3. Integriertes Handlungskonzept für die Gemeinde Weeze

Integriertes Handlungskonzept
für die Gemeinde Weeze
Dr. Donato Acocella - Stadt- und Regionalentwicklung
Teichstraße 14 • 79539 Lörrach • T 07621 91550-0 • F 07621 91550-29
Arndtstraße 10 • 44135 Dortmund • T 0231 534555-0 • F 0231 534555-29
Breslauer Straße 406 • 90471 Nürnberg • T 0911 817676-42 • F 0911 817676-43
info@dr-acocella.de • www.dr-acocella.de

Bearbeiter:
Dr. rer. pol. D. Acocella
Dipl.-Ing. A. Schnacke-Fürst
Dipl.-Geogr. E. Eichmann Lörrach/Dortmund, 04.07.2012

INHALTSVERZEICHNIS:
1. AUSGANGSLAGE UND AUFGABENSTELLUNG 1
2. RAHMENBEDINGUNGEN DER ORTSKERNENTWICKLUNG 4
2.1 ALLGEMEINE TRENDS DER ZENTRENENTWICKLUNG ...........................................4
2.2 STÄDTEBAUFÖRDERUNGSPROGRAMM "AKTIVE STADT- UND ORTSTEILZENTREN" .........5
3. BETEILIGUNGSPROZESS NACH § 137 BAUGB 7
4. STÄDTEBAULICH-FUNKTIONALE BESTANDSANALYSE 12
4.1 METHODISCHES VORGEHEN - BESTANDSAUFNAHME ........................................ 12
4.2 ALLGEMEINE DATEN ........................................................................... 12
4.2.1 Regionale Bedeutung ............................................................................. 12
4.2.2 Gemeindegliederung ............................................................................. 14
4.2.3 Bevölkerungsentwicklung ....................................................................... 15
4.2.4 Wirtschaft ............................................................................................ 18
4.2.5 Verkehr ................................................................................................ 21
4.2.6 Tourismus ............................................................................................ 21
4.2.7 Bildung und Soziales ............................................................................. 22
4.3 ANALYSE DES TEILRAUMES (ORTSZENTRUM) ............................................... 22
4.3.1 Städtebauliche Situation ....................................................................... 23
4.3.2 Funktionale Situation ............................................................................ 28
4.3.3 Laufende Entwicklungen ......................................................................... 34
4.3.3.1 Bestehende Maßnahmen und Aktivitäten ..................................... 34
4.3.3.2 Aktuelle und geplante Investitionen .......................................... 36
5. HANDLUNGSKONZEPT 39
5.1 LEITBILD FÜR DAS ORTSZENTRUM ........................................................... 39
5.2 ZIELE FÜR DIE ORTSKERNENTWICKLUNG .................................................... 40
5.3 ABGRENZUNG DES HANDLUNGSRAUMES (STADTUMBAUGEBIET NACH § 171B BAUGB) 42
5.4 MAßNAHMENBESCHREIBUNG .................................................................. 44
5.5 MAßNAHMENKATALOG ......................................................................... 61
5.6 UMSETZUNGSBEGLEITUNG UND MODERATIONSPROZESS ................................... 76
6. FAZIT 78
7. ZEIT- UND KOSTENPLAN 79
ANHANG 81
i

ABBILDUNGSVERZEICHNIS:
Abb. 1: Ziele des Programms "Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ ............................... 5
Abb. 2: Bedeutung des Beteiligungsprozesses für das Integrierte Handlungskonzept ... 9
Abb. 3: Gemeindegliederung ................................................................................. 15
Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung 1990-2030 nach Geschlecht .................................... 16
Abb. 5: Bevölkerungsaufbau .................................................................................. 17
Abb. 6: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen ............. 19
Abb. 7: Bindungsquoten in Weeze nach Sortimenten ............................................... 21
Abb. 9: Gestaltungsoption Wegeverbindung ............................................................ 49
KARTENVERZEICHNIS:
Karte 1: Regionale Verortung der Gemeinde Weeze ................................................. 13
Karte 2: Nutzungsstruktur Weeze ........................................................................... 19
Karte 3: Nutzungsstruktur im Ortszentrum ............................................................. 23
Karte 4: städtebaulich-funktionale Stärken im Ortszentrum..................................... 25
Karte 5: städtebauliche Problembereiche im Ortszentrum ....................................... 27
Karte 6: Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatz im Ortszentrum .......................... 29
Karte 7: Funktionale Problembereiche im Ortszentrum ............................................ 34
Karte 8: Abgrenzung Geltungsbereich Stadtumbaugebiet ......................................... 44
Karte 9: Räumliches Entwicklungsleitbild ............................................................... 46
Karte 10: Konzeptentwurf Nierspromenade ............................................................. 51
Karte 11: Konzeptentwurf Vittinghoff-Schell-Park .................................................. 53
Karte 12: Räumliche Einordnung Eingangsbereiche ................................................. 61
Karte 13: Räumliche Einordnung Alter Markt .......................................................... 62
Karte 14: Räumliche Einordnung Wegeverbindung ................................................... 63
Karte 15: Räumliche Einordnung Nierspromenade ................................................... 64
Karte 16: Räumliche Einordnung Bahnhof ............................................................... 65
Karte 17: Räumliche Einordnung Vittinghoff-Schell-Park ......................................... 66
Karte 18: Räumliche Einordnung Bahnhof ............................................................... 67
Karte 19: Räumliche Einordnung Wegeverbindung Bhf - Cyriakusplatz ...................... 68
Karte 20: Räumliche Einordnung Fährsteg .............................................................. 70
Karte 21: Räumliche Einordnung Niersbrücke ......................................................... 71
Karte 22: Räumliche Einordnung Anbindung Niers ................................................... 72
Karte 23: Räumliche Einordnung Bürgerhaus .......................................................... 73
FOTOVERZEICHNIS:
Foto 1: Lenkungsgruppe 16.05.2011 .......................................................................... 7
Foto 2: Bürgerworkshop 28.06.2011 .......................................................................... 7
Foto 3: Kreuzung Petersstr./ Kevelaerer Str. .......................................................... 48
Foto 4: Beispiel für Gestaltungselement an Eingangsbereichen ................................ 48
ii

Foto 5: Bestandssituation Alter Markt .................................................................... 48
Foto 6: Bestandssituation Wegeverbindung ............................................................ 49
Foto 7: Bestandssituation Niersufer ...................................................................... 50
Foto 8: Gestaltungsbeispiel Promenade (Fürth) ....................................................... 50
Foto 9: Bahnhofsumfeld ........................................................................................ 52
Foto 10: Bahnhof .................................................................................................. 52
Foto 11: Vittinghoff-Schell-Park ............................................................................ 53
Foto 12: Beispiel Parkgestaltung (Kronberg i. Taunus) ............................................ 53
iii

1. AUSGANGSLAGE UND AUFGABENSTELLUNG
Die Gemeinde Weeze (knapp 10.700 Einwohner 1 ) liegt im Kreis Kleve in der Niede-
rung der Niers und grenzt direkt an die Niederlande. Auf dem Gebiet der Gemeinde
Weeze liegt der Regionalflughafen "Airport Weeze". Die Gemeinde gliedert sich in
den Kernort, die Ortschaft Wemb, das Gebiet des Flughafens und 16 Bauernschaften.
Mit dem Niedergang der Holzindustrie Mitte der 1970er-Jahre, vor allem aber auch
durch den Abzug der Briten Ende der 1990er-Jahre wurde die Gemeinde Weeze in
den vergangenen Jahrzehnten stark durch den Strukturwandel getroffen.
Der Abzug der Briten im Jahr 1999 vom Militärflughafen der Royal Air Force hat sich
in erster Linie auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. 2001 wurde die luftrechtliche Ge-
nehmigung für den Umbau des Militärflughafens zum zivilen Flughafen von der Be-
zirksregierung Düsseldorf erteilt, für dessen Betrieb in einem Zeitraum von neun
Jahren eine Ansiedlung von rd. 2.000 Arbeitsplätzen erwartet wurde. Diese Zahl
konnte bislang jedoch nicht erreicht werden. Dennoch ist der Airport Weeze für die
weitere Entwicklung der Gemeinde Weeze eine wichtige Komponente.
Infolge der Aufgabe der militärischen Nutzung des Flughafens ging auch die Bevöl-
kerungszahl drastisch - von ursprünglich rd. 14.000 auf 9.200 - zurück. Damit war,
neben der Umnutzung des Flughafens, die Wohnungskonversion in der Gemeinde
Weeze von besonderer Bedeutung. Nachdem auch im Ortskern rd. 1.000 Wohnungen
der Briten leer standen, konnten diese durch ein gezieltes Sanierungsprogramm der
Gemeinde Weeze z.T. veräußert werden, während in anderen Bereichen ein Teilab-
riss erfolgte. Zusätzlich wurden von der Gemeinde Weeze Neubaugebiete ausgewie-
sen, um auch jungen, einkommensstärkeren Familien in der Gemeinde ein adäquates
Wohnraumangebot zu bieten. Insgesamt verfolgt die Gemeinde Weeze dabei das
Ziel, eine von Eigentum und Eigennutzung dominierte Struktur zu erreichen. 2
Neben städtebaulichen Mängeln haben sich das geringe Einzelhandelsangebot und
die zunehmende Anzahl an Leerständen im Ortszentrum negativ auf das Image der
1 Einwohnerangabe des IT NRW (Stand 31.12.10).
2 www.weeze.de (Zugriff am 15.10.2010)
(http://www.weeze.de/C12575FC00360427/html/898E0C8E51112148C12576A2003C9F3B?opendocument
&nid1=75492_58442
1

Gemeinde ausgewirkt. Der Ortskern sollte durch eine gezielte Ansiedlungspolitik des
Einzelhandels mit der Ausweisung eines zentralen Versorgungsbereiches gestärkt
werden. Um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine solche Ansiedlung zu
schaffen und gleichzeitig die räumliche Steuerung des Einzelhandels zu sichern,
wurde das Büro Dr. Acocella von der Gemeinde Weeze mit der Erstellung des Einzel-
handelsgutachtens als Grundlage für ein Einzelhandelskonzept beauftragt. Das Ein-
zelhandelskonzept wurde im Dezember 2009 als Satzung beschlossen.
Auf der Grundlage des Einzelhandelskonzeptes und dank des Engagements der Ver-
waltung, wird gegenwärtig innerhalb des Ortszentrums der nordwestliche Teil des
Cyriakusplatzes überplant. In Nachbarschaft zum Rathaus entsteht auf dem bisher
untergenutzten Platzbereich ein Neubau mit Supermarkt, Drogeriemarkt und kleinen
Fachgeschäften. Im Vorfeld wurde der Platzbereich neu gestaltet und dabei in einen
Parkplatzbereich und einen Aufenthaltsbereich untergliedert. Eine städtebauliche
Einbindung des Neubaus in die vorhandenen Strukturen ist eine wesentliche Voraus-
setzung für die Entfaltung der gewünschten Frequenzbringerfunktion für das Orts-
zentrum und steht deshalb im Mittelpunkt der künftigen Planungen.
Die Gemeinde Weeze fördert zudem aktiv die Stärkung des Ortskerns, indem ein
Programm für die Fassadensanierung nach historischem Vorbild in verschiedenen
Bereichen des Ortskerns aufgelegt wurde. Im Rahmen des Marketingprozesses 2000+
sind darüber hinaus Arbeitsgruppen gebildet worden, die sich mit den Themen
Wohnen, Arbeiten (Wirtschaft und Handel) und Freizeit in der Gemeinde Weeze be-
schäftigen.
Die Gemeinde Weeze beabsichtigt hinsichtlich einer Stärkung des Ortskerns die ver-
schiedenen, bereits initiierten Maßnahmen zu bündeln, zielgerichtet zu steuern und
weitere Maßnahmen leitbildorientiert zu entwickeln. Aus diesem Grund hat die Ge-
meinde Weeze das Büro Dr. Acocella, welches bereits durch die Erstellung des Ein-
zelhandelsgutachtens umfassende Vor-Ort-Kenntnisse und wichtige Datengrundla-
gen 3 besitzt, mit der Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes beauftragt.
3 sämtliche Daten zum gesamtstädtischen Einzelhandelsangebot; städtebaulich-funktionale Stärken-
2
Schwächen-Analyse

Für das Integrierte Handlungskonzept sind folgende wichtige Teilaufgaben zu bear-
beiten:
Analyse der sozial-demografischen und der ökonomischen Struktur sowie die
städtebaulich-funktionale Situation und Verkehrsinfrastruktur in der Gemeinde
Weeze
Abgrenzung des Handlungsraumes
Leitbild- und Zielformulierung mit lokalen Akteuren
Erstellung eines Maßnahmenkataloges mit Unterstützung der lokalen Akteure
Entwicklung von konkreten Projektideen
Erstellung eines Kosten-, Zeit- und Finanzierungsplans
Mit den vorbereitenden Untersuchungen im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes der
Gemeinde Weeze und den Workshopergebnissen liegen wichtige Grundlagen für die
Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes vor. Insbesondere die städte-
baulich-funktionale Stärken- und Schwächenanalyse, die im Einzelhandelsgutachten
dargestellt wird und ggf. die ermittelten Defizite und Potenziale aus den Work-
shops, können im Rahmen von Workshops zur Diskussion gestellt werden.
3

2. RAHMENBEDINGUNGEN DER ORTSKERNENTWICKLUNG
2.1 ALLGEMEINE TRENDS DER ZENTRENENTWICKLUNG
Zentren haben eine herausragende Bedeutung für die Zukunft unserer Städte und
Gemeinden. Sie sind die Identifikationsorte für Bewohner und Aushängschild für
Besucher, sie sind das gebaute, unverwechselbare Gesicht einer Stadt bzw. Ge-
meinde, sie sind die Bühne und das Sinnbild der europäischen Stadtbaukultur.
Die Attraktivität eines Zentrums wird durch das Zusammenspiel der verschiedenen
Funktionen wie Kultur, Handel, Dienstleistung, Gastronomie sowie durch die ver-
kehrliche, städtebauliche und architektonische Qualität bestimmt.
Angesichts des Strukturwandels haben jedoch in der Vergangenheit die Stadt- und
Ortskerne durch die Verlagerung von gewerblichen Nutzungen sowie Wohn-, Dienst-
leistungs- und Handelsnutzungen in die Peripherie an funktionaler Substanz verlo-
ren. In der Folge hat dies u.a. in Form von Leerständen und sanierungsbedürftigen
Gebäuden bereits zu städtebaulichen Wirkungen geführt.
Während im Handels- und Dienstleistungsbereich - zumindest seitens der Investoren
- keine wirkliche Trendwende erkennbar ist, belegen verschiedene Studien ein
wachsendes Interesse an den Innenstädten und Ortszentren als Wohnstandorte. Ge-
rade für eine zunehmend ältere Gesellschaft mit geringer Mobilität ist eine inner-
städtische Wohnung mit fußläufig erreichbaren Infrastruktureinrichtungen von ho-
hem Interesse. In Schrumpfungsregionen führt zudem eine starke Ausdünnung der
Infrastruktur im ländlichen Raum zum Umzug nicht nur von Älteren, sondern auch
von Familien in die Zentren. Dabei ist insgesamt eine Wertschätzung des Urbanen
festzustellen.
Es bedarf somit wirksamer Impulse und tragfähiger Konzepte für eine zielgerichtete
und zukunftsfähige Entwicklung der Innenstädte und Ortszentren, die den demogra-
phischen Wandel unserer Gesellschaft als Chance begreifen und die vielfältigen
Funktionen/Aspekte eines Zentrums berücksichtigen.
Im Rahmen eines Integrierten Handlungskonzeptes sollen die Probleme der Zen-
tren im Sinne einer ganzheitlichen Aufwertungsstrategie in einem umfassenderen
4

Zusammenhang zielgerichteter sozialer und ökologischer Infrastrukturpolitik ange-
gangen werden. Das Handlungskonzept soll zur Lösung der komplexen Probleme ziel-
orientierte integrierte Lösungsansätze aufzeigen, alle Maßnahmen zur Erreichung
der Ziele erfassen sowie die geschätzten Ausgaben und deren Finanzierung dar-
stellen. Dabei sind übergeordnete Planungen einzubinden und Handlungsstrategien
akteursübergreifend und gemeinschaftlich anzusetzen.
2.2 STÄDTEBAUFÖRDERUNGSPROGRAMM "AKTIVE STADT- UND ORTSTEILZENTREN"
Das Städtebauförderprogramm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" wurde 2008 von
Bund und Ländern ausgehend entwickelt. Zentrales Ziel des Förderprogramms ist die
Stärkung von zentralen Bereichen, die Funktionsverluste und städtebauliche Defizite
aufweisen. Anliegen des Zentrenprogramms ist es, "die stadtbaukulturelle Substanz,
die städtebauliche Funktionsfähigkeit, die soziale Vitalität und den kulturellen
Reichtum der Innenstädte, Stadtteil- und Ortsteilzentren zu erhalten bzw. wieder-
zugewinnen" 4 . Mit den finanziellen Mitteln sollen also zukunftsfähige, attraktive
Ortszentren mit hohem Identifikationspotenzial entwickelt werden.
Abb. 1: Ziele des Programms "Aktive Stadt und Ortsteilzentren“
Funktionsvielfalt und Versorgungssicherheit
Soziale Kohäsion
Aufwertung des öffentlichen Raumes
Stadtbaukultur
Stadtverträgliche Mobilität
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Quelle: BMVBS 2009
Die Entwicklung der Zentren ist im Rahmen ganzheitlicher und umfassender Kon-
zepte zu planen. Voraussetzung für die Aufnahme in das Förderprogramm ist die Er-
stellung eines Integrierten Handlungskonzeptes, in dem vorausschauendes Handeln
gefördert und die komplexen Aufgaben aufeinander abgestimmt werden können. We-
sentliche Punkte des Planungsprozesses eines Integrierten Handlungskonzeptes sind,
4 Bundesministerium für Verkehr,Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Aktive Stadt- und Ortsteilzentren –
Das Zentrenprogramm der Städtebauförderung. 2009
5

neben der Bearbeitung unterschiedlicher Handlungsfelder, die Beteiligung wichti-
ger Akteure und Betroffener und die stetige partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Fördermittel von Bund und Ländern können unter anderem eingesetzt werden für
Maßnahmen der Standortaufwertung, die Aufwertung des öffentlichen Raumes, In-
standsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen, Citymanagement sowie Teilfinan-
zierung von Verfügungsfonds. 5
5 vgl. ebd.
6

