Erinnerungen 1959–1963. Fragmente. Stuttgart ... - Konrad Adenauer
Erinnerungen 1959–1963. Fragmente. Stuttgart ... - Konrad Adenauer
Erinnerungen 1959–1963. Fragmente. Stuttgart ... - Konrad Adenauer
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ADENAUER<br />
<strong>Erinnerungen</strong><br />
1959 1963<br />
<strong>Fragmente</strong><br />
dva
KONRAD ADENAUER • ERINNERUNGEN 1959-1963
KONRAD ADENAUER<br />
ERINNERUNGEN<br />
1959-1963<br />
FRAGMENTE<br />
DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT STUTTGART
Die Arbeitspapiere, auf denen die in diesem Band<br />
enthaltenen Zeittafeln beruhen, wurden unter anderem unter<br />
Verwendung von Zeittafeln der Zeitschrift „Europa-Archiv"<br />
zusammengestellt<br />
2. Auflage 1978<br />
© 1968 Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, <strong>Stuttgart</strong><br />
Schutzumschlag und Einbandgestaltung: Edgar Dambacher<br />
Gesetzt aus der Linotype-Baskerville-Antiqua<br />
Druck und Bindearbeit: Mohndruck Reinhard Mohn OHG, Gütersloh<br />
Printed in Germany. ISBN 3 421 01473 6
MEINEM VATERLAND
INHALT<br />
Vorwort der Familie <strong>Adenauer</strong> 9<br />
Zeittafel 1 (11.5.1959-2.12.1959) 11<br />
I. NOTIZEN ÜBER BESPRECHUNGEN IN PARIS<br />
AM 1. UND 2. DEZEMBER 1959 15<br />
Zeittafel 2 (7. 12. 1959-21. 12. 1959) 22<br />
II. NOTIZEN ÜBER BESPRECHUNGEN IN PARIS<br />
ENDE DEZEMBER 1959 23<br />
Zeittafel 3 (4.1.1960-15.3.1960) 29<br />
III. WELTREISE IM FRÜHJAHR 1960<br />
1. „... aus der Enge und Kleinheit Europas herausdenken!" 31<br />
2. Begegnung mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion im<br />
Hotel Waldorf Astoria in New York am 14. März 1960 32<br />
Zeittafel 4 (23.3.1960-17.5.1960) 40<br />
IV. VORABEND DES GEPLATZTEN OST-WEST-GIPFELTREFFENS<br />
VOM MAI 1960<br />
1. Gespräch mit de Gaulle am 14. Mai 1960 42<br />
2. Treffen mit de Gaulle, Eisenhower und Macmillan 48<br />
Zeittafel 5 (19. 5. 1960-30. 7. 1960) 52<br />
V. RAMBOUILLET<br />
1. Merkwürdige Veränderung im Verhältnis zu Frankreich - Gespräch<br />
mit Pinay am 4. Juli 1960 54<br />
2. Begegnung mit de Gaulle in Rambouillet am 29. und 30. Juli 1960 . 59<br />
Zeittafel 6 (11.8.1960-8.10.1960) 68<br />
VI. HAUPTPUNKTE DER FRANZÖSISCHEN KRITIK AN DER NATO<br />
Unterredung mit dem französischen Premierminister Michel Debre" am<br />
7. Oktober 1960 70<br />
Zeittafel 7 (13.10.1960-11.2.1961) 77<br />
VII. EUROPA UND AMERIKA<br />
Unterredung mit de Gaulle am 9. Februar 1961 80<br />
Zeittafel 8 (16.2.1961-17.4.1961) 89<br />
VIII. ERSTE BEGEGNUNG MIT PRÄSIDENT KENNEDY<br />
Besuch in den USA im April 1961 91<br />
Zeittafel 9 (17.4.1961-20.5.1961) 100<br />
IX. EUROPA - EIN ANFANG MUSS GEMACHT WERDEN!<br />
Begegnung mit de Gaulle in Bonn am 20. Mai 1961 101
Zeittafel 10 (31.5.1961-9.12.1961) 112<br />
X. BEGEGNUNG MIT DE GAULLE NACH BILDUNG<br />
DER NEUEN BUNDESREGIERUNG<br />
Besuch in Paris im Dezember 1961 119<br />
Zeittafel 11 (11.12.1961-15.2.1962) 134<br />
XI. ERNEUTE INITIATIVE<br />
ZUM POLITISCHEN ZUSAMMENSCHLUSS EUROPAS<br />
Treffen mit de Gaulle in Baden-Baden am 15. Februar 1962 136<br />
Zeittafel 12 (19.2.1962-8.7.1962) 151<br />
XII. GESPRÄCHE MIT DE GAULLE ANLÄSSLICH DES<br />
STAATSBESUCHES IN FRANKREICH IM JULI 1962 158<br />
Zeittafel 13 (9.7.1962-9.9.1962) 175<br />
XIII. GEGENBESUCH DE GAULLES IN DER BUNDESREPUBLIK<br />
IM SEPTEMBER 1962 177<br />
Zeittafel 14 (10.9.1962-22.1.1963) 185<br />
XIV. DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHE VERTRAG<br />
VOM 22. JANUAR 1963<br />
1. Skizze: Verlauf der Beratungen über eine europäische politische Union 192<br />
2. Gespräche mit de Gaulle in Paris am 21., 22. und 23. Januar 1963 . . 198<br />
3. Auszüge aus einer Fernsehansprache aus Anlaß der Unterzeichnung<br />
des deutsch-französischen Vertrages 211<br />
Zeittafel 15 (24.1.1963-5.7.1963) 213<br />
XV. AUFTAKT ZU KONSULTATIONSBESPRECHUNGEN IM RAHMEN<br />
DES DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN VERTRAGES<br />
De Gaulle in Bonn am 4. Juli 1963 221<br />
ANHANG<br />
Zeittafel 16 (19. 7. 1963-15. 10. 1963) 231<br />
Für die Memoiren bestimmte Notizen, die Bundeskanzler a. D. Dr. Kon-<br />
rad <strong>Adenauer</strong> einer Fernsehansprache zugrunde gelegt hatte, die er am<br />
14. Januar 1964 aus Anlaß des ersten Jahrestages nach Unterzeichnung des<br />
deutsch-französischen Vertrages hielt 235<br />
Rede von Bundeskanzler a. D. Dr. <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong> im Ateneo in Ma-<br />
drid am 16. Februar 1967 238<br />
PERSONENREGISTER 249<br />
SACHREGISTER 258
VORWORT<br />
In den „<strong>Erinnerungen</strong> 1955-1959" wurde im Vorwort darauf hingewiesen,<br />
daß Manuskripte für einen vierten Band vorliegen. Diese Manuskripte wer-<br />
den hiermit veröffentlicht. Es handelt sich um <strong>Fragmente</strong>, skizzenhafte erste<br />
Niederschriften über Gespräche und Verhandlungen mit Staatspräsident<br />
de Gaulle, Präsident Kennedy, Ministerpräsident Ben Gurion und anderen<br />
Staatsmännern. Diese Niederschriften sollten dem Verfasser nur als Grund-<br />
lage für die endgültige Ausarbeitung dienen. Er hätte ihren Inhalt in den<br />
Gesamtzusammenhang der politischen Ereignisse jener Jahre gestellt und<br />
ihnen dabei ihre entsprechende Bedeutung zugewiesen. Der Tod hinderte<br />
ihn daran, sein Werk zu vollenden.<br />
Aus Gesprächen mit unserem Vater wissen wir, daß es ihm bei der Nieder-<br />
schrift seiner Memoiren in erster Linie auf ihren politischen Aussagewert<br />
ankam. Wir haben erlebt, wie die Sorge um Europa ihn bis in seine letzten<br />
Tage quälte; die Sorge um Europa steht so im Mittelpunkt der vorliegen-<br />
den Manuskripte, daß wir uns gerade im Hinblick auf die politische Ziel-<br />
setzung unseres Vaters für verpflichtet halten, sie trotz ihres fragmentari-<br />
schen Charakters und der damit verbundenen Problematik in der vorliegen-<br />
den unveränderten Fassung zu veröffentlichen.<br />
Zu Beginn der einzelnen Kapitel stehen Zeittafeln. Sie wurden aus Arbeits-<br />
papieren unseres Vaters zusammengestellt und sollen dem Leser die Orien-<br />
tierung erleichtern. Die Deutsche Verlags-Anstalt ist verantwortlich für das<br />
Personen- und Sachregister der vier Bände der „<strong>Erinnerungen</strong>".<br />
Anneliese Poppinga sind wir für ihre Mitarbeit zu großem Dank verpflichtet.<br />
Familie <strong>Adenauer</strong>
Zeittafel 1<br />
11. 5.-5. 8.1959 Genfer Außenministerkonferenz der vier Großmächte<br />
1. Phase: 11. 5.-20. 6.1959<br />
2. Phase: 13. 7.- 5. 8.1959<br />
Man erreicht keine Einigung. Am 5.8.1959 erfolgt<br />
die Vertagung sine die. Die Diskussion um eine Gipfel-<br />
konferenz hält an.<br />
1. 6.1959 Wahl des bisherigen Bundesministers für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten, Dr. h. c. Heinrich Lübke,<br />
zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland.<br />
3. 6. 1959 Präsident Eisenhower erklärt auf einer Pressekonfe-<br />
renz, Mindestbedingung für seine Teilnahme an einer<br />
Gipfelkonferenz mit der Sowjetunion sei die Respektie-<br />
rung der Rechte und Pflichten der Westmächte in Ber-<br />
lin bis zur Wiedervereinigung.<br />
Juni 1959 Anläßlich eines Italienbesuches schlägt Staatspräsident<br />
de Gaulle die Bildung eines politischen Sekretariats<br />
für die Zusammenarbeit der sechs EWG-Staaten in<br />
außenpolitischen Fragen vor. Die übrigen Partner rea-<br />
gieren kühl.<br />
10.-21. 7.1959 Auf einer Konferenz in Stockholm wird die Aufnahme<br />
von Verhandlungen über die Schaffung einer Euro-<br />
päischen Freihandelszone (EFTA) von den folgenden<br />
Staaten beschlossen: Dänemark, Großbritannien, Nor-<br />
wegen, Österreich, Portugal, Schweden und Schweiz.<br />
Die Verhandlungen beginnen am 8. 9. 1959.<br />
3. 8. 1959 Ankündigung durch Präsident Eisenhower, daß der so-<br />
wjetische Ministerpräsident Chruschtschow im Septem-<br />
ber die USA besuchen wird. Er, Eisenhower, werde den<br />
Besuch erwidern.<br />
Ende August 1959 Blitzbesuch Eisenhowers in Europa.<br />
26.-27. 8.1959 Zusammentreffen in Bonn zwischen Präsident Eisen-<br />
hower und Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>.<br />
11
12 Zeittafel 1<br />
In dem gemeinsamen Abschlußkommunique über die<br />
Besprechungen zwischen Eisenhower und <strong>Adenauer</strong><br />
heißt es:<br />
Zusammenarbeit beider Länder innerhalb des atlanti-<br />
schen Bündnisses sei einer der Eckpfeiler ihrer Außen-<br />
politik. Fester Wille, für Teilung Deutschlands gerechte<br />
Lösung in Frieden anzustreben. Erneuter Hinweis<br />
Eisenhowers auf Versprechen der USA und ihrer Ver-<br />
bündeten, Freiheit und Wohlstand der Berliner Bevöl-<br />
kerung zu schützen.<br />
10.9.1959 Präsident Eisenhower erklärt nach Rückkehr in die<br />
USA in einer Ansprache über Rundfunk und Fern-<br />
sehen: Freiheit von zwei Millionen Westberlinern sei<br />
den USA ebenso wichtig wie die Freiheit der gesamten<br />
westlichen Allianz; Gipfelkonferenz nur dann nützlich,<br />
wenn Gewißheit bestehe, daß Status des Westens in<br />
Berlin geachtet werde und ernsthafte Verhandlungen<br />
mit SU Hoffnung auf Entspannung zuließen.<br />
14. 9.1959 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> gibt vor der CDU I CSU-<br />
Fraktion des Deutschen Bundestages einen Bericht über<br />
die außen- und innenpolitische Lage, wobei er zu den<br />
deutsch-britischen Beziehungen erklärt, die britische<br />
Einstellung zum Rapacki-Plan berge Möglichkeiten<br />
für Meinungsverschiedenheiten in sich. Er bezeichnet<br />
diesen Plan in jeder Form als eine Schwächung der<br />
NATO; eine weitere Möglichkeit zu Differenzen liege<br />
in der Frage einer Europäischen Freihandelszone.<br />
16.9.1959 Staatspräsident de Gaulle proklamiert das Selbst-<br />
bestimmungsrecht für Algerien; es soll spätestens vier<br />
Jahre nach Abschluß der Befriedung zur Anwendung<br />
kommen.<br />
15.-27,9.1959 Ministerpräsident Chruschtschow besucht die USA. In<br />
dem Kommunique, das nach seinen Besprechungen mit<br />
Präsident Eisenhower in Camp David (26.127. 9.) ver-<br />
öffentlicht wird, heißt es, es habe ein Meinungsaus-<br />
tausch stattgefunden über die Deutschland fr age. Man<br />
sei übereingekommen in der Berlinfrage, daß neue<br />
Verhandlungen aufgenommen werden sollten.
Zeittafel 1 13<br />
28. 9.1959 Präsident Eisenhower erklärt auf einer Pressekonferenz<br />
u. a., es sei mit Ministerpräsident Chruschtschow ver-<br />
einbart worden, daß künftige Berlin-Verhandlungen<br />
zeitlich nicht begrenzt, daß sie nicht unter dem Druck<br />
einer Frist geführt werden sollten. Diese Verlaut-<br />
barung wird am 29. 9.1959 durch Ministerpräsident<br />
Chruschtschow öffentlich bestätigt.<br />
13.10.1959 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> erklärt vor der Auslands-<br />
presse in Bad Godesberg zu den deutsch-britischen Dif-<br />
ferenzen, die sechs Staaten der EWG seien bereit, Groß-<br />
britannien auf wirtschaftlichem Gebiet so weit ent-<br />
gegenzukommen, wie es möglich sei, ohne die politische<br />
Zielsetzung der EWG anzutasten.<br />
29.10.1959 Außenminister Selwyn Lloyd erklärt vor dem Unter-<br />
haus, die Regierung betrachte die Vorstellung eines Dis-<br />
engagements in Mitteleuropa als höchst gefährlich. Etwas<br />
anderes sei die Errichtung von Inspektionszonen und<br />
Gebieten beschränkter Rüstung in der Welt, die die<br />
britische Regierung durchaus befürworte.<br />
15.11. 1959 Auf einem außerordentlichen Parteitag der Sozialdemo-<br />
kratischen Partei Deutschlands in Bad Godesberg wird<br />
ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet. Es ist das<br />
fünfte Grundsatzprogramm seit Bestehen der SPD.<br />
17.-19.11. 1959 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und Bundesminister des Aus-<br />
wärtigen v. Brentano führen in London mit Premier-<br />
minister Macmillan und Außenminister Selwyn Lloyd<br />
Besprechungen über das Abrüstungsproblem, die ge-<br />
plante Gipfelkonferenz und die Beziehungen zwischen<br />
der EWG und der EFTA. Der Bundeskanzler erklärt<br />
dazu, die Bildung der EWG und EFTA dürfe unter<br />
keinen Umständen zu einem Wirtschaftskrieg in Europa<br />
führen.<br />
20. 11.1959 Der Konventionsentwurf über die EFTA wird von fol-<br />
genden Staaten paraphiert: Dänemark, Großbritan-<br />
nien, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und<br />
Schweiz.
14 Zeittafel 1<br />
23.11.1959 Auf Vorschlag des Bundesministers des Auswärtigen<br />
v. Brentano beschließen die Außenminister der EWG-<br />
Staaten, alle drei Monate zu Konsultationen über po-<br />
litische Fragen zusammenzukommen. Später wird ver-<br />
einbart, im Anschluß an die Sechser-Sitzung noch eine<br />
W EU-Ratssitzung abzuhalten, um Großbritannien auf<br />
dem laufenden zu halten. Diese Besprechungen finden<br />
regelmäßig bis zum Jahre 1962 statt.<br />
30.11.-3. 12.1959 In der Versammlung der WEU wird das Verhältnis<br />
von EWG und EFTA erörtert. Die Bedeutung der<br />
WEU als Bindeglied zwischen den Sechs und Groß-<br />
britannien wird hervorgehoben. Die Versammlung der<br />
WEU fordert die Auf Stellung einer europäischen Atom-<br />
streitmacht.<br />
1.-2.12.1959 Besuch von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> in Paris.
I. NOTIZEN ÜBER BESPRECHUNGEN IN PARIS<br />
AM 1. UND 2. DEZEMBER 1959<br />
1. Dezember 1959<br />
Staatspräsident de Gaulle hatte midi auf 13 Uhr 15 zum Frühstück ein-<br />
geladen und für 12 Uhr 45 auf eine Besprechung.<br />
Das Gespräch um 12 Uhr 45 hatte keine besondere Bedeutung. Es war<br />
wahrscheinlich von de Gaulle aus optischen Gründen gewünscht worden.<br />
Zum Schluß der Besprechung fragte er mich, ob ich irgend etwas habe, das<br />
er sich bis zu der am 2. Dezember angesetzten Besprechung überlegen solle.<br />
Ich möge ihm das dann jetzt sagen.<br />
Ich habe darauf folgendes erklärt: Ich ginge mit mir zu Rate, ob und wie<br />
es möglich sei, das gute Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland<br />
auch für die Zeit zu sichern, während der ich nicht mehr im Amte sei.<br />
Ich sei der Ansicht, daß man zunächst bei den beiden Völkern in möglichst<br />
weitem Umfange eine freundschaftliche Atmosphäre schaffen müsse. Man<br />
sollte daher in beiden Ländern mit dem Ausbau von Kulturzentren weiter<br />
vorangehen; man sollte die Jugend zusammenführen; dafür sorgen, daß<br />
namentlich die Studenten das Land des anderen kennenlernen; man sollte<br />
weiter zwischen privaten Organisationen eine möglichst enge Verbindung<br />
herstellen; das Studium auf den Schulen, einschließlich der Hochschulen, im<br />
anderen Lande durch Austausch möglichst fördern. Allen diesen Ver-<br />
bindungen, die ich nicht im einzelnen aufzuzählen brauchte, sollte man<br />
besondere Aufmerksamkeit widmen. Man sollte sich auch die Frage über-<br />
legen, ob man auf staatlichem oder völkerrechtlichem Gebiet etwas tun<br />
könne. Ich könne ihm allerdings darüber keine Vorschläge machen, weil ich<br />
mich mit einer Untersuchung über das, was eventuell zu tun sei, bisher nicht<br />
beschäftigt habe, da ich nicht wußte, wie er hierzu stehe.<br />
Er versprach mir, über alle diese Fragen mit sich zu Rate zu gehen.<br />
Am Nachmittag des 1. Dezember fand im Hotel Matignon eine Besprechung<br />
statt, an der auf französischer Seite Premierminister Michel Debre\ Außen-<br />
minister Maurice Couve de Murville sowie Herren vom Quai d'Orsay teil-<br />
nahmen. Auf deutscher Seite waren außer mir Außenminister Heinrich von<br />
Brentano und einige Herren des Auswärtigen Amtes anwesend. Eine Ta-<br />
gesordnung lag nicht vor. Es wurden verschiedene Fragen besprochen, ins-<br />
besondere auch das Problem des Gemeinsamen Marktes, die Europareise*<br />
* Siehe Zeittafel 2, Seite 22.
16 Couve de Murville spricht von neuer Periode<br />
des Unterstaatssekretärs im State Department, G. Douglas Dillon, ferner<br />
afrikanische Probleme. Dann ging die Besprechung auf die Beziehungen<br />
zwischen Europa und Amerika über. Dabei erklärte Minister Couve de<br />
Murville, es beginne die Periode, in der sich die Probleme - namentlich<br />
die NATO-Probleme - veränderten, weil sich die Amerikaner von Europa<br />
zurückziehen würden, um die Verteidigung gegen den Osten vom eigenen<br />
Kontinent durch Kontinentalraketen zu betreiben. Seine Ausführungen wa-<br />
ren erschreckend, genau wie die Ausführungen Debres. Sie zielten darauf<br />
hin, daß sich Europa in der nun beginnenden Periode selbst verteidigen<br />
müsse und daß dabei Frankreich und Deutschland die Führung übernehmen<br />
müßten.<br />
Ich habe diesen Erwägungen entschieden widersprochen. Ich habe betont,<br />
daß, solange nicht eine kontrollierte nukleare Abrüstung durchgeführt<br />
sei, die europäischen Länder schon aus Mangel an finanziellen Mitteln<br />
überhaupt nicht in der Lage wären, ein nukleares Gleichgewicht gegenüber<br />
der Sowjetunion herzustellen. Die Verteidigung Europas durch Amerika<br />
liege natürlich im europäischen Interesse, aber ebenso im amerikanischen<br />
Interesse, weil die Vereinigten Staaten von der Sowjetunion erledigt wür-<br />
den, wenn diese den europäischen Kontinent besäße. Ein Krieg sei dazu für<br />
die Sowjetunion nicht notwendig. Die Sowjetunion sei vielmehr dann die<br />
maßgebende Weltwirtschaftsmacht und könne dadurch die amerikanische<br />
Wirtschaft völlig durcheinanderbringen und so gar nicht vorauszusehende<br />
politische Wirkungen in den Vereinigten Staaten auslösen.<br />
Nach dem Essen sprach mich Minister Antoine Pinay an. Er war in großer<br />
Erregung und sagte mir, einige französische Minister verfolgten eine ver-<br />
hängnisvolle Politik bezüglich Europas. Wenn diese Politik weiter vertreten<br />
würde, werde er aus dem Kabinett ausscheiden. Er sagte auch, die Ein-<br />
ladung Chruschtschows sei nicht durch die französische Regierung erfolgt.*<br />
Ich war durch die Erörterungen in der Nachmittagssitzung und durch die<br />
Ausführungen Pinays sehr erschüttert und fragte in einem Gespräch Staats-<br />
sekretär Louis Joxe, den ich bisher immer für einen realistisch denkenden<br />
Mann gehalten hatte, wie er zu diesen Erwägungen, es beginne eine neue<br />
Periode für die NATO, stehe. Zu meiner Überraschung sprach Joxe noch<br />
viel negativer als Couve de Murville, in einer meines Erachtens völlig un-<br />
realistischen Richtung. Er sagte unter anderem auch, daß Europa durch eine<br />
Union Frankreich-Deutschland verteidigt werden müsse.<br />
Siehe Zeittafel 4, Seite 40.
2. Dezember 1959<br />
Am 2. Dezember hatte ich von 10 Uhr bis 12 Uhr 45 ein Gespräch mit<br />
General de Gaulle allein. Anwesend war als Dolmetscher Jean Mayer, der<br />
aber nur stellenweise in Funktion treten mußte.<br />
Ich habe General de Gaulle zunächst meine Ansichten über den sowjet-<br />
russischen Kommunismus vorgetragen. Ich habe ihm gesagt, daß nach meiner<br />
Überzeugung Chruschtschow tatsächlich davon überzeugt sei, daß der Kapi-<br />
talismus abgewirtschaftet habe und daß der Kommunismus die Welt be-<br />
herrschen werde. Er sei ein fanatischer Kommunist und gleichzeitig ein<br />
fanatischer Russe mit dem ganzen imperialistischen Expansionsdrang, der<br />
schon zur zaristischen Zeit in Rußland geherrscht habe. Ich sei der Auf-<br />
fassung, daß Chruschtschow keinen Krieg beginnen werde, solange er die<br />
Überzeugung habe, daß die freien Völker stark genug seien, um in einem<br />
solchen Krieg die Sowjetunion zu vernichten oder jedenfalls aufs schwerste<br />
zu schädigen. Ob die Entwicklung in der Sowjetunion dahin gehen werde,<br />
daß infolge besserer Lebenshaltung und größerer Bildung die Sowjetrussen<br />
sich ein Mehr an Freiheit verschafften? Das sei möglich, aber nicht sicher.<br />
Man dürfe nicht vergessen, daß der Kommunismus seit 1917 in Rußland<br />
regiere, also seit nunmehr zweiundvierzig Jahren. Also Russen, die heute<br />
fünfzig Jahre alt seien, hätten niemals eine andere Staatsform als die<br />
des Kommunismus kennengelernt. Ich stünde daher der Bedrohung aus<br />
dem Osten mit großer Sorge gegenüber. Die wirtschaftliche Schwäche Ame-<br />
rikas, die sich jetzt plötzlich zeige, werde Chruschtschow in seiner Über-<br />
zeugung vom Untergang des kapitalistischen Systems noch bestärken und<br />
die Verhandlungen mit ihm auf einer Ost-West-Konferenz noch schwieriger<br />
machen.<br />
Ich habe dann über die Lage bei den freien Völkern des Westens im all-<br />
gemeinen gesprochen, insbesondere aber über die Vereinigten Staaten. Ich<br />
hätte vor kurzem einen ausführlichen Bericht unseres Botschafters in<br />
Washington, Professor Wilhelm Grewe, über einen sich deutlich zeigenden<br />
Wechsel in der außenpolitischen Haltung der Vereinigten Staaten erhalten.<br />
Grewe sei ein kluger und sorgfältiger Beobachter, ich würde seinen Aus-<br />
führungen größten Wert beilegen und glauben, daß sie richtig seien. Hinzu<br />
komme die bevorstehende Präsidentenwahl, die ja die öffentliche Meinung<br />
Amerikas empfindlich gegenüber der auswärtigen Politik mache.<br />
Anschließend habe ich über Großbritannien gesprochen und eine kurze<br />
Schilderung meiner Aussprachen mit Macmillan gegeben. Ich habe darauf<br />
hingewiesen, daß Großbritannien außenpolitisch der Führer bei der Schwen-<br />
kung gegenüber Sowjetrußland gewesen sei.<br />
17
18 Die Oder-Neiße-Linie<br />
Was Frankreich angehe, so könne man sich nur freuen über den außen-<br />
politischen Machtzuwachs, den Frankreich im letzten Jahr gewonnen habe.<br />
Es habe allerdings das Problem Algerien, aber alles in allem genommen<br />
sei doch die Entwicklung Frankreichs für alle europäischen Staaten sehr er-<br />
freulich.<br />
Über Deutschland habe ich gesagt, daß unsere Partei, die CDU, einig und<br />
geschlossen sei, daß die SPD bei den nächsten Bundestagswahlen im Herbst<br />
1961 die größten Anstrengungen machen werde, um endlich an die Macht<br />
zu kommen. Wenn sie an die Macht käme, würde außenpolitisch eine ver-<br />
hängnisvolle Fehlentwicklung eintreten. Ich glaubte nicht, daß sie an die<br />
Macht komme, aber man müsse ja bei der Beurteilung von Wahlaussichten<br />
vorsichtig sein. Der BHE werde wohl keine eigenen Kandidaten aufstellen,<br />
aber immerhin doch über mehrere hunderttausend Stimmen in der Weise<br />
verfügen können und darum nicht ohne Bedeutung sein, daß er seinen An-<br />
hängern rate, für diese oder jene Partei zu stimmen. Die meisten Vertrie-<br />
benen hätten eine konservative Grundhaltung und würden für uns stim-<br />
men. Sie seien allerdings sehr beunruhigt durch die Erklärungen in Frank-<br />
reich über die Oder-Neiße-Linie. Er, de Gaulle, kenne meinen Standpunkt.<br />
Ich hätte ihm schon früher gesagt, daß es immer ein Ziel der deutschen<br />
Politik sein müsse, gute Verbindungen mit Polen zu unterhalten, da Polen<br />
ja das am weitesten nach Osten reichende, auf westlicher Zivilisation be-<br />
ruhende Land sei. Er wisse auch, daß die Oder-Neiße-Frage durch den<br />
Friedensvertrag gelöst werden müsse. Auch im Deutschlandvertrag sei das<br />
festgelegt. Es sei meiner Meinung nach nicht zweckmäßig, jetzt von der<br />
Oder-Neiße-Linie zu reden. Hier fiel mir de Gaulle ins Wort, er werde<br />
über die Oder-Neiße-Linie nicht mehr sprechen.<br />
Ich schloß diesen Teil meiner Ausführungen damit, daß ich sagte, im Hin-<br />
blick auf die Wahlen in den Vereinigten Staaten sei es für den Westen am<br />
besten, alle Entscheidungen hinauszuschieben, bis ein neuer Präsident in<br />
den Vereinigten Staaten sein Amt angetreten habe.<br />
Ich habe dann über die Ost-West-Konferenz gesprochen. Ich habe gesagt,<br />
Macmillan habe mir erklärt, es scheine, daß Chruschtschow überhaupt keine<br />
Gipfelkonferenz haben wolle. Es sehe auch wirklich so aus, weil er alles<br />
hinauszuschieben suche. Jedenfalls sei es richtig gewesen, daß sowohl Frank-<br />
reich als auch wir eine gute Vorbereitung für die Ost-West-Konferenz un-<br />
bedingt verlangt hätten. Mit den verschiedenen Punkten, die er, de Gaulle,<br />
in einer Rede für die Tagesordnung genannt habe, seien wir einverstan-<br />
den. Wir müßten meines Erachtens die kontrollierte Abrüstung immer<br />
wieder für die Ost-West-Konferenz zur Sprache bringen und nicht etwa<br />
uns von Chruschtschow mit der Erklärung abspeisen lassen, er habe ja eine
Ermüdungserscheinungen bei der NATO 19<br />
allgemeine Abrüstung vorgeschlagen und die UNO habe eine Zehner-Kom-<br />
mission eingesetzt, um zu dem Problem Stellung zu nehmen. Die Haltung<br />
Chruschtschows zu dieser Frage sei der einzige Test, der uns zeigen könne,<br />
ob es Chruschtschow mit seinem Entspannungsgerede überhaupt ernst sei.<br />
Wir müßten daher wenigstens bei einzelnen Punkten dieser Frage immer<br />
wieder auf eine Erklärung Chruschtschows hinarbeiten.<br />
Ich habe dann zur Berlinfrage gesprochen und folgendes ausgeführt: Der<br />
Vorschlag vom 28. Juli 1959 auf der Genfer Konferenz 5 ' dieses Sommers<br />
wäre meines Erachtens sehr gefährlich gewesen. Man könne aus ihm, wenn<br />
man wolle, entnehmen, daß damit die bisherige rechtliche Grundlage für<br />
den gegenwärtigen Status von Berlin aufgegeben werde. Das würde meines<br />
Erachtens für Berlins Stellung abträglich sein und die Frage der deutschen<br />
Ostgrenze von vornherein belasten. Ich hätte Bürgermeister Brandt gefragt,<br />
ob er mit dem Ausgang der Genfer Konferenz zufrieden gewesen sei. Er<br />
habe mir erklärt, er wäre glücklich gewesen, daß dieser Vorschlag von den<br />
Sowjets nicht angenommen worden sei.<br />
Ich habe dann die Frage NATO angeschnitten: Ich wolle keine Einzelheiten<br />
vortragen, aber nach meiner Meinung machten sich doch bei der NATO<br />
ganz allgemein Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Es sei naturgemäß<br />
schwer, ein Defensivbündnis in völliger Frische zehn Jahre am Leben zu<br />
erhalten und auch den Entwicklungen anzupassen. Ich sei kein Soldat und<br />
könne mir kein eigenes Urteil erlauben, aber General Speidel habe mir<br />
erklärt, die Organisation sei viel zu kompliziert. Er, de Gaulle, habe die<br />
NATO verschiedentlich kritisiert. Ich hielte es für gut, wenn er jetzt Vor-<br />
schläge machen würde, wie man die NATO gestalten solle. Ich sei der Auf-<br />
fassung und zutiefst davon überzeugt, daß eine nationale Verteidigung<br />
nicht mehr möglich sei gegenüber der Sowjetunion, auch nicht eine Vertei-<br />
digung durch die europäischen Länder allein ohne die Vereinigten Staaten.<br />
Wir könnten gar nicht die finanziellen Mittel aufbringen, um den Vor-<br />
sprung der Sowjetunion einzuholen in der nuklearen Bewaffnung. An eine<br />
nationale Verteidigung oder an eine europäische Verteidigung gegenüber<br />
der Sowjetunion könne man überhaupt erst denken, wenn eine nukleare<br />
Abrüstung erfolgt sei.<br />
Dann ergriff de Gaulle das Wort und sagte ungefähr folgendes: Er teile<br />
meine Ansicht über den Kommunismus, über die uns alle bedrohende, un-<br />
geheure Gefahr. Er sei dafür, daß der Rechtsstatus von Berlin unter keinen<br />
Umständen angetastet werde. Er sei ebenfalls dafür, daß die „DDR" nicht<br />
anerkannt werde. Er sei auch für die Wiedervereinigung Deutschlands,<br />
weil sonst ein Unruheherd mitten in Europa bleibe. Er werde Chruschtschow<br />
* Siehe Zeittafel 1, Seite 11.
20 Ziehen sidi die Amerikaner aus Europa zurück?<br />
dasselbe sagen, was er mir jetzt gesagt habe. Er werde diesen Standpunkt<br />
gegenüber Chruschtschow mit aller Klarheit und aller Deutlichkeit vertreten<br />
und ihm sagen, daß es auch im sowjetischen Interesse sei, wenn die Teilung<br />
Deutschlands aus der Welt geschafft würde. Er stimme auch meinen Be-<br />
fürchtungen wegen der Haltung der angelsächsischen Mächte zu.<br />
Was die NATO angehe, so sei er der Auffassung, daß man nichts Wesent-<br />
liches ändern solle. Er halte General Lauris Norstad für einen fähigen<br />
Oberbefehlshaber der NATO. Das Unglück sei, daß die Vereinigten Staa-<br />
ten eine so unzweckmäßige und schlechte Politik bezüglich Afrikas trieben<br />
und daß die vor zehn Jahren gegründete NATO nicht entsprechend der<br />
Weiterentwicklung der Waffentechnik den veränderten politischen Verhält-<br />
nissen - zum Beispiel in Afrika - angeglichen worden sei. Er sprach sich<br />
sehr bitter über die amerikanische Politik aus und erklärte, er habe die<br />
französische Flotte aus dem NATO-Verband herausgezogen"", weil das Mit-<br />
telmeer nicht im Rahmen der NATO-Verteidigung liege und das Mittel-<br />
meer für Frankreich und ganz Europa von entscheidender Wichtigkeit sei.<br />
Auch er sei der Auffassung, daß eine Entwicklung in der Sowjetunion zu<br />
einer freiheitlichen Gestaltung ein langer und schwieriger Prozeß sein<br />
werde. Er fürchte, daß die Amerikaner sich allmählich von Europa zurück-<br />
ziehen und nur noch symbolische Streitkräfte in Europa belassen würden.<br />
Die Verteidigung würden sie von Amerika aus führen.<br />
Ich erwiderte ihm, daß ich seine Ansichten nicht teile. Ich gäbe ihm aber<br />
darin recht, daß der NATO-Rahmen weiter gespannt werden und daß<br />
deswegen die NATO entsprechend den Vorgängen der letzten zehn Jahre<br />
sowohl auf dem Gebiet der Waffentechnik als auch der Politik fortent-<br />
wickelt werden müsse. Zweifelhaft sei mir, ob man jetzt, so kurz vor den<br />
Wahlen in den Vereinigten Staaten, davon sprechen könne. Es bestehe die<br />
Gefahr, daß dann diese Frage dort Gegenstand einer parteipolitischen Aus-<br />
einandersetzung werden würde. De Gaulle stimmte dem zu.<br />
Am Nachmittag des 2. Dezember fand eine Sitzung s-tatt, an der auf franzö-<br />
sischer Seite teilnahmen: Staatspräsident de Gaulle, Premierminister Mi-<br />
chel Debre, Außenminister Maurice Gouve de Murville und einige andere<br />
Herren. Auf deutscher Seite nahmen teil: Außenminister Heinrich von<br />
Brentano, Staatssekretär Felix von Eckardt, Ministerialdirektor Karl Car-<br />
stens und Ministerialdirektor Hasso von Etzdorf. De Gaulle ergriff als<br />
erster das Wort und gab den Inhalt unseres Gespräches vom Vormit-<br />
tag in gekürzter Form wieder. Er hielt sich länger auf bei seiner Sorge<br />
um die Sicherung des Mittelmeeres und Afrikas. Er betonte, daß der Teil<br />
* Siehe „<strong>Erinnerungen</strong> 1955-1959", Seite 481.
