Clubzeitung 1/2013 - Golfclub Altötting-Burghausen
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Neue Handicap-Anpassung <strong>2013</strong>: Gerecht oder blöd?<br />
Im Mathematikunterricht der Grundschule werden<br />
die Kinder mit sogenannten „Kapitänsaufgaben“<br />
konfrontiert: „Ein 130 Meter langes Schiff hat eine<br />
Fracht von 57 Tonnen geladen. An Bord sind zwölf<br />
Besatzungsmitglieder, die das Schiff auf dem Weg<br />
von Hamburg nach Kapstadt begleiten. Wie alt ist<br />
der Kapitän?“ Ziel dieser Art von Aufgaben ist es,<br />
den Kindern beizubringen, den Text genau zu lesen<br />
und nicht blind die genannten Zahlen zu addieren<br />
oder zu multiplizieren. Was haben Kapitänsaufgaben<br />
mit der Ermittlung des Golf-Handicaps zu<br />
tun? Eine ganze Menge!<br />
Winter in Deutschland. Die Schläger stehen seit<br />
Wochen im Keller. Noch wurde keine einzige<br />
Runde gegolft in diesem Jahr, geschweige denn ein<br />
Turnier gespielt. Und dann die Überraschung: Auf<br />
der neuen Golfcard, die man Ende Februar frisch in<br />
den Händen hält, steht ein anderes Handicap als<br />
das, an das man sich zu erinnern meint. Ein<br />
kontrollierender Blick in die Ergebnisliste des<br />
letzten Turniers bestätigt: gepuffert und bei -20,5<br />
geblieben. Und jetzt steht da -18,5. Ist ja toll, dass<br />
die 20er-Schallmauer geknackt ist. Aber wieso?!<br />
Illustration: Liliane Oser<br />
GC <strong>Altötting</strong>-<strong>Burghausen</strong> e.V.<br />
Seite dreizehn<br />
So oder so ähnlich – es gibt auch Veränderungen<br />
in die andere Richtung – geht es <strong>2013</strong> zahlreichen<br />
überraschten Golferinnen und Golfern in Deutschland.<br />
Die Saison hat noch gar nicht angefangen<br />
und schon muss man sich über neue Zahlenspiele<br />
des DGV wundern – oder ärgern. Je nachdem.<br />
Nicht genug, dass der CSA-Wert letztes Jahr auf<br />
einmal CBA hieß und genauso undurchschaubar<br />
dafür sorgte, dass man am Ende der Turnierrunde<br />
nicht sicher sein konnte, welches Ergebnis man<br />
erzielt hatte. Ist der Puffer heute größer als sonst?<br />
Oder verbessert man sich mit 37 Nettopunkten<br />
doch nicht? Nur weil die Sonne scheint?<br />
Nach anfänglichen Versuchen, hinter die geheimnisvollen<br />
Rechenalgorithmen zu kommen, fügte<br />
sich die lokale Golfgemeinschaft bald in ihr<br />
Schicksal. Und durfte sich den milden Spott der<br />
österreichischen Golffreunde anhören, deren<br />
Verband auf dererlei Schnickschnack konsequent<br />
verzichtet. 38 Nettopunkte gespielt, 38 Nettopunkte<br />
gewertet. Basta! Oder mit 32 Punkten am<br />
Puffer vorbeigeschrammt. Auch basta!<br />
Beim DGV heißt es zur neuen Handicap-<br />
Anpassung: „Um zu beurteilen, ob die DGV-<br />
Stammvorgabe dem Spielpotenzial des Spielers<br />
entspricht, wird der aus den Spielergebnissen<br />
ermittelte Median mit dem statistisch zu<br />
erwartenden durchschnittlichen Nettoergebnis<br />
des Spielers ermittelt.“ Ah ja ... Die Folge: Ein<br />
Belohnungszuckerl für die erfolgreichen Spieler<br />
und wer sowieso schon eine miese Saison hatte,<br />
wird nachträglich nochmals bestraft. Wehren kann<br />
man sich dagegen übrigens nicht.<br />
Mir drängt sich angesichts dieser unergründlichen<br />
Handicapermittlung der Verdacht auf, dass die<br />
Verantwortlichen beim DGV damals in der Grundschule<br />
bei den Kapitänsaufgaben nicht richtig<br />
aufgepasst haben: „Die Wassertemperatur beträgt<br />
18 Grad und es weht ein leichter Wind aus Nordost.<br />
Es befinden sich 33 Maulwurfshügel auf dem<br />
Platz. Das Durchschnittsalter der Flight-Partner<br />
beträgt 53 Jahre. Wie hoch ist dein Handicap?“<br />
mbo<br />
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