13.10.2013 Aufrufe

Florian 06/2010

Florian 06/2010

Florian 06/2010

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. <strong>06</strong>/<strong>2010</strong><br />

MITTEILUNGSBLATT DES LANDESFEUErWEHrVErBANDES SALZBUrG<br />

n Tödlicher Unfall am Wiestalstausee<br />

n Internationale Waldbrandübung<br />

n Neue Hubrettungsfahrzeuge<br />

www.feuerwehrverband-salzburg.at<br />

D E R S A L Z B U R G E R<br />

FLORIAN<br />

Erscheinungsort Salzburg | Verlagspostamt 5020 Salzburg | GZ 02Z030548M. / P.B.B.


E I N S Ä T Z E E I N S Ä T Z E<br />

Todesstrecke forderte wieder Opfer<br />

Zwei schwere Verkehrsunfälle innerhalb weniger Tage auf Höhe Anthering.<br />

Immer wieder ereignen<br />

sich auf der Bundesstraße<br />

156 zwischen Bergheim<br />

und Oberndorf schwere<br />

und schwerste Verkehrsunfälle.<br />

In den meisten Fällen<br />

wird neben anderen vor<br />

allem die FF Anthering zum<br />

Unfallort gerufen. OFK und<br />

AFK Johann Landrichtinger<br />

schildert aus seiner persönlichen<br />

Sicht die vorläufig<br />

letzten zwei Einätze, bei<br />

denen je ein Todesopfer zu<br />

beklagen war.<br />

Am 17. September <strong>2010</strong> um 08.26<br />

Uhr ging in der LAWZ ein Notruf<br />

ein: Ein sehr nervös klingender Anrufer<br />

meldete per Notruf : Schwerer<br />

Verkehrsunfall, Pkw gegen Lkw auf<br />

der B 156, Höhe Weitwörth, Nähe<br />

Gewerbegebiet. Er war sich sicher,<br />

in Weitwörth zu sein. Die FF Nußdorf,<br />

Oberndorf und Anthering wurden<br />

sofort mittels Sirenen alarmiert.<br />

Kommando Oberndorf teilte über<br />

Funk mit, schon im Ortsgebiet von<br />

Anthering zu sein, könne aber noch<br />

keinen Unfall zu sehen. Als wir mit<br />

RLFA Anthering das Ortsgebiet Richtung<br />

Nußdorf verließen, bemerkten<br />

wir auf der B 156 in Richtung Salzburg<br />

einen Stau, in Richtung Oberndorf<br />

floss kein Verkehr mehr war. Ich<br />

meldete sofort über Funk, dass die<br />

Unfallstelle in Höhe Bahnhof Anthering<br />

sein müsse. KDO Oberndorf, Rettungshubschrauber<br />

C-6, Sprengelarzt<br />

Dr. Offner aus Anthering und RLFA<br />

Anthering trafen fast gleichzeitig am<br />

Unfallort ein. Wir sahen einen total<br />

zerstörten Kleinwagen und einen an<br />

der Front schwer beschädigten Lkw.<br />

Die beiden Notärzte teilten uns mit,<br />

die eingeklemmte Person im Pkw<br />

sei schon verstorben. Wir bauten einen<br />

Brandschutz auf und stellten das<br />

hydraulische Rettungsgerät in einem<br />

entsprechenden Abstand ab. Ein Abklemmen<br />

der Batterie war nicht mehr<br />

notwendig, da der Motorraum komplett<br />

leer geräumt war. Motor- und<br />

Getriebeteile waren auf der Straße<br />

auf einer Länge von 25 Metern verstreut.<br />

Die Polizei richtete eine Totalsperrte<br />

der B 156 im Bereich Acharting<br />

bis Lehen ein. Ich gab den Befehl,<br />

die Einsatzstelle abzusperren und<br />

Schaulustige wegzuschicken. Gleichzeitig<br />

musste die Feuerwehr Anthering<br />

eine Einbahnregelung durch das<br />

Ortsgebiet einrichten, da im Bereich<br />

der Kirche ein Gegenverkehr mit Lkw<br />

nicht möglich ist.<br />

Gegen 11.00 Uhr wurde dann das Unfallopfer<br />

zur Bergung freigegeben. Da<br />

die Person sehr stark entstellt war,<br />

sprach ich mich mit OBI Willi Brandstätter<br />

aus Oberndorf ab. Es wurden<br />

nur so viele Kameraden als notwendig<br />

direkt zur Bergung eingesetzt. Wir<br />

ließen die Person so lange als möglich<br />

abgedeckt. Wir begannen von der<br />

Beifahrerseite, da auf der Fahrerseite<br />

keine festen Fahrzeugteile mehr vorhanden<br />

waren, wo man Spreize oder<br />

Stempel hätte einsetzen können.<br />

Noch einer halben Stunde konnten<br />

wir der Bestattung die Person übergeben.<br />

Beide Fahrzeuge wurden sichergestellt.<br />

Inzwischen war auch die<br />

angeforderte Kehrmaschine eingetroffen.<br />

Wir streuten vier Sack Ölbindemittel<br />