3. BETEILIGUNGSPROZESS NACH § 137 BAUGB
Der umfassende Entwicklungsansatz für das Ortszentrum von Weeze bedarf in erster
Linie einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit und eines hohen Maßes an bürger-
schaftlichem Engagement. Somit soll gewährleitstet werden, dass sich alle Akteurs-
gruppen in der Entwicklung des Konzeptes wiederfinden und die Konzeption von al-
len Beteiligten mitgetragen wird. In Weeze wurden verschiedene Formen der Betei-
ligung gewählt, um auf der einen Seite gezielte Fachdiskussionen führen zu können
(Lenkungsgruppe) und auf der anderen Seite eine möglichst breite Themenabdeckung
zu gewährleisten (Bürgerworkshops).
Bisheriger Beteiligungsprozess:
Sitzung Lenkungsgruppe 16.05.2011
Bürgerworkshop 28.06.2011
Bürgerworkshop 21.07.2011
Sitzung Lenkungsgruppe 01.12.2011
Sitzung Lenkungsgruppe und Bauausschuss 09.02.2012
Sitzung Lenkungsgruppe 14.05.2012
Bürgerworkshop 29.05.2012
Foto 1: Lenkungsgruppe 16.05.2011
Quelle: eigenes Foto, Mai 2011
Foto 2: Bürgerworkshop 28.06.2011
Quelle: eigenes Foto, Juni 2011
Die Lenkungsgruppe setzt sich aus 12 ortskundigen Bürgern und Experten zusammen.
Die vielfältigen Themenbereiche, die im Integrierten Handlungskonzept bearbeitet
werden, spiegeln sich in der Besetzung der Lenkungsgruppe wider. Demnach sind
7

Mitglieder aus den Bereichen Einzelhandel, Wohnen/ Immobilien, Verkehr, Bildung,
Soziales, Tourismus, Stadtplanung, Marketing, Jugend und Kultur vertreten.
Die Integration einer Lenkungsgruppe in den Arbeitsprozess hat vielfältige Vor-
teile: zum einen kann eine thematisch vielseitige Diskussion gewährleistet werden,
zum anderen ist die Arbeit im kleinen Rahmen dynamischer als in größeren Grup-
pen. Die Lenkungsgruppe hat in diesem Prozess einerseits eine Steuerungs- und Ko-
ordinationsfunktion, andererseits sollen die Teilnehmer ihre Orts- und Fachkennt-
nisse in den Prozess einbringen. Zudem kommt der Lenkungsgruppe eine Multipli-
katorfunktion in Weeze zu, beispielsweise bei der Akquirierung von bürgerschaftli-
chem Engagement. Die Lenkungsgruppe soll dauerhaft bestehen bleiben und wird
auch bei der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes eine tragende Rolle in
der Koordination/ im Controlling der Maßnahmen spielen.
Das erste Lenkungsgruppentreffen fand am 16. Mai 2011 statt. Ziel und Inhalt die-
ser Veranstaltung war die Abstimmung des Verlaufes der Bürgerbeteiligung (vgl.
Abb. 2). Darüber hinaus wurden anhand eines Kurzfragebogens (vgl. Anhang) erste
Ideen für die Leitbildfindung abgefragt.
8

Abb. 2: Bedeutung des Beteiligungsprozesses für das Integrierte Handlungskonzept
Organisation
Bürgerworkshop
Definition
Handlungsfelder
Diskussion
Handlungsraum
Abstimmung
Handlungsraum
orange = Lenkungsgruppenbeteiligung; grün = Bürgerworkshops; lila = politische Gremien
Quelle: eigene Darstellung
Bestandsanalyse
Entwicklung
Maßnahmen
Maßnahmenpläne
Maßnahmenkonkretisierung
Diskussion und
Abstimmung
Maßnahmenkatalog
Konzept
Bei den Bürgerworkshops ging es in erster Linie darum, die Vielfalt der Akteurs-
und Nutzergruppen des Ortszentrums zu erreichen, um zu gewährleisten, dass die
Ortskernentwicklung trotz unterschiedlicher Interessen einen Konsens findet, allge-
meinhin angestrebte Ziele definiert werden können und die Maßnahmen von einer
breiten Bürgerschaft mitgetragen werden. Im Rahmen des "Weezer Marketing
2000+" wurde bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl an Projekten in die Wege
geleitet, die zur Attraktivitätssteigerung beigetragen haben. Das freiwillige Enga-
gement der Bürger und der Gemeinschaftssinn, der dadurch gestärkt wurde, konnten
in den Bürgerworkshops aufgegriffen werden.
Ideensammlung
Leitbild
Diskussion Leitbild
Leitbildabstimmung
und Zieldefinition
Der erste Bürgerworkshop war am 28. Juni 2011 auf Schloss Hertefeld mit rund 40
Teilnehmern gut besucht. Er war darauf ausgerichtet, Ideen für die Leitbildent-
wicklung anhand eines Kurzfragebogens (vgl. Anhang) zu sammeln und erste Maßnah-
menvorschläge für das Ortszentrum zu entwickeln. Diskutiert wurde mit den Teil-
nehmern in drei Themengruppen ("Städtebau und Verkehr", "Wirtschaft, Handel,
Dienstleistungen und Gastronomie" sowie "Freizeit, Kultur, Wohnen und Bildung").
9

Die Vorschläge und Ideen wurden von den Teilnehmern auf Kärtchen formuliert und
anschließend mit den jeweiligen Moderatoren geordnet und diskutiert. Zum Ab-
schluss wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Plenum vorgestellt. Der Work-
shop war durch eine positive Grundstimmung und eine kreative Atmosphäre gekenn-
zeichnet, was nicht zuletzt an dem teilrestaurierten Schloss Hertefeld lag, dass sich
als besonders gelungener Veranstaltungsort herausstellte.
Durch die positive Resonanz zum ersten Workshop folgten viele Bürger einer zwei-
ten Einladung. Im zweiten Workshop am 21. Juli wurden die gewonnenen Maßnah-
menvorschläge weiter konkretisiert, auch diese Veranstaltung war mit 45 Teilneh-
mern gut besucht. Wesentlicher Bestandteil dieses Workshops war zudem die Leit-
bildabstimmung (vgl. Kap. 5.1) und der Austausch über die Abgrenzung des
Handlungsraumes (vgl. Kap. 5.3). Analog zur ersten Sitzung wurden die Maßnahmen
nach Themenbereichen aufgeteilt in Gruppen anhand eines Diskussionsleitfadens
(vgl. Anhang) diskutiert. Dabei ging es vor allem um eine Konkretisierung der
Maßnahmen. Nach einer Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Plenum,
hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit die Maßnahmen mit Hilfe von Punkten zu be-
werten. Somit konnte ein Gesamteindruck darüber gewonnen werden, welche Maß-
nahmen für die Bürger am wichtigsten sind.
In der zweiten Sitzung der Lenkungsgruppe am 1. Dezember 2011 wurde die zent-
rale Rolle der Lenkungsgruppenteilnehmer als "Experten" verschiedener Bereiche
weiter ausgebaut, indem sie über die Konkretisierung der Maßnahmen mitbestim-
men und die Berücksichtigung verschiedener Gruppen und fachlicher Aspekte ein-
fordern konnten. Hierzu wurde ein vorläufiger Maßnahmenkatalog - zusammenge-
setzt aus Vorschlägen der Workshops, der Verwaltung und der Planer - entwickelt
und mit den Teilnehmern rege diskutiert.
Nachdem am 12. Januar 2012 der Bauausschuss über den Stand des Integrierten
Handlungskonzeptes informiert wurde, fand am 09. Februar eine gemeinsame
Sitzung von Lenkungsgruppe und Bauausschuss statt. Ziel dieser gemeinsamen
Sitzung war die Auswahl der Maßnahmen, für die eine grobe Kostenabschätzung
durchgeführt werden soll. Auf der Grundlage dieser groben Kostenabschätzung
sollten dann Maßnahmen, die im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes
10

umgesetzt werden, endgültig bestimmt werden. Die Einbeziehung der
Lenkungsgruppe in den Diskussions- und Entscheidungsprozess innerhalb des
Bauausschusses wurde insgesamt sehr positiv bewertet.
Die Lenkungsgruppe traf sich im Rahmen der Erstellung des Integrierten Hand-
lungskonzeptes letztmalig am 14.05.2012. Die Mitglieder sollten in diesem Termin
zunächst über die Kalkulation der Maßnahmen informiert werden und anschließend
eine Empfehlung für die Ratssitzung aussprechen. Inhalt war außerdem die Organi-
sation eines weiteren Bürgerworkshops. Schließlich wurde auch über die Aufgabe
der Lenkungsgruppe während der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes
beraten.
Am 29.05.2012 wurden die Bürger ein weiteres Mal dazu aufgerufen, sich für die
Entwicklung des Ortszentrums zu engagieren. Im Rahmen dieser Veranstaltung wur-
den Interessierte zunächst über die Inhalte des Integrierten Handlungskonzeptes
informiert. Anschließend wurden Gestaltungsideen für die einzelnen Maßnahmen
kreativ und vielseitig diskutiert. Die Veranstaltung war sehr gelungen: Die Bürger
sehen der geplanten Ortskernentwicklung positiv entgegen.
11

4. STÄDTEBAULICH-FUNKTIONALE BESTANDSANALYSE
4.1 METHODISCHES VORGEHEN - BESTANDSAUFNAHME
Die Entwicklung eines integrierten Entwicklungsansatzes für das Ortszentrum be-
darf zunächst einer genauen städtebaulich-funktionalen Bestandsanalyse im gesam-
ten Gemeindegebiet. Erst wenn Erkenntnisse über die Gesamtgemeinde vorliegen,
können differenzierte Aussagen zur Entwicklung eines Teilbereiches, also dem Orts-
zentrum, getroffen werden. Themenfelder wie Handel, Freizeit, Mobilität, etc. wur-
den daher zunächst im gesamten Gemeindegebiet untersucht um aufzudecken, in
welchem räumlichen Verhältnis diese Funktionen zueinander stehen und ob peri-
phere Konkurrenzstandorte bestehen. Hierbei spielt unter anderem auch die regio-
nale Bedeutung Weezes eine große Rolle, wenn es darum geht, Aussagen zur wirt-
schaftlichen Bedeutung, dem Tourismus oder Entwicklungsperspektiven zu treffen.
Erst in einem nächsten Schritt wurde das Ortszentrum näher beleuchtet. Die städte-
baulich-funktionale Situation des Ortszentrums von Weeze wurde anhand einer in-
tensiven Begehung analysiert. Die Begehung wurde im Rahmen einer Stärken-Schwä-
chen-Analyse aufbereitet und diente als Grundlage für die Ziel- und Maßnahmen-
entwicklung für das Ortszentrum.
Erkenntnisse zur Einzelhandelssituation lieferte das Einzelhandelskonzept, das die
Gemeinde auf Basis des Gutachtens durch das Büro Dr. Acocella 2009 beschlossen
hatte. Die darin enthaltene Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereiches diente
unter anderem auch als Grundlage für die Abgrenzung des Handlungsraumes (vgl.
Kap. 5.3). Darüber hinaus wurden in diesem Konzept bereits Aussagen zur funktiona-
len und städtebaulichen Situation im Ortszentrum gemacht, auf die das Integrierte
Handlungskonzept aufbauen kann.
4.2 ALLGEMEINE DATEN
4.2.1 Regionale Bedeutung
Die maßgeblichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Gemeinde und somit
auch des Ortszentrums von Weeze lassen sich zunächst durch deren regionale
Einordnung abschätzen. Vor allem soziale, wirtschaftliche und demografische As-
pekte sind vor diesem Hintergrund zu betrachten.
12

Karte 1: Regionale Verortung der Gemeinde Weeze
NIEDERLANDE
Weeze
Quelle: eigene Darstellung, Kartengrundlage: GfK GeoMarketing
Die Gemeinde Weeze liegt am unteren Niederrhein im Kreis Kleve unmittelbar an
der deutsch-niederländischen Grenze. Die beiden Mittelzentren Goch und Kleve lie-
gen in rd. 7 bzw. 20 Kilometer Entfernung. Das Ruhrgebiet befindet sich etwa 60
Kilometer südöstlich der Gemeinde.
Weeze wird in erster Linie durch seine Lage an der deutsch-niederländischen
Grenze geprägt. Die Grenznähe wirkt sich vor allem auf den Gewerbe- und Immobi-
lienmarkt aus: da Immobilienpreise in den Niederlanden zwar höher, in der hollän-
dischen Grenzregion allerdings mehr Arbeitsplätze vorhanden sind, wohnen viele
niederländische Arbeitnehmer im deutschen Grenzbereich und somit auch in Weeze.
Die Gemeinde ist Mitglied in der Euregio Rhein-Waal, die unter anderem für die
Verringerung der Unterschiede, die (politische) Vermittlung im Grenzgebiet und die
Förderung sozialer Kontakte einsteht. 6 Die Nähe zu Düsseldorf und dem Ruhrgebiet
hat für die Bevölkerung Weezes eine entscheidende Bedeutung für den Arbeitsmarkt.
6 vgl. http://www.euregio.org/
Ruhrgebiet
13

Touristisch bedeutsam ist die Lage der Gemeinde am Niederrhein. Weeze ist ein
Magnet für Besucher und Erholungssuchende bis hin zur Ruhrgebietsregion. Die tou-
ristische Vernetzung des Gebietes erfolgt über regionale Radrouten wie die grenz-
überschreitende Herrensitzroute, die auch durch das Ortszentrum von Weeze führt.
Mit dem Anschluss an die Autobahn A57 besteht eine direkte Verbindung an die Nie-
derlande im Westen (rd. 20 km) und das Ruhrgebiet im Süden (rd. 60 km). Das Ruhr-
gebiet und die Rheinschiene sind mit dem Regionalexpress Düsseldorf-Kleve zu er-
reichen. Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens befindet sich der Regio-
nalflughafen "Airport Weeze", von dem aus eine Vielzahl internationaler Ziele ange-
flogen wird.
4.2.2 Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in den Ort Weeze, der den größten Bevölkerungsanteil
verzeichnet, den Gemeindeteil Wemb, den Flughafenbereich im Westen und 16 Bau-
ernschaften. Das Gemeindegebiet ist überwiegend ländlich geprägt. Die Ortsteile
sind über die Bundesstraße B9, sowie die Landstraßen L5 und die L361 erschlossen.
Die Bahnlinie durchläuft das Gemeindegebiet in nord-südlicher Richtung und übt
stellenweise eine Barrierewirkung aus.
14

Abb. 3: Gemeindegliederung
Quelle: eigene Darstellung, Kartengrundlage GfK GeoMarketing
4.2.3 Bevölkerungsentwicklung
Als Grundlage für die Darstellung der demographischen Entwicklung wurde die Be-
völkerungsprognose des Landesbetriebes Information und Technik NRW (IT NRW)
herangezogen. Die Bevölkerungsentwicklung von Weeze wird seit 1990 charakteri-
siert durch eine nahezu konstante Zunahme. Vor allem zu Beginn des vergangenen
Jahrzehnts ist ein starker Anstieg der Bevölkerungszahl zu erkennen, der jedoch bis
zur Gegenwart wieder leicht rückläufig war. Mit dem Abzug der britischen Mitlitär-
basis 1999 verringerte sich zwar zunächst die Einwohnerzahl, allerdings konnte
durch gezielte Fördermaßnahmen der frei werdende Wohnraum neu vermarktet wer-
den und schließlich wieder zu einem Bevölkerungszuwachs führen. Die Zunahme der
15