Die Bedeutung Afrikas 21<br />
des Mittelmeeres, in dem Frankreich und Italien lägen, nicht zum NATO-<br />
Bereich gehöre, also nicht durch NATO-Streitkräfte gesichert sei. Das sei<br />
für ihn der Grund dafür gewesen, daß er die französische Flotte demNATO-<br />
Komplex entzogen und dort im Mittelmeer zur Sicherung Frankreichs und<br />
Nordafrikas stationiert habe. Er sprach dann sehr ausführlich über Afrika.<br />
Er betonte, daß Afrika und Europa unbedingt zusammengehörten. Er sagte<br />
weiter, wenn vor etwa zehn Jahren, also im Jahre 1950, ein Krieg aus-<br />
gebrochen wäre, hätte Afrika dem Westen - wenn auch nicht mit großen<br />
Streitkräften - geholfen. Wenn im Jahre 1960 ein Krieg ausbräche, würde<br />
sich Afrika im günstigsten Falle neutral verhalten. Würde im Jahre 1970<br />
ein Krieg ausbrechen und sei bis dahin nichts geschehen, sondern die Dinge<br />
würden so weitergehen wie jetzt, dann würde Afrika auf der Seite der<br />
Kommunisten stehen. Schuld daran sei in der Hauptsache die politische<br />
Haltung Amerikas. Augenscheinlich machte ihm diese Frage sehr ernste<br />
Sorgen.<br />
Im weiteren Verlauf der Sitzung kam er dann auf die nationale Verteidi-<br />
gung Europas vom eigenen Kontinent aus zu sprechen, weil nach seiner<br />
Auffassung die Amerikaner ihre Ausgaben einschränken und daher ihre<br />
Truppen für die europäische Verteidigung verringern würden.<br />
Ich habe ihm - wie in der Besprechung am Vormittag - erwidert, daß die<br />
europäischen Staaten sich überhaupt nicht selbst verteidigen könnten, so-<br />
lange nicht die kontrollierte nukleare Abrüstung Tatsache geworden sei.<br />
Sie hätten gar nicht die Mittel und könnten den Vorsprung der Sowjet-<br />
union auf diesem Gebiete nicht einholen. Ich sei der Auffassung, daß wir<br />
- wenn die Amerikaner wirklich Pläne des Rückzugs aus Europa hätten -<br />
alles tun müßten, um sie davon zu überzeugen, daß die Durchführung sol-<br />
cher Pläne Europa in die Sphäre Sowjetrußlands bringen und daß dadurch<br />
für die Vereinigten Staaten selbst die Gefahr außerordentlich vergrößert<br />
würde. De Gaulle widersprach dem nicht. Die Sitzung endete nach etwa<br />
drei Stunden in vollständiger Harmonie.
22<br />
Zeittafel 2<br />
7.-14. 12. 1959 Informationsreise von US-Unter Staatssekretär C. Dou-<br />
glas Dillon nach London, Bonn, Brüssel und Paris. Be-<br />
sprechungen über Fragen der Handelspolitik und Ent-<br />
wicklungshilfe. Kommunique der Bundesregierung:<br />
Dillon habe amerikanischen Wunsch unterstrichen, an<br />
künftigen Erörterungen über Verhältnis zwischen<br />
EWG-Staaten und EFTA-Staaten beteiligt zu werden.<br />
15.-22. 12. 1959 Tagung des NATO-Rates. Der Rat bekräftigt erneut<br />
seine Berlinerklärung aus dem Jahre 1958.<br />
19.-21. 12. 1959 Konferenz der Regierungschefs der Drei Westmächte<br />
und der Bundesrepublik Deutschland in Paris. In dem<br />
Abschlußkommunique heißt es, eine Gipfelkonferenz<br />
mit der Sowjetunion sei wünschenswert.<br />
21. 12. 1959 Einladungsschreiben der Regierungschef s der DreiW est-<br />
inächte an Ministerpräsident Chruschtschow zu einer<br />
Gipfelkonferenz am 27. 4. 1960 in Paris. Es heißt in<br />
dem Einladungsschreiben, Gipfeltreffen seien von Zeit<br />
zu Zeit wünschenswert. In einem folgende?! Noten-<br />
wechsel mit der Sowjetunion einigt man sich auf den<br />
16.5.1960 als Beginn der Gipfelkonferenz in Paris.<br />
Thema der Beratungen soll sein: Erörterung inter-<br />
nationaler Fragen von wechselseitigem Interesse.
II. NOTIZEN ÜBER BESPRECHUNGEN IN PARIS<br />
ENDE DEZEMBER 1959<br />
Vom 19. bis 21. Dezember 1959 fand in Paris eine Konferenz der Drei<br />
Westmächte statt. Ich war als Bundeskanzler mit großer Selbstverständlich-<br />
keit als dazugehörig eingeladen. Die ganze Veranstaltung stand unter der<br />
sehr geschickten - wenn auch kaum erkennbaren - Leitung des Staats-<br />
präsidenten de Gaulle. Teilnehmer waren Präsident Eisenhower, Staats-<br />
präsident de Gaulle, Premierminister Macmillan und ich, ferner die Außen-<br />
minister der vier Länder und in Begleitung der Außenminister Beamte der<br />
Auswärtigen Ämter.<br />
General de Gaulle hatte von Anfang an eine Zweiteilung vorgenommen,<br />
das heißt, es fanden Sitzungen der vier Regierungschefs statt, denen nur je<br />
ein Dolmetscher beiwohnte, und Sitzungen der Außenminister und ihrer<br />
Herren und endlich gemeinsame Sitzungen, in denen den Außenministern<br />
die Entscheidungen der Regierungschefs mitgeteilt wurden. Durch diese<br />
Trennung wurde eine sehr viel schnellere Abwicklung der zu besprechenden<br />
Punkte erreicht. Das Dolmetschen geschah in der Weise, daß der Dolmet-<br />
scher eines jeden der vier Regierungschefs diesem die Übersetzung ins Ohr<br />
flüsterte.<br />
Der protokollarische Ablauf der verschiedenen Sitzungen, an denen die<br />
Regierungschefs teilnahmen, war sehr geschickt angelegt. Die erste Sitzung<br />
fand am 19. Dezember um 9 Uhr 30 statt. Es war seitens des französischen<br />
Protokolls den Engländern mitgeteilt worden, Premierminister Macmillan<br />
möge um 9 Uhr 27 im Elysee eintreffen, ich drei Minuten später, Präsi-<br />
dent Eisenhower wiederum drei Minuten später. Im Innenhof des Ely-<br />
see waren sehr viele Soldaten aufgestellt, zum Teil auch in ihren alten<br />
Uniformen aus der napoleonischen Zeit. General de Gaulle empfing Mac-<br />
millan in einem Parterre-Raum, mir kam er in der geöffneten Halle ent-<br />
gegen, Eisenhower empfing er am Auto. - Bei den Sitzungen, die gemein-<br />
sam abgehalten wurden mit den Außenministern und ihren Herren, war<br />
vermieden, einen Platz als den Platz des Leiters erscheinen zu lassen. Es<br />
saßen de Gaulle und Macmillan auf der einen Seite des Tisches, Eisen-<br />
hower und ich gegenüber auf der anderen Seite. Zwischen de Gaulle und<br />
Macmillan und ebenso zwischen Eisenhower und mir war je ein Platz frei-<br />
gelassen, so daß auf diese Weise vier Mittelplätze geschaffen wurden.
24 Eisenhower: Abrüstung das wichtigste Thema<br />
Eine Tagesordnung für die Verhandlungen der Vier war nicht aufgestellt.<br />
Man war sich aber darüber einig, daß alle Punkte besprochen werden könn-<br />
ten, von denen einer wünschte, sie zu erörtern.<br />
Der erste Punkt war die Frage des Datums und des Ortes der Ost-West-<br />
Konferenz, die Gestaltung der Einladung, der Entwurf einer von den Bot-<br />
schaftern der Drei Westmächte in Moskau zu überreichenden Note. Ich<br />
erklärte, daß die Bundesrepublik Deutschland nicht den Wunsch habe, ver-<br />
treten zu sein, damit nicht Schwierigkeiten wegen der Zusammensetzung<br />
der Ost-West-Konferenz entstünden und der Teilnehmerkreis möglichst<br />
klein gehalten werden könnte. Man nahm diese Erklärung zur Kenntnis,<br />
und im ganzen Verlauf dieser Verhandlungen ging man davon aus, daß<br />
teilnehmen würden die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjet-<br />
union.<br />
Es wurde dann die Frage der Abrüstung diskutiert. Eisenhower ergriff<br />
zunächst das Wort. Er betonte, daß für ihn die Abrüstung das größte und<br />
wichtigste Thema der Verhandlungen sei. Er erklärte, er trete nicht mehr<br />
dafür ein, daß zunächst die nukleare Bewaffnung abgerüstet werde, er sei<br />
dafür, daß zuerst die Abrüstung auf konventionellem Gebiet erfolge. Er<br />
wisse, daß er sich mit dieser Auffassung, die er früher nicht gehabt habe,<br />
im Gegensatz zu einem Teil der öffentlichen Meinung seines Landes be-<br />
finde. - Es wurde von Macmillan erklärt, daß der Zehner-Ausschuß 55 " bald<br />
sein Ergebnis vorlegen würde. - Ich regte an, eine Kombination vorzuneh-<br />
men zwischen den durch die Abrüstung ersparten Kosten und der Unter-<br />
stützung der unterentwickelten Länder, ähnlich wie Eisenhower das im<br />
Jahre 1953 ja schon vorgeschlagen habe. Man würde dadurch das Interesse<br />
dieser Gebiete für die Abrüstung wecken. Man schloß sich meiner Auffas-<br />
sung an. Ich führte weiter aus, man solle sich bei der Abrüstung nicht zu<br />
sehr und nicht allein konzentrieren auf die Kontrolle der Projektile. Man<br />
komme wahrscheinlich schneller voran mit einer Kontrolle der zur Beförde-<br />
rung dieser Projektile bestimmten Vorrichtungen. Dieser Gedanke wurde<br />
namentlich von Eisenhower begrüßt.<br />
Man kam nach einigen Erörterungen über mehr oder weniger belanglose<br />
Fragen zum Thema Deutschland und Berlin. Auch hier ergriff Eisen-<br />
hower zuerst das Wort und machte längere Ausführungen, die in direktem<br />
Gegensatz zu der Forderung standen, daß die Rechtsgrundlage des gegen-<br />
wärtigen Status von Berlin unter keinen Umständen verändert werden<br />
dürfe. Er führte unter anderem aus, die ausdrücklich vereinbarten Rechte<br />
der Westmächte in Berlin seien nicht so gewichtig, daß die Öffentlichkeit<br />
außerhalb Deutschlands ihre Verletzung als ausreichenden Grund für ein<br />
* Siehe Zeittafel 3, Seite 30 (15. 3. 1960).
Die Drei Westmächte und Berlin 25<br />
gewaltsames Vorgehen ansehen werde. Er stellte weiter die Frage, was<br />
denn aus Berlin werden solle, wenn die Russen - falls sie jetzt nachgäben -<br />
demnächst wieder eine neue Sache gegen Berlin unternähmen? Die West-<br />
mächte könnten sich auch nicht wehren gegen einen etwaigen Friedens-<br />
vertrag der Sowjetunion mit der „DDR", weil die Westmächte ja mit der<br />
Bundesrepublik einen Friedensvertrag geschlossen hätten.<br />
Ich ergriff darauf das Wort und sagte zunächst, ich müsse die Herren leider<br />
enttäuschen: Wir hätten noch mit keinem von ihnen einen Friedensvertrag<br />
geschlossen. Unter allen Umständen müsse festgehalten werden an der<br />
rechtlichen Basis, auf der der Status von Berlin beruhe. Wenn man hier den<br />
Russen einfach auf deren Verlangen hin nachgäbe und die Rechtsbasis<br />
- sicher nicht zugunsten von Berlin - fallenlasse, dann sähe ich über-<br />
haupt kein Halten mehr. Ich brauchte wohl nicht hervorzuheben, daß das<br />
Ansehen der Drei Westmächte in der ganzen Welt mit ihrer Haltung in<br />
der Frage Berlin stehe und falle. Ich sei überhaupt dagegen, Chruschtschow<br />
irgendeinen Vorschlag zu machen. Genf sei nach meiner Meinung erledigt.<br />
Ich würde ihnen empfehlen, doch gar keine Vorschläge zu machen, sondern<br />
abzuwarten, was Chruschtschow verlange, und ihm das auch sehr nachdrück-<br />
lich zu sagen.<br />
Eisenhower nahm darauf erneut das Wort und wiederholte, wenn es auch<br />
jetzt gelänge, mit Chruschtschow fertig zu werden, was solle dann aus<br />
Berlin werden, wenn er eines Tages wieder etwas täte?<br />
Ich erwiderte ihm darauf, nach meiner Meinung hätte es keinen Zweck,<br />
diese Frage jetzt zu ventilieren, man solle abwarten, ob er später etwas<br />
unternähme. Man werde namentlich an die Sicherung der Verkehrswege<br />
nach Berlin denken müssen, wenn die Sowjetunion mit der „DDR" einen<br />
Friedensvertrag schließen sollte. Natürlich sei ein gewisses Risiko mit allem<br />
verbunden, aber wir lebten eben in einer Zeit, in der alles ein Risiko sei.<br />
Wenn Präsident Eisenhower die Frage aufwerfe, was denn aus Berlin wer-<br />
den würde, falls später Chruschtschow wiederum irgendeine Attacke mache,<br />
so möchte ich ihm darauf erwidern, daß ein Verlassen der Rechtsgrundlage<br />
von Berlin durch die westlichen Mächte eine Flucht aus Berlin herbeiführen<br />
würde, während die dort lebenden Menschen bisher eben fest auf die West-<br />
mächte vertraut hätten.<br />
Nunmehr griff de Gaulle in die Debatte ein und erklärte, daß er in allen<br />
Punkten mir zustimme. Auch er würde es für außerordentlich gefährlich<br />
halten, von der Rechtsgrundlage Berlins abzugehen. Er nehme seinen Stand-<br />
punkt ein im Interesse Frankreichs. Für ihn als Vertreter Frankreichs sei es<br />
unmöglich zuzustimmen, daß dem Russen ein weiteres Vordringen nach<br />
Westen auf diese Weise ermöglicht würde. Auch er sei der Auffassung,
26 Die Entwicklung in der UNO<br />
daß die Genfer Verhandlungen erledigt seien und daß man jetzt abwarten<br />
solle, was Chruschtschow denn eigentlich wolle. Wenn Chruschtschow ihn<br />
demnächst im März besuche*, werde er ihm sehr nachdrücklich seinen Stand-<br />
punkt darlegen. Er werde ihm sagen, daß Frankreich für die Wiederver-<br />
einigung Deutschlands in Freiheit sei und er unbedingt darauf bestehe,<br />
daß der Rechtsstatus von Berlin gewahrt bleibe. Er werde Chruschtschow<br />
erklären, daß er diesen Standpunkt auch auf der Gipfelkonferenz vertreten<br />
werde. Die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit müsse verwirklicht<br />
werden, auch im Interesse der Sowjetunion, weil es vorher keine Ruhe in<br />
Europa gebe.<br />
Nunmehr ergriff Macmillan das Wort und sagte, daß er sich dem Stand-<br />
punkt der beiden Vorredner anschließe.<br />
Ich nahm nochmals das Wort und sagte, zu Eisenhower gewandt, daß die<br />
gesamte NATO sich im Dezember des vergangenen Jahres für den gegen-<br />
wärtigen Rechtsstatus von Berlin erklärt habe. Wenn man diesen Rechts-<br />
status ändere, würde jeder einzelne NATO-Staat mit seinem Parlament<br />
einen neuen Beschluß fassen müssen, und es sei noch sehr zweifelhaft, daß<br />
man das durchsetzen werde.<br />
Eisenhower erklärte darauf, er sehe, daß er mit seinen Gedanken bei den<br />
Herren keinen Anklang finde, und schließe sich daher auch ihrem Stand-<br />
punkt an.<br />
Es entspann sich dann eine längere Diskussion über die Frage der Unter-<br />
stützung für unterentwickelte Länder. De Gaulle schnitt bei dieser Frage<br />
insbesondere die Entwicklung in der UNO an und verlas einen Zettel, auf<br />
dem er sich notiert hatte, wie in drei Jahren die UNO aussehen würde,<br />
wenn die jetzigen Grundsätze blieben. Sie würde dann enthalten:<br />
30 schwarze Staaten, 20 Moslem-Staaten, 18 asiatische, 10 sowjetische,<br />
18 zentral- oder südamerikanische Staaten, 1 oder 2 sonstige Staaten und<br />
nur 15 westliche Staaten. Ich bat, er möge mir diesen Zettel doch geben.<br />
Er sagte mir, ich solle ihn zur Erinnerung behalten. Eisenhower und Mac-<br />
millan gingen nicht weiter auf die Ausführungen de Gaulies ein, sondern<br />
beschränkten sich auf die Bemerkung, daß dann eben der Sicherheitsrat hel-<br />
fen müsse.<br />
Es wurde auch gesprochen über die Frage der Nichteinmischung in die<br />
internen Angelegenheiten anderer Länder. Diese Frage wurde namentlich<br />
von de Gaulle behandelt, der aber ohne weiteres zugab, daß es sehr schwer<br />
sei, hier eine Formulierung zu finden, die wirklich helfen würde.<br />
Diese Sitzung schloß nach etwa dreieinhalb Stunden. Deutschland und die<br />
Berlinfrage hatten davon mindestens eine Stunde in Anspruch genommen.<br />
* Siehe Zeittafel 4, Seite 40.
Die geistige Gefahr des Kommunismus 27<br />
An den drei Tagen gab de Gaulle je ein Frühstück, davon zwei im Elysee<br />
(19. und 21. Dezember) und eines, am 20. Dezember, in Schloß Rambouillet.<br />
Der Teilnehmerkreis war immer verschieden. In Schloß Rambouillet war<br />
er verhältnismäßig klein. Die Außenminister nahmen nicht daran teil. Es<br />
wurde von de Gaulle - ich bemerke das aus bestimmten Gründen - die<br />
Sitzordnung so gehandhabt, daß er in der Mitte saß, ihm gegenüber<br />
Eisenhower, Macmillan links von ihm, ich rechts von ihm. Bemerkenswert<br />
ist aus den Gesprächen, daß mir am letzten Tage beim Frühstück de Gaulle<br />
zuraunte, die Herren hätten überhaupt keine Ahnung, in welch gefährlicher<br />
Lage wir uns befänden.<br />
Am 19. Dezember fand nachmittags eine gemeinsame Sitzung mit den<br />
Außenministern statt. De Gaulle referierte in ihr über die Besprechungen<br />
der Regierungschefs vom Vormittag. Er ließ aus seinem Referat bestimmte<br />
Ausführungen fort, so gab er zum Beispiel bezüglich Berlins nur das Schluß-<br />
ergebnis, nichts hingegen von den Ausführungen Eisenhowers wieder, die<br />
dieser zunächst gemacht hatte. Das Referat, das annähernd eine Dreiviertel-<br />
stunde dauerte, war ganz ausgezeichnet. Er hielt das Referat völlig frei und<br />
warf keinen einzigen Blick auf die vor ihm liegenden Papiere.<br />
Zwischen Eisenhower und de Gaulle fanden zweimal besondere Bespre-<br />
chungen statt über das Verhältnis Frankreichs zur NATO, eine Besprechung<br />
im Elysee, eine in Schloß Rambouillet. Ich war später nach Rambouillet ge-<br />
beten worden als die beiden angelsächsischen Herren. De Gaulle empfing<br />
mich und sagte mir, daß die Besprechung mit Eisenhower und Macmillan<br />
sehr gut verlaufen sei.<br />
Nach dem Frühstück in Rambouillet habe ich den drei Herren längere Aus-<br />
führungen gemacht über die geistige Gefahr des sowjetrussischen atheisti-<br />
schen Kommunismus. Ich habe den Herren dargelegt, daß die Gefahr, auch<br />
wenn es zu einer Entspannung auf dem Gebiet der Bewaffnung komme,<br />
noch lange dauern würde und daß diese Gefahr außerordentlich groß sei.<br />
Es komme hinzu, daß der Kommunismus auf geistigem Gebiete einheitlich<br />
und geschlossen vorgehe, während die freien Länder nicht einheitlich in der<br />
Abwehr seien und je nach der Gefahr, die der Kommunismus in den be-<br />
treffenden Ländern bedeute, verschieden reagierten. Ich habe den Herren<br />
gesagt, nach meiner Meinung sei es notwendig, eine zentrale Stelle zur<br />
geistigen Abwehr und zur Gegenpropaganda gegen die kommunistische<br />
Infiltration zu errichten. Ich wisse, daß das Problem schwer sei, weil ich<br />
mich schon seit mehreren Jahren mit dieser Frage beschäftige, aber es müsse<br />
nach meiner Überzeugung unbedingt etwas geschehen. Die drei Herren<br />
zeigten lebhaftes Interesse für diese Frage. Macmillan bemerkte, daß<br />
bei ihm in Großbritannien die Gefahr der geistigen Infiltration bei den
28 Abwehrstelle gegen kommunistisdie Infiltration<br />
intellektuellen Schichten, insbesondere bei den Universitätsprofessoren und<br />
den Leuten, mit denen diese zusammenkämen, groß sei. Das stärkste Inter-<br />
esse zeigte Präsident Eisenhower. Ich schlug den Herren vor, ich würde den<br />
Versuch machen, in einer Skizze niederzulegen, wie nach meiner Meinung<br />
eine solche zentrale Stelle eingerichtet werden und wie sie beschaffen sein<br />
müsse. Die Herren baten um eine solche Skizze. Sie zeigten für den Ge-<br />
danken mehr Interesse, als ich erwartet hatte. Ich sagte ihnen auch, daß<br />
eine Abteilung einer solchen Stelle naturgemäß Propagandamaterial zur<br />
Verfügung stellen müsse, aber daß die Zurverfügungstellung dieses Mate-<br />
rials nicht das Hauptziel bilden dürfe.<br />
Ich fuhr nachmittags mit Eisenhower in dessen Wagen zurück, weil ich in<br />
seinem Büro in der amerikanischen Botschaft insbesondere mit ihm über<br />
die Frage der Rückgabe des beschlagnahmten deutschen Vermögens verhan-<br />
deln wollte. Eisenhower sprach während der ganzen Fahrt von den Ein-<br />
drücken einer Reise, die er durch zahlreiche Staaten gemacht hatte, er sprach<br />
insbesondere von seinen Eindrücken in Indien, aber auch in anderen Län-<br />
dern. Besonders belustigt war er darüber, daß bei seiner Rede im griechi-<br />
schen Parlament auch die Kommunisten aufgestanden seien und ihm Beifall<br />
geklatscht hätten, namentlich als er vom Frieden gesprochen habe, vom<br />
Frieden in Freiheit. Bei dem Wort Freiheit hätten sie sich wie auf Kom-<br />
mando niedergesetzt, während in Italien die Kommunisten das Wort Frei-<br />
heit geschluckt hätten.
Zeittafel 3<br />
4.1.1960 Unterzeichnung der Konvention der Europäischen Frei-<br />
handelsassoziation (EFTA). Sie tritt am 3. 5.1960 in<br />
Kraft.<br />
11.1.1960 Rede von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> vor dem Berliner<br />
Abgeordnetenhaus: „...Seien wir uns darüber klar,<br />
daß ohne die Hilfe der westalliierten Mächte, insbeson-<br />
dere ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten, unsere<br />
Kraft niemals ausreichen wird, um dem Drang und dem<br />
Sturm aus dem Osten wirklich zu widerstehen und die<br />
Freiheit hier zu bewahren, in Europa zu bewahren . . .<br />
Es dreht sich letzten Endes doch darum, ob man nun zu<br />
einer gewissen Kapitulation vor Sowjetrußland kommt<br />
und V er ander ungen am Rechtsstatus Berlins vor-<br />
nimmt .. . Ich wiederhole nochmals: Der Rechtsstatus<br />
von Berlin darf nicht angetastet werden, das würde<br />
eine Kapitulation der Freiheit sein vor der Unfreiheit.<br />
Und glauben Sie mir, dieser Forderung, wenn sie Er-<br />
folg bekommt, werden heute oder morgen oder über-<br />
morgen neue Forderungen folgen, und der ersten Kapi-<br />
tulation werden dann weitere Kapitulationen folgen . . .<br />
Nun müssen wir uns darüber klar sein, daß das Jahr<br />
1960 wirklich Gefahrenpunkte erster Ordnung bringen<br />
wird. Wir müssen uns dementsprechend verhalten, klug<br />
sein, aufmerksam sein, achtsam sein."<br />
13.1.1960 Die NEW YORK HERALD TRIBUNE schreibt in<br />
einem Artikel zur Rede von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong><br />
in Berlin, sie sei eine Offenbarung bedeutender Dif-<br />
ferenzen unter den Westalliierten gewesen. Großbri-<br />
tannien und die USA seien für eine Interimsregelung<br />
in der Berliner Frage.<br />
12.-14.1.1960 Eine nach Paris einberufene atlantische Wirtschaftskon-<br />
ferenz beschließt die Reorganisation der OEEC. Die<br />
USA und Kanada sollen Vollmitglieder werden. Die<br />
gemeinsame Entwicklungshilfe wird eine der Haupt-<br />
aufgaben der neuen Organisation sein.<br />
29
30 Zeittafel 3<br />
24.1.1960 Aufstand französischer Extremisten in Algerien („Bar-<br />
rikadenputsch").<br />
12. 3.-1. 4.1960 Reise von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> nach den USA und<br />
Japan.<br />
Am 14.3.1960 Unterredung in New York mit dem<br />
israelisdien Ministerpräsidenten Ben Gurion und mit<br />
dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag<br />
Hammarskjöld. Am 15. 3. 1960 Meinungsaustausch mit<br />
Präsident Eisenhower unter Teilnahme der Außen-<br />
minister Herler und v. Brentano; aus Kommunique:<br />
Weitere Koordinierung der Auffassungen beider Re-<br />
gierungen bezüglich gemeinsamer Fragen, wie Ab-<br />
rüstungsverhandlungen in Genf, Ost-West-Beziehun-<br />
gen, Deutschland- und Berlinproblem, wirtscliaflliche<br />
Integration Europas, engerer Zusammenschluß der USA<br />
und Kanadas mit den europäischen Ländern in einer<br />
neuzuerrichtenden Organisation für europäische wirt-<br />
schaftliche Zusammenarbeit, allgemeine Verminderung<br />
der Beschränkungen des Welthandels.<br />
15. 3.1960 In Genf beginnen Abrüstungsberatungen des von den<br />
USA, Frankreich, Großbritannien und der SU einge-<br />
setzten Zehnmächteausschusses. Am 27.6.1960 werden<br />
sie abgebrodien.
III. WELTREISE IM FRÜHJAHR 1960<br />
1. „... aus der Enge und Kleinheit Europas<br />
herausdenken \ u<br />
Im Sommer 1959 wurde ich anläßlich eines Besuches des japanischen Mini-<br />
sterpräsidenten Kishi in der Bundesrepublik nach Japan eingeladen. Ende<br />
1959 erhielt ich eine Einladung der kalifornischen Universität Berkeley,<br />
dort im März 1960 in einer großen Feier die Ehrendoktorwürde der juristi-<br />
schen Fakultät entgegenzunehmen. Außerdem war mir von den Universi-<br />
täten Princeton und Los Angeles mitgeteilt worden, man wolle mir die<br />
Ehrendoktorwürde der juristischen Fakultäten auch dieser Universitäten<br />
verleihen.<br />
Ende 1959 und zu Beginn des Jahres 1960 verschlechterte sich die politische<br />
Situation in der Welt merklich. Für Mai 1960 war eine Gipfelkonferenz<br />
zwischen Ost und West in Aussicht genommen, auf der mit Sicherheit die<br />
Frage der kontrollierten Abrüstung und die Deutschland- und Berlinfrage<br />
behandelt würden. Die obenerwähnten Einladungen boten mir einen guten<br />
Anlaß, auf einer großangelegten Reise mit möglichst vielen maßgebenden<br />
Politikern zusammenzutreffen und ihnen meine Gedanken vorzutragen. Bei<br />
aller Freundlichkeit, die man uns in fast allen westlichen Ländern zeigte,<br />
bei aller Liebenswürdigkeit, mit der wir in fast allen Ländern der freien<br />
Welt aufgenommen wurden, aufs Ganze gesehen: Wir mußten eingedenk<br />
sein, daß die Folgen des Zweiten Weltkrieges noch nicht vergessen und<br />
seine Auswirkungen noch nicht behoben waren.<br />
Meine Reise führte mich von New York nach Washington, von Washing-<br />
ton über Los Angeles nach San Francisco, von dort nach Hawaii und dann<br />
nach Japan. Auf dieser langen Reise ist mir klar zum Bewußtsein gekom-<br />
men, daß wir Europäer uns aus der Enge und Kleinheit Europas heraus-<br />
denken müssen. Wenn man die gewaltige Landmasse Amerikas sich ver-<br />
gegenwärtigt, wenn man dann die unendliche Wassermasse des Pazifischen<br />
Ozeans sieht, diese ungeheuren Räume, und dann auf Ostasien stößt, auf<br />
die Japaner mit ihren hundert Millionen, auf dem Festland auf die Chinesen<br />
mit ihren sechshundert Millionen, dann wird einem sehr klar, daß das, was<br />
dort geschieht, auf uns zurückwirkt und daß wir dafür einen offenen Blick<br />
haben müssen, daß wir uns an diese Weite und an die trotzdem vorhandene<br />
enge Verbundenheit der Kontinente gewöhnen müssen, um eine richtige<br />
Politik treiben zu können.<br />
Auf dieser Reise ist mir sehr deutlich bewußt geworden, wie groß die
32 Begegnung mit Ben Gurion<br />
militärische Macht der Vereinigten Staaten ist, sei es im Bereich des Pa-<br />
zifik, sei es im Bereich des Atlantischen Ozeans, sei es in Europa. Was wir<br />
Europäer tun konnten, das war, nach besten Kräften uns anzustrengen und<br />
uns ein Beispiel zu nehmen an den Opfern, die die Vereinigten Staaten für<br />
uns alle brachten. Was wir vor allem tun konnten, das war, dazu beizutra-<br />
gen, daß gegenüber Chruschtschow die Einheit der freien Völker des We-<br />
stens wie ein unerschütterlicher Felsen erschien. Wir Europäer mußten<br />
daran denken, daß wir außerordentlich gefährdet waren und daß unser<br />
wichtigstes Gebot Einigkeit sein mußte. Denn nur Einigkeit und Geschlos-<br />
senheit und eine fanatische Liebe zur Freiheit würden schließlich Sowjetruß-<br />
land dazu bringen, von seinen expansiven Plänen Abstand zu nehmen und<br />
andere Leute so in Frieden zu lassen, wie die anderen Leute Sowjetrußland<br />
in Frieden ließen.<br />
2. Begegnung mit dem israelischen Ministerpräsidenten<br />
Ben Gurion im Hotel Waldorf Astoria in New York<br />
am H.März 1960<br />
Am 12. März 1960 flog ich von Bonn ab, begleitet von einer größeren Dele-<br />
gation. Nach sechzehnstündigem Flug landeten wir in New York; es<br />
herrschte starker Frost.<br />
Eine der entscheidendsten Begegnungen während meines New Yorker Auf-<br />
enthaltes war mein erstes persönliches Zusammentreffen mit dem israeli-<br />
schen Ministerpräsidenten Ben Gurion. Diese Begegnung machte auf mich<br />
einen tiefen Eindruck. Unser Zusammentreffen fand statt in einem Salon<br />
des Hotels Waldorf Astoria. Ich war mit der deutschen Delegation in diesem<br />
Hotel untergebracht. Vor dem Salon hatte sich eine dichte Menge Journa-<br />
listen angesammelt, und mir konnte nur mühsam ein Weg zur Tür frei-<br />
gebahnt werden. Das Interesse an dieser denkwürdigen israelisch-deutschen<br />
Begegnung war außerordentlich groß.<br />
Ben Gurion und ich fanden sogleich Kontakt zueinander. Zu Beginn unse-<br />
res Gespräches ging ich auf die Verhältnisse in Israel ein und erklärte, ich<br />
hätte den Wiederaufbau Israels immer genau und mit tiefer innerer An-<br />
teilnahme verfolgt. Ich müsse meiner großen Bewunderung Ausdruck ge-<br />
ben für das, was dort geleistet worden sei, für den Mut, die Stärke und<br />
die Zielstrebigkeit. Aus innerer Anteilnahme heraus hätte ich das Schicksal<br />
Israels verfolgt und werde das auch weiter tun. Durch Nahum Goldmann<br />
sei ich etwas genauer über dieses und jenes unterrichtet, doch wisse ich auch,<br />
daß er, Ben Gurion, und Goldmann nicht in allem übereinstimmten.
