Prof. Dr. Kai-Uwe Schablon - Theodor Fliedner Stiftung
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LITERATUR:<br />
Inklusion konkret<br />
„Veränderung fängt in den Köpfen an!“<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Doose, S. (1996): „I want my dream!“ Persönliche Zukunftsplanung. Neue Perspektiven einer<br />
individuellen Hilfeplanung mit Menschen mit Behinderung. Broschüre mit Materialteil.<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung. (7. überarbeitete und erweiterte<br />
Auflage Kassel 2004) Hamburg.<br />
Früchtel /Budde/ Cyprian (2009): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Band 2 :<br />
Fieldbook: Methoden und Techniken. Wiesbaden<br />
Knust-Potter, E. (1995): Community Living: Normalisierung der Wohn- und<br />
Lebensbedingungen von Erwachsenen, die als geistig behindert bezeichnet werden. Berlin.<br />
<strong>Schablon</strong>, K. (2007a): Veränderung fängt in den Köpfen an. Anforderungen an Aus- und<br />
Weiterbildung. In: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung (Hrsg.):<br />
Impulse 07. Tagungsbericht: Leben im Quartier - Inklusion konkret. Berlin, S.37-42 Berlin.<br />
http://www.lebenshilfe-berlin.de/lhb/lebenshilfe/aktuelles/publikationen/impulse_2007.pdf<br />
<strong>Schablon</strong>, K. (2008): Persönliche Zukunftsplanung in der professionellen Ausbildung.<br />
In: Orientierung, Heft 1, S.14-18.<br />
Downloads im Internet:<br />
Persönliche Zukunftsplanung:<br />
http://bidok.uibk.ac.at/library/doose-zukunftsplanung.html<br />
Index für Inklusion (Kita)<br />
http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20EY%20German2.pdf<br />
Index für Inklusion (Schule)<br />
http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20German.pdf<br />
Index für Inklusion (Kommunale Ebene)<br />
http://www.montagstiftungen.com/fileadmin/Redaktion/Jugend_und_Gesellschaft/PDF/Projekte/Kommunaler_Index/KommunenundInklusion_A<br />
rbeitsbuch_web.pdf<br />
Anlage 5<br />
1
Inklusion konkret<br />
„Veränderung fängt in den Köpfen an!“<br />
1. Warum sollte sich etwas verändern?<br />
2. Was bedeutet Inklusion?<br />
3. Was hat das mit mir zu tun?<br />
4. Wie mache ich das?<br />
Sehr geehrt Damen und Herren,<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
vielen Dank für Ihre Einladung zu diesem Fachtag und für Ihr Interesse am<br />
Thema Inklusion. Ich freue mich darüber Ihnen etwas über meine praktischen<br />
und theoretischen Erfahrungen mit Thema „Inklusion“ berichten zu können. Ich<br />
arbeite seit meinem 16 Lebensjahr in der Behindertenhilfe und habe 30 Jahre in<br />
verschiedenen Bereichen der Behindertenhilfe gearbeitet und die letzten 10<br />
Jahre parallel zu diesem Thema geforscht.<br />
Diese lange Zeitspanne zeigt, dass mich das Thema Inklusion sehr mitgerissen<br />
hat. Ich hoffe es gelingt mir Sie auch für das Thema Inklusion zu begeistern.<br />
Ich habe meinen Vortrag anhand folgender Fragen gegliedert:<br />
„siehe Folie oben“<br />
2
Inklusion konkret<br />
„Veränderung fängt in den Köpfen an!“<br />
1. Warum sollte sich etwas verändern?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Im Titel geht es ja um Veränderung, deshalb möchte ich mit der Frage beginnen<br />
warum sich überhaupt etwas verändern sollte.<br />
3
Hinz<br />
Lob-<br />
Hüdepohl<br />
Dörner<br />
Feuser<br />
Theunissen<br />
SGB IX<br />
Salamanca- Erklärung<br />
ICF<br />
Indices for Inclusion<br />
UN-Behindertenrechtskonvention<br />
I N K L U S I O N<br />
Sozialraumorientierung<br />
Teilhabe<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Knust-Potter<br />
Stein<br />
Bude<br />
Luhmann<br />
Es haben schon viele Kolleginnen und Kollegen über Inklusion geschrieben. Die<br />
zentralen Aussagen variieren. Während LUHMANN und BUDE z.B. mehr die<br />
Exklusion fokussieren- betrachten LOB- HÜDEPOHL und STEIN eher die<br />
