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1944 - 850 Jahre Erlenbach

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Kameraden. Es war noch dunkel, am 21.11.1943, als es ihn morgens um 7 Uhr<br />

erwischte 480 . Seine Kollegen schleppten ihn zum Verbandsplatz zurück, wo er<br />

verstarb. Sein Bataillonsarzt schrieb am 24. November 1943 noch seine Familie<br />

an, um sie zu trösten. Ist so was möglich? Wohl kaum. Sein Vater Friedrich war<br />

selbst aus dem 1.Weltkrieg schwer kriegsbeschädigt heimgekommen und seine<br />

Mutter Helene Steidel hatte über 25 <strong>Jahre</strong> die Last des verbrecherischen und<br />

heroisch verbrämten Krieges tragen müssen.<br />

Wilhelm Strack, Jahrgang 1909 war in <strong>Erlenbach</strong> Fabrikarbeiter gewesen. Mit<br />

26 <strong>Jahre</strong>n heiratete er in 1935 Berta Mangold. Das Paar wohnte in der Ringstraße.<br />

Wilhelm war Obergrenadier gewesen und lag mit seiner Einheit bei Toschkowka,<br />

am großen Strom Donez, in Russland. Bitte lesen Sie selbst den Bericht seines<br />

Kompanieführers Hans Dürkop, wie Wilhelm umkam. Die Todesnachricht traf die<br />

inzwischen 59jährige verwitwete Katharina Bachmann 481 und die junge<br />

Kriegerwitwe Berta hart. Die ganze Familie war geschockt, verzweifelt und<br />

untröstlich. Sie fanden bei Ihren Lieben Halt. Trost versuchte auch die<br />

Schwägerin Hermine Strack, geborene Laier, mit ihren Kindern Leonhard Peter &<br />

Gisela Katharina zu spenden. Alle drei Frauen beteten inständig, dass wenigstens<br />

Thomas Strack, Jahrgang 1912, den Krieg gesund überleben wurde, der bei der<br />

Reichsbahn in Russland tätig war. Aber leider waren die Hoffnungen, die<br />

Alpträume und die Gebete umsonst.<br />

480 ) Er starb bei Wirchnja Rokatschik in Russland. Die offizielle Benachrichtigung kam erst im April<br />

1946.Theobald Becker hatte am 31.10.1941 Christina Becker geheiratet.<br />

481 ) Sein Vater Jakob Strack II. * 10.5.1881 oo 3.2.1906 die Fabrikarbeiterin Katharina<br />

Bachmann, * 20.1.1884 in <strong>Erlenbach</strong>. Jakob Strack II. war bereits verstorben. Das Ehepaar<br />

hatte zwei Söhne, Wilhelm und Thomas, die aber leider alle beide im Krieg oder kriegsbedingt<br />

verstaren.<br />

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<strong>1944</strong><br />

Stellvertretend für diese traurigen Benachrichtigungen drucken wir das Schreiben<br />

des Oberstabsarztes Dr. Sauer ab, das am 19.4.<strong>1944</strong> im Lazarett Lemberg<br />

verfasst wurde. Mit wenigen, aber klaren Worten beschreibt der Arzt die<br />

Verwundung, die Behandlung und den Tod des Theobald Reisel. So kann sich<br />

jeder ein gutes Bild machen. Doch lesen Sie selbst und lassen Sie die Worte auf<br />

sich wirken.<br />

Emil Heinrich war 1917 in <strong>Erlenbach</strong> auf die Welt gekommen. Seine Eltern<br />

waren Eugen Heinrich und Katharina Carra vom Münschschwanderhof. Emil<br />

erlernte das Schreinerhandwerk. Als Arbeitsloser kam er zum Arbeitsdienst und<br />

1938 ging er zur Wehrmacht. Von Anfang an war er im Kriegseinsatz. Zuerst in<br />

Polen und ab Juni 1941 in Russland. Seine letzte Nachricht war auf den 20.6.<strong>1944</strong><br />

datiert, wo er bei Rschew im Kampfeinsatz war.


403<br />

Otto Reich: Jahrgang 1913. Seine Eltern waren Otto Reich und Katharina<br />

Weißmann. Er heiratete Weihnachten 1943 in <strong>Erlenbach</strong> seine süße Elisabetha<br />

Barth. Das Familienglück war jedoch nur sehr kurz. Nach dem kurzen und<br />

glücklichen Hochzeitsurlaub ging es gleich wieder in das noch ruhige Frankreich,<br />

wo er glaubte, eine ruhige Kugel schieben zu dürfen. Nach der Landung in der<br />

Normandie ging es auch für ihn rund. Stress, Todesangst und Hoffnungslosigkeit<br />

begleiteten ihn. Nachts war er von schrecklichen Visionen verfolgt. Am 24.8.<strong>1944</strong><br />

erlöste ihn bei Montklimar eine Kugel vom Elend. Seine Frau und seine Eltern<br />

lebten 2 <strong>Jahre</strong> in Ungewissheit. Das Rote Kreuz überbrachte im März 1946 die<br />

niederschmetternde Todesnachricht.<br />

Walter Reisel, * 9.9.1914 war der Sohn des Heinrich Reisel und der Anna Maria<br />

Bachmann. Er war mit Charlotte Hermine Welker aus Otterberg verheiratet.<br />

Walter war bei Boulogne im Einsatz. Seit dem 16.8.<strong>1944</strong> wurde er vermisst. Das<br />

Photo ist eine schöne Erinnerung an einen ehrlichen und aufrechten Kerl.<br />

Arnold Mangold war 1919 in der Bergstraße auf die Welt gekommen. Die Eltern<br />

waren Johann * 28.8.1886 und Elisabetha Wilhelm * 6.5.1890 aus Dansenberg,<br />

die am 18.5.1912 in <strong>Erlenbach</strong> geheiratet hatten. Arnold hatte 10 Geschwister.<br />

Arnold war ein ausgezeichneter Sportler, der am 25.8.1937 in den<br />

Männersportverein Kaiserslautern eintrat. Arnold war Soldat und kämpfte in<br />

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Russland. Die Eltern hörten seit <strong>1944</strong> nichts mehr von ihrem Sohn. Er ist<br />

vermisst. Leider waren die Eltern doppelt gestraft, denn ihr erster Sohn war 1942<br />

bereits in Russland gefallen. Ein hartes Schicksal traf auch diese Famile.<br />

Das Foto zeigt den gefallenen Fähnrich Ruprecht Schneider, der in Ingoldstadt<br />

feierlich begraben wurde. Die von den Nazis organisierte Beerdigung fiel pompös<br />

aus, konnte aber auch nicht die Tränen trocknen.<br />

1945


405<br />

Die Familie Strack traf das Unglück doppelt. Die Mutter Katharina Bachmann<br />

hatte nach der Todesnachricht ihres Sohnes Wilhelm Alpträume. Ständige Angst<br />

und Alpträume verfolgten sie. In Sorge um ihren zweiten Sohn Thomas, der<br />

1911/1912 auf die Welt gekommen war, vermochte sie kaum noch zu schlafen.<br />

Eigentlich hatte Thomas Glück im Unglück. Kurz nach Kriegsbeginn leistete er<br />

seinen Kriegsdienst bei der Deutschen Reichsbahn ab. So sah er als Eisenbahner<br />

viele Fratzen des schrecklichen und des teuflischen Krieges. Nach der<br />

Kapitulation schlug er sich in Zivil nach Westen durch. In Leverkusen bekam er<br />

von einem Verwandten ein Fahrrad. Er radelte die fast ebene Strecke den Rhein<br />

und daraufhin die Nahe entlang. Anstatt die hügelige Stecke durch den Hunsrück<br />

zu nehmen. Bei Kreuznach nahmen ihn die Amerikaner gefangen und sperrten ihn<br />

ihr gefürchtetes Open Air Camp Bretzenheim 482 ein. Dass er dies ohne<br />

Lungenentzündung überlebte, war schon ein kleines Wunder. Aber er holte sich<br />

dort das tödliche Fleckfieber. Zwar wurde er am 2. Juni 1945 aus der<br />

Gefangenschaft entlassen, aber er starb am 3.7.1945 an Typhus in Kaiserslautern.<br />

Herbert Thines †<br />

482 ) Im Hungerlager Bretzenheim war auch der <strong>Erlenbach</strong>er Franz Steidel, * 14.4.1902<br />

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406<br />

Herbert, * Ende 1927 wurde mit 17 <strong>Jahre</strong>n eingezogen. Er fiel am 3. Jan. 1945,<br />

noch keine 18 <strong>Jahre</strong> alt, bei Beffe-Laroche im Belgisch/ Luxemburgischen<br />

Grenzgebiet. Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner erhielten die Eltern, der<br />

Maurer Heinrich Thines und seine Ehefrau, die Katharina Guckenbiehl, die<br />

traurige Todesnachricht.<br />

Gefallene FCE - Mitglieder<br />

waren:<br />

Ernst Barth, Theobald Barth, Willi Haffner, Heinrich Herzhauser, Willi Korn,<br />

Arnold Korn, Arthur Martin, Ludwig Rössner, Heinrich Schmidt, Leonhard<br />

Schmitt, Paul Schneider, Karl Trautwein jun. und Alfred Wissmann. Der FCE<br />

gedachte ihnen anlässlich seines 20jährigen Jubiläums im Jahr 1951.


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11.11. 19. März 1945 war Kriegsende in <strong>Erlenbach</strong><br />

<strong>1944</strong>: Die alliierte Luftflotte bombardierte Kaiserslautern und Morlautern. Etliche<br />

Maschinen kamen vom Hagelgrund und flogen in Richtung Gersweilerkopf.<br />

Hatten sie den Gersweilerhof im Visier? Wir wissen es nicht! Etliche Bomben<br />

fielen in die Brunnenwiese (unterhalb der Pumpstation) und sechs in die<br />

Lochwiesen. Die Grundstücksbesitzer mussten jahrelang noch die kreisrunden<br />

Bombenlöcher füllen. Fielen in die Lochwiesen Brandbomben? Dies könnte wohl<br />

sein, denn an vielen Stellen wuchert noch heute Unkraut, das sich durch gar nichts<br />

vertreiben lässt.<br />

Die schnellen Jagdbomber flogen im Tiefflug über das Land und schossen auf<br />

alles, was sich im Tageslicht bewegte. Weder Vieh, noch Menschen waren vor<br />

ihnen sicher. Beerdigungen mussten im Dämmerlicht früh morgens vollzogen<br />

werden. Aber dieser Terror schweißte die Bevölkerung zusammen. Dies<br />

demonstrierte aber eindrucksvoll, sogar dem Dümmsten, dass die Wehrmacht<br />

diesen Krieg verloren hatte.<br />

Der Volkssturm <strong>Erlenbach</strong> unter Julius Speier hatte <strong>Erlenbach</strong> durch<br />

wochenlange Schufterei in einen seiner Meinung nach exzellenten<br />

Verteidigungszustand gebracht. Schützenlöcher waren ausgehoben, Unterstände<br />

gebaut und MG Nester vorbereitet worden. Dies war gut für die NS Seele,<br />

militärisch war es aber vollkommen sinnlos.<br />

1945, 19. März Zur Vorbereitung des alliierten Einmarsches waren Tiefflieger<br />

unterwegs gewesen. Sie hatten auf alles geschossen, was sich bewegt hatte. Der<br />

Widerstand der Wehrmacht war nur noch gering. Einige Wehrmachtsangehörige<br />

hatten sich da und dort in den sicheren Hinterhalt gelegt, um auf vorrückende<br />

amerikanische Soldaten zu schießen. Dies machte die alliierten Soldaten sehr<br />

misstrauisch. Vorsichtig und bei Gefahr gingen sie logischerweise jedem eigenen<br />

Risiko aus dem Weg. Gnadenlos erschossen sie jeden, der sich in den Weg stellte.<br />

Sechzehn deutsche Soldaten sollten die Festung <strong>Erlenbach</strong> verteidigen. Die<br />

Soldatengruppe hatte die Ortseingänge mit Panzersperren verriegelt, wie wenn sie<br />

damit die schweren Panzer hätten aufhalten können. Die alten Wehrwölfe hatten<br />

bereits um <strong>Erlenbach</strong> herum Schützenlöcher gegraben, in die sich die deutschen<br />

Soldaten hätten kurzfristig rein ducken können. Die meisten hatten sich jedoch im<br />

Buchwald in Erdlöchern versteckt. Jeder von ihnen hatte noch gerade fünf Schuss<br />

Munition bei sich. Auf sinnlosen Befehl hin harrten vier Mann nervös und unruhig<br />

am Ortseingang in Richtung Turnerheim auf den Feind. Was konnten sie schon<br />

ausrichten? Der Obergefreite Franz Lang war nervös und er steckte sich an seinem<br />

LKW eine selbst gedrehte Zigarette an. Er ging unruhig auf und ab. Der<br />

Transporter war wegen Benzinmangels dort stehen geblieben. Plötzlich war ein<br />

Motorengeräusch zu vernehmen und über den Osterberg raste ein US Tiefflieger<br />

auf ihn zu. Starr vor Schreck, war er unfähig zu handeln. Der Pilot zersägte ihn mit<br />

seinem MG. Der LKW ging in Flammen auf und brannte vollkommen aus. Seine<br />

Kameraden sahen die Sinnlosigkeit einer Verteidigung ein und suchten ihr Heil in<br />

der Flucht. Sie warfen alles weg, was sie nicht gebrauchen konnten. Irgendeiner<br />

warf selbst im Buchwald die Wehrpässe der im Kampf um Köln gefallenen Freunde<br />

weg, die er eigentlich persönlich den Witwen aushändigen wollte.<br />

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Überall, so auch in <strong>Erlenbach</strong>, hatte sich die Bevölkerung in ihren sicheren Keller<br />

versteckt. Die Nazigrößen waren verschwunden und die NS-Lokalgrößen hatten<br />

ihre Macht eingebüßt. Die Bürger hatten ihre Angst vor ihnen verloren. Vom<br />

Kirchturm hing von weitem sichtbar eine weiße Fahne heraus. Für die Alliierten<br />

war dies ein sicheres Zeichen, dass sie in diesen Ort nun ungefährdet<br />

einmarschieren konnten. Aus den winzigen Fenstern beobachteten die Leute das<br />

Geschehen. Der <strong>Erlenbach</strong>er Bürgermeister Holstein wartete am Ortsrand mit einer<br />

weißen Fahne. Gespannt und erwartungsvoll verharrten die Menschen in<br />

gespenstiger Ruhe. Gegen 17 Uhr rollten sie nun an. Bürgermeister Hollstein wird<br />

wohl Angst gehabt haben. Nichts desto trotz siegte sein Pflichtgefühl. Mutig ging<br />

er auf die amerikanischen Truppen zu, um zu zeigen, dass sie nichts zu befürchten<br />

hätten. Das Eis war gebrochen und Hollstein ging den Truppen ungeschützt voraus.<br />

Aus Skepsis entwickelte sich bald eine solide Vertrauensbasis.<br />

Die Leiche des gefallenen Soldaten Franz Langs lag zwei Tage lang bis zum<br />

21ten im Dreck, bis sie geborgen werden konnte. Endlich fasste man sich am<br />

Mittwoch ein Herz und lud die sterblichen Überreste auf einen Karren und brachte<br />

sie zur Kirche. Unter Zeugen leerte man die Innen- und Außentaschen des Toten.<br />

Daraufhin erstellte der Bürgermeister über alle gefundenen Wertsachen und<br />

Habseligkeiten ein Protokoll, das die Anwesenden unterschrieben. Am Freitag, den<br />

23. März, wurde Franz Lang dann endlich auf dem Gemeindefriedhof beerdigt.<br />

Ganz <strong>Erlenbach</strong> war auf den Beinen, um dem Gefallenem die letzte Ehre zu<br />

erweisen. Die <strong>Erlenbach</strong>er betteten Franz Lang tränenreich zur letzten Ruhe. Dabei<br />

gedachten sie ihrer eigenen 97 Toten, die irgendwo vergraben waren. Wehrpass und<br />

alle Sachen Langs hob man an einem sicheren Ort auf, um sie so bald wie möglich<br />

der Witwe zuzustellen. Endlich funktionierte im November die Post wieder und<br />

unter dem Datum vom 13. November 1945 schrieb Hollstein den Bürgermeister<br />

Langs Heimatgemeinde Retzbach an der Niederdonau (Österreich) an.<br />

Das Kriegsende zeigte in <strong>Erlenbach</strong> ein bizarres Bild der Wehrmacht. Zerschossene<br />

Fahrzeuge standen herum. Der Hagelgrund sei voller Pferdewagen gewesen und<br />

überall hätten friedlich herrenlose Wehrmachts-Pferde gegrast.. Zum Teil wären sie<br />

noch vor dem Proviantwagen eingespannt gewesen. Es war eigentlich<br />

selbstverständlich gewesen, diese Pferde auszuspannen und sie mit nach Hause zu<br />

nehmen. Außerdem war es Frühjahr und die Felder mussten bestellt werden. Da<br />

konnten die kräftigen Pferde gut mithelfen.<br />

Was geschah mit den „herrenlosen“ Proviantwagen? Die Zeiten waren j sehr<br />

schlecht und warum sollte der Proviant auf den Wehrmachtswagen verrotten? Die<br />

Wagen kamen ins Dorf und die Einwohner entleerten und verteilten die Konserven<br />

unter den Glücklichen auf. In diesen miserablen Zeiten war dies ein unerwarteter<br />

Reichtum, der ihnen in die Hände gefallen war. Allerdings mussten die<br />

Wehrmachtspferde im September 1945 an die Französische Armee abgegeben<br />

werden.


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Franz Steidel war am 14.4.1902 auf die Welt gekommen. Vorm Krieg war er<br />

Arbeiter gewesen. Nach dem Tod seiner ersten Frau Erna Korn war er in zweiter<br />

Ehe mit Elise Herbrand aus Otterberg verheiratet. Er hatte vier Kinder. Im<br />

November 1941 berief ihn dann die Wehrmacht ein. Da er schon vorher als Rot<br />

Kreuz Helfer gearbeitet hatte, wurde er zum Sanitäter ausgebildet. Die meiste Zeit<br />

war er dann in den Verwundetenzügen als Reisebegleiter eingesetzt gewesen. Dies<br />

war kein Job für schwache Nerven. Aber er hielt durch. Gegen Kriegsende kam er<br />

in russische Gefangenschaft. Ein glücklicher Zufall bescherte ihm bereits am 10.<br />

Juni 1945 seine Entlassung. Glücklich machte er sich auf den Heimweg. Er suchte<br />

den kurzen und leichten Weg durch die Täler und nicht durch die Berge. So kam<br />

er nach Kreuznach, wo ihn die Amerikaner aufgriffen und ihn in das Hungerlager<br />

Bretzenheim in offener Gefangenen-Haltung einpferchten. Wie lange er dort war,<br />

konnten wir nicht mehr erfahren. Der Krieg und die Gefangenschaft hatten ihn<br />

stark geschwächt. So dass er bereits am 1.1.1947 in Otterberg starb.


411<br />

11.12. Willi Lenz erzählte 2005 von seiner Gefangenschaft<br />

Ich wurde Ende 1926 in <strong>Erlenbach</strong> geboren. 1940 schloss ich die Schule ab und<br />

begann bei der Firma Pfaff eine Lehre als Mechaniker. Im Oktober 1943 bestand<br />

ich die Gesellenprüfung. Ich war gerademal 17 geworden und ich musste wie die<br />

anderen meines Jahrgangs zur Wehrmacht. Meine dreimonatige militärische<br />

Ausbildung war in Landau bei dem 14. Grenadier Regiment 951. Sie begann am<br />

29. Oktober 1943.<br />

Nach der Grundausbildung wurde meine Einheit mit lauter Gleichaltrigen nach<br />

Dänemark versetzt. Auch doch dort blieben wir nur kurze Zeit. Dann ging es mit<br />

dem Zug an die Ostfront. Unsere Einheit verstärkte die deutschen Truppen bei<br />

ihrem Verteidigungskampf um Lemberg. Es war der 23.3.<strong>1944</strong>: Mein<br />

Unteroffizier gab mir den Auftrag, einen Durchhaltebefehl mündlich an eine<br />

Soldatengruppe weiterzugeben. Der Weg führte über offenes Gelände an einem<br />

Bauernhof vorbei. Obwohl kein bedrohlicher Beschuss zu hören war, lief ich<br />

vorsichtig, hastig und gebückt auf die angegebene Stellung zu. In der Nähe des<br />

Bauernhofes fielen dann plötzlich und unerwartet drei Schüsse, die mich auch<br />

trafen. Ein Gewehrschuss prallte am Munitionsgürtel ab und richtete kein Unheil<br />

an. Der Zweite war ein Lungendurchschuss, wie sich später herausstellte und der<br />

Dritte durchschlug die Schulter und den Oberarm. Ich fiel um und war einige<br />

Minuten bewusstlos. Wie durch ein Wunder öffnete sich der Misthaufen und eine<br />

Frau kam schreiend heraus. Ich rappelte mich wieder auf und rannte zurück. Dass<br />

ich mit der Verwundung noch springen konnte, ist für mich heute noch sehr<br />

verwunderlich. Diesmal schoss keiner auf mich.<br />

In der Nähe deutscher Soldaten brach ich zusammen und wurde wieder<br />

bewusstlos. Ich kam erst wieder zu mir, als ich auf einem deutschen Panzer lag,<br />

der Verwundete zum Hauptverbandsplatz nach Lemberg brachte. Nachdem die<br />

Ärzte mich transportfähig gemacht hatten, kam ich mit anderen Verwundeten im<br />

Lazarettzug nach Marienbad. Dort päppelte man mich und meine Kameraden<br />

wieder hoch. Als Anerkennung für meinen (ungewollten) Opfermut stellte mir der<br />

Chefarzt am 24.4.<strong>1944</strong> das Verwundetenabzeichen in Schwarz aus. Ein<br />

wertloses Papier. Danach kam ich mit anderen Kameraden vier Wochen lang zur<br />

Reha in die Genesungskompanie nach Karlsbad. Sie sehen, die Wehrmacht ließ<br />

nichts unversucht, uns wieder feuertauglich zu machen.<br />

Die nächste Etappe war das Ersatz-Auffangregiment in Osnabrück, wo ich bis<br />

zum November <strong>1944</strong> verblieb. Dann kam der Einsatzbefehl nach Thorn/Polen. An<br />

meinem 18. Geburtstag (30.11.) kamen wir dort an. Ich hatte Glück, das wir noch<br />

nicht mal 14 Tag dort bleiben mussten. Denn wir wurden an die Westfront verlegt.<br />