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> im Gespräch<br />
mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion<br />
im Hotel Waldorf Astoria am 14. März I960
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> an seinem Schreibtisch<br />
im Palais Schaumburg, September 1963
Die moralische Verantwortung des deutschen Volkes S3<br />
Audi Ben Gurion begann das Gespräch mit anerkennenden Worten. Er<br />
sprach seine Anerkennung aus für die von mir bei dem Wiederaufbau<br />
Deutschlands geleistete Arbeit. Ich sei es gewesen, der in Deutschland wie-<br />
der eine demokratische Ordnung errichtet und den Willen zur Zusammen-<br />
arbeit mit anderen Völkern gefördert habe. Ich sei es auch gewesen, der<br />
versucht habe, die schrecklichen Dinge wiedergutzumachen, die dem jüdi-<br />
schen Volk durch das deutsche Volk angetan worden seien. Wörtlich fuhr<br />
er fort: „Ich bin verschiedentlich mit Deutschen zusammengetroffen, die<br />
allerdings zu Ihren politischen Gegnern gehören und mit Ihrer Politik nicht<br />
übereinstimmten. Alle haben übereinstimmend gesagt, Ihre Haltung gegen-<br />
über den Juden sei von Ihrem Gewissen bestimmt. Ich schätze eine solche<br />
Einstellung noch höher ein als die rein materiellen Leistungen. Die An-<br />
erkennung einer moralischen Verantwortung des deutschen Volkes ist für<br />
mich wichtiger als die rein materiellen Leistungen, als die rein mate-<br />
riellen Aspekte." Welche Entwicklung Deutschland auch nehmen werde,<br />
er sei sicher, daß der Weg, auf dem Deutschland nunmehr gehe, der rich-<br />
tige sei.<br />
Ben Gurion sprach dann von dem ungeheuren Schaden, der dem jüdischen<br />
Volk durch das nationalsozialistische Deutschland zugefügt worden sei.<br />
Etwas Ähnliches habe sich nie zuvor in der Geschichte zugetragen. Histo-<br />
risch gesehen sei dadurch den jahrhundertealten Bemühungen des jüdischen<br />
Volkes, einen jüdischen Staat zu schaffen, ein tödlicher Schlag versetzt wor-<br />
den. Denn die Juden, die den Weitblick, die Fähigkeit, den Idealismus, das<br />
Wissen, die materiellen Mittel und auch die Opferbereitschaft gehabt hät-<br />
ten, die zur Schaffung dieses Staates erforderlich gewesen seien, seien vor<br />
allem die europäischen Juden gewesen. Die Aufgaben, denen sich der Staat<br />
Israel gegenübersehe, seien ungeheuer schwer, weil es an den Menschen<br />
fehle, die einen Staat aufbauen könnten.<br />
Das jüdische Volk bestehe aus drei Gruppen: den europäischen Juden, den<br />
amerikanischen Juden und den Juden, die aus mohammedanischen Ländern<br />
kämen. Die amerikanischen Juden betrachteten sich in erster Linie als<br />
Amerikaner. Die dritte Gruppe käme aus Ländern, die in ihrer Entwick-<br />
lung noch weit zurück und zum Teil sehr primitiv seien. Die europäischen<br />
Juden, vor allem in Osteuropa, hätten sich nie als Angehörige ihres jeweili-<br />
gen Gastlandes betrachtet. Er, Ben Gurion, sei in Rußland geboren, doch<br />
habe er sich nie als Russe gefühlt. In dieser Gruppe seien die Bemühungen<br />
um die Schaffung einer hebräischen Literatur am lebendigsten gewesen, in<br />
ihr habe auch die zionistische Bewegung ihren Ursprung genommen, aus ihr<br />
stammten die ersten Pioniere, die versucht hätten, in Palästina Landwirt-<br />
schaft zu treiben. Das Ideal dieser Gruppe sei es gewesen, nicht nur einen
34 Probleme Israels<br />
israelischen Staat zu gründen, sondern dort auch eine Gesellschaft zu schaf-<br />
fen, die für die ganze Menschheit als Vorbild dienen könne.<br />
Ich erwähnte, daß ich von Anfang an die Bestrebungen der zionistischen<br />
Bewegung mit aufmerksamer Anteilnahme verfolgt habe. Ich wies darauf<br />
hin, daß durch das Ausfallen dieser Juden und durch das Ausfallen einer<br />
ähnlichen Schicht Menschen in Deutschland zwischen dem Schicksal der<br />
Juden und der deutschen Entwicklung in mancher Beziehung Parallelen<br />
bestünden. Auch in Deutschland seien gewisse gute Persönlichkeiten einer<br />
bestimmten Lebensperiode ausgefallen, und daher hätte ich sehr viel Ver-<br />
ständnis für das, was er soeben gesagt habe.<br />
Ben Gurion widersprach. In den beiden Fällen handele es sich um etwas<br />
ganz anderes. In dem einen Falle sei es eine Zahl wichtiger und guter<br />
Persönlichkeiten gewesen, im Falle Israels handele es sich aber um eine<br />
ganze Gruppe, um Millionen Angehöriger eines Volkes, die für die weitere<br />
Entwicklung von ausschlaggebender Bedeutung gewesen wären. Was dem<br />
jüdischen Volk zugestoßen sei, sei tragischer gewesen als das, was das<br />
deutsche Volk betroffen habe.<br />
Als der Staat Israel geschaffen worden sei, habe man ihn allen Juden<br />
geöffnet und zunächst die 300 000 Menschen hereingeholt, die noch in<br />
deutschen Lagern lebten. Dann habe eine Masseneinwanderung aus asiati-<br />
schen und afrikanischen Ländern eingesetzt. Die Juden aus diesen Ländern<br />
hätten keine Ausbildung, keine Erziehung genossen, doch seien auch sie,<br />
wie alle Juden, von der messianischen Vision geleitet gewesen. In den<br />
arabischen Ländern werde körperliche Arbeit als verachtungswürdig an-<br />
gesehen. Für die europäischen Juden hingegen sei die Arbeit, und gerade<br />
die einfache körperliche Arbeit auf dem Lande, die höchste Berufung, und<br />
nur so sei es zu erklären, daß viele Juden, die in Europa angesehene akade-<br />
mische Posten gehabt hätten, heute in Israel auf dem Lande arbeiteten. Er<br />
selbst habe sich vor einigen Jahren einige Monate lang aus der Politik<br />
zurückgezogen und sei in die Wüste gegangen, um dort zu arbeiten.<br />
Was die aus afrikanischen und asiatischen Ländern kommenden Juden<br />
betreffe, so seien diese Menschen eher geneigt, in der Industrie als auf dem<br />
Lande tätig zu sein. Deshalb komme es darauf an, sie auf dem Umwege<br />
über die Industrie zu einem produktiven Element innerhalb des israelischen<br />
Staates zu machen. Der Allmächtige habe aber nun dem jüdischen Volk<br />
nicht gerade das beste Land gegeben, denn sechzig Prozent des Gebietes<br />
von Israel seien Wüste. Ben Gurion betonte, es sei nicht die Absicht Israels,<br />
den territorialen Besitzstand auszudehnen, vielmehr wolle man die vor-<br />
handenen Mittel intensiver ausnützen.<br />
Ich erkundigte mich nach der durchschnittlichen Kinderzahl in den Familien.
Die Situation Israels 35<br />
Bei den orientalischen Juden liege sie zwischen acht und zehn, erwiderte<br />
Ben Gurion, bei den europäischen zwischen zwei und vier. Der Durchschnitt<br />
liege bei vier und fünf Kindern.<br />
Ben Gurion fuhr fort, er wisse den wirtschaftlichen Wert der Wiedergut-<br />
machungsleistungen durchaus zu würdigen, doch gehe es ihm nicht in erster<br />
Linie um den wirtschaftlichen, sondern um den menschlichen und morali-<br />
schen Wert. Als Führer eines großen Volkes - denn man müsse das deut-<br />
sche Volk als großes Volk bezeichnen, habe es doch Goethe, Beethoven und<br />
Kant hervorgebracht - hätte ich den Mut gehabt, mich zu einer moralischen<br />
Verantwortung für das zu bekennen, was dem jüdischen Volk von den<br />
Nationalsozialisten angetan worden sei. Dies sei von größerer Bedeutung<br />
als die Tatsache der Wiedergutmachungsleistungen. Israel sei wie eine<br />
belagerte Festung von Feinden umgeben. Er selbst habe gar nichts gegen<br />
die Araber. Er habe auch nichts dagegen, wenn sie Unterstützung erhielten.<br />
Der Streit sei einseitig und gehe von den Arabern aus. Er persönlich wün-<br />
sche den Arabern Freiheit, Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Wohlstand.<br />
Er glaube auch, daß sie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und<br />
Förderung dieses Teiles der Welt leisten könnten.<br />
Dies sei die Situation Israels: Wegen drei Gegebenheiten - Zusammen-<br />
setzung der Bevölkerung, Armut an Bodenschätzen und Bedrohung von<br />
außen - seien die Aufgaben Israels so ungeheuer schwierig. Diese Auf-<br />
gaben würden aber gelöst und müßten gelöst werden; es sei dies das gei-<br />
stige Erbe, das dem jüdischen Volk von seinen Propheten mitgegeben wor-<br />
den sei, es sei der Glaube, in dem das jüdische Volk von jeher gelebt habe,<br />
der Glaube, daß die Juden erlöst würden, mit dem Millionen Juden in<br />
den Gaskammern ihr Leben gelassen hätten. Das jüdische Volk bleibe<br />
diesem geistigen Erbe, das seine Stärke ausmache, treu. Es werde die ihm<br />
übertragene Aufgabe erfüllen, das Volk Israels zu erlösen.<br />
Was Hitler getan habe, sei, historisch gesehen, daß er den israelischen<br />
Staat, der immer im Herzen und in der Seele der Juden gelebt habe und<br />
damit auch ihr geistiges Erbe sei, fast zerschlagen habe. Das jüdische Volk<br />
sei aber nicht bereit, sich unter diesem Schicksalsschlag zu beugen. Für das<br />
Leben von sechs Millionen Juden könne keine Wiedergutmachung geleistet<br />
werden. Es könne aber etwas getan werden, um den furchtbaren Schaden,<br />
der dadurch angerichtet worden sei, zu mildern. Er wolle mir einen Vor-<br />
schlag unterbreiten, der nicht als Forderung gedacht sei und den ich ohne<br />
weiteres zurückweisen könne. Ich sei weder formell noch informell ver-<br />
pflichtet, diesem Vorschlag zuzustimmen, doch, wenn er ganz freimütig<br />
sprechen dürfe, wolle er sagen, ich solle diesen Vorschlag akzeptieren. Er<br />
wolle nicht, daß die Bundesrepublik Israel Geld gebe. Er wolle vielmehr,
36 Bitte um Hilfe<br />
daß die Bundesrepublik sich an der Entwicklung und Erschließung Israels<br />
beteilige, insbesondere auf industriellem und landwirtschaftlichem Gebiet<br />
und in der Schiffahrt. Auf diese Weise könnte man in Israel Arbeitsplätze<br />
für eine Million Juden schaffen. Falls sich die Bundesrepublik nicht un-<br />
mittelbar an dieser Entwicklung beteiligen wolle, bestünde noch die Mög-<br />
lichkeit einer Anleihe, wobei an einen Zeitraum von zehn bis zwanzig<br />
Jahren und an einen jährlichen Betrag von vierzig bis fünfzig Millionen<br />
US-Dollar gedacht sei. Auf diese Weise wäre es leichter, die außerordent-<br />
lich schwierigen Aufgaben, die seinem Volk von der Geschichte, dem Schick-<br />
sal und von Gott gestellt worden seien, zu lösen.<br />
Mit einer exakten Antwort konnte ich auf diese Frage nicht eingehen. Ich<br />
mußte meine Antwort vage halten, aber ich war bereit, alles nur Mögliche<br />
zu tun, um Israel zu helfen. Wir würden ihnen helfen, erklärte ich, ohne<br />
präzise Angaben zu machen. Dies werde nicht nur aus einer inneren Ver-<br />
pflichtung heraus geschehen, sondern auch aus politischer Klugheit. Israel<br />
gehöre als Land mit westlicher Gesinnung zum Westen, und es liege im<br />
allgemeinen Interesse der freien Welt, daß sich Israel entwickle. Die Bun-<br />
desrepublik werde Israel nicht im Stich lassen. - Der israelische Minister-<br />
präsident dankte für diese Erklärung.<br />
Ben Gurion berichtete mir über ein Gespräch mit Präsident Eisenhower, das<br />
er kurz zuvor geführt hatte. Nur fünfzehn Minuten des zweistündigen Gesprä-<br />
ches seien den Problemen Israels gewidmet gewesen. Man habe vor allem über<br />
die Ost-West-Auseinandersetzung, die Bedeutung Asiens und Afrikas für die<br />
freie Welt und über die allgemeine Situation im Nahen Osten gesprochen.<br />
Ich sei über die jüngste Entwicklung in großer Sorge, unterbrach ich Ben<br />
Gurion. In jüngster Zeit sei das Ansehen der Vereinigten Staaten in der<br />
Welt nicht unerheblich gesunken, und das Ansehen der Kommunisten unter<br />
Chruschtschow sei gestiegen. Ob dies nun ein absolutes oder relatives Fallen<br />
oder Steigen sei, spiele im Augenblick keine Rolle. In den Vereinigten<br />
Staaten hätte ich sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten große<br />
Unzufriedenheit angetroffen. Keiner wisse, was los sei. Aus den Berichten<br />
über die Tätigkeit der Arbeitsgruppen zur Vorbereitung des Ost-West-<br />
Gipfeltreffens werde außerdem erkenntlich, daß unter den Westmächten<br />
keine Einigkeit herrsche. Was England wolle, sage es nicht. Was de Gaulle<br />
wolle, sei mir bekannt. De Gaulle sei fest, und ich glaubte ihm. Dem stehe<br />
gegenüber die Empfindlichkeit des amerikanischen Präsidenten und des<br />
State Department. Die Militärs seien unzufrieden, alle seien unzufrieden,<br />
und so gehe man nun auf die Gipfelkonferenz. Auf der anderen Seite stehe<br />
Chruschtschow, ein Diktator ausgeprägtester Form, der auf niemanden<br />
Rücksicht zu nehmen brauche.
Die Entwicklung in Asien und Afrika 37<br />
Ich sei in großer Sorge, daß die Gipfelkonferenz zumindest mit einem<br />
Propagandaerfolg für Chruschtschow enden werde. Das Beste, was man<br />
hoffen könne, sei, daß auf dem Treffen möglichst viel geredet werde, sechs<br />
Tage lang, und daß dann eine Reihe von Fragen einer Außenminister-<br />
konferenz überwiesen und eine zweite Gipfelkonferenz vorgesehen werde.<br />
Inzwischen wären dann die amerikanischen Präsidentschaftswahlen vor-<br />
über und der neue Präsident im Amt.<br />
Die Entwicklung der nächsten Monate, besonders in Amerika, sei für Israel<br />
von gleicher Bedeutung wie für die Bundesrepublik, erklärte ich mit Nach-<br />
druck. Ich sei in ernster Sorge. Es handele sich bei den konkreten Proble-<br />
men in erster Linie um Berlin. Berlin sei aber nicht nur ein deutsches Pro-<br />
blem. Es gehe vielmehr um das Prestige des Westens gegenüber dem Osten,<br />
es gehe um das Ansehen der freien Völker, insbesondere der USA. Es gehe<br />
um das Vertrauen des Westens in die Führung durch die Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Ben Gurion warf ein, er habe in seinem Gespräch mit Präsident Eisenhower<br />
darauf hingewiesen, daß man seiner Ansicht nach in Amerika gar nicht<br />
verstehe, was der Kommunismus wirklich bedeute. Das liege zum Teil sicher<br />
daran, daß Amerika nicht die gleiche wirkungsvolle Propaganda wie der<br />
Osten treiben könne. Wenn die Welt den Vereinigten Staaten nicht ver-<br />
traue, könnten sie die Welt nicht führen.<br />
Ich stimmte dieser Feststellung uneingeschränkt zu.<br />
Ben Gurion vertrat die Auffassung, daß es vielleicht gar nicht so schlecht<br />
wäre, wenn die Behandlung der großen weltpolitischen Fragen um etwa<br />
zehn Monate vertagt würde. Niemand könne sagen, wer der nächste Präsi-<br />
dent sein werde, doch soweit er die Herren kenne, glaube er zu wissen, daß<br />
sie in der Berlinfrage alle eine feste Haltung einnehmen würden. Für<br />
Chruschtschow gebe es keinen Kompromiß. Friedliche Koexistenz bedeute<br />
für ihn, was einem anderen gehöre, gehöre auch ihm, und was ihm gehöre,<br />
gehe die anderen nichts an. Aus dem Mikojan-Besuch in Kuba dürfte man<br />
eine Lehre gezogen haben, die notwendig gewesen sei.<br />
Er wolle mir jedoch sehr ernsthaft auch folgendes sagen: Neben der<br />
Deutschland- und Berlinfrage, mit der er mehr oder weniger vertraut sei,<br />
halte er die weitere Entwicklung in Asien und Afrika für das entscheidende<br />
Problem zwischen Ost und West. Es gehe darum, die Seele Asiens und<br />
Afrikas zu gewinnen. Er glaube nicht, daß Chruschtschow so unvernünftig<br />
sei, einen Krieg zu beginnen, weil er ihn nicht brauchen könne. Die künftige<br />
Entwicklung hänge davon ab, wie diese Völker geführt würden und wie<br />
sich die freie Welt verhalte. Ihm erscheine es nicht unvermeidlich, daß<br />
Afrika auf die andere Seite einschwenke. Das gleiche gelte seiner Ansicht
38 ... die Zeichen der Zeit verstehen<br />
nach für Asien. In Asien sei die Gefahr weniger groß, weil die noch freien<br />
asiatischen Völker China fürchteten und wüßten, was der Kommunismus<br />
bedeute. Was Nehru angehe, so sei er zwar für Indien ein großer Mann,<br />
nicht aber in weltpolitischen Fragen. Die Frage bewege ihn, was geschehe,<br />
wenn Nehru sterbe. Vielleicht werde Indien dann kommunistisch, doch<br />
brauche dies nicht so zu sein. Genauso wie es in Lateinamerika eine schwache<br />
Stelle gebe, nämlich Kuba, gebe es eine in Afrika, Guinea. Er selbst sei mit<br />
Vertretern fast aller afrikanischen Länder zusammengetroffen und glaube<br />
sagen zu können, daß sie nicht kommunistisch seien. Es könne manchmal<br />
sein, daß diese Länder bewußt oder unbewußt gegen die freie Welt arbei-<br />
teten, ohne daß sie deshalb kommunistisch seien. Entscheidend sei in Afrika<br />
nicht die materielle Unterstützung, die den afrikanischen Völkern auch von<br />
der Sowjetunion versprochen werde, entscheidend sei vielmehr, daß die<br />
freie Welt diesen Völkern mit Verständnis entgegentrete, ihre menschliche<br />
Würde respektiere und sie als menschlich gleichberechtigt behandele. Wenn<br />
man ihnen so entgegentrete, werde man ihr Vertrauen gewinnen. Mit<br />
materieller Hilfe allein sei nichts auszurichten.<br />
Ben Gurion betonte mit großem Nachdruck, die afrikanischen Politiker, die<br />
er kennengelernt habe, seien alle intelligent, gebildet und weitblickend,<br />
und alle hätten sie den Wunsch gehabt, die Lebensbedingungen ihrer<br />
Völker zu verbessern. Die Zeit der Kolonialherrschaft sei vorbei. Ganz<br />
Afrika werde früher oder später unabhängig werden. Der Westen müsse<br />
sich damit abfinden, ob er wolle oder nicht. Die Staatsmänner des Westens<br />
müßten das akzeptieren und versuchen, sich der gegebenen Situation an-<br />
zupassen, so gut es ginge. Die Afrikaner ließen sich für die freie Welt nur<br />
gewinnen, wenn ihnen die Weißen als Brüder, als gleichberechtigte Mit-<br />
glieder derselben menschlichen Familie entgegenträten und nicht als Wohl-<br />
täter, die die Schwarzen von oben herab behandelten. Die europäischen<br />
Völker müßten die Zeichen der Zeit verstehen. Die Sowjets appellierten an<br />
diese Gefühle der Afrikaner. Diesem Ziele diene auch Chruschtschows<br />
Besuch in Afrika. Doch dahinter stecke nicht die Absicht, den Schwarzen<br />
zu helfen, sondern sie zu beherrschen. Der Westen sollte immer daran<br />
denken, die Afrikaner als gleichberechtigte Mitglieder der großen mensch-<br />
lichen Familie zu betrachten. Dann werde er sie für sich gewinnen, und sie<br />
würden nicht zum Kommunismus übertreten.<br />
Ich fragte, ob er glaube, daß sich in der Sowjetunion eine Entwicklung<br />
vollziehe, die zu einer Abkehr von der Diktatur führen werde.<br />
Ben Gurion antwortete, er glaube daran; zwar werde dies nicht in den<br />
nächsten zehn Jahren eintreten, doch sei er sicher, daß sich in zwanzig bis<br />
fünfundzwanzig Jahren eine derartige Entwicklung vollziehen werde. Er
Tiefgreifende Änderungen in der Sowjetunion? 39<br />
habe verschiedenen Amerikanern gesagt, im Augenblick seien vielleicht<br />
manche taktische Änderungen zu beobachten, die aber noch nicht die Wurzel<br />
des augenblicklichen Systems berührten. Später aber würden sich nach sei-<br />
ner Auffassung bestimmt tiefgreifende Änderungen ergeben.<br />
Ich erwiderte, ich sei auch manchmal geneigt, das zu glauben. Doch hätte<br />
ich Zweifel daran, daß eine Diktatur den Wohlstand und die Freiheit so<br />
groß werden ließe, daß die Leute ihren eigenen Weg bestimmen könnten.<br />
Ben Gurion kam noch einmal auf Afrika zurück und wiederholte mit Nach-<br />
druck, daß man über die Entwicklung in Afrika nicht pessimistisch sein<br />
dürfe. Wichtig sei, daß die Europäer den Afrikanern das Gefühl der Gleich-<br />
heit vermittelten und sie als Menschen gleicher Würde behandelten. Die<br />
Afrikaner seien nicht kommunistisch. Dies sei nur ein Eindruck, der manch-<br />
mal entstehe, wenn der Westen nicht den rechten Ton finde.
40<br />
Zeittafel 4<br />
23. 3.-3. 4.1960 Staatsbesuch des Vorsitzenden des Ministerrates der<br />
UdSSR, Nikita Chruschtschow, in Frankreich.<br />
5.-8. 4. 1960 Staatsbesuch von Staatspräsident de Gaulle in Groß-<br />
britannien.<br />
12.-14. 4.1960 Außenministerkonferenz der Westmächte in Washing-<br />
ton zur Vorbereitung der Pariser Gipfelkonferenz. Teil-<br />
nahme Brentanos bei Erörterung des Deutschland- und<br />
Berlinproblems.<br />
20. 4. 1960 US-Unter Staatssekretär C. Douglas Dillon erklärt in<br />
einer Rede in New York: Deutschland- und Berlin fr age<br />
würden zentrales Problem der kommenden Gipfelkon-<br />
ferenz sein. Auf lange Sicht nur durch Wiedervereini-<br />
gung lösbar. USA zu Interimsabmachungen bereit, um<br />
Spannungen in Berlin zu mindern, jedoch entschlossen,<br />
in Berlin zu bleiben und Bindungen Berlins mit BRD<br />
zu schützen. „Abstimmung mit den Füßen 11 ': Flucht von<br />
Millionen Ostdeutschen und Ostberlinern in den We-<br />
sten. Einzige praktische Möglichkeit zur Ausübung des<br />
Selbstbestimmungsrechts seien freie Wahlen. Der We-<br />
sten werde nicht unter Druck verhandeln. Weder Frei-<br />
heit West-Berlins noch Westdeutschlands Gegenstand<br />
eines internationalen Schachers.<br />
19.-22. 4. 1960 Staatsbesuch von Staatspräsident de Gaulle in Kanada.<br />
22.-29. 4. 1960 Staatsbesuch von Staatspräsident de Gaulle in den<br />
USA.<br />
25. 4.1960 Ministerpräsident Chruschtschow droht in einer Rede<br />
in Baku mit den Folgen eines Separatfriedensvertrages.<br />
1.5.1960 In der Nähe von Swerdlowsk wird ein amerikanisches<br />
Aufklärungsflugzeug vom Typ U 2 abgeschossen.<br />
5. 5.1960 Ministerpräsident Chruschtschow nimmt vor dem Ober-<br />
sten Sowjet in Moskau zur westlichen Interpretation
Zeittafel 4 41<br />
seiner Deutschland- und Berlinpolitik Stellung. Er<br />
rechtfertigt die Forderung nach einem Freistadt-<br />
Status für West-Berlin mit der angeblichen Gefährlich-<br />
keit Berlins als Spannungsherd in Mitteleuropa.<br />
10.-12. 5.1960 Der Ministerrat der EWG beschließt, mit der beschleu-<br />
nigten Durchführung des Vertrages am 1.1.1961 zu be-<br />
ginnen.<br />
14.-15. 5. 1960 Zusammentreffen Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>s mit Präsi-<br />
dent Eisenhower, Staatspräsident de Gaulle und Pre-<br />
mierminister Macmillan in Paris zur Vorbereitung der<br />
Ost- West-Gipfelkonferenz.<br />
15. 5.1960 Besuch von Ministerpräsident Chruschtschow bei Staats-<br />
präsident de Gaulle im Ely see-Palast.<br />
16.-17. 5. 1960 Die Pariser Ost-West-Gipfelkonferenz der vier Groß-<br />
mächte scheitert vor ihrem eigentlichen Beginn. Chru-<br />
schtschow verlangt vor Beginn der Verhandlungen Ent-<br />
schuldigung Eisenhowers für amerikanische Luftaufklä-<br />
rung über der SU. Eisenhower lehnt ab. Zunahme der<br />
Ost-West-Spannungen.
IV. VORABEND DES GEPLATZTEN<br />
OST-WEST-GIPFELTREFFENS VOM MAI 1960<br />
1. Gespräch mit de Gaulle am 14. Mai 1960<br />
- „. .. die Interessen Frankreichs und<br />
Deutschlands identisch . .." -<br />
Für Mitte Mai 1960 war das in den vergangenen Monaten viel diskutierte<br />
Ost-West-Gipfeltreffen in Aussicht genommen. Die Weltöffentlichkeit ver-<br />
sprach sich hiervon große Wunderwirkungen. Die Vorzeichen für ein gutes<br />
Ergebnis der Verhandlungen waren jedoch nicht günstig. Am l.Mai 1960<br />
war ein amerikanisches Erkundungsflugzeug vom Typ U 2 über der Sowjet-<br />
union abgeschossen worden, und Moskau hatte auf das Überfliegen sowjeti-<br />
schen Staatsgebietes durch ein amerikanisches Flugzeug äußerst scharf rea-<br />
giert. Doch Chruschtschow sagte seinen Besuch in Paris nicht ab.<br />
Am 15. Mai 1960, unmittelbar vor der geplanten Begegnung zwischen<br />
Chruschtschow und den führenden Staatsmännern des Westens, fanden in<br />
Paris Vorbesprechungen unter den westlichen Partnern statt, zu denen ich<br />
eingeladen war.<br />
Am 14. Mai 1960 traf ich in Paris ein und machte noch am gleichen Tag<br />
Staatspräsident de Gaulle im Elysee-Palast einen Besuch. Staatspräsident<br />
de Gaulle war während seiner kürzlich durchgeführten Besuche in London<br />
und in Washington sehr für die Interessen Deutschlands eingetreten, wie<br />
ich zuverlässig erfahren hatte, und ich sprach ihm hierfür meinen Dank<br />
aus.<br />
De Gaulle erklärte, in der bevorstehenden Gipfelkonferenz mit Chru-<br />
schtschow gehe er davon aus, daß die Interessen Frankreichs und Deutsch-<br />
lands identisch seien. Wenn der Westen in der deutschen Frage zurück-<br />
wiche, würde sich auch für Frankreich eine sehr ernste Lage ergeben. Frank-<br />
reich und Deutschland hätten guten Grund, miteinander solidarisch zu sein.<br />
Dafür sprächen auch Gründe, die die Zukunft beider Länder berührten.<br />
De Gaulle fragte mich nach meiner Meinung über den U 2-Zwischenfall.<br />
Ich erwiderte, es sei ja allgemein bekannt, daß die Vereinigten Staaten seit<br />
Jahren in großer Höhe die Sowjetunion überflögen und dabei Fotoaufnah-<br />
men herstellten. Schon John Foster Dulles habe sich bei mir einmal beklagt,<br />
wieviel schwieriger diese Aufgabe für die Amerikaner sei im Vergleich zu<br />
den Russen, die in Amerika jederzeit Flugzeuge mieten und für Spionage-<br />
zwecke verwenden könnten. Nach meiner Überzeugung habe Chruschtschow
Die Frage einer Interimslösimg für Berlin 43<br />
diesen Zwischenfall geschickt hochgespielt. Ich sei, offen gestanden, über die<br />
Reaktion der amerikanischen Regierung auf den russischen Zornesausbruch<br />
betroffen.<br />
General de Gaulle berichtete über seine Gespräche mit Präsident Eisen-<br />
hower, mit dem er während seines kürzlichen Amerikabesuches häufig<br />
zusammengetroffen sei. In der Abrüstungsfrage sowie in bezug auf die<br />
unterentwickelten Länder sei Eisenhower ziemlich vage gewesen. Hinsicht-<br />
lich der deutschen Frage jedoch scheine Eisenhower eine entschlossene<br />
Haltung einzunehmen. Insbesondere habe er, de Gaulle, nicht das Gefühl,<br />
daß Eisenhower auf der Gipfelkonferenz eine Änderung des Berliner<br />
Status akzeptieren würde. Er, de Gaulle, habe Eisenhower gerade in diesem<br />
Punkt sehr deutlich angesprochen, und Eisenhower sei nicht zurückgewichen.<br />
Allerdings fürchte er, daß es in der Frage einer Interimslösung sicher mit<br />
Macmillan und vielleicht auch mit Eisenhower Schwierigkeiten geben<br />
könnte. Hier liege ein Gefahrenpunkt, denn obwohl Eisenhower mit Sicher-<br />
heit nicht und Macmillan wahrscheinlich nicht zu einer Aufgabe der Grund-<br />
sätze des derzeitigen Status bereit seien, wisse er doch nicht, was sie sagen<br />
würden, wenn die Frage einer Interimslösung aufkäme. Er halte es daher<br />
für erforderlich, in der am folgenden Tage stattfindenden Viererbespre-<br />
chung Eisenhower und Macmillan auf diesen Punkt festzunageln, um zu<br />
vermeiden, daß sie einem bequemen Interimsstatus zustimmten, der viel-<br />
leicht in zwei Jahren schon den Status selbst in Frage stellen könnte. Man<br />
müsse bei einem Mann wie Chruschtschow darauf achten, daß man sich auf<br />
keinen Fall zu bedeutenden Zugeständnissen bei Interimslösungen hin-<br />
reißen lasse. Ich stimmte dieser Meinung de Gaulies zu.<br />
Auf der westlichen Viererkonferenz mußte eindeutig klargestellt werden,<br />
daß es sich nicht nur um Berlin oder Deutschland handelte, sondern daß ein<br />
Nachgeben des Westens, insbesondere der Vereinigten Staaten, eine große<br />
moralische Einbuße in den Augen der Welt darstellen würde. McCloy<br />
hatte mir vor kurzem in einem Brief mitgeteilt, daß sich die Lage seit<br />
meinem Besuch in Amerika im März 1960 sehr verschlechtert hätte. McCloy<br />
hatte geschrieben, wenn es gelänge, aus dieser Gipfelkonferenz ohne<br />
schwere Einbuße herauszukommen, wäre der Westen auf der nächsten<br />
Gipfelkonferenz wesentlich stärker, und es bestünde dann die Aussicht, mit<br />
den Russen zu einer Verständigung zu kommen. Zweifellos hatte McCloy<br />
auf die amerikanischen Präsidentenwahlen angespielt. Ich selbst hielt diese<br />
Einschätzung McCloys für richtig.<br />
Chruschtschow wollte den Status Berlins ändern, die Anerkennung Pan-<br />
kows und damit die endgültige Spaltung Deutschlands und Europas er-<br />
zwingen und sein eigenes Ansehen steigern. Es war für Chruschtschow
44 De Gaulle: Deutschland bedroht weder Frankreich noch Rußland<br />
innenpolitisch bereits ein großer Gewinn, daß er zu dieser Gipfelkonferenz<br />
kommen konnte. Man durfte sich nicht durch Worte einschüchtern lassen,<br />
sondern mußte mit Ruhe und Gelassenheit fest bleiben.<br />
De Gaulle teilte diese Meinung. Bei seinem Besuch in Paris im März/<br />
April dieses Jahres"* habe Chruschtschow seine üblichen Thesen über<br />
Deutschland vorgetragen, und zwar, daß die Bundesrepublik eine Bedro-<br />
hung darstelle, ein Friedensstörer sei und so weiter. Er habe Chruschtschow<br />
darauf eine Antwort erteilt, auf die Chruschtschow, und das sei seltsam,<br />
nicht reagiert habe. Er habe ihm nämlich gesagt, es sei nicht wahr, daß die<br />
Bundesrepublik eine Bedrohung darstelle, denn wenn dies so wäre, wüßte<br />
er, de Gaulle, dies auch. Die Bundesrepublik stelle auch keine Bedrohung<br />
für Rußland dar. Dies sei also kein gutes Argument.<br />
In einem späteren Gespräch zwischen de Gaulle und mir berichtete er mir<br />
hierzu noch ergänzend, wobei allerdings nicht klar ersichtlich war, ob es sich<br />
bei diesem Gespräch um das Treffen mit Chruschtschow während dessen<br />
Staatsbesuch in Frankreich im März/April 1960 oder aber anläßlich seiner<br />
Begegnung mit ihm im Zusammenhang mit dem geplanten Gipfeltreffen im<br />
Mai 1960 handelte: Chruschtschow habe ihn gefragt, warum er denn<br />
Deutschland unterstütze. Rußland und Frankreich hätten doch zusammen<br />
gegen Deutschland Krieg geführt. Nunmehr unterstütze Frankreich Deutsch-<br />
land, das Rußland bedrohe, das eines Tages auch Frankreich und Amerika<br />
bedrohen werde! Man dürfe Deutschland nicht erlauben, sich wieder auf-<br />
zurichten. Deswegen dürfe man ihm die Wiedervereinigung, die Schaffung<br />
einer eigenen Armee und Macht nicht gestatten. Frankreich dürfe mit<br />
Deutschland keine Kompromisse schließen. Und de Gaulle wiederholte: Er,<br />
de Gaulle, habe Chruschtschow erwidert, Deutschland bedrohe Frankreich<br />
nicht, und es sei auch nicht wahr, daß es Rußland bedrohe. Es sei zwar rich-<br />
tig, daß Deutschland sich wieder aufrichte, aber es stelle keine Bedrohung<br />
dar. Aber, erklärte de Gaulle mir, sie, die Russen, oder wie sie sich jetzt<br />
nennen würden, die Kommunisten, bedrohten Frankreich. Soweit diese spä-<br />
tere Ergänzung de Gaulies.<br />
Was die Zukunft Europas anbelange, so wisse er nicht, was aus dem russi-<br />
schen Regime werde, fuhr de Gaulle fort. Sicherlich werde es sich langsam<br />
verändern, genauso wie sich das westliche System langsam verändere. Viel-<br />
leicht sei die Frage des Regimes eines Tages nicht mehr so brennend. Dafür<br />
könnten aber andere Fragen brennend werden, so zum Beispiel Rotchina.<br />
Man dürfe Europa nicht für immer in zwei gegnerische Lager spalten.<br />
Im Laufe der Unterredung gab de Gaulle noch eine weitere Äußerung<br />
Chruschtschows wieder, die er für bezeichnend für dessen Geisteshaltung<br />
* Siehe Zeittafel 4, Seite 40.
