06/10
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Jörg Sendler sorgte für<br />
krönenden Abschluss<br />
Jungschützen Rüthen feiern<br />
vom 12. bis 14. Juni<br />
Jörg Sendler sorgte buchstäblich<br />
für einen krönenden Abschluss<br />
der Feierlichkeiten<br />
zum 250. Geburtstag der<br />
Rüthener St. Sebastianus-<br />
Jungschützen. Mit dem<br />
insgesamt 99. Schuss holte er<br />
den Adler von der Stange und<br />
schwang sich zum König der<br />
Jungschützen auf.<br />
Für Jörg Sendler waren damit<br />
aller guten Dinge drei.<br />
Denn schon zweimal hatte er<br />
vergeblich sein<br />
Glück versucht und<br />
jeweils den vorletzten<br />
Schuss abgegeben.Dementsprechend<br />
groß war<br />
nicht nur seine,<br />
sondern auch die<br />
Freude seiner Frau<br />
und Königin Birgit.<br />
Geckkönig wurde<br />
Christian Ballhorn,<br />
Geckkönigin<br />
Christian Cramer.<br />
Nun neigt sich ihre<br />
Regentschaft dem<br />
Ende entgegen.<br />
Denn vom 12. bis<br />
14. Juni feiern die<br />
Jungschützen in der<br />
Bergstadt wieder<br />
ihr Hochfest.<br />
Los geht es am<br />
Samstag, 12. Juni, um 15.30<br />
Uhr mit dem Antreten zum<br />
Ständchenbringen. Gottesdienst<br />
und Gefallenenehrung<br />
schließen sich an. Feierlich<br />
wird es bei der Ehrung der<br />
Jubilare für ihre zehnjährige<br />
Treue in der Stadthalle. Ab<br />
20.30 Uhr steigt der Festball<br />
mit Live-Musik von der Band<br />
Sunset.<br />
Der große Festumzug ist ein<br />
Höhepunkt am Sonntag, 13.<br />
Juni. Um 14.30 Uhr treten die<br />
Schützen an und holen das<br />
scheidende Königspaar mit<br />
Hofdamen ab. Weiter geht es<br />
im Festzug zum Marktplatz,<br />
wo die Jubilare für 20-, 25-,<br />
40- und 50-jährige Mitgliedschaft<br />
geehrt werden. Anschließend<br />
steht in der Stadthalle<br />
Kindertanz auf dem<br />
Programm. Um 19.45 wird<br />
der Große Zapfenstreich auf<br />
dem Schulhof der Nikolausschule<br />
aufgeführt, ehe gegen<br />
21 Uhr der Tanzabend mit<br />
der Band Sunset in der Stadthalle<br />
beginnt.<br />
Am Montag, 14. Juni, stärken<br />
sich die Schützen um 9<br />
Uhr beim gemeinsam Frühstück<br />
in der Stadthalle, ehe<br />
es ernst wird und sie um <strong>10</strong><br />
Uhr zur Vogelstange marschieren.<br />
Dort wird der<br />
neue König ermittelt. Gegen<br />
13 Uhr wird in der<br />
Stadthalle dann ein<br />
Schlemmerbuffet serviert<br />
und um 17 Uhr präsentieren<br />
sich die neuen Majestäten<br />
im Festzug. Nach dem<br />
Kindertanz schließt der<br />
Festball mit der Band Take<br />
Off den Festreigen ab.<br />
Pflege wird jetzt<br />
stärker belohnt<br />
Reform des Erbrechts<br />
Seit Beginn des Jahres gilt in<br />
Deutschland ein neues Erbrecht.<br />
Die Novellierung reagiert<br />
auf geänderte gesellschaftlicheRahmenbedingungen<br />
und Wertvorstellungen.<br />
Modernisiert wurde vor<br />
allem das Pflichtteilsrecht,<br />
also die gesetzliche Mindestbeteiligung<br />
naher Angehöriger<br />
am Erbe.<br />
„Mit der Reform helfen wir<br />
Erben, deren Erbe im wesentlichen<br />
aus einem Vermögensgegenstand<br />
besteht und<br />
die einen Pflichtteilsberechtigten<br />
auszahlen müssen. Damit<br />
der Erbe in einer solchen<br />
Situation nicht das geerbte<br />
Haus oder die geerbte Firma<br />
verkaufen muss, um den<br />
Pflichtteilsanspruch erfüllen<br />
zu können, wird die gesetzliche<br />
Stundungsmöglichkeit<br />
künftig auf allen Ebenen erweitert“,<br />
erklärte die damalige<br />
Bundesjustizministerin<br />
Zypries die Reform, die noch<br />
die Große Koalition verabschiedet<br />
hatte. Konkret: Die<br />
Auszahlung des Pflichtteils<br />
ist grundsätzlich sofort fällig.<br />
Die Stundungsregelung war<br />
vor der Reform sehr eng ausgestattet<br />
und griff nur bei<br />
pflichtteilsberechtigten Erben<br />
(z.B. Kinder, Ehegatten).<br />
Nach der Reform ist die Stundung<br />
für jeden Erben durchsetzbar.<br />
Werden Vermögenswerte zu<br />
Lebzeiten verschenkt, konnte<br />
der Pflichtteilserbberechtigte<br />
seinen Ergänzungsanspruch<br />
über einen Zeitraum<br />
von zehn Jahren geltend machen,<br />
d.h. er wurde so gestellt,<br />
als ob es die Schenkung<br />
nicht gegeben hätte und<br />
somit das Vermögen des Erblassers<br />
nicht verringert worden<br />
wäre. Durch die Reform<br />
findet die Schenkung für die<br />