Wir bezogen unsere Ausgangsstellung am 12. Dezember. Und schon am 17.<br />

Dezember <strong>1944</strong> ging die Offensive in Luxemburg los. Aber nach täuschenden<br />

Anfangserfolgen scheiterte sie kläglich. Auf dem Rückzug hatten wir uns für<br />

unsere 10 Männer einen sichernden Unterstand gebaut. Am 18. Januar 1945<br />

morgens rückten langsam 4 Panzer an. Als unsere Flak einen in Brand geschossen<br />

hatte, drehten die anderen ab. Wir nahmen die amerikanischen Soldaten gefangen,<br />

die sich noch rechtzeitig aus dem brennenden Gefährt hatten retten können.<br />

Nachmittags rollte die amerikanische Panzerwelle auf breiter Front an. Der hatten<br />

wir nichts entgegen zu setzten. Der bei uns weilende Sanitäter hisste aus der Luke<br />

heraus sein weißes Rotkreuz Shirt als Zeichen für unsere Aufgabe. Nachdem wir<br />

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durchsucht waren, ging es zu Fuß in den nächsten Ort, Dielkirchen. In der<br />

dortigen Kirche hatten die Amerikaner ein provisorisches Gefangenenlager<br />

eingerichtet. Nach wenigen Stunden ging es durch Luxemburg in das große<br />

Durchgangslager Steney. Bereits am 20. Januar kam ich als Helfer zur US<br />

Transportkompanie 643. Ich hatte das große Los gezogen. Meine anfängliche<br />

Aufgabe war, die Fahrzeuge aufzutanken, zu pflegen und kleinere Reparaturen<br />

durchzuführen. Wir P.O.W. (Prisoner of War) bekamen das gleiche Essen wie<br />

die GI´s. Das Kriegsende erlebten wir bei Fort Devau in der Nähe von Verdun.<br />

Unsere Stimmung war gedrückt. Was sollte denn schon aus uns werden?<br />

Gegen Ende 1945 schickte die US Army bereits einen Großteil ihrer Soldaten in<br />

die Heimat zurück. Das war für mich und meine Kameraden wiederum von<br />

Vorteil. Jetzt durften, bzw. mussten wir zwangsläufig die Aufgaben der US<br />

Soldaten übernehmen. Dies war am 12.12.1945. Wir fuhren allein, unbewacht mit<br />

unseren LKWs zu den Gefangenenlagern und belieferten sie mit Lebensmittel. Bei<br />

einer dieser Fahrten traf ich den <strong>Erlenbach</strong>er Erwin Sokoly, der mit anderen im<br />

Lager die Verpflegung seiner Mitgefangenen organisierte. Da ich mich geschickt<br />

anstellte, erteilte mir der leitende Offizier der >Truck Cargo< meinen ersten<br />

Führerschein. Das Ausstellungsdatum war der 26.12.1945. Ein verspätetes<br />

Geburtstags- & Weihnachtsgeschenk zu meinem 19. Geburtstag. Auf dem<br />

Formular steht:<br />

„I certify that Lenz Willi, Gefreiter, has demonstrated<br />

proficiency in driving the types of vehicles listed below as<br />

per signal authentication . Trucks von 1 ½ - 2 ½ tons”:<br />

Wir wurden bei der US-Transporteinheit sehr gut behandelt und bekamen das<br />

gleiche Essen wie die Amerikaner. Der einzige Nachteil war, dass wir das Lager<br />

nicht allein verlassen durften. Da ich mich gut und geschickt anstellte, erhielt ich<br />

eine Auszeichnung und ein Empfehlungsschreiben des Kommandanten des<br />

1134th Labour Supervision Company. Es lautet:<br />

Recommendation: Willi Lenz, Gefr, 31 G 971233 has been<br />

until in the 2025 GM TRK Co he has performed his duties<br />

in an excellent manner. William M Dagg.<br />

Kurz vor meinem 20ten Geburtstag, am 29.10.1946, stellte der Kommandant mir<br />

auch den Führerschein für Sattelschlepper aus. Danach versetzte man uns Ende<br />

Oktober 1946 mit den LKWs von Lothringen nach München. Wir waren wie die<br />

Amerikaner in der gleichen Münchener Kaserne untergebracht. Wir erhielten auch<br />

das gleiche Essen und standen in nichts den US Soldaten nach. Wir erhielten<br />

unbeschränkt die sehr begehrten Rauchwaren, die ich hamsterte. Der einzige<br />

Unterschied, dass die GI´s Ausgang hatten und wir nicht. Die Aufgabe unserer<br />

Kolonne war es, die beschlagnahmten Lebensmittel bei den Bauern abzuholen und<br />

zur zentralen Sammelstelle zu bringen. Der Winter war noch nicht vorbei und<br />

dann nahte die Entlassung. Es war Ende Februar und ich packte meinen Seesack<br />

und den schweren Holzkoffer, der voll mit Schätzen war. Das Entlassungslager<br />

war das ehemalige KZ Dachau. Am 27. Februar 1947 bestieg ich den Zug in<br />

Richtung Heimat. In Mannheim Hbf angekommen, verließen wir mit unserem<br />

schweren Gepäck den Hauptbahnhof und schleppten alles über die provisorische


413<br />

Fußgängerbrücke 483 über den Rhein in Richtung Ludwigshafen. Vor mir ging ein<br />

großer und kräftiger Kamerad, der aus dem Saarland stammte. Der franz. Soldat<br />

wollte in dessen Gepäck schauen. Da schrie ihn der Saarländer an, wenn Du den<br />

Koffer aufmachst, fliegst Du in den Rhein. Der franz. Soldat, war so geschockt,<br />

dass er uns alle ungeprüft passieren ließ.<br />

Der Zug Ludwigshafen nach Saarbrücken war proppevoll. Mein Gegenüber hatte<br />

6 Eier, die er mir gegen etwas Tabak tauschen wollte. Ich hatte ja genug davon.<br />

Gesagt getan, ich steckte die Eier vorsichtig in meine Manteltasche. Wir näherten<br />

uns Kaiserslautern und meine Freude wurde immer größer. Bei jeder Station<br />

zwängten sich immer noch Menschen in die Menschenmasse. Sie standen so<br />

dicht, dass ich in Kaiserslautern nicht durch die Zugtür herauskam. Ich musste<br />

durch das Fenster klettern. Da passierte das kleine Malheure, alle meine Eier<br />

zerbrachen und das Flüssigei drückte sich durch den Stoff.<br />

Dies drückte jedoch nicht meine Stimmung. Obwohl ich 6 km, mit zwei steilen<br />

Anstiegen, heim zu laufen hatte, war ich beseelt. Es war so schön als ich<br />

heimkam. Mit Tränen in den Augen lagen wir uns alle in den Armen.<br />

Ich hatte dann zwei Wochen Erholungsurlaub. Am 15. März fing ich bei der<br />

Firma Pfeiffer AG zu arbeiten an.<br />

DIE ENTBEHRUNGSREICHE<br />

NACHKRIEGSZEIT<br />

Am 28.3.1945 hatten amerikanische Truppen die Pfalz vollkommen besetzt.<br />

General Hugh. J. Gaffey bekam mit seinem XXIII Corps 484 die Aufgabe, die<br />

Zivil-Verwaltung aufzubauen. Am 30. April standen ihm bereits 36.000 eigene<br />

Soldaten zur Seite und als sie das Gebiet an die Franzosen übergaben, waren es<br />

bereits 56.000 gewesen. Gaffey hatte sein Hauptquartier in Idar-Oberstein<br />

aufgeschlagen. Die für die Verwaltung vorgesehenen Soldaten und Offiziere des<br />

XXIII. Korps waren schon im Herbst <strong>1944</strong> gut auf ihre Aufgaben vorbereitet und<br />

483 ) Die Rheinbrücke war gegen Kriegsende von den zurückflutenden deutschen Truppen gesprengt<br />

worden, um den amerikanischen Vormarsch zu stoppen.<br />

484 ) Schaupp, Stefan, Eine Reform der Gesinnung. Der Wiederaufbau der pfälzischen<br />

Verwaltung, in > Die Pfalz in der Nachkriegszeit


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zu funktionierenden Gruppen zusammengefasst worden. Bereits wenige Tage<br />

nach dem Einmarsch bestimmten die Soldaten den Ortsbürgermeister, wobei auch<br />

NSDAP Mitglieder vorübergehend ernannt wurden.<br />

Aber wie sah es in <strong>Erlenbach</strong> aus? Die optischen Kriegsnarben waren gering. Es<br />

waren zwar ein paar Bomben in den Reichswald am Hagelgrund und in die<br />

Wiesen des Gersweilerhofes gefallen. Das waren unerhebliche Nadelstiche. Aber<br />

die menschlichen Verluste waren schmerzlich. Bei Kriegsende wussten nur<br />

wenige Familien, wo ihre Söhne und Männer waren. Bis dahin hatte die<br />

Wehrmacht und die Zentralstelle der Waffen SS in Berlin nur wenigen Eltern, das<br />

traurige Ende ihrer Söhne mitteilen können. Mit Sicherheit waren Ende März 45<br />

oder gar am 9.Mai 45 noch 300 Familien in skeptischer Hoffnung, ihren Sohn und<br />

Ehemann doch noch in die Arme schließen zu können.<br />

Neben dieser nagenden Ungewissheit, fehlten sie auch im wirtschaftlichen Sinne.<br />

Wer sollte die Arbeiten in Garten und Feld erledigen? Die meisten Fremd- und<br />

Zwangsarbeiter waren verschwunden. Die Frauen und Alten schufteten ihren<br />

Buckel krumm. Aber hinten und vorn fehlten die helfenden Hände. Selbst die<br />

durch Bombardements zerstörten Fabriken lagen brach. Nicht nur die Arbeitskraft<br />

fehlte den Familien durch den Verlust der Angehörigen, sondern auch deren<br />

Einkommen. Aber was sollte man auch kaufen, es gab ja nichts?<br />

Die <strong>Jahre</strong> 1945 – 1948 hatten mehrere Aspekte, die in den folgenden Artikeln<br />

kurz dargestellt werden:<br />

12.1. Hunger & Entbehrung<br />

Hunger schmerzt. Langfristig führten die Mangelerscheinungen zu<br />

Wachstumshemmnissen bei Kindern und Jugendlichen, die nicht wieder gut zu<br />

machen sind. Unterernährung ist der Nährboden für schwerwiegende<br />

Erkrankungen. Hungern ist schlimmer als Heimweh. Das Kriegsende läutete eine<br />

heimische Hungersnot ein, die vor allem die Lautrer heftig traf. Die <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Selbstversorger hätten eigentlich gut zu lachen gehabt. Wenn da nicht andere<br />

gewesen wären, die nachts auf Raubzüge gingen, um den Hunger ihrer Familie zu<br />

stillen. Außerdem verpflichtete die französische Besatzung die <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Bevölkerung zur Ablieferung von Lebensmitteln, Hühnern, Eier und Schlachtvieh.<br />

Ein <strong>Erlenbach</strong>er berichtete:<br />

Wir bewohnten ein kleines Haus mit Stall und einer Scheune am Südhang des<br />

Buchenwaldes. Die Straße hieß früher Obere Straße oder das Rutsloch. Unser<br />

steiles Grundstück war terrassiert. Direkt am Haus hatten unsere 15 Hühner, vier<br />

Gänse und die vier Truthähne ihren Auslauf. Die 50 Stallhasen saßen in Boxen.<br />

Die beiden Schweine und die vier Ziegen lebten in einem kleinen Stall. Weiter<br />

unten hatten wir den Hausgarten und ganz unten pflanzten die Eltern Kartoffeln.<br />

Nachdem die Franzosen bei uns das Sagen hatten, mussten wir alle Naturalien<br />

abgeben. Die Erfassung und Kontrolle darüber übernahmen <strong>Erlenbach</strong>er, die nicht<br />

in der NSDAP gewesen waren. Sie gingen von Haus zu Haus und erfassten die<br />

Viehbestände. Die Gemeindeverwaltung unter dem Bürgermeister Hollstein und<br />

dem Gemeindesekretär Braunbach erstellten dann für <strong>Erlenbach</strong> Requirierungslisten.<br />

Da jeder Haushalt unentgeltlich ungefähr ein Viertel abgeben musste,


415<br />

versteckte eigentlich jeder vor der offiziellen Viehzählung einen Teil seiner Tiere.<br />

Die Hühner kamen in einen Sack und verschwanden in einer dunklen Ecke. Die<br />

dann beschlagnahmten Hühner und Hasen mussten geschlachtet und<br />

ausgenommen abgeliefert werden. Anders war es bei den Schweinen. Nach der<br />

Schlachterlaubnis ließ die Familie das Schwein auf der Gemeindewaage offiziell<br />

wiegen. Auch jetzt war die Besatzungsmacht am Schlachtgewicht beteiligt. Um<br />

den abzugebenden Anteil zu reduzieren, dachten sich die <strong>Erlenbach</strong>er so manchen<br />

Trick aus, um das Schlachtgewicht nach unten zu manipulieren. Dies alles<br />

geschah unter den gestrengen Augen des Polizeidieners Emil Kühner, der<br />

regelmäßig mit der Dorfschelle durch <strong>Erlenbach</strong> lief, um die Bekanntmachungen<br />

lautstark zu verkünden.<br />

Zwei meiner Tanten, Emma und Mathilde Heinrich hatten noch vor dem Krieg<br />

nach Wiesloch in größere Bauernhöfe hineingeheiratet. Bereits im Krieg hatte ich<br />

dort meine Sommer- und Herbstferien verbracht. Auch nach dem Krieg ließen die<br />

beiden Tanten ihre Sippschaft Heinrich & Becker nicht hängen. Dies war ein<br />

großes Glück für uns alle. Denn besonders 1946 und 1947 hatten wir eine extrem<br />

niedere Kartoffelernte, während in Nordbaden die Kartoffelernte fast normale<br />

Ernteergebnisse brachte. Kurz nach der Kartoffelernte erhielten wir aus Wiesloch<br />

eine verklausulierte Nachricht. Sonntags fuhren wir mit dem Personenzug nach<br />

Ludwigshafen. Natürlich auf Holzbänken in der 4. Klasse. Die Erwachsenen<br />

zogen den Leiterwagen. An der provisorischen Rheinbrücke angekommen, ging<br />

ich allein in Richtung Mannheim. Denn Kinder brauchten auf ihrem Weg zurück<br />

in die französische Besatzungszone keine Papiere zu zeigen und unterlagen keiner<br />

Kontrolle. In Mannheim wartete bereits Onkel und Tante, die mit ihrem<br />

Pferdewagen und einem Doppelzentner Kartoffeln zur Brücke gefahren waren.<br />

Meine Freude war groß und die Herzlichkeit meiner Tante war grenzenlos. Nach<br />

herzlichen Umarmungen stärkten sie mich mit üppig belegten Wurstbroten Ich<br />

musste mich viermal schwer beladen auf den langen Weg machen, bis ich die 100<br />

kg in jeweils zwei Taschen über den Rhein geschleppt hatte. Jedes Mal hatten sie<br />

mir für die Verwandtschaft außerdem links und rechts eine Wurstdose in meine<br />

Jackentasche gesteckt. Die Aktionen hatten über 3 Stunden gedauert und ich<br />

verabschiedete mich mit dem Versprechen, in den Weihnachtsferien wieder nach<br />

Wiesloch zu kommen.<br />

Auf dem Weg zum Bahnhof passierte etwas Kurioses. Ein US LKW fuhr etwas zu<br />

schnell um die Kurve und von der Ladepritsche fielen etliche Kasten mit Orangen<br />

auf die Straße herunter. Hunderte Früchte kullerten da herum. Jeder steckte ein,<br />

was er kriegen konnte. Im Bahnhof angekommen, protestierten etliche Reisende,<br />

dass wir unseren Bollerwagen mit in den Wagon nehmen wollten. Meinem Vater<br />

blieb nichts anderes übrig, als ihn auf dem Wagendach zu befestigen. Wir waren<br />

alle skeptisch, ob dies bei den niedrigen Tunnelhöhen gut ginge. Auf dem Weg<br />

nach KL wurde der Zug derart voll, dass wir kaum noch Luft bekamen.<br />

Volkswirtschaftlich<br />

Nüchtern betrachtet waren die <strong>Jahre</strong> 1945 – 1948 eine Versorgungskrise, die<br />

sich allerdings nicht auf die deutschen Besatzungszonen beschränkte. Aus der<br />

Sicht der hungernden Menschen war dies eine elendige Notzeit. Die Körper<br />

stellten sich gezwungener weise auf die wenigen Kalorien ein, die irgendwie<br />

zusammen gehamstert und gefuggert wurden. Die Versorgungslage unserer<br />

415


416<br />

416<br />

<strong>Erlenbach</strong>er war genauso miserabel, wie anderen Orts. Allerdings hatten die einen<br />

mehr zu sich zu nehmen als die anderen. Adolf Beckers Familie gehörte zu den<br />

Ärmeren. Nach der Ernte stoppelten alle zuerst die Getreidefelder, um verlorene<br />

Ähren aufzusammeln. Adolf erzählte, seine Mutter habe dann die Getreidekörner<br />

in der früheren Kaffeemühle zu Mehl vermahlen. Daraus seien dann fettarme<br />

Pfannkuchen entstanden. Im Herbst hätten die Kinder mit dem Kehrblech den<br />

Buchenwald gekehrt, um an die fetthaltigen Bucheckern zu kommen. Der Carra<br />

habe dann daraus Öl gepresst. Dann gab es doch öfters mal fetttriefende<br />

Grumbeer-Pannekuche.<br />

Selbst Frankreich war von der misslichen Lage betroffen. Trotzalledem vermochte<br />

sie sich als Siegermacht besser und rücksichtsloser zu helfen, während die<br />

deutsche Bevölkerung die Mängel still und mit knurrendem Magen durchleiden<br />

musste. Die BASF war nur noch ein Trümmerhaufen und konnte weder Dünger<br />

noch Pflanzenschutzmittel liefern. Teilweise hatten unsere Kleinbauern ihr<br />

Saatgut aufgegessen, um sich einige Tage zu sättigen. Schon von daher konnten<br />

unsere <strong>Erlenbach</strong>er Kleinbauern nur wenig pflanzen und aussäen. Dazu kamen<br />

die äußerst trockenen Sommer 1945 und 1946. Der Sommer 1947 schlug alle<br />

Temperatur- und Trockenperioden der letzten Jahrzehnte. Die Kartoffelpflanzen<br />

verdursteten und selbst das Gras vertrocknete. Selbst in unseren günstiger<br />

gelegenen Gärten in den Tallagen des Krehbachs und des <strong>Erlenbach</strong>s war keine<br />

ausreichende Kartoffel- und Gemüseernte möglich. Das gleiche galt für die<br />

schmalen Terrassen unterhalb der Bergstraße, die Eimerweise gewässert werden<br />

konnten. Irene Hottenbach erzählte, dass ihre Mutter aus dem Garten untere<br />

Bergstraße lediglich 2 Körbe kleine Kartoffeln geerntet hatte. Das erfolgte auf<br />

einer Fläche, wo sonst mehr als 12 Zentner heranwuchsen. Und dies, obwohl sie<br />

die Kartoffelpflanzen fleißig gewässert 485 und fortwährend Kartoffelkäfer<br />

abgelesen hatte. Das Wasser entsprang aus zwei kleinen Quellen, die bergseits<br />

gegenüber dem Haus Nr . 2 gelegen waren.<br />

Da Frankreich ebenfalls durch die extrem heißen Sommer 45 – 47 starke<br />

Ernteausfälle zu verbüßen hatte, griff es auf seine Besatzungszonen zurück und<br />

plünderte sie aus. Um die innerfranzösische Versorgungslage zu entspannen,<br />

drückte die Militärverwaltung bis zu 400.000 Menschen in die Besatzungszonen,<br />

die auf unsere Kosten wie der liebe Gott in Frankreich lebten. Mit den hier rigoros<br />

beschlagnahmten Lebensmitteln versorgte die Besatzungsmacht ihre Truppen und<br />

die voluminöse und wasserkopflastige Verwaltung. Der Rest ging nach<br />

Frankreich.<br />

Andererseits unternahm die Militärregierung große Anstrengungen, um die<br />

Infrastruktur wieder herzurichten. Sie erinnern sich, dass die Wehrmacht auf<br />

ihrem fluchtartigen Rückzug rücksichtslos alle Brücken über den Rhein, Mosel,<br />

Lahn und Nahe gesprengt hatte, um etwas Luft für neue Heldentaten zu<br />

bekommen. Nichts funktionierte mehr. Post und Telefon lagen still und erst ab<br />

dem Spätsommer 1945 gab es für wenige Stunden Strom.<br />

Die franz. Militärregierung führte die von den Nazis bei Kriegsbeginn 1939<br />

eingeführte Rationierung aller Wirtschaftsgüter zwangsläufig weiter. Was hätte<br />

sie auch sonst machen sollen? Es gab zwei Gruppen. Zum einen die<br />

485 ) Das Wasser der zwei Quellen lief in Bottiche (Brenken), aus denen die Bewohner der<br />

unteren Bergstraße ihr Wasser holten. Als die Häuser unterhalb des Kindergartens gebaut<br />

wurden, schütteten die Bagger die Quellen zu.