Deutschland auf der Seite des Westens 45<br />
hielt. Chruschtschow habe ihm gesagt, er wisse nicht, ob er nicht doch viel-<br />
leicht eines Tages mit mir oder meinem Nachfolger ein Abkommen schlie-<br />
ßen werde. Natürlich habe er, de Gaulle, kein Wort davon geglaubt.<br />
Ich antwortete, daß Deutschland nunmehr seinen richtigen Platz in der<br />
Politik gefunden habe, nämlich in Westeuropa. Deutschland wünsche später<br />
auch mit Osteuropa, insbesondere mit Polen, zu einem guten Verhältnis zu<br />
kommen. Sein Platz sei jedoch auf der Seite des Westens.<br />
Entscheidend sei, betonte de Gaulle, daß Deutschland auf der Seite des<br />
Westens stehe. Wenn Deutschland nicht auf der Seite des Westens stehe,<br />
wenn es Chruschtschow gelänge, Deutschland schwach zu machen oder mehr<br />
auf seine Seite zu ziehen, wäre das Gleichgewicht in Europa gestört. Dies<br />
aber würde die Kriegsgefahr erhöhen. Frankreich sähe sich dann gezwun-<br />
gen, sich noch enger mit den Vereinigten Staaten zu verbinden und auf<br />
dieser Seite in einem eventuellen Krieg mitzukämpfen. Wenn aber Deutsch-<br />
land mit dem Westen gehe, dann würde eines Tages das Gleichgewicht in<br />
Europa da sein und vielleicht sogar ein wahrer Friede herrschen können.<br />
De Gaulle berichtete mir, er hätte Chruschtschow gesagt, er, Chruschtschow,<br />
sei ein relativ neuer Mann auf der Weltbühne. Er sei ehrgeizig, was ver-<br />
ständlich sei, denn er herrsche über ein Land mit reichen Hilfsquellen, und er<br />
scheine als ein Mann der internationalen Entspannung dastehen zu wollen.<br />
Auch dies sei verständlich, und weder er, de Gaulle, noch Frankreich hätten<br />
etwas dagegen. Wenn das so sei, solle aber Chruschtschow den Westen mit<br />
der deutschen Frage jetzt in Ruhe lassen. Man solle eine Entspannung<br />
herbeiführen, und dann könne man sehen, wie man die Diskussion wieder<br />
aufnehme. Wenn Chruschtschow aber jetzt die deutsche Frage aufwerfe,<br />
werde man gar nichts erreichen. All dies habe Chruschtschow hingenom-<br />
men, ohne ein Wort darauf zu erwidern.<br />
Ich erinnerte an ein Gespräch, das ich im Herbst 1955 in Moskau mit<br />
Chruschtschow geführt und in dem Chruschtschow mich wiederholt um<br />
Hilfe gegen Amerika und gegen Rotchina gebeten hatte. Chruschtschow<br />
wolle Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen in seinen Machtbereich<br />
einbeziehen, erklärte ich de Gaulle, um Westeuropa zerstören zu können.<br />
Ich freue mich, daß de Gaulle diese Tatsache klar erkenne.<br />
General de Gaulle schnitt dann das Thema NATO an und insbesondere<br />
die Rolle Norstads. Nach seiner Meinung sei Norstad an konventionellen<br />
Waffen nicht interessiert, sondern nur an den nuklearen Waffen, die er in<br />
großem Umfang besitze. Alles, was sich auf dem Boden abspiele, sei für<br />
ihn unwichtig. Daher meine Norstad, wenn auf einer Gipfelkonferenz eine<br />
Absprache erzielt würde, die sich nur auf die Landstreitkräfte beziehe, sei<br />
dies unerheblich. Diese Ansichten beruhten auf Norstads Psychologie als
46 Macmillan beunruhigt über das Europa der Sechs<br />
Militär. Norstad verstehe nichts von den ungeheuren politischen Konse-<br />
quenzen. Er denke nur an seine militärischen Operationen und dies als<br />
Fliegergeneral. Die Staatsmänner müßten aber auch die politischen Konse-<br />
quenzen sehen. Sie könnten keiner Diskriminierung und insbesondere kei-<br />
ner Diskriminierung in der Frage der Kontrolle einer bestimmten Zone in<br />
Europa zustimmen. Entweder werde ganz Europa kontrolliert oder es<br />
werde überhaupt nicht kontrolliert.<br />
Ich stimmte dieser Meinung zu. Ich gab meiner Sorge darüber Ausdruck,<br />
ob die amerikanischen Generäle genügend militärische Kenntnisse besäßen,<br />
um alle Seiten der Probleme ausreichend zu erwägen. Ich selbst sei kein<br />
Fachmann, aber de Gaulle sei doch der Mann im Westen, der große mili-<br />
tärische Kenntnisse besitze, und ich bäte ihn, wenn die Gipfelkonferenz vor-<br />
über sei, doch einmal der dringenden Frage der militärischen Struktur der<br />
NATO seine Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
De Gaulle erwiderte, nach der Gipfelkonferenz wolle er sich sowieso mit<br />
mir über die ernsten Probleme der Verteidigung Europas und insbesondere<br />
der gemeinsamen Verteidigung Frankreichs und Deutschlands unterhalten.<br />
Ich erklärte meine Bereitschaft hierzu.<br />
Unser nächstes Thema war die EWG. Ich äußerte meine Befriedigung über<br />
die Zusammenarbeit in Brüssel; de Gaulle schloß sich der positiven Be-<br />
urteilung an. Er zeigte sich sehr befriedigt über den kürzlich gefaßten<br />
Beschluß der Sechs, den Gemeinsamen Markt bis zum 1. Januar 1961 zu<br />
beschleunigen. Der Gemeinsame Markt habe eine große wirtschaftliche und<br />
politische Bedeutung.<br />
De Gaulle berichtete dann über ein Gespräch, das er Anfang April mit<br />
Premierminister Macmillan in London geführt hatte. Macmillan habe sich<br />
sehr beunruhigt über das Europa der Sechs geäußert. Insbesondere habe<br />
Macmillan ihn, de Gaulle, gefragt, ob es nicht möglich sei, die für den<br />
1. Januar vorgesehene Beschleunigung des Gemeinsamen Marktes zu ver-<br />
hindern. De Gaulle habe erwidert, daß er darauf keine Antwort geben<br />
könne, denn dies sei eine Angelegenheit, die die Sechs zu beschließen hätten.<br />
Er wisse, daß die Frage durch die Sechs geprüft werde. Er wisse jedoch<br />
nicht, auf welches Datum sie sich einigen würden. Er meine aber nicht, daß<br />
man das Ingangkommen des Gemeinsamen Marktes verzögern, sondern<br />
vielmehr, daß man es beschleunigen solle. Wenn diese Entscheidung aber<br />
einmal gefallen sei, könne Macmillan in größter Ruhe neue Verhandlungen<br />
mit dem Gemeinsamen Markt aufnehmen.<br />
Im Laufe der Unterredung erinnerte ich de Gaulle an eine früher gegebene<br />
Zusage, deutsche Truppen zu besichtigen. Ich unterstrich, daß ich einen<br />
solchen Besuch sehr begrüßen würde, und fragte, mit wem Einzelheiten
Themen der Gipfelkonferenz 47<br />
ausgehandelt werden könnten, sobald er Zeit für einen solchen Besuch<br />
gefunden habe.<br />
General de Gaulle bedankte sich für die ihm erwiesene Ehre. Ein Datum<br />
könne er noch nicht nennen. Einzelheiten wären auf jeden Fall mit seinem<br />
persönlichen Stabschef, General Jean Olie, auszumachen.<br />
Ich gab de Gaulle von meiner Absicht Kenntnis, Debre zu einem Staats-<br />
besuch nach Bonn einzuladen.<br />
De Gaulle begrüßte diesen Gedanken. Er halte es für nützlich, wenn Debre<br />
vor ihm Bonn besuche. Er hoffe, so sagte er, nach der Gipfelkonferenz mit<br />
mir zu einem bilateralen Gespräch zusammenzukommen, um die Zusammen-<br />
arbeit zwischen Frankreich und Deutschland auf allen Gebieten zu erörtern.<br />
Hinsichtlich der militärischen Zusammenarbeit und der Frage deutscher<br />
Basen auf französischem Gebiet und so weiter seien Fortschritte zu ver-<br />
zeichnen. Im übrigen habe das Verhältnis zwischen Strauß und dem franzö-<br />
sischen Verteidigungsminister Messmer einen guten Anfang genommen.<br />
Vielleicht ergebe sich nach der Gipfelkonferenz Gelegenheit, über alle diese<br />
Dinge in Muße zu sprechen, und zwar entweder vor oder nach dem Besuch<br />
von Debre in Bonn.<br />
Zur Gipfelkonferenz selbst führte de Gaulle aus, sie habe drei Themen<br />
zu behandeln: Abrüstung, Deutschland, Entwicklungsländer. Er, de Gaulle,<br />
würde es vorziehen, wenn die deutsche Frage am Schluß zur Sprache käme.<br />
Zur Frage der Abrüstung werde die französische Seite einen Vorschlag vor-<br />
legen, der im übrigen sicher abgelehnt werde. Der Vorschlag sehe die Kon-<br />
trolle der strategischen Raketen und Flugzeuge vor. Vielleicht werde be-<br />
schlossen, einen Ausschuß einzusetzen, der diese und andere Abrüstungs-<br />
fragen zu prüfen hätte.<br />
Zur Frage der Entwicklungsländer wolle er einen ziemlich begrenzten Vor-<br />
schlag machen, nämlich die Zusammenarbeit bei der wirtschaftlichen Ent-<br />
wicklung bestimmter Gebiete und eventuell bei der Bekämpfung der einen<br />
oder anderen Krankheit. Auch hier müsse ein Ausschuß die praktischen<br />
Fragen erörtern.<br />
Vielleicht werde man auch über die allgemeinen wirtschaftlichen Beziehun-<br />
gen sprechen. Die westliche Seite denke an eine Erhöhung des Güteraus-<br />
tausches. Dieser ließe sich aber aus wirtschaftlichen Gründen nur wenig<br />
erhöhen, da die Russen nicht zahlen könnten. Aber es könnte einiges getan<br />
werden für den Austausch von Studenten, Künstlern, Wissenschaftlern, von<br />
Büchern sowie für den Fremdenverkehr. Wenn diesem Vorschlag zuge-<br />
stimmt werde, müßte auch hier ein Ausschuß die Einzelheiten prüfen. Da-<br />
mit wären schon drei Ausschüsse geschaffen und wäre einer von mir gege-<br />
benen Anregung weitgehend entsprochen.
48 Schreiben Chruschtschows an de Gaulle und Macmillan<br />
Zum Schluß erwähnte de Gaulle noch einmal den Flugzeugzwischenfall<br />
und sagte, die Vereinigten Staaten hätten durch derartige Flüge seit vielen<br />
Jahren Informationen von größter Bedeutung und Präzision gesammelt.<br />
Es sei natürlich schade, daß sich dieser Zwischenfall gerade vor der Gipfel-<br />
konferenz ereignet habe, denn das helfe Chruschtschow. Es scheine so, daß<br />
die Russen gewußt hätten, daß derartige Flüge durchgeführt würden. Nur<br />
hätten sie sich nicht träumen lassen, von welcher Qualität und Genauigkeit<br />
die Unterlagen seien, die die amerikanische Regierung hierdurch besitze.<br />
Nach Abschuß dieses armen Piloten hätten sie erfahren müssen, daß die<br />
Vereinigten Staaten über den tatsächlichen Stand der Abschußbasen auf<br />
dem laufenden seien. Chruschtschow wisse daher jetzt, daß sich die Ver-<br />
einigten Staaten überlegen fühlten, und das mache ihn wütend. Chru-<br />
schtschow habe immer gehofft, der Westen glaube, daß Rußland weiter<br />
voraus sei, als es den Tatsachen entspreche. Er, de Gaulle, sehe darin einen<br />
Hauptgrund für die wütende Haltung Chruschtschows.<br />
2. Treffen mit de Gaulle, Eisenhower und Macmillan<br />
- Gesamteindruck: „... die Bande mit Frankreich<br />
noch enger knüpfen." -<br />
Am Sonntag, dem 15. Mai 1960, nachmittags, warteten de Gaulle, Mac-<br />
millan und ich in einem dem Arbeitszimmer de Gaulles benachbarten Raum<br />
im Elysee-Palast auf Eisenhower. Wir sprachen über zwei Schreiben Chru-<br />
schtschows, die er am Vortage an de Gaulle und Macmillan, nicht an Eisen-<br />
hower, gerichtet hatte. Die Briefe enthielten Vorwürfe gegen die Vereinig-<br />
ten Staaten, gegen Eisenhower und gegen mich. Chruschtschow warf Eisen-<br />
hower vor, daß sich die amerikanische Außenpolitik von meinen Ansichten<br />
leiten lasse. In den Schreiben verlangte Chruschtschow, daß vor Beginn der<br />
Gipfelkonferenz die Vereinigten Staaten eine Erklärung abgäben, nach der<br />
sie auf weitere Flüge von Erkundungsflugzeugen über sowjetischem Gebiet<br />
verzichteten. Chruschtschow würde nur dann an den Sitzungen teilnehmen,<br />
wenn Eisenhower wegen des abgeschossenen Flugzeuges um Entschuldigung<br />
bitte und erkläre, daß derartige Flüge nicht wiederholt würden. Die Briefe<br />
waren im Gegensatz zu später folgenden Briefen in noch durchaus höf-<br />
lichem Ton gehalten.<br />
Die Pariser Tage nahmen einen sehr turbulenten Verlauf. Ich kann mir<br />
den ganzen Gang der Dinge nicht mit Bestimmtheit erklären. Ich glaube<br />
jedoch nicht, daß Chruschtschow in der Absicht nach Paris gefahren war, die<br />
Gipfelkonferenz zu torpedieren. Ich glaube eher, daß er der Ansicht war,
<strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong> auf dem Weg von seinem Haus zu dem<br />
in seinem Garten liegenden Pavillon, in dem er seine Memoiren schrieb,<br />
Winter 1966/67
'"-■?^rP.%'~<br />
%teJH<br />
1 in Park des Weißen Hauses:<br />
Präsident Kennedy und Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> mit dein damals<br />
zweijährigen Sohn Kennedys auf dem Arm. April P-Hjl<br />
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und Präsident Kennedv<br />
hei dessen Deutsehlandbesueli, Juni I9h2
Deutschland und das Gleichgewicht Europas 49<br />
es werde ihm gelingen, eine solche Zusage Eisenhowers, wie er sie in den<br />
Briefen an de Gaulle und Macmillan verlangt hatte, zu erreichen. Erst als<br />
er auf den Widerstand Eisenhowers und wohl auch auf eine Ablehnung einer<br />
Vermittlung durch de Gaulle und Macmillan stieß, steigerte er sich in<br />
seiner maßlosen Art in eine sinnlose Wut hinein. Er bot den Eindruck, als<br />
hätte er das richtige Maß verloren, wie das im Laufe der Zeit bei allen<br />
Diktatoren eintritt. Meines Erachtens hatte er fest damit gerechnet, daß<br />
Eisenhower nachgeben würde, zumal bei den bevorstehenden Präsident-<br />
schaftswahlen Eisenhower nicht wieder gewählt werden konnte, da er be-<br />
reits in zwei Wahlperioden Präsident der Vereinigten Staaten war. Er<br />
rechnete auf ein Nachgeben Eisenhowers sicher auch deshalb, weil die<br />
Republikanische Partei ihre Wahlkampagne sehr stark auf Entspannung<br />
und Frieden abgestellt hatte, im Gegensatz zu den Demokraten, die eine<br />
Verstärkung der Rüstung verlangten.<br />
Als Eisenhower eintrat, gingen wir in das eigentliche Konferenzzimmer.<br />
Unter dem Vorsitz von de Gaulle begann die Sitzung. Jeder von uns war<br />
von zwei bis drei Herren begleitet. Unter anderen war auch Premier-<br />
minister Debre anwesend.<br />
De Gaulle eröffnete die Konferenz, und nach einigen einleitenden Worten<br />
bat er mich, über die Deutschland- und Berlinfrage zu sprechen, besonders<br />
da sie auf dem Gipfeltreffen mit Sicherheit von Chruschtschow zur Sprache<br />
gebracht werden würde.<br />
Ich legte den deutschen Standpunkt ausführlich dar, wobei ich nachdrücklich<br />
betonte, daß ich nicht allein aus deutscher Sicht sprechen wolle, sondern<br />
allgemein vom europäischen Standpunkt aus. Deutschland liege nun einmal<br />
in der Mitte des Kontinents. Wenn Deutschland in russische Hände fiele,<br />
würde das Gleichgewicht Europas und das Gleichgewicht in der Welt auf<br />
das empfindlichste gestört werden, so daß es dann nur zu leicht zu großen<br />
Komplikationen kommen könnte.<br />
Anschließend nahm de Gaulle das Wort und betonte in sehr klarer und<br />
ausdrucksvoller Weise, daß Chruschtschow, wenn er wirklich eine Entspan-<br />
nung wolle, dies durch Taten erkennen lassen müsse, daß man ihm aber un-<br />
möglich ein weiteres Vordringen nach Westen gestatten könne. Das würde<br />
keine Entspannung bringen, sondern nur große Gefahren heraufbeschwö-<br />
ren. Man müsse das Chruschtschow in aller Ruhe und Entschiedenheit<br />
sagen.<br />
Nach de Gaulle sprach Eisenhower. Er machte einige allgemeine Ausfüh-<br />
rungen zur weltpolitischen Lage und stellte am Schluß die Frage, wie man<br />
- wenn man jetzt nichts tue - verhindern könne, daß die Berliner Be-<br />
völkerung die Stadt verlasse. Nach seiner Überzeugung würden die Russen
50 Vage Ausführungen Eisenhowers und Macmillans<br />
nicht von vornherein zu Handlungen schreiten, die einen Kriegsfall dar-<br />
stellen würden, sondern sich auf ständige kleine Provokationen beschränken.<br />
Ich erwiderte Eisenhower, wenn man auf das Verlangen Chruschtschows<br />
eingehe, würden die Berliner das Vertrauen zum Westen verlieren. Wer<br />
könne, würde Berlin verlassen. Das Geld würde abgezogen werden. Man<br />
bringe dann Berlin in einen Zustand, in dem es sich gegen die jetzige<br />
Unterminierung vom Osten her einfach nicht mehr halten könne.<br />
Eisenhower nahm das zur Kenntnis und stellte eine weitere Frage. Es würde<br />
ihn, wie er sagte, sehr interessieren zu hören, was ich zu dem letzten Vor-<br />
schlag Chruschtschows zu sagen hätte.<br />
Ich gab zur Antwort, daß dieser Vorschlag eine erhebliche Verschlechterung<br />
gegenüber den Verhandlungen im Sommer 1959 darstelle.<br />
Anschließend wurde das Thema einer möglichen Interimslösung für Berlin<br />
berührt. Im Laufe der Diskussion hierüber gab Eisenhower zu erkennen,<br />
er werde auf etwaige Pläne hierzu nicht eingehen.<br />
Insgesamt ist zu den Ausführungen Eisenhowers und auch Macmillans zu<br />
sagen, daß sie sehr vage waren. Beide vermieden es, sich konkret festzu-<br />
legen.<br />
Eisenhower ging natürlich auch auf den Flugzeugzwischenfall ein und<br />
meinte, offenbar solle er von Chruschtschow dazu gebracht werden, zu ihm<br />
auf den Knien zu rutschen. Man werde wohl nicht annehmen, daß er das<br />
tun werde.<br />
De Gaulle faßte am Schluß der Unterredung die ganze politische Situation<br />
in sehr überzeugender Weise zusammen und sagte unter anderem, man<br />
müsse sich doch nun darüber klarwerden, was man eigentlich von der<br />
Sowjetunion wolle. Wolle man eine Entspannung, wolle man mit ihr neue<br />
Verträge darüber schließen, dann müsse man in der Frage Berlin fest<br />
bleiben. Darin seien sich wohl alle hier Versammelten einig. Er habe jeden-<br />
falls keine Lust, eines Morgens aufzuwachen und zu hören, die Russen stün-<br />
den am Rhein.<br />
Eisenhower und Macmillan erwiderten darauf nichts. Die Außenminister<br />
ergriffen überhaupt nicht das Wort. Es entstand eine sehr merkwürdige<br />
Atmosphäre, der de Gaulle dadurch ein Ende machte, daß er erklärte, es sei<br />
jetzt alles Notwendige besprochen, und er schließe die Sitzung.<br />
Eisenhower und Macmillan standen auf, stellten sich in eine Ecke des<br />
Zimmers und sprachen miteinander. De Gaulle trat auf Eisenhower und<br />
Macmillan zu, doch sie lösten sich wieder von ihm, gingen in ein Neben-<br />
zimmer und setzten sich dort in einer Ecke zusammen. Ich ging zu ihnen<br />
und verabschiedete mich.<br />
De Gaulle begleitete mich die Treppe hinunter und meinte, die Aussichten
Deprimierender Gesamteindruck 51<br />
für das Zustandekommen der Gipfelkonferenz stünden 50 : 50. Debr6, der<br />
dabei war, erklärte, nach seinem Empfinden ständen sie 30 : 70.<br />
Ich dankte de Gaulle für seine klare Unterstützung unserer Politik.<br />
Augenscheinlich war die ungeheure Arbeit der Arbeitsgruppe zur Vor-<br />
bereitung der Gipfelkonferenz völlig zwecklos gewesen. Bei solchen Kon-<br />
ferenzen sind plötzliche Wendungen immer möglich, die eine Loslösung<br />
von vorgefaßten Meinungen fordern und rein politische Entscheidungen<br />
verlangen.<br />
In Notizen, die ich mir über diese Unterredung machte, schrieb ich, un-<br />
mittelbar unter dem Eindruck der Besprechung stehend: „Der Gesamt-<br />
eindruck, den ich hatte, war deprimierend und befestigte mich in meinem<br />
Entschluß, die Bande mit Frankreich, wie de Gaulle mir das am Tage vor-<br />
her vorgeschlagen hatte, noch enger zu knüpfen."
52<br />
Zeittafel 5<br />
19.-20. 5.1960 Der Ministerrat der EFTA erklärt sich jederzeit zu<br />
Verhandlungen mit der EWG bereit, er teilt dies dem<br />
Ministerrat der EWG offiziell mit und weist auf die<br />
gefährlichen Folgen einer Vertiefung der Gegensätze<br />
hin.<br />
20. 5.1960 Ministerpräsident Chruschtschow erklärt, der Status von<br />
Berlin werde bis zu einem neuen Gipfeltreffen nicht an-<br />
getastet werden.<br />
3. 6. 1960 Fressekonferenz Ministerpräsident Chruschtschows in<br />
Moskau. U. a. behauptet er, die WestmäcJite seien an<br />
Wiedervereinigung nicht interessiert. Eisenhower habe<br />
ihm selbst gesagt, daß USA Stärkung Deutsdilands<br />
fürditeten.<br />
3. 6.1960 Weißes Haus bezeichnet Behauptungen Chruschtschows<br />
als absolut unwahr.<br />
1. 7.1960 Die zweite der im EWG-Vertrag vorgesehenen Zoll-<br />
senkungen im EWG-Bereich um 10°lo tritt in Kraft.<br />
18. 7.1960 Die Außenminister der EWG-Staaten verabreden auf<br />
ihrer Routinesitzung in Den Haag die fortschreitende<br />
Koordinierung ihrer Außenpolitik.<br />
19. 7.1960 Protestnoten der SU an USA und BRD wegen angeb-<br />
licher Ausrüstung der Bundeswehr mit Polaris-Raketen.<br />
Hierdurch schwere Verletzung der Bestimmungen der<br />
bedingungslosen Kapitidation.<br />
21. 7.1960 Erklärung des State Department zu SU-Note vom<br />
19. 7.: Wahre Bedrohung des Friedens in Europa be-<br />
stehe in sowjetischer Drohung, in Berlinfrage einseitig<br />
vorzugehen.<br />
9. 8.1960 Antwortnote der USA auf SU-Note vom<br />
19. 7.1960: Bereitstellung von Raketen erfolge in Über-<br />
einstimmung mit NATO-Verteidigungsplänen. So-<br />
wjetische Drohungen, einseitige Maßnahmen in der
Zeittafel 5 53<br />
Deutschlandfrage zu ergreifen, stünden im Gegensatz<br />
zu konstruktiver Politik der Bundesregierung.<br />
29.-30. 7.1960 Treffen Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>s mit Staatspräsident<br />
de Gaulle in Rambouillet.
V. RAMBOUILLET<br />
1. Merkwürdige Veränderung im Verhältnis zu Frankreich<br />
- Gespräch mit Pinay am 4. Juli 1960 -<br />
In unserem Verhältnis zu Frankreich, zu de Gaulle, trat in den Wochen<br />
nach dem gescheiterten Pariser Gipfeltreffen eine merkwürdige Verände-<br />
rung ein, nicht zum Guten. Frankreichs Verhalten gegenüber der NATO<br />
war dazu angetan, sehr besorgt zu machen. Frankreichs Europapolitik schien<br />
unbestimmt und vage. Es tauchten Schwierigkeiten auf in der EWG, in der<br />
OEEC. Die Amerikaner befaßten sich ernsthaft mit einer Reform der<br />
NATO, die außer den militärischen auch die wirtschaftlichen und politi-<br />
schen Aspekte berücksichtigen sollte. Offensichtlich aufgrund französischen<br />
Drängens stand die Forderung nach einem Dreierdirektorium innerhalb<br />
oder neben der NATO in der Diskussion.<br />
In dieser Situation kam mir der Besuch des ehemaligen französischen Mini-<br />
sterpräsidenten Antoine Pinay sehr gelegen, um mit ihm, dessen Urteil ich<br />
sehr schätzte, über die Situation und die Verhältnisse in Frankreich zu<br />
sprechen. Am 4. Juli 1960 trafen wir in Bonn im Palais Schaumburg zu-<br />
sammen.<br />
Pinay war im Januar 1960 aus der Regierung ausgeschieden. Auf die Frage<br />
nach dem Grund seines Ausscheidens antwortete er, der wahre Grund hier-<br />
für sei die Kritik, die er einmal im Ministerrat an der Rede geübt habe, die<br />
der General am 3. November 1959 in der Ecole Militaire gehalten habe.<br />
Man könne sagen, daß de Gaulle mit dieser Rede der NATO den Rücken<br />
kehrte, denn er habe erklärt: Die militärische Integration sei zu Ende. Nach<br />
dieser Rede habe er, Pinay, de Gaulle aufgesucht und ihm die Frage ge-<br />
stellt, wie er die Sorge um die Sicherheit Frankreichs mit seiner Rede vom<br />
3. November 1959 in Einklang bringe. Er, Pinay, habe ihm gesagt, das<br />
französische Volk fühle sich sicher, weil es das Gefühl habe, daß ameri-<br />
kanische Streitkräfte neben den französischen stünden und ein Übergreifen<br />
der Sowjetunion auf Westeuropa eine Aggression gegen die Vereinigten<br />
Staaten bedeuten würde. Im Falle eines Angriffes brauche man also nicht<br />
wieder drei oder vier Jahre zu warten, um dann befreit zu werden, sondern<br />
es würde eine unmittelbare amerikanische Reaktion mit dem ungeheuren<br />
amerikanischen Potential erfolgen. Pinay erinnerte mich daran, daß er mir<br />
hiervon bei einer Begegnung in Paris im Dezember 1959 berichtet habe.<br />
Ich bestätigte dies und sagte ihm ganz offen, ich hätte ihm damals nicht
Kritik an de Gaulle 55<br />
geglaubt, weil ich mir einfach nicht hätte vorstellen können, daß jemand<br />
erklären könne, „die Integration ist zu Ende". Ich hätte nach meinem Ge-<br />
spräch mit ihm, Pinay, mit Debre, mit Couve de Murville und einigen<br />
anderen gesprochen. Diese hätten jedoch seinen Bericht durch ihre Äuße-<br />
rungen bestätigt. Sie hatten nämlich zu meinem Erstaunen offen erklärt,<br />
Frankreich und Deutschland müßten in der Lage sein, den Kontinent ohne<br />
die Amerikaner zu verteidigen, weil die Amerikaner über kurz oder lang<br />
abzögen.<br />
Pinay stellte fest, alle diese Herren seien bloß Funktionäre, die wie der<br />
General dächten und alles täten, was er ihnen befehle. Er, Pinay, aber sei<br />
Politiker, und er habe dem General erklärt: Wenn der General ihm sage,<br />
Frankreich könne allein für seine Sicherheit sorgen, so müsse er ihn darauf<br />
hinweisen, daß die Produktion der modernen Waffen teuer und kompliziert<br />
sei, daß Frankreich gar nicht über entsprechende Produktionsanlagen ver-<br />
füge. Aber selbst wenn Frankreich diese Waffen produzieren und finanzieren<br />
könne, so verfüge der General immer noch nicht über die Generäle und<br />
Soldaten, die diese Waffen mit einem größtmöglichen Effekt einsetzen<br />
könnten. Pinay habe dem General weiter gesagt, er müsse sich davon über-<br />
zeugen lassen, daß der Kampf nicht ein Kampf zwischen Rußland und<br />
Frankreich oder Rußland und Deutschland sei, sondern daß es sich um die<br />
Auseinandersetzung zwischen dem Kommunismus und der westlichen Kul-<br />
tur handele. Wenn sich nicht alle den Kommunismus bekämpfenden west-<br />
lichen Völker zusammenschlössen und dabei jegliche Eitelkeit und persön-<br />
lichen Stolz beiseite ließen, könnten die Russen den Westen spalten und<br />
durch psychologische Aktionen täglich Gelände gewinnen.<br />
Er werfe dem General noch etwas anderes vor. Wenn die Russen Deutsch-<br />
land angriffen und kritisierten, gleichzeitig dem General schmeichelten und<br />
ihn gegen Deutschland aufzustacheln versuchten, dann müsse man Herrn<br />
Chruschtschow sagen, daß all dies der Vergangenheit angehöre und daß<br />
man sich jetzt mit der Zukunft beschäftigen müsse. Chruschtschow habe ihm<br />
einmal die Frage gestellt, ob er denn all das Übel vergessen habe, das<br />
Deutschland dem französischen Volk zufügte. Er habe darauf geantwortet,<br />
er habe es nicht vergessen, er sei selbst Kriegsbeschädigter. Er habe auch<br />
nicht den russischen Verrat von 1917, den deutsch-russischen Pakt mit<br />
Hitler, die Schulden Rußlands Frankreich gegenüber vergessen. Wenn er<br />
sich an all diese Dinge erinnere, dann nur, um sich zu sagen, daß man sie<br />
vergessen müsse, um den Frieden zu schaffen.<br />
Während des Chruschtschow-Besuches, bemerkte ich, habe sich der General<br />
doch gut gehalten und Chruschtschow unumwunden gesagt, daß er weder<br />
in der Deutschlandfrage noch in der Berlinfrage etwas ausrichten würde.
56 Zwei Ideen in de Gaulle<br />
Ich zerbräche mir jedoch den Kopf über die Art des Generals zu denken.<br />
Ich nähme an, daß zwei Ideen in de Gaulle gegeneinander kämpften:<br />
Frankreich als große Nation und Europa. Bei meinem ersten Zusammen-<br />
treffen mit de Gaulle in Colombey-les-deux-Eglises habe er erklärt, er be-<br />
trachte es als seine Aufgabe, die Franzosen von ihrem übertriebenen Natio-<br />
nalismus abzubringen. Ich zöge in Erwägung, einen Brief an ihn zu schrei-<br />
ben und darin an den klügeren Teil des Generals zu appellieren und in<br />
einer möglichen Korrespondenz zum Ausdruck zu bringen - zwar nicht so<br />
ausgeprägt, wie Hallstein dies jetzt tue für ein supranationales Europa -,<br />
daß man die Ereignisse sich entwickeln lassen und in der europäischen Ent-<br />
wicklung mit dem zufrieden sein müsse, was zu erreichen sei. Man könne<br />
sich dabei zunächst zufriedengeben mit einer europäischen Konföderation<br />
und die Föderation erst für später ins Auge fassen. Soweit ich die fran-<br />
zösische Situation beurteilen könne, sei Frankreich noch nicht aus der Ge-<br />
fahr heraus, und es brauche de Gaulle und seine Autorität, ohne daß ich<br />
sagen könne, für wie lange.<br />
Pinay erklärte, man müsse den General ständig in Atem halten. Er habe<br />
die Tendenz, die Dinge so zu sehen, wie er sie sich wünsche, und er sei<br />
überaus hochmütig. Der Gedanke, alles beherrschen zu müssen, verfolge ihn.<br />
Man müsse ihn durch Kontakte auf den Boden der Wirklichkeit zurück-<br />
bringen.<br />
Ich warf ein, in Colombey sei der General nicht hochmütig gewesen.<br />
Pinay erwiderte, damals habe er die Schwere der Situation in Frankreich<br />
gespürt. Nachdem jedoch der wirtschaftliche Aufschwung eingesetzt habe,<br />
glaube er, Frankreich könne heute stolzer auftreten. Außerdem sei de Gaulle<br />
von den Beifallsstürmen in England und Amerika verwöhnt worden"'. Wenn<br />
de Gaulle rede, müsse man sehr vorsichtig sein, denn er manövriere dabei.<br />
Ich wies dies zurück. Ich hätte in einem zweistündigen Gespräch mit<br />
ihm am 14. Mai nicht diesen Eindruck gehabt. Allerdings hätte ich das Ge-<br />
fühl gehabt, daß verschiedene Persönlichkeiten seiner unmittelbaren Um-<br />
gebung reine Beamte seien, und gerade deshalb hätte ich Pinays Ausschei-<br />
den aus der Regierung sehr bedauert, denn er sei einer der wenigen ge-<br />
wesen, die de Gaulle die Wahrheit gesagt hätten.<br />
Pinay bemerkte, er sei nicht selbst gegangen, sondern de Gaulle habe ihn<br />
hinausgeworfen. Dies sei aus dem Kommunique, das seih Ausscheiden be-<br />
kanntgab, ersichtlich.<br />
Ich war erstaunt. Ich hatte geglaubt, man hätte die Formulierungen des<br />
Kommuniques mit Zustimmung Pinays gewählt, um das Volk nicht zu<br />
beunruhigen. Doch Pinay führte aus, de Gaulle habe fünf Tage Abwesen-<br />
* Siehe Zeittafel 4, Seite 40.
Die Zukunft Frankreichs 57<br />
heit von ihm, Pinay, ausgenutzt, um seinen Weggang vorzubereiten. Nach<br />
seiner Rückkehr habe ihm de Gaulle vorgeschlagen, den Posten eines Staats-<br />
ministers zu übernehmen. Er, Pinay, habe erwidert, daß er keinerlei Ein-<br />
schränkung seiner Befugnisse annehmen könne, da das Volk dies als Zurück-<br />
setzung und dazu noch mit Sanktion durch ihn selbst ansehen würde. Er<br />
habe aber nicht den Eindruck gehabt, weniger gut gearbeitet zu haben als<br />
die anderen. De Gaulle habe erneut vorgeschlagen, er solle den Posten<br />
eines Staatsministers übernehmen. Auf die Frage, was er denn dann zu tun<br />
hätte, habe ihm de Gaulle alle möglichen Geschichten erzählt, und da es<br />
Staatsminister gebe, die nichts täten, habe er es abgelehnt. Er sei aber nicht<br />
aus eigener Initiative weggegangen. Die Wahrheit sei, daß de Gaulle es<br />
nicht ertragen habe, wenn er, Pinay, nicht mit ihm übereinstimmte.<br />
Auf meine Frage, wie Pinay die Zukunft beurteile, zumal de Gaulle das<br />
Parlament nicht auf seiner Seite habe, führte Pinay aus: De Gaulle müsse<br />
jetzt erleben, daß sein Prestige in Frankreich im Sinken begriffen sei. Nach<br />
einer Lösung der Algerienfrage werde er also mit dem Parlament regieren<br />
müssen. Er fühle, daß die Armee und die Bevölkerung gegen ihn seien. Er<br />
wisse aber, daß er nicht gegen alle regieren könne. Deswegen müsse er<br />
entweder die genannte Lösung annehmen oder abtreten.<br />
Ich fragte Pinay, wie es denn mit seiner Partei bestellt sei. Ich würde immer<br />
meinen Leuten sagen, wenn ich einmal nicht mehr da wäre, bliebe die<br />
Partei, deren Exponent ich ja wäre. Wenn de Gaulle nicht mehr da wäre<br />
und keine Partei hinter ihm stände, sähe die Lage in Frankreich sehr schlecht<br />
aus. Meiner Meinung nach sei also die Zukunft Frankreichs labiler als die<br />
Zukunft Deutschlands.<br />
Pinay brachte in Erinnerung, de Gaulle habe seinem Land einen sehr<br />
großen Dienst erwiesen, indem er die Institutionen verändert habe, so daß<br />
man mit ihnen arbeiten könne. Er, Pinay, sei überzeugt, daß die politischen<br />
Führer sich im Falle eines Abganges von de Gaulle auf eine Persönlichkeit<br />
als Staatschef einigen würden, die mit dem Parlament regiere. Die Insti-<br />
tutionen blieben jedoch dieselben wie heute unter de Gaulle.<br />
Ich kam erneut auf ein eventuelles Schreiben an de Gaulle zurück und sagte,<br />
die Antwort darauf werde sicherlich sehr höflich sein, aber nichts Wesent-<br />
liches beinhalten. Ich fragte, wie man eine Verschlechterung des deutsch-<br />
französischen Verhältnisses vermeiden könne, denn die deutsch-französische<br />
Geschlossenheit bleibe auch weiterhin der Prüfstein und die Grundlage<br />
eines vereinigten Europa.<br />
Pinay glaubte nicht an eine Verschlechterung der Beziehungen, da de Gaulle<br />
sehr an der deutsch-französischen Zusammenarbeit interessiert sei und im<br />
übrigen die französische Öffentlichkeit die Aussöhnung besiegelt habe.
58 Pinay: Übernahme der Macht durch de Gaulle für Frankreich ein Glück<br />
Ich nahm dies nicht so ohne weiteres hin. Ich glaubte, so erklärte ich, eine<br />
gewisse Schwächung feststellen zu müssen. Als sichtbares Kennzeichen hier-<br />
für müsse doch folgendes gelten: Bislang sei man mit Couve de Murville<br />
stets einig gewesen, jetzt nicht mehr.<br />
Pinay gab zu, daß Schwierigkeiten entstanden seien, nach seinem Eindruck,<br />
seitdem de Gaulle mit Chruschtschow zusammengekommen sei. Das franzö-<br />
sische Volk sei jedoch gegen Chruschtschow und für die deutsch-französische<br />
Verständigung. Es sei erforderlich, der Öffentlichkeit das gute Verhältnis<br />
mit einflußreichen Leuten in Frankreich, wie zum Beispiel mit Guy Mollet,<br />
ihm selbst und einigen anderen klar vor Augen zu führen. Wenn de Gaulle<br />
mit der NATO brechen und die Bindung an Amerika lockern oder den Ge-<br />
meinsamen Markt verlangsamen wolle, sei die öffentliche Meinung gegen<br />
ihn.<br />
Ich fragte, ob de Gaulle auf die öffentliche Meinung hören würde.<br />
Pinay erwiderte, er könne nicht anders; denn de Gaulle regiere auf seinem<br />
Thron gegen das Parlament, aber mit der öffentlichen Meinung.<br />
Als Pinay sich schon erhoben hatte und im Begriff war, sich zu verabschie-<br />
den, bemerkte er, was er heute gesagt habe, könnte einen „unfeinen" Ein-<br />
druck hervorrufen. Er wolle deshalb feststellen, er habe alles, was er mit mir<br />
besprochen habe, auch dem General selbst schon gesagt. Er habe auch im<br />
Zusammenhang mit de Gaulies NATO-Forderungen in Paris eines Tages<br />
Präsident Eisenhower gebeten, de Gaulle gegenüber fest zu bleiben.<br />
De Gaulle habe dies erfahren und habe ihm dann den Vorwurf gemacht,<br />
selbst schon ein halber Amerikaner zu sein.<br />
Ich gab zu bedenken, mit seiner Kritik an der NATO habe de Gaulle in<br />
vielen Punkten recht. Pinay stimmte zu. Auch er habe den Amerikanern<br />
gesagt, daß man mit de Gaulle über diese Dinge sprechen müsse. Bei Ver-<br />
bündeten gebe es nicht einen, der befiehlt, während alle anderen zu ge-<br />
horchen hätten. Die Amerikaner hätten ihn jedoch auf die konkreten<br />
Schwierigkeiten hingewiesen, darauf, daß de Gaulle eine größere Rolle in<br />
der NATO spielen wolle, während es ihm nicht einmal gelungen sei, die<br />
Kommunisten aus seiner eigenen Verwaltung herauszuhalten.<br />
Ich erklärte mit Nachdruck, man müsse de Gaulle davon überzeugen, daß<br />
ohne Amerika der Westen verloren sei. Dadurch komme Amerika in der<br />
NATO eine führende Rolle zu. Pinay unterstrich diese Meinung.<br />
Abschließend wiederholte er noch einmal, daß die Übernahme der Macht<br />
durch de Gaulle in der damaligen Situation für Frankreich ein Glück ge-<br />
wesen sei. Man müsse ihn daher hinnehmen, seine Fehler sehen, sehr wach-<br />
sam sein und ihm nicht nachgeben.
