Luxemburg vorhanden, welche z.T. bereits<br />
erfolgreich gepflegt werden<br />
• Jedoch noch viele Potentialflächen vorhanden, welche brach liegen<br />
bzw. zu intensiv bewirtschaftet werden<br />
• Wären jedoch mit “geringem” Aufwand zu restaurieren<br />
• Schaffung von Biotopvernetzungen, um die ursprüngliche<br />
Artenausstattung (Flora/Fauna) wieder herzustellen.