417<br />

Selbstversorger, die in der Pfalz durchschnittlich 30 % der Bevölkerung<br />

ausmachte. Aber in <strong>Erlenbach</strong> waren es 70 % aller Haushalte, die aus ihren<br />

kleinen Gärten und Äckern das Notwendigste herausholten. Ein gut bewachter<br />

Garten von 100 qm erbrachte gut 300 kg Kartoffeln 486 . Wenn es möglich war,<br />

pflanzte die Familie mehr. Die meisten hielten im Keller ein Schwein, lakonisch<br />

als Kellersau benannt, das die Essensreste bekam. Stallhasen, 10 Hühner und eine<br />

Geiß rundeten den Existenz sichernden Besitz ab. In diesen Notzeiten erinnerten<br />

sich die Städter ihrer armen <strong>Erlenbach</strong>er Verwandtschaft und erbettelten sich<br />

wichtige Kalorien. Wer konnte da schon hartherzig nein sagen?<br />

Denen standen die hungernden „Normalverbraucher“ gegenüber, die außer ihrer<br />

Arbeitskraft nichts vorzuweisen hatten. Dies waren in der Regel die früheren<br />

Beamten und Angestellten, die in guten Zeiten hochnäsig ihre Kontakte zu „de<br />

Bauere“ abgebrochen hatten. Sie bekamen zwar wie alle anderen am<br />

Monatsanfang je Person eine Lebensmittelkarte. Das Existenzminimum wurde<br />

nach Gramm berechnet. Erwachsene bekamen monatlich 25 x 50 g Brot und 40<br />

mal 5 g Fett. Haben Sie mal mitgerechnet wie wenig jedem Erwachsenem<br />

zustand? Dies war 2,5 kg Brot und 200 Gramm Fett. Auf der rechten Kartenseite<br />

waren 60 Abschnitte, mit denen wahlweise mal ein Pfund Kartoffeln, Marmelade<br />

oder sonstiges genommen werden konnte. Das hing davon ab, was gerade dem<br />

Laden zugeteilt worden war. Die Hausfrauen oder Kinder standen meist<br />

stundenlang in langen Warteschlangen vor dem Lebensmittelladen an, bis sie<br />

endlich bedient wurden. Auch damals galt bereits, wer zu spät kommt, den<br />

bestraft der Mangel. Glücklich war, wer großzügige Verwandtschaft aus<br />

<strong>Erlenbach</strong> und Morlautern hatte.<br />

Unsere <strong>Erlenbach</strong>er Selbstversorger gaben offiziell das ab, was sie abgeben<br />

mussten. Aber natürlich hatten sie für Fremde nicht einsehbar, noch Hühner oder<br />

ein Schwein versteckt. Oder vor der Schlachtung wurde die öffentliche Waage<br />

geschickt manipuliert, so dass aus einem fetten drei Zentner Schwein nur noch ein<br />

mageres 100 kg Tier wurde.<br />

Dass es in der Pfalz nicht zur Katastrophe kam, hing mit der amerikanischen Hilfe<br />

zusammen. Die USA hatten keine Missernten wie hier zu Ort, sondern sie<br />

verbuchten eine Weizen- und Maisrekordernte. Die Überschüsse kamen zu uns<br />

und linderten ab dem Oktober 1947 die Versorgungskrise ab. Allmählich ging es<br />

bergauf. Wendepunkt war die Währungsreform. Entsprechend dem ERP-Plan 487<br />

(Marshallplan) stellten die USA riesige Mengen an Grundnahrungsmittel zur<br />

Verfügung. Der Aufwind wurde durch die sehr ertragreiche Ernte des <strong>Jahre</strong>s 1948<br />

unterstützt. Fleisch und Zucker waren noch 1949 knapp. Aber im März 1950<br />

schlossen bereits die Ernährungsämter ihre Pforten und die Angestellten<br />

übernahmen andere Aufgaben.<br />

12.2. Wehrmachts- und Beutegut in <strong>Erlenbach</strong> 1945 – 1947<br />

Nach dem Einmarsch machten die Alliierten etwas sehr Vernünftiges. Die<br />

bisherigen Gemeindeverwaltungen und ihre Bediensteten wurden unverzüglich<br />

wieder mit der Verwaltung beauftragt, natürlich unter anderen Vorzeichen. Denn<br />

486<br />

) Die extrem trockenen Sommer der <strong>Jahre</strong> 1946 und 1947 reduzierten die Ernte auf weniger als ein<br />

Drittel<br />

487<br />

European Recovery Program (ERP)<br />

417


418<br />

418<br />

schließlich musste das Leben ja weitergehen. Der alte Gemeindesekretär Heinrich<br />

Braunbach und Bürgermeister Hollstein kamen abermals in Amt & Würden.<br />

Das hatte er wohl verdient, denn schließlich lief er, mit einer weißen Fahne<br />

bewaffnet, mutig den Amerikanern entgegen. Die Gemeindeverwaltungen<br />

erfassten das Militärgut, dass die Wehrmacht in <strong>Erlenbach</strong> hinterlassen hatte.<br />

Manche Erfassungen listeten zum Teil sehr kleinlich und Familien weise alte<br />

Bekleidungsgegenstände, wie Hose, Jacke, Strümpfe etc. auf. Die Meldungen<br />

erhielt das Landratsamt, die die Statistik an die Militärregierung weitergab.<br />

Standortkommandant <strong>Erlenbach</strong>s war ein US Amerikaner in Uniform, der für die<br />

meisten sehr verwunderlich perfekt Deutsch sprach. Es handelte sich um einen<br />

ausgewanderten Deutschen.<br />

Für mich sehr überraschend war, dass die Wehrmacht außer 34 Eisenbettgesellen,<br />

98 Drahtmatratzen und 19 Schultische und 34 Schultische in <strong>Erlenbach</strong><br />

hinterlassen hatte. Wertvoller waren<br />

Gegenstände „aufbewahrt bei“<br />

1 Pferdewagen,<br />

1 Proviantwagen,<br />

1Pferdebrustgeschirr<br />

Philipp Jacob Barth<br />

1 Proviantwagen Jacob Mangold<br />

1 Proviantwagen Karl Schneider<br />

1 Proviantwagen Rudolf Hollstein<br />

2 Pferdewagen Emma Korn, Witwe<br />

4 qm Sohlenleder und<br />

1 Elektromotor<br />

August Scheubeck, aus<br />

Kaiserslautern<br />

Die obigen sieben Proviant- und Pferdewagen waren von 14 Wehrmachts-Pferden<br />

gezogen worden. Wo waren die denn geblieben?<br />

Sie erinnern sich, Franz Lang wurde am 19. März von einem Tiefflieger<br />

erschossen, als er rauchend an seinem LKW stand. Der Soldat wurde vier Tage<br />

später unter zahlreicher Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt. Der ausgebrannte<br />

LKW stand am 9. März 1946 immer noch neben der Straße, denn die <strong>Erlenbach</strong>er<br />

hatten nicht das schwere Bergegerät, um ihn zum Bahnhof zu bringen.<br />

Die anderen Auto-Wracks hatte die Gemeinde entweder an den <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Bahnhof oder im Steinbruch in der Steinbruchstraße deponiert. Den <strong>Erlenbach</strong>er<br />

stank es aber zum Himmel, dass die früheren Nazis auch im<br />

Nachkriegsdeutschland noch abkassierten. Sie informierten die Militärregierung,<br />

die im Herbst 1946 daraufhin aktiv wurde. Sie schrieb den Bürgermeister<br />

Hollstein an und bat um Auskunft.<br />

Wie verhielt es sich mit dem „wertlosen“, aber fahrbereiten PKW der Marke<br />

DKW der Wehrmacht? Nun lesen Sie, wer den bekam und wie das gedeichselt<br />

wurde:


419<br />

1946, 4. Oktober: Unter gleichem Datum schrieb Bürgermeister Hollstein<br />

nochmals an den Landrat des Kreises Kaiserslautern. Es ist genauso zu beurteilen,<br />

wie obiges Schreiben. Ohne Gemütsregung und vollkommen sachlich informierte<br />

Hollstein den Landrat, dass da ein vollständig demolierter, aber fahrbereiter LKW<br />

419


420<br />

420<br />

aus Wehrmachtsbeständen sei. Der Transportunternehmer Heinrich Hoffmann sei<br />

der derzeitige Besitzer. Der veraltete Antrieb sei Holzgas. Heinrich Hoffman habe<br />

im Juni 1945 den LKW käuflich erworben und der Kaufpreis von 1.800<br />

Reichsmark sei zu Gunsten der Militärregierung einbezahlt worden.<br />

Liebe Leser, Sie haben sich wohl Ihre eigenen Gedanken über diese<br />

Merkwürdigkeiten gemacht?<br />

Für diese oben genannten Gegenstände gab es keine Interessenten. Das Kettenkrad<br />

könnte ein kettengetriebener PKW gewesen sein.<br />

12.3. Die Feuerwehr nach Kriegsende<br />

1945: Aufgrund der Anweisung der franz. Besatzungsmacht machte<br />

Bürgermeister Hollstein am 15.5.1945 Inventur im Feuerwehrschuppen. Er<br />

notierte 2 Leiterwagen, 2 Hydrantenwagen, 2 Ausstellleitern mit Stützen,<br />

2 Dachleitern, circa 12 Uniformröcke und 12 Stahlhelme.<br />

1946: Die im Krieg gedient hatten, hatten die Schnauze voll von dem<br />

militärischen Drill. Aber der kommissarisch eingesetzte Feuerwehrhauptmann<br />

Eugen Herbrand aus Mehlingen bestand darauf, dass seine Leute auf<br />

Kommandos antraten und auch sonst sich zackig verhielten. Aber seine Leute<br />

weigerten sich, dies zu tun. Über das Bürgermeisteramt <strong>Erlenbach</strong> holte sich der<br />

Wehrführer bei der franz. Kommandantur Rat ein, wie er sich zu verhalten hätte.


421<br />

Sie antwortete, „sie dürfen ihre Mannschaften mit entsprechenden Kommandos<br />

antreten, wegtreten und in die Geräte einmarschieren lassen. Denn ohne Ordnung<br />

und Disziplin kann keine Schlagfertigkeit erreicht werden“. (Schreiben vom<br />

12.4.1946)<br />

1947, 4 Februar schrieb Bürgermeister Hollstein an den Landrat. In Punkt 8 teilt<br />

er ihm mit, dass die Feuerwehr <strong>Erlenbach</strong>s eine Handdruckspritze mit dem<br />

erforderlichen Schlauchmaterial hätte. Außerdem sei in der <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Wasserleitung ausreichender Druck vorhanden, was aber nicht stimmte..<br />

Feuerwehrmannschaft vom 24.2.1947 und in 1948<br />

Name Vorname Geboren* gelöscht<br />

aus<br />

Datenschutzgründen<br />

Herbrand Eugen ----<br />

Merk Willi,<br />

Gruppenführer<br />

Truppe, Straße<br />

Fallschirm, Brunnenstr<br />

Bachmann Herbert Marine, Bergstraße<br />

Barth Werner Gersweilerhof<br />

Becker Richard Infanterie, Hauptstraße<br />

Dendl Herbert Gersweilerhof, ab 1948<br />

Eimer Hermann K´lauterer Straße<br />

Engel Hardi Infanterie, Obere Str.<br />

Fischer Theobald Gersweilerhof, ab 1949<br />

Hager Werner Artillerie, Friedhofstraße<br />

Heinrich Eugen Artillerie, Hauptstraße<br />

Henn Hermann Pionier, Hauptstraße<br />

Hoffmann Kuno Hauptstraße<br />

De Hooge Alfons Friedhofstraße<br />

Klein II Herbert Infanterie, nur bis 1947<br />

Knieriemen Hermann Marine Ogfr, Hauptstr.<br />

Korn Armin Infanterie, Obere Str.<br />

Korn Bruno Weiherstraße, ab 1949<br />

Korn Theobald Infanterie , Hauptstr.<br />

421


422<br />

422<br />

Lenz Willi Kirchgasse, ab 1949<br />

Mangold Werner Bergstraße, ab 1949<br />

Noll Herbert,<br />

Gruppenführer<br />

Luftwaffe, Gersweilerhof<br />

Reich Edmund Infanterie Flurstraße<br />

Reisel Albert Friedhofstraße, ab 48<br />

Schneider Hugo Luftwaffe, Bergstraße<br />

Wenz Heinrich Infanterie, Kirchstraße<br />

Wenz Willi Ab 1948, Kirchstraße<br />

Winter Walter Infanterie, Gersweilerhof.<br />

Woll Walter Marine Ogfr, Hauptstr.<br />

Woll Werner Gersweilerhof<br />

Zimmer Heinz Fallschirmj, Friedhofstr.<br />

Schindler Bernhard Marine Obermaat, nur<br />

1947<br />

Der Bürgermeister Hollstein hob hervor, dass keiner der oben genannten Personen<br />

Mitglied in der NSDAP gewesen wäre. Die Feuerwehrliste für 1949 umfasst 27<br />

ehrenamtliche Helfer<br />

1947: Aber bereits am 19. August. loderten die Flammen aus dem Anwesen der<br />

Witwe Emma Heinrich in der Bahnhofstraße 6 Scheuer, Stall und Schuppen<br />

brannten bis auf die Grundmauern total ab. Da hatte auch die Handdruckspritze<br />

mit dem .erforderlichen Schlauchmaterial nicht geholfen.<br />

1949: 2. April: Oberregierungsrat Schellhaaas des Landratsamtes schrieb den<br />

Bürgermeister <strong>Erlenbach</strong>s an. Er fragte an, warum sich bisher keine <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Feuerwehrmänner hätten entnazifizieren lassen Die Antwort war ganz einfach und<br />

einleuchtend. Hollstein schrieb „wir haben keine Nazis in unseren Reihen“ denn<br />

die Feuerwehrmänner waren ja alles junge Leute, die zwar in der Hitlerjugend<br />

gewesen waren, aber Nazis, nein danke!<br />

12.3. Das Entnazifizierungsverfahren<br />

Der Charakter und Verlauf der Entnazifizierung im deutschen Südwesten waren<br />

durch die Vorgaben der französischen Sicherheits- Demokratisierungs- und<br />

Dezentralisierungspolitik bestimmt. Der Leiter der franz. Besatzungsverwaltung<br />

in Baden-Baden Emile Laffon, maß der Entnazifizierung eine hohe Bedeutung<br />

für das Gelingen der französischen Demokratisierungspolitik bei. Er entwickelte<br />

im Spätsommer 1945 mit seinem Beratungsstab ein entsprechendes Konzept, dass<br />

mit den Rahmenrichtlinien in allen westlichen Zonen identisch war.


423<br />

Es ging um die Feststellung einer bedeutenden politischen Schuld. Ziel war es<br />

nicht, die Millionen kleiner PGs 488 zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen,<br />

sondern lediglich die großen Fische sollten zur Rechenschaft gezogen werden. So<br />

kamen viele in die Gruppe III der Minderbelasteten, aber die Mehrzahl wurde in<br />

die Gruppe IV der Mitläufer eingeordnet. Nachteil dieser Entnazifizierung<br />

waren die hohen Gerichtsgebühren, die die Beglückten bezahlen sollten. Deshalb<br />

verzichteten fast alle betroffenen <strong>Erlenbach</strong>er darauf, sich von dem braunen<br />

Geruch weiß waschen zu lassen. Nur die Beamten und die Lehrer benötigten den<br />

Persilschein, um wieder in Amt und Würden zu kommen. Zum Leidwesen der<br />

Militärverwaltung in Kaiserslautern verweigerten die <strong>Erlenbach</strong>er Feuerwehrleute<br />

(aus Kostengründen) die Entnazifizierung, obwohl der Feuerwehrhauptmann<br />

Eugen Herbrand sie eindringlich im Namen der Bezirksverwaltung dazu<br />

aufgefordert hatte. Dabei waren die Militärgerichte und später die neu<br />

konstituierten deutsche Gerichte für die Verfolgung politisch motivierter<br />

Verbrechen zuständig.<br />

12.4. Eröffnung der <strong>Erlenbach</strong>er Schule als<br />

Bekenntnisschule 1.10.1945<br />

Der Unterricht begann wieder am 1. Oktober. Die Besatzungsmacht hatte den<br />

beiden Lehrern Karl Gugel und Frau Wirth die Unterrichtserlaubnis erteilt. Die<br />

beiden Lehrer lehrten im Schichtbetrieb. Die beiden großen Klassen hatten von<br />

7.00 bis 10 Uhr und die zweite Gruppe von 10 bis 13 Uhr Unterricht.<br />

Nach dem Krieg befand sich das Schulhaus in einem mitleidenswertem Zustand.<br />

Während des Krieges konnten keine Renovierungen durchgeführt werden und<br />

nach dem Krieg waren öfters Besatzungstruppen wochenweise untergebracht<br />

worden. Am 26.7.1947 schrieb der alte und neue Bürgermeister Hollstein das<br />

„Staatliche Hochbauamt“ in KL an und bat gleichzeitig das Gesundheitsamt Kl<br />

um Unterstützung. Denn nach Ansicht des Bürgermeisters konnten<br />

Gesundheitsschädigungen der Schüler nicht ausgeschlossen werden. Einige der<br />

Schüler hatten Läuse und Krätze. Andere wiesen auf dem Rücken und der<br />

Schulter eitrige Geschwüre auf. Er war sich gewiss, dass ein Sack Gips und als<br />

Anstrichmittel würde ein Sack Schlemmkreide vorläufig ausreichen. Deshalb bat<br />

er in Anbetracht der Dringlichkeit um einen Freigabeschein für diese Materialien.<br />

Wie einfach und billig es heututage ist? Wir fahren zum Baumarkt und holen die<br />

Dinge, die massenweise und unbeschränkt lieferbar sind. (Akt 205). 1946 – 47:<br />

Der extreme Lehrermangel zwang die franz. Besatzungsmacht nach politisch<br />

unbelasteten Lehrern Ausschau zu halten. Da kamen auf den ersten Blick nur die<br />

alten Pensionäre in Frage. So wurde der pensionierte Morlauterer Lehrer<br />

Hermann Becker 489 reaktiviert, der aus <strong>Erlenbach</strong> stammte und da und dort Land<br />

besaß. Er hielt noch drei <strong>Jahre</strong> lang Unterricht. In seinem allgemeinen Unterricht<br />

488 ) In <strong>Erlenbach</strong> waren 130 Bürger Mitglieder der NSDAP<br />

489 ) Hermann Becker kam zum ersten Mal als Hilfslehrer an die Volksschule in <strong>Erlenbach</strong>. Folgende<br />

Geschichte wird erzählt. Ende <strong>1944</strong> stürzte in der Nähe des heutigen Autohauses Liegert ein<br />

englisches Kampfflugzeug ab. Der Pilot rettete sich durch einen Fallschirmabsprung. Etliche<br />

Dorfbewohner rannten zu ihm hin und nahmen ihn gefangen. Als der Engländer gesagt hatte:<br />

>Deutschland kaputt


424<br />

424<br />

berichtete er gerne von Würzburg und Helgoland, wo er im Ersten Weltkrieg<br />

gedient hatte und naturgemäß verschwieg er auch nicht seine Leidenschaft als<br />

Jäger. Viele <strong>Jahre</strong> später gehörte noch seine mangelhafte Treffsicherheit zum<br />

lustigen Jägerlatein an den Stammtischen. Seine Jagdgenossen, wie Rainer<br />

Heckmann, berichteten wilde Episoden. So schoss er von seinem Hochsitz immer<br />

wieder auf einen Rehbock, den er aber niemals traf. Stattdessen musste ein alter<br />

Grenzstein zwischen der <strong>Erlenbach</strong>er und Otterbacher Gemarkung dran glauben,<br />

den er mit seinen Fehlschüssen langsam halbierte.<br />

1949: Zum 1. September besetzte die Schulverwaltung wieder die vierte<br />

Lehrerstelle. Aus diesem Grunde kündigte die Ortsverwaltung dem<br />

Schneidermeister Ehrenfried Wolf das Pachtverhältnis für den benötigten<br />

Schulsaal. In dem bitterbösen Schreiben vom 28.8.1948 reklamierte der<br />

Bürgermeister Hollstein, dass der Schneidermeister eigenmächtig die Schultafel<br />

abgebaut hatte und auch sonst den Raum ohne zu fragen, umgestaltet hatte.<br />

Hollstein: „Ich mache hiermit den Schadenersatzanspruch der Gemeinde geltend<br />

und werde Ihnen die Kosten für die Wiederinstandsetzung in Rechnung stellen“<br />

12.5. Lehrer in <strong>Erlenbach</strong> nach 1950<br />

1950 Frau Hertha Wirth, geb. Steidel * 1915, unterrichtete die 1. und 2. Klasse.<br />

1950 wurden 26 Kinder eingeschult. Darunter waren allein 23 Mädchen.<br />

• 1950 Herr Otto Gebhardt kam nach <strong>Erlenbach</strong>. Er hatte einen anderen<br />

Beruf erlernt. Nahm aber die Chance wahr, als Seiteneinsteiger ohne<br />

Abitur in den Schuldienst zu kommen. Seine ehemaligen Schüler sprechen<br />

ehrfurchtsvoll vom Eisernen Otto. Er lebte später in Höringen,<br />

• 1950 – 1951 Herr Schick aus Untersulzbach<br />

• 1952 – 1953, Lehrer Simbgen aus Baalborn * um 1930, starb 1961, war<br />

bereits einige Zeit vorher öfters krank gewesen. Vertretung durch:<br />

• Fräulein Münch, wohnt jetzt in Mehlingen<br />

• 1954, Jacob Schmidt wurde mit 65 <strong>Jahre</strong>n pensioniert<br />

• 1954 Herr Georg Meng kam in Vertretung von Jacob Schmidt als<br />

Schulleiter nach <strong>Erlenbach</strong>. Meng war sehr musikalisch. Unter ihm erlebte<br />

das Musikleben einen erheblichen Aufschwung.<br />

12.6. Alles war in den <strong>Jahre</strong>n 1945 – Juni 1948 rationiert<br />

Die Armut und das Elend waren greifbar. Alle Familien schlugen sich irgendwie<br />

durch. Legal oder illegal, Hauptsache man sättigte seine Lieben ein wenig. Die<br />

älteren <strong>Erlenbach</strong>er erzählen noch heute mit Stolz von ihren Strategien, wie sie die<br />

Feldhüter mit Fehlinformationen ins Raupenthal schickten, während sie in der<br />

Geißendell zuschlugen und dort Grumbeeren ausbuddelten.<br />

Selbst der Buchwald und die anderen Gemeindewälder teilten seit Jahrzehnten das<br />

Schicksal der am Hungertuch nagenden Bewohner. Jedermann ging mit Rechen


425<br />

und Blechen hinein und holte das letzte trockene Blatt als Spreu für seine Ziege<br />

oder das im Keller stehende Hausschwein heraus. Nichts blieb liegen. Sämtliche<br />

Hutzeln, Ästchen, einfach alles verschwand letzten Endes im Küchenherd. Der<br />

Wald war gekehrt und wirkte wie geleckt. Der Wald hatte keine Chance sich zu<br />

regenerieren, geschweige denn Humus zu bilden. 1932 verbot die zuständige<br />

Otterberger Forstverwaltung die weitere Entleerung, wie sie unten abgedruckt ist.<br />

Die Nazis hatten ihre Lehren aus den Ernährungskrisen des Ersten Weltkrieges<br />

gezogen und alles Notwendige vorbereitet. Zudem waren sie vom Wettergott<br />

gnädig unterstützt worden. Das Frühjahr und der Sommer 1943 bescherte die bis<br />

dahin zweitbeste Ernte des 20. Jahrhunderts. Die allgemeine Hungersnot setzte<br />

erst nach dem Krieg ein. Denn es fehlte an Saatgut und Dünger. Dazu kamen die<br />

extrem trockenen Sommer von 1945 und 1946.<br />

12.7. Die Rückkehr der Kriegsgefangenen<br />

Im September und Oktober 1945 kamen 25 ehemalige <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Kriegsgefangene zurück. Allerdings trugen sie Zivilkleidung. Sie mussten an<br />

