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FORSCHUNGSJOURNAL NSB 1/94 451
Wort, ist dann die am häufigsten praktizierte Form
des Handelns neben anderen Formen symbolischer
Rede und Praxis.
3
Vgl. zum folgenden U. Rödel, Zivilgesellschaft
als Handlungszusammenhang; in: Mitteilungen -
Institut für Sozialforschung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität,
Frankfurt; Heft 1 (August
1992), S. 37ff.
4
Vgl. dazu und zum weiteren U. Rödel, Zivilgesellschaft
und Verfassung; in: J. Gebhardt, R. Schmalz-
Bruns (Hrsg.), Verfassung und Demokratie. Baden-Baden
1994
5
Vgl. dazu K. Weichler, Die anderen Medien. Ber­
7
Für Details und eine systematische Darstellung
der Untersuchungsergebnisse sei auf den Abschlußbericht
des in Fußnote 1 genannten Projekts für die
DFG verwiesen, der Ende Januar 1994 fertiggestellt
wurde.
8
Aus dem Aufruf einer Initiativgruppe in Dort­
mund, "Erklärung an die Bevölkerung", abgedruckt
in: Klüneelkerl - Dortmunder Volksblatt. November
1976, S. 3
9
Bericht des Mitglieds einer Initiativgruppe über
eine Blockade in Großengstingen; in: Stadtzeitung
für Freiburg. Oktober 1982, S. 27f.
10
Bericht über die Platzbesetzung eines Geländes
lin 1987; S. 153f.
bei Nienburg, das als Standort für eine atomare
6
Dieser Sachverhalt ist perspektivisch als Aufhe­ Entsorgungsanlage in Betracht gezogen worden war:
bung der Arbeitsteilung zwischen der Rolle des "Kein Mensch kauft Milch meiner Kühe"; in: Bre­
Journalisten bzw. Zeitungsmachers und der Rolle mer Blatt. November 1976, S. 6
des Akteurs, der selbst politisch handelt und Erfah­ 11
Bericht über die Auseinandersetzungen um die
rungen macht, interpretiert und als das herausra­ Startbahn West des Flughafens in Frankfurt: "1.
gende Merkmal "alternativer Öffentlichkeit" be­ Volksbegehren in Hessen"; in: Elephantenklo (Giestimmt
worden. Die zunehmende Professionalisießen), Mai 1981, S. 20
rung der Redaktionsarbeit in den Printmedien der 12
Aus "Brokdorf: Ende des Baustopps?"; in: Gro­
selbstorganisierten Öffentlichkeiten seit Beginn der
ße Freiheit (Hamburg). Oktober 1977, S. 5
achtziger Jahre wird dann als Beginn des Zerfalls 13
Aus "Alles riskieren, alles gewinnen?"; in: Klen-
dieser Form von Öffentlichkeit angesehen. (Vgl.
kes (Aachen), August 1983, S. 12
dazu z.B. K.-H. Stamm, Alternative Öffentlichkeit. 14
Aus Platzgründen wird im Text nur auf die Durch­
Frankfurt 1988). Für die Fragestellung unseres Proschnittswerte
verwiesen. Bei den hier diskutierten
jekts ist der für die Stadtzeitungen charakteristische
umstrittenen Praxisformen streuen die Werte für
Sachverhalt aus dem Grunde interessant, weil an
die einzelnen Jahre des Untersuchungszeitraums nur
dem reflexiven Bezug auf eine Praxis, an der man
geringfügig um die Durchschnittswerte.
selbst teilnimmt, abgelesen werden kann, inwieweit 15
Die Streuungsbreite der Werte der einzelnen Jah­
die Mitglieder der neuen sozialen Bewegungen sich
re des Untersuchungszeitraums um die Durch­
selbst als politische Aktivbürger in zivilgesellschnittswerte
ist bei den umstrittenen Akteuren im
schaftlichen Assoziationen verstehen, die in einem
Gegensatz zu den Praxisformen außerordentlich
öffentlichen Raum agieren, dessen Grenzen sie selbst
groß: 0 bis 0,5 im ersten Fall, 0,25 bis 0,75 im
erweitern. Was in der ersten Lesart als "Zerfall"
zweiten Fall.
erscheint, ist erst einmal nur Folge der Tatsache, 16
Die Streuungsbreite der Werte für die Exklusion
daß nach 1983 kaum noch große überlokale Pro­
ist Indikator für diesen Konflikt.
testaktionen des zivilen Ungehorsams stattfanden,
auf die in den Printmedien der selbstorganisierten
Öffentlichkeiten reflektierend Bezug genommen
werden konnte.