Ethische Dimension. DÖRNER und HINZ stehen für eine sehr praktische<br />
Umsetzung.<br />
In der Mitte der Folie sehen Sie die Gründe die zur Inklusion als Leitbild geführt<br />
haben- hierbei spielt besonders die UN- Behindertenrechtskonfention eine<br />
tragende Rolle.<br />
Literaturempfehlungen:<br />
Ende der Veranstaltung. Anfänge der Chronisch-Kranken-Ps... von Klaus<br />
Dörner (2001)<br />
Inklusive Kirche; Behinderung - Theologie - Kirche Bd. 2 von Johannes<br />
Eurich und Andreas Lob-Hüdepohl (Hrsg.) (15. September 2011)<br />
4
Katarina Tomasevski war von 1998 bis 2004, der UN-Sonderberichterstatter<br />
für das Recht auf Bildung der UN-Kommission für Menschenrechte .<br />
2002 : Verständnis von Inklusion<br />
2006 gegründete sich der Menschenrechtsrat (vorher<br />
Menschenrechtskommission) mit 47 Mitgliedsstaaten. Dieser UN-<br />
Menschenrechtsrat kümmert sich um Themen wie Kinderarbeit, Illegale<br />
Landnahme, Umweltschäden aber auch um Diskriminierung durch fehlende<br />
Bildung usw.<br />
Bereits 2002 hat die damalige Sonderbeauftragte für den Bereich ´Bildung´ die<br />
gezeigte Zeichnung entworfen um den Unterschied zwischen Integration und<br />
Inklusion zu verdeutlichen.<br />
Eine Aufgabe der Sonderbeauftragten ist es die einzelnen Länder zu besuchen…<br />
5
Und so kam im Februar 2006 der Sonderbeauftragte <strong>Prof</strong>. Munoz für 1 Woche zu<br />
Besuch nach Deutschland und analysierte das Bildungssystem<br />
6
UN Sonderberichterstatter (von 2004 bis 2010)<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Vernor Munoz [2007]<br />
» Kritisierte, dass die BRD keine Fortschritte in<br />
Richtung Inklusion gemacht habe und das die<br />
rechtlichen Perspektiven zur Inklusion fehlen.<br />
» Ergebnis:<br />
» - Aktionsplan (Juli 2012 )<br />
(Landeskabinett)<br />
In dem 2007 veröffentlichten Bericht des Juristen, Pädagogen und Philosophen<br />
wurde vor allem das dreigliedrige Schulsystem die Benachteiligung von<br />
Immigranten Kindern und finanziell schlechter gestellten Kindern kritisiert.<br />
Zusammen mit der Schmach aus der PISA Studie 2000 gab diese Kritik einen<br />
Anstoß zu Veränderungen in Richtung Inklusion die sich in den Aktionsplänen<br />
der Landesregierungen konkretisieren. Diese wurden im Juli 2012 veröffentlicht.<br />
So gesehen könnte man sagen dass der Impuls zur Inklusion aus dem<br />
Bildungswesen kommt. Wobei eine parallele Entwicklung in der Behindertenhilfe<br />
unter dem Schlagwort „Paradigmenwechsel“ geführt wurde.<br />
7
PARADIGMENWECHSEL<br />
in der Behindertenhilfe<br />
Begriffe: Verwahrung Förderung Begleitung Inklusion /<br />
Teilhabe<br />
Zeitschiene 1945 bis 60er<br />
Jahre<br />
Menschenbild biologistischnihilistisch<br />
Ziele gute Pflege,<br />
satt u. sauber<br />
<strong>Prof</strong>essionelle<br />
Instrumente<br />
Institutionalisierte<br />
Hilfen<br />
Wichtige Bezugsgruppen<br />
Pflege / Behandlungsplan<br />
Psychiatrien,<br />
Anstalten<br />
Mediziner,<br />
Krankenpfleger<br />
60er bis 90er<br />
Jahre<br />
pädagogischoptimistisch<br />
Kompetenzerwerb<br />
ab Mitte 90er<br />
Jahre<br />
vollakzeptierend<br />
Lebensqual.<br />
Selbstbestim.<br />
Förderplan Zukunftsplan.<br />
Erw.-Bildung<br />
Sondereinrichtungen<br />
Eltern,<br />
Therapeuten<br />
Offene Hilfen<br />
Community C.<br />
Begleiter,<br />
Angehörige<br />
Parallel hat sich auch die Behindertenhilfe weiterentwickelt.<br />
?<br />
gleichberechtigt,<br />
eigenverantwortl.<br />
An dieser Tabelle wird deutlich, dass Inklusion der nächste logische Schritt in der<br />
Lebensbegleitung von Menschen mit psychischer Erkrankung und geistiger<br />
Behinderung ist.<br />
Es ist nicht mehr die Frage „OB“ sondern eher „WIE“ Inklusion umgesetzt werden<br />
kann!<br />
Quelle: <strong>Schablon</strong> (2010):<br />