Eides statt erklären, dass sie ohne Uniform entlassen worden wären. Sie werden<br />

wohl froh gewesen sein, als sie in Zivilkleidern die Heimreise antreten durften.<br />

Die Reaktion des Bürgermeisteramtes ist aus heutiger Sicht unverständlich. Die<br />

Liste enthält auch drei <strong>Erlenbach</strong>er Mädchen, die als Wehrmachtshelferinnen in<br />

Gefangenschaft kamen. Darunter ist Helene Marky, die später als > s Milch<br />

Helen< lange Zeit in <strong>Erlenbach</strong> Dienst tat.<br />

425


426<br />

426<br />

Ende 1947, Im Krieg und danach war das Schicksal noch vieler unserer Soldaten<br />

vollkommen ungewiss. Selbst wenn die Angehörigen monatelang nichts hörten,<br />

erhofften sie eine Rückkehr. Das Rote Kreuz griff unter die Arme, wo sie es<br />

vermochte. Anfang 1947 bekam die Familie Willi Korn die erlösende Nachricht<br />

von ihrem Sohn in Russland. Unverzüglich schrieben die Eltern ihrem Sohn<br />

aufmunternde Worte. Der Jubelschrei Willis wird groß gewesen sein, als er die<br />

Grüße aus seiner Heimat erhielt und fortwährend las. Es war nicht viel, was Willi<br />

aus russischer Kriegsgefangenschaft schreiben durfte. Die Zensur ließ nichts<br />

Anderes zu. So war die unten abgedruckte Karte aus dem Lager 7271, irgendwo in<br />

Sibirien, dennoch für die Eltern eine Hoffnungsgarantie.<br />

Die <strong>Erlenbach</strong>er


Kriegsgefangenen<br />

427<br />

wohnten Ankunft<br />

in<br />

<strong>Erlenbach</strong><br />

Abraham Karl Hauptstr. 36 30.03.1948<br />

Bang Karl Hauptstr. 7 03.04.1949<br />

Barth Emil Hauptstr. 61 03.10.1947<br />

Barth Heinrich Lautrer Str. 10.02.1948<br />

Bandel Kurt Hauptstr. 42 08.09.1949<br />

Bender Harry Brunnenstr. 15 08.01.1950<br />

Benkel Heinrich Gersweilerhof 16.07.1947<br />

Benra Hermann Bahnhofstr. 5 24.11.1949<br />

Bogusch, Hans Brunnenstr. 5 08.10.1947<br />

Braun Karl Hauptstr. 33 05.08.1948<br />

Buley Ernst Kirchstr. 2 20.05.1948<br />

Carra Leonhard Hauptstr. 8<br />

Gersweilerhof<br />

23.11.1947<br />

Carra Louis<br />

15 28.11.1947<br />

Closset Alois Kirchstr. 9 18.03.1948<br />

Deubel Jacob Bergstr. 5 16.12.1947<br />

Eigenfeld Paul Flurstr. 4 05.03.1948<br />

Freiermuth Alfons Ringstr. 4a 04.07.1949<br />

Groth Walter Bergstr. 22 06.09.1948<br />

Haffner Wilfried Heinz Hauptstr. 52 25.10.1948<br />

Hager Heinrich Friedhofstr. 4 30.01.1948<br />

Halfmann Oskar Flurstr. 5 06.08.1948<br />

Haustein Werner Bergstr. 26 28.02.1948<br />

Henrich Heinrich Obere Str. 3 28.04.1948<br />

Herbach Armin I. Hauptstr. 24 23.12.1949<br />

Herbach Otto<br />

Hix Karl, * 19.8.1913 in<br />

Hauptstr. 67 26.04.1948<br />

Rheingönnheim Hauptstr. 23 22.11.1948<br />

Jungmann Heinrich Obere Str. 1 17.03.1947<br />

Kallmeyer Werner HauptStr. 31 16.12.1948<br />

Korn Karl Hauptstr. 64 03.05.1949<br />

Korn Wilhelm Hauptstr. 51 22.04.1948<br />

Kühner Franz Hauptstr. 39 01.02.1947<br />

Lang Hermann Gersweilerhof 22.11.1948<br />

Lenz Willi<br />

Lesoine Richard<br />

Kirchstr. 03.03.1947<br />

Leudolph, Heinz Friedhofstr. 6 29.07.1947<br />

Mangold Werner Ringstr. 5 29.04.1947<br />

Marky Otto Flurstr. 8 01.02.1948<br />

Menge Fritz Berstr. 30 15.01.1948<br />

Merk Alfred Gersweilerhof 25.09.1947<br />

427


428<br />

428<br />

Meuler Alfred Hauptstr. 12 26.06.1948<br />

Miskinis Edith<br />

Müller Kurt Klauter Str. 16 13.03.1947<br />

Rahm Herbert Ringstr. 2 01.07.1948<br />

Rahm Karl Bergstr. 14 09.09.1948<br />

Reidenbach, Karl<br />

Reisel Otto Lautrer Str. 19 20.09.1948<br />

Schlosser Hans Bahnhofstr.11 15.04.1947<br />

Schmitt Erwin Hauptstr. 29, 5 21.09.1948<br />

Schmitt, Ludwig Brunnenstr. 7a 09.07.1949<br />

Schwaderer Friedrich Gersweilerhof 4 08.08.1947<br />

Seel, Heinrich Höllenstr. 4 08.09.1948<br />

Spang Eleonore,<br />

Tonnius Lautrer Str. 6 02.07.1951<br />

Speier Julius<br />

Stuzenberger Paul K´lauter 8 24.03.1947<br />

Theis, Helmut Hauptstr. 12 13.02.1948<br />

Tonnius Dieter Lautrer Str. 6 02.07.1951<br />

Tonnius Edith Lautrer Str. 6 02.07.1951<br />

Ultes Alfred Raupenthal 1 06.03.1948<br />

Ultes Baltasar Bergstr. 17 14.05.1947<br />

Weber Werner Weiherstr. 5 14.04.1948<br />

Werle Fritz Kirchstr. 4 07.04.1948<br />

Werner Klaus Kanalstr. 2 04.08.1949<br />

Williard Franz Hauptstr. 10 31.10.1947<br />

Winter, Erwin Bahnhoftr. 10 21.01.1947<br />

Diese Liste wurde am 31. Januar 1955<br />

vom Bürgermeisteramt <strong>Erlenbach</strong> erstellt<br />

12.8. Alliierte Manöver in 1946<br />

1946: <strong>Erlenbach</strong> und die anderen Orte der Umgebung unterstanden der Militär-<br />

Kommandantur in Otterbach. Im Januar 1946 forderte die Militärverwaltung das<br />

Bürgermeisteramt <strong>Erlenbach</strong> auf, eine Aufstellung aller Unterbringungsmöglichkeiten<br />

für das Militärpersonal und das vorhandene Material anzufertigen.<br />

Die Antwort des <strong>Erlenbach</strong>er Bürgermeister Hollsteins vom 21.1.1946 gibt uns<br />

eine gute Übersicht über die damalige Raumsituation. Es gab:<br />

• 40 kleinere Scheunen und Ställe,<br />

• 6 größere Wohnungen für Offiziere und 11 kleinere für Unteroffiziere<br />

• 1 Blechgarage<br />

• 4 Schulsäle von jeweils 55 qm. Nur in zwei von ihnen wurde Unterricht<br />

gehalten, denn zwei Lehrer waren suspendiert, wegen zu großen<br />

Engagements in der NSDAP. Insgesamt hätten im Schul- und<br />

Gemeindehaus 220 qm freigemacht werden können.


429<br />

• ein größeres Wohnungsproblem. Denn 40 Lautrer Familien hatten in<br />

<strong>Erlenbach</strong> Unterschlupf gefunden, da ihre Wohnungen im Bombenhagel<br />

<strong>1944</strong> zerfielen. Dazu kamen einige Evakuierte aus Ludwigshafen.<br />

• Den Kindergarten, der sich als Leit- und Geschäftsstelle eignete. Davon<br />

waren 70 qm frei.<br />

• 40 Einzelzimmer, die den Soldaten als Schlafzimmer zur Verfügung<br />

gestellt werden konnten. Diese Information stammt aus einer anderen<br />

Aufstellung.<br />

1947: Am 2. Februar konkretisierte Bürgermeister Hollstein die<br />

Wohnraumsituation in <strong>Erlenbach</strong>. Es gab damals 396 voll belegte Wohnungen mit<br />

1.309 Zimmern für genau 1.274 Menschen. (Dabei waren aber mindestens 200<br />

<strong>Erlenbach</strong>er Kriegsgefangene noch nicht zurück)<br />

429


430<br />

430<br />

12.9. Die Bebauung im Jahr 1947<br />

DER WEG IN DIE GEGENWART<br />

13.1. Die Ausgangslage ab 1949<br />

Geschrieben vom damaligen Gemeindesekretär Braunbach<br />

Stromversorgung<br />

Die Zeiten waren schwierig, das Geld war nichts mehr wert und hohe<br />

Arbeitslosigkeit bedrückte damals wie heute die Menschen. Der Gemeinderat war<br />

aber vorausschauend. Er erkannte die Zeichen der Zeit und dass es dringend war<br />

anderen Gemeinden nachzuziehen. Der elektrische Strom musste her und ein<br />

ausbaufähiges Stromnetz entstand in eigener Regie. Baubeginn war in 1923. Zur<br />

Finanzierung erfolgte auf dem Rotenberg ein teilweiser Kahlhieb und aus den<br />

Verkaufserlösen konnten die Rechnungen bezahlt oder Leistungen eingetauscht<br />

werden. Dies erfolgte im Gleichschritt zu den Morlauterern. In 1924 ging den<br />

<strong>Erlenbach</strong>ern das Licht auf. <strong>Erlenbach</strong> bezog den Strom von Otterbach. Die<br />

Straßenbeleuchtung hing an einer langen Kupferleitung, die im Zweiten Weltkrieg


431<br />

zu Kriegszwecken geraubt wurde. Erst 1950 konnte sie wieder ersetzt und die<br />

Straßenbeleuchtung abermals in Gang gesetzt werden.<br />

Gasversorgung<br />

Um eine weitere Einnahmequelle zu schaffen trug sich die Gemeinde mit der<br />

Absicht in <strong>Erlenbach</strong> ein eigenes Gasleitungsnetz aufzubauen und das Gas über<br />

die Gasfernleitung von Saarbrücken her zu beziehen. Es gab heiße Diskussionen<br />

und Rücktritte, Neuwahlen und Geschichten, die unter der Bezeichnung Gaskrieg<br />

Eingang in die <strong>Erlenbach</strong>er Geschichte fand. Trotz aller Widerstände entstand die<br />

Gasleitung. Zur Finanzierung erfolgte ein größerer Holzhieb im Gemeindewald.<br />

Die neue Energie fand in der Bevölkerung eine breite Zustimmung. 98 % aller<br />

Haushalte waren leicht zu überzeugen und schlossen ihr Haus an. Welche Zeit und<br />

Arbeitsvorteile gewannen unsere Bürger? Sie brauchten die Öfen nicht mehr jeden<br />

Morgen von Asche zu befreien, kein Feuermachen und das schweißtreibende<br />

Schleppen der Kohle und des Holzes entfiel.<br />

Die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung bestand aus Arbeitern. Allein in<br />

Kaiserslautern und der näheren Umgebung waren über 500 <strong>Erlenbach</strong>er<br />

beschäftigt. 1951 arbeiten noch etwa 8 % (= 104 Personen) in der Landwirtschaft.<br />

Unsere Landwirte waren in der Milchlieferungsgenossenschaft organisiert. Jeden<br />

Morgen erfolgte am Milchhäuschen die Sammlung der Frischmilch. Etliche<br />

Haushalte versorgten sich auch dort mit dem Milchkännchen. Jahrzehntelang<br />

verkaufte „s Milch Helen“ (Helene Marky, die Mutter des Klaus Marky) dort<br />

frische Molkereiartikeln.<br />

Die drei Transportunternehmen, wie Sokoly, entstanden aus landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, die in einnahmeschwachen Zeiten mit ihren Fuhrwerken für Lohn<br />

fuhren.<br />

Wir hatten damals auch 22 Handwerksbetriebe und drei Verkaufsgeschäfte wie<br />

Erich Jescheck und die Hellis gegenüber der Kirche. Für das leibliche Wohl<br />

sorgten vier Lebensmittelgeschäfte, drei Bäckereien. 490 und die beiden<br />

Metzgereien Villiard und Hepp in der Hauptstraße. Selbst für den Durst und die<br />

Geselligkeit war gesorgt. Vor fast 60 <strong>Jahre</strong>n gab es vier Gaststätten 491 : Helmut<br />

Kläs, Fritz Hermann in der Höllenstraße, Emma Korn (Witwe) in der<br />

Hauptstraße und das Gartenlokal Ludwig Carra auf dem Gersweilerhof. 492 Am<br />

2.12.1952 hielten die Alliierten in <strong>Erlenbach</strong> ein Manöver ab und dazu brauchten<br />

sie für die Soldaten Schlafgelegenheiten. Sie wurden in den Tanzsälen der<br />

Gaststätten untergebracht<br />

• Fritz Hermann, Höllenstraße 100 Soldaten<br />

• Frau Emma Korn, Hauptstr. 35 60 Soldaten<br />

• Helmut Kläs, Hauptstraße 40 60 Soldaten<br />

490 ) Die Bäckerei-Inhaber waren Eugen Woll in der Ringstraße, Franz Kühner und Helmut<br />

Woll. Später verkauften sie auch Lebensmittel. Eugen Woll ist der Sohn des Bäckermeisters<br />

Otto Woll, * 7.11.1875 in Untersulzbach, der am 10.3.1942 an Magen- und Darmkrebs starb.<br />

Otto W war seit 27.7.1911 mit Maria Linz verheiratet.<br />

491 ) Später eröffneten Schwehm, das Café Rinck, das Turnerheim und das Sportheim ihre<br />

Gaststättenbetriebe.<br />

492 )<br />

431


432<br />

432<br />

• Ludwig Carra, Gersweilerhof 60 Mann<br />

Die Offiziere schliefen bei Privatleuten in bequemen Betten<br />

1951, Im Oktober ließ sich die Matratzenfabrik Conrad & Co aus Morlautern<br />

in <strong>Erlenbach</strong> nieder. Weitere Bemühungen der Gemeindeverwaltung <strong>Erlenbach</strong><br />

waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt, obwohl der Gemeinderat zu weit<br />

reichenden Konzessionen bereit war. Gewerbesteuerbefreiung für 10 <strong>Jahre</strong> und<br />

kostenlose Grundstücke lockten, aber womöglich waren die Flächen zu klein.<br />

Eigene Flüchtlinge & deren Integration<br />

Nach dem Krieg blieben 95 Flüchtlinge in <strong>Erlenbach</strong> ansässig. Der vom<br />

Bürgermeister diktierte Bericht verweist darauf, dass sie sich gut mit den Sitten &<br />

Gebräuchen vertraut gemacht hätten. Sogar vier Familien hatten 1951 bereits mit<br />

dem Bau ihres Eigenheims begonnen, wovon eines bereits Ende des <strong>Jahre</strong>s von<br />

den Bauherren bezogen worden war.<br />

Auch die am 2. Juli 1951 als Verschleppte zu ihrer Tante nach <strong>Erlenbach</strong><br />

zurückgekehrten Geschwister Dieter und Edith Tonnius hatten sich eingewöhnt<br />

und in den Arbeitsprozess eingeschaltet. Der bei ihrer Heimkehr von der >Die<br />

Rheinpfalz< veröffentlichte Schicksalsbericht dieser Geschwister war nicht<br />

ungehört geblieben. Für sie gingen danach zahlreiche Liebesgaben und Geschenke<br />

direkt oder über das Bürgermeisteramt ein. Darunter waren konkrete<br />

Hilfsangebote und unzählige Teilnahme-Bezeugungen.<br />

Im Großen und Ganzen waren die Flüchtlinge 1951 einigermaßen wohnlich<br />

untergebracht. Teilweise konnte ihnen auch schon größere und bessere<br />

Wohnungen zugewiesen werden. Aber nach wie vor war die Wohnraumfrage<br />

noch das Sorgenkind der Gemeindeverwaltung. Der Bürgermeister war 1951<br />

schon ausgesprochen zuversichtlich, dass sich die Situation bald entspannen<br />

würde.<br />

Baugelände<br />

Das Bürgermeisteramt verwaltete nicht nur den Mangel. Im Gegenteil. Sie<br />

beauftragte die Heimstätten GmbH (aus Neustadt) in der Weiherstraße ein<br />

Doppelhaus mit vier schönen Dreizimmer-Wohnungen zu erstellen. Es kostete je<br />

16.000 DM. (Für 8.000 Mark konnte also damals eine Wohnung gebaut werden.<br />

Der Stundenlohn betrug aber auch nur eine Mark. ) Die Gemeinde finanzierte den<br />

Bau mit zwei Darlehen von je 16.000 DM.<br />

Aber auch die Einheimischen benötigten Wohnungen. Die Gemeinde erschloss<br />

rasch Baugelände >im Flürchen< und in der unteren >Bergstraße


433<br />

Protestantischer Kindergarten<br />

1935 war in der Bergstraße das Kindergarten-Gebäude errichtet worden, das<br />

damals allen hygienischen Vorschriften entsprach. Kurz nach dem Krieg kam<br />

alles erst sehr langsam wieder in Gang. 1945 und 1946 diente das Haus als<br />

Wohnraum. Davon waren 70 qm frei. Diesen Teil bot die Gemeinde den Alliierten<br />

als Leit- und Geschäftsstelle für ihre Manöver an.<br />

Nach 1949 bemühte sich die Gemeinde um eine baldige Wiedereröffnung als<br />

Kindergarten. Zu diesem Zweck hatte sie mit dem Diakonissen-Mutterhaus in<br />

Marburg einen Vertrag zur Gestellung einer Kindergärtnerin geschlossen. Aber<br />

sehr schnell kam die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen. Deshalb<br />

beabsichtigte der Gemeinderat, das Gebäude an die Evangelische Kirche der Pfalz<br />

zu verkaufen und den Betrieb der protestantischen Kirchengemeinde zu<br />

übertragen. Natürlich wollte sich die Gemeinde nicht ganz aus ihrer<br />

Verantwortung stehlen und sie sicherte dem kirchlichen Träger einen jährlichen<br />

Betriebszuschuss zu.<br />

Verkehrsanbindung<br />

1951/52: Der Bürgermeister beurteilte in seiner Aktennotiz die verkehrsmäßige<br />

Anbindung als zufriedend stellend. Einerseits konnten die Bürger mit der<br />

Bundesbahn fahren, andererseits hatten die Verkehrsbetriebe 493 nach <strong>Erlenbach</strong><br />

eine stark frequentierte Buslinie aufgebaut, mit der man besser, schneller und<br />

billiger nach KL kam. Im Sommer 1951 waren die Busse bereits voll besetzt.<br />

Aber im Winter, als die Rad- und Motorradfahrer wegen des Schnees nicht mehr<br />

selbst fahren konnten, herrschte in den Bussen ein beängstigendes Gedränge und<br />

mancher Morlauterer kam erst gar nicht mehr in den Bus hinein.<br />

Vereine<br />

Bürgermeister Braunbach zählte in seiner Aktennotiz 11 Vereine auf. Der<br />

Gesang- und Musikverein betätigten sich kulturell und der Fußball- und<br />

Turnverein warteten mit besonderen sportlichen Leistungen auf. Für die Jungen<br />

war es eine Ehre für den FCE zu spielen und sonntags pilgerten Hunderte von<br />

<strong>Erlenbach</strong>er Fans auf den Sportplatz, um ihre Mannschaft anzufeuern. Das<br />

mütterliche Engagement war gelegentlich so groß, dass sie mit dem Regenschirm<br />

hinter dem gegnerischen Spieler her war, wenn der geliebte Sohn gefault oder gar<br />

umgesäbelt wurde. Da wurden ein paar Pfennige Eintritt kassiert und die beiden<br />

Rot Kreuz Helfer waren immer zur Stelle.<br />

Der Pfälzerwaldverein bot den Wanderern monatlich schöne Wanderungen und<br />

Ausflüge in die nähere und fernere Umgebung an. Der VdK und das DRK hatten<br />

recht aktive Ortsgruppen und der Krankenpflegeverein unterhielt eine<br />

Schwesternstation. Auch der Obst- und Gartenbauverein konnte in vielen<br />

Versammlungen und in Beratungen vor Ort sachkundige Hilfe anbieten. In<br />

sozialer Hinsicht war der Bürgersterbeverein besonders rührig. Dieser Verein<br />

auf Gegenseitigkeit hatte viele Mitglieder geworben und konnte deshalb durch<br />

sein Umlageverfahren in den letzten <strong>Jahre</strong>n 1948 – 51 die Sterbegelder bedeutend<br />

erhöhen. Gerade in den dunklen Wintermonaten boten die Vereine etliche<br />

Veranstaltungen an, so dass das damalige Leben sehr kurzweilig war.<br />

493 ) Sie hießen damals Städtische Omnibusbetriebe Kaiserslautern<br />

433


434<br />

434<br />

Landwirtschaft<br />

So ging man 1950 noch aufs Feld, um Futter zu machen. Frau Mangold trägt<br />

einen Rechen und die Sense. Durch ihre Arbeit war zwar kein großer Reichtum<br />

möglich, aber es reichte zum Überleben! Das war die Familie Mangold, die<br />

Großeltern der Liselotte Reidenbach, geb. Benkel<br />

1960 gab es 43 landwirtschaftliche Betriebe, von denen nur 17 mehr als 2 Hektar<br />

bewirtschafteten. Also gab es 26 Nebenerwerbslandwirte. 1963 quälten sich noch<br />

9 Familien hauptberuflich, um existieren zu können. Man stelle sich vor, nur 7<br />

erreichten damals die Richtgröße von 14 Hektar 494 . Heute ist die Untergrenze für<br />

eine sinnvolle Grünlandbewirtschaftung 100 Hektar und die wird in 2030 mit<br />

Sicherheit 200 Hektar betragen. Im Jahr 2005 hatten wir noch einen Landwirt, der<br />

wird aber über kurz oder lang auch aufgeben müssen.<br />

Gemeindehaushalt<br />

1951: Die oben dargestellten Maßnahmen kosteten alle Geld. Da nicht alles auf<br />

einmal gemacht werden konnte, packte der Bürgermeister immer nur das<br />

Dringendste an. Allerdings reichten in 1951 die Mittel nicht ganz aus. Der<br />

Nachtragshaushalt hatte ein Volumen von 5.285 DM und erhöhte den Gesamtetat<br />

auf 77.911,-- DM<br />

494 ) Quelle der Daten: Landkreis Kaiserslautern, Stollfuß- Verlag, Bonn 1968, Seite 282


