März 2012 - Evangelische Kirchengemeinde Derschlag
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Auf ein Wort<br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
Wer vom Heiligen ergriffen wird, also wer<br />
teilt, was er hat, dem wächst etwas unvermittelt<br />
zu, der kann auf einmal Dinge<br />
sehen und tun, die vorher nicht im Blick<br />
waren. Und es geht noch weiter. Ich werde<br />
dabei heil, ganz, im Herzen repariert<br />
jetzt, in diesem Augenblick.<br />
Im jüdischen Denken ist dieser Gedanke<br />
ganz zentral: Wenn ich das tue, was Gott<br />
will, dann bin ich gerecht, sprich in der<br />
Nähe Gottes und dann wird er meinen<br />
Weg begleiten und mir den Rücken frei<br />
halten.<br />
Es geht hier nicht darum, richtig zu glauben,<br />
ohne Zweifel: „Wenn ich alles richtig<br />
fest glaube und intensiv genug bete,<br />
dann werde ich in der Nähe Gottes sein.“<br />
Hier geht es um das Tun der Wegweisung,<br />
ganz einfach.<br />
Und du sollst heißen: „Der die Lücken<br />
zumauert und die Wege ausbessert, dass<br />
man da wohnen könne."<br />
Wir sind keine Helden. Wir retten nicht<br />
die Welt, wie wahr.<br />
Wir sollen die kleinen Reparierer sein und<br />
haben damit doch schon groß zu tun.<br />
Wir werden nicht die Macher, nicht Alles-<br />
4<br />
könner, aber wir waren auch nie die total<br />
Ohnmächtigen, die höchstens wissen,<br />
dass sie nichts wissen.<br />
Unsere Freiheit ist das unendlich weite<br />
Feld zwischen ‚allem‘ und ‚nichts‘: Dort<br />
sollen wir bewohnbare Orte schaffen. Das<br />
wünschen wir von Herzen, darüber wird<br />
uns der Kopf nicht zerbrechen, das könnten<br />
wir versuchen, solange wir mit zwei<br />
leeren Händen dastehen. Wir sind noch<br />
lange nicht fertig, die Lücken auszubessern,<br />
die Wege zwischen den Menschen<br />
begehbar zu machen.<br />
Aus uns soll um Gottes Willen noch etwas<br />
werden! Das Lückenausbessern ist fast<br />
immer unspektakulär, es wird immer noch<br />
Krisen und Katastrophen geben, aber:<br />
Dann wirst du rufen, und der Herr wird<br />
dir antworten. Wenn du schreist, wird er<br />
sagen: Siehe, hier bin ich.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents<br />
und Weihnachtszeit und ein gesegnetes<br />
Jahr <strong>2012</strong>.<br />
Evangelisch in <strong>Derschlag</strong>.<br />
Gemeinschaft.<br />
Kirche ist