?<br />
?<br />
?<br />
?<br />
8
Inklusion konkret<br />
„Veränderung fängt in den Köpfen an!“<br />
2. Was bedeutet Inklusion?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Nun möchte ich der Frage nachgehen was Inklusion bedeutet. Was verstehen wir<br />
unter dem Begriff Inklusion?<br />
Dazu schauen wir zunächst mal ins Lexikon.<br />
9
Zum Begriff (Etymologie): Inklusion<br />
lat. „includo“ steht für….<br />
…einschließen,<br />
…einsperren,<br />
…einengen,<br />
…verschließen,<br />
…hemmen,<br />
…zurückhalten,<br />
…einfügen <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Hier finden wir viele Übersetzungen des Begriffes: Wobei diese alle nicht gerade<br />
eine positive Bedeutung haben – oder?<br />
Die Übersetzung des Begriffes zeigt eventuell welche Probleme auch in der<br />
Umsetzung stecken könnten.<br />
Ein Beispiel? Ein Behindertenparkplatz ist ein segregativer Ort ( der<br />
Ausgrenzung). Muss er im Kontext von Inklusion „Alles für Alle“ wieder<br />
verschwinden?<br />
Schauen wir mal in die Wortetymologie (Wortursprung)<br />
10
„Inkluse“: Ein in Baumharz<br />
eingeschlossenes Fossil<br />
Möchten Sie eingeschlossen sein? Oder als ein Fossil bezeichnet werden?<br />
11
Inklusorium: Ein kleines Haus in dem sich<br />
Menschen zur Askese und zum Gebet einmauern<br />
lassen (z.B: St. Verena Schlucht bei Solothurn / Schweiz)<br />
Auch örtlich betrachtet wird es leider nicht besser. Ein Inklusorium ist ein Ort in<br />
dem sich einmauern lässt.<br />
Lassen Sie uns nun eine nutzbare Definition betrachten.<br />
12
Was ist Inklusion?<br />
"Inklusion" bedeutet, dass alle Menschen das<br />
gleiche Recht auf volle Teilhabe an der<br />
Gesellschaft haben und zwar unabhängig davon,<br />
ob und wie stark Einzelne dabei unterstützt<br />
werden müssen. Bestehende Strukturen und<br />
Auffassungen sollen so verändert werden, dass<br />
die Unterschiedlichkeit der Menschen zur<br />
Normalität wird.<br />
Quelle: Deutsche UNESCO- Kommission, 2009<br />
Die UNSECO Kommission (Eine weitere Vereinigung der insgesamt 16<br />
Sonderinstitutionen der Vereinten Nationen) hat 2009 die folgende oben gezeigte<br />
Definition formuliert.<br />
Zentrale Forderungen sind:<br />
-Das gleiche Recht auf volle Teilhabe<br />
-Die Veränderung von Strukturen und Auffassungen.<br />
Beispiel: Integration / Inklusion „Sparkasse“. Bei der Integration muss ein<br />
Assistent dem Klienten helfen den Anforderungen in einer Sparkasse gerecht zu<br />
werden (z.B. beim Ausfüllen eines Überweisungsträgers).<br />
Bei der Inklusion muss sich die Sparkasse auf den individuellen<br />
Kunden einlassen und ihn dabei seitens der Institution unterstützen.<br />
Beispiel: EC Geldautomat: Wie müßsste ein Geldautomat konstruiert sein, der<br />
für alleMenschen gleich nutzbar ist. Egal welche Behinderung ein Mensch hat.<br />
13
Katarina Tomasevski war von 1998 bis 2004, der UN-Sonderberichterstatter<br />
für das Recht auf Bildung der UN-Kommission für Menschenrechte .<br />
2002 : Verständnis von Inklusion<br />
Schauen wir dazu nochmal auf die Zeichnung von Frau Tomasevski.<br />
Wichtig ist: Alle vier Formen haben ihre Berechtigung!<br />
So kann eine Exklusion bedeutsam sein, damit z.B. bei einem Fußballspiel<br />
Menschen im Rollstuhl in einem separaten Raum etwas sehen können.<br />
Eine Segregation (ein Ausschluss) kann bedeutsam sein wenn es dem Schutz<br />
von Personen dient (z.B. ein Frauenhaus verliert seine Funktion wenn Männer<br />
hier Zugang hätten).<br />
Auch die Integration kann sinnvoll sein, wenn Traditionen gepflegt werden<br />
müssen (Verhalten in einer Kirche). Hier kann nur bedingt erwartet werden, dass<br />
sich die Kirche den Besuchern anpassen muss (z.B. Telefonieren im<br />
Gottesdienst)<br />
Trotzdem sollten wir bei allen ausgrenzenden Gegebenheiten noch mal über<br />