auf, und brachten die Kehrmaschine<br />

zum Einsatz. Anschließend<br />

wurden noch die Leitplanken und die<br />

Lärmschutzwand mit dem HD gereinigt.<br />

Gegen Mittag reichte der Stau<br />

von Oberndorf bis zur Autobahnabfahrt<br />

Nord. Um 13.30 Uhr wurde die<br />

Straße wieder freigegeben. Wir hatten<br />

dann in unserer Zeugstätte eine<br />

intensive Nachbesprechung, um den<br />

Einsatz zu verarbeiten.<br />

Nur elf Tage später, am<br />

28. September <strong>2010</strong><br />

um 21.45 Uhr heulten<br />

in Anthering und Bergheim<br />

die Sirenen. Einsatzbefehl:Verkehrsunfall<br />

B 156 Höhe<br />

Abfahrt Anthering mit<br />

eingeklemmter Person.<br />

Beim Eintreffen<br />

musste ich feststellen,<br />

das wiederum ein<br />

Lastwagen und ein<br />

Pkw frontal zusammengestoßenwaren.<br />

Im Pkw war eine<br />

junge Frau sehr stark<br />

eingeklemmt. Sofort<br />

wurden die Beleuchtung<br />

und der Brandschutz aufgebaut.<br />

Bis zum Eintreffen der FF Bergheim<br />

sprach ich mich mit dem Notarzt<br />

ab. Er sagte, die Befreiung müsste<br />

schnell gehen, also entschied ich mich<br />

zu einer Crash-Bergung - schnelle Absprache<br />

mit OFK Bergheim: RLFA<br />

Anthering arbeitet mit Schere und<br />

Spreitzer, SRFA Bergheim mit zwei<br />

Stempeln. Gleichzeitig ließ ich die<br />

Hinterseite des Pkw an der Leitschiene<br />

befestigen, und die Seilwinde<br />

von TLF Bergheim vor dem Pkw<br />

zum Einsatz vorbereiten. So konnten<br />

wir die eingeklemmte Frau in weniger<br />

als zehn Minuten befreien und<br />

dem Notarzt übergeben. Während<br />

der Bergung war die B156 im Unfallbereich<br />

komplett gesperrt. Gegen<br />

00.15 Uhr konnte der Verkehr wieder<br />

fließen.<br />

Die Mitglieder der FF Anthering<br />

sprachen anschließend im Feuerwehrhaus<br />

noch über den Einsatz und<br />

waren zufrieden über die schnelle<br />

Befreiung der Verletzten. Umso betroffener<br />

waren wir am darauffolgenden<br />

Tag, als wir aus den Medien<br />

erfuhren, dass die Frau in der Früh im<br />

Krankenhaus verstorben sei.<br />

Text: AFK1 - Flachgau BR Johann<br />

Landrichtinger; Bilder: Robert Ratzer,<br />

Markus Tschepp, FF


E I N S Ä T Z E<br />

Pkw stürzte über Steilhang<br />

Am 14. August <strong>2010</strong> wurde die Feuerwehr St. Veit um<br />

11:22 Uhr von der LAWZ zu einer Fahrzeugbergung in der<br />

Nähe der Höchstalm alarmiert, es rückten KDOF, RLF und<br />

LF Richtung Einsatzort aus. Dieser war nur über einen<br />

ganz schmalen und steilen Forstweg zu erreichen. Dort<br />

eingetroffen bot sich folgende Lage: Der Fahrer eine Geländewagens<br />

war talwärts fahrend durch einen Steinschlag<br />

bahnrand hinaus zu stehen kam. Er<br />

konnte sich nur mehr durch einen<br />

Sprung aus dem Fahrzeug retten.<br />

Der Pkw stürzte im Steilgelände ab<br />

und kam nach ca. 100 m zwischen<br />

Bäumen zu liegen. Der Lenker blieb<br />

bei dem Sprung unverletzt und verständigte<br />

selber die Einsatzkräfte.<br />

Da im gesamten Gebiet erhöhte<br />

Steinschlaggefahr herrschte und das<br />

Gelände extrem steil ist, wurde die<br />

Bergrettung St. Johann alarmiert,<br />

die mit acht Mann ausrückte. Die<br />

Einsatzkräfte mussten zu dem verunfallten<br />

Fahrzeug abgeseilt werden,<br />

um es an den Windenseilen zu befestigen.<br />

Da die gesamten Zugseile<br />

zur Verlängerung der Windenseile<br />

aufgebraucht waren, wurde gegen<br />

14:30 Uhr das Rüstlöschfahrzeug aus<br />

Schwarzach nachalarmiert. Nachdem die Seile verlängert<br />

waren konnte das Fahrzeug mittels zweier Winden gegen<br />

19 Uhr geborgen werden. Im Einsatz unter der Leitung<br />

von HBI Manfred Brugger waren 20 Mann der FF St. Veit,<br />

sechs Mann der FF Schwarzach und acht Mann der Bergrettung<br />

St. Johann.<br />

erschrocken und verriss sein Fahrzeug, das über den Fahr- Text und Bild: OLM Franz Peter Heinrich<br />