435<br />

13.2. Die Wohnungszwangswirtschaft<br />

Schon während des Krieges herrschte ein eklatanter Wohnungsmangel in und um<br />

Kaiserslautern herum. Zwei Drittel der Stadt Kaiserslautern war durch den<br />

furchtbaren Bombenkrieg zerstört worden und hinzu kamen die Evakuierten aus<br />

Ludwigshafen. Die Menschen mussten zusammenrücken. Wer ein leeres Zimmer<br />

hatte, stellte es Freunden und Verwandten zur Verfügung. Bei der Stadt- und<br />

Kreisverwaltung richteten die Behörden Wohnungsämter ein, die als erstes den<br />

Wohnraum quantitativ und qualitativ erfassten, aber dann auch verwalteten. Da<br />

hatten die Hausbesitzer keine Möglichkeiten mehr, sich die Leute auszusuchen<br />

oder über die Miete zu diskutieren.<br />

1947 am 2. Februar gab es in <strong>Erlenbach</strong> 396 Wohnungen mit 1.309 Zimmern.<br />

Außer den 1274 Einwohnern lebten noch 40 Familien aus Kaiserslautern und<br />

Ludwigshafen in <strong>Erlenbach</strong>, die untergebracht werden mussten. Für kurzfristig<br />

anberaumte Manöver räumten die <strong>Erlenbach</strong>er 18 Wohnungen und etliche Einzel-<br />

Zimmer für die Manöver-Soldaten. Außerdem kehrten 200 Kriegsgefangene<br />

zurück, die kräftig zupacken konnten und dem Aufschwung die notwendige<br />

Antriebskraft verliehen. Diese Wohnungen boten Schutz vor Wind und Wetter<br />

und entsprachen natürlich nicht unseren heutigen hygienischen Standards und<br />

Ansprüchen. Die meisten Häuser hatten bis Anfang der 60iger <strong>Jahre</strong> Außen-<br />

Toiletten mit entsprechenden Geruchsbelästigungen. Nachts ging man wohl aufs<br />

Töpfchen.<br />

1950 setzte die erste rege Bautätigkeit ein. Die neuen und stolzen Hausbesitzer<br />

räumten ihre Wohnungen, so dass nach und nach sich die Wohnungssituation<br />

entspannte. Die Bevölkerung wuchs stetig und übersprang Ende 1954 die<br />

magische Marke von 1.500 Einwohnern. Ab jetzt durfte <strong>Erlenbach</strong> auch dieses<br />

Wohnungsproblem in eigener Regie anpacken bzw. selbst verwalten. Wir<br />

vermuten, dass diese Neubauten jetzt Innentoiletten erhielten, wahrscheinlich in<br />

Verbindung mit einem Bad.<br />

435


436<br />

436<br />

13.3. Die Feuerwehrmänner von 1950<br />

Aufstellung vom 3.3.1950 durch den Bürgermeister Herbach


437<br />

1950: am 31.7.1949 hatten die „Alten“, die Kampferprobten, die<br />

Weltkriegsveteranen bis auf Willi Merk die Feuerwehr verlassen und den ganz<br />

Jungen den Brandschutz überlassen. Am 1.8.1950 verpflichtete dann der<br />

Wehrführer Eugen Herbrand insgesamt 20 junge Feuerwehrmänner des Jahrgangs<br />

1930 und 1931. Es waren 19 bzw. 20 jährige, kräftige Männer, die von nun an<br />

einen Großteil ihrer Freizeit der allgemeinen Sicherheit opferten. Ihnen gebührt<br />

noch heute ein großes Lob für ihren Einsatz.<br />

Name Vorname *, gelöscht aus<br />

Datenschutzgründen<br />

Herbrand Eugen,<br />

Brandmeister<br />

Merk Willi,<br />

Gruppenführer<br />

Barth Eckhard<br />

Bohlander Karl<br />

Decker Werner<br />

Dendl Herbert<br />

Denzer Hans<br />

Eimer Hermann<br />

Fischer Theobald<br />

Halfmann Kurt<br />

Heinrich Erwin<br />

Heinrich Günther<br />

Heinrich Heinz<br />

Heinrich Günther<br />

Hermann Guido<br />

Hermann Karl-Heinz<br />

Knieriemen Alfred<br />

Korn Oskar<br />

Lesoine Kurt<br />

Lesoine Willi<br />

Marburger Werner<br />

Marky Bruno<br />

Wohnort: gelösscht<br />

437


438<br />

Sittel Werner<br />

Schmidt Heinrich<br />

Weber Karl<br />

Woll Oswald<br />

438<br />

13.4. Anschaffung der Motorspritze<br />

Inzwischen war <strong>Erlenbach</strong> auf 1.300 Einwohner gewachsen, die in 250<br />

Wohnungen lebten. Die Feuerwehr war mit einer vollkommen veralteten<br />

Handdruckspritze ausgerüstet, welche schon seit langem nicht mehr für eine<br />

wirksame Brandbekämpfung ausgereicht hatte, wie sich bei dem großen<br />

Brandschaden der Witwe Emma Heinrich ja gezeigt hatte. Ein direkter Anschluss<br />

an die Wasserleitung war auch zwecklos, da der Wasserdruck viel zu gering<br />

ausfiel. Aus diesem Grund fasste 1949 der Gemeinderat den einstimmigen<br />

Beschluss eine Motorpumpe, nebst wichtigem Zubehör, anzuschaffen.<br />

Bürgermeister Herbach hatte bereits ein Angebot der Schlauch- und<br />

Feuergerätefabrik Albert Ziegler eingeholt. Das Gerät sollte mit 4<br />

Saugschläuchen und einem ballonbereiften Transportwagen 2.203,60 DM kosten,<br />

Ein weiteres Zuwarten löste nicht die Finanzprobleme. Die Sicherheit ging vor.<br />

Darum schloss die Gemeinde am 5.2.1950 mit dem Generalvertreter Otto Dörr aus<br />

Ludwigshafen einen entsprechenden Kaufvertrag ab.<br />

Aber das Geld fehlte in der leeren Gemeindekasse. Ideenreich schrieb<br />

Bürgermeister Herbach deshalb die zwei großen Feuerversicherungen an, bei<br />

denen 1950 die meisten Haushalte versichert waren. Die Briefe gingen gleichzeitig<br />

am 7.2.1950 an die Frankfurter Allianz und an die Bayerische<br />

Versicherungskammer in München raus. Die höflichen Bettelbriefe verfehlten<br />

nicht ihren Zweck und die beiden Versicherungen überwiesen jeweils 250 DM.<br />

Der Hersteller Ziegler lieferte das Gerät Ende Februar. Laut der getroffenen<br />

Vereinbarung zahlte <strong>Erlenbach</strong> 1.500 DM sofort und den Rest am 1. Juni 1950.<br />

Die Einführung am Gerät erfolgte durch Fachleute am Samstag, den 18. März<br />

1950 direkt vor Ort in <strong>Erlenbach</strong>.<br />

1960 schaffte <strong>Erlenbach</strong> einen 34 PS starken VW Bus an. Der Motor war viel zu<br />

schwach, um mit der Löschmannschaft die <strong>Erlenbach</strong>er Straße hinaufzufahren.<br />

Die Helfer mussten aussteigen und zum Teil das Fahrzeug den Berg<br />

hinaufschieben. Es war bis 1980 in Gebrauch.<br />

Zugführer Horst Müller<br />

Horst Müller trat am 1.3.1960 in die Pflicht-Feuerwehr <strong>Erlenbach</strong> ein. Er fühlte<br />

sich unverzüglich zuhause. Engagiert absolvierte er einige wichtige Lehrgänge<br />

und erarbeitete sich ziemlich schnell eine Führungsposition. 1968 avancierte er<br />

zum Kommandanten. Seine erste Amtshandlung war die Umwandlung in eine<br />

Freiwillige Feuerwehr mit einer Mannschaftsstärke von 20 Mann.


439<br />

Inzwischen erweiterte sich das Aufgabengebiet beachtlich. Früher stand der Haus-<br />

und Waldbrand im Vordergrund. Wer heute Hilfe benötigt, ruft die Feuerwehr. Ihr<br />

Motto ist retten, bergen und löschen.<br />

1973 <strong>Erlenbach</strong> war inzwischen eingemeindet und die Freiwillige Feuerwehr ist<br />

seitdem Bestandteil der Lautrer Wehr. 1973 kam dieser 82 PS starke Daimler<br />

Unimog nach <strong>Erlenbach</strong>. Er tat bis 1986 seinen Dienst.<br />

Sie kommt bei den individuellsten Notlagen, wenn z. B. die Katze nicht mehr<br />

vom Baum kommt, sie sichert und rettet Personen aus Zwangslagen, schneidet<br />

Verletzte und Tote aus verunglückten Autos und ist bei Eis und Schnee zur Stelle.<br />

Ihre Hilfe war bei den Hurrikans Wiebke und Vievien gefragt, als Bäume<br />

umstürzten und die Straßen und Wege rundum <strong>Erlenbach</strong> blockiert waren. Fast 20<br />

Stunden waren wir ohne Strom und die Feuerwehrleute mussten einen Tag ohne<br />

Schlaf im Einsatz auskommen. Der letzte große Einsatz war am 11. Mai 2001 als<br />

ein plötzliches Gewitter Schnee und Hagel wie aus Kübeln über die Weiherstraße<br />

und den Ochsenberg ausleerten. Da griffen natürlich auch sämtliche Bewohner zu<br />

den Schaufeln, um sich und anderen unter die Arme zu greifen. Allen Beteiligten<br />

sagen wir herzlichen Dank.<br />

12.6. Kirche & Konfirmationen<br />

Eine stolze Dorfgemeinschaft holte die neuen Glocken am 27. August 1950 am<br />

<strong>Erlenbach</strong>er Bahnhof ab und brachte sie zur Kirche. Wegen des Ereignisses fuhr<br />

man vierspännig. Wenige Tage danach setzte ein Fachmann die Turmuhr wieder<br />

in Betrieb.<br />

439


440<br />

440<br />

Die linke Gruppe führte die Schneiderin, Frau Becker an, an der Spitze der rechten<br />

Kolonne ging Frau Winter †, deren Sohn in Frankfurt Rechtsanwalt ist.<br />

Die Mädchen waren bildhübsch gewandet und genossen die wärmenden<br />

Sonnenstrahlen. Die Buben trugen Glocken in Blumenform. Der 3. v.l. ist ein<br />

Knieriemen und der 5. heißt Oss Woll.


441<br />

Die Glocke war herrlich geschmückt und sie war der Star des Tages.<br />

Die Konfirmanden des <strong>Jahre</strong>s 1955<br />

441


442<br />

442


443<br />

Im Hintergrund sehen wir das Haus der Lina Heinrich, links davon war die Bäckerei<br />

Schwaderer. Die Musiker sind die Herren Kurz und Hein. Der Herr Pfarrer Bopp<br />

ging voraus und ihm folgten in der rechten Reihe Frl Hager 3. und hinter ihr war<br />

Manfred B.. In der rechten Reihe war an 4. Stelle Herr STB Porr.<br />

443


444<br />

444<br />

13.7. Der Turnverein<br />

1947: Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es doch fast 2 <strong>Jahre</strong>, bis der Sportbetrieb<br />

abermals anlief. Zuerst waren die Turner eine Unterabteilung des Sportvereins.<br />

Daraufhin erfolgte die Neugründung in 1949 unter dem alten Namen.<br />

Vorsitzender war jetzt Albert Tharun (1949 – 1954). Die Übungsstunden waren<br />

im Saal der Gaststätte Hermann, da die Gemeinde <strong>Erlenbach</strong> sich die kleine<br />

Turnhalle als Folge der <strong>Erlenbach</strong>er Nazis sich unter den Nagel gerissen hatte. Sie<br />

hatte außerdem die Halle verpachtet.<br />

Die 1950iger<br />

Auch sportlich ging es aufwärts. Unsere Turner lagen bei den zahlreichen<br />

Wettkämpfen fortwährend vorne. So war es auch kein Wunder, dass der<br />

Pfalzmeister und spätere deutsche Meister Philipp Fürst immer wieder gerne<br />

nach <strong>Erlenbach</strong> kam. Aber es blieb nicht allein beim Turnen. Das Interesse war<br />

groß, deshalb gründeten etliche Sportler die Tischtennis-Abteilung. Der TV 04<br />

erhielt auch das prominente Mitglied Walter Heckmann, der zusammen mit dem<br />

Raketenbauer Werner von Braun zusammen die Schulbank gedrückt hatte. 1963<br />

konnte der Verein noch drei Mannschaften stellen. Aber wegen wiederholten<br />

Spielerwechsels musste die 1. Mannschaft in die C-Klasse absteigen.<br />

1955: am Vormittag den 21.3.1955 veranstaltete der Turnverein seine Bundes-<br />

Winterspiele. Als Ehrengäste begrüßte der Vorsitzende Ernst Korn den<br />

stellvertretenden Bürgermeister Winter und die Lehrer Meng und Gebhard. In<br />

abwechslungsreicher Folge am Barren, Reck, Pferd und auf dem Boden konnten<br />

sich die Gäste vor der turnerischen Klasse der Turner überzeugen. Kampfrichter<br />

für die optischen Leckerbissen waren die Herren Schneider, Dendl, Herbach und<br />

Steller. Da die Turner die Messlatte sehr hoch gelegt hatten, erreichte nur Erwin<br />

Barth 72 Punkte. Bei den Mädchen waren Kunigunde Benkel * 4.11.1945,<br />

Gisela Lanzer * 22.4.1946, Eleonore Kleber * 22.10.1946, Else Jungmann *<br />

9.4.1948 und Ellen Christmann * 4.10.1949 sehr erfolgreich. Hauptlehrer Meng<br />

dankte dem Jugendtrainer Heiner Eimer für die vorbildlich geleistete Arbeit.<br />

13.8. Der Turnhallenkrieg<br />

1954: schlugen die Emotionen hoch. Der Turnhallenkrieg war ausgebrochen. Die<br />

geladene Stimmung entlud sich in der Generalversammlung, in der der von allen<br />

geschätzte Korn Ernst zum Vorsitzenden gewählt wurden. Die Turner feierten,<br />

wie es damals üblich war, im großen Rahmen ihr 50jähriges Jubiläum. Dazu<br />

gehörte der Festgottesdienst und ein prächtiger Umzug durch das geschmückte<br />

Dorf. Naturgemäß herrschte eine Atmosphäre mit Sang und Klang. Gekommen<br />

war u.a. der Präsident des Sportbundes Pfalz. In seiner feurigen Rede gab Ernst<br />

Korn das Versprechen ab, nicht eher zu ruhen, bis dem Verein sein Eigentum<br />

zurückerstattet würde. Da vermochte der Chef des Sportbundes nicht ruhig sitzen<br />

zu bleiben. Ohne sich mit seinen Vorstandskollegen abzusprechen, gab er die<br />

mündliche Zusage, dass der Sportbund die Prozesskosten tragen würde.<br />

Ernst Korn versuchte mit dem Bürgermeister diesbezüglich ins Gespräch zu<br />

kommen. Nichtsdestotrotz blockte die damalige Gemeindeführung ab und war<br />

nicht kooperativ. Da die Gemeindeverwaltung unter dem Bürgermeister Merk sich


445<br />

absolut stur stellte, musste der Turnverein beim Landgericht auf Herausgabe<br />

klagen. Die Prozesskosten bis zu 7.000 DM wollte der Sportbund bezahlen. Am<br />

14.10.1955 war die Verhandlung. Der Vorsitzende Richter schlug folgenden<br />

weisen Vergleich vor: Die Gemeinde rückt die Turnhalle wieder heraus und<br />

1. der Turnverein zahlt an die Gemeinde den geschuldeten Betrag von 3.785<br />

allerdings in DM, der seit 1933 offenstand.<br />

Am nächsten Tag versammelte sich der Gemeinderat unter dem Vorsitz des<br />

Bürgermeister Merks. Da ging es hoch her, wie wir aus dem Gesprächsprotokoll<br />

des Walter Klein 495 entnehmen können. 90 Minuten waren aggressiv<br />

vorgetragene Wortmeldungen vorherrschend. Da flogen die Fetzen. Mit 13: 2<br />

Stimmen wurde der Antrag verschmäht. Die Mehrheit war der Meinung, dass der<br />

Verein sich eine neue Turnhalle bauen sollte.<br />

Aber das Landgericht ließ nicht locker. Langsam kehrte Ruhe und Vernunft ein.<br />

Im April 1957 gelang endlich der Durchbruch, nachdem Neuwahlen dem<br />

Gemeinderat eine andere Zusammensetzung gegeben hatte. Es war ein<br />

Kompromiss und so konnte jeder sein Gesicht wahren und jede Partei hatte<br />

irgendwie Recht bekommen.<br />

Aber die Turner waren noch lange nicht am Ziel. Denn der Pächter hatte 1947 mit<br />

der Gemeinde einen Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 25 <strong>Jahre</strong>n abgeschlossen<br />

und der wollte nicht heraus, denn so billig kam er anderswo nicht unter. 1959<br />

entschied das Amtsgericht Kaiserslautern die Räumung. Das Engagement Ernst<br />

Korns hatte sich ausgezahlt. Aber es wäre auch schlimm gewesen, wenn es anders<br />

gekommen wäre.<br />

13.9. Bau des Handballplatzes<br />

1957: Im März veranstalteten die umliegenden Turnvereine im Gasthaus Kraus<br />

Otterberg eine Werbeveranstaltung, um dem Turnverein Otterberg wieder auf die<br />

Beine zu helfen. Eine besondere Attraktion waren die fünf <strong>Erlenbach</strong>er<br />

Akrobaten. Die durften bei keiner Schauvorstellung fehlen. Heiner Eimer,<br />

Friedel Schwaderer, Hugo Steller, Horst Steinberg und Heinz Heinrich<br />

zeigten erstaunliche Figuren. Die uns vorliegenden Bilder entstanden beim großen<br />

Werbeabend in Otterberg im März 1957 496 .<br />

1957: Es war Juni und der Turnverein beging seine 50jährige Fahnenweihe. Da<br />

die Halle noch nicht zur Verfügung stand, feierte man draußen, aber das Wetter<br />

war nasskalt. Die meisten Besucher waren deshalb mit Hüten und langen Mänteln<br />

gekommen. Zwischen zwei heftigen Regenschauern ehrte der Verein die<br />

Mitglieder, die bereits 50 <strong>Jahre</strong> lang dem Turnen treu verbunden waren: Die<br />

waren Michael Bandel (* 25.12.1881) und Adam Heinrich (* 18.3.1894). Die<br />

alte Fahne bekam eine neue Schleife. Und dann ging es schnell in das<br />

Vereinslokal Oskar Korn.<br />

1959 21. Juni, gab es wieder ein ausgelassenes Fest. Der Rahmen war ein<br />

Schauturnen, als Korn Ernst seinen Sportlern den Turnplatz und die renovierte<br />

Turnhalle offiziell wieder überreichte. Der Turnverein war sportlich und<br />

495 ) Klein, Walter, * 26.10.1925 in <strong>Erlenbach</strong>, turnte seit dem 21.7.1955 für den TV 04<br />

496 ) Bericht der „die Rheinpfalz“ vom 20.3.1957,<br />

445


446<br />

446<br />

wirtschaftlich im Aufwind. Nach umfangreichen An- und Umbauten eröffnete der<br />

Turnverein am 18. August 1959 (18.8.1959) seine neue Gaststätte „Zum<br />

Turnerheim“. Dies ist auch heute noch ein Ort, wo man sich wohl fühlen kann.<br />

Herrlich sind die Linden, unter denen man im Sommer in geselliger Runde sich<br />

der Nacht entgegentrinken könnte, wenn da nicht der schaukelnde Heimweg oder<br />

das wachsame Auge des Gesetzes wäre.<br />

13.10. Die 60iger & 70iger <strong>Jahre</strong><br />

1963 hatte die alte Turnhalle noch eine neue Ölzentralheizung erhalten. Dadurch<br />

konnten auch in den bitterkalten Wintermonaten die Turnstunden des Vereins und<br />

der Schule problemlos durchgeführt werden. Erwin Barth (Jugendwart) betreute<br />

damals 50 Jugendliche, deren Leistungen >Die Rheinpfalz< vom 17.1.1964 als<br />

sehr ansprechend bezeichnete. Die Leistungen des Turnvereins honorierten die<br />

Einwohner durch aktive Mitgliedschaft. Jeder 10. <strong>Erlenbach</strong>er war deshalb<br />

Mitglied des TV 04.<br />

1964: Der Verein veranstaltete am 1. Februar seinen jährlichen Faschingsball.<br />

Veranstaltungsort war die Gaststätte Kläs in der heutigen <strong>Erlenbach</strong>er Straße.<br />

Eine junge 5-Mann-Band spielte und heizte den Besuchern kräftig ein. Die<br />

Stimmung war riesig. Die erhaltenen Fotos dokumentieren die Lebensfreude des<br />

Abends.<br />

1964: Die Gemeindeverwaltung und der damalige Gemeindeanzeiger gratulierte<br />

den älteren Mitbürgern zum Geburtstag. Sie waren:<br />

• Katharina Strack, geborene Bachmann, * 20.1.1884,<br />

• Michael Fleischer, * 21.1.1887, Sonnenstraße 3<br />

• Eva Hoffmann, geb. Merk, * 21.1.1889, wohnhaft in der Hauptstr. 13<br />

• Therese Schröttinger (ledig), * 22.1.1892, Friedhofstraße 8,<br />

• Heinrich Thines, * 23.1.1888, Hauptstraße 8<br />

• Maria Wesner, geb. Hollstein, * 24.1.1894, Flurstraße 6<br />

1964: 3. August 164: Der Turnverein nahm sein 60jähriges Jubiläum zum Anlass,<br />

zwei Tage lang mal groß zu feiern und Rückschau zu halten. „Mit<br />

Fanfarenklängen eröffnete der Spielmannzug Morlautern unter Wilhelm Lenz den<br />

Festabend. Der Gesangverein <strong>Erlenbach</strong> sang unter der Leitung des Lehrers<br />