Berechnung des Ergänzungsanspruchs<br />
graduell immer<br />
weniger Berücksichtigung.<br />
Eine Schenkung im ersten<br />
Jahr nach dem Erbfall wird<br />
noch voll in die Berechnung<br />
einbezogen, im zweiten Jahr<br />
nur noch zu 9/<strong>10</strong>, im dritten<br />
Jahr noch zu 8/<strong>10</strong> u.s.w..<br />
Nach zehn Jahren bleibt die<br />
Schenkung unberücksichtigt.<br />
Darüber hinaus stärkt die<br />
Reform die Rechte des Erblassers,<br />
per Verfügung den<br />
Pflichtteil zu entziehen.<br />
Bisher konnte der Erblasser<br />
einen Angehörigen nur dann<br />
enterben, wenn er ihm, dem<br />
Ehepartner oder leiblichen<br />
Kindern nach dem Leben getrachtet<br />
oder körperlich<br />
schwer misshandelt hat. Die<br />
Reform erweitert diesen Enterbungsgrund<br />
auch auf Personen,<br />
die dem Erblasser<br />
nahe stehen, z.B. Lebenspartner,<br />
Stief- oder Pflegekinder.<br />
Eine wesentliche Neuerung<br />
ist die bessere Honorierung<br />
von Pflegeleistungen. Nach<br />
dem alten Erbrecht hatten nur<br />
Kinder, die ihre Eltern gepflegt<br />
und deshalb ihren Beruf<br />
aufgegeben haben, Anspruch<br />
auf einen Ausgleich<br />
aus dem Erbe. Nach der Reform<br />
hat jeder pflegende gesetzliche<br />
Erbe Anspruch auf<br />
einen Ausgleich. Unabhängig<br />
davon, ob er seinen Beruf<br />
dafür aufgibt oder nicht.<br />
Auch Vererben will<br />
gelernt sein<br />
Testament rechtzeitig verfassen<br />
Durchschnittlich werden in<br />
Deutschland jährlich vier<br />
Milliarden Euro vererbt.<br />
Doch nicht selten enden Erbfälle<br />
in Streit und Enttäuschung.<br />
Ein Grund dafür ist,<br />
dass viele Menschen gar keine,<br />
unvernünftige, fehlerhafte<br />
oder unwirksame Testamente<br />
verfassen.<br />
Wer also sicher sein will, dass<br />
sein Erbe da ankommt, wo es<br />
auch hin soll, muss einige<br />
Dinge beachten. An erster<br />
Stelle steht dabei die letztwillige<br />
Verfügung (Testament<br />
oder Erbvertrag). Denn ohne<br />
Testament gilt in Deutschland<br />
die gesetzliche Erbfolge. Das<br />
kann z.B. bedeuten, dass sich<br />
kinderlose Ehepaare nicht<br />
gegenseitig allein beerben,<br />
sondern auch Schwiegervater,<br />
Schwager und andere Verwandte<br />
des Verstorbenen Erbansprüche<br />
haben. Häufig ist<br />
auch die Bildung von Erbengemeinschaften<br />
die Folge der<br />
gesetzlichen Erbfolge. Auch<br />
dies kann ein Konfliktherd<br />
sein. Ein kluges Testament<br />
hilft hingegen, Frieden zu<br />
stiften, indem dort alle Dinge<br />
bindend festgelegt sind.<br />
Auch sollte ein Testament<br />
rechtzeitig verfasst werden.<br />
Nicht nur der Tod, sondern<br />
auch tragische Ereignisse wie<br />
ein schwerer Unfall oder<br />
Schlaganfall können zur Testierunfähigkeit<br />
führen. Darüber<br />
hinaus muss die richtige<br />
Form beim Verfassen des<br />
letzten Willens eingehalten<br />
werden. Das können ein privatschriftliches<br />
oder notarielles<br />
Testament sowie der notarielle<br />
Erbvertrag sein.<br />
In vielen Erbfällen können<br />
Ansprüche auf einen Pflichtteil<br />
geltend gemacht werden.<br />
Besteht der Nachlass z.B aus<br />
einer Immobilie, kann dies<br />
den Erben in Liquidätsprobleme<br />
stürzen, wenn er dann<br />
beispielseise seinen Geschwistern<br />
den Pflichtteil auszahlen<br />
muss. Durch Testamentsklauseln,<br />
einen bei Lebzeiten abgeschlossenenPflichtteilsverzichtvertrag<br />
oder Anrechnungsklauseln<br />
bei Schenkungen<br />
kann diese Problematik<br />
entschärft werden. Auch Eheverträge<br />
berühren in der Regel<br />
das Erbrecht. Hilfreich<br />
kann hier die Vereinbarung<br />
einer modifizierten Zugewinngemeinschaft<br />
sein, d.h.<br />
Gütertrennung im Scheidungsfall,<br />
aber Zugewinngemeinschaft<br />
im Fall des Todes.<br />
Steuerlich betrachtet, kann<br />
ein Testament höchst unvernünftig<br />
sein mit erheblichen<br />
Nachteilen in der Erbschaft-<br />
, Einkommen- und Körperschaftsteuer.<br />
Daher empfiehlt<br />
sich die steuerliche Durchleuchtung<br />
der Vermögensnachfolge<br />
dringend.<br />
Das Erbrecht ist höchst kompliziert.<br />
Darum sollte besser<br />
ein Fachanwalt oder Notar<br />
aufgesucht werden. Die können<br />
das Testament anschließend<br />
auch sicher verwahren.<br />
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