Test Eins Null - Friends of Audio
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<strong>Test</strong>: D/A-Wandler North Star Design Essensio Plus<br />
Ungehindert<br />
North Star Design ist in meinen Augen einer der ganzen<br />
großen Sterne des letzten Jahres. Die haben genau<br />
die richtigen Produkte zur richtigen Zeit auf den Markt<br />
gebracht. Und das war nicht ganz zufällig, auch jetzt<br />
wieder nicht ...<br />
Peripherie:<br />
– Quellen: Apple Macbook Pro, OS/X 10.6.7, iTunes 10, PureMusic 1.7<br />
Apple Macbook Pro, Windows 7 Home, Sonata Music Server<br />
Musical Fidelity M1 CDT<br />
Logitech Squeezebox Touch, RipNAS Z500<br />
– Endstufen: SAC Eagle<br />
– Lautsprecher: KEF XQ50<br />
<strong>Audio</strong> Physics Avantera<br />
Nubert A-20<br />
einsnull
Die Italiener blicken nämich<br />
auf eine unglaublich lange Tradidtion<br />
im digitalen Sektor zurück.<br />
Soweit ich das zusammenbringe, haben<br />
die Herren und Damen um Chefentwickler<br />
Guiseppe Rampino bereits in<br />
den 90ern ganz eifrig D/A-Wandler<br />
gebaut. Damals musste man zwar noch<br />
keine USB-Buchse dranbauen und<br />
hatte es eigentlich nur mit Eingangssamplingfrequenzen<br />
von 44 kHz zu<br />
tun, aber das Gros des Wissens und der<br />
Erfahrung konnte man sich schon in<br />
dieser Zeit aneignen. Somit haben die<br />
Italiener den Vorteil gehabt, in einer<br />
Zeit, in der D/A-Wandler auf einmal<br />
wieder wichtig wurden, die passenden<br />
Produkte bereits fertig zu haben.<br />
Dass die Gerätschaften von North Star<br />
richtig feistes HiFi darstellen, habe ich<br />
nicht nur schon in Artikeln verraten,<br />
sondern auch über einen längeren Zeit-<br />
Gehörtes:<br />
– Helge Lien Trio<br />
Natsukashii<br />
(AIFF, 192 kHz, 24 Bit)<br />
– Biber Hermann<br />
Love & Good Reasons<br />
(AIFF, 96 kHz, 24 Bit)<br />
– Genesis<br />
Calling All Stations<br />
(AIFF, 44,1 kHz, 16 Bit)<br />
– Various Artists<br />
Closer To The Music Vol. 4<br />
(AIFF, 44,1 kHz, 16 Bit)<br />
– Nirvana<br />
Unplugged in New York<br />
(AIFF, 44,1 kHz, 16 Bit)<br />
– Massive Attack<br />
Blue Lines<br />
(Vinyl-Rip, AIFF, 96 kHz, 24 Bit)<br />
raum am eigenen Leib gespürt – mit<br />
einem USB dac32 habe ich mehr oder<br />
weniger fast das ganze letzte Jahr verbracht.<br />
Auch einen Essensio hatte ich<br />
eine ganze Weile hier und habe dessen<br />
Neutralität und Feinsinn sehr zu schätzen<br />
gelernt. Genau an dieser Stelle<br />
wird jetzt angeknüpft: Der Wandler,<br />
den ich jetzt vor mir habe, ist quasi<br />
ein Essensio mit Nachschlag. Der hier<br />
vorgestellte Essensio mit dem „Plus“<br />
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<strong>Test</strong>: D/A-Wandler Norths Star Design Essensio Plus<br />
Digitale Signale nimmt der Essensio per RCA- oder Toslinkverbindung auf, die USB-Buchse schafft asynchrone 192 kHz<br />
in Namen verfügt nämlich nicht nur<br />
über einen Kopfhörerausgang, sondern<br />
auch über eine eingebaute Vorstufe, um<br />
ihn direkt an Endstufen anschließen<br />
zu können. Ziel war es, die Lautstärkeregelung<br />
so zu implementieren, dass<br />
möglichst wenig vom Essensio-Klang<br />
verlorengeht. Tonnenweise Bauteile<br />
im Signalpfad wollten also vermieden<br />
werden. Deswegen entschied man sich<br />
irgendwann dafür, das böse Wort in<br />
den Mund zu nehmen und zumindest<br />
die Feinjustage des Ausgangsspegels<br />
auf digitalem Weg zu erledigen. Wenn<br />
man das schlau macht, ist das sogar der<br />
Königsweg, denn genau genommen ist<br />
aus klanglicher Sicht keine Vorstufe<br />
besser als eine gute. Und heute hat man<br />
ausreichend Bittiefe und Dithering-<br />