legen ob nicht Inklusion möglich wäre.<br />
Beispiel: „getrennte“ Toiletten für Bewohner und Mitarbeiter ☺<br />
14
Was ist Inklusion?<br />
"Inklusion" bedeutet, dass alle<br />
Menschen das gleiche Recht<br />
auf volle Teilhabe an der<br />
Gesellschaft haben und zwar<br />
unabhängig davon, ob und wie<br />
stark Einzelne dabei unterstützt<br />
werden müssen. Bestehende<br />
Strukturen und Auffassungen<br />
sollen so verändert werden,<br />
dass die Unterschiedlichkeit der<br />
Menschen zur Normalität wird.<br />
Was ist Integration?<br />
„Integration“ ist die<br />
Eingliederung behinderter<br />
Menschen in die bestehende<br />
Gesellschaft. Die Förderung jedes<br />
Einzelnen erfolgt mit der<br />
Zielsetzung der normativen<br />
Anpassung an bewährte<br />
Systeme.<br />
Lassen Sie uns nochmal auf den Unterschied zwischen Integration und Inklusion<br />
schauen:<br />
Ziel der Integration ist die Anpassung in die bestehende Gesellschaft.<br />
Ziel der Inklusion ist es die Strukturen und Ansichten der Gesellschaft zu<br />
verändern.<br />
Zentrales Ziel ist es demnach von der Inklusion aus zu denken. Kann der<br />
behinderte oder psychisch erkrankte Mensch seine Rechte und Pflichten als<br />
Bürger wahrnehmen? Hierbei gilt immer noch die alte Walter Thimm Regel aus<br />
dem Normalisierungsprinzip : „Ein Leben so normal wie möglich?“ ODER<br />
„Möchten Sie so leben… wie ihr Klient?“<br />
(Kategorischer Imperativ : KANT)!<br />
15
Die vier Ebenen der Integration :<br />
Innerpsychische Ebene<br />
Interpersonelle Ebene<br />
Institutionelle Ebene<br />
Gesellschaftliche Ebene<br />
Quelle: Maria Kron : Integrative Prozesse<br />
in Kindergärten. In<br />
Eberwein, H. (Hrsg.) 1999: Handbuch der<br />
Integrationspädagogik, Weinheim, S. 157<br />
Übrigens auch die Integration funktioniert nicht von selbst- sondern nur wenn das<br />
Zusammenspiel zwischen den vier Ebenen gelingt. Die päd. Fachkraft und der<br />
Nutzer müssen hinter der Idee stehen, sie müssen dies in der Begegnung leben,<br />
die Institution muss die Rahmenbedingungen stellen und der Sozialraum bzw. die<br />
Sozialpolitik muss es unterstützen. Wenn das Umfeld keine Einrichtung<br />
akzeptiert- wird es sehr schwer.<br />
Dieses Zusammenspie der vier Ebenen gilt auch für die Inklusion!<br />
16
Inklusion konkret<br />
„Veränderung fängt in den Köpfen an!“<br />
3. Was hat das mit mir zu tun?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Kommen wir nun zu Ihnen den Nutzern und professionellen Fachkräften.<br />
Was haben Sie mit Inklusion zu tun?<br />
17
Sie leben hier in einer beneidenswerten Harmonie.<br />
Sie haben wie ich aus den Unterlagen von Herrn Baumann gesehen habe, haben<br />
Sie 2012 in der Dieringhauser Straße sogar einen Werkstattladen eröffnet. Es<br />
gibt wie der Chrismoartikel 2012 berichtet eine hohe Akzeptanz in Wiehl (ein<br />
Kartoffelfest etc.). Ein Stück „Heimat“?<br />
Warum müssen Sie sich mit INKLUSION beschäftigen?<br />
Ich sage Ihnen Sie tun es bereits!<br />
(Fernsehen / Kino / Kultur)<br />
18
„Inklusion -<br />
Gemeinsam anders“<br />
Sendetermin<br />
Mi, 23.05.12 | 20:15 Uhr<br />
Das Fernsehen konfrontiert Sie mit dem Thema Inklusion.<br />
Und selbst im Kino werden Sie auf unterhaltenswerte Weise mit dem Thema<br />
konfrontiert.<br />
19
Auch wenn es im Alltag nicht immer so spektakulär verläuft gibt es doch viele<br />
gute Beispiele über erhöhte gesellschaftliche Teilhabe nach zudenken.<br />
20
PARALYMPICS<br />
2012<br />
Auch die Paralympics 2011 zeigen die gesellschaftliche Veränderung und das<br />
Zunehmende Interesse an Menschen mit Behinderung oder an Menschen mit<br />
psychischen Störungen.<br />
Hier stellt sich interessanter Weise die Frage zu welcher der vorgestellten Kreise<br />
die Paralympics zählen? Ist es eine Inklusive Veranstaltung? Kann es eine<br />
