Klausur im Fach „Umweltrecht“ - FS WiWi
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TECHNISCHE UNIVERSITÄT KAISERSLAUTERN<br />
<strong>Fach</strong>bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />
<strong>Fach</strong>richtung Wirtschaftsingenieurwesen<br />
<strong>Fach</strong>gebiet Recht<br />
Professor Dr. jur. Dr. rer. pol. Jürgen Ensthaler<br />
Lehrstuhl für Zivil- und Wirtschaftsrecht<br />
<strong>Klausur</strong> <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>„Umweltrecht“</strong><br />
19. März 2004 (WS 2003/2004)<br />
1. Erklären Sie die nachfolgenden Begriffe und geben Sie jeweils zwei Beispiele, wie<br />
diese Prinzipien verwirklicht sind !<br />
a) Vorsorgeprinzip<br />
b) Kooperationsprinzip<br />
2. Nennen Sie die Rechtsquellen des Völkerrechts und skizzieren Sie kurz deren Inhalt<br />
bzw. beschreiben Sie was man darunter versteht ! Zeigen Sie außerdem auf,<br />
wie diese Rechtsquellen in die nationale Rechtsordnung hineinwirken !<br />
3. Was versteht man unter einer „Schutzklausel“, was unter einer „Schutzergänzungsklausel“<br />
– erläutern Sie die Begriffe unter Angabe der entsprechenden<br />
Rechtsvorschriften.<br />
4. In den der Kleinfeuerungsanlagenverordnung unterliegenden Feuerungsanlagen<br />
darf als Brennstoff unter anderem nur Heizöl nach DIN 51603-1, Ausgabe März<br />
1998, eingesetzt werden (§ 3 Abs. 1 Nr. 9 1. BImSchV). Wird diese technische<br />
Norm des Deutschen Instituts für Normung durch diese Verweisung zu einer<br />
Rechtsquelle? Erläutern Sie Ihre Rechtsauffassung !<br />
5. Besitzen Verwaltungsvorschriften – z.B. von der Bundesregierung zur Festlegung<br />
von Grenzwerten – Außenwirkung ? Erläutern Sie Ihre Rechtsauffassung !<br />
6. Was bedeutet die „Produktverantwortung“ <strong>im</strong> Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />
unter haftungsrechtlichen Gesichtspunkten.<br />
a) Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen der „Produktverantwortung“ und<br />
dem „privaten Haftungsrecht“.<br />
b) Bilden Sie ein Beispiel für eine mögliche Haftungssituation des Herstellers wegen<br />
Verletzung seiner abfallrechtlichen Pflicht zur Produktverantwortung.
<strong>Klausur</strong> <strong>„Umweltrecht“</strong> 2<br />
7. Lösen Sie den folgenden Fall:<br />
a) Die Müllers sind erst kürzlich von Berlin ins württembergische Allgäu zugezogen,<br />
um ihren Ruhestand am Rande eines allgemeinen Wohngebietes in einem<br />
kleinen Eigenhe<strong>im</strong> zu verleben. Sie können allerdings nachts nicht mehr<br />
schlafen, weil sie das Geräusch der Kuhschellen stört, das von der auf dem<br />
angrenzenden und landwirtschaftlich genutzten Grundstück grasenden Milchviehherde<br />
des Bauers B herrührt. Messungen haben ergeben, dass die Lärmbelastung<br />
zeitweise (be<strong>im</strong> Melken) über dem zulässigen Grenzwert der TA-<br />
Lärm liegt. Sie klagen daher auf Unterlassung.<br />
Prüfen Sie die Erfolgsaussichten ihrer Klage !<br />
b) Einige Zeit später will B seinen Hof erweitern; er plant eine Anlage zum Halten<br />
und zur Aufzucht von Rindern; 400 Rinderplätze sind dafür vorgesehen.<br />
B will nun wissen, ob er diese Anlage ohne weiteres einrichten kann oder ob<br />
er eine öffentlich-rechtliche Genehmigung hierfür benötigt. Wenn ja, welche<br />
Voraussetzungen muss er erfüllen und welches Verfahren sind daran geknüpft.<br />
Ferner möchte er wissen, ob die Müllers, wenn die Genehmigung erteilt<br />
ist, noch irgendeine rechtliche Handhabe gegen ihn haben.<br />
Erörtern Sie die angesprochenen Rechtsfragen.<br />
Bearbeitungshinweise: Es sind alle Fragen und Fälle zu bearbeiten.<br />
Bearbeitungszeit: 1,5 Std.<br />
Hilfsmittel: Umweltrecht (Textausgabe)