Verfahren, um eine digitale Laustärkeregelung<br />
ganz elegant zu realisieren.<br />
Und wenigstens gibt North Star dem<br />
Käufer das gute Gefühl, das ein Drehknopf<br />
erzeugt. Finde ich selbst auch<br />
viel besser als Plus-Minus-Tasten. Die<br />
Dämpfung des Signals wird in einem<br />
Display angezeigt, welches den einzigen<br />
Kritikpunkt darstellt, den ich<br />
mir nach einer Weile aus den Fingern<br />
saugen konnte: Ich hätte so gern ein<br />
dimmbares Display gehabt, wenn es<br />
schon in einem grellen Blau leuchtet!<br />
Ich weiß, es gibt Schlimmeres, und<br />
manch einer unter Ihnen stört sich<br />
vielleicht nicht so an der Farbe wie ich.<br />
Und so lange das alles ist ...<br />
Perfektionismus<br />
Das ständige Streben nach Perfektion,<br />
auch wenn das vielleicht einer der<br />
Gründe für die eher schleppende Vergrößerung<br />
der Produktpalette ist, fi ndet<br />
man an allen Ecken und Enden.<br />
Selbst wenn es sich um noch so kleine<br />
Eckchen handelt. Beispiel? Natürlich<br />
wissen die North Star-Entwickler ganz<br />
genau, wie klangschädlich äußere Einfl<br />
üsse in Form von Induktion sein können.<br />
Das war früher auch schon so und<br />
ist heute eigentlich noch viel schlimmer<br />
geworden. So ein PC als Musikquelle<br />
ist nun mal nicht der sauberste<br />
Mitspieler überhaupt. Da schwirren<br />
ganz üble Sachen durch die Drähte,<br />
und mit so etwas will ein kleinsignalverarbeitenedes<br />
HiFi-Gerät wie ein<br />
D/A-Wandler eigentlich nichts zu<br />
tun haben – muss er aber, heute klemmen<br />
wir sogar noch vorsätzlich ein<br />
USB-Kabel dazwischen, früher hätten<br />
wir den PC so weit weg wie möglich<br />
von einem Wandler platziert. Gut, es<br />
nützt ja nichts, der Computer gehört<br />
ja bei uns dazu. Aber wir wollen den<br />
ganzen Elektromüll natürlich nicht im<br />
Wandler haben. Deswegen trennt der<br />
Essensio Plus seine Eingänge schön<br />
säuberlich elektrisch von allen angeschlossenen<br />
Quellgeräten. Und das tut<br />
er nicht einfach galvanisch, sondern<br />
induktiv, das geht mindestens genauso<br />
gut wie das weit verbreitete Opto-<br />
Koppeln. Was ich damit sagen will:<br />
Wenn man an irgendeiner Stelle noch<br />
etwas optimieren kann, dann tun die<br />
North Star-Entwickler das auch.<br />
Im Abspielprogramm der Wahl, meines war das<br />
aktuelle Sonata Music Server, wählt man<br />
unter „Output“ den zuvor installierten proprietären<br />
Kernel-Streaming-Treiber aus<br />
34 einsnull
Die USB-Verbindung ist natürlich<br />
wieder als Maximalausbau vorhanden.<br />
Sie liefert die volle Pulle mit ihrer Unterstützung<br />
von Bandbreiten bis 192<br />
kHz, auch die 176,4-kHz-Familie ist<br />
mit dabei und hat sogar einen eigenen<br />
Quartz. Die Verbindung ist, entschuldigen<br />
Sie die Art, wie ich das ausdrücke,<br />
so asynchron wie es überhaupt<br />
nur geht. Die Musikdaten werden zunächst<br />
in einen Puff er geschaufelt, auf<br />
Korrektheit überprüft (ja, auch dafür<br />
nimmt man sich Zeit) und von dort aus<br />
an den DAC-Baustein geschickt. Ein<br />
Rückkanal sendet Informationen an<br />
die Quelle zurück, um den Umfang der<br />
empfangenen Daten zu regeln. Sollte<br />
der Puff er drohen überzulaufen oder<br />
kommen Daten nicht in ausreichenden<br />
Mengen an, werden weniger respektive<br />
kleinere Datenpakete geschickt – daher<br />
auch die Bezeichnung asynchron. Aus<br />
seinem Puff er heraus kann der dann<br />
ganz souverän mit einem eigenen, stabilen<br />
Takt wandeln und lässt die empfangenen<br />
Daten in dieser Beziehung<br />
alles vergessen, was vorher war. Diese<br />
Herangehensweise macht eines so weit<br />
