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(Druckversion) www.tagblatt.de » Traum vom Fliegen erfüllt «<br />
Sport<br />
Traum vom Fliegen erfüllt<br />
Nächste Saison<br />
will er<br />
durchstarten:<br />
Der 14-jährige<br />
Adrian Bildl aus<br />
Derendingen<br />
auf seiner<br />
grünen Yamaha<br />
beim Reutlinger<br />
Übungsgelände.<br />
Bild: Franke<br />
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Der Derendinger Motocrosser Adrian Bildl bereitet sich intensiv auf die kommende Saison vor<br />
13.09.2007<br />
REUTLINGEN (mac). Dreck und Schlamm spritzen, wenn sich Motocrossfahrer durchs Gelände<br />
wühlen. Vor sechs Jahren begeisterte sich Adrian Bildl aus Derendingen für die spektakuläre<br />
Sportart – seit fünf Jahren ist der 14-Jährige dabei.<br />
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Die grüne Yamaha dröhnt laut, Adrian Bildl holt Schwung, fliegt dann in hohem Bogen<br />
über den Hügel, ehe er sicher landet. Doch nach dem nächsten Umlauf ist die<br />
Trainingsfahrt beendet: Die Kette ist gerissen, der Kettenschutz defekt und das Gehäuse<br />
kaputt. Vielleicht hat auch noch das Ritzel etwas abbekommen. Thomas Bildl, Vater und<br />
Mechaniker des Sohnes, blickt sorgenvoll: „Das kostet vermutlich einen Hunderter.“ Vor<br />
allem koste es Zeit, die Adrian zum trainieren fehlt.<br />
Der junge Derendinger hat einiges aufzuholen, denn in dieser Saison lief einiges schief:<br />
Zuerst fiel das Auto des Vaters aus, das die Maschine zwischen Derendingen und dem<br />
Vereinsgelände in Reutlingen hin und her transportieren sollte. Außerdem kamen<br />
Nachmittags- und Konfirmandenunterricht in die Quere, so dass er sein Ziel, dreimal in<br />
der Woche zu trainieren, nicht aufrechterhalten konnte.<br />
So kam Adrian in dieser Saison, bislang nur auf drei Rennen. In den letzten beiden<br />
Rennen im September will er unter die ersten 20 kommen, dann gibt es Ranglistenpunkte.<br />
Vergangenes Jahr reichte es bei der Rennserie BW-Cup zum 25. Platz bei 61 Meldungen.<br />
Adrian war bester Starter seines Clubs. Kommende Saison will er unter den ersten zehn<br />
landen. Immerhin wurde er bei den Clubmeisterschaften am 11. August, seinem<br />
Geburtstag, Z<strong>weiter</strong>.<br />
Adrian war Spätstarter: Mit neun saß Adrian erstmals auf einer Maschine. Auf die Frage,<br />
was ihn am Motocross fasziniert, antwortet Adrian Bildl mit einem Lied: „I believe I can fly“, singt der 14-<br />
Jährige. Sein Onkel Andreas, der Straßenrennen fährt, lud ihn seinerzeit nach Holzgerlingen zu einer<br />
Vorstellung ein. Adrian begeisterte sich jedoch weniger für die Straßenflitzer, sondern eher für die<br />
wagemutigen Männer auf fliegenden Zweirädern, die sich dort ebenfalls vorstellten. Zu seinem Vater sagte<br />
er: „Papa, das will ich auch machen.“<br />
Motocross bedeutet, erst einmal Geld investieren zu müssen: 1000 Euro für die Maschine, noch einmal gut<br />
die Hälfte für Helm, Klamotten und Werkzeug. Aus Sicherheitsgründen gibt es spätestens alle zwei Jahre<br />
einen neuen Helm und neue Stiefel. „Es ist zu teuer, das einfach so zu machen“, bläute der Vater seinem<br />
Sohn ein. Die Eltern forderten, Adrian dürfe die Schule nicht vernachlässigen und müsse sich an den Kosten<br />
seines Hobbys beteiligen.<br />
Instinkt für Streckenführung Adrian plünderte sein Sparkonto und legte bei seinem Einstieg die Hälfte der<br />
Kosten dazu. Die Vereinbarung gilt <strong>weiter</strong>hin, was Helm, Stiefel und die Klamotten betrifft. Doch die Kosten<br />
sind gestiegen: Früher taten es gebrauchte Teile – neue Sachen sind jedoch sicherer. Das verschlingt pro<br />
Saison schon einmal gut und gerne Tausend Euro. „Die Erfolge“, sagt Vater Thomas Bildl, „versöhnen dann<br />
schon.“<br />
Ein Weltmeister, so der Vater, werde Adrian nicht mehr. Seinem Sohn fehle zwar manchmal der Biss, aber er<br />
setze sich Ansprüche und gehe diese diszipliniert an. Noch unbekannte Strecken geht er ab und prägt sie sich<br />
unauslöschlich ein. Dadurch habe Adrian einen guten Instinkt für die Streckenführung entwickelt, so der<br />
Vater. Die Fitness muss er sich vor allem zwischen Herbst und Frühjahr aneignen, ehe es ins Trainingslager<br />
geht, eventuell wieder nach Frankreich, als Aufbau für die Rennsaison zwischen April und September.<br />
Während der Saison, sagt Adrian, gehe er ab und zu joggen und macht regelmäßig Kraftübungen.<br />
Darüber hinaus muss auf schulischer Ebene das Halbjahreszeugnis an der Realschule stimmen, weil, so<br />
Adrian, „im zweiten Halbjahr das Motocross dazu kommt.“ Und damit er sich dann auch mal einen Aufenthalt<br />
im Freibad leisten kann.<br />
http://www.tagblatt.de/tool/druckversion.tool.php?artikel_id=1938851<br />
14.09.2007
(Druckversion) www.tagblatt.de » Traum vom Fliegen erfüllt «<br />
Quelle: http://www.tagblatt.de/?artikel_id=1938851<br />
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14.09.2007