2. Begegnung mit de Gaulle in Rambouillet<br />
am 29. und 30. Juli 1960<br />
In diesen Wochen gab es weitere Belastungen durch die Forderung Debres<br />
in der französischen Kammer nach einem „Dreier-Kollegium" und durch<br />
eine mir bekannt gewordene Äußerung Debres, „Staaten ohne Atombomben<br />
seien Satellitenstaaten".<br />
Am 7. Juli 1960 hatte de Gaulle einen Brief an mich gerichtet, in dem er<br />
ein baldiges Treffen zwischen uns vorschlug. Es wurde eine Begegnung in<br />
Rambouillet für den 29. und 30. Juli 1960 vereinbart.<br />
Die Besprechungen zwischen General de Gaulle und mir in Rambouillet<br />
am 29. Juli 1960 begannen unmittelbar nach meiner Ankunft. Es waren<br />
lediglich die Dolmetscher Mayer und Kusterer zugegen. Die erste Unter-<br />
redung dauerte bis 13 Uhr und wurde am Nachmittag von 16 Uhr bis<br />
20 Uhr fortgesetzt. Am Vormittag des 30. Juli fand erneut eine etwa ein-<br />
stündige Unterredung unter vier Augen statt, während am Nachmittag die<br />
beiden Außenminister und Botschafter hinzugezogen wurden.<br />
De Gaulle war, wie übrigens bei allen Besprechungen unter vier Augen,<br />
betont herzlich. Die Besprechungen wurden in großer Offenheit geführt.<br />
De Gaulle begann mit einer Erklärung über das sogenannte Dreier-Kolle-<br />
gium. Er sagte, er habe ein solches Dreier-Kollegium niemals für die NATO<br />
verlangt, sondern nur für Fragen, die für die Vereinigten Staaten, England<br />
und Frankreich gemeinsam von Interesse wären und die uns nicht be-<br />
träfen.<br />
Ich hielt dem entgegen, daß Debr^ in der Kammer ausdrücklich gefordert<br />
habe: „Ein Dreier-Kollegium innerhalb der NATO." Ich sagte weiter, daß<br />
ich über den Satz Debres, Staaten ohne Atombomben seien Satellitenstaaten,<br />
doch sehr betroffen gewesen sei. Weiter führte ich aus, seinerzeit bei der<br />
Londoner Konferenz, auf der die WEU gegründet worden sei und auf der<br />
ich auf Herstellung und Gebrauch der ABC-Waffen für die Bundesrepublik<br />
eine Verzichtserklärung abgegeben hätte, sei Außenminister Dulles zu mir<br />
gekommen und habe mir gesagt, ich wisse wohl, daß ein derartiger Verzicht<br />
nach dem Völkerrecht nur gelte rebus sic stantibus. Ich hätte darauf Dulles<br />
erwidert, daß mir das wohl bekannt sei*.<br />
De Gaulle erwiderte nichts auf diese Ausführungen.<br />
Ich fuhr fort: Ich wolle über das, was Debre' erklärt habe, nicht weiter<br />
sprechen. Wichtiger sei mir folgendes, und das habe mich traurig gestimmt.<br />
Er, de Gaulle, habe seinen Besuch in Deutschland und die Besichtigung<br />
* Siehe „<strong>Erinnerungen</strong> 1953-1955*, Kapitel IX, Seite 347.<br />
59
60 De Gaulle: NATO eine Filiale Amerikas auf dem Kontinent<br />
deutscher Truppen ad calendas graecas verschoben. De Gaulle ging hierauf<br />
nicht ein, und ich vertiefte diese Frage nicht weiter.<br />
Die Unterredungen am 29. Juli erstreckten sich in der Hauptsache auf die<br />
NATO. De Gaulle äußerte seine große Unzufriedenheit über die gegen-<br />
wärtige NATO-Organisation, und zwar wegen der Abhängigkeit Frank-<br />
reichs und Europas von Amerika. Die NATO sei, wie de Gaulle sagte,<br />
nichts anderes als eine Filiale Amerikas auf dem Kontinent. Was die<br />
Amerikaner im Ernstfall tun würden, könne kein Mensch voraussehen.<br />
Man wisse nicht, ob sie im Ernstfall ihre nuklearen Waffen zum Schütze<br />
Europas gebrauchen würden. So könne es nicht weitergehen. Er sei es<br />
Frankreich und wir seien es Europa schuldig, unsere Position gegenüber<br />
den USA zu stärken. De Gaulle sprach sogar davon, daß Frankreich even-<br />
tuell aus der NATO austreten wolle.<br />
Ich erklärte de Gaulle, daß ich seine Sorgen teile. Ich hätte schon seinerzeit<br />
mit Dulles über dieses Problem gesprochen und gefragt, ob der amerikani-<br />
sche Präsident im Ernstfall auf den roten Knopf drücken würde. Aber zur<br />
Zeit seien die Amerikaner derart mit ihrer Präsidentschaftswahl, die im<br />
November 1960 durchgeführt würde, beschäftigt, daß sie für nichts ansprech-<br />
bar seien. Auch könne jetzt kein Mensch prophezeien, wer schließlich ameri-<br />
kanischer Präsident werden und wie der Gewählte seine Regierung zu-<br />
sammensetzen würde.<br />
Ich hielte es, wie die Dinge nun einmal lägen, für klüger und aussichts-<br />
voller, wenn wir die Zeit bis zur Wahl dazu nutzten, um einen Vorschlag<br />
zur Reform der NATO auszuarbeiten, der unseren Ansichten entspräche.<br />
Diesen Entwurf sollten wir, nachdem er vorher dem NATO-Rat vorgelegt<br />
worden sei, dem neuen amerikanischen Präsidenten unterbreiten. Wir<br />
hätten dann sogleich einen Test über die Absichten des neugewählten<br />
Präsidenten hinsichtlich Europas.<br />
Wenn de Gaulle so rigoros vorgehe, wie er es soeben angedeutet hätte, so<br />
fürchtete ich, würde das Chruschtschow in seiner Hoffnung, daß der Westen<br />
auseinanderfalle, bestärken und den isolationistischen Strömungen in Ame-<br />
rika Auftrieb geben. Kennedy habe zum Beispiel, wie bekannt sei, in Reden,<br />
die er zu Beginn seiner Wahlkampagne gehalten habe, isolationistische<br />
Anwandlungen gezeigt.<br />
De Gaulle stimmte mir zu, es sei notwendig, einen Reformplan auszuarbei-<br />
ten, über den wir bei einer erneuten Zusammenkunft zwischen ihm und mir<br />
- nach seiner Meinung könnte sie etwa für die zweite Hälfte Oktober in<br />
Aussicht genommen werden - sprechen sollten.<br />
Es lag de Gaulle sehr am Herzen, eine allgemeine Kooperation, eine orga-<br />
nisierte Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland herbeizu-
De Gaulle über die EW G-Kommission 61<br />
führen. Nach seiner Meinung sollten auch die Minister häufiger zusammen-<br />
kommen, damit jedes größere Thema, das beide Staaten angehe, bespro-<br />
chen und eine gemeinsame Haltung festgelegt werde. Nach seiner Auffas-<br />
sung wäre es gut, wenn eine von den Außenministern vorzubereitende<br />
Zusammenkunft zwischen ihm und mir alle drei Monate stattfände - falls<br />
ein besonderes Ereignis einträte, auch öfter. Ich erklärte mich mit einer<br />
solchen Zusammenarbeit einverstanden.<br />
De Gaulle beklagte sich über die Tätigkeit der EWG-Kommission. Er habe<br />
zwar großen Respekt vor der Tüchtigkeit Hallsteins, aber es sei nicht trag-<br />
bar, daß diese Kommission politische Handlungen vollziehe, die an sich in<br />
die Zuständigkeit der die EWG bildenden Länder gehörten und für die<br />
diese einstehen müßten. So mische sich zum Beispiel jetzt die EWG-Kom-<br />
mission in die afrikanischen Belange ein und wolle auf Kosten ihrer Mit-<br />
glieder zur Unterstützung der unterentwickelten Länder Zuteilungen vor-<br />
nehmen, ohne die Regierungen zu fragen. Das sei nicht tragbar.<br />
Ich erwiderte de Gaulle, ich hätte unlängst ein ausführliches Gespräch mit<br />
Hallstein über die EWG gehabt. Ich hätte ihm gesagt, daß er durch sein<br />
zu schnelles Vorgehen Schaden anrichte und der EWG Feinde mache.<br />
Hallstein habe mir erwidert, es gäbe nur zwei Möglichkeiten: Entweder<br />
man gehe schnell voran, oder aber man versuche jetzt, das bisher Erreichte,<br />
und das sei nicht wenig, solide auszubauen. Ich hätte Hallstein erwidert,<br />
daß ich selbstverständlich das letztere vorziehen würde. Wenn man etwas<br />
nicht solide ausbaue, könne man auch nicht mit Erfolg weiterbauen.<br />
De Gaulle stimmte dieser Ansicht zu.<br />
Ich fuhr fort, auch ich sei der Auffassung, daß die EWG nicht politisch<br />
tätig werden dürfe. Für politische Entscheidungen sei der Ministerrat zu-<br />
ständig. Ich müsse ihm auch darin beistimmen, daß der Ministerrat zu<br />
selten und nicht genügend von der Kommission informiert würde. Jedoch<br />
die Institutionen als solche seien wichtig und notwendig.<br />
De Gaulle schnitt das Thema Berlin an. Er fragte mich, ob ich wohl schon<br />
daran gedacht hätte, daß der neugewählte Präsident in dieser Frage gleich-<br />
gültig sein oder aber möglicherweise - und sei es, um in der internationa-<br />
len Politik hervorzutreten und sich ein gewisses Ansehen zu geben -<br />
Chruschtschow in der Berlinfrage entgegenkommen könnte? Ich antwortete<br />
de Gaulle, daran hätte ich noch nicht gedacht, aber diese Möglichkeit be-<br />
stehe natürlich.<br />
De Gaulle erklärte sehr bestimmt, gleichgültig, wie sich die angelsächsi-<br />
schen Mächte verhalten würden, wenn die Berlinfrage wieder akut würde:<br />
Auf ihn könnten wir uns verlassen.<br />
Am Schluß unserer Besprechungen am 29. Juli kam de Gaulle noch einmal
62 Zukunflsgedanken de Gaulies<br />
auf Debre zurück und fragte mich, ob es bei dem Besuch Debres in Bonn<br />
im Herbst dieses Jahres bleibe. Es liege ihm sehr daran, diese Unstimmig-<br />
keiten aus der Welt zu schaffen. Ich erwiderte, Debre werde mir im letzten<br />
Drittel des September willkommen sein.<br />
Für den nächsten Tag, den 30. Juli, hatte ich eine Autofahrt nach Chartres<br />
geplant, um mir erneut die Kathedrale anzusehen. Schon bei meinem ersten<br />
Besuch in Frankreich als Bundeskanzler und Bundesminister des Auswär-<br />
tigen im April 1951 hatte ich eine Fahrt nach Chartres unternommen. Die<br />
Kathedrale von Chartres ist vor allem berühmt wegen ihrer wunderbaren<br />
Glasfenster.<br />
Am Mittag des 30. Juli traf ich mit de Gaulle zur Fortsetzung unserer<br />
Besprechungen zusammen. De Gaulle sprach in einer längeren Rede aus-<br />
führlich über seine Zukunftsgedanken. Ihr Inhalt war etwa folgender: Es<br />
gebe jetzt in der westlichen Welt vier starke Völker, nämlich Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Diese vier Staa-<br />
ten seien die tragenden Säulen des Widerstandes gegen den Kommunismus.<br />
Dementsprechend müsse auch ihr Einfluß sein. Mit der jetzigen NATO-<br />
Konstruktion, bei der immer ein Amerikaner an der Spitze stehe, sei diese<br />
Erkenntnis nicht vereinbar. Er unterstrich jedoch mehrfach, wie er das übri-<br />
gens auch am Tage vorher ausdrücklich getan hatte, daß wir ohne die Ver-<br />
einigten Staaten zu schwach seien, daß wir darum alles daransetzen müß-<br />
ten, um die Vereinigten Staaten an Europa zu binden. Aber er betonte<br />
- auch dies hatte er früher schon wiederholt gesagt -, daß die Truppen<br />
eines jeden Landes eine nationale Verantwortung fühlen müßten.<br />
Die Ausführungen de Gaulies waren von großem Ernst getragen. Sie waren<br />
sprachlich ausgezeichnet und sehr eindrucksvoll.<br />
Ich erklärte, ich sei mit der Tendenz seiner Ausführungen einverstanden.<br />
Es müsse aber absolut klar sein, daß nicht etwa eine Interpretation auf-<br />
kommen könne, als wolle sich Europa von Amerika absondern. Auch ich<br />
hätte mir seit geraumer Zeit, schon als Dulles noch Außenminister war,<br />
ernste Sorgen gemacht, wie das einmal mit dem amerikanischen Ober-<br />
kommando weitergehen würde. Man müsse die ganze Sache entwicklungs-<br />
mäßig sehen. Die NATO sei in den Jahren 1948 und 1949 geschaffen wor-<br />
den, weil man damals wegen verschiedener Unruheherde einen Krieg be-<br />
fürchtete. Deutschland sei damals noch kein Faktor gewesen. Frankreich sei<br />
schwach und auch England sei angeschlagen gewesen. Allein die Vereinig-<br />
ten Staaten waren stark, so daß ihnen, wie im Kriege selbst, auch in der<br />
Nachkriegszeit die Führung von selbst zugefallen sei. Nachdem die Ent-<br />
wicklung gezeigt habe, daß die Bedrohung durch den Kommunismus noch
Eine neue Grundlage für das atlantische Bündnis 63<br />
anhalten werde, sei es an der Zeit, eine Neuordnung vorzunehmen. Aber<br />
das müßte mit großer Vorsicht geschehen.<br />
De Gaulle nahm meine Bemerkung „mit großer Vorsicht" gelassen auf,<br />
widersprach mir nicht und betonte nochmals, daß er an der Verbindung mit<br />
den Vereinigten Staaten absolut festhalten wolle. Er habe zum Ausdruck<br />
bringen wollen, daß das atlantische Bündnis auf eine neue Grundlage ge-<br />
stellt werden müsse, die Europa vorzuschlagen hätte. Die Grundlage der<br />
heutigen NATO sei die von Amerika geführte Integration, bei der Europa<br />
nicht selbst verantwortlich sei. Dies müsse geändert werden. Wir schuldeten<br />
es unseren Ländern und Europa, die Initiative zu einer Neuordnung zu<br />
ergreifen.<br />
Zur Neuordnung Europas ließ de Gaulle deutlich erkennen, daß er nach<br />
wie vor gegen supranationale Einrichtungen sei. Er stellte fest, es gebe<br />
heute nur eine supranationale Organisation, die Montanunion. Die übrigen<br />
machten sich selbst dazu. Das Problem bestehe darin, daß diese anderen<br />
Organisationen zwar de jure dem Ministerrat unterstellt seien, de facto<br />
aber Entscheidungen selbst träfen. Er schlage keineswegs vor, diese Organi-<br />
sationen, insbesondere die EWG, abzuschaffen, denn sie müßten weiter<br />
bestehen. Sie müßten aber so reformiert werden, daß sie den Weisungen<br />
der Regierungen unterlägen. Nach seiner Meinung sei es bei der EWG und<br />
bei EURATOM eine reine Frage der Organisation. Bei der Montanunion<br />
liege das supranationale Element jedoch im Vertrag verankert und lasse<br />
sich schwer ändern.<br />
Anschließend kam de Gaulle noch einmal auf die NATO zurück und legte<br />
mir eingehend dar, wie er sich die zukünftige atlantische Allianz vorstelle.<br />
Natürlich wisse er, daß er nichts allein tun könne und daß er daher an<br />
seinen Vorstellungen gewisse Abstriche wohl werde vornehmen müssen.<br />
Die ideale Lösung sehe er jedoch wie folgt: Wie er bereits dargelegt habe,<br />
gebe es in der westlichen Welt vier große Staaten - bei eventueller Hin-<br />
zurechnung Italiens wären es fünf -, die immer große Staaten gewesen<br />
seien und immer große Staaten bleiben würden. Diese Staaten hätten eine<br />
ausgeprägte „nationale Persönlichkeit", und jedem dieser vier Staaten sei<br />
eine besondere geographische, politische und moralische Stellung in der Welt<br />
eigen. Er glaube, daß jeder dieser vier Staaten seine besondere Rolle in<br />
der Allianz spielen müsse, die auf seine nationale und geographische Situa-<br />
tion zugeschnitten sei. Nur dadurch nähmen die einzelnen Völker ein wirk-<br />
liches Interesse an ihrer Aufgabe. Wenn man aber davon ausgehe, daß<br />
jedes Land seine Rolle zu spielen habe in der Verteidigung, sei selbstver-<br />
ständlich eine Koordinierung, ja sogar eine gemeinsame Befehlsführung<br />
notwendig, nicht aber die Integration in ihrer heutigen Form. Die Integra-
64 Auf keinen Fall den amerikanischen Isolationismus stärken<br />
tion bedeute heute das rein amerikanische Kommando. Das habe zwei Nach-<br />
teile. Erstens gebe man den Vereinigten Staaten alle Rechte für die Ver-<br />
teidigung Europas in die Hand, und dabei sei man nicht einmal sicher, ob<br />
Amerika Europa sofort verteidigen wolle. Man mache sich Sorgen, weil<br />
man nicht wisse, was Amerika tue, wenn Europa angegriffen würde. Viel-<br />
leicht würde Amerika den Krieg erklären. Aber selbst dann wisse man<br />
nicht, ob es sich mit seiner ganzen Kraft für Europas Verteidigung einsetzen<br />
werde. Deutschland und Frankreich aber, das sei sicher, würden die größt-<br />
möglichen Anstrengungen unternehmen. Der Oberbefehl jedoch liege in<br />
Amerikas Hand.<br />
Der zweite Nachteil der Integration, wie sie jetzt praktiziert werde, liege<br />
darin, daß die Völker sich an der Landesverteidigung desinteressierten,<br />
weil sie gar nicht dafür verantwortlich seien. Wenn die Völker glaubten,<br />
daß General Norstad die Verantwortung für die Verteidigung trüge, stün-<br />
den sie dieser Verteidigung gleichgültig gegenüber, und dies sei schlecht.<br />
Schließlich würden durch die Integration die Regierungen „geköpft", denn<br />
die vornehmste Aufgabe einer Regierung und ihre eigentliche Legitimation<br />
sei die Landesverteidigung. Wenn sie die Verantwortung dafür abgebe,<br />
verliere sie an Würde und Autorität. Das gelte auch für die militärische<br />
Befehlsführung.<br />
In meiner Antwort ging ich zunächst auf die Gründe ein, die zu der unbe-<br />
friedigenden Situation von heute geführt hätten. Ich hätte sie bereits er-<br />
wähnt. Als die NATO geschaffen worden sei, habe es die Bundesrepublik<br />
Deutschland noch nicht gegeben. Frankreich und auch die übrigen NATO-<br />
Mitglieder seien schwach gewesen. Die einzige Großmacht seien die Ver-.<br />
einigten Staaten gewesen. Überdies sei die NATO hauptsächlich deswegen<br />
zustande gekommen, weil man für das Jahr 1950 einen Krieg befürchtet<br />
habe. Daher sei diese Organisationsform, die General de Gaulle mit In-<br />
tegration bezeichne, geschaffen worden. Diese Organisationsform sei nicht<br />
mehr zufriedenstellend. Da gebe ich de Gaulle vollkommen recht. Auch ich<br />
sei der Meinung, daß die Organisationsform, die 1948/1949 noch angemes-<br />
sen gewesen sei, den Erfordernissen der Jahre 1960 oder 1970 nicht mehr<br />
entspreche. Daher sei auch ich der Auffassung, daß man Europa lehren<br />
müsse, auf eigenen Beinen zu stehen. Schwierig sei jedoch die Überleitung.<br />
Diese müsse so erfolgen, daß Sowjetrußland nicht etwa auf den Gedanken<br />
komme, der Westen falle auseinander. Andererseits dürfe man auch auf<br />
keinen Fall den amerikanischen Isolationismus stärken. Ich erwähnte noch<br />
einmal, daß Kennedy in seinen ersten Reden in der amerikanischen Präsident-<br />
schaftswahlkampagne einen stark isolationistischen Einschlag gezeigt habe.<br />
Ich erklärte de Gaulle, daß ich mir diese Dinge genau überlegen müsse. Als
Ein starkes Europa nur gut für Amerika 65<br />
erste Reaktion vertrete ich jedoch die Meinung, daß man bei der Reform<br />
der NATO die von ihm vorgetragenen Gedanken verwerten solle. Es müsse<br />
etwas geschaffen werden, das für viele Jahrzehnte Gültigkeit hätte. Auch<br />
ich gebe zu, man könne nicht für immer damit rechnen, daß in Amerika<br />
die Verteidigung Europas für notwendig gehalten werde.<br />
De Gaulle meinte, vielleicht würde Amerika sogar noch entschlossener wer-<br />
den und der atlantischen Allianz mehr Vertrauen entgegenbringen, wenn<br />
an seiner Seite ein einiges und starkes Europa erstünde und Amerika nicht<br />
mehr allein die ganze Verantwortung zu tragen hätte. Vielleicht würden<br />
die Amerikaner dies sogar mit einem Gefühl der Erleichterung vermerken<br />
und eher geneigt sein, einem solchen Europa zu vertrauen und es zu ver-<br />
teidigen, als wenn Europa ausschließlich an den amerikanischen Rock-<br />
schößen hänge.<br />
Ich pflichtete de Gaulle vollkommen darin bei, daß Europa nicht in eine<br />
ausschließliche Abhängigkeit von Amerika geraten dürfe. Ich sähe jedoch<br />
eine große Gefahr. Ich wisse nicht, ob die Masse der Amerikaner - und man<br />
müsse berücksichtigen, daß die öffentliche Meinung in Amerika eine aus-<br />
schlaggebende Rolle spiele - überhaupt eine Vorstellung davon habe, was<br />
Europa bedeute und daß auch Amerika auf Europa angewiesen sei. Man<br />
müsse bei der Arbeit, die man in Angriff nehmen wolle, immer darauf<br />
achten, daß Amerika voll erkenne: Ein starkes Europa könne für Amerika<br />
nur gut sein.<br />
Anschließend sprachen wir noch eingehend über die künftige Gestaltung<br />
Europas. De Gaulle fragte, ob ich damit einverstanden wäre, daß man mit<br />
regelmäßigen Tagungen der Regierungschefs anfange, wobei die nächste<br />
derartige Tagung eventuell Ende Oktober stattfinden könnte. Vorher<br />
müßten natürlich auch die Außenminister sich zusammensetzen. Auf dieser<br />
Oktobertagung könnte dann insbesondere die Frage der Reform des atlan-<br />
tischen Bündnisses behandelt werden und natürlich auch die Entwicklung<br />
der Zusammenarbeit im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und mili-<br />
tärischen Bereich. Vorher müßte man selbstverständlich Italien und die<br />
Beneluxstaaten konsultieren. Wesentlich sei aber, daß Frankreich und<br />
Deutschland einig seien.<br />
Ich erklärte mein Einverständnis und legte meinerseits in sehr deutlichen<br />
Worten meine Ansichten über die künftige Gestaltung Europas dar und<br />
unterstrich die Notwendigkeit eines politischen Zusammengehens.<br />
Über das, was wir zu dieser Frage im einzelnen besprachen, gab de Gaulle<br />
am Nachmittag des 30. Juli, als die Besprechung unter Anwesenheit des<br />
deutschen Außenministers von Brentano, des französischen Außenministers<br />
Couve de Murville, des deutschen Botschafters in Paris, Blankenhorn, und
66 Eine neue Phase der Organisation Europas<br />
des französischen Botschafters in Deutschland, Seydoux, fortgesetzt wurde,<br />
folgende Zusammenfassung: Eine neue Phase der Organisation Europas<br />
solle in der Form einer organisierten Zusammenarbeit der Staaten auf<br />
wirtschaftlichem, politischem und kulturellem Gebiet sowie im Bereich der<br />
Verteidigung beginnen. Ein Anfang dieser Zusammenarbeit könne gemacht<br />
werden, indem man regelmäßige Treffen der Staats- beziehungsweise<br />
Regierungschefs etwa alle drei Monate ins Auge fasse, die natürlich von<br />
den zuständigen Ministern, hauptsächlich von den Außenministern, vor-<br />
bereitet werden müßten. Eventuelle Beschlüsse dieser Treffen seien von<br />
den Ministern in die Praxis umzusetzen.<br />
Diese Abstimmung der Regierungen bedürfe einer Unterstützung durch<br />
Kommissionen, zu denen ständige Beamte und Sachverständige, die ihren<br />
Regierungen verantwortlich blieben, abgestellt werden müßten. In einem<br />
späteren Stadium werde diese organisierte Zusammenarbeit zu vervollstän-<br />
digen sein durch eine einzige europäische Versammlung. De Gaulle er-<br />
klärte, daß weder er noch ich es für gut hielten, direkte Wahlen zu dieser<br />
Versammlung vorzusehen, sondern daß vielmehr die europäische Ver-<br />
sammlung aus Delegationen der nationalen Parlamente zusammengesetzt<br />
werden müßte und daß sie nur konsultativen Charakter besitzen dürfte.<br />
Wenn er mich richtig verstanden habe, sei ich im Grundsatz mit folgenden<br />
Gedanken einverstanden, wenn ich auch auf gewisse Schwierigkeiten der<br />
praktischen Durchführung hingewiesen habe: Diese Organisation Europas<br />
solle durch ein Votum der Völker unterschrieben werden, was den Vorteil<br />
habe, daß diese Schöpfung nicht leicht wieder rückgängig gemacht werden<br />
könne und darüber hinaus als Kundgebung der Solidarität der europäischen<br />
Völker alle, insbesondere den Osten, beeindrucken würde. Eine erste Ta-<br />
gung auf höchster Ebene könne man für Ende Oktober vorsehen.<br />
Er, de Gaulle, und ich seien übereingekommen, daß das atlantische Bündnis<br />
aufrechterhalten werden müsse, jedoch einer Reform bedürfe. Reformvor-<br />
schläge sollten von Frankreich und Deutschland gemeinsam erarbeitet und<br />
nach den amerikanischen Wahlen vorgelegt werden. Diese Frage könne<br />
ebenfalls auf der Tagesordnung für Oktober stehen.<br />
Hinsichtlich der europäischen Gemeinschaften sei bekannt, daß die Montan-<br />
union aufgrund ihres Vertrages supranational sei. Es würde daher schwierig<br />
sein, diese im Augenblick zu ändern. Hinsichtlich der anderen Gemein-<br />
schaften seien er, de Gaulle, und ich der Meinung, daß man ihnen nicht<br />
erlauben dürfe, sich zu Superstaaten zu entwickeln, da sie ja nicht die Ver-<br />
antwortung trügen. Sie müßten in ihre technische Beraterrolle verwiesen<br />
werden. Eventuell sei auch eine geringfügige Reform ihrer Organisation<br />
erforderlich. Auch dies sollte auf der Tagesordnung für Oktober stehen.
In einigen Punkten nicht völlig konform 67<br />
Es zeigte sich, daß ein kleines Mißverständnis zwischen Brentano und<br />
mir sich über die genaue Bedeutung der Darlegung von de Gaulle ergeben<br />
hatte. Daraufhin präzisierte de Gaulle seine Auffassungen wie folgt:<br />
1. Zur Organisation Europas: Die organisierte Zusammenarbeit umfasse<br />
das politische, wirtschaftliche, kulturelle Gebiet sowie das der Verteidigung.<br />
Die beabsichtigte Organisationsform solle bestehen aus regelmäßigen<br />
Tagungen auf höchster Ebene, Treffen der Minister und Kommissionen<br />
sowie einer einzigen Versammlung. Im Zusammenhang mit dieser Ver-<br />
sammlung erwähnte de Gaulle noch einmal seinen Gedanken eines mög-<br />
lichst bald abzuhaltenden Referendums.<br />
2. Diese Organisation Europas müsse begleitet sein von einer Reform der<br />
NATO, die in ihrer heutigen Gestalt nicht mehr tragbar sei, da sie einer<br />
politischen Einheit Europas keine Verantwortung bei den großen Fragen,<br />
insbesondere der Verteidigung, überlasse. Von Frankreich und Deutschland<br />
sollte ein Reformvorschlag erarbeitet werden, insbesondere von den Außen-<br />
ministern.<br />
Die im Oktober vorgesehene Tagung sei je nach dem bis dahin erreichten<br />
Stand der Vorbereitungen entweder wieder als Tagung zu zweit oder aber<br />
als Tagung der Sechs ins Auge zu fassen. Endgültiges lasse sich darüber<br />
jetzt nicht sagen. Die europäische Organisation sei nicht bilateral, sondern<br />
multilateral gedacht, obwohl ein enges französisch-deutsches Zusammen-<br />
gehen die Grundlage dieser Organisation bilde.<br />
Zu den NATO-Reformplänen sagte de Gaulle, daß diese zwar von Frank-<br />
reich und Deutschland vorgeschlagen, die anderen Vier jedoch mit einge-<br />
schaltet werden sollten. In diesem Zusammenhang wolle er übrigens eines<br />
ganz klarstellen. Nach den amerikanischen Wahlen könne Frankreich auf<br />
keinen Fall mehr lange in der NATO in ihrer heutigen Form bleiben. Das<br />
bedeute nicht, daß sich Frankreich aus dem eigentlichen atlantischen Bündnis<br />
zurückziehe, denn im Kriegsfalle würde es immer auf dieser Seite kämpfen.<br />
Aber er wolle damit sagen, daß eine Reform der NATO absolut notwendig<br />
sei. Es müßten unbedingt entsprechende Vorschläge ausgearbeitet werden.<br />
Zusammenfassend unterstrich de Gaulle, beides, Organisation Europas in<br />
der Form organisierter Zusammenarbeit der Staaten und Reform der<br />
NATO, müßte gleichzeitig erfolgen.<br />
Wir kamen überein, daß die vier anderen Mitgliedstaaten der EWG hin-<br />
sichtlich des Zieles der Organisation Europas unterrichtet und um ihre Rat-<br />
schläge gebeten werden sollten.<br />
Es zeigte sich leider in den Wochen nach unserem Treffen in Rambouillet,<br />
daß wir in einigen Punkten nicht völlig konform gingen und offensichtliche<br />
Mißverständnisse vorlagen.
68<br />
Zeittafel 6<br />
11. 8.1960 Der britische Premierminister Macmillan und Außen-<br />
minister Home besuchen Bonn. Das Gespräch mit Bun-<br />
deskanzler <strong>Adenauer</strong> ergibt: Übereinstimmung in Be-<br />
urteilung der Ost-West-Lage nach dem Scheitern der<br />
Pariser Gipfelkonferenz. Es wird Einigkeit darüber er-<br />
zielt, daß das freie Europa nicht in zwei rivalisierende<br />
Blöcke zerfallen dürfe und daß daher Pläne für eine<br />
Lösung der Probleme zwischen der EWG und EFT A<br />
ausgetauscht werden sollten.<br />
5. 9.1960 Staatspräsident de Gaulle erklärt in einer Pressekonfe-<br />
renz, die bestehenden europäischen Institutionen besäßen<br />
zu wenig Autorität. An ihrer Stelle sollten die euro-<br />
päischen Regierungen zu regelmäßigen Konsultationen<br />
auf allen Gebieten des politischen Lebens zusammen-<br />
kommen. Er fordert eine Reform der NATO und be-<br />
kennt sich zu einer Verteidigungspolitik mit nationalem<br />
Charakter.<br />
8. 9. 1960 In der Sowjetzone wird eine unbefristete Genehmi-<br />
gungspflicht für das Betreten Ost-Berlins durch Bürger<br />
der Bundesrepublik angeordnet. Bundesdeutsche Reise-<br />
pässe werden ab 13. 9.1960 bei Westberlinern von den<br />
Zonenbehörden nicht mehr anerkannt.<br />
12. 9. 1960 Noten der Westmächte an SU: Protest gegen Reise-<br />
beschränkungen in Berlin. Aufforderung an SU, SBZ-<br />
Re gierung zur Aufhebung der Sperr maßnahmen zu ver-<br />
anlassen. In den Noten wird die Verantwortung der<br />
SU für eine Aufrechterhaltung des Berlinverkehrs un-<br />
terstrichen und klargestellt, daß Berlin nicht auf dem<br />
Territorium der sogenannten DDR liegt.<br />
26. 9. 1960 Antwortnote der SU auf Westnoten vom 12. 9.: Für<br />
Regelung des innerdeutschen Reiseverkehrs ausschließ-<br />
lich SBZ zuständig. Viermächtestatut nur während der<br />
Zeit der Besatzung gültig, jedoch für SBZ durch<br />
Vertrag mit SU vom 20.9. 1955 abgelöst worden.
Zeittafel 6 69<br />
26.10.1960: Die Drei Westmächte erklären in Noten<br />
an die Sowjetregierung erneut, daß die Sowjetunion<br />
die V er antwortung für den Verkehr innerhalb Berlins<br />
und nach Berlin, insbesondere für die Luftkorridore,<br />
trägt, und stellen klar, daß Berlin nicht zum Territo-<br />
rium der SBZ gehört.<br />
1.10.1960 Der Jahreskongreß der britischen Liberalen fordert die<br />
Regierung auf, Verhandlungen über einen Beitritt Groß-<br />
britanniens zur EWG aufzunehmen.<br />
2.-7.10.1960 Der Kongreß der Labour Party in Scarborrough nimmt<br />
zwei Resolutionen zur Verteidigungspolitik an, in denen<br />
der einseitige Verzicht Großbritanniens auf eine ato-<br />
mare Aufrüstung gefordert wird.<br />
7.-8.10. 1960 Besuch von Premierminister Michel Debre und Außen-<br />
minister Couve de Murville in Bonn.
