Chinderfänschter Januar und Februar 2007 - FEG March
Chinderfänschter Januar und Februar 2007 - FEG March
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Suleika<br />
Salem a leikum chlienä Fründ. Ich bin d Suleika, die hübschischt Dromedardame<br />
vom ganze vorderä, mittlerä <strong>und</strong> hinderä Orient. Ich weiss, ich weiss...<br />
das tönt echli gschwullä. Aber de Titel, de han ich mir nöd sälber usdänkt.<br />
Nei, nei... De Titel händ mir d Mänsche gäh. S letscht Jahr hät mich nämli<br />
min Herr a de orientalische Misswahle vo de schönschte Dromedar agmäldet<br />
gha. Und schtell der vor, ich, d Suleika han gwunnä. Ich bin zur schönschte<br />
Dromedardame, ebä vom ganze Orient gwählt worde.<br />
Sälbverschtändlich chunnt mer a sonerä Misswahl nöd nume en bs<strong>und</strong>erä<br />
Titel über, sondern au verschiedeni Priesä. Zum Bieschpiel en ganze Chorb<br />
voll vo de feinschte Pflanze <strong>und</strong> Chrütli, wo d Wüeschti z büte hät. Es nigelnagelnöis<br />
Lädergschirr <strong>und</strong> e siedigi Satteldecki. Es hät na anderi chlieneri<br />
Priese gha, wie zum Bieschpiel 100 glänzigi Goldschtückli. Aber Gold cha<br />
mer weder ässe na trinke, drum han ich die mim Herr gschänkt. De schtaht<br />
uf so Glitzerzüügs. De Hauptpries isch aber öppis ganz Schpeziells gsi. Ä<br />
Reis! S bs<strong>und</strong>erä a derä Reis isch gsi, ich han kei Ahnig gha wo sie herä<br />
gaht. S einzig won ich gwüsst ha isch, dass min Herr <strong>und</strong> ich emä bs<strong>und</strong>rige<br />
Schtern hinderher reised. - Min Herr isch nämli en ganz gschiedä Maa,<br />
muess mer wüssä. Znacht beobachtet er amigs de Himmel. Und er schriebt<br />
jedä Tag genau uf, wänn <strong>und</strong> wo welä Schtern am Himmel zgseh isch. Er hät<br />
nämli vor emä Zytli ä ganz interessanti Beobachtig gmacht. Er hät en<br />
Schtern gseh, won er vorher na gar nie am<br />
Himmel gseh hät. Min Herr hät mer gseit, das sei<br />
es Zeiche defür, dass irgendwo en ganz bs<strong>und</strong>erä<br />
König gebore seig. Und dem Schtern well er<br />
nahreise. Er hät alli nötige Vorbereitige troffe.<br />
Hät Vorrät ipackt, es Zält zum übernachte <strong>und</strong> es<br />
Truckli voll Wiehrauch als Gschänk für de nöi<br />
König. Und ich ha mi vor de Abreis so richtig<br />
chönne randvoll trinke. Das isch nötig, will mer ja<br />
nöd gwüsst händ wie lang die Reis dured.<br />
Ändli hät min Herr alles guet uf mir verschtaut<br />
gha, <strong>und</strong> dänn isch s Abentüür losgange.<br />
Kilometer um Kilometer. - Underwägs hämmer na es paar anderii Schternforscher<br />
troffe. Die händ de Schtern au gseh. Mit denä simmer dänn wieter<br />
greist. De Schtern hät öis bis uf Jerusalem gfüehrt. Ä prächtigi Schtadt. Det<br />
händ sich min Herr <strong>und</strong> sini Forscherkollegä bim König Herodes erk<strong>und</strong>iged,<br />
öb er öppis vome nöie König wüss wo erscht grad gebore sei. Aber de hät<br />
kei Ahnig gha. De Herodes hät sini Prieschter <strong>und</strong> Lehrer nach dem nöie<br />
König usgfröged. Die händ em chöne säge, dass de König z Betlehem müess<br />
uf d Wält cho. De Herodes hät dänn mim Herr <strong>und</strong> sine Kollegä de Befehl<br />
gäh: "sie sölled das Chind sueche, <strong>und</strong> ihm dänn Bscheid gäh. Er well<br />
dänn de nöi König au bsuechä.“ Aber das isch nume e fuuli Usred gsi, wie<br />
sich schpöter usegschtellt hät. Dänn simmer wieter<br />
uf Betlehem greist. Het is nöd mit mine eigetä<br />
"Miss Orient Auge" gseh, wür is also nöd glaube.<br />
De Schtern bliebt uf eimal schtah. Aber nöd über<br />
emä Königspalascht. Nei über emä eifache Huus.<br />
Min Herr <strong>und</strong> sini Kollegä sind i das Huus ine. Det<br />
händs es jungs Päärli <strong>und</strong> es chlieses Chind troffe.<br />
Plötzli händ mir alli ä riesigi Freud im Herz<br />
gschpürt. Für öis isch klar gsi, das Chind isch de nöi König. Mir händ s Chind<br />
abättet <strong>und</strong> em d Gschänk gäh. Am liebschte wäret mer immer bi dem Chind<br />
bliebä. Aber das isch leider nöd gange. Min Herr <strong>und</strong> sini Kollegä händ nämli<br />
en Traum gha. Gott sälber hät enä gseit: sie sölled uf kän Fall zrugg zum<br />
Herodes, de heig nämli nüt Guets im Sinn mit dem Königschind. Sie sölled uf<br />
emä anderä Wäg heireisä!" Sälbverschtändli hämmer Gott gfolged <strong>und</strong> em<br />
Herodes nüt prichtet. Ja, ja das isch scho na es Abentüür gsi. - Aber jetzt<br />
isch es Zyt für min Schönheitsschlaf, ich wett nämli au das Jahr wieder Miss<br />
Orient werdä. - Also Tschüss...<br />
©<br />
Alex Mörgeli<br />
ERF Verlag<br />
Backtipp:<br />
Kamel Karawane<br />
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Alex Mörgeli<br />
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Ich sende es dir gerne zu.