Pferderettung<br />

Am 15. September <strong>2010</strong>, kurz nach Mittag, wurde die<br />

FF Neumarkt zu einer Tierrettung in den Ortsteil Wertheim<br />

gerufen, nachdem ein Pferd in eine Jauchegrube<br />

gestürzt war. Die Kräfte aus Neumarkt und Sommerholz<br />

rückten umgehend zum Einsatzort ab.<br />

Die Stute hatte die elektrische Abgrenzung überwunden<br />

und war durch die Holzdecke der Jauchegrube gebrochen,<br />

die zum Glück erst vor kurzem ausgepumpt<br />

worden war. Nachdem Tierarzt Dr. Helge Schwarz das<br />

unruhige Tier betäubt hatte, konnte es mit Hilfe von<br />

Schlauchschlingen und eines Baggers nahezu unverletzt<br />

geborgen werden.<br />

Text und Bild: FF Neumarkt<br />

Pkw steckte in Notrufzelle<br />

Brandstifter hielt FF St. Veit auf Trab<br />

EINSATZDATEN<br />

Text und Bilder: FF Zell am See<br />

FF St. Veit: KDO, TLF, RLF, LF; 30 Mann<br />

FF Schwarzach: VRF, TLF, RLF, LF; 30 Mann<br />

Rotes Kreuz: 4 Sanka, 1 NEF; 10 Mann<br />

Haupteinsatzleiter: HBI Manfred Brugger<br />

Text und Bild: OLM Franz Peter Heinrich<br />

E I N S Ä T Z E<br />

Die LAWZ Salzburg alarmierte die Feuerwehr Zell am<br />

See am 6. September <strong>2010</strong> um 8.34 Uhr zu einem<br />

schweren Verkehrsunfall im Schmittentunnel. Nach Eintreffen<br />

der Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass ein<br />

Fahrzeug aus noch ungeklärter Ursache in eine Notrufzelle<br />

gefahren war. Der Fahrer des Fahrzeugs war bei<br />

Bewusstsein, wurde durch einen beherzten Ersthelfer<br />

aus dem Fahrzeug geborgen und dem Roten Kreuz<br />

übergeben. Durch die 38 ausgerückten Kräfte der FF Zell<br />

am See (Einsatzleiter ABI Gerhard Blassnigg, VRF, SRF,<br />

3 TLF, KDOF) wurde das Fahrzeug mittels der Seilwinde<br />

des schweren Rüstfahrzeugs aus der Nische geborgen.<br />

Durch Tank 3 wurde ein dreifacher Brandschutz errichtet.<br />

Darüber hinaus wurden beide Fahrspuren durch Sicherungsfahrzeuge<br />

abgesichert, da immer wieder Fahrzeuge<br />

trotz Rotlichts in den Tunnel einfuhren.<br />

Die Bergung des Unfallfahrzeugs gestaltete sich schwierig,<br />

da nicht nur die Notrufzelle betroffen war, sondern<br />

auch der dahinter liegende Technikraum schwer beschädigte<br />

wurde und die Anlage erst stromlos geschaltet<br />

werden musste.<br />

Am 30. 09. <strong>2010</strong> um 2:23 Uhr wurde die Feuerwehr St. Veit<br />

von der LAWZ Salzburg zu einem Wohnungsbrand in der St.<br />

Veitnerstraße 44 (Gelände Landeskrankenhaus) alarmiert.<br />

Innerhalb kürzester Zeit rückte das KDO Richtung Einsatzort<br />

aus. Bei der Anfahrt sah man schon, wie die Flammen aus<br />

dem Fenster schlugen. Sofort veranlasste der Einsatzleiter<br />

HBI Manfred Brugger über die LAWZ die Alarmierung der<br />

Feuerwehr Schwarzach. Unmittelbar darauf wurde ein Innenangriff<br />

mit zwei Atemschutztrupps vom TLF und LF St. Veit<br />

gestartet. Das Stiegenhaus wurde mittels Hochdrucklüfter<br />

belüftet, so das die eingeschlossenen Personen das Haus<br />

verlassen konnten. Ein Atemschutztrupp mit einem Hochdruckrohr<br />

vom RLF St. Veit ging über den Balkon mittels<br />

Steckleiter zum Brandobjekt vor. Die inzwischen eingetroffene<br />

Feuerwehr Schwarzach unterstützte die Kameraden aus<br />

St. Veit bei den Löscharbeiten, belüftete das Stiegenhaus und<br />

stellte noch die Reserve-Atemschutztrupps. Fünf Personen<br />

wurden vom Roten Kreuz mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung<br />

ins Krankenhaus Schwarzach eingeliefert. Ein Mitglied<br />

der FF Schwarzach verletzte sich am Bein leicht. Es war dies<br />

die dritte Brandstiftung in diesem Wohnobjekt innerhalb kurzer<br />

Zeit. Die Erhebungen der Polizei bestätigten die vorsätzliche<br />

Brandlegung, ein Mann wurde in Haft genommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!