VI. HAUPTPUNKTE DER FRANZÖSISCHEN KRITIK<br />
AN DER NATO<br />
- Unterredung mit dem französischen<br />
Premierminister Michel Debre<br />
am 7. Oktober 1960-<br />
Im Herbst 1960 besuchte der französische Premierminister Michel Debre die<br />
Bundesrepublik, wie es im Sommer 1960 zwischen General de Gaulle und<br />
mir vereinbart worden war. Am Vormittag des 7. Oktober 1960 traf er,<br />
begleitet von Außenminister Gouve de Murville und einigen Herren des<br />
Quai d'Orsay, in Bonn ein. Es fand zunächst eine Besprechung zwischen<br />
Premierminister Debre und mir unter vier Augen statt, unter Anwesenheit<br />
von Dolmetscher Kusterer und dem französischen Dolmetscher Mayer. Die<br />
Besprechung wurde am Nachmittag im größeren Kreise, unter anderem in<br />
Gegenwart der Außenminister von Brentano und Couve de Murville, fort-<br />
gesetzt.<br />
In der Unterredung mit Debre, die ich zunächst mit ihm allein führte, sagte<br />
ich einleitend, ich freue mich besonders, mit ihm diese Gespräche führen zu<br />
können, zumal er bei dem Treffen mit de Gaulle in Rambouillet nicht habe<br />
zugegen sein können. In den wenigen Monaten seit Rambouillet hätten sich<br />
viele weitere Verwicklungen eingestellt, und die Spannung in der Welt<br />
hätte sich erhöht. Westeuropa und insbesondere Frankreich und Deutsch-<br />
land sähen sich immer schwierigeren und drängenderen Aufgaben gegen-<br />
über.<br />
In Rambouillet habe de Gaulle sich der Überzeugung angeschlossen, daß<br />
man alles vermeiden müsse, was bei Chruschtschow die Hoffnung verstärken<br />
könnte, daß die „kapitalistischen Staaten" im Laufe der Zeit auseinander-<br />
fallen würden. De Gaulle habe von seiner Sorge über ein NATO-Problem<br />
gesprochen, das auch nach meiner Meinung das wichtigste sei: Die historisch<br />
erklärliche Tatsache, daß die amerikanischen nuklearen Waffen nur auf<br />
Befehl des amerikanischen Präsidenten eingesetzt werden dürften. Dies sei<br />
in der früheren Situation wohl angebracht gewesen, sei aber heute nach<br />
meiner und wohl auch nach der französischen Meinung nicht mehr tragbar,<br />
da die Weltlage sich von Amerika aus gesehen manchmal etwas anders aus-<br />
nehme als vom europäischen Gesichtspunkt. Zudem fänden alle vier Jahre<br />
die amerikanischen Präsidentschaftswahlen statt, die möglicherweise eine<br />
völlig neue Persönlichkeit an die Macht brächten. Es sei für Westeuropa
NA TO und der Einsatz nuklearer Waßen 71<br />
eine wesentliche Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die westeuropäischen Völker<br />
sich gegen einen nuklear hochbewaffneten Gegner verteidigen könnten. Ich<br />
hätte de Gaulle gegenüber meine Befriedigung ausgedrückt, daß Frankreich<br />
eine Atombombe entwickelt habe, jedoch gleichzeitig darauf hingewiesen,<br />
daß es nicht leicht sei, die stark bewaffneten Staaten, die Vereinigten Staa-<br />
ten und die Sowjetunion, auf dem Gebiet des Baues nuklearer Waffen ein-<br />
zuholen. Vor einigen Wochen hätte ich am Corner See General Lauris Nor-<br />
stad und dem Generalsekretär der NATO, Paul-Henri Spaak, meine Sorge<br />
offen dargelegt. Zu meiner großen Freude hätte ich bei Norstad volles<br />
Verständnis für mein Anliegen gefunden. Norstad hatte mir bei dieser Zu-<br />
sammenkunft gesagt, er habe Präsident Eisenhower vorgeschlagen, einem<br />
Teil der NATO-Stäbe die Möglichkeit zum Einsatz von nuklearen Waffen<br />
zu geben, ohne die vorherige Zustimmung des amerikanischen Präsidenten<br />
einholen zu müssen.<br />
Ich gab Debre von einem Schreiben Eisenhowers von Anfang Oktober<br />
Kenntnis, in dem er auf diese Frage eingegangen war. Ich sagte Debre, ich<br />
würde mich freuen, wenn Debre zustimmen könnte, daß Frankreich und<br />
Deutschland mit vereinten Kräften auf eine solche Entscheidung des ameri-<br />
kanischen Präsidenten hinwirken würden, die einigen NATO-Ländern<br />
gemeinsam die Möglichkeit geben würde, im Ernstfall nukleare Sprengköpfe<br />
ohne vorherige Zustimmung des amerikanischen Präsidenten zum Einsatz<br />
zu bringen.<br />
Debre gab zur Antwort, daß er meine Sorge teile, aber nicht das Gefühl<br />
habe, daß der jetzige Präsident noch eine derartige Entscheidung treffen<br />
könnte. Er habe sogar den Eindruck, daß Eisenhower es bereits abgelehnt<br />
habe, eine Entscheidung zu treffen, indem er die Prüfung dieser Frage dem<br />
neuen Präsidenten überließe.<br />
Ich erwiderte, Norstad habe mir genau das Gegenteil gesagt, daß er näm-<br />
lich mit Eisenhower in Verhandlungen stehe und dieser versuche, eine<br />
Lösung zu finden, die auch den zukünftigen amerikanischen Präsidenten<br />
binden würde. Die Haltung der französischen Regierung sei für die dies-<br />
bezügliche Entscheidung Washingtons jedoch von großer Bedeutung. Ich<br />
hätte über diese Frage bisher nur mit Norstad, Spaak und Botschafter<br />
Stikker gesprochen, nicht aber mit Fanfani und Macmillan. Wenn die fran-<br />
zösische Regierung und insbesondere General de Gaulle sich zugunsten einer<br />
solchen jetzt zu treffenden Lösung aussprechen würde, dann sei ich der<br />
Meinung, daß man sie durchsetzen könne. Niemand kenne das Ergebnis der<br />
kommenden Präsidentschaftswahlen und somit auch nicht die Haltung des<br />
neuen Präsidenten. Für ganz Europa sei jedoch eine Lösung des Problems<br />
in dem eben besprochenen Sinne eine Lebensnotwendigkeit.
72 Amerikas Sorgen wegen der militärischen Integration<br />
Debre antwortete, er nehme meine Ausführungen gern zur Kenntnis. In<br />
seinem Gespräch mit Norstad Anfang September sowie mit Spaak am letzten<br />
Samstag habe er keineswegs den Eindruck gehabt, daß der amerikanische<br />
Präsident auch nur die Prüfung dieses Problems ins Auge gefaßt habe. Er<br />
werde über meine Ausführungen sorgfältig in Paris berichten. Sie seien für<br />
ihn aber völlig neu. Bei seinem Gespräch mit Spaak habe er den Eindruck<br />
gehabt, man sei sich des Problems zwar bewußt, aber der Überzeugung, daß<br />
keinerlei Aussichten beständen, vor Jahresende noch zu einer Lösung zu<br />
kommen. Ganz persönlich wäre er geradezu überrascht, wenn Eisenhower<br />
in der kurzen Zeit bis zum 8. November noch einen Beschluß von solcher<br />
Bedeutung fassen würde.<br />
Ich entgegnete, ich hätte nach alldem, was Norstad mir gesagt hätte, doch<br />
die Hoffnung, daß Präsident Eisenhower diesen Beschluß noch treffen<br />
würde. Man müsse alles versuchen, das zu erreichen. Man kenne den Aus-<br />
gang der Wahlen nicht, und falls Kennedy siege, werde es einige Zeit<br />
dauern, bis er die Lage genau kenne, und dann komme es noch sehr darauf<br />
an, wer seine Berater sein würden.<br />
Aus meinem Gespräch mit Norstad hatte ich den Eindruck, übrigens klang<br />
das auch aus dem Schreiben Eisenhowers durch, daß sich die Vereinigten<br />
Staaten wegen der militärischen Integration große Sorgen machten. Eisen-<br />
hower hatte in seinem Schreiben an mich die Anwesenheit amerikanischer<br />
Truppen in Europa mit der integrierten Verteidigung des NATO-Gebietes<br />
in Verbindung gebracht. Ich betrachtete diesen Satz in Eisenhowers Brief<br />
als eine besonders ernste Warnung. Ich sprach mit Debre hierüber sehr<br />
offen und erwähnte, daß ich in Rambouillet mit de Gaulle auch über die<br />
Integration gesprochen hätte. De Gaulle sei ja nicht gerade ein Freund der<br />
Integration, und er hätte schon bei früheren Gelegenheiten berechtigte Kla-<br />
gen geäußert, aber einige seiner Beschwerden seien nicht in allen Punkten<br />
gerechtfertigt. Natürlich gebe es in der jetzigen Position des NATO-Ober-<br />
befehlshabers ein Moment, das erörtert werden müsse, denn Norstad sei<br />
einerseits Oberbefehlshaber der NATO, andererseits Oberbefehlshaber der<br />
amerikanischen Streitkräfte in Europa. Als solcher unterstehe er dem ameri-<br />
kanischen Präsidenten. Als NATO-Oberbefehlshaber jedoch dürfe er nach<br />
meiner Meinung nicht dem amerikanischen Präsidenten unterstehen. Diese<br />
Frage müsse einmal in aller Ruhe erörtert werden.<br />
Es gebe weiter die Integration auf dem Rüstungsgebiet, bei den Stäben und<br />
auf einigen anderen rein militärischen Gebieten. Diese sei notwendig, wenn<br />
man sich einem so geschlossenen Block wie dem Osten gegenübersehe.<br />
Debre erläuterte das NATO-Problem aus seiner Sicht. Er erklärte, ich dürfe<br />
keinen Zweifel daran haben, daß de Gaulle das atlantische Bündnis für
Debre: Einheitliche Politik des Westens in allen Teilen der Welt 73<br />
absolut notwendig halte. Das westliche Bündnis sei für Frankreich funda-<br />
mental. Zwei Dinge bewiesen dies: Die absolute Einhaltung des NATO-<br />
Vertrages durch Frankreich und der feste Wunsch, die Anwesenheit ameri-<br />
kanischer Truppen in Europa aufrechtzuerhalten. Debre führte dann die<br />
Probleme auf, die bei der französischen Regierung und bei General<br />
de Gaulle den Wunsch zu Verbesserungen ausgelöst hätten.<br />
Das erste Problem liege jenseits des Buchstabens des NATO-Vertrages.<br />
Nach französischer Ansicht sei nicht nur für Frankreich, sondern für ganz<br />
Europa folgendes von größter Wichtigkeit: Es müsse zwischen den west-<br />
lichen Nationen in allen Teilen der Welt die gleiche Politik geben, im<br />
Mittelmeerraum, in Afrika wie in Europa. Frankreich leide darunter, daß<br />
seit Jahren nicht einmal die Anstrengung unternommen worden sei, mit<br />
den Vereinigten Staaten zu einer gemeinsamen Politik hinsichtlich des<br />
Mittelmeerraumes und Afrikas zu kommen. Die französische Regierung<br />
und vor allem auch die französische Armee hätten das Gefühl, daß man<br />
von ihnen in Europa eine absolute Solidarität verlange, während die Ver-<br />
einigten Staaten, die diese Solidarität verlangten, sie selbst nicht prak-<br />
tizierten. Dabei handele es sich um Probleme, die für Frankreich und<br />
den Westen sehr schwerwiegend seien. Die ernste Kritik an Amerika im<br />
Zusammenhang mit dem westlichen Bündnis sei also, daß die Grundlage<br />
des Atlantikpaktes gemeinsame Anstrengungen des Westens gegenüber Be-<br />
drohungen bilden müsse, die für die Zukunft des Westens in seiner Ge-<br />
samtheit genauso bedeutsam seien wie andere, die sich vor allem in Europa<br />
zeigten.<br />
Ich warf ein, ich hätte mir größte Mühe gegeben, Herter und später Eisen-<br />
hower davon zu überzeugen, daß die Vereinigten Staaten in der Nord-<br />
afrika- und vor allem der Algerienpolitik mit Europa und insbesondere mit<br />
Frankreich konform gehen müßten.<br />
Debre fuhr fort, ich könne mir gar keine Vorstellung davon machen, welche<br />
schwerwiegenden Rückwirkungen die Stimmenthaltung der Vereinigten<br />
Staaten in den Vereinten Nationen anläßlich des Tadelsvotums gegen Frank-<br />
reich im vergangenen Jahr gehabt habe. Hätten die Vereinigten Staaten<br />
damals für Frankreich gestimmt, so hätten die Rebellen die Hoffnung ver-<br />
loren, im nächsten Jahr die Angelegenheit wieder vor die UNO bringen zu<br />
können, und wahrscheinlich hätten sogar die Verhandlungen von Melun<br />
zum Erfolg geführt. Aufgrund der Stimmenthaltung der Amerikaner hät-<br />
ten die Rebellen es jedoch für möglich gehalten, die Amerikaner schließlich<br />
zu Positionen zu bringen, die de Gaulle feindlich seien.<br />
Ich warf ein, ich hätte Präsident Eisenhower bei seinem Aufenthalt in<br />
Europa im August 1959 beschworen, für Frankreich zu stimmen. Ich hätte
74 Die Gründe Frankreichs für gewisse Vorbehalte<br />
von Herter eine völlig unverständliche Antwort erhalten. Herter habe näm-<br />
lich gesagt, daß die Vereinigten Staaten als früheres Kolonialvolk sich nicht<br />
anders hätten verhalten können.<br />
Debre berührte erneut die Frage, ob in der politischen und strategischen<br />
Organisation innerhalb der NATO immer ein amerikanisches Monopol be-<br />
stehen müsse, mit anderen Worten, ob ein Einsatz von Atomwaffen nicht<br />
auch europäischen Regierungen in die Hand gegeben werden solle, anstatt<br />
ausschließlich bei der amerikanischen Regierung zu liegen. Dies sei die<br />
zweite Kritik Frankreichs an der NATO. Es erübrige sich aber, darüber zu<br />
sprechen, weil dies bereits zu Anfang des Gespräches geschehen sei.<br />
Die dritte Kritik, die General de Gaulle mir schon dargelegt habe und die<br />
sich auf die Integration beziehe, sei nur in engem Zusammenhang mit den<br />
ersten beiden Punkten zu verstehen. Wenn der Westen eine solidarische<br />
Politik verfolgen oder wenigstens eine Anstrengung zu einer solchen Politik<br />
in allen großen Fragen machen wolle und wenn es kein strategisches und<br />
atomares Monopol der amerikanischen Regierung gebe, stelle sich die Frage<br />
der Organisation der Streitkräfte völlig anders. Wenn es aber nicht möglich<br />
sei, eine atlantische politische Organisation herzustellen, die eine bessere<br />
Gleichheit zwischen den Nationen schaffe, fürchte de Gaulle, daß die mili-<br />
tärische Integration schließlich dazu führe, daß die einzelnen Regierun-<br />
gen der Möglichkeit beraubt würden, ihre Meinungen zum Ausdruck zu<br />
bringen und ihre Interessen durchzusetzen. Der General fürchte, die Inte-<br />
gration führe dazu, daß die Nationen nicht mehr das Gefühl hätten, für<br />
ihre Verteidigung selbst sorgen zu müssen, und dies würde auf die Dauer<br />
eine Schwächung des Bündnisses mit sich bringen.<br />
Es gebe aber zweierlei Arten von Integration. De Gaulle habe noch vor<br />
kurzem gewissen Formen der Integration zugestimmt, insbesondere in der<br />
Luftverteidigung, wo er Norstad gerade auf den Gebieten entgegengekom-<br />
men sei, in denen Norstad es am meisten verlangt habe. Es gebe selbstver-<br />
ständlich gewisse Vereinfachungen, wenn man Instrumente und sogar<br />
Waffen vereinheitliche, was wohlwollend betrachtet werden könne. Wo-<br />
gegen General de Gaulle sich auflehne, sei der Teil der Integration, der<br />
den Regierungen ihre volle Macht über ihre Streitkräfte und deren Befehls-<br />
führung nehme und kein unmittelbares Nationalgefühl für die Organisation<br />
der Landesverteidigung mehr aufkommen lasse.<br />
Zusammenfassend sagte Debre, er hoffe, meine Sorgen zerstreut zu haben.<br />
Es könne kein Zweifel bestehen am Willen Frankreichs, das westliche Bünd-<br />
nis und den NATO-Vertrag zu achten und mit allen Kräften darüber zu<br />
wachen, daß die Anwesenheit Amerikas in Europa aufrechterhalten werde.<br />
Die Gründe, warum Frankreich hinsichtlich der Durchführung des Ver-
Debre: Das Haupt müsse europäisch und amerikanisch sein 75<br />
träges gewisse Vorbehalte mache und warum es eine Neuorganisierung<br />
wünsche, habe er in den oben dargelegten drei Punkten geschildert.<br />
Ich bedankte mich für seine Ausführungen. Meine Sorge sei zweifach:<br />
l.Das Verhältnis zwischen Amerika und Frankreich, bei dem jede Seite<br />
voller Ressentiments gegen die andere sei, und 2. die zu starke Abhängig-<br />
keit von den Vereinigten Staaten im Bündnis. Der letzte Punkt werde ins-<br />
besondere deutlich durch die Pflicht, die Zustimmung des amerikanischen<br />
Präsidenten für den Einsatz von Atomwaffen einholen zu müssen. Wenn<br />
man diesen Strick, mit dem man angebunden sei, einmal los sei, könne man<br />
in vielen anderen Punkten mit den Amerikanern ganz anders reden. Um<br />
dies zu erreichen, müßten Frankreich und Deutschland zusammenwirken.<br />
Ich erklärte Debre, die Furcht de Gaulles, daß die Regierungen durch die<br />
Integration ihre Autorität über ihre Truppen verlören, teilte ich nicht. Man<br />
müsse ja auch nicht alle Truppen integrieren. Ich bat Debre, sich doch ein-<br />
mal folgenden Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen: Je enger die<br />
europäischen Staaten mit Amerika verbunden seien, desto stärker sei ihre<br />
innenpolitische Position. Selbst wenn man eine gewisse militärische Autori-<br />
tät der Integration opfere, gewinne man doch selbst viel an innerer Autori-<br />
tät beim eigenen Volk durch die Integration.<br />
Debre warf ein, eine Diskussion über diesen letzten Punkt, in dem er mit<br />
mir nicht ganz einig sei, würde zu weit führen.<br />
Ich betonte erneut, jeder Franzose, Holländer, Belgier, Italiener, Deutsche<br />
wisse, daß er ohne die Vereinigten Staaten gegen einen so nuklear gerüste-<br />
ten Gegner wie die Sowjetunion verloren sei. Wenn es gelänge, eine für<br />
Europa erträgliche Integration zu finden, fühle sich jeder Franzose, Deut-<br />
sche und so weiter sicher und wäre seiner Regierung dankbar dafür. Jeden-<br />
falls hätte ich hiermit schon drei Wahlen gewonnen.<br />
Debre erwiderte, jede Form einer engen militärischen Verbindung verlange<br />
ein politisches Haupt, und dieses Haupt müsse eben europäisch und ameri-<br />
kanisch sein und nicht nur wie heute rein amerikanisch, da dies auf die<br />
Dauer gefährlich sei. Vielleicht sei es kein unmittelbares Problem, aber es<br />
könnte gefährlich werden, wenn man nicht rechtzeitig Abhilfe schaffe.<br />
Ich stimmte dem zu und meinte, gerade deshalb müsse man auf eine ameri-<br />
kanische Entscheidung drängen, welche die vorherige Genehmigung des<br />
amerikanischen Präsidenten für den Einsatz von Atomwaffen aus der Welt<br />
schaffe. Abschließend gab ich zu bedenken, wenn der Kriegsfall einträte und<br />
General de Gaulle den Oberbefehl hätte, würde er sicherlich auf eine Inte-<br />
gration über alles Maß hinaus drängen.<br />
Während der Besprechung am Freitagnachmittag im größeren Kreise trafen<br />
Telegramme ein über Reden, die de Gaulle in Grenoble gehalten hatte.
76 Auseinandersetzung mit Debre<br />
Nach dem Wortlaut der Telegramme waren diese Reden mit der NATO<br />
und dem Verhältnis unter den EWG-Ländern nicht zu vereinbaren. Ich<br />
habe den Wortlaut Debre vorgelesen und ihm in sehr ernster Weise<br />
erklärt, daß die Bundesrepublik Frankreich auf diesem Wege nicht folgen<br />
würde. Er suchte die Angelegenheit zu bagatellisieren. Wegen der Ausein-<br />
andersetzung mußte der Beginn des Abendessens um eine Stunde ver-<br />
schoben werden. Debre nahm die Sache sehr ruhig hin und war keineswegs<br />
über meine Ausführungen erzürnt. Ich hatte sogar den Eindruck, daß ihm<br />
meine Ausführungen nicht unwillkommen waren. Er hielt dann bei dem<br />
Abendessen eine Rede auf mich von einer solchen Wärme und Verehrung,<br />
daß viele der deutschen Herren darüber sehr erstaunt und erfreut waren.<br />
Die Verhandlungen am zweiten Tage, die sich hauptsächlich auf die euro-<br />
päischen Angelegenheiten erstrecken sollten, verliefen ebenfalls in einer<br />
guten Atmosphäre. Auch das Schlußkommunique, das von Vertretern beider<br />
Delegationen gemacht wurde, war für uns durchaus annehmbar.<br />
Alles in allem genommen hatte ich den Eindruck von der ganzen zwei-<br />
tägigen Zusammenkunft, daß sie auf Debre gut wirken würde. Es wurde in<br />
Aussicht genommen, daß vor Beginn der NATO-Ratstagung Mitte Dezem-<br />
ber in Paris die Regierungschefs und die Außenminister der EWG-Staaten<br />
zusammenkommen sollten.
Zeittafel 7<br />
13. 10. 1960 Frankreich schlägt regelmäßige Treffen der Staats- und<br />
Regierungschefs vor.<br />
25. 10. 1960 Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy<br />
Brandt, wird von der Sozialdemokratischen Partei<br />
Deutschlands für das Amt des Regierungschefs nach<br />
den Bundestagswahlen 1961 proklamiert.<br />
1. 11. 1960 Der Vertrag über die BENELUX-Zoll- und -Wirt-<br />
schaftsunion tritt in Kraft.<br />
8. 11. 1960 Zum neuen Präsidenten der USA wird der Kandidat<br />
der Demokratischen Partei, John F. Kennedy, gewählt.<br />
Der bisherige Präsident der Rockefeller-Foundation,<br />
Dean Rusk, wird am 12. 12. 1960 zum US-Außenmini-<br />
ster ernannt.<br />
10. 11. 1960 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> vor Auslandspresse in Bonn:<br />
Amerikanisches Volk in Ablehnung von Kommunismus<br />
und Isolationismus einig. Dank an Eisenhower für feste<br />
Haltung in Deutschlandfrage. Hoffnung auf gewisse<br />
Entspannung und Klärung durch direkte Fühlungnahme<br />
zwischen USA und SU, an deren Beginn nicht regionale<br />
Teilprobleme, sondern Fragen der Abrüstung stehen<br />
sollten. Es sei zu überlegen, ob alleinige Entscheidungs-<br />
macht der USA über Einsatz von Atomwaffen auch in<br />
Zukunft bestehen bleiben solle.<br />
28. 11.-2. 12. 1960 Auf der Tagung der W EU-Versammlung in Paris kün-<br />
digt Premierminister Debre neue Initiativen zur euro-<br />
päischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Politik<br />
und Verteidigung an.<br />
30. 11. 1960 Empfehlung der WEU zum Beitritt Großbritanniens<br />
zur EWG.<br />
6. 12. 1960 Die französische Nationalversammlung nimmt das Rah-<br />
mengesetz über die Modernisierung der französischen<br />
77
78 Zeittafel 7<br />
Streitkräfte und den Aufbau der französischen Atom-<br />
streitmacht an.<br />
14. 12. 1960 Unterzeichnung eines Übereinkommens zur Umwand-<br />
lung der OEEC in die OECD durch 18 westeuropäische<br />
Staaten, USA und Kanada in Paris.<br />
18.12. 1960 Der N AT O-Ministerrat erklärt erneut seine Entschlos-<br />
senheit, die Freiheit West-Berlins zu schützen.<br />
19.-20. 12. 1960 Der Ministerrat der EWG stimmt den Vorschlägen der<br />
Kommission über die Einbeziehung der Landwirtschaft<br />
in den Gemeinsamen Markt zu, die den deutschen<br />
Bedenken Rechnung tragen. Die Bestimmungen über<br />
die Beschleunigung werden ab 1.1. 1961 auf den Han-<br />
del mit AgrarProdukten ausgedehnt.<br />
31.12. 1960 Unterzeichnung eines neuen Handelsabkommens zwi-<br />
schen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjet-<br />
union. Einbeziehung West-Berlins in das Abkommen<br />
wird durch einen Brief des deutschen Delegationslei-<br />
ters dokumentiert.<br />
6.-8. 1. 1961 Volksabstimmung über die Algerienpolitik Staatspräsi-<br />
dent de Gaulles, insbesondere über die Gewährung des<br />
Selbstbestimmungsrechts (im Mutterland: 75,4°/o Ja-<br />
Stimmen, 24,6 °/o Nein-Stimmen, Beteiligung: 74,5 °lo;<br />
in Algerien: 69°/o Ja-Stimmen, 31°/o Nein-Stimmen,<br />
Beteiligung: 60°/o).<br />
20.1.1961 Amtseinführung von Präsident Kennedy.<br />
28.-29.1.1961 Besuch des britischen Premierministers Harold Macmil-<br />
lan bei Staatspräsident de Gaulle in Rambouillet.<br />
1. 2. 1961 Präsident Kennedy auf Pressekonferenz in Washing-<br />
ton u. a.: keine Änderung der US-Haltung in Deutsch-<br />
land- und Berlinfrage.<br />
9. 2.1961 Treffen von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und des Bundes-<br />
ministers des Auswärtigen v. Brentano mit Staatspräsi-<br />
dent de Gaulle, Premierminister Debre und Außen-<br />
minister Couve de Murville in Paris.
Zeittafel 7 79<br />
10.-11. 2.1961 Pariser Konferenz der Staats- bzw. Regierungschefs der<br />
EWG-Staaten über die Frage einer engeren politischen<br />
Zusammenarbeit; Einsetzung einer Kommission von<br />
Regierungsvertretern, die Vorschläge ausarbeiten soll.
VII. EUROPA UND AMERIKA<br />
- Unterredung mit de Gaulle am 9. Februar 1961 —<br />
Zu einem Besuch de Gaulles in der Bundesrepublik im Herbst 1960 kam es<br />
nicht. Unsere nächste Begegnung war im Februar 1961 in Paris.<br />
Für den 10. und 11. Februar 1961 war aufgrund einer Initiative de Gaulles<br />
eine Staats- und Regierungschefskonferenz der sechs Mitgliedstaaten der<br />
EWG einberufen.<br />
Am 9. Februar 1961 führte ich mit de Gaulle im Elysee-Palast eine längere<br />
Unterredung. Es waren außer General de Gaulle und mir lediglich die zwei<br />
Dolmetscher Kusterer und Mayer zugegen.<br />
Ich sagte einleitend, seit unserem letzten Gespräch im Rambouillet habe sich<br />
auf kommunistischer Seite praktisch nichts geändert, auf westlicher Seite sei<br />
das bedeutendste Ereignis der Wechsel der amerikanischen Regierung. Ich<br />
kenne Präsident Kennedy persönlich nicht. Aus seinen Äußerungen hätte<br />
ich jedoch bisher einen guten Eindruck gewonnen. Kennedy werde es aber<br />
sowohl innen- als auch außenpolitisch schwer haben. Darüber hinaus hätte<br />
er in seiner Umgebung viele Primadonnen.<br />
General de Gaulle warf ein, auch er kenne Kennedy nicht persönlich, aber<br />
er kenne die Primadonnen.<br />
Ich ging auf eine Pressekonferenz Kennedys vom Vortage ein, auf der er<br />
sich entschieden zur NATO bekannt hatte. Es war ein neuer amerikanischer<br />
NATO-Botschafter, und zwar Thomas K. Finletter, ernannt worden, den ich<br />
nicht persönlich kannte, von dem ich jedoch nach dem, was ich über ihn ge-<br />
hört hatte, glaubte, daß er für die Sache des Westens gut sei. Außerdem<br />
habe Kennedy Acheson mit einem Mitarbeiterstab beauftragt, den neuen<br />
amerikanischen NATO-Botschafter insbesondere auch in Fragen der Re-<br />
organisation der NATO zu beraten. Ich hielte dies für eine erfreuliche<br />
Nachricht, denn Worte allein genügten nicht. Bei den Taten aber werde<br />
Acheson sicher eine bedeutende Rolle spielen. Wenn Acheson jetzt seine<br />
beim letzten deutsch-amerikanischen Treffen geäußerten Ansichten über die<br />
NATO in die Tat umsetze, werde die NATO aus der Stagnation heraus-<br />
kommen. Diese Stagnation herrsche auch in etwa bei den europäischen Fra-<br />
gen vor, und deshalb begrüße ich sehr die Einladung de Gaulles an die fünf<br />
Regierungschefs der EWG zu einem Gipfeltreffen.<br />
De Gaulle erklärte, die ersten Worte Kennedys hätten ihm von dem Men-<br />
schen Kennedy keinen schlechten Eindruck vermittelt, es bleibe abzuwarten,
Abkehr Amerikas von Europa? 81<br />
wie seine Taten aussehen würden. Seit der letzten Zusammenkunft mit mir<br />
sei jedoch hinsichtlich Amerikas ein latent vorhandener Tatbestand ans<br />
Tageslicht getreten: die innenpolitische Lage in den Vereinigten Staaten.<br />
Bislang habe man die Bedeutung dieses Faktors für die amerikanische<br />
Außenpolitik nicht ermessen können. Diese Bedeutung werde jedoch jetzt<br />
immer klarer zutage treten. Er sei überzeugt, daß die innenpolitische Lage<br />
Amerikas auch ihre Auswirkungen auf die amerikanische Rußlandpolitik<br />
haben werde und den amerikanischen Wunsch zur Notwendigkeit werden<br />
lasse, mit Rußland zu einer Koexistenz zu kommen. Die Amerikaner würden<br />
dabei wegen ihrer finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu<br />
großen Opfern bereit sein. Wahrscheinlich werde sich diese Lage auch auf<br />
die Haltung gegenüber Europa auswirken. Zwar betonten die Amerikaner<br />
ihr Interesse an der Aufrechterhaltung der NATO, und sie glaubten auch<br />
daran. Wie weit sie dies praktisch in die Tat umzusetzen vermöchten, bleibe<br />
abzuwarten. Hinzu komme, daß sich die Amerikaner mehr und mehr in<br />
Afrika, Asien, im Karibischen Meer und in Südamerika engagieren müßten,<br />
dann aber werde Europa für sie nicht mehr so interessant sein. Dies ergebe<br />
sich aus der Minderung der amerikanischen Hilfsquellen und der gleichzei-<br />
tigen Steigerung ihrer Verpflichtungen in anderen Teilen der Welt. Er, de<br />
Gaulle, zweifle keineswegs an dem guten Willen Kennedys, er halte ihn<br />
auch nicht für einen Isolationisten, aber seine psychologische Einstellung<br />
gegenüber Europa werde sich schnell ändern, insbesondere hinsichtlich der<br />
Wirtschafts- und Militärhilfe, die Amerika geben könne. Vielleicht täusche<br />
er, de Gaulle, sich. Auf jeden Fall aber müsse man für den Fall, daß er<br />
sich nicht täusche, auf diese Situation vorbereitet sein.<br />
Ich wies darauf hin, daß ich seit Jahren mit steigender Sorge die innen-<br />
politische Entwicklung in den Vereinigten Staaten verfolgt habe. Die größ-<br />
ten Sorgen machten mir nicht so sehr die Wirtschaftsfragen, sondern viel-<br />
mehr die soziale, administrative und erziehungsmäßige Entwicklung sowie<br />
die Rassenfrage. Die jetzige Situation überrasche mich daher nicht. Kennedy<br />
stehe vor einer ungeheuren Aufgabe. Dies sei auch den Russen bekannt, die<br />
hofften, die Vereinigten Staaten müde machen zu können. Man müsse zu<br />
Gott beten, daß ihnen dies nicht gelänge, denn sonst würden Rußland<br />
und seine Aggressivität gestärkt, und der erste Zugriff werde Westeuropa<br />
gelten. Ich sei weder pessimistisch noch vertrauensselig. Man müsse ab-<br />
warten und auf der Hut sein. Die Lage in der Welt bedrücke mich sehr,<br />
und ich hoffe von ganzem Herzen, daß es de Gaulle gelingen möge, die<br />
Algerienfrage zu lösen, damit er in seinen Entscheidungen und Handlungen<br />
freier sei.<br />
Wenn man aber keinen Optimismus mehr habe, sei alles umsonst, deswegen
82 »Die größte Gefahr ist die Zersplitterung"<br />
müsse man sich zum Optimismus zwingen. Im Dasein, daran glaubte ich, sei<br />
schließlich das Gute immer stärker als das Böse.<br />
De Gaulle sagte, er sei keineswegs der Meinung, daß Amerika erledigt sei.<br />
Amerika werde immer eine große Macht darstellen. Er habe nur die Lage<br />
analysiert, um daraus die Notwendigkeit zum Handeln zu folgern, ein<br />
Gebot, das vor allem die Europäer angehe. Nach vielen schüchternen Ver-<br />
suchen vermöge Europa heute auf eigenen Beinen zu stehen, und es könne<br />
damit die freie Welt und die Vereinigten Staaten stärken. Dies sei für ihn<br />
der wesentliche Punkt. Europa müsse entstehen. Aufgrund der inneren Lage<br />
Amerikas und aufgrund der anhaltenden starken sowjetischen Bedrohung<br />
sei jetzt vielleicht die letzte Gelegenheit gekommen. Europa müsse sich end-<br />
lich zusammenschließen. Denn wenn die Europäer zersplittert seien, dann<br />
werde es immer nur Amerika geben, von dem Europa abhänge, das aber<br />
Europa auf die Dauer gar nicht ausreichend stützen könne und vielleicht<br />
dieses eines Tages auch nicht einmal wolle. Wenn es dagegen ein vereinigtes<br />
Europa gebe, werde die freie Welt über ein neues Element verfügen, das<br />
auch für Amerika wesentlich sei, das auch Amerika helfen würde, das zu<br />
tun, was es tun müsse. „Die größte Gefahr", unterstrich de Gaulle empha-<br />
tisch, „in der Europa jetzt schwebt, ist die Zersplitterung!"<br />
Ich erklärte, in den wichtigsten Punkten seien de Gaulle und ich völlig<br />
einig. Da Amerika am Anfang einer neuen Periode stehe und die Dinge in<br />
Europa in einem Zustand der Beharrung lägen, müsse man die notwendigen<br />
Überlegungen anstellen, und daher habe ich seine Initiative zur Einberufung<br />
einer Regierungschefskonferenz der Sechs begrüßt. Bei diesen Überlegungen<br />
könnte es nützlich sein, wenn jedes europäische Land drei oder vier seiner<br />
besten Köpfe zu einer Tagung entsenden würde, die sich damit zu beschäf-<br />
tigen hätte, was Europa in dieser Lage tun könne.<br />
De Gaulle erinnerte daran, daß er in Rambouillet von einem Referendum<br />
gesprochen habe, um eine möglichst breite Unterstützung des europäischen<br />
Gedankens durch das Volk zu erreichen. Er halte dies auch für besser als<br />
die Erörterungen noch so qualifizierter Persönlichkeiten, die schließlich und<br />
letzten Endes nicht die Verantwortung trügen, da sie ja nicht regierten. Im<br />
übrigen gebe es ja bereits die europäische Versammlung in Straßburg. Er<br />
denke eher an ein praktisches Vorgehen, das natürlich gut überlegt sein<br />
müsse.<br />
Die EWG sei geschaffen worden. Ihre Entwicklung werde sogar beschleunigt<br />
werden, es werde aber noch zehn Jahre dauern, bis sie ihre volle Anwen-<br />
dung fände. Er frage sich aber, ob diese Wirtschaftsgemeinschaft lange leben<br />
werde, wenn gerade in der politischen Zusammenarbeit keine weiteren prak-<br />
tischen Schritte unternommen würden. Unter den Sechs und sogar in der
Jetzt etwas tun! 83<br />
deutschen Regierung machten sich Zentrifugalkräfte bemerkbar, die bislang<br />
nur deswegen noch nicht stark geworden seien, weil man davon ausgehe, daß<br />
die EWG auf einer politischen Grundlage beruhe. Wenn jedoch auf dem<br />
politischen Gebiet nichts weiter geschehe, fürchte er, daß die Zentrifugal-<br />
kräfte die Wirtschaftsgemeinschaft zur Auflösung treiben würden. Rein<br />
wirtschaftlich könne sowohl Deutschland als auch Frankreich ohne weiteres<br />
ohne die Wirtschaftsgemeinschaft auskommen. Genauso wie die Zölle<br />
innerhalb der Sechs gesenkt worden seien, könnte dies morgen gegenüber<br />
England und Amerika geschehen, ohne daß dies zu einer Katastrophe führen<br />
würde. Wenn sich aber die Wirtschaftsgemeinschaft auflösen würde, weil<br />
sie keine politische Ergänzung erführe, wäre Europa wohl für immer zer-<br />
splittert, und man hätte dann die historische Chance verpaßt.<br />
Ich kam auf meinen zur Diskussion gestellten Gedanken zurück und er-<br />
wähnte einen Kommuniqueentwurf, den Couve de Murville für die am<br />
folgenden Tage beginnende Konferenz ausgearbeitet hatte. Darin wurde<br />
von einer Kommission aus Regierungsvertretern gesprochen. Ich hielte es<br />
für nützlich, so wiederholte ich, wenn einige kluge politische Köpfe, die<br />
nicht direkt in der Regierung vertreten seien, ihre Ansichten äußern könn-<br />
ten, ehe diese Kommission ihre Arbeit aufnehme. Es wäre vorteilhaft, einige<br />
Parlamentarier heranzuziehen. Wenn alles nur von Regierungsstellen ge-<br />
macht würde, könnte der Kontakt zur europäischen Öffentlichkeit leiden.<br />
Dieser Kontakt sei jedoch erforderlich. Ich wies auf die verfassungs-<br />
mäßigen Unterschiede zwischen Frankreich und den übrigen EWG-Staaten<br />
hin, in denen alles in enger Verbindung mit den Parlamenten gemacht<br />
werden müsse. Daraus begründe sich mein Vorschlag, den Politikern schon<br />
vorher Gelegenheit zui Meinungsäußerung zu geben, um späteren Schwie-<br />
rigkeiten aus dem Weg zu gehen.<br />
De Gaulle gab zu, daß zweifellos gewisse institutionelle Unterschiede zwi-<br />
schen Frankreich und Deutschland bestünden, aber jeder wisse, wer in diesen<br />
beiden Staaten die Politik bestimme. Im übrigen sollten selbstverständlich<br />
die Parlamentarier mit einbezogen werden. Was er vorschlage, sei nichts<br />
„Enormes", sondern lediglich der Anfang einer konkretisierten Zusammen-<br />
arbeit zwischen den sechs Staaten, bei der selbstverständlich auch die Öffent-<br />
lichkeit und die Parlamente eine nützliche Rolle spielen könnten. Wenn man<br />
aber gar nichts unternehme, hätte man schließlich alle Meinungen gegen<br />
sich. Ich wüßte, woran er, de Gaulle, dächte, denn er hätte schon in Ram-<br />
bouillet davon gesprochen. In der Presse seien die Dinge häufig übertrieben<br />
worden, aber entweder tue man jetzt etwas oder man tue gar nichts. Wenn<br />
man gar nichts tue, befürchte er die schwersten Folgen für das Europa, das<br />
ich wolle und das auch er wünsche. Aber es gehe nicht nur um Europa, son-
84 Organisierte Zusammenarbeit zwischen den Staaten<br />
dem es gehe vor allem um Deutschland und Frankreich. Wenn man sage,<br />
man wolle Europa schaffen, dann wisse man, daß dazu mehrere Länder ge-<br />
hörten, und dieser Kreis könne sich eventuell später noch weiter ausdehnen.<br />
Das oberste Gebot und das Kernstück dabei sei jedoch das Geschehen zwi-<br />
schen Deutschland und Frankreich.<br />
Ich kam noch einmal zurück auf das Verhältnis zwischen Europa und Ame-<br />
rika und betonte, daß ich die Entwicklung in Amerika zu diesem Zeitpunkt<br />
in keiner Weise stören wolle. Man dürfe nirgends auch nur den Verdacht<br />
aufkommen lassen, als treffe Europa jetzt Vorsorge für den Fall, den es zu<br />
vermeiden suche, nämlich daß Amerika müde werde. Andererseits müsse<br />
auf dem europäischen Gebiet etwas geschehen, und deshalb hätte ich an die<br />
Möglichkeit gedacht, daß einige Parlamentarier sich zur Besprechung zu-<br />
sammenfinden sollten. Dieser Gedanke beruhe unter anderem auch auf<br />
meinem Mißtrauen gegen die Bürokratie. Wenn man diese ganz allein wir-<br />
ken lassen würde, wie es für die Kommission aus Ministerialbeamten im<br />
Kommuniqueentwurf vorgesehen sei, so hätte ich große Bedenken.<br />
Im Kommuniqueentwurf war das Wort „Konföderation" verwandt. Ich<br />
bemerkte, daß dieser Ausdruck zu Mißverständnissen führen könnte. Der<br />
deutsche Begriff hierfür sei Staatenbund. Dieser Zusammenschluß ent-<br />
spreche aber wohl nicht dem allseits gehegten Wunsch, der nämlich weiter<br />
gehe.<br />
General de Gaulle erwiderte, die Montanunion und Euratom seien keine<br />
Konföderationen. Wenn die EWG auch manchmal ein unerfreuliches sou-<br />
veränes Gebaren an den Tag lege, so bedeute sie doch praktisch die Zusam-<br />
menarbeit zwischen den Staaten, in der alle größeren Entscheidungen von<br />
den Regierungen getroffen würden. Um allen Mißverständnissen vorzubeu-<br />
gen, könne man anstatt Konföderation ohne weiteres „organisierte Zusam-<br />
menarbeit" zwischen den Staaten sagen. Zu bedenken sei, daß den Regie-<br />
rungen das Zusammenleben zur Gewohnheit werde. Dann könne man all-<br />
mählich zu präziseren Formen der Zusammenarbeit übergehen. Den ersten<br />
Schritt auf dem Weg zu dieser Gewöhnung sehe er in periodischen Treffen<br />
der Regierungschefs, der Außenminister, der Landwirtschaftsminister und<br />
der Kultus- und Informationsminister. Diese Gewohnheit werde ihre guten<br />
Auswirkungen auch auf die Vereinigten Staaten nicht verfehlen. Zwischen<br />
den Tagungen müßte eine Kommission die Arbeit vorbereiten, ohne daß sie<br />
etwas von der Verantwortung der Regierungen wahrnehme. Erörterungen<br />
zwischen den Parlamentariern könnten diese Zusammenarbeit zweifellos er-<br />
leichtern. Allerdings dürfe die Zuständigkeit der Parlamentarier und die<br />
Verantwortung der Regierungen nicht verwischt werden.<br />
Die Staaten müßten zusammenarbeiten. Im Augenblick klammere er die
Fortsetzung der Gespräche in größerem Kreis 85<br />
Verteidigungsminister aus, um weder Acheson noch Kennedy zu stören. Man<br />
könnte später darauf zurückkommen. Die Verteidigungsminister führten<br />
ohnehin von Zeit zu Zeit Gespräche miteinander. Falls ein entsprechender<br />
Beschluß am nächsten Tag zustande komme, würde er sich freuen, wenn das<br />
nächste Treffen Anfang Mai in Bonn stattfinden könnte. Diese Form der<br />
Zusammenarbeit sei keineswegs unwiderruflich und könne, wenn sie sich<br />
als nutzlos erweise, jederzeit wieder eingestellt werden. Er erachte jedoch<br />
den Beginn des Zusammenlebens für notwendig. Dieses Zusammenleben<br />
müsse beruhen auf einer besonders ausgeprägten Einigkeit zwischen Frank-<br />
reich und Deutschland, zwischen mir und ihm, de Gaulle.<br />
Am Nachmittag um 17 Uhr 30 wurde das Gespräch zwischen de Gaulle<br />
und mir im Elys6e-Palast im größeren Kreis fortgeführt, und zwar waren<br />
von deutscher Seite der Bundesminister des Auswärtigen von Brentano und<br />
Botschafter Blankenhorn, von französischer Seite Premierminister Debre<br />
und Außenminister Gouve de Murville anwesend.<br />
De Gaulle gab eine kurze Zusammenfassung des vorhergegangenen Ge-<br />
spräches unter vier Augen. Er wiederholte, daß ich besondere Aufmerksam-<br />
keit allem zukommen ließe, was Kennedy und die neue amerikanische Regie-<br />
rung insbesondere hinsichtlich der NATO täten. Ich scheine auf eine Ände-<br />
rung zu hoffen. Frankreich sei in dieser Hinsicht weniger optimistisch. Er<br />
zweifle zwar keineswegs an den guten Absichten der neuen amerikanischen<br />
Regierung, glaube jedoch, daß sich die Vereinigten Staaten jetzt in einer an-<br />
deren Situation befänden als vor einem Jahr. Einmal hätten sie mit inneren<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen und zweitens weite sich die Rivalität mit der<br />
Sowjetunion auf andere Teile der Welt aus, zum Beispiel auf Afrika,<br />
Asien, das Karibische Meer und Südamerika. Die Folge davon sei, daß Europa<br />
für die Amerikaner ein weniger unmittelbares und weniger lebenswichtiges<br />
Thema sei als in den vergangenen Jahren. Er, de Gaulle, verstehe meine<br />
Sorge, daß man in Europa nichts tun dürfe, was die Vereinigten Staaten<br />
entmutigen oder was auch nur den Anschein erwecken könnte, als wolle<br />
man sie beiseite schieben oder als zweifle man an ihnen. In diesem Punkt<br />
sei er mit mir einig, sei jedoch darüber hinaus der Meinung, daß es die<br />
Amerikaner keineswegs entmutigen werde, wenn man in Europa etwas tue,<br />
sondern daß es sie vielmehr stärken werde.<br />
Ich hätte in der Unterredung unter vier Augen gesagt, daß man auch bei<br />
europäischen Unternehmungen niemals gegen die öffentliche Meinung etwas<br />
tun dürfe. Vielmehr sollte gerade politischen Kreisen die Möglichkeit zur<br />
Erörterung des Themas Europa gegeben werden. Frankreich erhebe hier-<br />
gegen keine Einwände. Er wolle jedoch klarstellen, daß die Parlamentarier<br />
nicht an die Stelle der verantwortlichen Regierungen treten könnten.