integrative Veranstaltung sein?<br />
Wir können eine Schädigung nicht wegreden- aber wir können eine<br />
Be-Hinderung vermeiden.<br />
21
Es geht um Menschenrechte<br />
•Inklusion ist also kein Expertenthema. Es ist ein Thema, das die<br />
Zustimmung Aller erfordert und deshalb gesamtgesellschaftliche<br />
Bedeutung besitzt. Einen wichtigen Meilenstein markiert die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention, die Deutschland im März 2009 unterzeichnet<br />
hat. Damit sind die Forderungen des internationalen Übereinkommens<br />
rechtlich verankert. Das reicht allerdings nicht aus. Um Denken und<br />
Handeln zu verändern, bedarf es weitaus mehr. Es muss auch jedem<br />
bewusst sein, wie wichtig Inklusion für das gesellschaftliche<br />
Miteinander ist. Inklusion kann nur dann gelingen, wenn möglichst viele<br />
Menschen erkennen, dass gelebte Inklusion den Alltag bereichert.<br />
Die Frage war : „Was haben Sie damit zu tun?“<br />
Die Aktion Mensch bringt es auf den Punkt:<br />
Inklusion ist kein Expertenthema!. Es geht primär darum Denken und Handeln<br />
zu verändern. „Inklusion fängt in den Köpfen an!“<br />
Gelebte Inklusion soll den Alltag aller Menschen bereichern. Auch Frauen mit<br />
Kinderwagen haben etwas von abgesengten Bürgersteigen auch ich habe etwas<br />
von Gebrauchsanweisungen in „leichter Sprache“.<br />
Warum der Begriff der Inklusion?<br />
22
Warum sollten wir in Richtung Inklusion<br />
denken?<br />
•Inklusion ist innovativ und hat eine visionäre Kraft<br />
•Inklusion ist ein international geläufiger Begriff<br />
•Inklusion schärft den Blick für die Überwindung eines „Zwei-Gruppen-<br />
Denkens“<br />
•Inklusion verschärft den Fokus für notwendige Veränderungen auf der<br />
institutionellen Ebene<br />
Quelle: THEUNSISSEN & SCHIRBORT (2006):<br />
Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung.<br />
Stuttgart, Kohlhammer Verlag.<br />
THEUNISSEN (<strong>Prof</strong>. in Halle) nennt 4 Gründe<br />
1.Visionäre Kraft<br />
2. Internationaler Begriff<br />
3. verhindert das Zweiklassen- Denken<br />
4. und das ist der wichtigste Aspekt: er weist auf die notwendigen Veränderungen<br />
auf der institutionellen Ebene“.<br />
Es gibt aber eine große Gefahr wenn Inklusion als Leitbild „ von Oben“<br />
verordnet wird.<br />
23
ACHTUNG: G E F A H R !<br />
• Ervin Goffmann (2003): Wir spielen alle Theater<br />
Vorderbühne: Das Ensemble spielt auf der Vorderbühne die Rolle, die<br />
das Publikum sehen will.<br />
Hinterbühne: Statt eine Aufgabe wirklich zu erfüllen, erweckt das<br />
Ensemble nur den Eindruck, dieses zu tun.<br />
(Nur) auf der Hinterbühne ist die wahre Identität der Akteure sichtbar<br />
GOFFMANN verweist in diesem Zusammenhang auf das beliebte Spiel der<br />
Vorder-und Hinterbühne. Hiermit ist eine Um-Etikettierung gemeint. Wo durch<br />
schöne Fassaden oder schönes Gerede Inklusion vorgespielt wird.<br />
Beispiel: Briefkästen in die nie Post kommt.<br />
Ist wirklich Inklusion drin – wo Inklusion draufsteht?<br />
24
Heinz Bude, 2008<br />
„Inklusion geht immer mit Exklusion einher!“<br />
Integration:<br />
Der moderne<br />
Wohlfahrtsstaat<br />
bietet ein<br />
geschütztes<br />
Territorium<br />
„Glücklichen Symbiose“<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Inklusion:<br />
Idee einer<br />
Weltgesellschaft<br />
Mit der Gefahr<br />
der Exklusion<br />
<strong>Prof</strong>. BUDE von der Uni Kassel zeichnet ein mir sehr sympathisches Bild von<br />
Inklusion.<br />
Er betont, dass Inklusion immer mit Exklusion einhergeht. Gute<br />
Inklusionsprojekte wissen gar nicht dass sie Inklusion machen.<br />
Beispiel : Landschaftspflege in Walsrode<br />
Station 17<br />
Kommen wir nun zum dritten Aspekt meines Vortrages: der Frage danach Wie<br />
ich Inklusion umsetzen kann.<br />
25
Inklusion konkret<br />
