Gemeindebrief 2013 (01) - Evangelische Petrusgemeinde
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Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder der <strong>Petrusgemeinde</strong><br />
„Kann das sein? Das also ist alles, was von<br />
meinem Vater übriggeblieben sein soll?",<br />
dachte er, als er hinter dem Sarg herging.<br />
"Sein Körper ist es ja, aber nicht er selber. Er<br />
war doch viel mehr als diese tote Hülle." Er<br />
erinnerte sich, wie sein Vater gestorben<br />
war. Er hatte den toten Körper nur durch<br />
den Stoff des Krankenhaushemdes hindurch<br />
berühren können, mehr schaffte er nicht.<br />
"Nein", dachte er, "im Sarg ist nur eine tote<br />
Hülle. Meinen Vater hat viel mehr ausgemacht,<br />
das kann doch nicht einfach so verlorengehen."<br />
"Kann das sein? Das also ist alles, was von<br />
Jesus übrig ist?", dachten die beiden Frauen<br />
am Ostermorgen auf dem Weg zum Grab.<br />
Dort lag sein toter Körper. Aber er selber -<br />
er war doch viel mehr gewesen. Er hatte mit<br />
seinem Reden von Gott, seinem Handeln<br />
und seiner Zuwendung das Leben so vieler<br />
Menschen verändert. Und das war nun alles<br />
vorbei - Jesus tot. "Nein", dachten sie, "im<br />
Grab ist nur eine tote Hülle. Jesus hat viel<br />
mehr ausgemacht, das kann doch nicht einfach<br />
verlorengehen."<br />
"Kann das sein? Das Grab ist plötzlich offen<br />
und leer", dachten die Frauen. Doch ihre<br />
Furcht verflog bei dem freundlichen Gruß<br />
des Engels, denn ein Engel musste er ja wohl<br />
sein. Schon bei der Geburt Jesu hatten Engel<br />
gesungen, so hatte man ihnen erzählt:<br />
"Fürchtet Euch nicht." Und jetzt wiederholte<br />
der Engel diesen Friedenswunsch und sagte<br />
das Unfassbare: "Er ist nicht hier; er ist auferstanden,<br />
wie er gesagt hat." Kann das<br />
sein, dass ein Mensch, dass Jesus, von den<br />
Toten aufersteht?<br />
"Kann das sein?", dachten die Frauen, als sie<br />
plötzlich vor Jesus standen. Konnte das Je-<br />
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sus sein, der da lebendig vor ihnen stand? Er<br />
war doch zweifelsfrei tot gewesen. Doch als<br />
er zu ihnen sprach: "Fürchtet Euch nicht",<br />
verflogen alle Zweifel. Er war es: anders und<br />
doch eindeutig: Jesus, auferstanden von den<br />
Toten.<br />
"Kann das sein?", frage ich mich. Kann das<br />
sein, dass einer tot ist und doch aufersteht<br />
von den Toten? Beweisen lässt es sich nicht,<br />
aber ganz offensichtlich erfahren, so wie die<br />
Frauen am Grab es erfahren haben und aus<br />
Nacht, Trauer und Furcht heraustraten in<br />
das strahlende Licht des Ostermorgens.<br />
In Galiläa sollten sie den Auferstandenen<br />
sehen, wo alles angefangen hatte, so hörten<br />
sie voll Staunen. Vielleicht ist das das Heil<br />
oft im Alltag des Lebens zu finden, fernab<br />
der Dinge, die uns so besonders und wichtig<br />
erscheinen. Aber gerade dort kann es uns<br />
gehen, wie den beiden Frauen am Ostermorgen:<br />
Selbst auf dem Stein mancher begrabenen<br />
Hoffnung kann plötzlich ein Engel<br />
sitzen: "Fürchte Dich nicht. Ich weiß, was Du<br />
suchst -- aber hier wirst Du es nicht finden.<br />
Mach dich auf den Weg! Und Du wirst Dein<br />
Ostern finden."<br />
Wir suchen also nicht nur Ostereier sondern<br />
Jesus, den Auferstandenen. Deshalb<br />
wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest<br />
beim Suchen und Finden und einen sonnigen<br />
Frühling<br />
Ihr Gemeindepfarrer<br />
Matthias Leschhorn<br />
Matthias Leschhorn