86 Eine Art „Regierungschefskonferenz"<br />
Zusammenfassend lasse sich über die Unterredung mit mir sagen, daß er<br />
gemeinsam mit mir den übrigen Regierungschefs vorschlagen wolle, einen<br />
ersten Anfang einer politischen Zusammenarbeit zwischen den Sechs zu<br />
machen, der natürlich vor allem beruhen müsse auf einer engen Zusammen-<br />
arbeit zwischen Frankreich und Deutschland, ohne die nichts geschehen<br />
könne, mit der aber alles übrige einfach sein dürfte. Diese politische Zu-<br />
sammenarbeit müsse sich darstellen in regelmäßigen Tagungen auf Regie-<br />
rungsebene, das heißt in Zusammenkünften der Regierungschefs, der<br />
Außenminister und Informationsminister, Landwirtschaftsminister und Kul-<br />
tusminister. Über Zusammenkünfte der Verteidigungsminister wolle man<br />
zunächst auf meinen Wunsch hin nichts sagen, zumal die Zusammenarbeit<br />
gerade auf dem Verteidigungssektor in letzter Zeit gute Fortschritte gemacht<br />
habe.<br />
Die Zusammenkünfte müßten vorbereitet werden von einer Kommission<br />
aus Regierungsvertretern, deren Aufgabe es sei, die ganzen Unterlagen zu<br />
sammeln. Die weitere Entwicklung müsse man dann abwarten. Erweise sich<br />
diese Zusammenarbeit als unfruchtbar, könne man sie wieder einstellen,<br />
zeige sie aber gute Ergebnisse, so werde damit die Gewohnheit des Zusam-<br />
menarbeitens in Europa etabliert. Von den jetzigen oder den nachfolgenden<br />
Regierungen könne im Laufe der Zeit eine umfassendere Form gefunden<br />
werden. Erst müsse die Gewohnheit geschaffen, dann könne ein Vertrag<br />
unterschrieben werden.<br />
De Gaulle berichtete, daß wir in der Besprechung unter vier Augen über-<br />
eingekommen seien, eine Zusammenkunft der Regierungschefs der sechs<br />
EWG-Staaten in Bonn vorzusehen.<br />
Brentano warf die Frage der Konföderation auf. De Gaulle zeigte Ver-<br />
ständnis für diese Frage und erklärte, die Aufnahme des Wortes Konfödera-<br />
tion in das Kommunique sei keineswegs erforderlich. Die Montanunion,<br />
Euratom und in gewissem Sinne auch die EWG seien in etwa föderative<br />
Organe, wobei jedoch in der EWG die Entscheidungen von den Regierungen<br />
und nicht von der Kommission getroffen würden. Was jetzt als Studien-<br />
organ vorgeschlagen werde, sei damit nicht zu vergleichen. Es lasse sich<br />
eher als eine Art Regierungschefskonferenz bezeichnen.<br />
Anschließend ergriff Debre das Wort. Er führte aus, wenn man sich jetzt<br />
auf diesen Weg der Zusammenarbeit begebe, müsse man den bisherigen<br />
Erfahrungen in den Gemeinschaften und der Haltung der angelsächsischen<br />
Mächte Rechnung tragen. In den vergangenen Jahren habe man immer von<br />
Integration gesprochen, während man tatsächlich supranationale Behörden<br />
ins Auge gefaßt habe. Ein europäischer Zusammenschluß sei ohne gewisse<br />
Formen der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration nicht zu
... aber auch Amerika braucht Europa 87<br />
erreichen. In der Vergangenheit habe man jedoch Institutionen schaffen<br />
wollen, die der Verantwortung der Regierungen entgleiten würden.<br />
Das zweite Problem sei, daß man sich über die Ziele und Methoden der<br />
beiden angelsächsischen Verbündeten klar sein müsse. Europa brauche Ame-<br />
rika, aber Amerika brauche auch Europa. In Frankreich sehe man vielleicht<br />
mehr als in Deutschland, daß die Unterstützung, die Amerika bislang<br />
Europa angedeihen ließ, davon ausgegangen sei, daß Amerika nur ameri-<br />
kanische Interessen im Auge habe. Er halte es für notwendig, ganz klar-<br />
zumachen, daß ein Bündnis zwischen Europa und Amerika nur dann auf<br />
solider Grundlage ruhe, wenn Amerika sich bewußt zu werden bemühe, daß<br />
es spezifisch europäische Interessen gebe. Großbritannien habe bislang mit<br />
den Vereinigten Staaten in besonderer Weise verbündet sein wollen. Man<br />
müsse gleichzeitig die Zusammenarbeit anfangen und Großbritannien die<br />
Möglichkeit geben, sich dieser Zusammenarbeit anzuschließen, wenn es die<br />
gleichen Verpflichtungen zu übernehmen bereit sei.<br />
Bei den jetzigen Vorhaben müsse man sich einmal Rechenschaft ablegen<br />
über die bisherigen Erfahrungen, und auf der anderen Seite müsse man den<br />
beiden angelsächsischen Mächten die eigene Haltung klarmachen.<br />
Ich erwiderte, Debres Urteil über Amerika klinge hart, und ich könne die-<br />
sem Urteil nicht zustimmen. Es sei schließlich natürlich, daß jeder Staat<br />
seine Außenpolitik nach seinen eigenen Interessen betreibe. Man dürfe<br />
weiter nicht vergessen, in welcher Not sich Europa nach dem Kriege befand<br />
und daß es Amerika gewesen sei, das Europa daraus befreit habe. Man<br />
werde die Weiterentwicklung in Amerika abwarten müssen. Ich glaubte<br />
sicher, daß die Vereinigten Staaten einen engen Zusammenschluß der Sechs<br />
begrüßen würden.<br />
Ich fuhr fort, de Gaulle habe darauf hingewiesen, daß der wirtschaftliche<br />
Zusammenschluß allein nicht genüge, sondern eine politische Ergänzung<br />
erfahren müsse. Hier müsse jetzt ein Anfang gemacht werden. Man werde<br />
dann sehen, welches der nächste Schritt sein müsse. Diese Methode sei viel-<br />
leicht besser, als wenn man zuerst die Verträge formulierte und sich erst<br />
dann an die Arbeit begebe.<br />
Anschließend ergriff de Gaulle noch einmal das Wort. Er kam auf die Aus-<br />
führungen Debris bezüglich Amerikas zurück und meinte, Debr£ habe<br />
sicher keinen Tadel an den Vereinigten Staaten beabsichtigt. Je stärker<br />
Europa in den Augen Amerikas sei, desto beruhigter sei Amerika und desto<br />
eher bereit zur Zusammenarbeit. Wenn Europa dagegen gespalten sei, sei<br />
die Gefahr sehr groß, daß sich Amerika abwende oder diese Zersplitterung<br />
ausnutze.<br />
De Gaulle kam dann auf seine kürzlichen Unterredungen mit dem britischen
88 England und der Gemeinsame Markt<br />
Premierminister Macmillan, die er am 28. und 29. Januar in Rambouillet<br />
geführt hatte, zu sprechen. Ihm sei eine Änderung im Ton des Premier-<br />
ministers gegenüber Europa und insbesondere gegenüber dem Gemein-<br />
samen Markt aufgefallen. Er hätte in der Unterredung mit Macmillan ver-<br />
sucht klarzulegen, daß die Sechs nichts tun wollten, was sich gegen Groß-<br />
britannien richte. Wenn sich in der Praxis gewisse Abmachungen über die<br />
Zölle zwischen dem Gemeinsamen Markt und Großbritannien oder den<br />
Sieben erreichen ließen, wodurch der Handel erleichtert würde, habe Frank-<br />
reich absolut nichts dagegen. Deutsch-britische Sachverständigengespräche<br />
seien wohl bereits im Gange, eventuell würden auch britisch-französische<br />
Sachverständigengespräche aufgenommen. Sehr viel sei da wohl nicht zu er-<br />
reichen, aber der gute Wille sei vorhanden.<br />
Eines sei klar, und Macmillan habe dies auch nicht bestritten: Wenn man<br />
die europäische Organisation weiterführen wolle, müsse man einfach einen<br />
gemeinsamen Zolltarif haben, sonst sei es kein Gemeinsamer Markt. Eng-<br />
land könne sich aufgrund seiner Wirtschaftslage und wegen seiner Common-<br />
wealth-Verpflichtungen dem Gemeinsamen Markt nicht anschließen. Eng-<br />
land um jeden Preis in den Gemeinsamen Markt hineinzuzwingen, sei un-<br />
durchführbar. Man könne und wolle auch nicht die Zerstörung des Common-<br />
wealth verlangen, denn es sei gut, wenn der Westen über England mit dem<br />
Commonwealth Verbindung habe.<br />
Zusammenfassend möchte er über seine Gespräche mit Macmillan sagen, es<br />
scheine, als ob sich Macmillan auf Europa hinbewege, sei es wegen der<br />
britischen wirtschaftlichen Belange oder weil er zu der jetzigen amerikani-<br />
schen Regierung weniger Vertrauen als früher habe, da Kennedy einer<br />
anderen Generation angehöre. Immerhin sei nicht ausgeschlossen, daß Eng-<br />
land eines Tages zu einem Zusammenschluß bereit sei. Diese Möglichkeit<br />
sei heute jedoch noch nicht gegeben.
Zeittafel 8<br />
16. 2. 1961 Premierminister Macmillan betont vor dem Unterhaus<br />
die britische Bereitschaft, an politischen Konsultationen<br />
der Sechs teilzunehmen.<br />
22.-23. 2. 1961 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und Bundesminister des Aus-<br />
wärtigen v. Brentano führen in London mit Premier-<br />
minister Macmillan, Außenminister Home und Lord-<br />
siegelbewahrer Heath Besprechungen über Fragen der<br />
westlichen und speziell der europäischen Zusammen-<br />
arbeit.<br />
27. 2. 1961 Der britische Lordsiegelbewahrer Heath erklärt vor<br />
dem Ministerrat der WEU die britische Bereitschaft,<br />
die Frage einer Assoziierung mit der EWG im Hin-<br />
blick auf die Schwierigkeiten Großbritanniens im Com-<br />
monwealth und auf dem Agrarsektor zu überprüfen.<br />
1.-3. 3. 1961 Vor der Beratenden Versammlung des Europarates in<br />
Straßburg erklärt der französische Außenminister Couve<br />
de Murville, das erklärte Ziel der französischen Regie-<br />
rung sei der völlige Zusammenschluß aller europäischen<br />
Länder.<br />
6. 3. 1961 Aufwertung der D-Mark um 4,75 °/o.<br />
5.-8. 3. 1961 US-Sonderbotschafter Harriman in Bonn zu Gedanken-<br />
austausch mit Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>, dem er ein per-<br />
sönliches Schreiben Kennedys überbringt. Gespräche<br />
über Fragen der westlichen Verteidigung, Deutschland-<br />
problem, Zahlungsschwierigkeiten.<br />
8. 3. 1961 Auf Pressekonferenz erklärt Harriman: US-Regierung<br />
an frühere Berlin-Vorschläge nicht gebunden, werde bei<br />
neuen Berlin-Verhandlungen eigene Vorschläge machen.<br />
9. 3. 1961 Rusk auf Pressekonferenz in Washington zu Äußerun-<br />
gen Harrimans: wesentliche Elemente der US-Berlin-<br />
Politik unverändert. US-Truppen bleiben zur Sicherung<br />
der Freiheit von Stadt und Bewohnern in West-Berlin.<br />
89
90 Zeittafel 8<br />
19.-21. 3.1961 George Ball, Unterstaatssekretär im State Department,<br />
in Bonn, Besuch bei Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und Be-<br />
sprechungen mit Bundeswirtschaftsminister Erhard und<br />
Bundesfinanzminister Etzel über die deutsche Beteili-<br />
gung an Entwicklungshilfe.<br />
8. 4.1961 Premierminister Macmillan erklärt in einer Rede in<br />
den USA, Großbritannien könne und müsse mit der<br />
EWG zusammenarbeiten, ohne seine Interessen oder<br />
die des Commonwealth zu schädigen.<br />
9. 4.1961 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> führt in Rhöndorf mit dem<br />
Vorsitzenden des Ausschusses für NATO-Fragen im<br />
State Department, Dean Ache son, Besprechungen über<br />
NA TO-Tragen.<br />
10. 4.1961 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> tritt vor US-Journalisten in<br />
Bonn für Stärkung der NATO und stärkere Betonung<br />
der amerikanischen Führungsrolle innerhalb der NATO<br />
ein. Verständnis dafür, wenn Kennedy Pläne zur Schaf-<br />
fung atomarer Streitmacht in der NATO zunächst zu-<br />
rückstelle und versuche, mit SU zu Einigung in Ab-<br />
rüstungsfragen zu gelangen.<br />
11.-17. 4.1961 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> in USA. Am 12. und 13. 4.<br />
Besprechungen mit Präsident Kennedy unter Teilnahme<br />
der Außenminister v. Brentano und Rusk. Hierüber<br />
Kommunique: U. a. Standpunkt bekräftigt, daß Deutsch-<br />
land- und Berlinfrage nur auf Grundlage des Selbst-<br />
bestimmungsrechtes lösbar; verstärkte politische Zu-<br />
sammenarbeit in der NATO unentbehrlich; Probleme<br />
einer allgemeinen und kontrollierten Abrüstung; Ab-<br />
stimmung von Hilfsmaßnahmen der Industrieländer der<br />
freien Welt; Probleme der Zahlungsbilanz; wichtige<br />
Rolle der EWG inmitten der Atlantischen Gemein-<br />
schaft.<br />
Kennedy erneuert Verteidigungsversprechen der USA<br />
für NA TO, BRD und West-Berlin, Teilnahme Bundes-<br />
kanzler <strong>Adenauer</strong>s an Senatssitzung in Washington. An-<br />
schließend Besuch <strong>Adenauer</strong>s in Texas als Gast von<br />
Vizepräsident Johnson.
VIII. ERSTE BEGEGNUNG MIT PRÄSIDENT KENNEDY<br />
- Besuch in den USA im April 1961 -<br />
Der am 8. November 1960 neu gewählte Präsident der Vereinigten Staaten,<br />
John F. Kennedy, und seine neue Administration konzentrierten sich in den<br />
ersten Monaten ihrer Amtsübernahme darauf, ein möglichst vollständiges<br />
Bild der Weltsituation zu erhalten und sich soweit wie möglich zu infor-<br />
mieren. Vom 5. bis 8. April 1961 weilte der britische Premierminister Mac-<br />
millan zu Konsultationen in Washington, ich war anschließend eingeladen.<br />
Im Mai würde der italienische Ministerpräsident Fanfani einer Einladung<br />
nach Washington folgen, und für Ende Mai, Anfang Juni plante Präsident<br />
Kennedy einen Besuch in Paris in Erwiderung des Staatsbesuches, den Staats-<br />
präsident de Gaulle im vergangenen Sommer in Washington gemacht hatter<br />
Am 11. April 1961 flog ich nach Washington. Kennedy, der erst 43 Jahre<br />
alt war, wurde mir von maßgeblichen Amerikanern als eine Persönlichkeit<br />
bezeichnet, die über ein ausgeprägtes politisches Fingerspitzengefühl ver-<br />
füge. Mir wurde gesagt, er habe sich eingehend mit Fragen der Geschichte<br />
befaßt, und aus den von ihm veröffentlichten Büchern gehe hervor, daß er<br />
ein großes Verständnis für politische Zusammenhänge habe. Nach meinen<br />
zweitägigen Beratungen mit ihm fand ich diese Schilderungen im großen<br />
und ganzen bestätigt. Er bewies eine schnelle Auffassungsgabe und verband<br />
mit klarer Gedankenführung den Sinn für das Wesentliche. Vor allem schien<br />
er auch eine gesunde Portion Mißtrauen zu besitzen. Er hatte die Eigen-<br />
schaft, zuhören zu können, und machte den Eindruck, daß er sehr fleißig<br />
war. Negativ fand ich allerdings, daß er zu viele „Köche" zu haben schien.<br />
Ich hoffte, dies würde sich im Laufe der Zeit ändern.<br />
Am 12. April 1961 um 10 Uhr traf ich im Weißen Haus zu einem ersten<br />
Gespräch mit Präsident Kennedy zusammen. Bundesminister von Brentano,<br />
Staatssekretär Carstens und Botschafter Grewe begleiteten mich. Von ame-<br />
rikanischer Seite nahmen außer dem Präsidenten an dem Gespräch teil<br />
Außenminister Rusk, Botschafter Dowling und Assistant Secretary Kohler<br />
vom State Department.<br />
Kennedy entsprach der Vorstellung, die ich mir von ihm von Bildern und<br />
von Schilderungen gemacht hatte. Er war bemüht, mir einige Freund-<br />
lichkeiten zu sagen. Wie alle seine Vorgänger im Weißen Haus und das<br />
gesamte amerikanische Volk, so versicherte er mir, hätte auch er eine große<br />
Hochachtung vor Deutschland und vor mir.
92 Kennedy: Amerika entschlossen, die NATO zu stärken<br />
Dann stieg er jedoch sofort in ein politisches Gespräch ein. Im Interesse der<br />
gemeinsamen Sicherheit müsse das deutsch-amerikanische Verhältnis stark<br />
sein. Ich möge doch bitte darlegen, welche Ansichten ich hierzu und<br />
auch welche Ratschläge ich zu geben hätte, wie dieses Verhältnis und wie<br />
die Stellung Westeuropas und die gemeinsame Sicherheit gestärkt werden<br />
könnten. Diese Sicherheit beziehe sich nicht nur auf Berlin und Westdeutsch-<br />
land, sondern auch auf Amerika.<br />
In den vergangenen zwölf Jahren hätte ich die wichtigen politischen Fragen<br />
aus verständlichen Gründen vor allem vom europäischen Standpunkt aus<br />
betrachtet und beurteilt, begann ich. In den Vereinigten Staaten würden sie<br />
hauptsächlich unter amerikanischen Gesichtspunkten verfolgt. Ich hätte die<br />
gesamte Entwicklung seit 1945 stets sehr genau beobachtet. Ich hoffte nun-<br />
mehr, in diesem Gespräch mit ihm, Präsident Kennedy, über diese Entwick-<br />
lung und über meine Ansichten zur gegenwärtigen Situation diskutieren zu<br />
können. Dieses zu tun, liege mir sehr am Herzen.<br />
Kennedy erwähnte das Gespräch, das ich mit Acheson am Sonntag, dem<br />
9. April, kurz vor meinem Abflug in die Vereinigten Staaten geführt hatte"*.<br />
Er hoffe, ich hätte aus diesem Gespräch die feste Versicherung entnehmen<br />
können, daß Amerika entschlossen sei, die NATO zu stärken, die amerika-<br />
nischen Streitkräfte in Europa und in der Bundesrepublik zu belassen und<br />
eher zu verstärken als zu verringern. Alle in Washington angestellten Er-<br />
wägungen hätten sich in Richtung auf eine Stärkung der NATO bewegt,<br />
um damit die in der NATO enthaltenen Garantien für den Schutz der<br />
Bundesrepublik noch zu erhöhen. Er versichere, betonte er sehr entschieden,<br />
daß die Vereinigten Staaten sich an ihre früheren Verpflichtungen gebunden<br />
fühlten und sie noch verstärken wollten.<br />
„Das mehrstündige Gespräch mit meinem alten Freund Acheson war sehr<br />
offen und klar. Es hat mir einen guten Eindruck gemacht", bestätigte ich.<br />
„Acheson hat Ihnen sicher auch gesagt, daß die Vereinigten Staaten beab-<br />
sichtigen, die konventionellen Streitkräfte zu erhöhen.** Das Gespräch be-<br />
gann, neuralgische Punkte zu berühren. Kennedy erwähnte, er habe gehört,<br />
man sei in einigen Kreisen Deutschlands besorgt, daß durch diese geplan-<br />
ten Maßnahmen die Aussichten für die Verteidigung Westdeutschlands<br />
verringert würden und eventuell sogar der Abzug von Atomwaffen beab-<br />
sichtigt sei und daß hiermit die Sowjetunion zu einem konventionellen<br />
Angriff ermutigt werden könnte. Sicherlich habe Acheson mir berichtet, daß<br />
keine der amerikanischen Überlegungen eine Verminderung der Verpflich-<br />
tung zur Verteidigung der Bundesrepublik beabsichtige und daß die Ver-<br />
einigten Staaten zum Einsatz von Atomwaffen bereit seien, wenn dies<br />
* Siehe Zeittafel 8, Seite 90.
