1) Neue Infoblätter Apfelwickler.pdf - Gartenakademie
1) Neue Infoblätter Apfelwickler.pdf - Gartenakademie
1) Neue Infoblätter Apfelwickler.pdf - Gartenakademie
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Abschließend sei die Anmerkung erlaubt,<br />
dass ein Hobbygärtner gut überlegen sollte,<br />
die verschiedenen, teilweise aufwendigen Bekämpfungsmethoden<br />
anzuwenden oder aber<br />
einfach einen gewissen Anteil vermadeter Äpfel<br />
zu tolerieren. Auch die kann man noch<br />
sinnvoll verwenden:<br />
Tipp:<br />
Verwertung von vermadeten Äpfeln<br />
• Apfelmus auf Vorrat kochen und heiß in<br />
frisch gespülte (Spülmaschine) Schraubverschlussgläser<br />
füllen. Gläser sofort verschließen,<br />
umdrehen und kurzzeitig auf<br />
dem Deckel stehen lassen.<br />
• Apfelgelee herstellen. Dazu die ungeschälten<br />
Äpfel vierteln und die Fraßgänge herausschneiden.<br />
Im Dampfentsafter die Äpfel<br />
entsaften und aus dem Saft Gelee kochen.<br />
• Äpfel für Backwaren (Apfeltaschen, Muffins,<br />
gedeckter Apfelkuchen) und Aufläufe,<br />
für die man keine schönen Schnitze<br />
braucht, kann man sehr gut ungeschält<br />
durch die grobe Raspelscheibe der Küchenmaschine<br />
lassen. Dazu Äpfel vierteln,<br />
Kerngehäuse und die Fraßgänge heraus<br />
schneiden. Damit sich der Einsatz der Maschine<br />
lohnt, gleich auf Vorrat backen!<br />
Dienstleistungszentrum<br />
Ländlicher Raum Rheinpfalz<br />
<strong>Gartenakademie</strong><br />
Breitenweg 71<br />
67435 Neustadt-Mußbach<br />
www.gartenakademie.rlp.de<br />
Beratung:<br />
Gartentelefon: 0180/505 3 202<br />
Mo: 9-13.00, Do: 13-16.00 Uhr<br />
Gartenlabor: Mittwochs 13-16.00 Uhr<br />
Ansprechpartner:<br />
Werner Ollig<br />
Tel.:<br />
Fax:<br />
Email:<br />
Eva Morgenstern<br />
Tel.:<br />
Fax:<br />
Email:<br />
06321/671-262<br />
06321/671-57-262<br />
Werner.Ollig@dlr.rlp.de<br />
06321/671-253<br />
06321/671-402<br />
Eva.Morgenstern@dlr.rlp.de<br />
Dienstleistungszentrum<br />
Ländlicher Raum Rheinpfalz<br />
Der <strong>Apfelwickler</strong><br />
"Obstmade"<br />
(Cydia pomonella)
Schaderreger und Schadbild<br />
"Wurmige" Äpfel und Birnen mit Kothäufchen<br />
am Eingangsloch und Madengänge im Fruchtfleisch<br />
und Kerngehäuse können einem den<br />
Appetit auf den "Apfel direkt vom Baum" verderben.<br />
Als Kuchenbelag, Kompott, Saft o.ä.<br />
können die Früchte aber ausgeschnitten und<br />
gewaschen noch verwendet werden.<br />
vermadeter Apfel<br />
Entwicklung<br />
Der "Wurm" ist die Raupe des <strong>Apfelwickler</strong>s,<br />
eines kleinen Nachtfalters. Er überwintert als<br />
Raupe in einem Gespinst unter den Borkenschuppen.<br />
Anfang April verpuppt er sich und<br />
ab Mitte Mai schlüpfen die Falter der 1. Generation<br />
(braun, etwa 14-20 mm Flügelspannweite).<br />
Diese legen an Abenden mit Temperaturen<br />
über 15°C (etwa Ende Mai bis Anfang<br />
Juni) ihre Eier an die jungen Früchte ab. Aus<br />
den Eiern schlüpfen Räupchen, die wenige<br />
Tage an der Außenhaut der Frucht fressen<br />
und sich dann bis ins Kerngehäuse einbohren.<br />
Nach etwa 30 Tagen ab Eischlupf verlassen<br />
die Raupen den geschädigten Apfel. Mitte/<br />
Ende Juli bis Anfang August tritt dann die 2.<br />
Generation von Faltern auf.<br />
Vorbeugung<br />
• Abgefallene, vermadete Früchte (öfteres<br />
Baumschütteln!) sollten nach Möglichkeit<br />
stets aufgelesen und verwertet oder vernichtet<br />
werden.<br />
• Im Winter untersucht man die Baumstämme<br />
auf unter der Borke überwinternde<br />
Larven und versucht sie mit speziellen<br />
Fanggürteln wegzufangen.<br />
• Meisen und andere nützliche Vögel vertilgen<br />
besonders im Winter einen nicht unerheblichen<br />
Teil der überwinternden<br />
Schädlingspuppen.<br />
• Ab Mitte Mai bis Ende August kann durch<br />
Aufhängen von Pheromonfallen (Neudomon<br />
Apfelmaden Fallen /Neudorff) das<br />
Schädlingsauftreten beobachtet werden.<br />
Fanggürtel<br />
Bekämpfung<br />
Im Garten gestaltet sich die Bekämpfung<br />
schwierig. Sowohl fliegende Falter, aber auch<br />
bereits eingebohrte Larven (Maden) können<br />
weder mit biologischen noch chemischen<br />
Präparaten bekämpft werden. Spritzungen<br />
sind nur dann erfolgreich, wenn sie die jungen<br />
Räupchen in der Phase zwischen dem<br />
Schlupf aus den Eiern, aber noch vor dem<br />
Einbohren in die Früchte, treffen. Dieser Zeitraum<br />
beträgt nur wenige Tage.<br />
<strong>Apfelwickler</strong>ei<br />
Anders als im Erwerbsanbau sind im Hausgarten<br />
die genauen Flug-, Eiablage- und<br />
Schlupftermine nicht zu ermitteln. Hinzu<br />
kommt, dass nicht alle Räupchen zum genau<br />
gleichen Zeitpunkt schlüpfen, sondern über<br />
etwa ein bis zwei Wochen verteilt. Weiterhin<br />
kann man ab Ende Juni Wellpappe-<br />
Fanggürtel an die Stämme (1x wöchentlich<br />
Untersuchung auf Larven, Entfernung bis Ende<br />
Oktober) anbringen, um die herabwandernden<br />
Weibchen weg zu fangen..<br />
Gezielte Behandlungen sind möglich:<br />
• Klassisch:<br />
Runner, max. 3 Anwendungen pro Vegetationsperiode,<br />
Einsatz ab Schlüpfen der<br />
ersten Larven, Aufwandsmenge: 0,2 l/ha<br />
und m Kronenhöhe, 14 Tage Wartezeit<br />
• Biologisch:<br />
Mini-Madex (Granulosevirus), Anwendung<br />
von Beginn bis Ende der Schlüpfperiode,<br />
1ml Ampulle in 5 l Wasser für 5 Niederstammkernobstbäume,<br />
Zugabe von 0,5%<br />
bzw. 25 g Zucker in 5 l Wasser