Bevölkerung seit 1999 ist vor allem auf Wanderungsgewinne zurückzuführen 7 . Bis
zum Jahr 2030 wird Weeze mit einem Bevölkerungsanstieg von rd. 19% rechnen
können und somit vermutlich stärker wachsen als die weiteren Gemeinden und
Städte in der Region. Bei dieser positiven Wachstumsrate spielen vor allem grenz-
überschreitende Wanderungsprozesse zwischen Deutschland und den Niederlanden
eine Rolle. 8
Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung 1990-2030 nach Geschlecht
14000
12000
10000
Quelle: Landesbetriebe Information und Technik NRW, Stand 31.12.2010 bzw. 01.01.2008 (Bevölkerungsmodellrechnung)
Die Altersstruktur lässt zwar einen hohen Anteil der über 60-jährigen im Vergleich
zu der jüngeren Bevölkerung erkennen, dennoch ist der Altenquotient im Vergleich
zu Kreis und Land relativ gering. 9 Analog zum bundesweiten Trend, wonach der An-
teil der älteren im Vergleich zur jüngeren Bevölkerung stärker wächst, wird ein
stärkerer Zuwachs der älteren Jahrgänge prognostiziert, wenn auch der Anteil der
Personen ab 60 weiterhin vergleichsweise gering bleiben wird. 10 Die Gemeinde
muss sich angesichts dieser Entwicklungen mit der demographischen Situation aus-
7 http://www.bezreg-duesseldorf.nrw.de/planen_bauen/regionalmonitoring_statistik/pdf/Weeze.pdf
8 vgl. Demografiekompass Niederrhein 2030
9 vgl. ebd.
10 vgl. ebd.
16
8000
6000
4000
2000
0
Insgesamt männlich weiblich
Insgesamt (Prognose) männlich (Prognose) weiblich (Prognose

einandersetzen und Planungen in allen Ebenen auf die zu erwartende Altersstruktur
und die veränderte Nachfrage ausrichten, bei der Entwicklung und Umsetzung der
Maßnahmen für das Ortszentrum (vgl. 5.4) sind die Belange der verschiedenen Be-
darfs- und Altersgruppen aufeinander abzuwägen.
Der demographische Wandel wurde auch im Rahmen der Bürgerworkshops themati-
siert. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Altersstruktur in den kommenden
fünf bis sechs Jahren und die sich dadurch verändernde Nachfrage keinen akuten
Handlungsbedarf erfordert. Allerdings sollte der demographische Wandel auch zu-
künftig weiter verfolgt werden: Vor allem was die Altersentwicklung der Bevölke-
rung des Ortskernes betrifft, können sich diesbezüglich Handlungserfordernisse er-
geben - eventuell sind in dieser Hinsicht längerfristig gezielte Wohnbau- oder Sa-
nierungsmaßnahmen zu entwickeln.
Abb. 5: Bevölkerungsaufbau
ab 75
65-69
55-59
45-49
35-39
25-29
15-19
6-9
bis 3
-600 -400 -200 0 200 400 600
weiblich männlich
Quelle: Landesbetriebe Information und Technik NRW, Stand 31.12.2010
Der Anteil der Männer überwiegt den Frauenanteil um etwa 10%, wobei besonders
die Jahrgänge der 40 bis 64 Jährigen von den Männern dominiert werden. Diese Ent-
wicklung wird sich in Zukunft weiter fortführen: Es wird erwartet, dass der Män-
17

neranteil stärker zunimmt, während die Zahl der Frauen nur noch geringfügig
wächst.
Die Lage der Gemeinde in Grenznähe spiegelt sich erwartungsgemäß in dem Auslän-
deranteil wieder. Mit rd. 12,9% 11 hat Weeze einen im Vergleich zu Kreis und Land
überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil. Die meisten Ausländer kommen dabei
aus den Niederlanden. Wie bereits erwähnt, kann diese Entwicklung auf die unter-
schiedlichen Immobilienpreise in der Grenzregion zurückgeführt werden.
4.2.4 Wirtschaft
Lange Zeit wurde die Gemeinde durch Landwirtschaft und holzverarbeitendes Ge-
werbe geprägt. Mit dem Niedergang der Holzindustrie Mitte der 1970er-Jahre und
dem Abzug der Britten Ende der 1990er-Jahre wurde die Gemeinde Weeze in den
vergangenen Jahrzehnten stark durch den Strukturwandel getroffen.
Die aktuelle Betriebsstruktur (u.a. 67 Handwerks-, 14 Industrie-, 161 Handelsbe-
triebe, 27 Schank- und Speisewirtschaften, Geldinstitute, Versicherungen) 12 macht
deutlich, dass sich die Wirtschaftsstruktur entscheidend gewandelt hat. Die wich-
tigsten Unternehmen in Weeze befinden sich in den Gewerbegebieten im Süden des
Kernortes. Hier konzentrieren sich vor allem Unternehmen des produzierenden Ge-
werbes, aber auch Handelsbetriebe. Das Ortszentrum hat darüber hinaus eine wich-
tige Versorgungsfunktion und bündelt zentrale Handels- und Dienstleistungsein-
richtungen (vgl. Karte 2).
11 vgl. ebd.
12 vgl.
http://www.weeze.de/C12575FC00360427/html/570F10A5434E466FC125769C004B9ABB?opendocument&n
id1=75492_25453; Zugriff: 30.01.2012
18

Karte 2: Nutzungsstruktur Weeze
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
Die Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf die Wirtschafts-
zweige (vgl. Abb. 6) zeigt, dass Handel, Gastgewerbe und Verkehr die anteilig
größte Bedeutung für den Arbeitsmarkt haben.
Abb. 6: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
Insgesamt Land- und Produzierendes
Forstwirtschaft,
Fischerei
Gewerbe
Handel,
Gastgewerbe,
Verkehr
Quelle: Landesdatenbank für Statistik NRW, Stand 30.06.2010
Sonstige
Dienstleistungen
19

Mit dem Umbau des Militärflughafens zum zivilen Flughafen "Airport Weeze" konnte
Weeze einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor sichern. Low-cost-carrier bieten hier
internationale Flüge an und verzeichnen etwa 2,4 Mio. Passagiere jährlich 13 . Neben
der wirtschaftlichen Bedeutung des "Euregionalen Zentrums für Luftverkehr, Logis-
tik und Gewerbe" und den Auswirkungen auf die Beschäftigtenstruktur beeinflusst
der Flughafen auch das örtliche Hotel- und Gastgewerbe.
Weeze ist laut Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen Grundzentrum 14 mit ei-
nem Versorgungsbereich, der 10.000 bis 25.000 Einwohner umfasst. Die Gemeinde
zählt zum Mittelbereich der Stadt Goch. Im Rahmen der Erhebung für das Gutachten
als Grundlage für ein Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Weeze im April 2009
wurden in der Gemeinde Weeze 51 Einzelhandelsbetriebe erfasst. Auf einer Gesamt-
verkaufsfläche von rd. 17.700 qm erzielten diese einen Umsatz von rd. 34,7 Mio. €.
Vor allem im Bereich nahversorgungsrelevanter Sortimente sollte Weeze eine Voll-
versorgung der Bevölkerung erreichen. Das bestehende Angebot kann dies jedoch
nur annähernd erreichen. In den weiteren Sortimenten ist ein deutlicher Kaufkraft-
abfluss (dargestellt durch die Bindungsquoten 15 ) zu erkennen. Die deutlichen Kauf-
kraftabflüsse sind durch die Nähe zu den beiden Mittelzentren Goch und Kevelaer
bedingt, die ein umfangreiches Einzelhandelsangebot aufweisen. Die Angebotssitu-
ation in Weeze weist somit noch Entwicklungspotenzial auf.
13 vgl. http://www.airport-weeze.de/?taalID=3; Zugriff: 30.01.2012
14 vgl. Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW)
15 Die Relation des erzielten Umsatzes zur in der Gemeinde verfügbaren Kaufkraft je Einwohner ergibt
lokale Bindungsquoten: Eine Quote von mehr als 100% bedeutet dabei, dass per Saldo Kaufkraft
zufließt, eine Quote von weniger als 100% entsprechend, dass Kaufkraft per Saldo aus Weeze
abfließt.
20

Abb. 7: Bindungsquoten in Weeze nach Sortimenten
PBS = Papier/ Bürobedarf/ Schreibwaren GPK = Glas/ Porzellan/ Keramik
Quelle: eigene Einzelhändlerbefragung April 2009; IfH; EHI; BBE, Köln; LDS NRW, Statistisches Bundesamt;
eigene Berechnungen
4.2.5 Verkehr
Motorisierter Individualverkehr
Die regionale Verkehrserschließung der Gemeinde ist über den Anschluss an die
Autobahn A 57 gewährleistet. Die Bundesstraße B9 verbindet Weeze mit den Städten
Goch im Norden und Kevelaer im Süden, die Landesstraße L5 verbindet Weeze mit
der Gemeinde Uedem. Der Flughafen wird über die Landesstraße L361 erschlossen,
die das Gemeindegebiet im Westen und Süden durchläuft.
Öffentlicher Verkehr
Der Regionalexpress verbindet Weeze mit Kleve und dem Ruhrgebiet bzw. der Rhein-
schiene; die Taktung ist unter der Woche tagsüber halbstündig. Der Ortsteil Wemb
ist über den Taxibus an den Kernort verbunden. Ein Busshuttle verbindet den Bahn-
hof Weeze stündlich mit dem Flughafen.
4.2.6 Tourismus
Nahrungs-/ Genussmittel
Lebensmittelhandwerk
Drogerie/ Parfümerie, Apotheke
PBS/ Zeitungen, Zeitschriften
Blumen/ Zoo
Bekleidung und Zubehör
Schuhe, Lederwaren
Sport/ Freizeit/ Spielw., Babyb., Bücher
GPK, Gesch., Hausrat/ Haus- und Heimtex.
Uhren/ Schmuck, Foto/ Optik
Medien, Elektro/ Leuchten
Baumarkt/ Gartencenter
Möbel, Antiqu., Tepp., Bodenbeläge
Sonstiges
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 110%
Im Bereich Tourismus/Kultur/Freizeit/Sport hat Weeze ein attraktives Angebot vor-
zuweisen. Die Schlösser (Wissen, Hertefeld, Kalbeck) gehören zu den wichtigsten Se-
henswürdigkeiten im Ort, aber auch die Lage an der Niers (Paddeln, Wandern, Rad-
fahren) hat eine überregionale Ausstrahlungskraft und zieht viele Besucher an.
Freizeitanlagen und –einrichtungen sind über das gesamte Gemeindegebiet verteilt
21

und bieten Angebote für alle Generationen. Wildgehege mit Naturlehrpfad, Reit-
sportzentrum und Sportanlagen bilden einen "Freizeitbereich" unmittelbar an das
Ortszentrum von Weeze angrenzend. Spielplätze, Skater Anlage, Kartbahn und Ju-
gendtreff ergänzen das Angebot.
4.2.7 Bildung und Soziales
Weeze verfügt über mehrere Kindergärten bzw. Kindertageseinrichtungen, eine da-
von zentrumsnah in der Kardinal-Galen-Straße (vgl. Karte 2), weitere innerhalb der
Wohngebiete (Franziskanerstraße, Matthias-Claudius-Straße und Katharinenstraße).
Außerdem sind Bildungseinrichtungen im Bereich der Grund- und Hauptschulen vor-
handen: die Petrus-Canisius-Grundschule befindet sich im Ortszentrum in der Was-
serstraße, die Katholische Grundschule Marienwasser liegt im Wohngebiet in der
Magdeburger Straße, ein Standort der Verbundschule Hanns-Dieter-Hüsch-Schule
sowie die Förderschule Virginia-Satir-Schule befinden sich im Wohnsiedlungsbe-
reich westlich des Zentrums. Ein Gymnasium fehlt vor Ort. Weiterbildungsmöglich-
keiten für Erwachsene sind in Weeze auf wenige Kurse der Volkshochschule Goch be-
schränkt. Eine öffentliche Bücherei befindet sich im Kernort im Bereich der Kirche.
Der Jugendtreff Wellenbrecher befindet sich im Vittinghoff-Schell-Park in der Nähe
des Bahnhofes und bietet eine wichtige Anlaufstation für Jugendliche in Weeze. Für
Senioren stehen in Weeze vielseitige Wohn- und Betreuungseinrichtungen zur Ver-
fügung.
4.3 ANALYSE DES TEILRAUMES (ORTSZENTRUM)
Nachfolgend wird das Ortszentrum von Weeze hinsichtlich seiner Stärken und
Schwächen unter funktionalen, verkehrlichen und städtebaulichen Aspekten de-
tailliert bewertet. Grundlage hierfür bilden intensive Begehungen des Orts-
zentrums, vorliegende Untersuchungen sowie verschiedene Expertengespräche mit
der Verwaltung und örtlichen Akteuren. Da das Einzelhandelsgutachten des Büros Dr.
Acocella von 2009 bereits eine Stärken-Schwächen-Analyse für den zentralen Ver-
sorgungsbereich enthält, werden die entsprechenden Teilaspekte hieraus über-
nommen.
22

Als Ortszentrum wird zunächst der Bereich zwischen Bahnlinie und Niers sowie zwi-
schen Roggenstraße und Petersstraße betrachtet. Der im Rahmen des Einzelhandels-
konzeptes abgegrenzte zentrale Versorgungsbereich liegt innerhalb dieses Untersu-
chungsraumes.
Karte 3 stellt die Nutzungsstruktur im Ortszentrum dar und wird für die Beschrei-
bungen in den folgenden Kapiteln herangezogen.
Karte 3: Nutzungsstruktur im Ortszentrum
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
4.3.1 Städtebauliche Situation
Städtebauliche Stärken
Das zwischen Bahnhof und Niers gelegene Ortszentrum von Weeze ist durch eine
historische, kompakte Struktur gekennzeichnet.
Architektur
Prägend für das Ortsbild sind der am Alten Markt gelegene mächtige Kirchenbau der
1955 wieder errichteten Cyriakuskirche und das in den 70er Jahren errichtete Rat-
haus am Cyriakusplatz.
Wattonplatz
Vittinghoff-
Schell-Park
Bahnhof
Alter Markt
Cyriakusplatz
Schlossruine Hertefeld
Niers
Wildgehege
23

Zur Aufwertung des Ortsbildes tragen einige hervorragend sanierte Gebäude, u.a.
die Alte Schmiede sowie ein historisches Gebäude am Alten Markt (Fassadenpro-
gramm) und der Neubau der Volksbank an der Kevelaer Straße/ Cyriakusplatz bei.
Gestaltung öffentlicher Raum
Der Bereich Wasserstraße/ Alter Markt ist verkehrsberuhigt gestaltet, weist einige
sehr schöne historische Gebäude auf und bietet insgesamt eine gute Aufenthalts-
qualität. Auffällig ist ein relativ hoher Anteil an Kunstobjekten im gesamten Orts-
kern.
Alter Markt, Kirchplatz und Cyriakusplatz
Während der Alte Markt eine weitgehend geschlossene Bebauung aufweist und an
der nordöstlichen Platzseite durch den Kirchenbau geprägt ist, fällt der Cyriakus-
platz auf Grund seiner erheblichen Dimension/ Ausdehnung 16 und der z.T. sehr
heterogenen, offenen Bauweise aus dem historischen Ortsbild heraus. Dieser struk-
turelle Bruch stellt gleichzeitig eine Chance für die städtebauliche und funktionale
Weiterentwicklung des Ortszentrums von Weeze dar.
Neugestaltung Cyriakusplatz
Im Ortszentrum von Weeze sind aktuell erhebliche Investitionen im Hinblick auf die
Aufwertung der städtebaulichen Situation ablesbar. Kernelement ist die Neugestal-
tung des Cyriakusplatzes in einen zur Kevelaer Straße hin orientierten Parkplatzbe-
reich und in einen dem Rathaus vorgelagerten Aufenthaltsbereich mit modernen
Möblierungselementen und einem Brunnen. Die nordwestliche Platzbebauung wurde
Anfang 2012 abgerissen und wird noch im selben Jahr durch einen modernen Ein-
kaufskomplex ersetzt.
Der an den Cyriakusplatz grenzende Teilbereich der Kevelaer Straße wurde in die
Platzgestaltung mit einbezogen, insbesondere durch eine entsprechende Pflaste-
rung. In diesem Teilbereich ist es somit bereits gelungen das Ortszentrum sichtbar
zu machen.
16 Der Cyriakusplatz wurde in der Vergangenheit als Fußballplatz genutzt.
24

Fußweg Bahnhof Cyriakusplatz
Neu ist eine direkte Fußwegeverbindung von der Bahnstraße zum Cyriakusplatz (an
der Volksbank), die die Verbindung zwischen Bahnhof und Cyriakusplatz deutlich
verbessert.
Umgebung
Niers, Wildgehege und Schloss Hertefeld bilden die unmittelbare Umgebung des
Ortszentrums und stellen somit im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Orts-
zentrums wichtige Potenziale dar
Karte 4: städtebaulich-funktionale Stärken im Ortszentrum
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
Städtebauliche Schwächen
mangelnder städtebaulich-funktionaler Zusammenhang
Städtebauliches Kernproblem von Weeze ist die eingeschränkte Lesbarkeit des Orts-
zentrums bzw. der mangelnde städtebaulich-funktionale Zusammenhang zwischen
den verschiedenen Teilbereichen. So ist beispielsweise die räumliche Nähe zwi-
schen Bahnhof, Alter Markt und Cyriakusplatz nicht erkennbar. Es fehlt an funktio-
25

naler Dichte und durchgängiger Straßenraumgestaltung, die für ein lebendiges
Ortszentrum unabdingbare Voraussetzungen sind.
Wegeverbindung Alter Markt und Cyriakusplatz
Zwischen den beiden wichtigsten Plätzen des Ortszentrums von Weeze gibt es keine
Sichtbeziehung; zudem besteht auf Grund der angrenzenden Wohngebäude und Gär-
ten keine funktionale Verbindung. Der Fußweg zwischen beiden Plätzen weist mo-
dernisierungsbedürftige Gestaltungselemente auf (z.B. Schaukästen, Bänke).
Lesbarkeit der Eingangsbereiche eingeschränkt
Im Bereich Kevelaerer Straße/ Petersstraße, Roggenstraße/ Wasserstraße, Roggen-
straße/ Schmiedestraße und der Kardinal-Galen-Straße/ Wasserstraße sind die Ein-
gangsbereiche in das Ortszentrum nur eingeschränkt erkennbar.
Der Eingangsbereich Kevelaerer Straße/ Petersstraße ist durch einen Leerstand
26
bzw. eine untergenutzte Fläche geprägt; zudem gibt es keinerlei Kennzeichnung
im Straßenraum.
Im Bereich Kardinal-Galen-Straße/ Wasserstraße fehlt eine gestaltete Querungs-
möglichkeit für Fußgänger und Fahrradfahrer. Der gesamte Bereich gegenüber
der Wasserstraße weist bauliche und gestalterische Defizite auf ist deutlich ab-
getrennt von der verkehrsberuhigt gestalteten Wasserstraße.
Im Bereich der Roggenstraße fehlt eine Kennzeichnung im Straßenraum. Zudem
deutet die überwiegend durch Wohnen geprägte Nutzungsstruktur in der Was-
serstraße und in der Schmiedestraße nicht auf das Ortszentrum hin.
Alter Markt
Die Qualitäten des Alten Marktes können sich angesichts der z.T. ungeordnet par-
kenden Fahrzeuge nur begrenzt entfalten. Der Gebäudekomplex an der südöstlichen
Marktseite, der im Erdgeschoss einen Getränkemarkt (ohne Schaufenster) beher-
bergt, entspricht weder baulich-gestalterisch noch funktional der erforderlichen
Standortqualität.
Niers nicht erlebbar
Im Ortszentrum von Weeze ist die nahe gelegene Niers nicht wahrnehmbar. Dies ist
einerseits auf die mangelnden Zugänge zur Niers und andererseits auf das Fehlen

einer Uferpromenade zurückzuführen. Problematisch sind hier die privaten Wohn-
grundstücke, die mit ihren Gärten bis ans Niersufer reichen.
Städtebauliche Defizite Bahnhofsbereich
Der Bahnhofsbereich weist im Hinblick auf das Bahnhofsgebäude und das gesamte
Umfeld Defizite auf. Das sanierungsbedürftige Bahnhofsgebäude wirkt vernach-
lässigt. Der Weg zum Ortszentrum ist weder städtebaulich noch funktional erkenn-
bar; darüber hinaus fehlen Informationstafeln für Besucher. Der angrenzende
Vittinghoff-Schell-Park wirkt vernachlässigt und bedarf somit einer Überplanung.
Kardinal-Galen-Straße
Die Kardinal-Galen-Straße ist durch einen relativ breiten Straßenraum ohne beson-
dere gestalterische Qualitäten geprägt. Der Bereich wird weder funktional noch
städtebaulich als Teil des Ortszentrums wahrgenommen, so dass der Nahversor-
gungsbereich Roggenstraße/ Kardinal-Galen-Straße ungenügend angebunden ist.
Karte 5: städtebauliche Problembereiche im Ortszentrum
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
27

