23.10.2013 Aufrufe

Ellwanger & Geiger: Kapital & Märkte, Ausgabe Oktober 2013

Politik und Börse Laut einer gängigen Börsenweisheit haben politische Börsen "kurze Beine". Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Kapital & Märkte, ob diese Aussage nach wie vor gilt, wie sich politische Entscheidungen auf die Börsen auswirken und welche Folgen der Wahlausgang in Deutschland auf den Aktienmarkt hat.

Politik und Börse

Laut einer gängigen Börsenweisheit haben politische Börsen "kurze Beine". Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Kapital & Märkte, ob diese Aussage nach wie vor gilt, wie sich politische Entscheidungen auf die Börsen auswirken und welche Folgen der Wahlausgang in Deutschland auf den Aktienmarkt hat.

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ABBILDUNG 6: VERSORGERAKTIEN<br />

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MSCI World Versorger Index (US-Dollar)<br />

MSCI Deutschland Versorger Index (Euro)<br />

Nuklearkatastrophe<br />

Fukushima<br />

11.03.2011<br />

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Quelle: Bloomberg<br />

siehe auch Hinweise im Impressum zu (2) und (3)<br />

Korrektur der Energiewende<br />

Die beiden großen Parteien werden gemeinsam die dringend<br />

notwendigen Nacharbeiten an der dilettantisch umgesetzten<br />

Energiewende erledigen müssen. Dies wird ein<br />

sehr schwieriges Unterfangen sein. Kurzfristig könnten<br />

unter dem Druck der EU-Kommission die Strompreise für<br />

die subventionierten großen Stromverbraucher ansteigen.<br />

Und ob es für Privathaushalte nach einer möglichen Verringerung<br />

der Stromsteuer zu einem Ende der permanenten<br />

Preissteigerungen kommen wird, darf bezweifelt werden.<br />

Die Versorger sollten etwas profitieren können, wenn sie<br />

für das Bereithalten ihrer konventionellen Kraftwerke besser<br />

entschädigt werden. Vor allem die Kohle als Energieträger<br />

sollte von einer Teilnahme der SPD an der Regierung profitieren.<br />

Produzenten von Solar- und Windstrom könnten<br />

mit Netzkosten belastet werden.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass der immer größer werdende<br />

Standortnachteil Deutschlands bei den Energiekosten aufgehalten<br />

werden kann und die Planungssicherheit für<br />

Industrie und Energiewirtschaft nach den drei Energiewenden<br />

der letzten Regierungen verbessert wird.<br />

Euro<br />

Bei einem von den meisten Ökonomen erwarteten neuen<br />

Schuldenschnitt für Griechenland drohen Verluste in zweistelliger<br />

Milliardenhöhe für den Bund. Die geplante Bankenunion<br />

wird zumindest ein Mehr an gemeinschaftlicher<br />

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Haftung bringen. Die Kompetenzübertragung von der<br />

deutschen Bankenaufsicht auf die EZB, die nicht mehr der<br />

deutschen Regierung untersteht, ist ohnehin beschlossen.<br />

Nach überschlägigen Berechnungen hat sich Deutschland<br />

inzwischen in eine Verschuldungsgrößenordnung aus der<br />

Eurohaftung drängen lassen, aus der es nicht mehr herauskommt.<br />

Alle Rechnungen basieren darauf, dass die großen<br />

Nationen dazu stehen, den Euro zu erhalten. Auch deutsche<br />

Staatsanleihen sind nur so sicher wie der Euro. Aus deutscher<br />

Sicht scheint leider nur die Wahl zwischen großem Schuldenschnitt<br />

oder Dauersubventionen für das Weiterbestehen des<br />

Euros zu bestehen.<br />

Arbeitsrecht<br />

Eine Große, von der CDU/CSU dominierte, Koalition wird<br />

faktisch Mindestlöhne zulassen, welche die Tarifparteien<br />

für die einzelnen Branchen aushandeln sollen. Infolgedessen<br />

würden das allgemeine Lohnniveau und damit auch die<br />

Kosten für die Wirtschaft steigen. Das schadet tendenziell<br />

der Wettbewerbsfähigkeit und hilft dem Konsum, dem<br />

Bau und der Immobilienwirtschaft.<br />

Immobilienwirtschaft<br />

Diese müsste andererseits mit einer Mietpreisbremse und<br />

Auflagen zur Energieeinsparung rechnen; womöglich würden<br />

auch Umlagen und Steuern erhöht werden.<br />

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