Fein: Ein schönes analoges Netzteil besorgt den<br />
Saft, die Kernkomponenten sind von Texas und<br />
Analog Devices<br />
zunichte, wie es nur geht: Jitter. Am<br />
liebsten arbeitet er so an einem High-<br />
Speed-USB-Port, der Daten mit satten<br />
480 Mbit/s herumschicken kann. Den<br />
muss man aber glücklicherweise nicht<br />
hardwareseitig nachrüsten, sondern<br />
in der Regel braucht der Windows-<br />
Benutzer Treiber, die die Unterstützung<br />
eines so schnellen USB-Tranfers<br />
ermöglichen. Das alles und auch die<br />
Kernel-Streaming-Fähigkeit steckt in<br />
proprietären Treibern, die man sich am<br />
besten direkt von der Norths Star-Seite<br />
herunterlädt. Übrigens müssen das<br />
auch die Mac-Nutzer unter Ihnen tun.<br />
Seit OS/X Snow Leopard können diese<br />
Computer zwar eigentlich auch ohne<br />
Treiberunterstützung 192 kHz losschicken,<br />
weshalb ich nicht ganz genau<br />
weiß, warum man unter diesem Bettriebssystem<br />
Treiber installieren muss,<br />
aber ohne geht auch hier tatsächlich<br />
nichts. Vielleicht wegen der Unterstützung<br />
von 32-Bit-Files? Eigentlich ist<br />
das aber egal, Treiber installiert man eh<br />
nur einmal, und danach stöpselt man<br />
nur den Wandler an und legt los.
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<strong>Test</strong>: D/A-Wandler North Star Design Essensio Plus<br />
Ein Texas-Wandler aus einem ganz hohen Regal<br />
erledigt die eigentliche Arbeit, versteckt sich<br />
aber unter einer Bauteilebrücke<br />
Das ist neu: Auf der Brücke sitzt die Mimick, die<br />
sich um Pegelanpassung kümmert<br />
Lautstärkereglung<br />
Das Anpassen des Pegels<br />
hat NorthStar ganz besonders<br />
elegant geregelt.<br />
Im Standby kann man ein<br />
Menü aufrufen, in dem<br />
man die Ausgangsspannung<br />
erst einmal grob anpassen<br />
kann. Drei Stufen<br />
sind wählbar: 1, 2 und 4<br />
Volt, wobei Letzteres viel<br />
erscheint. Es soll jedoch so<br />
ein paar Röhrenverstärker<br />
geben, die derart hoch ausgesteuert<br />
werden wollen.<br />
Nach dem groben <strong>Eins</strong>tellen<br />
wird die Lautstärke<br />
digital geregelt. Und das recht fein in<br />
0,5-dB-Schritten. Wer dem Kopfhörerausgang<br />
nicht traut, kann ihn natürlich<br />
auch abschalten. Auch denkbar:<br />
Der Essensio fungiert als reiner Wandler<br />
mit eingebautem Kopfhörerverstärker.<br />
In diesem<br />
Fall ist der Ausgangspegel<br />
an der Vorstufe fest und nur<br />
der Kopfhörerausgang vorn<br />
wird geregelt. Diese Anwendungsfälle<br />
wird es mit<br />
Sicherheit geben. Wer alles<br />
ungeregelt haben will, kann<br />
das zwar einstellen, greift in<br />
einem solchen Fall aber eh<br />
lieber eher zum „normalen“<br />
Essensio oder dem dickeren<br />
Modell dac32.<br />
Selbst nach dem Abschalten<br />
der Lautstärkereglung<br />
bleibt der Drehknopf das<br />
einzige Bedienelement,<br />
dient er doch auch zur<br />
Quellenumschaltung. Die<br />
wichtigsten Verbindungsarten<br />
sind gleich mehrfach<br />
verbaut, Exoten wurden<br />
weggelassen. In Zahlen<br />
heißt das: drei optische,<br />
zwei koaxiale und ein<br />
USB-Eingang sind dran.<br />
Das reicht, um Computer, CD-Player,<br />
Fernseher, Sat-Receiver und von<br />
mir aus noch eine Playstation für den<br />
Sohnemann zu verbinden. Analoge<br />
Buchsen in Cinch-Bausweise sitzen<br />
gleich daneben, mehr braucht dann<br />
auch keiner. Das Fehlen von XLR-<br />
Verbindungen trage ich dem Essensio<br />
nicht nach, auch wenn ich genau weiß,<br />
dass wieder viele danach schreien werden.<br />
Ach ja: Den Kopfhörerausgang<br />
hätte ich fast noch vergessen. Den sieht<br />