4.3.2 Funktionale Situation
Das Ortszentrum von Weeze nimmt wichtige Identifikationsfunktion wahr und weist
neben seiner Versorgungs- und Wohnfunktion auch touristische Bedeutung auf.
Funktionale Stärken
Kennzeichnend für Weeze ist eine vielfältige Nutzungsstruktur, die durch Nahver-
sorgungsbetriebe, Gastronomie, öffentliche Einrichtungen (Rathaus, Bibliothek) so-
wie verschiedene Dienstleistungsbetriebe geprägt ist (vgl. Karte 4).
Handel, Dienstleistungen, Gastronomie, Hotellerie
Neben einem Lebensmitteldiscounter gibt es im Ortszentrun für den täglichen Be-
darf einen Drogeriemarkt, Bäckereien, eine Metzgerei und zwei Apotheken. Außer-
dem findet auf dem Alten Markt ein Wochenmarkt statt, der ebenfalls Nahversor-
gungsfunktion wahrnimmt und auch als Treff- und Kommunikationspunkt von Bedeu-
tung ist.
Ergänzend dazu gibt es einige kleine Fachgeschäfte, u.a. Optiker, Fotogeschäft, Be-
kleidung, Spielwaren, Schuhe. Verschiedene gastronomische Betriebe, Geldinstitute,
Friseurgeschäfte und medizinische Einrichtungen runden die Angebotsstruktur ab
(vgl. Karte 6).
28

Karte 6: Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatz im Ortszentrum
Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage der Erhebung April 2009, Kartengrundlage: Gemeinde
Weeze
Ein Großteil der Handels- und Dienstleitungsbetriebe sind inhabergeführt und bie-
ten einen persönlichen Kundenservice und ein individuelles Erscheinungsbild.
Gastronomische Betriebe konzentrieren sich im Bereich der Wasserstraße und tra-
gen auf Grund der Außengastronomie zur Aufenthaltsqualität bei. Die Eisdiele in
der Kevelaerer Straße ist auf Grund ihrer besonderen Qualität ein Imageträger der
Gemeinde Weeze und trägt somit auch zur Belebung des Ortszentrums bei.
Der Hotellerie- und Gastronomiebereich hat sich angesichts der Flughafengäste
deutlich positiv entwickelt. Im Ortszentrum gibt es verschiedene Übernachtungs-
möglichkeiten in Hotels und Pensionen. Ein Gebäude des ehemaligen Theresienstif-
tes wurde zu einem Hotel umgebaut und vor kurzem eröffnet.
In Weeze findet in insgesamt 70 Vereinen ein reges Vereinsleben statt.
29

Öffentliche Einrichtungen, Freizeit, Kultur und Tourismus
Im Ortskern konzentrieren sich eine Vielzahl an öffentliche Einrichtungen, z.B. das
Rathaus, eine Grundschule, ein Kindergarten, die Polizeistation, die St. Cyriakus
Kirche sowie das katholische Pfarrheim und die öffentliche Bücherei.
Am Vittinghoff-Schell-Park befindet sich der Jugendtreff Wellenbrecher in einem
relativ neu erreichten Gebäude mit Garten. Der Jugendtreff ist für Kinder und Ju-
gendliche ein wichtiger Aufenthalts- und Veranstaltungsort.
Die hervorragend sanierte Alte Schmiede in der Wasserstraße wird als Kulturhaus
genutzt. Als Veranstaltungs- und Ausstellungsort nimmt sie eine wichtige Identifi-
kations- und Kommunikationsfunktion innerhalb des Ortszentrums wahr.
Weeze ist für Besucher und Touristen vor allem wegen der Schlösser, der Niers und
des Tierparkes mit Streichelzoo und Natur-Erlebnis-Pfad von Bedeutung. In das
Ortszentrum gelangen vor allem Radtouristen, da die Herrensitzroute unmittelbar
durch das Ortszentrum von Weeze führt.
Verkehr
Im Ortskern von Weeze befindet sich der Bahnhof, an dem wochentags halbstündlich
und an den Wochenenden stündlich der Niersexpress zwischen Kleve und Düsseldorf
verkehrt. Innerhalb der Gemeinde und in die angrenzenden Gemeinden gibt es ver-
schiedene Buslinien. Der Flughafen Weeze ist zudem über einen Buspendelverkehr
vom Bahnhof aus angebunden.
Die Bundesstraße 9 und die Landesstraße 361 führen ringförmig um den Ortskern
herum, so dass der Ortskern nicht vom Durchgangsverkehr belastet wird. Mit dem
Pkw ist das Ortszentrum vom Süden über die Kevelaerer Straße, vom Osten und Nor-
den über den Fährsteg und vom Westen über die Karl-Arnold-Straße erreichbar.
Auch die Erreichbarkeit des Zentrums zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist durch die
geringen Distanzen gewährleistet, eine fußgänger- und radfahrerfreundliche Ge-
30

staltung des Verkehrsnetzes kann somit zur Attraktivierung des Ortskernes beitra-
gen. 17
Parkmöglichkeiten sind auf dem Cyriakusplatz vor und hinter dem Rathaus in gro-
ßem Umfang vorhanden. Darüber hinaus gibt es Parkmöglichkeiten am Alten Markt,
am Kirchplatz, am Kirchweg sowie teilweise entlang der Straßen.
Durch den Ortskern führen verschiedene Radrouten, u.a. die regional bedeutsame
Herrensitzroute.
Wohnen
Das Ortszentrum von Weeze ist durch einen hohen Anteil an Wohnnutzungen ge-
prägt, was unter sozialen, städtebaulichen und funktionalen Aspekten positiv zu be-
werten ist. Insbesondere entlang der Niers befinden sich Einfamilienhäuser mit
Gartengrundstücken. In den Geschäftsbereichen (Kevelaerer Straße, Wasserstraße)
befinden sich die Wohnnutzungen überwiegend in den Obergeschossen.
Funktionale Schwächen
Handel, Dienstleistungen, Gastronomie, Hotellerie
Das Ortszentrum von Weeze ist relativ schwach mit Einzelhandelsangeboten ausge-
stattet. Im klassischen, zentrenprägenden Sortimentsbereich sind kaum Angebote
vorhanden. Mit einer Bindungsquote von lediglich 66% hat die Gemeinde Weeze er-
hebliche Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen 18 .
Die überwiegend inhabergeführten Betriebe sind sehr kleinteilig und weisen Nach-
folgeprobleme auf. Im Bereich der Schmiedestraße treten verstärkt Leerstände auf.
Da die Angebote relativ verteilt im Ortszentrum angesiedelt sind, besteht keine
klassische Bummelatmosphäre. Der Lebensmittelmarkt befindet sich am Rand des
Ortszentrums in der Kardinal-Galen-Straße und ist damit deutlich entfernt von den
kleineren Geschäften in der Kevelaerer Straße, Bahnstraße und der Wasserstraße.
17 vgl. Holz-Rau: Leitlinien zur Straßenraum- und Platzgestaltung im zentralen Bereich der Gemeinde
Weeze, 2012, S. 2 (unveröffentlichte Untersuchung)
18 vgl. Büro Dr. Acocella: Gutachten für ein Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Weeze, 2009, S. 26
ff.
31

Der Getränkemarkt am Alten Markt stellt keine adäquate Nutzung für diesen zentra-
len Platzbereich dar. Auch die Nutzungsstruktur des Cyriakusplatzes wird zumindest
gegenwärtig dem Rathausstandort, der zentralen Lage und der Dimension des
Platzes nicht gerecht.
Ein größerer Einzelhandelsbetrieb in zentraler Lage, der vor allem für die kleinen
Fachgeschäfte als Frequenzbringer von Bedeutung wäre, ist nicht vorhanden.
Öffentliche Einrichtungen, Freizeit, Kultur und Tourismus
Unter touristischen Gesichtspunkten stellen die uneinheitlichen Öffnungszeiten, die
Mittagsschließung und die z.T. unabgestimmten Gastronomieöffnungszeiten ein De-
fizit des Ortszentrums dar. Das touristische Potenzial durch die Radtouristen und
Fluggäste wird nur unzureichend von den vorhandenen Anbietern genutzt. Der Ort
wirkt für Besucher und Gäste z.T. "geschlossen".
Kulturelle Einrichtungen wie etwa Museen sind im Ortszentrum nicht vorhanden.
Kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen beschränken sich auf ein temporäres
Angebot in der Alten Schmiede und dem Pfarrhaus.
Größere Feste und Veranstaltungen finden zwar zunehmend im Ortszentrum statt,
allerdings bestehen noch immer Veranstaltungen, die auf Grund ihres Veranstal-
tungsortes außerhalb der Ortsmitte keine Synergieeffekte auf das Zentrum ausüben.
Die Niers ist trotz ihrer unmittelbaren Nähe zum Ortszentrum mangels Zugänge und
Uferweg/ Promenade nicht erlebbar.
Das Wildgehege, der Naturlehrpfad und das Schloss Hertefeld sind wichtige Besu-
chermagneten in der Gemeinde Weeze. Trotz ihrer Nähe zum Ortszentrum können
mangels einer direkten Verbindung über die Niers positive Synergieeffekte nur un-
zureichend genutzt werden.
Verkehr
Entlang der Kevelaerer Straße, der Kardinal-Galen-Straße und des Fährstegs besteht
ein relativ hohes Verkehrsaufkommen. Insbesondere im Eingangsbereich zur Wasser-
straße, aber auch auf Höhe des Spielplatzes Fährsteg fehlen entlang der Kardinal-
Galen-Straße, Kevelaerer Straße und Roggenstraße Übergänge für Radfahrer und
32

Fußgänger. Bestehende Radwege sind innerhalb des Zentrums nur eingeschränkt er-
kennbar, teilweise fehlt es - auch in Bezug auf Sicherheitsaspekte - an Radwegmar-
kierungen. Vor allem im Bereich des Fährsteges/ Roggenstraße/ Kardinal-Galen-
Straße ist die Sicherheit für Radfahrer nicht gewährleistet, da Konflikte zwischen
den Ansprüchen des Radverkehrs, dem Fußverkehr und den Geschäftsnutzungen be-
stehen. 19
Problematisch im Hinblick auf die Platzatmosphäre ist das ungeordnete Parken auf
dem Alten Markt zu bewerten.
Durch die mangelhafte gestalterische wie auch funktionale Anbindung des Bahnhofes
an das übrige Ortszentrum, vor allem den Geschäftsbereich, kann das Besucher- und
Kundenpotenzial der umsteigenden Fluggäste nicht genutzt werden.
Wohnen
Angesichts der demographischen Entwicklung, d.h. Bevölkerungsrückgang und eine
immer älter werdende Gesellschaft, aber auch auf Grund der steigenden Zahl der
Singlehaushalte gewinnen attraktive Wohnungen im Zentrum immer mehr an Bedeu-
tung. Das Wohnungsangebot im Ortszentrum von Weeze entspricht derzeit nicht die-
sen Anforderungen und sollte sich an die veränderten Bedürfnisse anpassen.
19 vgl. Holz-Rau: Leitlinien zur Straßenraum- und Platzgestaltung im zentralen Bereich der Gemeinde
Weeze, 2012, S. 4 (unveröffentlichte Untersuchung)
33

Karte 7: Funktionale Problembereiche im Ortszentrum
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
4.3.3 Laufende Entwicklungen
In der Gemeinde Weeze wurden in der Vergangenheit bereits einige Maßnahmen er-
griffen, die zur Stärkung des Ortskernes beigetragen haben. Durch das Integrierte
Handlungskonzept sollen bereits initiierte Maßnahmen gebündelt und zielgerichtet
gesteuert werden. Darüber hinaus sind einige Planungen und Investitionen in der
Ortsmitte fortgeschritten bzw. angestrebt, die die Bestrebungen zur Belebung der
Ortsmitte unterstützen.
34
4.3.3.1 Bestehende Maßnahmen und Aktivitäten
Einzelhandelskonzept 2009
Durch das Einzelhandelskonzept, das die Gemeinde 2009 als Steuerungsinstrument
zur räumlichen Einzelhandelsentwicklung beschlossen hat, wird gewährleistet, dass
unerwünschte Einzelhandelsansiedlungen außerhalb des Ortszentrums, die wesentli-
chen Einfluss auf die Angebotssituation im Zentrum ausüben könnten und damit die
Funktion und Vielfalt des Zentrums gefährden würden, unterbunden werden. Somit
besteht in Weeze auch nicht die Gefahr, dass die Förderziele für das Zentrum und

die geplanten Investitionen durch eine zentrenschädliche Einzelhandelsexpansion
konterkariert werden.
Weezer Marketing 2000+
Im Rahmen des Projektes "Weezer Marketing 2000+" wurden Arbeitsgruppen gebil-
det, die sich mit den Themen Wohnen, Arbeiten (Wirtschaft und Handel) und Freizeit
in der Gemeinde Weeze beschäftigen. Diese haben sich in den letzten Jahren sowohl
mit großen Projekten, als auch mit kleineren Maßnahmen auseinandergesetzt, die
für das Image der Gemeinde Weeze von Bedeutung sind. So wurden insgesamt mehr
als 30 Maßnahmen entwickelt, von denen viele bereits entweder umgesetzt oder in
die Wege geleitet worden sind. Zu den Maßnahmen gehören die Gestaltung des
Kirchplatzes, der Wiederaufbau der Alten Schmiede mit ehrenamtlichem Engagement
und die Einrichtung eines Leerstandsmanagements. 20
Bürgerwerkstätten
Um die Entwicklung der Gemeinde mit unterschiedlichen Zielgruppen zu diskutieren,
hat die Gemeinde Weeze ausgehend vom Marketingprozess bereits im Sommer 2009
vier Workshops veranstaltet. In drei verschiedenen Altersgruppen und mit Neubür-
gern wurden Ideen für die Entwicklung der Orstmitte gesammelt. 21
Weezer Werbering
Der Werbering ist ein Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe und setzt sich für
die Attraktivitätssteigerung Weezes ein. Als Repräsentant der Geschäfte erstellt der
Verein Webekonzepte und organisiert Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt
oder die Straßenparty.
Vereine
Die Vielzahl an Vereinen leistet in Weeze einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der
Gemeinschaft und des Miteinanders. Bürger identifizieren sich mit ihren Gruppen
und engagieren sich im Ortsgeschehen. Die Vereine haben Anteil an der Vielfalt von
20 vgl.
http://www.weeze.de/C12575FC00360427/html/477499CA2D2DAAE8C125766B0048813C?opendocument;
Zugriff: 01.02.2012
21 vgl.
http://www.weeze.de/C12575FC00360427/html/E72F680E0E788674C125769B00372D7D?opendocument
; Zugriff: 01.02.2012
35

Veranstaltungen, insbesondere an sportlichen und kulturellen Aktivitäten. Die Ver-
eine verfügen derzeit nur eingeschränkt über Räumlichkeiten für Treffen oder Ver-
anstaltungen.
Förderprogramm für die Fassadensanierung nach historischem Vorbild in
Teilen des Ortskernes
In verschiedenen Bereichen des Ortskerns fördert die Gemeinde Weeze aktiv die ge-
stalterische Aufwertung des Ortsbildes. Im Rahmen des Programms ist bereits das
Gebäude Alter Markt 1 komplett saniert worden.
Leerstandsmanagement
Die Gemeinde bietet gemeinsam mit ortsansässigen Geschäftsinhabern ein Online-
portal zur Vermittlung leer stehender Geschäftsräume an. Frei werdende Ladenlo-
kale können so schnellstmöglich einer neuen Nutzung zugeführt werden. 22
36
4.3.3.2 Aktuelle und geplante Investitionen
Cyriakusplatz
Der Cyriakusplatz wurde als zentraler Platzbereich zwischen 2009 und 2011 neu ge-
staltet und stellt sich nun als attraktiver Platz mit hochwertigen Aufenthaltsberei-
chen, Sitzgelegenheiten, Spielmöglichkeiten und einem großen Parkplatzangebot
dar. Nach Fertigstellung der Platzgestaltung soll der zentrale Bereich in den kom-
menden Monaten durch die Ansiedlung eines Supermarktes und ergänzender Han-
delsbetriebe in einem modernen Gebäudekomplex funktional aufgewertet werden.
Auch der Neubau der Volksbank an der südwestlichen Platzseite trägt zur Belebung
und optischen Aufwertung durch Schließung von Baulücken bei und stellt sich als
optisches Gegenstück zum Rathaus dar.
Das Rathaus wird ebenfalls im Zuge der Platzgestaltung saniert: Neben dem neu ge-
schaffenen Eingangsbereich und dem barrierefreien Zugang durch den Bau eines
Aufzuges wird die Fassade vollständig erneuert und energetisch saniert. In der Zeit
von Mitte 2012 bis Mitte 2013 wird das gesamte Rathaus saniert.
22 vgl.
http://www.weeze.de/C12575FC00360427/html/1D3D4B60AE2D2DECC125769B003A8555?opendocument
&nid1=75492_12603; Zugriff: 01.02.2012