Georg Meng. Danach war die Mitgliederehrung, der ältesten, noch lebenden<br />

Mitglieder von 1904. Dies waren Heinrich Thines, Karl Woll und Michael<br />

Bandel. (siehe oben Näheres unter Punkt 7.6.)<br />

Pfarrer Edgar Popp aus Otterberg hielt am Sonntagmorgen unter Gottes freiem<br />

Himmel seine Predigt. Die Leitworte der Turner, Frisch, Fromm, fröhlich, Frei<br />

nahm er als Aufhänger, den Zusammenhang zwischen ausgewogener Ernährung,<br />

viel Bewegung als Voraussetzung für unsere Gesundheit und Gemütslage<br />

darzustellen. Seine Meinung über den damaligen Tanz wird wohl heute keiner<br />

mehr teilen: Er malte das Bild der gliederverzerrenden Urwaldtänze, die selbst<br />

dem Affengeschlecht unbekannt seien. Pfarrer Popp machte auch abfällige


447<br />

Bemerkungen über die schwächlichen und verweichlichten Jugendlichen, die sich<br />

nicht engagieren und nur das Saufen kennen würden 497 .<br />

Nachmittags bewegte sich ein bemerkenswerter Festzug durch die Ortsstraßen<br />

zum Festplatz am Turnerheim. Das Nachmittagsprogramm war vielfältig und<br />

wurde durch unterschiedliche Turnvorführungen spannend gestaltet.<br />

1965: Die <strong>Jahre</strong>shauptversammlung beschloss den Bau der heutigen Turnhalle.<br />

Der Baubeginn zögerte sich leider bis 1970 hinaus. 1972 konnte sie mit einem<br />

großen Sport- und Familienfest eingeweiht werden. Der Geräteraum kam in den<br />

80ern und das Sitzungszimmer entstand in den 90er <strong>Jahre</strong>n.<br />

1971: Ende der 60iger rollte eine neue Fitness-Welle von Amerika aus über ganz<br />

Westeuropa hinweg. Selbst die <strong>Erlenbach</strong>er wollten sich diesem Trend nicht<br />

entziehen. So organisierten die Turner für den 15. August 1971 den ersten<br />

internationalen Volkslauf. Mehr als 900 Läufer, Geher und Wanderer nahmen die<br />

Einladung an. Mit einem so großen Andrang hatte der Vorsitzende Heinz Weber<br />

nicht gerechnet. Start und Ziel war das Turnerheim und dann ging es bergauf und<br />

bergab zum Weinbrunnerhof. Die Teilnehmer waren von der idyllischen<br />

Streckenführung durch unsere schönen Wälder und entlang blühender Wiesen<br />

wahrhaftig begeistert. Vielen gefiel jedoch nicht die Unsportlichkeit einiger<br />

Teilnehmer, die sich durch Rempeleien und Wegstoßens freien Raum für<br />

schnelleres Laufen geschafft hatten.<br />

1972: am 13.8.1971 war der 2. Volkslauf. Dieses Mal war die Teilnehmerzahl<br />

noch größer als im Vorjahr. Der Verein hatte sich gerüstet und so konnten alle<br />

Teilnehmer am Start und Ziel und unterwegs gut mit Speis und Trank versorgt<br />

werden.<br />

1973: 13.8.. Der Volkslauf stand unter dem Motto bleib fit, mach mit. Der<br />

finanzielle Erfolg weckte Neid. Und so schwammen immer mehr Vereine auf der<br />

Laufwelle und machten sich gegenseitig Konkurrenz. 1975 war die Beteiligung so<br />

schwach, dass der Verein keinen weiteren Volkslauf mehr veranstaltete.<br />

13.11. Kerstin Barth, das Aushängeschild 498<br />

1988: Im Rahmen des Schauturnens am Samstag den 12. November ehrte der<br />

Verein seine beste Turnerin. Kerstin Barth. Dazu hatte der Vorsitzende Dietmar<br />

Zund etliche Gäste eingeladen. Der Vorsitzende des Turngaus Sickingen Heinz<br />

Christmann, Klaus Hach, der Chef des Sport- und Bäderamtes und natürlich der<br />

<strong>Erlenbach</strong>er Ortsvorsteher Oswald Henrich waren gekommen. Warum stand<br />

Kerstin Barth im Mittelpunkt der Ehrungen?<br />

Unmittelbarer Anlass war ihr bombastischer Erfolg bei dem Deutschen Turnfest<br />

in Dortmund und Bochum gewesen. An dem Wettbewerb hatten 53 Turner aus<br />

ganz Deutschland teilgenommen und unsere Kerstin hatte triumphiert. Sie hatte<br />

den Siegerpokal im Kür-4 –Kampf gewonnen. Der damalige Jugendwart Arno<br />

497 ) Aus „Die Rheinpfalz“, 5.8.1964, Heute, über 40 <strong>Jahre</strong> danach, sind wir, die damaligen<br />

Saufbolde schon Großeltern und haben im Leben pflichtgemäß unseren Mann gestanden .<br />

498 ) Quelle: „Die Rheinpfalz“<br />

447


448<br />

448<br />

Barth hob in seiner Rede hervor, dass Kerstin damit ihre langjährige und<br />

außerordentlich erfolgreiche Karriere im Kür-Vierkampf gekrönt hatte. Wie hatte<br />

alles begonnen?<br />

Bereits im Alter von zwei <strong>Jahre</strong>n begann Kerstin mit dem Turnen. Ihre Trainer<br />

waren die selbst erfolgreichen Turner-Eltern Christa und Erwin. Bereits mit fünf<br />

<strong>Jahre</strong>n beherrschte sie fast alle schweren Übungen des Bodenturnens. Mit acht<br />

<strong>Jahre</strong>n verschrieb sich Kerstin dem Kunstturn Leistungssport. Mit elf <strong>Jahre</strong>n<br />

wurde sie das erste Mal Pfalzmeisterin. Jährlich nahm sie an den Deutschen<br />

Meisterschaften teil und glänzte jedes Mal mit vorderen Platzierungen. 1988<br />

gelang ihr mit dem Sieg dann der größte Coup.<br />

Kerstin legte 1989 am Heinrich Heine Sportgymnasium das Abitur ab. Sie hatte es<br />

verstanden, in vorzüglicher Art und Weise ihre akademischen und sportlichen<br />

Ambitionen miteinander zu verbinden. Bereits als Jugendliche hatte sie sich als<br />

Gaukunst-Turnwartin betätigt. Im Rahmen ihrer Ausbildung im Bundes-<br />

Leistungs-Zentrum hatte sie als einzige Frau die Lizenz als Bundes-<br />

Kampfrichterin erworben.<br />

Kerstin hat nun selbst zwei Kinder. Neben ihrem Beruf und ihren Belastungen als<br />

Hausfrau und Mutter opfert sie wöchentlich drei Nachmittage, um ihr Können und<br />

ihr Wissen an unsere jungen Sportlerinnen weiterzugeben. Man sieht, die<br />

Mädchen sind mit großer Begeisterung beim Training und absolvieren<br />

konzentriert und engagiert jede Turnübung. Für mich als Sportler und früherer<br />

Turner ist es sehr erstaunlich, welche Spitzenleistungen da mit Feuereifer gezeigt<br />

werden. Die 11jährige Johanna ist eine Prinzessin des Hochrecks. Ihre gestreckten<br />

Riesenfelgen im Sekundentakt, umgreifen, Handstand und dann ihr geschraubter<br />

Flugabgang sieht der objektive Beobachter mit großen Augen. Der Trainerin<br />

Kerstin gebührt permanent ein Riesenbukett von dankenden und ehrenden<br />

Worten.<br />

Das Jahr 2005<br />

Unsere akrobatische Mädchengruppe (1.6.2005)<br />

Leitung Kerstin Brand, geborene Barth


449<br />

beim Dehnen und Strecken<br />

449


450<br />

450<br />

Handstand auf dem Reck, eine starke Leistung!


451<br />

Aber der Turnverein 04 <strong>Erlenbach</strong> ist auch ein anerkanntes Leistungszentrum. Viele<br />

amerikanische Familien wissen von dem guten Ruf und schicken ihre Kinder zur<br />

Ausbildung nach <strong>Erlenbach</strong>. Von der großen Mädchengruppe kommen nur noch vier<br />

aus <strong>Erlenbach</strong>.<br />

451


452<br />

452<br />

13.12. Der prot. Kindergarten<br />

1935 war in der Bergstraße das alte Kindergarten-Gebäude errichtet worden, das<br />

allen damaligen Hygiene - Vorschriften entsprach. Nach dem Kriegsende war der<br />

Kindergarten wegen des Wohnungsmangels erst einmal privat bewohnt. Als die<br />

französischen Manövertruppen Platz für ihre Soldaten benötigten, bot die<br />

Gemeinde das Gebäude als Kommando- und Leitstelle an. Ab 1949 bemühte sich<br />

die Gemeinde um eine baldige Wiedereröffnung. Zu diesem Zweck schloss sie<br />

mit dem Diakonissen-Mutterhaus in Marburg einen Vertrag zur Gestellung<br />

einer Kindergärtnerin. Aber sehr schnell kam die Gemeinde an ihre finanziellen<br />

Grenzen. Deshalb beabsichtigte der Gemeinderat, das Gebäude an die<br />

Evangelische Kirche der Pfalz zu verkaufen und den Betrieb der protestantischen<br />

Kirchengemeinde zu übertragen. Natürlich wollte sich die Gemeinde nicht ganz<br />

aus ihrer Verantwortung stehlen und sie sicherte dem kirchlichen Träger einen<br />

jährlichen Betriebszuschuss zu.


453<br />

13.13. Der FCE<br />

Der Krieg war schlimm gewesen, aber dennoch ging das Leben weiter. Man<br />

benötigte Ablenkung und Sport ist und war hierfür die beste Möglichkeit. Die<br />

Militärverwaltung in Otterbach genehmigte im Dezember 1945 499 wieder den<br />

Amateur-Fußball. Selbst die Turner fanden sich wieder ein, zuerst als eine Abteilung,<br />

aber schon 1949 gründete sich der Turnverein 1904 wieder neu.<br />

1950 Die <strong>Erlenbach</strong>er Fußballer waren schon vor dem Krieg spitze, auch jetzt hatten<br />

sie in ihrer Liga keinen adäquaten Gegner. 1950 stiegen sie auf. In der<br />

Meistermannschaft spielten erstklassige Leute, deren Namen noch heute einen guten<br />

Klang haben. Karl Weber, Walter Hager, Willi Merk, Karl Thines, Hugo<br />

Schneider, Fritz Sokoly, Eugen Merk, Erwin Schmidt, Herbert Martin (*<br />

21.10.1918). August Schneider und Fritz Heinrich.<br />

Das Photo zeigt die Herren Sportfunktionäre noch ganz in der alten Tradition, ohne<br />

Hut galt man nicht als angezogen.<br />

499 ) 1946: neue Mitglieder waren Walter Hager, Lesoine Kurt, Hans Reisel, Fritz Sokoly und Karl<br />

Weber<br />

453


454<br />

454<br />

Diese Mannschaft gewann die Meisterschaft der Bezirksklasse und stieg damit in die<br />

II. Amateurliga auf. Die fünf Betreuer waren von links Hans Blauth, Artur Strack<br />

dann die siegreiche Elf: bestand aus Karl Weber, Heiner Katzenbach, Daniel<br />

Stanger, Werner Marburger, Klaus Illig, Fritz Sokoly, Hugo Schneider, Eugen Merk,<br />

knieend Karl Christmann, August Schneider und Fritz Heinrich. Neben dem<br />

Schiedsrichter stehen Albert Winter (die Schwalb) Karl Hix und Kurt Bandel


455<br />

13.14. Die Sportler von 1955<br />

Am 27. Dezember teilten die beiden Sportvereine ihre Mitgliederzahlen dem<br />

Bürgermeisteramt <strong>Erlenbach</strong> mit. Bürgermeister war damals Herr Merk.<br />

455


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aktive Mitglieder<br />

456<br />

FCE Turnverein<br />

bis 13 <strong>Jahre</strong> 11 35 (19 weibl<br />

14 bis 18 <strong>Jahre</strong> 13 24 (8 weibl<br />

über 18 <strong>Jahre</strong> 32 12<br />

passive Mitglieder 149 (2 weibl 42<br />

insgesamt 207 (2 weibl 113 (2 weibl<br />

Liebe Leser, Sie sehen der Turnverein hat und hatte zwei Vorteile. Erstens mehr<br />

als die Hälfte sind aktive Sportler und zweitens überrascht der hohe Anteil an<br />

Mädchen und Frauen, die Sport treiben.<br />

Freunde kicken


457<br />

13.14. Bau der Sportanlagen<br />

1950: Die FCE- Generalversammlung unter der Leitung ihres Vorsitzenden<br />

Richard Groß 500 vom 16.1.1950 war richtungweisend. Sie beschloss den heutigen<br />

Sportplatz zu bauen. Der Vorstand nahm mit der Gemeinde <strong>Erlenbach</strong><br />

dementsprechende Kontakte auf und fand offene Ohren und Türen. Bereits am<br />

15.6.1950 schloss der Vorstand mit der Gemeinde einen Pachtvertrag.<br />

Richard Groß, Vorstand von 1949 bis 1952, er war Schreinermeister und half<br />

nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft, die Firma Pfaff wieder aufzubauen.<br />

Jetzt konnte der Verein an die Realisierung gehen. Durch die Vereinsaktivitäten<br />

gewann der Verein viel Sympathie. 14 neue Mitglieder traten 1950/51 ein, die bis<br />

zu ihrem Tod dem Verein die Treue hielten 501 . Zahlreiche größere und kleinere<br />

Spenden häuften sich zu einer erstaunlichen Summe. Bei der Weihnachtsfeier kam<br />

nochmals viel Geld zusammen. Dann war erstmals Schluss, denn es war Winter<br />

und es lag Schnee. Der Boden war zudem gefroren. Als das Wetter sich besserte,<br />

versammelten sich zahlreiche Helfer, um das Waldstück zu roden und für den<br />

Platzbau aufzubereiten. Das war ein hartes Stück Arbeit, das sich bis in das Jahr<br />

1956 502 hinzog. Denn schwere Maschinen standen nicht zur Verfügung. So<br />

dauerte es mehr als fünf <strong>Jahre</strong>, bis endlich am Wochenende des 28. und 29. Juli<br />

1956 die Einweihungsfeier den offiziellen Spielbetrieb auf dem Buchberg<br />

eröffnete. Es war ein großes Fest und ein hervorragender Rahmen, um Danke zu<br />

sagen. Ein Beisitzer hatte die geleisteten Stunden aus den Helferlisten aufaddiert<br />

und war zu einem erstaunlichen Ergebniss gekommen. Mehr als 20 Mitglieder<br />

hatten jeweils mehr als 500 Stunden beim Stadionausbau erbracht 503 .<br />

Morgens war der Festgottesdienst und nachmittags, nach dem Eröffnungsspiel,<br />

spielte die Kapelle des Musikvereins. Zur Erinnerung und als Dankeschön an die<br />

Zehntausend Helferstunden errichtete die Vereinsleitung unter der Leitung von<br />

Kurt Bandel einen heute wenig beachteten Gedenkstein, der in der Rundung zur<br />

Mehrzweckhalle steht. Der Sportplatzbau war ein anerkennenswerter Höhepunkt<br />

für die Vereinsarbeit Kurt Bandels, um die Verantwortung in die Hände Kurt de<br />

Schryvers zu legen. Denn Kurt betrieb in KL im alten Pfalztheater-Gebäude<br />

einen gut gehenden Photoladen, der seine ganze Arbeit nun erforderte.<br />

1957: Kaum war diese Last geschultert, nahm der Verein das nächste große<br />

Projekt ins Visier: das Vereinsheim. Fachleute schätzten den Bau auf 70.000 DM.<br />

Bereits ab dem Frühjahr 1958 standen samstags die Helfer wieder unentgeltlich<br />

bereit. Wer mauern konnte, mauerte. Auch genug Laien leisteten wertvolle<br />

Handreichungen wie: Mörtel anrühren & tragen, Steine holen und bereitstellen.<br />

Mittags Schlag 12 Uhr kamen die Hausfrauen oder die Kinder mit den<br />

Essenskännchen und versorgten die verschwitzten Arbeiter. Insgesamt benötigten<br />

die fleißigen Heinzelmännchen drei <strong>Jahre</strong>, um den ersten Bauabschnitt fertig<br />

500 ) Richard Groß war von 1949 bis 1952 FCE Vorsitzender. Ihm folgte für 6 <strong>Jahre</strong> Kurt Bandel.<br />

501 ) Barth Erwin, Bang Karl †, Becker, Adolf, Hager Werner, Herbach Gerhard, Herbach Hardi,<br />

Herbach Philipp, Korn Heiner, Erhard Marky, Hugo Merk, Wilfried Müller †, Eugen Reisel †,<br />

Otto Wenzel und Hermann Wenzel.<br />

502 ) 1956 traten Peter Knieriemen und Horst Ruelius ein!<br />

503 ) Besonderes Engagement hatten gezeigt: Karl Trautwein, Richard, Groß, de Schryver Kurt,<br />

Albert Winter, Karl Hix, Otto Herbach, Fritz Knieriemen, Artur Strack, Schneider Hugo, Lesoine<br />

Kurt, Hartwig Speier, Heinz Zimmer, Bandel Kurt, Fritz Heinrich und Kurt Wilhelm, Weber Karl,<br />

Willi Lenz, Eugen Engel, Kurt Wilhelm, Jacob Herbach, Barth Emil<br />

457


458<br />

458<br />

zustellen. Sie konnten stolz sein und erhielten deshalb von allen Anerkennung.<br />

Was hatten sie nicht alles geleistet? Gezimmert, das Dach gedeckt, die Elektro-<br />

und Sanitär-Installationen erledigt, verputzt, gefliest, gestrichen und Estrich<br />

gelegt. So entstanden die Duschräume & Umkleidekabinen für die Spieler, ein<br />

Sitzungsraum und eine Gaststätte mit einer kleinen Wohnung.<br />

Doch alles war etwas zu klein und zu beengt geraten. So war die Erweiterung<br />

zwangsläufig. Die finanziellen Mittel errang der FCE 1964 durch den Verkauf<br />

seines alten Geländes, auf dem acht Wohnhäuser entstanden. Damals nahm das<br />

Sportheim die Gestalt und den Schnitt an, den es heute noch prägt. Längst sind<br />

wieder Renovierungen und Verbesserungen fällig, um einen zeitgemäßen<br />

Standard halten zu können.


459<br />

13.15. Der Gesangsverein<br />

459


460<br />

460


461<br />

13.15. Das Unwetter am 11.5.2000<br />

Im 18. Jahrhundert war man felsenfest davon überzeugt, dass der liebe Gott die<br />

bösen Sünder bestrafte. Hierfür nahm unser himmlischer Vater Blitz, Donner,<br />

Regen- und Hagelstürme zur Hand. Wenn dies auch heutzutage zu treffen würde,<br />

dann sind auf dem Ochsenberg und in der Weiherstraße <strong>Erlenbach</strong>er Sünder<br />

ansässig. Aus diesem Grund sandte er am späten Samstagnachmittag mal ein paar<br />

eindrucksvolle Abmahnungen. Gegen 18 Uhr ging es los. Es krachte und blitzte<br />

direkt über unseren Köpfen und es war das schwerste Unwetter seit Jahrzehnten.<br />

Walnussgroße Eisbrocken krachten auf die Haus- und Autodächer, die nach<br />

kurzem wie Streuselkuchen aussahen. Das Wasser stieg und stieg und bald danach<br />

war aus der Weiherstraße ein rasant fließender Bach geworden. Die Kinder hatten<br />

Spaß an dem, was sie sahen. Die Hausbesitzer schauten erst erstaunt, dann doch<br />

entsetzt, was sich innerhalb weniger Minuten entwickelte. Das Wasser reichte bis<br />

an die Radnaben der Autos. Wer Pech hatte, dem lief blitzartig der Keller voll.<br />

Die Feuerwehren aus KL, Morlautern und Siegelbach waren prompt zur Stelle.<br />

Dem Wehrführer Hans-Otto Kraus genügte ein geübter Blick und dann kamen<br />

seine Kommandos. Unsere Helfer öffneten die schweren Gullys, damit das<br />

Wasser ablaufen konnte. Daraufhin begannen die Wasserwehrleute koordiniert<br />

und rasant ihren Kampf gegen das nasse Element. Als die dicken C- Rohre<br />

lagen, pumpten die starken Lautrer Motoren mit voller Kraft und die Nachbarn<br />

halfen sich gegenseitig bei der Schadensbegrenzung bzw. deren Beseitigung.<br />

Das <strong>Erlenbach</strong>er Feuerwehr-Auto ist auf dem Chassis eines 7,49 Tonnen Daimler<br />

LKW aufgebaut. Die berühmte Fachfirma Ziegler fertigte darauf eine rund um<br />

perfekte Feuerbekämpfungs-Einheit. Das Fahrzeug hat die Typenbezeichnung LF<br />

8/8 und bringt 9,2 Tonnen Gesamtgewicht auf die Achsen. Der permanente<br />

Tankinhalt beträgt 800 Liter. Die Pumpenleistung von 800 Liter je Minute ist<br />

beachtlich. Der Wasserdruck von 8 bar löscht unverzüglich kleinere Brandherde.<br />

An den Einsatzort können neben dem Wehrführer noch 8 Feuerwehrleute<br />

mitfahren.<br />

Regelmäßige Wartung und Pfleg tut not. Diesmal erledigt von Michael und<br />

Martin Bürthel und Thomas Heinrich.<br />

13.15. Gefesselt in einer blauen Plastikhülle<br />

eine Männerleiche im Hagelgrund<br />

2005, 25. März: Am Karfreitag war wunderschönes Wetter. Die Sonne schien und<br />

angenehmes Frühlingswetter lockte zum Spaziergang. Die 51jährige Carla Eberle<br />

packte ihren Hund „Bino“ in den Kofferraum und fuhr in den Hagelgrund. Zuerst<br />

führte sie ihn an der Leine und dann durfte er frei herumlaufen. Die beiden liefen bis<br />

zur Waschmühle und dann kehrten sie um. Der Weg bereitete den beiden einen<br />

vergnüglichen Tag und öffnete ihr Herzen. Dass ihr viele Menschen begegneten,<br />

störte sie nicht. Bino war in seinem Element. Stöckchenwerfen und dann ab und zu<br />

sprang er in den Eselsbach. So ging es langsam wieder zum Auto zurück.<br />

Kurz vor 18 Uhr: Doch kurz vor der K 9 schlug Bino an. Carla Eberle rief den<br />