„Veränderung fängt in den Köpfen an!“<br />
4. Wie mache ich das?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Kommen wir zur letzten Teil meines Vortrages, der Frage danach wie Inklusion<br />
umgesetzt bzw. realisiert werden kann.<br />
Bedeutsam hierbei ist es die Frage der Umsetzungsebene zu klären.<br />
Inklusion ist auf mindesten 4 Ebenen umzusetzen. Diese können nach dem<br />
ökosystemischen Modell nach BRONFENBRENNER…<br />
26
Auf der Makroebene (Normen, Traditionen, Ideologien, Gesetze) bleibt<br />
Inklusion eine nicht einlösbare Orientierungshilfe.<br />
Auf der Exoebene (dem Bereich dem man<br />
nicht direkt angehört; z.B. Kommune)<br />
müssen die Rahmenbedingungen stimmen.<br />
Auf der Mesoebene (Gesamtheit der<br />
Systeme denen man angehört) brauchen wir<br />
segregierende Übergangslösungen.<br />
Auf der Mikroebene (Ebene: persönliche<br />
Beziehungen) sind wie auf dem Weg!<br />
hier im Bild… oder nach dem sogenannten SONI Modell erfolgen.<br />
Wichtig ist : Festlegen auf welcher Ebene man über Inklusion redet und wer dann<br />
in der Handlungspflicht ist.<br />
27
Quelle: Früchtel,<br />
Cyprian und<br />
Budde<br />
2010, S.29<br />
Im SONI Modell wird auf die vier Ebenen:<br />
Sozialstruktur<br />
Organisation<br />
Netzwerk, und<br />
Individuum ,<br />
unterschieden. Jede Ebene hat andere Umsetzungsaufgaben. Im Rahmen<br />
dieses Vortages möchte ich nur kurz die Ebene der Sozialstruktur und auf die<br />
Ebene des Individuum eingehen.<br />
Für die Ebene der Sozialstruktur bedeutet das die Rahmenbedingungen<br />
abzuklären. Hierzu gibt es gute Modelle wie ein Leitbild der Inklusion<br />
implementiert werden könnte.<br />
28
1<br />
Konzeptbildung<br />
Reformidee wird formuliert<br />
durch Politiker, Praktiker,<br />
Adressaten, Wissenschaftler...<br />
2<br />
Teilziele<br />
Erste Akzeptanz<br />
...durch Politiker, Praktiker,<br />
Adressaten, Träger...<br />
3 Gesetzliche Legitimation<br />
Verankerung in vorhandenen<br />
Rechtsstrukturen<br />
Modifizierungen?<br />
Implementationsmodell<br />
6<br />
5<br />
Institutionalisierung<br />
Anbieter;<br />
Einbettung in kommunale,<br />
regionale Strukturen<br />
Ausbildung<br />
Flächendeckende<br />
Ausdehnung<br />
z.B. in einer<br />
Versorgungsregion, in einem<br />
Bundesland...<br />
4<br />
Erprobung – Allokation<br />
von Ressourcen<br />
z.B. „Runder Tisch“<br />
Modellprojekte<br />
Aufgabe<br />
der Politik<br />
THIMM (2001): Das<br />
Implementationsmodell von<br />
FLYNN/NITSCH (1980) zur<br />
Durchsetzung des<br />
Normalisierungsprinzips in<br />
den USA<br />
THIMM hat dies 2001 für die Um- und Durchsetzung des Normalisierungsprinzips<br />
erarbeitet. Hierbei wird besonders das Zusammenspiel zwischen der<br />
Leitungsebene der Dienstleister und den Politikern deutlich.<br />
Eine weitere Inklusionsebene- die die meisten der hier Anwesenden betrifft- ist<br />
die Ebene der professionellen Fachkräfte. Hier hat KNUST –POTTER bereits<br />
1998 notwendige Veränderungen in der Handlungskompetenz aufgezeigt.<br />
Literaturempfehlung:<br />
Knust-Potter, E. (1995): Community Living: Normalisierung der Wohn- und<br />
Lebensbedingungen von Erwachsenen, die als geistig behindert bezeichnet<br />
werden. Berlin.<br />
29
Aufgaben der professionellen Fachkräfte<br />
...die Fähigkeiten eines<br />
Kommunalpolitikers<br />
...die Fähigkeiten eines<br />
Moderators<br />
...die Fähigkeiten eines<br />
Erwachenenbildners<br />
<strong>Prof</strong>essionelle<br />
Fachkräfte<br />
benötigen...<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Knust-Potter<br />
[Hochschule Dortmund]<br />
1998, 149f.<br />
...die Fähigkeiten<br />
eines Unternehmers<br />
...die Fähigkeiten eines<br />
<strong>Dr</strong>ittmittelakquisiteurs<br />
....eine Abwendung von<br />
der "Norm-Pädagogik"<br />