Bahnhofsanierung
Der Weezer Bahnhof soll im Rahmen der "Modernisierungsoffensive 2" des Landes
Nordrhein-Westfalen erneuert werden. Der Beginn der Arbeiten ist für 2013 zuge-
sagt. Damit wird ein wesentlicher Schritt zur benutzerfreundlicheren und sichere-
ren Gestaltung vor allem der Bahnsteige getan. Auch Beleuchtung und Wegeleitsys-
tem sowie die Schriftanzeige werden modernisiert.
Hotelneubau
2011 wurde das nach dem Umzug des ehemaligen Seniorenheimes Theresienstift leer
stehende Gebäude an der Bahnstraße 7 durch einen niederländischen Investor zu
einem Hotel ausgebaut um die steigende Nachfrage nach Unterkünften zu bedienen.
Auch auf dem Hertefeldhof findet seit Anfang 2012 der Ausbau einiger Gästezimmer
statt. Somit ist in Weeze der Grundstein für den Ausbau des touristischen Angebo-
tes gelegt.
Marktcafé
Das Marktcafé an der Wasserstraße hat eine wichtige Bedeutung für das gastrono-
mische Angebot im Ort und auch als Treffpunkt. Es wurde 2010 nach jahrelangem
Leerstand wiedereröffnet.
Verkehrliche Planungen
Der verkehrsberuhigte Bereich im Ortszentrum soll erhalten bleiben. Für die
Kevelaerer Straße von der Einmündung Petersstraße bis zur Einmündung Kardinal-
Galen-Straße soll eine Tempo 20-Zone angeordnet werden. Alle anderen
verkehrlichen Regelungen im Bereich des Ortszentrums sollen vorerst bestehen
bleiben, um den Durchgangsverkehr von der Kevelaerer Straße aus kommend über
die Peters-/Bahnstraße zur Karl-Arnold-Straße zu lenken.
Wenn die Innerortslandstraßen demnächst umgewidmet und damit Gemeindestraßen
werden, wird über eine Verbesserungen im Bereich Fährsteg und Roggenstraße ins-
besondere für Radfahrer diskutiert. Nach Meinung der Expertengruppe Verkehr
sollte die Gemeinde darauf hinwirken, dass in diesen beiden Straßen die Parkrege-
lung aufgegeben und beidseitige Fahrradstreifen angelegt werden, die dazu führen,
37

dass ein Begegnungsverkehr nur noch durch Inanspruchnahme der Streifen möglich
ist und dass dadurch eine Verkehrsberuhigung eintritt.
38

5. HANDLUNGSKONZEPT
5.1 LEITBILD FÜR DAS ORTSZENTRUM
Der Ortskern von Weeze hat für die Gemeinde eine Bedeutung als Identifikations-
und Kommunikationsraum, die zentralen Funktionen (Handel, Dienstleistungen, Ver-
waltung, Kultur etc.) strahlen auf die gesamte Gemeinde aus. Die zukünftige Ent-
wicklung der Gemeinde ist somit im Wesentlichen in seiner Zentrumsentwicklung
begriffen. Angesichts der zu erwartenden sozialen, wirtschaftlichen und demogra-
phischen Entwicklung Weezes bedarf es einer leitbildorientierten und zielgerich-
teten Steuerung des Zentrums auf funktionaler und städtebaulicher Ebene.
Bedingt durch die sinkende Attraktivität des Ortszentrums wurde in Weeze ein Leit-
bildprozess initiiert um die Schwerpunkte der Zentrumsentwicklung zu definieren
und deren Ziele festzulegen. Die Funktion eines Leitbildes besteht in erster Linie
darin, Identität zu erzeugen und Entwicklungsrichtungen vorzugeben. Darüber
hinaus hat es eine motivationsstiftende Wirkung für die Akteure und Betroffenen
des Teilraumes.
Der Prozess wurde gezielt partizipativ aufgebaut um ein möglichst allgemeingülti-
ges Leitbild zu entwickeln, das seine Gültigkeit langfristig beibehält. Gemeinsam
mit der Lenkungsgruppe und den Teilnehmern der Bürgerworkshops wurde das Leit-
bild entwickelt, diskutiert und stetig verfeinert (vgl. Kap. 3). Das so gemeinsam ent-
wickelte Leitbild umfasst alle Themen, die nach Meinung der Teilnehmer charakte-
ristisch bzw. wegweisend für Weeze sind. Letztendlich wurde das Leitbild in den
politischen Gremien abschließend abgestimmt.
Folgendes Leitbild wurde für das Ortszentrum festgehalten:
Weeze - ein attraktiver Wohn- und Freizeitort mit lebendigem Ortszentrum
• am Niederrhein zwischen Ruhrgebiet und den Niederlanden gelegen, mit guter
Verkehrsanbindung,
• Standort des internationalen Flughafens "Airport Weeze",
• mit einem Freizeitangebot, das über die Gemeinde hinaus strahlt – Tierpark,
Spielplatz, Naturlehrpfad, Paddeln auf der Niers, drei Schlösser, Sport- und Reit-
zentrum – von dem auch das Ortszentrum profitiert,
• durch internationale Begegnungen geprägt,
39

• Leben in ländlicher, idyllischer, familienfreundlicher Umgebung,
• der tägliche Bedarf wird hier gedeckt,
• Gemeinschaft wird gelebt, Neue und Neues sind willkommen.
Das Ortszentrum ist städtebaulich attraktiv gestaltet, im Zusammenhang
erlebbar und mit Leben gefüllt - Bürger und Gäste verweilen gerne, (er)leben
Kunst, Kultur, Gastronomie, Fachgeschäfte…
5.2 ZIELE FÜR DIE ORTSKERNENTWICKLUNG
Auf dem Leitbild aufbauend wurde für das Ortszentrum von Weeze ein Zielkatalog
entwickelt, der für alle Akteure jederzeit nachvollziehbar macht, was die überge-
ordneten Entwicklungsziele für das Zentrum der Gemeinde sind. Sämtliche Maßnah-
men sind aus dem Leitbild und dem Zielkatalog heraus zu entwickeln.
Das zentrale Ziel für die Entwicklung der Ortsmitte von Weeze lautet: "Das Orts-
zentrum soll als Einheit gestärkt und belebt werden".
Mit Hilfe des Integrierten Handlungskonzeptes soll es der Gemeinde gelingen, die
wesentlichen Ziele für das Ortszentrum als räumliche Einheit umzusetzen. Die
Unterziele sollen dieses Leitziel unterstützen und sich daran orientieren.
"Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden"
Als Aushängeschild der Gemeinde hat das Ortszentrum eine identitätsstiftende Be-
deutung. Durch eine ansprechende und attraktive Gestaltung des Kerns kann das äu-
ßere Erscheinungsbild und die Identität der gesamten Gemeinde gestärkt werden.
Damit eng verbunden ist das Ziel "Das Ortszentrum soll städtebaulich aufge-
wertet werden". Dazu sollen Aufenthaltsbereiche und Wegeverbindungen attrakti-
ver gestaltet und Eingangsbereiche als Identifikationsräume mit Imagewirkung ge-
stärkt werden. Neu- und Umbaumaßnahmen (vor allem von ortsbildprägenden Gebäu-
den) sollten sich in das bestehende städtebauliche Umfeld integrieren und moder-
nen, qualitativ hochwertigen städtebaulichen Ansprüchen genügen. Die Niers soll in
ihrer Bedeutung als zentrumsnaher Freizeit- und Erholungsraum stärker genutzt
werden und ansprechende Aufenthaltsqualität aufweisen. Neben architektonischen
und gestalterischen Aspekten wird die unverwechselbare Identität des Ortszentrums
durch weitere Faktoren geprägt, die es zu erhalten und zu stärken gilt. Vor allem im
40

Hinblick auf den zunehmenden interkommunalen Wettbewerb ist die Entwicklung
bzw. Stärkung eines klaren Profils von wesentlicher Bedeutung. Weeze muss sich auf
seine vorhandenen Stärken besinnen und sich vor allem aber auch neu definieren.
Die Schlösser, der Airport und die Niers können dazu einen Orientierungsrahmen
schaffen. Schließlich sollen sich die Weezer mit ihrem Wohn- oder Arbeitsort iden-
tifizieren und sich für diesen einsetzen.
"Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im Zusam-
menhang erlebbar sein"
Das Ortszentrum soll durch seine kompakte und charakteristische Struktur als sol-
ches erkennbar sein. Nur so kann es als Raum mit Identität und Image Weeze reprä-
sentieren. Ein kompaktes Zentrum ist eine wesentliche Voraussetzung für das Ent-
stehen lebendiger Räume. Kurze Wege innerhalb einer Gemeinde stellen Dichte und
Frequenz her und sind darüber hinaus insbesondere für eine stetig wachsende An-
zahl weniger mobiler Bevölkerungsgruppen von wesentlicher Bedeutung. Zudem wird
dadurch überflüssiger Verkehr vermieden und die damit zusammenhängenden Um-
weltbelastungen eingedämmt. Dieses Ziel soll im Ortszentrum von Weeze vor allem
dadurch umgesetzt werden, indem (vor allem für Fußgänger und Radfahrer) notwen-
dige Verbindungswege geschaffen und vorhandene Wegebeziehungen aufgewertet
werden, um räumliche Verknüpfungen herzustellen. Radfahrer und -touristen werden
gezielter durch das Zentrum gelenkt, um (potenzielle) Kunden zu leiten und Syner-
gien zu erzeugen. Die verschiedenen Verkehrsträger werden aufeinander abge-
stimmt, die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern steht dabei im Vordergrund.
Ein kompaktes Zentrum wird schließlich auch dadurch geschaffen, indem Besatz-
lücken im Zentrum beseitigt werden und zentrumsnahe Entwicklungsmöglichkeiten
genutzt werden, damit die kurzen Wege auch tatsächlich wahrgenommen werden.
"Das Angebot und die Funktionsvielfalt im Zentrum sollen erhalten und ge-
stärkt werden"
Weeze übernimmt eine wichtige Versorgungsfunktion. In diesem Zusammenhang soll
vor allem im Hinblick auf den Einzelhandel und die Dienstleistungen das bestehende
Angebot gestärkt und weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus soll die Vielfalt an
Funktionen, also die Mischung von Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie,
Kultur und Wohnen, im Zentrum erhalten und gestärkt werden. Vor allem zentrale
41

Bereiche wie der Alte Markt und der Cyriakusplatz sollen in ihrer Bedeutung als
zentrale Plätze mit Handels- und Dienstleistungsnutzungen ausgebaut werden. Ge-
zielte Werbe- und Marketingmaßnahmen sollen die Aufmerksamkeit der Bewohner
und Besucher erregen und Kundenströme in das Zentrum lenken. Veranstaltungen
werden miteinander verknüpft und sollen vermehrt im Zentrum stattfinden um dort
für Belebung zu sorgen und Synergieeffekte zu bewirken. Ein Bürgerhaus soll als Ort
für Vereine, Veranstaltungen und als zentraler Treffpunkt errichtet werden.
Schließlich soll - wenn auch eher langfristig - das barrierefreie, zentrumsnahe
Wohnen (für Ältere, Singles, junge Familien) ausgebaut werden um die zukünftig
steigende Nachfrage nach zentralen und kompakten Wohnstrukturen zu decken.
"Das Ortszentrum soll mit Leben gefüllt sein"
Ein lebendiges Ortszentrum strahlt Attraktivität aus und zieht weitere Besucher an.
Ziel ist es, dass sich Bürger und Gäste an zentralen Orten treffen, flanieren und
gerne verweilen. Ansprechende Gastronomie, qualitativ hochwertige Fachgeschäfte,
Kunst und Kultur können darüber hinaus eine besondere Anziehungskraft ausstrahlen
- die funktionale Stärkung des Zentrums wirkt sich also positiv auf die Belebung des
zentralen Bereiches aus. Veranstaltungen im Zentrum sorgen für temporäre Bele-
bung und leisten einen Beitrag, die Bekanntheit des Zentrums auch außerhalb von
Weeze zu fördern um wiederum neue Besucher anzuwerben.
"Bürger sollen sich für das Ortszentrum engagieren"
Bürger von Weeze und wichtige Akteure des Ortszentrums sollen sich mit ihrem
Wohn- und Arbeitsort identifizieren und für ihren Ort einsetzen. Zur Aktivierung
der Bürgerschaft gehört es, die Bürger bei geplanten Entwicklungen frühzeitig zu
beteiligen und verschiedene Bedürfnisse zu berücksichtigen. Nur wenn es langfris-
tig gelingt, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und neben formellen auch infor-
melle Beteiligungsformen zu etablieren, entwickeln die Bewohner ein verstärktes
Bewusstsein für ihren Ort und setzen sich zunehmend für ihn ein.
5.3 ABGRENZUNG DES HANDLUNGSRAUMES (STADTUMBAUGEBIET NACH § 171B
BAUGB)
Der Handlungsraum stellt das Zentrum von Weeze dar. Als Kern des Alltagslebens und
Kommunikationsraum ist er das Gesicht und Imageträger der Gemeinde. Dieser
42

zentrale Bereich hat Ausstrahlungskraft für den gesamten Ort und bündelt die we-
sentlichen Funktionen des Alltagslebens. Entwicklungsziele, die für diesen Bereich
aufgestellt werden, wirken sich demzufolge auch auf die gesamte Gemeinde aus.
Gleichzeitig stellt die Abgrenzung des Handlungsraumes das Fördergebiet dar. Es
können nur Maßnahmen durch Städtebaufördermittel finanziert werden, die in die-
sem Bereich angesiedelt sind.
Ein wesentliches Kriterium für die Abgrenzung des Handlungsraumes ist die funk-
tionale Dichte. Die Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereiches aus dem Einzel-
handelskonzept lässt bereits auf eine hohe Bestandsdichte im Einzelhandel schlie-
ßen (vgl. Karte 8). Außerhalb dieses Bereiches ist bereits ein hoher Anteil an Wohn-
nutzungen zu erkennen. Standorte außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches,
die auf Grund ihrer zentralen Funktionen (Bahnhof, Jugendzentrum, etc.) oder tou-
ristischen Bedeutung (Niers) einen großen Stellenwert für das Zentrum haben, sind
jedoch ebenfalls in der Abgrenzung zu berücksichtigen.
Demnach erstreckt sich der Handlungsraum entlang der Kardinal-Galen-Straße, der
Wasserstraße und Kevelaerer Straße einschließlich des Cyriakusplatzes, der
Schmiedestraße, des Kirchweges und des Marktplatzes. Im Nordwesten verläuft die
Grenze entlang der Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereiches. Im Nordosten
schließt die Abgrenzung die Niers und den Zugang zum Spielplatz Fährsteg ein. Im
Südosten reicht sie bis an die Petersstraße und Integriert den Bahnhof und den
Vittinghoff-Schell-Park im Süden. Im Südwesten bildet die Bahnlinie die Grenze.
43

Karte 8: Abgrenzung Geltungsbereich Stadtumbaugebiet
Quelle: eigene Darstellung, Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
Mit dieser Abgrenzung ist gewährleistet, dass die zentralen Orte im Zentrum mitei-
nander verknüpft und die wesentlichen zentrenprägenden Funktionen gestärkt wer-
den können. Das Zentrum umfasst den historischen Ortskern, der sich durch eine
kompakte, geschlossene Baustruktur von anderen Bereichen abhebt. Historische und
stadtbildprägende Gebäude spielen also bei der (gestalterischen) Ortskernentwick-
lung eine wichtige Rolle. Alle Maßnahmen, die zur Stärkung und Belebung des Orts-
zentrums beitragen sollen, sind in diesem Bereich verortet.
5.4 MAßNAHMENBESCHREIBUNG
Auf der Grundlage der Stärken-Schwächen-Analyse, des Leitbilds und der Ziele wur-
den im Rahmen der Workshops und der Lenkungsgruppentreffen vielfältige Maßnah-
menvorschläge zur Stärkung des Ortszentrums von Weeze formuliert. Aus diesem
Maßnahmenpool wurden in einer gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss und Len-
kungsgruppe die Maßnahmen bestimmt, die in das Integrierte Handlungskonzept
44

aufgenommen werden sollen und für die eine entsprechende Kostenschätzung vorge-
nommen werden soll.
Die Idee der künftigen Entwicklung des Ortszentrums basiert im Wesentlichen da-
rauf die einzelnen Teilbereiche miteinander zu verbinden und das Zentrum somit im
Zusammenhang erlebbar zu machen. Impulsgeber für diese Entwicklung ist die
städtebauliche und funktionale Umgestaltung des Cyriakusplatzes, die neben der be-
reits erfolgten Platzgestaltung vor allem die Ansiedlung eines Frequenzbringers
(Supermarkt, Bäcker, Drogeriemarkt, Fachgeschäfte) beinhaltet.
Um einen möglichst hohen Nutzen für das Ortszentrum abzuschöpfen, kommt einer
städtebaulich-gestalterischen Einbindung und einer anspruchsvollen Architektur des
Einkaufskomplexes besondere Bedeutung zu. Hierfür ist vor allem der Verbindungs-
weg zwischen Cyriakusplatz und Alter Markt gestalterisch deutlich aufzuwerten. Im
Sinne des Leitbildes bedarf es eines klar erkennbaren "Zentrumsweges", der zwi-
schen Bahnhof und Schloss Hertefeld den Cyriakusplatz, den Alten Markt und Watton-
Platz einbezieht.
45

Karte 9: Räumliches Entwicklungsleitbild
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage: Gemeinde Weeze
Im Folgenden werden zunächst sämtliche städtebauliche Maßnahmen beschrieben,
gefolgt von Projekten, die den Verkehr betreffen. Abschließend werden die Maß-
nahmen dargestellt, die die funktionale Entwicklung des Ortszentrums beschreiben.
Dieser methodische Aufbau bedingt, dass es zu inhaltlichen Überschneidungen der
einzelnen Maßnahmen kommen kann.
Ziel: Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im Zu-
46
Bahnhof
sammenhang erlebbar sein.
Ziel: Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
Ziel: Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Maßnahme: Gestaltung der Eingangsbereiche
Hertefeld
Wildgehege
mit Lehrpfad
Platzbereiche aufwerten/
Gestaltung öffentlicher Raum
Knotenpunkte mit
Verteilerfunktion
Gestaltung/ Entwicklung
Wegeverbindungen
Kenntlichmachung
Eingangssituation
Entwicklung städtebaulicher/
funktionaler Akzente
Mit der Kennzeichnung bzw. Hervorhebung der Eingangsbereiche soll das Orts-
zentrum von Weeze besser sichtbar gestaltet werden. Dies kann im Idealfall durch
das Zusammenspiel von Gestaltungselementen, baulichen Akzenten (Architektur),
spezifischen Nutzungen und einer entsprechenden verkehrlichen Regelung erfolgen.

