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II.3 Beschäftigungseffekte von Gesundheitsvorhaben<br />

Autorin: Christine Greve<br />

Redaktion: KC Gesundheit, Bildung und Soziale Sicherung<br />

Die globale Bedeutung des Gesundheitswesens für Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Das Gesundheitswesen stellt in den meisten Ländern einen erheblichen Wirtschafts-<br />

und Wachstumsfaktor in der Volkswirtschaft dar. Im Jahr 2009 wurden<br />

weltweit 5,97 Billionen US-Dollar (900 US-Dollar pro Person) im Gesundheitswesen<br />

ausgegeben. Die Staaten Afrikas gaben im Durchschnitt 6,5 Prozent ihres<br />

Bruttoinlandsproduktes (BIP), dies entspricht 83 US-Dollar pro Person, für Gesundheit<br />

aus, die Staaten Südostasiens im Durchschnitt 3,7 Prozent ihres BIP<br />

oder 48 US-Dollar pro Person (Weltgesundheitsorganisation/WHO, Global Health<br />

Expenditure Atlas, 2012). WHO-Schätzungen aus dem Jahr 2006 zufolge arbeiten<br />

rund 60 Millionen bezahlte Vollzeitkräfte weltweit im Gesundheitswesen, zwei<br />

Drittel davon als direkte Gesundheitsdienstleister (Ärzte, Krankenschwestern,<br />

Hebammen, Apotheker etc.), das übrige Drittel in unterstützenden Funktionen<br />

(Manager, Verwaltungspersonal, Krankenwagenfahrer etc.). Rechnet man die indirekt<br />

im Gesundheitswesen Beschäftigten (zum Beispiel Versicherungsbranche,<br />

Verbände) hinzu, steigen die Schätzungen auf rund 100 Millionen Beschäftigte<br />

weltweit.<br />

Typischerweise sind rund 70 Prozent aller Ärzte männlich, während 70 Prozent<br />

aller Pflegekräfte<br />

weiblich sind – ein<br />

extremes<br />

Ungleichgewicht, das in<br />

Entwicklungsländern in<br />

der Regel noch stärker<br />

ausgeprägt ist als in<br />

Industriestaaten.<br />

Weltweit arbeiten etwa<br />

zwei Drittel aller<br />

Dienstleister im<br />

öffentlichen Gesundheitswesen,<br />

ein Drittel<br />

im Privatsektor (WHO,<br />

World Health Report<br />

„Working together for<br />

health“, 2006).<br />

Tabelle 1: Geschätzter kritischer Mangel an Ärzten, Pflegekräften und<br />

Hebammen (nach WHO-Region)<br />

Quelle: WHO, 2006<br />

Stabilitätsfaktor in Krisenzeiten<br />

Das Gesundheitswesen ist als Arbeitsmarkt nicht sonderlich konjunkturanfällig,<br />

sondern stellt ein stabilisierendes Element dar. Dies hat sich in der jüngsten Finanzkrise<br />

gezeigt, in der weltweit in vielen Sektoren die Beschäftigungszahlen<br />

einbrachen, während die Nachfrage nach Gesundheitspersonal stetig weiter zunahm.<br />

Der Anstieg der Beschäftigung im Gesundheitsgewerbe wird in den meisten<br />

Entwicklungsländern nur von der Immobilienbranche und dem Baugewerbe<br />

übertroffen (ILO, Key Indicators of the Labour Market (KILM), 7th Edition, 2011).<br />

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