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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Ein Mann kam zurück mit einem Pfeil, der die Kopfhaut an<br />

der Schlafe durchbohrt hatte und grotesk wie eine Feder in<br />

seinem Kopfe stak. Ein anderer Pfeil ragte seitsam aus der<br />

rechten GesaBbacke eines jungen Kriegers. Der Verwundete<br />

lief klaglich nach dem Ende des Hügelrückens zurück, legte<br />

sich auf den Bauch, alle viere von sich gestreckt, wahrend ein<br />

alter Mann ihm die Spitze herausschnitt. Dabei grunzte und<br />

knurrte der Krieger bei jedem Ruck und lachelte etwas dünn<br />

vor Erleichterung, als alles vorüber war. Noch andere Verletzte<br />

humpelten zurück, und selbst der Angeber Huonke hatte<br />

sich verrechnet und war in den Oberschenkel gespeert worden.<br />

Jetzt hastete er bestürzt in die rückwartigen Linien, und sein<br />

hinterhaitiges Gesicht schaute über die Schultern zurück. Walimo<br />

war an der Schulter verwundet worden, und Hanumoak<br />

hatte ein Pfeil in den Hüftknochen getroffen. Keiner von ihnen<br />

war jedoch schwer verletzt. Getötet worden war auf beiden<br />

Seiten noch niemand, obwohl die Kurelu einen Wittaia ernsthaft<br />

gespeert hatten und ein Kosi-Alua mit schwerer Brustverletzung<br />

ausfiel. Siba war erst spat zum Kriegsschauplatz gekommen,<br />

aber beim letzten ZusammenstoB wurde er noch in<br />

die Brust getroffen, genau in die rechte Brustwarze.<br />

Mehr als fünfzehn Kurelu waren verwundet, und die Schlachtordnung<br />

brach jetzt endgültig zusammen. Eine erneute Sturmwelle<br />

der Wittaia vertrieb die Kurelu ganzlich vom Hügel. Die<br />

Wittaia kreischten und drohten von oben, angeführt von zwei<br />

feurigen Kriegern, die den ganzen Tag in der vordersten Linie<br />

gestanden hatten. Der eine war jung und flink, mit einem starren,<br />

stillen Grinsen, der andere mit wild verzerrtem Mund und<br />

langen gedrehten Haarstrahnen, die wie verrückt auf seinen<br />

Schultern tanzten, wenn er rannte; von unten lieB das Zwielicht<br />

über dem Hügel die beiden in Silhouette erscheinen, und<br />

ihre schwarzen Speere zitterten.<br />

Mit einer Garbe gleichzeitig abgeschossener Pfeile gelang es<br />

den Kurelu, sich wieder am Waraba festzusetzen. Aber die<br />

Dunkelheit war nahe, und die Wittaia fühlten sich bereits als<br />

Sieger und zogen im Triumph ab. Beide Parteien hielten einen<br />

kurzen Siegestanz: Die Kurelu waren trotz der erlittenen Nie-<br />

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