Die unter Verkehrsaspekten angestrebte Umgestaltung der Kevelaerer Straße zu
einer Tempo 20-Zone stellt einen wichtigen Beitrag zur Kennzeichnung der Ein-
gangsbereiche entlang der Kevelaerer Straße dar. Außerdem soll der Bereich
Ecke Kevelaerer Straße/ Petersstraße durch die Gestaltung einer abknickenden
Vorfahrt den Eingang in das Ortszentrum stärker symbolisieren. In diesem Zu-
sammenhang ist der Straßenraum umzugestalten (u.a. Pflasterung, Begrünung)
und das Mobiliar zu erneuern (u.a. Beleuchtung).
Ergänzend sollten alle Eingangsbereiche (Bahnhof, Straßenraum Kardinal-Galen-
Straße/ Kevelaerer Str./ Wasserstraße, Petersstraße/ Kevelaerer Straße,
Wasserstraße/ Roggenstraße, Schmiedestraße/ Roggenstraße, Bootsanlegestelle)
durch wiederkehrende, identitätsstiftende Gestaltungselemente hervorgehoben
werden. Hierfür eignen sich Säulen oder Kunstobjekte. Vorstellbar wäre auch
eine Kombination aus Objekt und Information (z.B. moderne Säule mit Wegwei-
sern zum Zentrum bzw. zu wichtigen Einrichtungen, vgl. Foto 4).
Sofern es zu einer Entwicklung des Flächenpotenzials im Bereich Petersstraße/
Kevelaerer Straße kommt, sollte die Eingangssituation in der Architektur des
Gebäudes berücksichtigt werden.
Langfristig sollte eine Umgestaltung des Straßenraumes im Bereich Kevelaerer
Straße/ Wasserstraße/ Kardinal-Galen-Straße zu einem Platzbereich angestrebt
werden.
47

Foto 3: Kreuzung Petersstr./ Kevelaerer Str. Foto 4: Beispiel für Gestaltungselement an
Eingangsbereichen
Quelle: eigenes Foto, April 2011
Maßnahme: Gestaltung Alter Markt
48
Quelle: http://www.mittelhessen.de/; Zugriff:
11.03.2012
Da der Alte Markt bereits eine grundsätzlich gute Gestaltung aufweist und für den
Komplex mit dem Getränkemarkt keine kurzfristige Lösung in Sicht ist, sollte zu-
nächst das "wilde" Parken auf dem Platz verhindert werden.
Hierfür sollten die Parkplätze gestalterisch noch stärker hervorgehoben werden
und die Aufenthaltsbereiche durch Pflanztöpfe/ Blumenkübel gekennzeichnet
werden.
Insgesamt bedarf der Alte Markt einer Modernisierung des Mobiliars.
Mit Hilfe einer Gestaltungssatzung können Qualitätsstandards hinsichtlich
Werbeanlagen und Außengastronomie gesetzt werden.
Foto 5: Bestandssituation Alter Markt
Quelle: eigenes Foto, April 2011

Maßnahme: Gestaltung des Straßenraumes zwischen Cyriakusplatz und Alter Markt
Angesichts der Entwicklungen am Cyriakusplatz kommt der Gestaltung dieses Verbin-
dungsweges besondere Bedeutung zu. Dabei kann die Anbindung aufgrund der be-
stehenden Strukturen nur gestalterisch erfolgen. Mit der Umsetzung dieser
Maßnahmen kann eine Sichtbeziehung zwischen den beiden wichtigen Plätzen
geschaffen werden.
Der gesamte Straßenraum ist neu zu gestalten bzw. von alten Möblierungsgegen-
ständen zu befreien (Schaukästen, Bänke).
Bei einer Gestaltung sollten nach Möglichkeit die Möblierungselemente des neu
gestalteten Cyriakusplatzes verwendet werden (Wiedererkennung Zentrumsweg).
Wünschenswert wäre die Schaffung von Anziehungspunkten, u.a. Überdachung,
Kunstobjekte, besondere Fassadengestaltung.
In Absprache mit dem Investor des Einkaufskomplexes könnte die Fassade für
eine wechselnde Fotogalerie genutzt werden. Der weder baulich noch funktional
attraktive Straßenraum könnte als öffentlicher Galerieraum erheblich aufge-
wertet werden. Weeze könnte damit einen weiteren Anziehungspunkt schaffen,
der gerade auch für Touristen von Bedeutung wäre.
Foto 6: Bestandssituation Wegeverbindung Abb. 8: Gestaltungsoption Wegeverbindung
Quelle: eigenes Foto, April 2011
Maßnahme: Aufwertung des Niersufers
Quelle: eigene Darstellung
Das Sichtbarmachen der Niers im Ortszentrum und die Erlebbarkeit des Flusses sind
wesentlicher Bestandteil der Aufwertung des Ortszentrums. Neben der Gestaltung
bzw. Aufwertung von Zugängen zur Niers, soll vor allem durch die Anlage einer Pro-
menade das Ufer im Bereich des Ortszentrums erlebbar werden. Da die Idee einer
49

Promenade bisher an den Grundstückseigentümern gescheitert ist, wird nun eine
Holzsteglösung im Bereich der "Problemgrundstücke" vorgeschlagen.
Gleichzeitig sollten vor allem die Zugänge zur Promenade wie die Bootsanlegestelle
an der Wasserstraße und der Bereich am Kirchplatz u.a. durch Sitzgelegenheiten
und Kunstobjekte aufgewertet werden.
Die Realisierung der Promenade im Zusammenhang mit einer Niersbrücke für Fuß-
gänger würde wichtige touristische Potenziale für das Ortszentrum erschließen.
Nachfolgend ist in einem Entwurf ein möglicher Verlauf der Promenade dargestellt.
Foto 7: Bestandssituation Niersufer Foto 8: Gestaltungsbeispiel Promenade (Fürth)
Quelle: eigenes Foto, April 2011
50
Quelle: http://www.kolb-galabau.de/img/uferpromenade4.jpg;Zugriff:
16.12.11

Karte 10: Konzeptentwurf Nierspromenade
Quelle: Büro Seeling-Kappert, März 2012
Maßnahme: Aufwertung des Bahnhofsumfeldes
Der Bahnhof von Weeze ist ein wichtiger Eingangsbereich in das Ortszentrum von
Weeze und somit auch ein Aushängschild der Gemeinde. Insbesondere für die vielen
Flughafengäste ist der Bahnhof von Weeze der erste und oftmals auch einzige Ein-
druck von der Gemeinde. Vor diesem Hintergrund bedarf der Bahnhof einer städte-
baulichen und funktionalen Aufwertung mit dem Ziel eine gewisse Aufenthaltsqua-
lität zu schaffen, die Besucher in Empfang zu nehmen und nach Möglichkeit in das
Ortszentrum von Weeze zu leiten:
Durch eine entsprechende Straßenraumgestaltung und ein qualitativ hochwerti-
ges Informationssystem sollte die Besucherlenkung ins Zentrum verbessert wer-
den (siehe dazu auch "Maßnahme: Anbindung des Bahnhofes an das Zentrum").
In diesem Zusammenhang ist auch eine Neugestaltung der Beleuchtung der
Bushaltestelle und des Bahnhofsbereiches insgesamt erforderlich.
Der Bahnhof wirkt vor allem im Bereich des Bahnhofsgebäudes sanierungsbe-
dürftig und sehr vernachlässigt. Alte Möblierungsgegenstände sind zu beseitigen
51

52
(z.B. defekte Automaten). Gleichzeitig sollten Gepäckaufbewahrungsmöglichkeiten
geschaffen werden
Zudem sollte eine Verlegung des Wartehäuschens (bzw. Berücksichtigung der ge-
planten Verlegung der Bushaltestelle) vorgenommen werden.
Foto 9: Bahnhofsumfeld Foto 10: Bahnhof
Quelle: eigenes Foto, April 2011
Maßnahme: Gestaltung Vittinghoff-Schell-Park
Quelle: eigenes Foto, April 2009
Im Rahmen einer Neugestaltung des Parks soll die Aufenthaltsqualität des zentralen
Bereiches aufgewertet werden. Der Park soll als Verbindungsweg zwischen
Cyriakusplatz, Wasserstraße, Jugendzentrum Wellenbrecher, Bahnhof und
Bürgerhaus ausgebaut werden (siehe dazu auch "Maßnahme: Anbindung des
Bahnhofes an das Zentrum" sowie "Maßnahme: Bau und Einrichtung eines
Bürgerhauses"), hierfür wird es direkte Wegeverbindungen Richtung Cyriakusplatz
und Wasserstraße/ Alter Markt geben. Der Fokus sollte daher in diesem
Zusammenhang in einer attraktiven Wegegestaltung liegen. Mit entsprechender
Erneuerung der Beleuchtung und der Möblierung kann ein zusätzlicher Beitrag zu
einer ansprechenderen Gestaltung des öffentlichen Bereiches geleistet werden. Das
Gebäudeumfeld des Bürgerhauses ist darüber hinaus in die Parkgestaltung
einzubeziehen. Somit kann eine ideale städtebauliche Einbindung des Gebäudes in
das Umfeld gewährleistet werden.

Foto 11: Vittinghoff-Schell-Park Foto 12: Beispiel Parkgestaltung (Kronberg i.
Taunus)
Quelle: eigenes Foto, April 2011
Karte 11: Konzeptentwurf Vittinghoff-Schell-Park
Quelle: Büro Seeling-Kappert, März 2012
Quelle: eigenes Foto, April 2009
53

Maßnahme: Gebäudesanierung (Bahnhof)
Das Bahnhofsgebäude weist Sanierungsbedarf auf und ist überwiegend ungenutzt,
so dass das unmittelbare Umfeld verwahrlost wirkt. Am Bahnhof von Weeze gibt es
weder einen Bäcker noch einen Zeitschriftenkiosk, lediglich einen überdachten, zu-
gigen Wartebereich am Bahnsteig.
Die Gemeinde Weeze beabsichtigt den Erwerb des Bahnhofsgebäudes und dessen Sa-
nierung, um hier einen wirklichen Empfangs- und Aufenthaltsbereich für Gäste und
Besucher zu schaffen. Hierfür wäre die Unterbringung des Büros für Kultur und
Fremdenverkehr und möglicherweise auch eines Heimatmuseums denkbar. Angestrebt
werden zudem bahnhofsaffine Nutzungen wie ein Bäcker, ein Zeitschriftenkiosk, ein
Reisebüro.
Auch im Bereich Petersstraße 2 sollte langfristig eine Sanierung des Gebäudebe-
standes erfolgen, da es sich um ein ortsbildprägendes Gebäude handelt. Im Rahmen
der Lenkungsgruppentreffen wurde über eine Integration von "angepasstem
zentrumsnahen Wohnraum" für verschiedene Bedarfsgruppen nachgedacht. Bau- und
Umweltausschuss und Lenkungsgruppe haben sich im Rahmen des Beteiligungspro-
zesses dagegen ausgesprochen, diese Maßnahme im Rahmen des Integrierten Hand-
lungskonzeptes umzusetzen; vor allem im Hinblick auf den fortschreitenden demo-
graphischen Wandel ist die Umsetzung dieser Maßnahme jedoch weiterhin zu verfol-
gen.
Maßnahme: Verkehrliche Neuordnung der Kevelaerer Straße/ Wasserstraße
Die verkehrlichen Planungen der Gemeinde sehen vor, die Kevelaerer Straße von der
Einmündung Petersstraße bis zur Einmündung Kevelaerer Straße in eine Tempo 20-
Zone umzuwidmen. Ziel ist es, in diesem Bereich die Aufenthaltsqualität durch Ver-
ringerung der Autofrequenzen für den Durchgangsverkehr zu erhöhen. Der Durch-
gangsverkehr wird von der Kevelaerer Straße aus kommend (durch die abknickende
Vorfahrt) über die Peters- bzw. Bahnstraße zur Karl-Arnold-Straße und somit um
den Geschäftsbereich herum gelenkt.
Für den gesamten zentralen Bereich, ist die Einrichtung einer Halteverbotszone
vorgesehen, die Parkdauer wird einheitlich auf zwei Stunden erhöht. 23
23 vgl. Holz-Rau: Leitlinien zur Straßenraum- und Platzgestaltung im zentralen Bereich der Gemeinde
54
Weeze, 2012 (unveröffentlichte Untersuchung)

Maßnahme: Anbindung des Bahnhofes an das Zentrum
Der Bahnhof hat eine wesentliche Bedeutung als Eingangstor zur Gemeinde, durch
die Busverbindung zum Flughafen übernimmt er zudem eine wichtige Umsteigefunk-
tion. Im Rahmen des Neubaus der Bank am Cyriakusplatz wurde 2011 bereits ein
Fußweg angelegt, um die fußläufige Wegeverbindung auf einem Teilbereich zwi-
schen Ortszentrum und Bahnhof zu verbessern. Diese Verbindung soll nun in einer
Neugestaltung des Vittinghoff-Schell-Parks aufgegriffen werden, indem die Wege-
führung durch den Park bis zum Bahnhof neu gestaltet wird. Zu einer verbesserten
Erreichbarkeit gehört dabei auch die Informationsleistung am Bahnhof: ein elektro-
nisches Infoterminal, Beschilderung oder eine optische Leitlinie sind einige wich-
tige Instrumente, die den ankommenden Besucher in das Ortszentrum lenken könn-
ten. Die Inszenierung der Wegeverbindung durch markante Gestaltungselemente
sorgt zusätzlich für ein besonderes Raumerlebnis.
Maßnahme: Fahrradleitsystem durch das Zentrum
Die bestehenden Radrouten, die das Ortszentrum durchqueren und eine wichtige
Vernetzung zentraler Räume darstellen, sollten für alle Nutzer erkennbar und erleb-
bar sein und markiert werden. Es ist zu prüfen, inwiefern die bestehenden Wege
ausreichen oder ob weiterer Bedarf an Radwegen herrscht. So kann auf der einen
Seite die Erreichbarkeit des Zentrums für die Bürger aus den Wohngebieten verbes-
sert und auf der anderen Seite die touristische Vernetzung des Zentrums mit den
wichtigen regionalen Radrouten hergestellt werden. Die Fahrradabstellmöglichkei-
ten sollten in diesem Zusammenhang erweitert und ggf. modernisiert werden. Durch
die Installation von Aufladestationen für E-Bikes kann das unter den Radtouristen
wachsende Segment der E-Bike-Nutzer in das Zentrum geleitet werden. Die Que-
rungsmöglichkeiten für Radfahrer an den Hauptverkehrsstraßen sind in ihrer Qua-
lität und Sicherheit zu überprüfen und ggf. zu erneuern. Im Rahmen der verbesser-
ten Erreichbarkeit des Ortszentrums mit dem Fahrrad sollten durch gezielte Abspra-
chen mit dem ADFC und der AGFS NRW grundlegende Erfahrungen ausgetauscht wer-
den.
Maßnahme: Anbindung Spielplatz Fährsteg/ Tierpark
Die Anbindung des Spielplatzes Fährsteg sollte in Bezug auf die Sicherheit vor allem
für Kinder und Radfahrer neu geplant werden. Hier gilt es in erster Linie die Que-
55

ung der Landesstraße L5 (Fährsteg bzw. Roggenstraße) zu verbessern: eine Ver-
engung der Fahrbahn und eine entsprechende Kennzeichnung "Fußgänger queren"
kann zu einer sicheren Querung beitragen. Auch im Zusammenhang mit der Erreich-
barkeit des Tierparks für Radfahrer sollte die Gestaltung der Radwege in diesem
Bereich neu geordnet werden: in beiden Straßen soll die Parkregelung aufgegeben
und beidseitige Fahrradstreifen angelegt werden, die dazu führen, dass ein Begeg-
nungsverkehr nur noch durch Inanspruchnahme der Streifen möglich ist und dadurch
eine Verkehrsberuhigung eintritt. Voraussetzung für die Umsetzung dieser Maß-
nahme ist die Umwidmung der Innerortslandstraßen in Gemeindestraßen, mit der in
den kommenden Jahren zu rechnen ist.
Maßnahme: Niersbrücke
Eine Überbrückung der Niers kann einen großen Beitrag zur Verkürzung der Wege
im Ort leisten: Auf der einen Seite werden das Tiergehege, das Schloss Hertefeld
und der Naturlehrpfad funktional mit dem Zentrum verbunden, auf der anderen
Seite wird eine neue Attraktivität mit Magnetfunktion geschaffen. Durch die Brücke
verkürzen sich die fußläufigen Wegstrecken etwa zwischen Tierpark und Cyriakus-
platz um 800 Meter von rd. 1100 auf rd. 300 Meter. Wichtig ist dabei, dass der Weg
auch für Rollstuhlfahrer zugängig sein wird. Darüber hinaus überzeugen Sicher-
heitsaspekte, da der Fußweg nicht mehr entlang der viel befahrenen Landesstraße
L361 führt.
Durch die Brücke wird ein wertvoller und imageträchtiger Raum aufgewertet bzw.
sichtbar gemacht, der eine identitätsstiftende Bedeutung für das Zentrum über-
nimmt. Besucher und Bewohner werden zum Flanieren eingeladen und verweilen im
Ort. Gestalterisch ist die Brücke an die geplante Promenade anzupassen. Künstleri-
sche Gestaltungselemente spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle wie etwa die
Inszenierung durch Lichtelemente. Wegweisende Schilder leiten die Besucher auf
dem Weg zwischen Zentrum und Tierpark.
Maßnahme: Anbindung der Niers an das Ortszentrum
Wird die Niers überbrückt, müssen die Zugänge verbessert werden. Um die Niers
außerdem als Freizeitraum erlebbar zu machen, soll die Verbindung vom Zentrum
aus verbessert werden. Touristen, die vom Wildgehege über die Niers kommen,
können so das Zentrum erleben; Besucher des Ortszentrums werden über einen kur-
56