….die Aufgabenstruktur der Mitarbeiter-innen verändert sich deutlich in Richtung<br />
Sozialraum und Sozialarbeit. DOOSE spricht in diesem Zusammenhang vom<br />
Berufsbild des Unterstützungsagenten.<br />
Lassen Sie mich noch konkreter werden.<br />
30
Jetzt kommt der Werbeblock!<br />
Ich habe 10 Jahre nach Bedingungen für eine gelingende<br />
Gemeinweseneinbindung (sprich Inklusion) gesucht .<br />
Ich zeige Ihnen im folgenden kurz die Basis meiner Forschungsarbeit.<br />
Literaturempfehlung:<br />
<strong>Schablon</strong>, K. (2010) (2. Aufl.): Community Care. <strong>Prof</strong>essionell unterstützte<br />
Gemeinweseneinbindung erwachsener geistig behinderter Menschen. Analyse,<br />
Definition und theoretische Verortung struktureller und handlungsbezogener<br />
Determinanten. Lebenshilfeverlag. Marburg.<br />
31
Ev. <strong>Stiftung</strong> Alsterdorf<br />
Hamburg<br />
Rauhes Haus<br />
Hamburg<br />
Menschenstadt-<br />
Essen<br />
Community Living<br />
Dortmund<br />
Normalisierungsprinzip<br />
Oldenburg<br />
Sozialpsychiatrie<br />
Gütersloh<br />
Quelle: <strong>Schablon</strong> 2010<br />
W. Kraft<br />
M. Tüllmann<br />
K. von Lüpke<br />
E. Knust-Potter<br />
W. Thimm<br />
K. Dörner<br />
Kommunitarismus<br />
Lebensqualitätsforschung<br />
Netzwerkforschung<br />
Ergebnisse:<br />
Strukturelle u.<br />
handlungsbezogene<br />
Determinanten<br />
Ich habe 6 best of pracice Modelle in der BRD verglichen und mit den<br />
verantwortlichen Initiatoren Interviews geführt- diese Ergebnisse wurden mit den<br />
Forschungsergebnissen aus der Netzwerk- und Lebensqualitätsforschung<br />
abgeglichen. Daraus habe ich sozusagen eine Gebrauchsanleitung Für<br />
professionelle Fachkräfte für gelingende Inklusion erarbeitet.<br />
Diesen Ansatz habe ich „Community Care“ genannt und darüber das Buch und<br />
eine Wikipedia Seite geschrieben.<br />
Lassen Sie uns zusammen auf die Ergebnisse schauen.<br />
Internetempfehlung: meine Community Care Seite bei Wikipedia<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Community_Care<br />
32
BÜRGER braucht:<br />
•Integrationspunkte<br />
•Notrufmöglichkeit<br />
•Positive Rückmeldung<br />
•Interdependenz erkennen<br />
PROF. FACHKRAFT braucht:<br />
•Überprüfbares Leitbild<br />
•Vertrauen in die Fähigkeiten des Nutzers<br />
•Weiterbildung, Supervision<br />
•Auslagerung bisheriger Aufgaben (an „Freiwillige Helfer“,<br />
Angehörige, Vereinsmitglieder)<br />
•„Garantie“ des Arbeitnehmerstandards<br />
NUTZER braucht:<br />
•Kommunikations- u. Wahlmöglichkeiten<br />
•Chance zur Partizipation<br />
•Vertrauensperson<br />
•Netzwerk<br />
•Sinnstiftende Tätigkeit (Struktur)<br />
•Chance auch etwas zu geben<br />
•Erhalt der Lebensqualitäts-Standards<br />
Bedingungsfaktoren für eine inklusive Praxis<br />
Beispiel: Künstlerwerkstatt / Konzerte<br />
Beispiel: Deeskalationsmanagement<br />
Beispiel: lokale Presse, Auszeichnungen<br />
Beispiel: „Vorkasse“ / „Teilgabe“:<br />
Grünflächengestaltung / Haustierbetreuung<br />
(KNUST-POTTER 1995 / DÖRNER 2007)<br />
Vom „Besserwisser“ zum Unterstützer<br />
„Berufsethik (LOB-HÜDEPOHL 2010)<br />
Lebensqualitätsstudie: „Zufriedene<br />
Mitarbeiter“= Gute Arbeit (SEIFERT 2006)<br />
Soziale u. politische Teilhabe (BECK 2007)<br />
Aneignung von Kulturgut (JANTZEN 1987)<br />
Beispiel: Operation in Indien (KNUST-POTTER 1995)<br />
Studie USA (DALFERTH 1997)<br />
Ich werde nur ein paar Determinanten jetzt benennen. Die anderen sollen Ihnen<br />
eine Anregung geben um nach dem Mittag in den Arbeitsgruppen unter anderem<br />
darüber zu diskutieren- was für Ihre Praxis davon zu nutzen wäre.<br />
-----<br />
Zum Abschluss will ich noch zwei ganz praktische Methoden benennen, die<br />
Ihnen bei der Umsetzung von Inklusion helfen können.<br />
33