Hund, aber der kam nicht. Bino bellte und bellte und rührte sich nicht vom Platz.<br />

Also ging Frau Eberle die 30 Meter durch die Wiese. Was sie sah, ließ ihr Herz vor<br />

Schreck fast stehen. Ein Totenschädel grinste sie an. Sie packte ihren Hund am<br />

461


462<br />

462<br />

Halsband und rief mit dem Handy die Polizei an. Was dann kam, war Routine. Die<br />

Leitstelle alarmierte Kriminalpolizei und Feuerwehr. Doch was war wirklich<br />

passiert? Wir zitieren aus der Rheinpfalz Nr. 72 vom 29. März.<br />

„Es war am säten Abend des Karfreitags, eine Szene wie aus einem Krimi-Reißer.<br />

Die Stille des Eselsbachtals an der kleinen Brücke über die Kreisstraße 9 in der<br />

Gemarkung <strong>Erlenbach</strong> wurde durch das laute Motorgeknatter zweier Stromaggregate<br />

der Feuerwehr zerrissen. Scheinwerfer erhellten mehr als 500 Quadratmeter des<br />

Wiesentals in ein gespenstiges Kunstlicht. Nebelschwaden zogen durch das Tal,<br />

legten sich wie Schleier um die Flutlichtstrahler. Polizisten hatten ein weißrotes<br />

Absperrband großzügig um die Fundstelle gespannt.<br />

In der Wiese in Richtung Waschmühle waren im kargen Licht vier Menschen<br />

auszumachen, die sich über etwas am Boden beugten: Beamte der Kriminalpolizei,<br />

die sich um den makabren Fund kümmerten, den der Hund der Spaziergängerin<br />

Stunden vorher aufgestöbert hatte. Es handelte sich um die flüchtig mit Erdreich<br />

bedeckte und wenige Zentimeter tief, offensichtlich in aller Eile eingebuddelte<br />

Leiche eines Mannes. Gefesselt mit einem Computerkabel war der Tote eingehüllt in<br />

eine blaue Plastikhülle.<br />

Der Körper des Unbekannten war teilweise bereits mumifiziert. Was daraus<br />

schließen lässt, dass er bereits geraume Zeit in der Erde lag. Teile der Hände und<br />

Füße fehlten, sie waren vermutlich von Wild frei gescharrt und gefressen worden.<br />

Ein Gerichtsmediziner aus Mainz kam noch am Abend zur Fundstelle und nahm<br />

nähere Untersuchungen vor.<br />

War die Fundstelle auch der Ort an dem der Mord geschah? Nachdem die Spuren<br />

gesichert waren, brachte ein Beerdigungsunternehmen die Leiche zur<br />

gerichtsmedizinischen Untersuchung. Die Polizei erklärte, die Leiche sei inzwischen<br />

obduziert worden. Es handelte sich um einen 1,83 m großen Mann, der etwa 40 – 50<br />

<strong>Jahre</strong> alten Mitteleuropäer. Aber weder die Identität, noch die genaue Todesursache<br />

konnten festgestellt werden. Weitere Untersuchungen, auch toxilogischer Art werden<br />

folgen.<br />

30. März Am Dienstag gelang die Identifizierung. Ein Mitarbeiter der<br />

Stadtverwaltung brachte die Polizei auf die Spur. Der hatte sich durch die<br />

Presseveröffentlichung an gefundene Ausweispapiere erinnert. Er rief an und<br />

Polizisten holten die Dokumente am Dienstag ab. Daraufhin ermittelte die Kripo den<br />

Zahnarzt des Toten. Jetzt steht fest, es handelt sich um einen 48 jährigen<br />

Russlanddeutschen, der allein in einem Einzimmer- Appartement wohnte. Vor etwa<br />

4 Monaten sei er verschwunden und der Vermieter renovierte die Wohnung und<br />

vermietete sie weiter.


[AKTEN]<br />

Ober Appelations Gericht 311<br />

[BERUFE - POLIZEIDIENER]<br />

Knieriemen, Jacob III. 367, 389<br />

[BERUFE)<br />

Feuerwehrhauptmann 461, 492, 494<br />

[BERUFE]<br />

Metzger 352, 419<br />

463<br />

INDEX<br />

[BERUFE] 220, 227, 238, 243<br />

Adjunkt 374, 375<br />

Bauschaffner 374<br />

Bauunternehmer 374, 375<br />

Bezirksbauschaffner 374, 376<br />

Bürgermeister 373, 374, 375, 376<br />

Chirurg 219<br />

Dragoner 169, 231, 290, 305<br />

Fußsoldaten 72, 74, 87<br />

Geometer 340<br />

Hebamme 204, 307, 358, 380<br />

Hirte 187, 231, 234, 260, 272, 341<br />

Hutmacher 119, 239<br />

Landrat 204, 205, 328, 459, 494<br />

Landwirte 373<br />

Polizei 174, 175, 261, 347, 493, 522, 523<br />

Polizeidiener 374<br />

Schäfer 230, 231, 260, 273, 341, 351, 352, 407, 419, 526<br />

Schreiner 183, 205, 365, 402, 432<br />

Schultheiß 15, 20, 23, 31, 66, 67, 68, 69, 70, 73, 75, 115, 166, 174, 221, 225, 260, 261, 263,<br />

269, 271, 273, 278, 353<br />

Steinmetzmeister 23, 36<br />

Strumpfstricker 248<br />

Tuchmacher 230<br />

Unternehmer 374, 376<br />

Zimmerleute 201, 202, 365<br />

[KAISER, KÖNIGE, POLITIKER]<br />

Richelieu, Kanzler Frankreichs 132, 146<br />

[LEHRER]<br />

Karl Gugel 401, 418, 428, 429<br />

[LEHRER]<br />

1717 - 1726 Bourgeois David 189, 197, 198, 201, 203, 206, 207, 209, 211, 215, 216, 222<br />

Anthone Migeot (bis 1714) 190, 197, 216, 220, 333<br />

Antoine Migeot (bis 1714) 189, 192, 202, 204<br />

August Schneider, 1913 387, 388, 390<br />

Ernst Stamm (1824 - 1844) 361<br />

463


464<br />

464<br />

Ernst Stamm (1824 - 1<strong>850</strong>) 361<br />

Hedwig Weber 428<br />

Heinrich Hofstadt, Morlautern 387<br />

Heinrich Jeblick 387, 390, 427<br />

Jacob Schmidt 418, 427, 429<br />

Johann Jacob Rheinheimer 361<br />

Johann Peter Gutenberg († 1781) 265, 273<br />

Johann Peter Gutenberg (oo 1781) 265, 274, 361<br />

Johanna Steiner 400<br />

Jost Riemenschneider († 1740) 232<br />

Jost Riemenschneider, († 1740) 263<br />

Julius Schmidt (1900 - 1916) 386, 387, 388<br />

Julius Schmidt (1900 – 1916) 390<br />

Julius Schmidt (1900 – 1916) 390<br />

Julius Schmidt (1900 – 1916) 390<br />

Paula Guth 401<br />

Riemenschneider, Jost 231, 232, 233, 263, 361<br />

Thekla Weynantz (1916) 387, 390<br />

Valentin Caub † 1728, 230, 263<br />

Wilhelm Cherdron (1906) 371, 387<br />

Wilhelm Ludt 387, 390, 427<br />

[ORTE<br />

Obermoschel 158<br />

[ORTE)<br />

Pfeddersheim, Bauernkrieg<br />

[ORTE]<br />

Alsenborn 26, 304<br />

Sedan 160, 168, 389<br />

[ORTE]<br />

Albisheim 50, 52<br />

Albisheim a.d. Pfrimm 39, 125, 182, 322<br />

Albisheim a.d.. Pfrimm 173<br />

Alsenborn 75<br />

Alsenbrück 22, 35<br />

Altleiningen 84, 85, 279<br />

Alzey 253, 327, 351<br />

Aschaffenburg 84<br />

Avignon, Papstsitz 23<br />

Baalborn 19, 185, 246, 296, 311, 341, 344, 488, 494<br />

Bacherach 287<br />

Bamberg 28<br />

Bayersfeld 374<br />

Bergstraße 13, 170, 198, 438, 443, 456, 470, 471, 495, 499, 521<br />

Bisterschied 375<br />

Bitsch 48, 142, 289<br />

Bockenheim 23, 33<br />

Bornberg, 1793 Schlacht 294<br />

Boulay, Lothringen 146<br />

Brunnenwiesen 17<br />

Buchberg in <strong>Erlenbach</strong> 12, 294, 295, 303, 380, 513<br />

Burg Vohburg, Bayern 35<br />

Burg Wolfstein bei Landshut 36


465<br />

Cambrai 173<br />

Colmar 48<br />

Den Haag 300<br />

Dielkirchen 80<br />

Disibodenberg 79<br />

Disibodenberg, Kloster 24<br />

Donauwörth 66<br />

Drehenthaler Glashütte 197, 203, 207, 229, 231, 274, 344<br />

Dreisen, früher Münsterdreisen 50, 51, 53<br />

Duchroth 278<br />

Dürkheim 33, 309, 328<br />

Enkenbach 12, 21, 26, 36, 304, 375<br />

Erfenbach 116, 231, 271, 301<br />

<strong>Erlenbach</strong> 71, 115, 153, 159, 188, 200, 209, 211, 212, 214, 216, 217, 219, 221, 223, 225, 269,<br />

316, 317, 340, 341, 356, 366, 373, 374, 375, 376, 399, 400, 406, 409, 430, 431, 444, 457,<br />

474, 509, 518, 519, 530<br />

Eselsmühle 201<br />

Florenz 63<br />

Frankenthal 107, 140, 159, 160, 286<br />

Frankfurt 22, 29, 35, 60, 62, 68, 74, 93, 121, 144, 170, 200, 201, 203, 210, 215, 219, 286, 482<br />

Fröhnerhof 304<br />

Galgenschanze in KL 290, 303<br />

Gaststätte 380, 420, 432, 433, 514<br />

Geinsheim 262<br />

Gembloux, Schlacht 1576 106<br />

Gersweilerhof 373, 376, 405<br />

Gersweilerkopf 17, 304, 312, 444<br />

Glantal 291<br />

Göllheim 51, 301, 304<br />

Hagelgrund = Eselsbachtal 17, 71, 75, 275, 277, 303, 312, 444, 446, 453, 522<br />

Hanau 140, 200, 201, 219, 222<br />

Heiligenmoschel 72, 280, 283, 303, 305, 329, 553<br />

Heiligenmoschel (1632) 129<br />

Hockenheim 169<br />

Holzappel 175, 182, 188, 189, 193, 213, 219, 220, 248<br />

Höningen 85<br />

Höningen, Kloster 85<br />

Hornbach 79<br />

Husarenäcker 265, 267, 268, 269, 303, 351, 521<br />

im Welchental 298, 383<br />

Kaiserslautern 317, 336, 373, 374, 375, 400, 406, 530<br />

Kaiserstraße 69, 329<br />

Kaiserstraßen 309, 327, 328<br />

Katzweiler 39, 185, 218, 219, 260, 289, 291, 303, 312, 333, 489<br />

Ketzenwoog 71<br />

Kloster Rosenthal 63<br />

Kohlplatte 17, 312<br />

La Chapelle 166<br />

La Chapelle, Picardie, einige Bürger kamen nach Otterberg 160, 164<br />

Lachen 72, 169, 172<br />

Ladenburg 170, 172, 312<br />

Lambrecht 15, 19, 69, 183<br />

Landau 100, 262, 286, 287, 298, 299, 303<br />

Lanzenbrunner Weiher 259<br />

Lauerhof 294, 295, 296<br />

Lauterecken 290, 293, 308, 309, 336<br />

465


466<br />

466<br />

Limoges 103, 105, 266<br />

Lochwiesen 17, 19, 444<br />

Longwy 285<br />

Mainz 12, 15, 19, 22, 26, 29, 31, 34, 35, 38, 39, 71, 72, 90, 121, 128, 139, 144, 183, 267, 285,<br />

286, 289, 300, 305, 310, 322, 323, 326, 327, 328, 369, 523, 551<br />

Mainz, Mayence 300, 309, 325<br />

Mannheim 70, 107, 170, 174, 214, 218, 219, 280, 309, 452, 455<br />

Marienthal 15, 183, 306<br />

Marphée, 1641 Schlacht bei Sedan 139, 151, 152<br />

Messersbach 30, 230, 255<br />

Metz 33, 104, 143, 160, 161, 174, 175, 181, 222, 232, 233, 263, 266, 270, 325, 326, 327, 328,<br />

393, 395, 551<br />

Mölschbach 313, 316, 317, 530<br />

Monts en Honau, 1685 Einwanderung 175, 176<br />

Morlautern 375<br />

Münchschwanderhof 89, 234<br />

Münsterdreisen, heute Dreisen bei Kibo 36<br />

Namur 104<br />

Neuhemsbach 255<br />

Neukirchen 19, 233, 276<br />

Neustadt 12, 84, 88, 107, 140, 169, 172, 327, 470<br />

Niederkirchen 72, 99, 173, 252, 253, 254, 255, 256, 259, 278, 308, 341<br />

Nîmes 187<br />

Nîmes, Geburtsort Fauchers 187<br />

Nördlingen, 1634 Schlacht 132, 139<br />

Oberndorf 29, 47, 52, 57<br />

Odenbach 71, 72, 83, 251, 252, 254, 255, 257, 309, 311<br />

Odernheim 79, 145<br />

Offenbach am Glan 79<br />

Oggersheim 309<br />

Oppenheim 12, 84, 85, 185, 188, 231, 286, 300<br />

Oppenheim, wichtige Festung und Rheinübergang 121, 122, 123, 124, 127, 155, 158, 173, 181<br />

Otterberg 340, 373, 374, 375, 400<br />

Paris 22, 68, 101, 107, 116, 146, 285, 300, 309, 325, 326, 327, 328, 388, 396, 551<br />

Pavia, 1329 Vertrag 67, 90<br />

Petite-Roselle 404<br />

Pfeddersheim 84, 85, 86, 87, 88<br />

Philippsburg 169, 172<br />

Picardie, Provinz im Nordosten Frankreichs 105, 160, 164, 169, 174, 186, 393, 438<br />

Pisa 63<br />

Provinz Nordosten Frankrachs 101, 160, 164<br />

Ramstein 20, 73, 83, 301, 302, 305, 352<br />

Rehborn 145, 254<br />

Reichenbach 33, 75, 145<br />

Reichenbacher Hof 293<br />

Reipoltskirchen 81, 254, 305, 308, 309<br />

Remigiusberg, Kloster 79<br />

Retzbach, Niederdonau 446<br />

Rijswijk, 1697 Friedensvertrag 183<br />

Rockenhausen 129, 217, 218, 219, 234, 248, 274, 305, 306, 336, 350<br />

Rohrbach 19, 26, 232, 276<br />

Rosenthal, Kloster bei Eisenberg 51<br />

Rottweil, 1643 Schlacht 149<br />

Saarbrücken 103, 133, 139, 143, 177, 266, 309, 328, 410, 452, 469<br />

Sambach 23, 31, 32, 68, 69, 89, 115, 116, 165, 186, 260, 294, 295, 313, 314, 333<br />

Sandwallweiher 71


467<br />

Sankt Alban 33<br />

Saulheim 15, 19, 29<br />

Schallbrunnen im Hagelgrund 296, 311<br />

Schallbrunnertal 16, 60<br />

Schallodenbach 291, 303, 308<br />

Schlangen-Woog 16<br />

Schlangenwoog im Hagelgrund 71<br />

Schmitterhof 438<br />

Schneckenhausen 291, 293, 295<br />

Schorleberg bei Alsenborn 304<br />

Sedan, seit 1641 Asylort 142, 160, 164, 166, 167, 186<br />

Sedan, Zufluchtsort 161, 165, 278<br />

Sembach 256, 296, 304<br />

Sinsheim, 1674 Schlacht 169, 170, 172<br />

Sivac 278<br />

Speyer 19, 29, 33, 34, 38, 39, 41, 70, 73, 79, 81, 82, 83, 84, 89, 119, 171, 182, 251, 286, 287,<br />

309, 311, 314, 331, 335, 337, 339, 340, 360, 387, 388, 391, 392<br />

Sponheim 20, 66, 67, 72, 352<br />

St. Germain en Laye 132, 163<br />

Standenbühl 351<br />

Staudernheim 145<br />

Steinwenden 20, 73, 83, 218, 352<br />

Straßburg 46, 47, 50, 57, 65, 84, 99, 104, 142, 154, 157, 171, 177, 183, 185, 226, 261, 262, 266,<br />

310, 325<br />

Stüterhof 88<br />

Turnerheim 22, 61, 95, 118, 257, 305, 313, 351, 420, 424, 426, 437, 476, 493, 503<br />

Valenciennes 173<br />

Valmy 285<br />

Versailles 285, 290, 400<br />

Vogelweh 290, 303<br />

Vogelweh, Vogel Weeh 301<br />

Waldböckelheim, Plünderung 1635, 144<br />

Waldgrehweiler 375<br />

Waldmohr 291<br />

Weihenstephan 46<br />

Weilerbach 12, 20, 73, 83, 352, 488<br />

Weinbrunner Hof 206, 233, 234<br />

Welchental 73<br />

Weselberg 230<br />

Wetzlar 299<br />

Weyler, Nähe vom Reifen-Broschart 108, 182, 194, 212, 213, 214, 215, 216<br />

Winnweiler 129, 200, 277, 301, 303, 305, 310, 328, 336, 350<br />

Wittenberg, Schloßkirche 76<br />

Wolfstein 252, 258, 306, 551<br />

Worms 33, 39, 40, 89, 93, 139, 144, 286<br />

Worms, Reichstag 12, 76, 77, 79, 253<br />

Wörsbach 120, 161, 252, 260<br />

Würzburg 84, 121, 387, 462<br />

Zweibrücken 76, 77, 79, 80, 336<br />

[ORTE]]<br />

Albisheim 227, 321<br />

[ORTE}<br />

Lämmchesberg 301, 303<br />

467


468<br />

468<br />

[REICHSWALD]<br />

Gersweilerhof im Reichswald 17, 20, 21, 25, 69, 73, 111, 181, 201, 280, 281, 311, 351, 352,<br />

353, 362, 382, 453, 490, 521<br />

{ORTE]<br />

Otterbach 69, 89, 107, 230, 260, 271, 283, 295, 301, 303, 313, 330, 332, 333, 334, 352, 361,<br />

377, 522<br />

ABT ADAM<br />

Abt von Disibodenberg 79<br />

ABT ANTON RATZ<br />

von Disibodenberg 79<br />

ABT CONRAD<br />

1209, bestätigt die Waldrechte 19, 73<br />

ABT FOLKARD<br />

1241, Bau der Steinrose 22<br />

ABT JOHANN VON KINDHAUSEN<br />

von Hornbach 79<br />

ABT OTTO VON ENKENBACH<br />

1253 Probst 36<br />

ABT STEPHAN<br />

1195- 1225 Abt 19, 26<br />

ABT STEPHAN VON OTTERBERG 26<br />

ABT ULRICH<br />

1241 - 48, kauft Wald bis Alsenbrück 22, 35<br />

ABT WALTHELM<br />

1247 - 1259 in Otterberg 23<br />

1247 -59, kaufte Höferer Land 23, 25, 36<br />

kaufte 1253 Höferer Land 36<br />

ABT WILHELM VON ST. GALLEN<br />

1298 Kämpfer bei Göllheim 52, 55<br />

ACHENBACH, JOH. HEINRICH<br />

1650<br />

reform. Pfarrer in Otterberg 165<br />

AMBERT<br />

franz. General 291, 292, 300, 301, 302, 303<br />

BALDUIN<br />

Erzbischof von Trier, Bruder König Heinrichs VII. 62<br />

BAMBERG<br />

1644, Kommandeur von Philippsburg 154<br />

BARTH


469<br />

Anna Catharina (1775) 317, 530<br />

Carolina (±1818) 317, 530<br />

Catharina (±1814) 317, 530<br />

Charlotta (1826) 317, 530<br />

Charlotta Elisabetha (1781) 317, 530<br />

Jacob (1821) 317, 530<br />

Jacobina Elisabetha (1783) 317, 530<br />

Johann Heinrich III. (±1812) 317, 530<br />

Johann Heinrich, genannt der Große (1773) 317, 530<br />

Johann Michel (1748) 316, 530<br />

Leonhard (±1795) 317, 530<br />

Leonhard (1810) 317, 530<br />

Maria Catharina (1789) 317, 530<br />

Maria Elisabetha (1771) 317, 530<br />

Martha Catharina (1778) 317, 530<br />

Martha Katharina 317, 530<br />

BARTH, DANIEL<br />

verkauft an FCE Wiese 419<br />

BARTH, JOHANN HEINRICH<br />

Eheschließung 1809 313<br />

BLÜCHER<br />

Gerhard Leberecht von, Feldmarschall 291<br />

preuß Feldmarschall 291, 293, 295, 296, 299, 304, 305, 327<br />

BOLANDEN<br />

berühmtes Grafengeschlecht 23, 33, 222<br />

BOUILLON<br />

vgl. Duc de Bouillon & Wilhelm v Oranien 81, 139, 150, 151, 152, 160, 161, 168<br />