zen Weg direkt zum Freizeit- und Erholungsraum Niers geführt. Der Zugang wird im
Bereich des Sandfangs geschaffen. Die entsprechende Verbindung führt dann entlang
der Loestraße über den Kirchplatz zum Alten Markt bzw. nördlich des Rathauses zum
Cyriakusplatz. Die Wegeverbindung sollte in Verbindung mit einer zielführenden Be-
schilderung sowie einer ansprechenden Beleuchtung gestaltet werden. Gestaltungs-
elemente wie etwa Kunstobjekte könnten den Weg erlebbar machen. Die neue Wege-
verbindung muss im Renaturierungsprojekt Niers berücksichtigt werden.
Ziel: Das Angebot und die Funktionsvielfalt im Zentrum sollen erhalten und
gestärkt werden
Maßnahme: Bau und Einrichtung eines Bürgerhauses
Der Bau eines Bürgerhauses in der Bahnstraße hätte für Weeze vielseitige Vorteile:
Als Veranstaltungsort für Vereine fördert es einerseits das Gemeinschaftsleben, als
Raum für kulturelle Veranstaltungen begleitet es andererseits das gesellschaftliche
Miteinander und als Ort der Begegnung erfüllt es wiederum die Anforderungen an
ein lebendiges Zentrums. Das Bürgerhaus ist für den Bereich zwischen Bahnhof,
Jugendzentrum und Vittinghoff-Schell-Park vorgesehen, wo es eine räumlich
verdichtende und funktional vernetzende Wirkung entfalten kann. Durch Räum-
lichkeiten in unterschiedlichen Größen steht das Gebäude für verschiedenste Veran-
staltungen und Nutzergruppen offen. Sowohl die Einrichtung als auch der Betrieb
des Hauses werden jedoch kostengünstig vorrangig durch Vereine durchgeführt. Da
der Bahnhof und das Umfeld eine erhebliche Bedeutung für das Image des Zentrums
und der Gemeinde haben, sollte die Architektur modernen und hochwertigen städte-
baulichen Ansprüchen genügen. Die Gestaltung des Bürgerhauses sollte sich in das
bestehende städtebauliche Umfeld integrieren. Ein Augenmerk sollte auf die Anbin-
dung an den Park und die Wegeverbindung zum Zentrum gerichtet werden. Voraus-
setzung für eine optimale Erreichbarkeit und Zugänglichkeit durch verschiedene
Verkehrsteilnehmer sind die Gewährleistung von Barrierefreiheit sowie ausrei-
chend Park- und Abstellanlagen.
Maßnahme: Einrichtung des Bahnhofsgebäudes
Das untergenutzte Bahnhofsgebäude stellt ein räumliches Entwicklungspotenzial dar
und kann seine Bedeutung als zentrales und prägendes Bauwerk stärken, indem
57

Nutzungen des Gemeinbedarfs und gewerbliche Nutzungen eingerichtet werden.
Denkbar wäre eine Bereitstellung von Räumlichkeiten für ein Heimatmuseum. Auch
das Büro für Kultur und Fremdenverkehr würde an dieser Stelle sinnvoll zu einer
Aufwertung beitragen. Weitere gewerbliche Nutzungen, die im Zusammenhang mit
den (umsteigenden) Bahnkunden stehen (Backshop oder Café mit Aufenthaltsberei-
chen), würden eine Belebung mit sich bringen.
Maßnahme: Vermarktung der Händler und Dienstleister
Durch den stetigen Ausbau und die Weiterentwicklung des Werbekonzeptes kann es
den Händlern, Gastronomen und weiteren Akteuren in Weeze gelingen, die Aufmerk-
samkeit der (potenziellen) Kunden auf das Zentrum zu lenken und die Identität nach
außen hin zu vermitteln. Durch ein in sich schlüssiges Konzept steigt der Wiederer-
kennungswert, dazu gehören etwa die Gestaltung von Flyern und die Entwicklung ei-
nes einheitlichen Werbeslogans. Veranstaltungen, die die Betriebe direkt am Kun-
den, also in Wohn- oder Gewerbegebieten präsentieren, tragen zur Bekanntheit der
Betriebe bei. Werbebildschirme an zentralen Orten wie etwa dem Bahnhof oder dem
Rathaus erzeugen zudem Bekanntheit und können bürgernah und flexibel auf aktuelle
Entwicklungen oder Veranstaltungen hinweisen. Bereits in der ersten Prozessphase
des integrierten Handlungskonzeptes, vor allem in den Bürgerworkshops, wurden
wichtige Ideen zur Vermarktung der Händler und Dienstleister entwickelt, die be-
reits nach wenigen Monaten durch den Werbering umgesetzt wurden. Dazu gehört
die Vorstellung der Weezer Unternehmen im Informationsmagazin der Gemeinde
"Weezer Seiten" oder die Organisation einer Werbeveranstaltung im Gewebegebiet.
Maßnahme: Behebung der Leerstände
Für die Bereiche mit Ansammlungen von leer stehenden Ladenlokalen wie etwa in
der Schmiedestraße sollten Nutzungsalternativen entwickelt werden. Es muss ge-
prüft werden, inwiefern in diesen Bereichen noch Handels- und Dienstleistungs-
nutzungen tragfähig sind oder ob durch Zusammenlegung der Verkaufsflächen
lukrativere Betriebseinheiten geschaffen werden können. Andernfalls ist zu prüfen,
welche Nutzungen alternativ integriert werden können oder ob eventuell eine Um-
widmung in Wohnnutzungen zu fördern wäre.
58

Maßnahme: Kunst im öffentlichen Raum
Die Förderung der kulturellen Vielfalt im öffentlichen Raum kann sich vor allem
durch die Integration von Kunst und künstlerischen Elementen auf Plätzen, Straßen
oder anderen öffentlichen Bereichen ausdrücken. Diese Maßnahme soll vor allem
durch die Projekte aufgegriffen werden, die sich mit der Gestaltung des öffentli-
chen Raumes befassen, sie ist daher nicht isoliert zu betrachten. Temporäre Kunst-
ausstellungen können Verknüpft werden mit Veranstaltungen im Zentrum und ziehen
Besucher an; Teilräume können als öffentlicher Gestaltungs- und Experimentierraum
bereit gestellt werden. Dauerhafte Installationen können das Stadtbild positiv
prägen, oder zumindest zum "darüber reden" anregen. Durch diese Maßnahme kann
darüber hinaus das freiwillige Engagement im Ort gefördert werden, wenn es um
die finanzielle Förderung, beispielsweise durch Vereine und Unternehmen oder die
künstlerische Ausgestaltung durch Künstler, Schüler oder Kunstgruppen, geht.
Ziel: Das Ortszentrum soll mit Leben gefüllt sein
Maßnahme: Veranstaltungsorganisation
Veranstaltungen mit einer regionalen Ausstrahlungskraft übernehmen eine wichtige
Funktion als Frequenzbringer. Werden diese Veranstaltungen in das Zentrum gelegt,
erfährt das Zentrum eine Belebung, die Attraktivität ausstrahlt und weitere Besu-
cher anzieht.
Veranstaltungen beleben den öffentlichen Raum allerdings nicht nur temporär son-
dern können auch als Chance genutzt werden, das Image einer Gemeinde dauerhaft
zu stärken. Die Synergien, die durch eine bestmögliche Verknüpfung der Veranstal-
tungen mit den bestehenden Funktionen (Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gast-
ronomiebetriebe) im Zentrum erzeugt werden, können nachhaltig genutzt werden,
da die Veranstaltungen einen Werbezweck für das Zentrum erfüllen.
Ziel: Bürger sollen sich für das Ortszentrum engagieren
Maßnahme: Einrichtung eines Verfügungsfonds
Bei einem Verfügungsfonds handelt es sich in erster Linie um ein Instrument zur
Aktivierung privaten Engagements für den Erhalt und die Entwicklung zentraler Be-
reiche. Durch den Verfügungsfonds sollen zudem Kooperation und Zusammenarbeit
59

unterschiedlicher Akteure gestärkt werden. Dabei setzt sich der jährlich festgelegte
Gesamtetat zu gleichen Teilen aus privaten Mitteln und Mitteln der Städtebauförde-
rung zusammen. Über die Vergabe der Finanzmittel entscheidet dann ein lokales
Gremium in Eigenregie, wobei die Flexibilität, mit der die Mittel eingesetzt werden
können, einen hohen Stellenwert hat: Die Mittel aus dem Fonds müssen für Investi-
tionen und investitionsfördernde Maßnahmen eingesetzt werden, Mittel, die nicht
aus der Städtebauförderung stammen, können jedoch auch für nichtinvestive Maß-
nahmen eingesetzt werden. Projektideen einzelner privater Akteure können somit
unterstützt werden, wenn sie im Gebiet der Städtebauförderung umgesetzt werden
und die Zielsetzung für das Ortszentrum unterstützen. 24
Das Engagement der Bürger ist über den Verfügungsfonds hinaus durch die Mitar-
beit bei der Umsetzung der Maßnahmen zu fördern. Dazu zählt auch, weitere Work-
shops zu organisieren, um einen Austausch über einzelne Entwicklungsphasen zu
gewährleisten und ggf. neue Entwicklungsziele zu definieren. Vor allem im Hinblick
auf die sich verändernden Ansprüche der Bedarfsgruppen (etwa durch den demogra-
phischen Wandel) sind regelmäßige Treffen zu organisieren, um aktuelle Handlungs-
bedarfe aufzudecken.
24 vgl. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und
Raumordnung: Der Verfügungsfonds - ein Angebot zur kooperativen Zentrenentwicklung
(http://www.staedtebaufoerderung.info/nn_486358/StBauF/DE/AktiveStadtUndOrtsteilzentren/Progr
amm/Verfuegungsfonds/verfuegungsfonds__node.html?__nnn=true); Zugriff: 30.01.2012
60

5.5 MAßNAHMENKATALOG
Gestaltung der Eingangsbereiche
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Unterziel Eingangsbereiche sollen als Einladung für das Ortszentrum stehen
Zustand keine Aufenthaltsqualitäten
keine einladende Gestaltung
mangelnde Wiedererkennung des Zentrums
sanierungsbedürftige Gebäude
Eigentümer Gemeinde Weeze
Maßnahmen Erneuerung des Mobiliars im gesamten Straßenraum
wiederkehrende Gestaltungselemente einsetzen um Identität zu
schaffen (z.B. Gabionen, Türen)
Straßenraum gestalten (Begrünung, Pflasterung, Beleuchtung)
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Aufwertung des Straßenraumes
Beginn 2013
Karte 12: Räumliche Einordnung
Eingangsbereiche
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze
61

Gestaltung Alter Markt
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
62
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Unterziel Bedeutung als zentraler Platz mit Handels- und Dienstleistungs-
nutzungen soll ausgebaut werden
Bürger und Gäste treffen sich, verweilen, versorgen sich
Zustand keine Aufenthaltsqualitäten durch Durchfahrtsverkehr und parkende
Autos
Eigentümer Gemeinde Weeze
Maßnahmen Erneuerung des Mobiliars (Sitzgelegenheiten aufwerten/ schaffen)
Aufwertung durch Begrünung
Kennzeichnung von Parkplätzen/ Beschränkung auf Teilbereich des
Platzes
Aufstellen einer weiteren Skulptur und Beleuchtung der Kunstobjekte
Gestaltungssatzung: angepasste Warenpräsentation, Außenständer,
Aufsteller, qualitativ hochwertige Außengastronomie
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Aufwertung des Straßenraumes
Beginn 2014
Gemeinde: Markierung der Parklplätze
Beteiligung Immobilieneigentümer, Anwohner, Händler:
Gestaltungssatzung
Karte 13: Räumliche Einordnung Alter Markt
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze

Gestaltung des Straßenraumes zwischen Cyriakusplatz und Alter Markt
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im
Zusammenhang erlebbar sein
Unterziel wichtige Wegeverbindung zwischen Alter Markt und Cyriakusplatz
soll attraktiver werden und zum Flanieren einladen
Synergien zwischen den Plätzen sollen besser genutzt werden
Zustand keine Beziehung zwischen den beiden Platzbereichen
keine Aufenthaltsqualitäten
veraltete Möblierung
Eigentümer Gemeinde Weeze, Hauseigentümer
Maßnahmen Erneuerung des Mobiliars im gesamten Straßenraum
Erneuerung der Beleuchtungsanlagen
wiederkehrende Gestaltungselemente einsetzen, um Identität zu
schaffen
Anziehungspunkt schaffen (Überdachung/Fassade als besonderes Ge-
staltungselement)
Fassaden in die Gestaltung einbeziehen (Galerie)
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Aufwertung des Straßenrau-
mes
Beginn 2013
Hauseigentümer, Städtebauförderung: Fassadengestaltung
Karte 14: Räumliche Einordnung Wegeverbindung
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze
63

Aufwertung des Niersufers
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
64
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Unterziel zentrumsnaher Freizeit und Erholungsraum wird gestaltet
Aufenthaltsqualität schaffen
Verbindung zu Niersbrücke
Zustand keine Aufenthaltsbereiche vorhanden
keine Gestaltung
derzeit nicht als Erholungsbereich nutzbar
Eigentümerstruktur behindert durchgängige Verbindung
Eigentümer Gemeinde Weeze
Anwohner (in Planung einbeziehen/ berücksichtigen)
Maßnahmen Umwidmung privater Flächen in Gemeindeeigentum
Promenade anlegen (Holzsteg in Teilbereichen)
Aufenthaltsbereiche schaffen
Sitzgelegenheiten schaffen, Gestaltung durch künstlerische Elemente
Aufwertung Bootsanlegestelle
Einbindung in das Renaturierungsprojekt Niers
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen
Beginn 2014
Raumes und Erschließung (Promenade, Aufenthaltsbereiche,
Möblierung)
Private/ Vereine/ Verfügungsfonds: künstlerische Gestaltung
Karte 15: Räumliche Einordnung Nierspromenade
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze

Aufwertung des Bahnhofsumfeldes
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Unterziel Bahnhof mit Eingangsfunktion "Tor zum Ort"
Imageträger soll als solcher bestärkt werden
Zentraler Verkehrsplatz mit Umsteigefunktion
Zustand keine Aufenthaltsbereiche, keine einladende Gestaltung
Funktionale Defizite (mangelnde Informationsleistung, keine
Gepäckaufbewahrung)
2013 Modernisierung Bahnhof im Rahmen der Modernisierungsoffen-
sive des Landes
Eigentümer Gemeinde Weeze
Maßnahmen Verbesserung der Besucherlenkung
Neugestaltung der Beleuchtung der Bushaltestelle und des
Bahnhofsbereiches
Ausbau des Bahnhofsbereichs (Informationstafeln, Gepäckaufbewah-
rung)
Aufwertung der Möblierung
Verlegung des Wartehäuschens
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen
Beginn 2015
Raumes (Platzgestaltung, Beleuchtung, Möblierung,
Gepäckaufbewahrung, Infotafeln)
Karte 16: Räumliche Einordnung Bahnhof
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze
65

Gestaltung Vittinghoff-Schell-Park
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
66
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Unterziel attraktives Verbindungsglied zwischen Bahnhof, Jugendtreff und
Ortszentrum
Bürger und Gäste verweilen gerne
wird als Aufenthaltsbereich genutzt
Zustand keine Aufenthaltsqualität
gestalterisches Defizit
Mangel an Sitzgelegenheiten
Eigentümer Gemeinde Weeze
Maßnahmen Neugestaltung des Parks als attraktive Wegeverbindung zum
Ortszentrum mit Aufenthaltsqualität (u.a. Beleuchtung, Möblierung)
Erwerb und Umlegung eines Grundstückes
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Bodenordnung, Aufwertung des
Beginn 2017
öffentlichen Raumes und Erschließung (Erwerb des Grundstückes,
Umlegung, Neugestaltung des Parkes, Beleuchtung, Möblierung und
Änderung der Wege)
Karte 17: Räumliche Einordnung Vittinghoff-
Schell-Park
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze

Sanierung und Einrichtung des Bahnhofsgebäudes
Leitziel Die Identität des Zentrums soll erhalten und gestärkt werden
Das Ortszentrum soll städtebaulich aufgewertet werden
Unterziel Bahnhof mit Eingangsfunktion "Tor zum Ort"
Imageträger
eingeschränkt Einzelhandels- bzw. Dienstleistungsfunktion
Zustand Sanierungsbedarf des Bahnhofsgebäudes
Eigentümer Bahnhofsgebäude in privater Hand (Vorkaufsrecht der Gemeinde greift
2012)
Maßnahmen Sanierung des Gebäudes
Einrichtung von Nutzungen des Gemeinbedarfs (Heimatmuseum,
Fremdenverkehrsbüro) und gewerblichen Nutzungen
Finanzierung Städtebaufördermittel: Sanierung der Außenfassaden
Beginn 2015
Beteiligung Privater, potenzieller Partner GWS: Einrichtung und
Karte 18: Räumliche Einordnung Bahnhof
Unterhaltung gewerblicher Nutzungen (Kiosk, Reisebüro)
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze
67