man aber auch schwer, deswegen kann<br />
das passieren. Die Buchse steckt vorn<br />
direkt im Display. Suchen Sie die mal<br />
auf den Bildern. Wenn man‘s weiß,<br />
sieht man sie.<br />
Das sieht alles in allem so aus, als wäre<br />
der North Star ungeachtet seines Preisschildes<br />
einer der ganz heißen Kandidaten<br />
des Sommers. Th ematisch passt<br />
er gut in mein Lieblingskonzept „Mac<br />
Mini drunter, iPad steuert, Aktivlautsprecher<br />
dran – fertig“.<br />
Ganz so entschlackt war meine <strong>Test</strong>anlage<br />
zwar nicht, aber ich muss ja auch<br />
kein Kompakt-Setup fahren bei uns im<br />
Hörraum. Die analogen Kollegen lachen<br />
mich sonst nur aus. Also gab es<br />
größere passive Lautsprecher mit Mono-Endstufen<br />
und neben dem Computer<br />
sogar noch einen lupenreinen<br />
CD-Transport als Zweitquelle.<br />
Ich bin mir durchaus darüber im Klaren,<br />
dass viele von Ihnen verächtlich<br />
die Nase rümpfen, wenn sie „digitale<br />
Lautstärkeregelung“ hören. Das bedeutet<br />
doch Aufl ösungverluste! Kann doch<br />
nicht klingen! Ehrlich? Davon habe<br />
ich nichts gehört. Ich hatte nur einmal<br />
probeweise eine analoge Vorstufe angeschlossen<br />
und die digitale Regelung<br />
des Essensio Plus auf „Bypass“ gestellt.<br />
Und? Klingt eher schlaff er, ganz ehrlich.<br />
Klar, das hängt natürlich von der<br />
verwendeten Vorstufe ab, aber warum<br />
sollte man sich die Mühe machen,<br />
wenn das Ergebnis bereits so zufriedenstellend<br />
ist?<br />
So wie er da steht, ist er in meinen<br />
Augen genau, wie er sein soll. Das Luder<br />
spielt richtig klasse, das ist in der<br />
einsnull
Die momentan verarbeitete Quelle wird in einer<br />
LED-Kette angezeigt<br />
Alle Frequenzen bis 192 kHz werden per LED<br />
indiziert, die 44,1-kHz- und 48-kHz-Familie hat<br />
jeweils einen eigenen Quartz<br />
Der Kopfhörerausgang versteckt sich mitten im Display, der Purist kann ihn aber auch abschalten<br />
So hab ich gehört: Macbbok angeschlossen und mit dem iPad<br />
und dem Programm „Remote“ komfortabel ferngesteuert<br />
Alles möglich: Der Pegel der analogen Buchsen<br />
läßt sich grob in drei Stufen einstellen, die Feinregelung<br />
erfolgt auf digitalem Weg<br />
Tat ein Niveau, das sich eigentlich nur<br />
weit oberhalb der durch seinen Preis<br />
angestammten Klasse abspielt. Sie verstehen<br />
meine Ironie sicher. Ich weiß,<br />
knappe 1.600 Euro sind auch Geld,<br />
aber Sie bekommen wirklich einen<br />
Menge Klang dafür. Wenn Sie eh nur<br />
digitale Quellen verwenden, können<br />
Sie von mir aus auch Ihre alte Vorstufe<br />
veräußern, dann tut der Preis des Essensio<br />
Plus gleich fast gar nicht mehr<br />
weh. Und wenn noch Wunden da sein<br />
sollten, heilt er dieschon nach kürzester<br />
Zeit, das gebe ich Ihnen hiermit<br />
schriftlich.<br />
Christian Rechenbach<br />
North Star Design<br />
Essensio Plus<br />
· Preis: um 1.600 Euro<br />
· Vertrieb: <strong>Friends</strong> <strong>of</strong> <strong>Audio</strong>, Griesheim<br />
· Telefon: 0170 4857199<br />
· Internet: www.friends-<strong>of</strong>-audio.de<br />
· Ausführungen: Schwarz, Silber,<br />
Wellenschliff<br />
· Eingänge:<br />
2 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit)<br />
3 x SPDIF TosLink (bis 192 kHz, 24 Bit)<br />
1 x USB (bis 192 kHz, 24 Bit)<br />
· Ausgänge: 1 x analog RCA<br />
1 x Headphone (6,35‘‘-Klinke)<br />
einsnull<br />
<br />
„Der neuen Essensio trägt sein „Plus“ im<br />
Namen zu Recht. Dieser Wandler klingt<br />
nicht nur ganz vorzüglich, er ist obendrein<br />
ungeheuer praktisch.“<br />
<br />
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