BOURGEOIS, DAVID<br />

1717 - 1729 Spendensammlung und Lehrer 211<br />

BRAUNSCHWEIG<br />

Herzog Wilhelm Ferdinand, Heerführer 290, 293, 294, 298, 300<br />

BROSCHART<br />

Reifenhändler in Otterberg 32<br />

BÜRGERMEISTERS HOFFMANN<br />

1724 in Otterberg 214<br />

CARL THEODOR, KURFÜRST<br />

regierte 1743 - 16.2.1799 287<br />

CARL THEODOR, KURFÜRST<br />

regierte 1743 - 16.2.1799 281<br />

CARNOT<br />

Kriegsminister 298<br />

CASPAR BECKER<br />

Schultheiß in <strong>Erlenbach</strong> 166, 228, 260<br />

469


CERELOTT, ANTOINE<br />

1668 - 1678, Pfarrer in Otterberg 187<br />

470<br />

470<br />

CHÂTILLON<br />

1641, franz. General, verlor die Schlacht bei Sedan 151, 152<br />

CLARA EUGENIA ISABELLA<br />

Infantin, Tochter des span Königs 125<br />

CLIGNET<br />

Dr. war 1579 wallonischer Pfarrer Otterbergs 105, 107, 194, 212<br />

CLIGNET, DR.<br />

1. wallonischer Pfarrer seit 1579 107, 108, 182<br />

CLOSETT, FRANZ<br />

1818, Schäfer des Gersweilerhofes 352<br />

CONDÉ<br />

Hugenottenführer 101<br />

CRUCIGER<br />

Crusiger, Johann Caspar, um 1720 Dekan 195, 200, 206, 218, 222, 223<br />

CUSTINE<br />

Adam Philippe, General, eroberte 1792 Mainz 289<br />

CUSTINE, ADAM PHILIPP<br />

franz General, † 1793 286<br />

DER STAMMLER<br />

Pfalzgraf Rudolf I. Stammvater der Kurpfalz 67, 68<br />

DIPPOLD, KARL HEINZ<br />

Ortsvorsteher 518, 519<br />

DOLL<br />

Joh. 375<br />

DÖRHAGEN, CONRAD<br />

1684 Pfarrer in Heimkirchen 178<br />

DU CLOUX, BARTHÉLEMY<br />

1633 - 38, wallon Pfarrer Otterbergs 187<br />

DUC D´ENGUIEN<br />

1644, 46, franz. Oberbefehlshaber eroberte mit Turenne die Pfalz 158<br />

General, Bruder des franz. Königs 153, 155, 156<br />

DUC DE BOUILLON<br />

Fréderic Maurice, Calvinist, Bruder Turennes, genannt Prinz des Friedens, machte Sedan zum<br />

Asyl 149, 150, 151, 152<br />

DUC DE GUISE<br />

2. Sohn des Herzog Karl von Lothringen, Erzbischof von Reims, Gegner Richelieus 150, 151


471<br />

ENGELMANN<br />

Jean Pierre, Pfarrer, 1715 - 1751 108, 119, 179, 180, 182, 188, 190, 191, 192, 193, 194, 195,<br />

196, 197, 198, 199, 200, 201, 202, 203, 206, 207, 208, 209, 210, 211, 212, 213, 214, 215,<br />

217, 218, 219, 220, 222, 223, 224, 225, 227, 235, 240<br />

ERZBISCHOF CONRAD VON SALZBURG<br />

1291, 1298, Feind König Albrechts 42<br />

ERZBISCHOF VON TRIER<br />

einer der Kurfürsten 62<br />

Kurfürst 43, 52, 58, 84, 132<br />

FABERT<br />

ab 1642 Gouverneur Sedans 152, 162, 163<br />

FLECK<br />

Maria Eva (1749) 316, 530<br />

FLECK, MARIA EVA<br />

Frau des Heinrich Barth 313<br />

FOLKNAND<br />

um 1200 Pfarrer Sambachs & <strong>Erlenbach</strong>s 15, 31, 32<br />

FONTAINEBLEAU<br />

1685, Aufhebung der Religionsfreiheit 174<br />

FORTINEUX<br />

Joh. Jacob, * 1690 in Holzappel 160, 193, 201, 202, 238, 242, 246, 247, 248<br />

FRANKFURT<br />

ab 1152 Wahlort der Deutschen Könige, ab 1562 auch Krönungsort. In allen Jahrhunderten<br />

bedeutender Messeplatz 41, 43, 44, 47, 58, 64, 81, 107, 122, 127, 142, 187<br />

FRANZ VON SICKINGEN<br />

Querkopf, Heerführer, 1523 gestorben 79, 81, 82, 85<br />

FREI, HANS, STADTSCHLOSSER<br />

betreute 1568 das Uhrwerk 103, 266<br />

FRIEDEN VON BADEN<br />

vom 7.9.1714, beendet den Span. Erbfolgekrieg 78, 189, 204<br />

GALLAS, MATHIAS<br />

1634, kaiserl. Feldmarschall 134, 139, 140, 143, 144, 145, 146<br />

GALLÉ, PETER<br />

Müller in Otterberg 338<br />

GEIß<br />

Jacob 373<br />

GEISSEL<br />

Johann, Bischof von Speyer, Erzbischof von Köln, recherchierte Schlacht von Göllheim 41<br />

GEISSEL,<br />

471


472<br />

472<br />

Johannes, Bischof von Speyer, Erzbischof von Köln 43, 48, 51, 55, 57<br />

GENERAL AMBROSIUS SPINOLA<br />

beherrschte ab Sept. 1620 bis 1631 die Pfalz 122<br />

GENERAL MÖLLENDORF<br />

1794, preuß. Kommandant 301<br />

GLASER, RÜDIGER<br />

Klimageschichte 251, 254, 258, 259<br />

GOUPILLIÈRE<br />

de la, 1684 Gouverneur der Pfalz 178<br />

GRAF HAIGERLOCH<br />

Onkel Albrechts, † 1298 47<br />

GRAF JOHANN LUDWIG VON NASSAU<br />

erwarb 1613 zwei Drittel von Albisheim 56<br />

GRAF OTTO VON OCHSENSTEIN<br />

gefallen 1298 bei Göllheim 55<br />

GUTTENBERG, GUTENBERG, JOH. WILHELM<br />

ref. Schulmeister in <strong>Erlenbach</strong> 274, 315, 361<br />

HACH<br />

Daniel, Bürgermeister 333<br />

Daniel, Bürgermeister 332, 333<br />

HAFFNER<br />

Elisabetha (1785) 317, 530<br />

HAIGERLOCH<br />

Otto, Graf, Onkel König Albrechts 42, 45, 47, 57, 58<br />

HATZFELD<br />

Graf Melchior, 1635 zerstörte K`lautern 139, 140, 141, 145, 146<br />

HEINRICH VON KALDEN<br />

1209 rächte den Königsmord und unterschrieb <strong>Erlenbach</strong>er Urkunden 27<br />

1209, rächte den Königsmord und unterschieb die <strong>Erlenbach</strong>er Urkunde 29<br />

So rächte er den Königsmord und unterschrieb <strong>Erlenbach</strong>er Urkunden 29<br />

HEINRICH, JACOB<br />

1913 Scheunenbrand 490<br />

HERBRAND, EUGEN<br />

Feuerwehrhauptmann 461, 494, 495, 496<br />

HERZOG HEINRICH<br />

arbeitsamer Ahnenforscher, bearbeitete die KB Alsenz, Wolfstein, Otterberg, KL, Hanau,<br />

Heimkirchen, Ransweiler 142<br />

HERZOG VON KÄRNTEN<br />

Schwager Albrechts, kämpfte in Göllheim 55


473<br />

HERZOG VON LONGUEVILLE<br />

1644 - 48 franz Verhandlungsführer in Münster 158<br />

HERZOG WOLFGANG<br />

von ZW, reformierte Staat & Gesellschaft, starb 1569 bei Limoges 81, 91, 94, 95, 99, 102, 103,<br />

104, 105, 114, 266<br />

HERZOG WOLFGANGS<br />

von Zweibrücken 80<br />

HERZOG WOLFGANGS VON ZWEIBRÜCKEN 80<br />

HOCHE<br />

Lazare, franz. General 290, 291, 292, 293, 294, 298, 299, 300<br />

Lazare, General 290<br />

HOF<br />

Johannes 340<br />

HOLLSTEIN<br />

Johannes 374, 375<br />

HOLLSTEIN, JACOB<br />

1900 Feuerwehrkommandant 490<br />

HOLLSTEIN, KARL<br />

1933 Bürgermeister 424<br />

HOUZEAU, LOUIS<br />

Gerichtsvollzieher in KL 312<br />

HUET<br />

franz. General 1793 292<br />

IMAGINA<br />

Frau, Wwe König Adolfs 56<br />

Gattin, König Adolfs 58, 59<br />

Witwe König Adolfs 63<br />

INNOZENZ IV.<br />

1243 - 1254 Papst 23, 36, 37<br />

JACOBI<br />

Christian Julius 340<br />

JACOBI, CHRISTIAN JULIUS<br />

kaiserslicher & königlicher Notar in Otterberg 312<br />

JEAN RAQUET<br />

floh 1635 nach Metz 142<br />

JENNER<br />

Edward, der Erfinder der Pockenimpfung 120<br />

Edward, Erfinder der Pockenimpfung 180<br />

JENNER, EDWARD, ENGL ARZT<br />

473


474<br />

Erfinder der Pockenimpfung 120<br />

474<br />

JENNER, EDWARD, ENGLUDWIG ARZT<br />

Erfinder der Pockenimpfung 306<br />

JOHANN KEIPER<br />

Forstdirektor und wichtiger Autor 20, 21, 66, 67, 69, 73, 109, 110, 277, 281, 283, 351, 352, 353<br />

JOHANN PARRICIDA<br />

1.5.1308, bringt seinen Onkel König Albrecht um 41, 61<br />

JUNG, FRIEDENSRICHTER<br />

Carl 336, 340<br />

KAISER HEINRICH<br />

staufischer Kaiser 27<br />

KAISER HEINRICH IV<br />

war 1195 drei Monate in KL 27, 28<br />

KAISER RUDOLF<br />

1276 Stadtrechte KL 16, 114<br />

KALKREUTH<br />

Reitergeneral 293, 294, 295, 302<br />

KALLER, GERHARD, HISTORIKER<br />

schrieb die 2bändige Chronik Otterbergs 20<br />

schrieb die 2bändige Chronik Otterbergs 32<br />

schrieb die 2bändige Chronik Otterbergs 75<br />

schrieb die 2bändige Chronik Otterbergs 106<br />

schrieb die 2bändige Chronik Otterbergs 340<br />

schrieb die zweibändige Chronik Otterbergs 353<br />

KARL V.<br />

Deutscher Kaiser 77<br />

Deutscher Kaiser 76, 77<br />

KLEEMANN<br />

Christian 374<br />

Gerald 374<br />

KNIERIEMEN JACOB III.<br />

1900 Polizeidiener 367<br />

KNOBELSDORFF<br />

Reitergeneral 293, 303<br />

KOLB<br />

Werner von Wartenberg 19, 33, 35<br />

KÖNIG HEINRICH VII<br />

1211 -1242 dt. König 20, 22, 32<br />

Friedrich II. . Sohn, von ihm 1235 abgesetzt, verübte 1542 <strong>Jahre</strong> später im sizilianischen Kerker<br />

Selbstmord 34


475<br />

KÖNIG LUDWIG<br />

genannt der Bayer, 1323 verpfändet den Reichswald und das Königsland 66<br />

KÖNIG LUDWIG XIII.<br />

franz. König, griff in den 30jährigen Krieg ein 132, 150<br />

KÖNIG OTTO IV<br />

deutscher König 19, 20, 29, 32, 33<br />

KÖNIG PHILIPP<br />

1208 in Bamberg ermordet 28<br />

KÖNIG PHILIPP IV<br />

franz König um 1300 59<br />

KÖNIG PHILIPP IV.<br />

franz. König, schloss 1299 Bündnis mit Albrecht 59<br />

KÖNIG RUDOLF<br />

† 1291 gestorben 40, 41<br />

1276 Stadtrechte KL 39, 40<br />

KONRADIN<br />

letzter Staufer 36, 37<br />

KORN ERNST<br />

langjähriger TV Vorsitzender 503<br />

KORN ERNST,<br />

langjähriger TV Vorsitzender 502<br />

KRIEGSMINISTER LOUVOIS<br />

Minister unter Louis XIV. 174<br />

KURFÜRST FRIEDRICH III.<br />

1559 - 1576, Nachfolger Ottheinrichs 94, 107<br />

KURFÜRST FRIEDRICH V.<br />

Sohn von Friedrich IV, wurde 1618 böhmischer König, verlor die Schlacht am Weißen Berg, †<br />

29.11.1632 in Mainz, 1635 beerdigt in Sedan 122<br />

KURFÜRST LUDWIG<br />

schlug die Revolten des Franz von Sickingen & der Bauern nieder 73, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 90,<br />

111, 352<br />

KURFÜRST LUDWIG III<br />

1417 erlaubt die Waldweide für Schweine 73<br />

KURFÜRST RUPRECHT II<br />

genannt der Harte, bestätigte 1391 den Vergleich über die Waldnutzung 70<br />

KURFÜRSTEN FRIEDRICH I<br />

genannt der Siegreiche, schlägt 1455 Ludwig den Schwarzen 74<br />

KURFÜRSTEN RUPRECHT I<br />

1356 - 1390, Vertrag über Waldnutzung 70, 90<br />

475


476<br />

476<br />

LAMBOY<br />

1635 bei der Erstürmung KL dabei, befehligte 1641 als General kaiserliche Truppen im Kampf<br />

um Sedan 139, 140, 151, 152<br />

LANDOLF VON WILENSTEIN<br />

1159, besitzt Gutshof in <strong>Erlenbach</strong> 13, 26<br />

LANG<br />

Franz, Obergefreiter 445<br />

LEHRER<br />

Becker, Hermann, 1912, 1946 - 1949, 1. FCE Vorsitzender 387, 419, 461<br />

LENCKE<br />

Philipp August, Geometer 338, 339<br />

LENCKÉ<br />

Philipp August Allbrecht 340<br />

LICHTENBERG<br />

Graf, kämpfte 1298 mit Albrecht 46, 141, 173, 234<br />

LUDWIG II<br />

Herzog von Zweibrücken 77, 79<br />

Herzog von Zweibrücken 79<br />

Herzog von Zweibrücken 79<br />

Herzog von Zweibrücken 336<br />

Herzog von Zweibrücken 466<br />

LUDWIG XIV<br />

* 5.9.1639 St. Germain en Laye 163, 167, 168, 171, 173, 174, 177, 178, 181, 183, 186, 188,<br />

193, 204, 219, 233, 263<br />

LUTHER<br />

Martin, Reformator 75<br />

MAJOR SALOMON KELLER<br />

Juni 1635, in Frankenthal 137<br />

MANGOLD<br />

alte <strong>Erlenbach</strong>er Familie 220, 221, 230, 233, 234, 260, 269, 271, 272, 273, 274, 276, 313, 318,<br />

322, 323, 341, 367, 392, 398, 418, 431, 440, 441, 443, 458, 466, 480, 495, 525<br />

MANNWEILER<br />

Christian 375<br />

MANSFELD<br />

Graf, kämpfte 1621 für die Kurpfalz, 1635 war er auf Seiten Generals Gallas 139<br />

MARGGRAF, DR.<br />

Carl, Arzt 340<br />

MARKY<br />

Johannes 373, 374<br />

MARTIN LUTHER


Reformator 75, 77, 89<br />

477<br />

MEISTERLIN<br />

Dr. Jonas, Kanzler der Kurpfalz, war 1648 in Münster aktiv 158<br />

MERK<br />

Hermann, Wehrsportführer 425<br />

MERK, HERMANN<br />

1935, FCE Vereinsdiener 426<br />

MITTLER<br />

Ernst Siegfried, Autor 296<br />

MÖLLENDORF<br />

Feldmarschall 300<br />

MONTMOREMY<br />

Standortkommandant 1733, 1734 119<br />

MÜLLER<br />

1415 Schultheiß in <strong>Erlenbach</strong> 73<br />

MÜNSTER<br />

1641 - 1648 Verhandlungsstadt 101, 132, 157, 158, 161<br />

NEUENBURG<br />

Heimat Ottheinrichs, Sterbeort Herzog Bernhards von Weimar 131<br />

NICOLAUS VON KINDENHEIM<br />

1324, Schultheiß von KL 20, 66, 67, 352<br />

OBERTRAUT<br />

Michael, Reiteroberst 123, 124<br />

OBRISTEN STALHANDSKE<br />

führte 1632 die Schweden in die Schlacht bei Standenbühl129<br />

OTTHEINRICH<br />

Pfalzgraf und später Kurfürst 65, 84, 88, 90, 91, 92, 93, 95, 98, 99<br />

PAPST<br />

Innozenz III. 30<br />

PAPST ALEXANDER<br />

1254 - 1261, Papst 37<br />

PAPST BONIFAZ VIII<br />

1298, geißelte die Tötung Albrechts von Nassau 60<br />

PAPST GREGOR IX<br />

1241 schützt Kloster Otterberg 22, 38<br />

PAPST INNOZENZ III.<br />

Vormund Friedrich II. ., 30<br />

Vormund Friedrich II.. 28<br />

477


PAPST INNOZENZ IV.<br />

Gegner Kaiser Friedrich II. 37<br />

Gegner Kaiser Friedrich II. . 24, 37<br />

PAPST URBAN VIII.<br />

1641, initiierte Friedensverhandlungen 157<br />

PFAFF, FRIEDRICH<br />

1. FCE Vorsitzender 419, 420, 424<br />

478<br />

478<br />

PFALZGRAF LUDWIG PHILIPP<br />

ab 1632 Vormund des spätern Kurfürsten Carl Ludwig 159<br />

PFALZGRAF OTTO VON WITTELSBACH<br />

ermordet 1208 König Philipp 28<br />

PFALZGRAFEN LUDWIG PHILIPP<br />

Bruder des Winterkönigs 161<br />

PFALZGRÄFIN MARIA ELEONORA<br />

Tochter des Kurfürsten von Brandenburg 161<br />

PHILIPP CASPAR STURM<br />

Sekretär und Unterherold † 1525 vor Pfeddersheim 86<br />

PHILIPP CORDIER<br />

1652 - 1682 Lehrer in Otterberg 187<br />

PHILIPPSBURG<br />

wichtige Festung und Rheinübergang 153, 154, 155, 156, 158<br />

PISTORIUS<br />

Stadtschreiber in 1719 198<br />

RAQUET<br />

Catharina Margretha 334, 339<br />

RAQUET JACOB<br />

Bürgermeister Otterbergs 314<br />

RAUHGRAF GOTTFRIED RAUB<br />

tötete 1298 König Adolf 54<br />

REINHEIMER<br />

Barbara 316, 530<br />

REISEL,<br />

Johann Jacob, * 30.7.1820 341<br />

RETTIG<br />

Forstmeister Dynastie 201, 281, 311, 312, 329, 351, 476<br />

Forstmeister-Dynastie 200<br />

RETTIG, JOH. DANIEL<br />

Forstmeisterdynastie 281


RHEINHEIMER, JOH. JACOB<br />

1818, Lehrer in <strong>Erlenbach</strong> 361<br />

RICHARD LÖWENHERZ<br />

mischt 1198 in dt Innenpolitik mit 27, 28<br />

479<br />

RICHELIEU<br />

Kardinal, Regierungschef, der absolut regierte. während seiner Amtszeit gewann<br />

Frankreich internationale Anerkennung und Kolonien126,<br />

132, 133, 142, 147, 148,<br />

149, 150, 151, 157, 160, 161<br />

ROSENTHAL<br />

1298, Grablegung König Adolfs 50, 51, 56<br />

RUDLER<br />

bis 1813 Präfekt 20, 67, 70, 281, 352<br />

RUDLER, FRANZ JOSEF<br />

Präfekt des Donnersbergkreises 310, 336<br />

RUDOLF VON HABSBURG<br />

1273 - 1291, deutscher König 38, 39, 41<br />

SAUERWEIN<br />

luth Pfarrer Otterbergs 179, 180, 184, 222<br />

SCHELLHAAß LUDWIG<br />

Sekretär im Rathaus 312<br />

SCHERMER<br />

Bauer in Relsberg 252<br />

Theobald 375<br />

SCHMITT<br />

Johann Nicolaus (1823) 317, 530<br />

SCHNEIDER, PETER FRANZ<br />

1904 - 1918, Vorstand des TUS 382<br />

SCHWEBEL<br />

Johann, 1. Reformator in ZW 79<br />

SEDAN<br />

Zufluchtsort 160<br />

SIEGFRIED VON MORBACH<br />

schenkt am 14.4.1360 sein Gutshof in <strong>Erlenbach</strong> dem Kloster Otterberg 68<br />

SIMBGEN<br />

Simchen, Morlauterer Familie 119, 270, 271, 272, 273, 488<br />

SÖDER, JOH. CONRAD<br />

1749 - 1756 luth Pfarrer 185<br />

SOKOLI, PHILIPP<br />

2. FCE Vorsitzender 424<br />

479


480<br />

480<br />

SOLDAT 205, 223, 234, 270, 271, 272, 275, 289, 306, 307, 326, 393, 394, 397, 427, 429,<br />

430, 432, 433, 437, 443, 444, 452, 458<br />

STREUBER<br />

Pfarrer zu Rathskirchen 252<br />

THARUN, ALBERT<br />

1949 -1954, TV Vorsitzender 501<br />

TRAPONNIER<br />

franz. General 1793 290<br />

TURENNE<br />

franz Feldmarschall 121, 130, 134, 139, 143, 144, 145, 148, 168, 169, 170, 171, 172, 251<br />

ULTES<br />

August, 1917 Polizeidiener 396<br />

VALETTE<br />

de la, Kardinal & General 134, 144, 146<br />

VIETTINGHOFF<br />

preuß. General 296<br />

WACHMANN<br />

Joseph, 1796 Staatsanwalt in KL 311<br />

Joseph, 1808 Staatsanwalt in KL 311<br />

WALLONEN 1579, EINWANDERER 105<br />

WALLONEN,<br />

1579, Einwanderer 106<br />

WECKMANN<br />

Samuel von der Eselsmühle 201, 238<br />

WELDENER<br />

Johannes, 1689 - 1712, ref. Pfarrer 188, 189, 194, 204, 213<br />

WELDNER, JOHANNES<br />

1680 - 1712 Otterberger Pfarrer 188, 194, 213<br />

WIEGAND<br />

Peter, Bigamist aus Baalborn 311<br />

WILHELM VON HABERN<br />

General, besiegte Franz v. Sickingen und die Bauern bei Pfeddersheim 82, 85, 87<br />

WILHELM VON ORANIEN<br />

dominierende Persönlichkeit, Feldherr, Staatsgründer, Beschützer der Reformation, Stammvater<br />

von Königshäusern 104, 105, 107, 159, 160<br />

WILLIARD, VILLIARD<br />

Metzger, verkauft dem FCE eine Wiese 419<br />

WINTER,


481<br />

Jacob, Sohn Cath. Raquet 185, 198, 230, 237, 341, 382, 407, 432, 466, 471, 513, 527<br />

WINTER, JOSEF<br />

Steinbruchbesitzer, † 1.2.1912 378<br />

WITT<br />

Joh. Daniel, Standesbeamter 195, 198, 201, 206, 214, 215, 312, 313, 315, 318<br />

WITT, JOHANN DANIEL<br />

2. Bürgermeister in KL 312<br />

WOLPERT<br />

Peter, Gerichtsschreiber 336, 340<br />

WURMSER<br />

österreichischer General 299, 300<br />

WURSTER<br />

aus Albisheim 321, 322<br />

ZEUSIG<br />

Christoph von Winnweiler, Zimmermann 200, 202<br />

481

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