Anbindung des Bahnhofes an das Zentrum
Leitziel Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im Zu-
68
sammenhang erlebbar sein
Unterziel Verbindungen vom Bahnhof zum Zentrum kenntlich machen um Erreich-
barkeit zu verbessern
potenzielle Kunden (Umsteiger) in das Zentrum lenken
Zustand keine gestaltete Wegeführung
Wegeführung z.T. an Straße entlang
mangelhafte Ausschilderung
Eigentümer Gemeinde Weeze
Maßnahmen Verbindungen vom Bahnhof/Vittinghoff-Schell-Park zum Zentrum
markieren
Infoterminal/ Beschilderung/ Leitlinie ab Bahnhof
Inszenierung durch Gestaltungselemente (Licht, Farben)
Finanzierung Übernahme durch Verfügungsfonds: Wegegestaltung, Beschilderung/
Beginn 2015
Leitlinie, Beleuchtung
Karte 19: Räumliche Einordnung Wegeverbindung
Bhf - Cyriakusplatz
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze

Fahrradleitsystem durch das Zentrum
Leitziel Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und
im Zusammenhang erlebbar sein
Unterziel verbesserte Erreichbarkeit des Ortskerns mit dem Fahrrad
Lenkung der Radtouristen durch das Zentrum und dadurch Syner-
gien
Verbesserung der Sicherheit im Radverkehr
Zustand kein markierter Radweg durch das Zentrum
unsichere Querungen der Hauptverkehrsstraßen
Maßnahmen Radrouten markieren (über Alter Markt und Cyriakusplatz)
Fahrradabstellplätze im Zentrum erweitern
Aufladestation für E-Bikes
sichere Querung an den Hauptverkehrsstraßen
Absprache mit dem ADFC und der AGFS NRW
Finanzierung Förderung des kommunalen Straßen- und Radwegebaus (FöRi-
Beginn 2015
kom-Stra), Gemeindeanteil: Radweg, Querungshilfen an Kreu-
zungen, Abstellplätze, Aufladestation,
69

Anbindung Spielplatz Fährsteg/ Tierpark
Leitziel Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im Zu-
70
sammenhang erlebbar sein
Unterziel Verbesserte Anbindung des Spielplatzes an das Ortszentrum
Wegebeziehung Spielplatz - Niers (- Wildgehege) - Zentrum
Zustand keine direkte Wegeverbindung
gefährlicher Weg entlang einer viel befahrenen Straße
Eigentümer Landesstraße (Umwidmung in 2013
Maßnahmen Querung des Fährsteges für Fußgänger direkt an Niers mit Anbindung
an Parkplatz bei Kevins Pub
Einrichtung einer Parkverbotszone entlang des Fährsteges
Radwegemarkierung Roggenstraße/ Fährsteg
Beleuchtung und Beschilderung
Finanzierung Städtebauförderung: Maßnahmen zur Erschließung
Beginn 2014
Karte 20: Räumliche Einordnung Fährsteg
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze

Niersbrücke
Leitziel Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im Zu-
sammenhang erlebbar sein
Unterziel Anbindung des Freizeitgeländes (Wildgehege und Lehrpfad) an das
Ortszentrum, dadurch Synergien
Aufenthaltsqualität schaffen
Zustand keine direkte Wegeverbindung
Potenzial der Niers ist ungenutzt
Eigentümer Tierpark und Hertefeld: Eulenburg 25
Gemeinde Weeze
Maßnahmen Wegeführung Niersbrücke - Verbindung Zentrum mit Tiergehege (Er-
reichbarkeit: fußläufig, für Rollstuhlfahrer)
Anbindung an Niers-Weg
Wegweiser
künstlerische Gestaltung
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Erschließung (Brücke,
Beginn 2014
Beschilderung, Beleuchtung)
Beteiligung Niersverband: Baustellenerschließung
Karte 21: Räumliche Einordnung Niersbrücke
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze
25 Über einen Pachtvertrag stellt die Gemeinde Weeze sicher, dass die Öffentlichkeit für die Dauer der
Zweckbindungsfrist uneingeschränkten Zugang zur Brücke hat.
71

Anbindung der Niers an das Ortszentrum
Leitziel Das Ortszentrum soll für Einwohner und Besucher ablesbar und im Zu-
72
sammenhang erlebbar sein
Unterziel Verbindungen vom Zentrum zur Niers schaffen, um Touristen in den Ort
zu lenken und den Fluss erlebbar zu machen
Verbindung zu Nierspromenade und -überquerung
Zustand Zugang nur punktuell und nicht gut ausgeschildert
Zeitliche Einschränkung des Zugangs
keine gestaltete Wegeführung
Eigentümer Gemeinde Weeze
Anwohner
Maßnahmen Verbindungen vom Zentrum zur Niers anlegen (über Sandfang)
Beschilderung, Beleuchtung
Inszenierung durch Gestaltungselemente (evtl. Kunstobjekte)
evtl. Übernahme von Grundstücken (Pfarrgarten)
Einbindung in das Renaturierungsprojekt Niers
Finanzierung Städtebaufördermittel: Maßnahmen zur Erschließung und Aufwertung
Beginn 2014
des öffentlichen Raumes (Wegegestaltung, Beschilderung, Beleuchtung)
Beteiligung Privater, Verfügungsfonds: Kunstobjekte
Karte 22: Räumliche Einordnung Anbindung
Niers
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze

Bau und Einrichtung eines Bürgerhauses
Leitziel Das Angebot und die Funktionsvielfalt im Zentrum sollen erhalten und
gestärkt werden
Unterziel Bürgerhaus als Treffpunkt, Vereinshaus, Veranstaltungshaus (auch für
größere kulturelle Veranstaltungen)
Das Ortszentrum ist mit Leben gefüllt
Zustand kein Bürgerhaus/ zentraler Veranstaltungsort vorhanden
Eigentümer Gemeinde Weeze
Maßnahmen Bau eines Gebäudes (Bürgerhaus) in der Bahnstraße
Einrichtung und Betrieb des Hauses durch Vereine
Finanzierung Städtebaufördermittel, Spenden: Bau des Gebäudes
Beginn 2016
Beteiligung Vereine: Einrichtung und Betrieb des Bürgerhauses
Karte 23: Räumliche Einordnung Bürgerhaus
Quelle: eigene Darstellung; Kartengrundlage:
Gemeinde Weeze
73

Vermarktung der Händler und Dienstleister
Leitziel Das Angebot und die Funktionsvielfalt im Zentrum sollen erhalten und
74
gestärkt werden
Unterziel Aufmerksamkeit der (potenziellen) Kunden erregen, dadurch Lenkung
der Kundenströme in das Zentrum und Belebung
Das Ortszentrum ist mit Leben gefüllt.
Bürger und Gäste erleben Gastronomie und Fachgeschäfte.
Zustand Weezer kaufen nicht in Weeze ein
Eigentümer Händler
Neubürger gehen nicht in das Zentrum
Gastronomen
Dienstleister
Maßnahmen Werbekonzept ausbauen (Flyer, Veranstaltungen, Slogan,
Finanzierung Werbering
Beginn 2013
Behebung der Leerstände
Werbemaßnahmen, Bildschirme an zentralen Orten wie Bahnhof und
Rathaus, Audio-Guide...)
Leitziel Das Angebot und die Funktionsvielfalt im Zentrum sollen erhalten und
gestärkt werden
Unterziel Aufwertung des Geschäfts-/Straßenraumes
Zustand Viele Leerstände vor allem im Bereich Schmiedestraße, aber auch
Kevelaerer Straße entwerten das Umfeld
Eigentümer Immobilieneigentümer
Maßnahmen Entwicklung von Nutzungsalternativen für leer stehende Ladenlokale
(evtl. Wohnnutzungen)
Finanzierung Verfügungsfonds
Beginn 2013

Kunst im öffentlichen Raum
Leitziel Das Angebot und die Funktionsvielfalt im Zentrum sollen erhalten und
gestärkt werden
Unterziel gestalterische Aufwertung des öffentlichen Raumes
Identifikationsräume/ Wiedererkennung
Kunst auch als Brücke zwischen den Räumen
Das Ortszentrum ist mit Leben gefüllt.
Zustand vereinzelt bereits Kunstelemente im öffentlichen Raum zu finden
Maßnahmen Förderung von Kunst im öffentlichen Raum (Kunstwerke auf dem
Cyriakusplatz, Kleinkunst, temporäre Projekte, Skulpturenpark Herte-
feld)
Finanzielle Förderung von Vereinen, Künstlern, Studenten/ Schülern,
Freizeitgruppen, Gastronomen
z.B. Fotoausstellung entlang Wege über Weezer Flugziele; Vereine stel-
len Skulpturen auf
Finanzierung Private, Vereine, Künstler
Beginn 2013
Veranstaltungsorganisation
Leitziel Das Ortszentrum soll mit Leben gefüllt sein
Unterziel Verknüpfung von Veranstaltungen und somit Synergien für das Orts-
zentrum schaffen
Zustand Veranstaltungen finden z. T. außerhalb des Ortszentrums statt
bewährte Veranstaltungen: 5x5 km Staffellauf, Halbmarathon seit Jah-
ren unter großer Beteiligung
Eigentümer Vereine, Gemeinde, Werbering
Maßnahmen Zusammenfassen/ Verknüpfen von Veranstaltungen
Veranstaltungen im Zentrum als Frequenzbringer
Finanzierung Verfügungsfonds
Beginn 2013
Übernahme durch Vereine, Werbering
75

Verfügungsfonds
Leitziel Bürger sollen sich für das Ortszentrum engagieren
Unterziel Finanzielle Unterstützung privater Projekte bei investiven und nicht-
76
investiven Maßnahmen
Maßnahmen Einrichtung eines Verfügungsfonds
Finanzierung Städtebaufördermittel, Beteiligung Privater
Beginn 2013
5.6 UMSETZUNGSBEGLEITUNG UND MODERATIONSPROZESS
Die zielorientierte Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes sollte durch ein
Projektbüro gesteuert werden. Bund und Länder empfehlen die Einrichtung eines
Zentrenmanagements, das im Auftrag der Kommune die Programmabwicklung und
wichtige Moderationsprozesse übernimmt. 26
Kernaufgaben des Zentrenmanagements liegen vor allem in der Steuerung, Koordi-
nation und Umsetzung des Prozesses im Allgemeinen und der Maßnahmen im Spe-
ziellen. Die im Konzept enthaltenen Aktivitäten werden koordiniert und gebündelt
und in Abstimmung mit den verschiedenen Beteiligten umgesetzt. 27
Im Bereich Beratung und Vernetzung übernimmt das Zentrenmanagement Modera-
tionsaufgaben: Die Vermittlung zwischen den Akteuren - Verwaltung, Planungsbüros,
Lenkungsgruppe und umsetzenden Institutionen - gehört ebenso zu ihren Kompeten-
zen wie die Abstimmung mit der Bezirksregierung in Fragen der Förderung. Es steht
für beteiligte Akteure in Beratungsgesprächen zur Verfügung und organisiert die
Akquise freiwilligen Engagements. Das Zentrenmanagement initiiert und steuert
wichtige öffentlichkeitswirksame Aktivitäten und Veranstaltungen wie Bürger-
workshops. Wichtig ist die Information der Bürger und Beteiligten zur Umsetzung
einzelner Maßnahmen und zum Arbeitsstand, außerdem kann es notwendig sein, im
Verlauf der Zeit die Ziele für das Zentrum gemeinsam fortzuschreiben.
26 vgl.
http://www.staedtebaufoerderung.info/cln_030/nn_1099746/StBauF/DE/AktiveStadtUndOrtsteilzentr
en/Programm/Instrumente/Zentrenmanagement/zentrenmanagement__node.html?__nnn=true;
Zugriff: 06.02.2012
27 vgl. ebd.

Der Verfügungsfonds ist insofern ein Aufgabenfeld des umsetzungsbegleitenden Ma-
nagements als das es das lokale Gremium aufbaut und organisatorische Aufgaben bei
der Koordination von Sitzungen übernimmt. Das lokale Gremium kann aus einer Art
Lenkungsgruppe bestehen, das auch über den Verfügungsfonds hinaus den Dialog
zwischen öffentlichen und privaten Akteuren stärkt und dazu beiträgt, dass lokale
Partnerschaften entstehen. 28
Das Zentrenmanagement übernimmt die Evaluation des Umsetzungsprozesses im Hin-
blick auf die Erfüllung der Ziele. Je nach Bedarf ist es sodann für die Weiterent-
wicklung der Gesamtmaßnahme und Fortschreibung des Handlungskonzeptes verant-
wortlich.
28 vgl. ebd.
77

6. FAZIT
Im Rahmen des Beteiligungsprozesses in Weeze wurde in Diskussionsrunden, Bür-
ger-Workshops und Expertengesprächen deutlich, dass das gemeinsam entwickelte
Leitbild eines Ortszentrums, das städtebaulich attraktiv gestaltet, im Zusammenhang
erlebbar und mit Leben gefüllt ist, eine breite Zustimmung und Unterstützung er-
fährt. In den vergangenen Jahren haben bereits vielfältige Aktivitäten stattgefun-
den, um das Ortszentrum von Weeze städtebaulich und funktional aufzuwerten. Wie
im Rahmen der hier vorliegenden Analyse jedoch festgestellt wurde, ist das Orts-
zentrum/ sind die Qualitäten von Weeze nicht im Zusammenhang erlebbar.
Mit der Neugestaltung des Cyriakusplatzes und der Ansiedlung eines Frequenz-
bringers und weiteren Einzelhandelsbetrieben (Eröffnung Ende 2012) am Cyriakus-
platz ist eine wesentliche Voraussetzung für eine positive Zentrenentwicklung ge-
schaffen. Damit das Projekt Cyriakusplatz jedoch kein weiterer Solitär im Ortskern
von Weeze bleibt, ist eine entsprechende städtebaulich-gestalterische Einbindung
von wesentlicher Bedeutung. Anliegen des Integrierten Handlungskonzeptes ist es
somit vor allem, das Ortszentrum für Einheimische und Besucher klar ablesbar zu
gestalten und zur Entfaltung des "Projektes Cyriakusplatz" beizutragen.
Neben der Gestaltung/ Aufwertung von wichtigen Wegebeziehungen und Eingangsbe-
reichen sollen unter anderem der Bahnhof saniert und eine Uferpromenade entlang
der Niers angelegt werden. Zu den wichtigen Projekten für die Aufwertung des
Ortszentrums gehört außerdem eine Brücke, die das Zentrum mit dem Tierpark und
Schloss Hertefeld verbinden soll.
78

7. ZEIT- UND KOSTENPLAN
Maßnahmen mit kurzfristigem Zeithorizont (bis 2014)
Gestaltung der Eingangsbereiche
Umsetzung: 2013
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 50.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 50.000 €
Gestaltung des Straßenraumes zwischen Cyriakusplatz und Alter Markt
Umsetzung: 2013-2014
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze, Hauseigentümer
Finanzierung durch: Eigenanteil Bewohner, Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 250.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 245.000 €
Verfügungsfonds
Umsetzung 2013-2017
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel, Private
Gesamtkosten: 50.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 25.000 €
Gestaltung Alter Markt
Umsetzung 2014
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 40.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 40.000 €
Spielplatzanbindung
Umsetzung 2014
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
79

Finanzierung durch: Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 20.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 20.000 €
Maßnahmen mit mittelfristigem Zeithorizont (bis 2016)
Niersbrücke und Niersuferweg
Umsetzung 2014 - 2016
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 840.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 840.000 €
Maßnahmen mit langfristigem Zeithorizont (nach 2016)
Bahnhof
Umsetzung 2015 - 2017
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 515.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 515.000 €
Bürgerhaus
Umsetzung 2016 - 2018
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel, Spenden, Vorsteuerabzug
Gesamtkosten: 3.228.626 €
Zuwendungsfähige Kosten: 2.713.131 €
Vittinghoff-Schell-Park
Umsetzung 2017 - 2018
Umsetzung durch: Gemeinde Weeze
Finanzierung durch: Städtebaufördermittel
Gesamtkosten: 330.000 €
Zuwendungsfähige Kosten: 330.000 €
80

ANHANG
Fragebogen Lenkungsgruppe 16.05.2011
Name:
Integriertes Handlungskonzept Weeze
Auftaktveranstaltung Lenkungsgruppe 16.05.2011
Was ist Weeze für Sie? Was würden Sie einem Neubürger sagen?
Was würden Sie in Weeze bzw. im Ortszentrum verbessern?
Machen Sie konkrete Maßnahmenvorschläge.
81

Fragebogen 1. Bürgerworkshop 28.06.2011
Name:
82
Integriertes Handlungskonzept Weeze
1. Bürgerworkshop 28.06.2011
Was ist Weeze für Sie? Was würden Sie einem Neubürger sagen?
Wie sollte Weeze im Jahr 2020 aussehen?
Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um dies zu erreichen?

Projektblatt 2. Bürgerworkshop 21.07.2011
Integriertes Handlungskonzept Weeze
Maßnahmenvorschläge - zu beachtende Aspekte
1. Name des Projektes
2. Projektbeschreibung
(Was soll genau getan
werden? Wo?)
3. Ausgangsposition
(evtl. vorhandene
Strukturen, mögl. Syner-
gien)
4. Beteiligte Akteure
(Wer soll was tun?)
5. Welche Zielgruppe(n)
sollen angesprochen
werden?
6. Zeithorizont Gesamt-
maßnahme
83