Persönliche Zukunftsplanung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Das eine ist die Persönliche Zukunftsplanung. Eine Materialsammlung mit die Sie<br />
mit dem Nutzer zusammen auf kreative Weise herausbekommen können – wie er<br />
seine Zukunft gestalten möchte und wo sich Ansatzpunkte für Inklusion finden<br />
lassen.<br />
Internet:<br />
http://bidok.uibk.ac.at/library/doose-zukunftsplanung.html<br />
Das 2. Instrument zielt eher auf die Institution in der Sie arbeiten<br />
34
Indizes für Inklusion<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Mit dem Index für Inklusion können Sie anhand von Fragebögen herausfinden,<br />
wie inklusiv Ihre Institution bereits arbeitet. Eine Mitarbeiterin sagte mal- durch<br />
den Index stellt man sich Fragen- auf die man sonst nicht kommen würde. Ein<br />
gutes Instrument gegen blinde Flecken!<br />
Zu beiden Instrumenten gibt es viele Veröffentlichungen und beide Instrumente<br />
sind im Internet kostenlos down zu laden.<br />
Internet:<br />
Index für Inklusion (Kita)<br />
http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20EY%20German2.pdf<br />
Index für Inklusion (Schule)<br />
http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20German.pdf<br />
Index für Inklusion (Kommunale Ebene)<br />
http://www.montagstiftungen.com/fileadmin/Redaktion/Jugend_und_Gesellschaft/PDF/Projekte/Kom<br />
munaler_Index/KommunenundInklusion_Arbeitsbuch_web.pdf<br />
Ich habe mit beiden Instrumenten gearbeitet und kann Ihnen gerne bei Fragen<br />
weiterhelfen.<br />
35
Fazit<br />
Lassen Sie mich zum Schluss ein Fazit ziehen…<br />
36
Inklusion braucht:<br />
• Stimmigkeit : Vorder-und Hinterbühne<br />
• Eine Antwort darauf auf welcher Ebene<br />
diskutiert wird<br />
• Symbiotisches Verhältnis von Integration und<br />
Inklusion<br />
Inklusion braucht die Zusammenarbeit aller Akteure. Sie muss konzeptionell<br />
gewollt sein. Sonst entsteht eine Vorder- und eine Hinterbühne.<br />
Klären Sie eindeutig auf welcher Ebene Inklusion umgesetzt wird und ob alle<br />
Ebenen bedient werden.<br />
Betrachten Sie Inklusion nicht als entweder oder Lösung. Sondern bedenken Sie<br />
bei allen Entscheidungen den Inklusionsgedanken mit<br />
37
Veränderung fängt in den<br />
Köpfen an!<br />
= Veränderte Grundhaltung<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong> KatHO Münster<br />
Es geht primär um eine veränderte Grundhaltung. Um die Chance auf ein<br />
Höchstmaß an gewünschter Normalität und gelebter Teilhabe.<br />
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor…<br />
38
Klein anfangen…<br />
Das sind sehr viele Anforderungen, doch am Anfang stehen kleine Schritte mit<br />
großen Wirkungen:<br />
z.B.<br />
Gelingt es Ihnen innerhalb eines Jahres das Netzwerk eines Nutzers /<br />
Klienten um einen neuen Freund zu erweitern?<br />
Können sie eine ihrer professionellen Tätigkeiten (z.B. das Einkaufen mit dem<br />
Nutzer) an einen Bürger abgeben?<br />
…auch kleine Schritte zeigen große Wirkung.<br />
Zum Beispiel indem Sie überlegen wie Sie einem Nutzer / Klienten dabei helfen<br />
können einen echten Freund zu finden und wie Sie eine professionelle<br />
Handlung an einen Bürger in der Gemeinde abgeben könnten.<br />
Wenn das von jedem von Ihnen versucht werden würde- kämen Sie dem Ziel der<br />
Inklusion ein großes Stück näher.<br />
Vielen Dank !<br />
39
Kontakt:<br />
ku.schablon@katho-nrw.de<br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
Weitere Veröffentlichungen von mir finden Sie, wenn Sie im Internet meinen<br />
Namen „googlen“.<br />
Vielen Dank für konstruktive Zusammenarbeit und Ihre freundlichen<br />
Rückmeldungen zu meinem Vortrag !<br />
Weiterhin alles Gute und viel Erfolg auf dem Weg zur Inklusion<br />
Liebe Grüße aus Hamburg<br />
Ihr <strong>Kai</strong>-<strong>Uwe</strong> <strong>Schablon</strong><br />
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