„Seit mehreren Jahren stirbt die NATO langsam ab" 93<br />
für die Verteidigung der Bundesrepublik und der NATO-Staaten erforder-<br />
lich sei. Was die amerikanische Regierung beabsichtige, sei eine wirksamere<br />
Befehlsgewalt und Kontrolle. Es solle auch verhindert werden, daß Atom-<br />
waffen versehentlich eingesetzt würden. Der Einsatz von Atomwaffen, das<br />
seien die Bestrebungen, müsse das Ergebnis einer wohlüberlegten gemein-<br />
samen Entscheidung sein.<br />
Acheson hatte hiervon gesprochen, und ich bestätigte auch dies. In den ver-<br />
gangenen Jahren hätte ich mich oft gefragt, welch trauriges Bild Europa für<br />
amerikanische Augen bieten müsse. Dies sei auch einer der Gründe für das<br />
Nachlassen der NATO. Es komme noch ein weiterer Punkt hinzu. Die Ver-<br />
einigten Staaten seien zu nachlässig gewesen und hätten von ihrem morali-<br />
schen Recht zur Führung keinen Gebrauch gemacht. Ich sei sehr erfreut<br />
gewesen, von Acheson zu hören, daß sich dies nunmehr ändern werde. Einen<br />
Satz von Acheson hätte ich besonders begrüßt. Acheson hätte gesagt: „Das<br />
Wohl und Wehe der Vereinigten Staaten ist das Wohl und Wehe West-<br />
europas, und das Wohl und Wehe Westeuropas ist das Wohl und Wehe<br />
der Vereinigten Staaten." Diese Wahrheit hätte ich in den vergangenen<br />
Jahren von amerikanischer Seite selten so klar ausgesprochen gehört. Dieser<br />
Satz hätte mir eine Last von der Seele genommen, die ich schon seit meh-<br />
reren Jahren trüge.<br />
Kennedy fragte interessiert: „Welcher Artist denn diese Last und in welchen<br />
Punkten sind Sie, besonders mit der NATO, unzufrieden, und auf welche<br />
Weise haben die Vereinigten Staaten gefehlt?"<br />
„Seit mehreren Jahren stirbt die NATO langsam ab", gab ich zur Antwort.<br />
„Die Mitgliedstaaten erfüllen ihre Verpflichtungen nicht genügend. Die<br />
Konsultation ist spärlich, und die amerikanische Führung, der ich so unge-<br />
heuren Wert beimesse, ist zu zurückhaltend gewesen. Leider, das muß ich<br />
feststellen, auch schon unter meinem Freund Dulles." Ich berichtete Kennedy,<br />
ich hätte einmal zu Dulles gesagt, daß die Vereinigten Staaten in der NATO<br />
nicht die Rolle spielten, die ihrer Stärke und Bedeutung angemessen sei.<br />
Dulles habe mir darauf erwidert, man brauche sich doch Europa nur einmal<br />
anzusehen: Frankreich sei schwach, Italien ebenfalls, und England halte sich<br />
zurück. Die Vereinigten Staaten blieben nur so lange in Europa, solange die<br />
Bundesrepublik ihre Verpflichtungen erfülle. „Diese Malaise und diese<br />
Krankheit der NATO liegen also schon Jahre zurück, und deshalb bin ich<br />
über die Erklärung Achesons so sehr erfreut gewesen. Meine Sorge bezieht<br />
sich vor allem auf die allgemeine Tendenz mangelnder Stärke!"<br />
„Denken Sie dabei an die militärischen Verpflichtungen der NATO-Mit-<br />
glieder oder woran denken Sie?"<br />
Ich erwiderte, in der heutigen Welt lasse sich die militärische Seite vom
94 Die Bedeutung der Konsultation<br />
Politischen nicht trennen. Der NATO fehle es an Leben und Aktivität.<br />
Wenn er, Präsident Kennedy, nunmehr der NATO dieses Leben einhauchen<br />
würde, wäre dies eine historische Aufgabe und Leistung. Zu dieser schweren<br />
Aufgabe wünschte ich ihm, Kennedy, alle Kraft.<br />
Kennedy wiederholte, die Vereinigten Staaten würden weiterhin ihre Streit-<br />
kräfte aufrechterhalten und stärken. Sie würden auch die anderen Mitglied-<br />
staaten zur Stärkung ihrer Streitkräfte auffordern. Kennedy fragte mich,<br />
wie denn die Vereinigten Staaten nach meiner Ansicht ihrer Aufgabe in<br />
Westeuropa noch wirksamer gerecht werden könnten.<br />
„Für den Geist der NATO", so erklärte ich, „ist die Konsultation außer-<br />
ordentlich wichtig. Wenn die einzelnen NATO-Mitglieder wissen, daß die an-<br />
deren Mächte und insbesondere die Vereinigten Staaten sie auch in den Fra-<br />
gen konsultieren, die mittelbar Auswirkungen auf den Schutz und die Sicher-<br />
heit aller haben, dann wird eine ganz andere Atmosphäre entstehen."<br />
Hinzu komme die wirtschaftliche Seite. Acheson habe mir erklärt, daß der<br />
Präsident der europäischen Integration großen Wert beimesse. Diese Inte-<br />
gration sei in all den vergangenen Jahren mein großes Ziel gewesen. Ich<br />
hätte den Eindruck, daß Großbritannien in absehbarer Zukunft der Euro-<br />
päischen Wirtschaftsgemeinschaft beitreten werde. Zwar zierten sich die<br />
Engländer noch etwas, und Macmillan könne nicht über seinen eigenen<br />
Schatten springen, aber die jüngeren Mitglieder der britischen Regierung<br />
seien für ernsthafte Verhandlungen mit dem Ziel des Beitritts. Dieser Bei-<br />
tritt Großbritanniens zur EWG sei eine absolute Notwendigkeit, denn die<br />
Spaltung in zwei Wirtschaftsgruppen habe auch eine Auswirkung auf die<br />
Politik und auf die allgemeine Atmosphäre. Ich begrüßte es deshalb, daß<br />
die amerikanische Regierung eine Forcierung ernsthafter Verhandlungen<br />
unterstütze.<br />
Auch das wirtschaftliche Verhältnis zwischen Amerika und Westeuropa sei<br />
außerordentlich wichtig wegen der starken gegenseitigen Beeinflussung, die<br />
auch Auswirkungen auf das politische Ziel, die Freiheit zu bewahren,<br />
beinhalte. Hier seien viele Aufgaben zu meistern. Im übrigen glaubte ich,<br />
daß einige NATO-Mitglieder sich ihre NATO-Vertretungen daraufhin an-<br />
sehen müßten, ob diese für die Meisterung dieser großen Fragen auch aus-<br />
reichend besetzt seien. Das Niveau der NATO müsse gehoben und das<br />
NATO-Verfahren den Erfordernissen angepaßt werden.<br />
Die Bedrohung der Freiheit durch Rußland bestehe überall. Europa jedoch<br />
sei für Rußland von besonderer Bedeutung. Ich wüßte nicht, ob er, Kennedy,<br />
über mein Gespräch mit Chruschtschow im Herbst 1955 unterrichtet sei, ein<br />
Gespräch, bei dem Chruschtschow aus seinem Herzen keine Mördergrube<br />
gemacht und mir gegenüber von den beiden Gegnern gesprochen habe,
„Führung ist kein Befehlen" 95<br />
denen sich Rußland in der Welt gegenübersehe: die Vereinigten Staaten<br />
und Rotchina. In diesem Gespräch habe Chruschtschow mich gebeten, Ruß-<br />
land gegen diese beiden Feinde, von denen er besonders Rotchina hervorhob,<br />
zu helfen. Diese Furcht vor Rotchina sei zwar heute noch nicht sehr stark,<br />
vielleicht auch nicht in den nächsten zehn Jahren, aber wahrscheinlich in<br />
zwanzig Jahren. Chruschtschow blicke weit in die Zukunft und überlege die<br />
Dinge. Ich erwähnte ihm, Kennedy, gegenüber dies so ausführlich, weil ich<br />
glaubte, daß es auch* für die amerikanische Politik gegenüber Rotchina wich-<br />
tig sein könne.<br />
Kennedy brachte kurz die Frage der Zulassung Rotchinas in die UNO zur<br />
Sprache. Ich erklärte, daß in dieser Frage einer jener Fälle der Partner-<br />
schaft vorliege, die sehr klar ihre Mängel aufwiesen. Meines Erachtens sei<br />
es einfach unmöglich, daß Partner, die im NATO-Vertrag auf Leben und<br />
Tod verbunden seien, in den Vereinten Nationen eine andere Politik ver-<br />
folgten, wie dies Großbritannien im Falle Rotchina tue. Auf kommunisti-<br />
scher Seite würde derartiges nicht vorkommen. Durch seine Stärke und Ge-<br />
schlossenheit habe der kommunistische Block in den vergangenen Jahren<br />
in der Welt sehr große Erfolge erzielen können. Der Westen jedoch leiste<br />
sich immer wieder Meinungsverschiedenheiten in wichtigen Fragen. Damit<br />
aber gebe man Rußland und Chruschtschow die Hoffnung, daß die freien<br />
Völker schließlich doch von selbst auseinanderfielen. Auch von Präsident<br />
de Gaulle seien einige Überraschungen zu erwarten. All dies sei aber das<br />
Ergebnis der langen Krankheit der NATO, deren Wunden sich an den ver-<br />
schiedensten Stellen zeigten. Neues Blut in diesen Körper zu pumpen, sei<br />
eine historische Aufgabe, aber nur dadurch sei die Rettung der freien Welt<br />
möglich.<br />
Rusk schaltete sich in das Gespräch ein. Ich hätte sehr eindringlich von der<br />
Notwendigkeit gesprochen, daß die Vereinigten Staaten die Führung in der<br />
NATO übernehmen sollten. Der Präsident habe sich sehr ernste Gedanken<br />
darüber gemacht und seine Regierung gebeten, sich gründlich zu überlegen,<br />
wie der NATO neue Kraft zugeführt werden könne, aber er frage mich, ob<br />
ich denn glaube, daß die NATO-Mitglieder zur Annahme einer solchen<br />
Führung bereit seien.<br />
Ich bemerkte zunächst: „Die führende Nation muß natürlich mit den<br />
kleineren Mitgliedern freundlich umgehen, weil sonst die Gefahr eines<br />
inneren Widerstandes besteht. Führung ist ja kein Befehlen, sondern Über-<br />
zeugen. Vor allem gehört dazu, daß man seinen eigenen Willen klar zu<br />
erkennen gibt. Ich glaube schon, daß die Europäer folgen werden." Eng-<br />
land habe auf dem Wege der Umwandlung aus einer nichteuropäischen<br />
Macht in eine europäische Macht Fortschritte gemacht. Vor allem die junge-
96 Die USA und die Algerienfrage<br />
ren Leute wüßten, daß Großbritannien zu Europa gehöre und die Zeit des<br />
„divide et impera" vorbei sei. Italien sei etwas schwierig, habe sich jedoch<br />
wirtschaftlich recht gut erholt. Man könne annehmen, daß die Italiener<br />
nicht die Nenni-Sozialisten in die Regierung aufnehmen würden. Die Ita-<br />
liener seien empfindlich, aber für gute Behandlung sehr aufgeschlossen.<br />
Jedenfalls sei ich überzeugt, daß Freiheit und Friede nur gewährt werden<br />
könnten, wenn die freien Völker von den Vereinigten Staaten geführt wür-<br />
den. Die kleineren Länder würden ebenfalls folgen, wenn man sie gut<br />
behandele. Schwierig seien Frankreich und de Gaulle. Ich hätte mit de Gaulle<br />
ein sehr gutes persönliches Verhältnis. Er sei mir gegenüber auch sehr<br />
offen. De Gaulle glaube, daß die Haltung, die die Vereinigten Staaten<br />
in den Vereinten Nationen vor zwei Jahren bei der Abstimmung über den<br />
Tadelsantrag"* eingenommen hätten, zu der schlechten Entwicklung des<br />
Algerien-Problems beigetragen habe. Ich berichtete ausführlich über ein<br />
Gespräch, das ich damals mit Präsident Eisenhower über die Algerienfrage<br />
geführt hatte. De Gaulle sei jedoch klug und weitblickend. Man müsse ihn<br />
davon überzeugen, daß das Schicksal Frankreichs am besten in einem Bünd-<br />
nis wie der NATO aufgehoben sei. Das sei meiner Ansicht nach für<br />
de Gaulle der springende Punkt. Heute sei de Gaulle davon nicht über-<br />
zeugt, eben weil die NATO so lahm sei. Um der amerikanischen Führung<br />
die notwendige Kraft zu geben, müßten gute Leute zur NATO, und auch in<br />
den Vereinigten Staaten müsse erkannt werden, welche Bedeutung die<br />
NATO für die Vereinigten Staaten habe. Damit werde der richtige Geist<br />
geschaffen. Dies zu erreichen, wäre eine große Leistung, und sie sei möglich.<br />
Kennedy erklärte, die Punkte, die die amerikanischen Beziehungen zu be-<br />
stimmten NATO-Staaten ungünstig beeinflußten, lägen außerhalb des<br />
eigentlichen NATO-Bereichs, sie beträfen zum Beispiel Portugals Beziehun-<br />
gen zu Angola, Belgiens zum Kongo, Hollands zu Westneuguinea, Frank-<br />
reichs zu Algerien und Großbritanniens zu Rotchina. Am einfachsten seien<br />
die amerikanischen Beziehungen zu den Ländern, die keine solche Außen-<br />
interessen hätten: zur Bundesrepublik, zu Griechenland, Italien, Nor-<br />
wegen und zur Türkei. Der holländische Außenminister habe kürzlich<br />
zu erkennen gegeben, daß die Niederlande ein unmittelbares Eingreifen<br />
Amerikas in Westneuguinea als Test der amerikanischen Unterstützung<br />
ansähen. Dies gelte auch für die anderen Länder. Amerika habe aber so<br />
viele Sorgen, daß es ihm zuwiderlaufe, sich auch noch an weiteren Punkten<br />
zu engagieren.<br />
Dies sei richtig, bestätigte ich, aber der Präsident habe nun eben dieses Erbe<br />
unangenehmer Dinge, das sich im Laufe der Jahre angesammelt habe. Die<br />
* Siehe hierzu Seite 73.
r<br />
und ferttidigungepolitik, enge Zusammenarbeit auf<br />
kulturellem Gebiet) ■ sog* fouchet-Plan 1.<br />
18.1.1962 fouchet legt einen neuen Entwurf vor (Vouchet-<br />
Plan II HJ*— der die linbtsiehung 4er Wirteehaft<br />
in die fertragieielt vorsieht, IATO nicht »ehr<br />
erwähnt und die Rerisiontklauael abschwächt»<br />
iff en <strong>Adenauer</strong> - de Paulla-fti Baden-Baden» Dabei<br />
französische Zustimmung zu einer Yerklanerung der<br />
Politischen Uinon mit IATO Auroh Fräambel-Erkläruiigj<br />
Aufnah»® besonderer Sicherheitsklausel für schon<br />
bestehende europäische Gemeinschaften»<br />
4 * 4» 1962 - Treffen de Saulle - faafanl^ln Tv^^mMlmlmmM<br />
t— 00 *^^ über lompromiesforsel bezüglich "Wirtschaft" und<br />
"HATO"« Danach wird die Wirtschaft nicht mehr als<br />
geaeineaa« Aufgabt dea Bundes aufgeführt; die<br />
Präaabel-lrklärung betr. atlantische Alliane<br />
wird noch verbessert. Die levieioniiklausel wurde<br />
nicht erörtert« Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> wird<br />
anaehliesoend von fanfani in Cadenabbia unter-<br />
richtet»<br />
17•4•1962 - Aueeenminiaterkonfereng der Seche in lariJLi<br />
Spaak und Lune fordern überraschend» das® Groß-<br />
TSTfSLtn *io5Tls die Tarhandlungen 2ur Politisch«<br />
"Union •^pBS^naltet wird»<br />
Seitdem trat StudienkoauKlaslon nicht mehr zueaaaen.<br />
5»?»1962 - <strong>Adenauer</strong> und de Gaulle vereinbaren* Fanfani die<br />
Einberufung einer Konferenz der eech» legierunge-<br />
Fanfani ninat diese<br />
X?<br />
wr p«v^^JL^k^ T^^MPf***<br />
Eine der Zeittafeln aus den Arbeitspapieren von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong><br />
mit Randbemerkung von seiner Hand:<br />
„Hat keine Abstimmung über den vorliegenden Entwurf stattgefunden,<br />
dem 4 Staaten zustimmen, Holland ,Nein c !"<br />
>'<br />
1
.9.:?.<br />
•18.7*<br />
20.7.<br />
31 #7.,<br />
3.A.8.<br />
■-.13'$*'<br />
• 'Der ^ABS^oziieriiiigsvertrag^mit-ö-rxtcÄeB-'x:;'/.'<br />
land...wird .in. Athen .unterzeichnet« ■-..;:,<br />
-"Die.-Bonner -Konferenz- der^fiegierwrigscbefs-.v. •;<br />
'-.dw. IIG-Staaten: gibt,-eine'- Erklärung; :lher 7 .-<br />
:: die' politische-' iasd 'MttltOT;elle ; :>2.m.saaii#pay«-^;:<br />
• - beit-," ■ über- 'die--'. '-.Stärkung.- : /der ■■' bö-stchenden .""<br />
■ .§-e«einsc-baft:Ä -dereii';Ägäii2mag/:tiire&:. : V--V'<br />
ein, politisches: Statut ab» ..Sie..nimmt .surv-.<br />
' Berlin-frage f ter/.e«rQpäisc^en^f«rtei-<br />
-digung-'und-zu einer gerne ins-amen Politik-.--''--'-<br />
'-gegenüber - Afrika .und-'-Lateinamerika ■ ' . .<br />
Stellung.<br />
• Außenminister- Oouv-e' de Murvilie erklärt*..<br />
'orne- politische.Union sei'ein-gemeinsamer<br />
Harkt, auf-' die- Bauer -nickt' möglich«<br />
Premierminister Macmillan. kündigt im-<br />
-| Unterhaus, an». daß... seine : Regierung -Jetzt',<br />
f-'Verhandlungen .-über einen Beitritt zur 1WS-<br />
anstreben werde, . .- ■ ;<br />
Der .WEU-Ministerrat' bezeichnet die Absicht<br />
der britischen Regierung als höchst bedeut-<br />
sam für.-die politische 'und wirtschaftliche<br />
•/Zukunft Europas, Die EWO-Kommission be~<br />
||grüfit die Ankündigi^ng Macmillans«<br />
Das britische Unter- und Oberhaus stimmt<br />
dem Intrag der -britischen Regierung zu»<br />
B-eitrittsverhandiungen mit der S?G aufzu-<br />
nehmen» da die politischen, 'und wirtschaft-<br />
lichen Verhältnisse diesen Schritt ver-<br />
langten. Anpassungen- an die britischen<br />
Sonderbedürfnisse seien möglich».eine<br />
bloße Assoziierung bedeute Ver2icht auf<br />
jedes politische Mitspracherecht.<br />
Weitere Zelttafel mit Randnotiz: „Wortlaut"
Kennedy: „An Geduld fehlt es nicht" 97<br />
historische Aufgabe des Präsidenten bestehe darin, diese Dinge abzubauen.<br />
Ich hielte es für möglich, aber man müsse Geduld haben.<br />
Er, Präsident Kennedy, wolle mit Rußland in Verhandlungen kommen, um<br />
herauszufinden, ob Rußland zu einer kontrollierten Abrüstung bereit sei. Dies<br />
sei gut. Solange jedoch die NATO einen so erbärmlichen Eindruck mache,<br />
werde man bei den Russen nichts erreichen. Rußland werde erst dann an<br />
einer kontrollierten Abrüstung interessiert sein, wenn es die NATO als<br />
starkes und geschlossenes Bündnis erkenne. Wenn der Präsident sich jetzt<br />
um die Neugestaltung der Atmosphäre in der NATO bemühe, so arbeite er<br />
gleichzeitig für eine kontrollierte Abrüstung.<br />
Kennedy bemerkte, die amerikanische Regierung habe gehofft, aus den<br />
Genfer Gesprächen Anhaltspunkte zu erhalten, ob die Sowjetunion zu einer<br />
kontrollierten Abrüstung bereit sei. Die Ergebnisse der Gespräche der letz-<br />
ten Wochen seien jedoch nicht ermutigend, und zwar weder für den Ab-<br />
schluß eines Vertrages über die Einstellung der Kernwaffenversuche noch,<br />
davon ausgehend, für einen Vertrag über eine weitergehende kontrollierte<br />
Abrüstung. Wenn es aber nicht gelinge, zu einer Einigung über die Kern-<br />
waffenversuche zu kommen, deren Kontrolle noch relativ einfach sei, werde<br />
es schwierig, wenn nicht unmöglich sein, eine Einigung über die kontrollierte<br />
Abrüstung zu erreichen.<br />
Der Präsident prüfe jetzt die Russen, erklärte ich, ob sie eventuell zu einer<br />
Abrüstung geneigt seien. Aber auch die Russen prüften den Präsidenten,<br />
wie weit er fest sei. Man müsse also Geduld haben.<br />
„An Geduld fehlt es nicht", erwiderte Kennedy. Jedoch könne Amerika<br />
unmöglich der Auffassung zustimmen, die die Sowjetunion heute vertrete.<br />
Wenn diese Auffassung sich bis etwa Ende Mai nicht ändere, werde Ame-<br />
rika versuchen müssen, in einer für die Weltmeinung möglichst günstigen<br />
Form diese Gespräche zu beenden.<br />
„Völlig meine Meinung. Auch ich würde nicht unbegrenzt diese Gespräche<br />
fortführen", stimmte ich Kennedy zu. Die Haltung, die die Sowjetunion<br />
jetzt in Genf an den Tag lege, sei jedoch nach meiner Auffassung noch kein<br />
Beweis dafür, daß die Sowjetunion keine kontrollierte Abrüstung wolle. Es<br />
sei vielmehr ein Test, den die Russen anstellten. Ich sei überzeugt, daß<br />
Chruschtschow in erster Linie russischer Nationalist und erst in zweiter<br />
Linie Kommunist sei. Rußland habe sowieso die meisten Kriege geführt.<br />
Ich empfahl Kennedy, einmal das Buch „Das russische Perpetuum mobile"<br />
von Dieter Friede* zu lesen. Dieses Buch sei sehr aufschlußreich, und es<br />
wäre mir ein Vergnügen, es dem Präsidenten schenken zu dürfen. Chru-<br />
schtschow sei überzeugt, daß die „westlichen Kapitalisten" sowieso zum<br />
* „Das russische Perpetuum mobile", Marienburg-Verlag, Würzburg 1959.
98 Niveau der NATO heben<br />
Scheitern verurteilt seien. Chruschtschow wolle die kommunistische Herr-<br />
schaft unter russischer Führung. Er wisse aber auch, daß ein Krieg weder<br />
für den Sieger noch für den Besiegten erfreuliche Folgen haben würde. Des-<br />
halb hoffe er auf einen Zerfall der freien Völker, und die augenblickliche<br />
Lage der NATO sei ein gutes Beweisstück für ihn. Wenn es Präsident<br />
Kennedy gelinge, in der NATO eine Änderung herbeizuführen, werde er<br />
auch in seinem Kampf gegen Rußland einen Fortschritt erzielt haben.<br />
Kennedy gab zu, natürlich habe die Tatsache, daß Amerika mit einigen<br />
NATO-Mitgliedern bei gewissen Streitfragen außerhalb des NATO-Be-<br />
reichs nicht einig sei, Auswirkungen auf die Geschlossenheit der NATO. Er<br />
könne sich aber vorstellen, daß es Herrn Chruschtschow auch Vergnügen be-<br />
reiten würde, wenn Amerika mit den Holländern wegen Westneuguinea,<br />
mit Frankreich wegen Algerien und mit Großbritannien wegen Rotchina<br />
einig wäre.<br />
Rusk warf hier ein, daß sich diese Frage auf die Umgehung der NATO<br />
beziehe, wie sie Rußland über die Entwicklungsländer praktiziere.<br />
Über diese Frage werde noch zu sprechen sein, erklärte ich. Jedenfalls sei in<br />
den Zahlen, die Rußland über seine Entwicklungshilfe veröffentliche, sehr<br />
viel Bluff enthalten. Ich verlangte auch gar nicht, daß Amerika jetzt er-<br />
klären solle, man wolle in der NATO ein völlig neues Leben anfangen.<br />
Was geschehen sei, sei geschehen. Vielleicht ließe sich einiges mildern. Mir<br />
liege vor allem die Zukunft am Herzen, und Amerika müsse nunmehr der<br />
NATO einen neuen Geist einhauchen. Kennedy erstrebe ja, wie er mehr-<br />
fach erklärt habe, umfassende Konsultation. Dies sei schon ein großer<br />
Schritt vorwärts, der von den NATO-Partnern als ein Beweis für das Ver-<br />
trauen auf ein gemeinsames Handeln angesehen werden würde.<br />
Kennedy erklärte, daß Amerika den NATO-Rat stärken wolle. Die Ent-<br />
sendung eines so bedeutenden und einflußreichen Mannes wie Finletter sei<br />
ein Beweis dafür. Er hoffe sehr, daß die anderen NATO-Staaten entspre-<br />
chende Persönlichkeiten in den Rat senden würden, deren Stimme Gewicht<br />
habe, damit die Konsultationen einen wirklich multilateralen Charakter<br />
bekämen.<br />
Ich war sehr erfreut über diese letzte Äußerung Kennedys. Es war absolut<br />
notwendig, das Niveau der NATO zu heben.<br />
Für den Mittag hatte Präsident Kennedy zu einem Frühstück mir zu Ehren<br />
im Weißen Haus geladen. Bevor wir uns zur Tafel begaben, gingen wir in<br />
den Park des Weißen Hauses. Dort kam der zweijährige Sohn des Präsi-<br />
denten auf seinen Vater zugelaufen und betrachtete mich neugierig an der<br />
Hand seines Vaters. Ich nahm ihn auf den Arm und versuchte mit meinen<br />
geringen englischen Sprachkenntnissen ein Gespräch mit ihm. Ich hatte vor-
Russische Mentalität ist anders 99<br />
her gerade mit Kennedy über das Alter im allgemeinen gesprochen und ihm<br />
gesagt, er könne glücklich sein, daß er noch so sehr viele Jahre vor sich habe,<br />
die notwendig seien, um eine weitschauende Politik zu treiben und um seine<br />
politischen Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen. Ich sei doch in einer sehr<br />
viel ärmeren Lage in dieser Beziehung. Kennedy nahm Bezug auf diese<br />
Bemerkung und sagte zu mir, indem er auf seinen Sohn hinwies, den ich auf<br />
dem Arm hielt: „Sehen Sie, das kann ich nicht." Kennedy litt an einer<br />
schweren Rückgratverletzung aus dem letzten Krieg.<br />
Meine Tochter Libet, die mich auf dieser Reise begleitete, war gleichfalls<br />
zu dem Frühstück ins Weiße Haus gebeten. Sie fand Kennedy, seinen Sohn<br />
und mich im Park, und Kennedy schlug vor, er wolle uns beiden seine Frau<br />
vorstellen und seine Tochter Caroline.<br />
Am Nachmittag waren Besprechungen im größeren Kreise im State Depart-<br />
ment angesetzt. Aus dieser Nachmittagssitzung ging hervor, daß die Ver-<br />
einigten Staaten an einer Einstellung der Kernwaffenversuche interessiert<br />
waren, jedoch nur, wenn ein faires Abkommen möglich war, das auch ent-<br />
sprechende Inspektionsverfahren vorsah.<br />
Ich meinte, man solle bei einer Beurteilung der Verhandlungsmöglich-<br />
keiten und Verhandlungsergebnisse sich einmal klarmachen, wie die Russen<br />
die Lage sähen: De Gaulle seien die Hände in Algerien gebunden, deshalb<br />
tue er nichts für die NATO. Die Streitkräfte im französischen Mutterland<br />
seien nur unzureichend ausgerüstet und hätten nicht einmal moderne Pan-<br />
zer. Italien verfüge nur über eineinhalb einsatzbereite Divisionen. Wir<br />
wären noch relativ am stärksten. Großbritannien werde immer eigene Wege<br />
gehen, und man wisse nicht genau, woran man sei.<br />
In den Vereinigten Staaten war Kennedy mit einer Mehrheit von nur<br />
150 000 Stimmen gewählt worden und sah sich schweren innenpolitischen<br />
und wirtschaftlichen Aufgaben gegenüber. Außerdem machte ihm der Kon-<br />
greß Schwierigkeiten. Die Russen mußten ja glauben, daß die NATO heute<br />
oder morgen auseinanderbrechen und ihnen alles wie eine reife Frucht in<br />
den Schoß fallen werde. Ich glaubte, daß die Russen zu ernsthaften Ab-<br />
rüstungsverhandlungen nur bereit sein würden, wenn die NATO unter<br />
Führung der Vereinigten Staaten reformiert und gestärkt worden war. Nach<br />
meiner Überzeugung führte der Weg zur Abrüstung deshalb über eine Stär-<br />
kung der NATO. Die russische Mentalität ist nun einmal anders, und bei<br />
ihnen gilt nur die Stärke.<br />
Am 13. April vormittags traf ich erneut im Weißen Haus zu einem Gespräch<br />
mit Kennedy zusammen.<br />
Im Mittelpunkt dieses Gesprächs stand die contingency planning im Zu-<br />
sammenhang mit Berlin.
100<br />
Zeittafel 9<br />
17. 4.1961 Vergebliche Invasion auf Kuba durch Exil-Kubaner.<br />
22.-26. 4. 1961 Generalsputsch in Algerien.<br />
6. 5. 1961 Der Ministerrat der WEU berät in Bonn die Möglich-<br />
keit eines Beitritts Großbritanniens zur EWG.<br />
8.-10. 5.1961 Tagung des NATO-Ministerrats in Oslo. Er bestätigt<br />
erneut seine Entschlossenheit, die Freiheit West-Berlins<br />
zu verteidigen. Am 8. 5.1961 Sonderkonferenz der Drei<br />
Westmächte und der BRD. Abschlußkommunique: U. a.<br />
Lösung des deutschen Problems einschließlicli Berlins<br />
nur auf Grundlage des Selbstbestimmungsrechts möglich.<br />
Entschlossenheit zur Verteidigung West-Berlins. Auf-<br />
kündigung der interalliierten Vereinbarungen über Ber-<br />
lin durch SU beraube andere Vertragspartner nicht ihrer<br />
Rechte, entbinde SU nicht von ihren Verpflichtungen.<br />
12.5. 1961 Henry A.Kissinger, Sonderberater Kennedys für stra-<br />
tegische Fragen, auf Pressekonferenz in Bonn für Stär-<br />
kung der konventionellen Streitkräfte im Rahmen der<br />
westlichen Verteidigung. Dadurch größere BeweglicJi-<br />
keit und Heraufsetzung der Schwelle für allgemeinen<br />
Krieg. Befürwortet Mitspracherecht der Bündnispartner<br />
der USA beim Einsatz taktischer Atomwaffen, nicht<br />
aber bei strategische?! atomaren Waffen.<br />
12. 5. 1961 Unterbrechung der deutsch-sowjetischen Kulturverhand-<br />
lungen in Bonn wegen der Ablehnung der Sowjets,<br />
Berlin im neuen Abkommen zu berücksichtigen.<br />
17.-18. 5.1961 Lordsiegelbewahrer Heath erklärt vor dem Unterhaus,<br />
Großbritannien sei zum Beitritt zur EWG bereit, wenn<br />
seine V er pflichtungen dem Commonwealth gegenüber und<br />
seine besondere AgrarStruktur berücksichtigt würden.<br />
20.5.-13. 6. 1961 Französisch-algerische Verhandlungen in Evian-les-<br />
Bains über eine Lösung des Algerienproblems auf der<br />
Grundlage des Selbstbestimmungsrechts.<br />
20. 5. 1961 Besuch von Staatspräsident de Gaulle und Außenmini-<br />
ster Couve de Murville in Bonn.
IX. EUROPA<br />
EIN ANFANG MUSS GEMACHT WERDEN!<br />
- Begegnung mit de Gaulle in Bonn<br />
am 20. Mai 1961 -<br />
Am 20. Mai 1961 traf de Gaulle zu Besprechungen in Bonn ein. Es war das<br />
erste Mal, daß de Gaulle an den Sitz der Bundesregierung gekommen war.<br />
Dieses hatte seine Wirkung auch auf die Öffentlichkeit nicht verfehlt.<br />
Bei der Ankunft in Wahn war de Gaulle betont freundlich, auch in seiner<br />
Radio-Ansprache. Wir fuhren dann zu meinem Haus in Rhöndorf,<br />
de Gaulle, die Dolmetscher Kusterer und Mayer und ich.<br />
Ich schilderte de Gaulle zunächst meine Eindrücke aus Washington. Ich<br />
betonte, daß - soweit ich das beurteilen könne - Vizepräsident Johnson,<br />
Dean Acheson und Professor Kissinger in den auswärtigen, insbesondere<br />
den europäischen Angelegenheiten, einen großen Einfluß hätten.<br />
De Gaulle war erregt wegen des Treffens Kennedy-Chruschtschow"". Er<br />
meinte, Chruschtschow werde den Liebenswürdigen spielen und Kennedy<br />
werde sich davon beeinflussen lassen. Kennedy werde die Vorbereitung für<br />
die Abwehr einer Attacke Chruschtschows auf Berlin nicht forcieren. Plötz-<br />
lich werde dann Chruschtschow etwas mit Berlin versuchen, und der Westen<br />
sei dann nicht genügend vorbereitet.<br />
Ich erwiderte ihm, ich glaubte das nicht. Im Grunde könnte ich verstehen,<br />
daß Kennedy einen persönlichen Eindruck von Chruschtschow haben wolle.<br />
Er habe mir geschrieben, später im Sommer sei das Treffen nicht mehr mög-<br />
lich, weil er wegen des Kongresses in Washington bleiben müßte. Ich sei<br />
nicht der Ansicht, daß Kennedy sich von Chruschtschow täuschen lassen<br />
werde. Wenn er tatsächlich so leicht zu täuschen sei, sei es besser, daß wir<br />
das möglichst bald feststellten, damit wir wüßten, woran wir mit ihm<br />
seien.<br />
Ich schnitt dann die Frage des Verhaltens Frankreichs und de Gaulles<br />
gegenüber der NATO an. Ich sagte, daß ich am 13. Mai mit Stikker bei<br />
meinem Aufenthalt in Cadenabbia eine Aussprache gehabt hätte. Stikker<br />
habe sich sehr beklagt über den Zustand des Generalsekretariats und auch<br />
über die Qualität eines Teiles der NATO-Botschafter. Ich hätte an der<br />
Haltung namentlich der Vereinigten Staaten gegenüber der NATO schon zu<br />
Zeiten von John Foster Dulles viel auszusetzen gehabt. Die Vereinigten<br />
* Siehe Zeittafel 10, Seite 112.
102 Kennedy: NATO Fundament der amerikanischen Politik<br />
Staaten hätten ihre NATO-Botschafter, auch in wichtigen Fragen, öfter<br />
ohne Instruktionen gelassen. Ich hätte meine Bedenken und meine Sorgen<br />
darüber dem Staatssekretär Dulles vorgetragen. Es habe aber nicht viel<br />
geholfen. Ich hätte daher ein gewisses Verständnis dafür, daß er, de Gaulle,<br />
bisher Bedenken gegenüber der NATO gehabt habe. Nunmehr sei aber eine<br />
wesentliche Änderung in der Lage der NATO dadurch eingetreten, daß die<br />
NATO, wie Kennedy wiederholt erklärt habe, das Fundament der Politik<br />
der Vereinigten Staaten sein werde. Wir müßten der neuen Situation der<br />
NATO gerecht werden und ihre Reorganisation mit ganzer Kraft unter-<br />
stützen.<br />
Ich wolle ihn noch auf einen anderen Gesichtspunkt hinweisen. Die Zurück-<br />
haltung Frankreichs gegenüber der NATO werde sicher von Sowjetrußland<br />
als sehr wichtig registriert. Chruschtschow werde daraus Hoffnung schöpfen,<br />
daß der freie Westen allmählich auseinanderfallen werde. Ich sei der Über-<br />
zeugung, daß infolgedessen Chruschtschow nicht bereit sei zu einer kon-<br />
trollierten Abrüstung, da der Westen gerade in der NATO nicht kraftvoll<br />
und geschlossen auftrete.<br />
De Gaulle antwortete, daß die militärische Integration verderblich sei.<br />
Selbstverständlich werde Frankreich im Ernstfall immer mit seiner ganzen<br />
Macht eingreifen. Aber eine Integration in Friedenszeiten schwäche das<br />
Nationalgefühl und damit den Verteidigungswillen des Volkes. Es komme<br />
hinzu, daß die an der Spitze stehenden Generale der NATO nicht die besten<br />
seien, ja, daß sogar die eigenen Generale, wenn sie in einer NATO-Stel-<br />
lung seien, sich ihrem Volke entfremdeten. Kurz - es waren die gleichen<br />
Ausführungen, die er auch früher über dieses Thema gemacht hatte.<br />
Ich habe ihm darauf sehr ernst und sehr ausführlich etwa folgendes gesagt:<br />
Zunächst gefährde Frankreich durch seine Zurückhaltung gegenüber der<br />
NATO die kontrollierte Abrüstung. Das sei eine sehr ernste Sache. Und<br />
ferner könne eine wirkliche Reorganisation der NATO nicht zustande kom-<br />
men, wenn Frankreich sich nicht hierbei mit seiner ganzen Kraft betätige.<br />
Wir - das heißt die europäischen Völker - dürften unter gar keinen Um-<br />
ständen die Chancen, die sich uns jetzt böten, nachdem in der Haltung der<br />
Vereinigten Staaten gegenüber der NATO diese Änderung eingetreten sei,<br />
ungenutzt lassen. Zu einem Krieg dürfe es überhaupt nicht kommen. Das sei<br />
aber nur zu erreichen durch Abschreckung der Russen infolge der Stärke der<br />
NATO. Es helfe nichts, wenn er sage, Frankreich werde im Ernstfall mit<br />
seiner ganzen Macht eingreifen. Es dürfe dazu überhaupt nicht kommen.<br />
Das sei aber nur dann möglich, wenn die Sowjetunion die Einigkeit und die<br />
Geschlossenheit des Westens in der Frage der militärischen Aufrüstung<br />
sehe. Frankreich müsse daher mitgehen.
Die innenpolitischen Aufgaben Frankreichs 103<br />
Die kommun is tische Bedrohung sei aber nicht nur militärischer Art. Sie sei<br />
auch geistiger und moralischer Art. Die freien Völker müßten daher auch<br />
moralisch intakt sein. Frankreich habe eine starke kommunistische Partei<br />
und ebenso Italien. Wenn er meine, die Tradition sei in der heutigen Zeit<br />
oft von besonderer Stärke und Wichtigkeit, so irre er. Denn die junge Gene-<br />
ration in allen Ländern habe kein Gefühl mehr für Tradition und deren<br />
Wert. Die Völker würden nur dann innerlich und eventuell dann auch<br />
militärisch dem Kommunismus Widerstand leisten, wenn sie mit ihrer Lage<br />
zufrieden seien, wenn sie die Lebensart, die sie jetzt hätten, schätzten und<br />
für wertvoll hielten. Nur dann würden sie sie gegen den Kommunismus<br />
verteidigen. Wir Deutschen hätten die Russen durch ihre Herrschaft im<br />
Osten unseres Landes kennengelernt. Wir wüßten, was es für den einzelnen<br />
bedeute, unter kommunistischer Herrschaft zu leben. Die Franzosen wüß-<br />
ten das nicht, ebensowenig die Italiener. Er, de Gaulle, habe jetzt die große<br />
Aufgabe, Frankreich ein soziales Leben zu schaffen, das auch der jungen<br />
Generation dieses Leben sinnvoll und wertvoll mache. Nur dann würde sie<br />
gegenüber dem Kommunismus immun bleiben. Soviel mir bekannt sei, habe<br />
Frankreich auf dem sozialen Gebiet sehr viel nachzuholen. Ich wiese in erster<br />
Linie hin auf die Krankenversicherung und die Altersversorgung. Dazu<br />
seien große Summen nötig, die aufgebracht werden müßten. Ich hätte dann<br />
weiter gehört, und zwar durch Professor Kissinger, der am Tage zuvor zu<br />
einer ausführlichen Unterredung bei mir gewesen sei, daß namentlich die<br />
Ausrüstung mit Raketen mit trockenem Treibstoff ganz ungeheuer kost-<br />
spielig sei. Ich sei der Auffassung, daß die französische Wirtschaft nicht die<br />
Mittel aufbringen könne für eine solche moderne nukleare Aufrüstung<br />
und gleichzeitig die Mittel, die zur Änderung der sozialen Lage der franzö-<br />
sischen Bevölkerung notwendig seien. Das eine sei so notwendig wie das<br />
andere. Die nukleare Aufrüstung könnten wir von Amerika bekommen, die<br />
soziale Umgestaltung nicht. Ich wisse seine bisherige Haltung gegenüber der<br />
NATO zu würdigen. Aber es müsse jetzt eine Änderung kommen, nachdem<br />
Amerika im Prinzip seine Haltung zur NATO und wohl auch zu den Part-<br />
nern der NATO geändert habe. Ich könnte nicht heute schon von ihm eine<br />
Erklärung verlangen, aber ich hätte eine sehr dringende Bitte an ihn. Die<br />
sei, er möge das, was ich ihm gesagt habe, einmal in aller Ruhe überdenken.<br />
Er wisse, wie ich zu Frankreich, und er wisse, wie ich zu seiner Person stünde.<br />
Meine Bitte, das alles einmal zu überlegen, komme aus meiner großen<br />
Sorge für Frankreich und für ihn.<br />
Die von der Pariser Konferenz der Regierungschefs eingesetzte Studien-<br />
kommission hatte sich in den Monaten seit Februar 1961 mit den Vor-
104 Brentano: Enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland<br />
schlagen de Gaulies für eine engere Zusammenarbeit der Sechs befaßt.<br />
Außenminister von Brentano referierte über die Beratungsergebnisse dieser<br />
Studiengruppe bei einer Besprechung am Nachmittag im Bundeskanzleramt<br />
im größeren Kreis, an der von französischer Seite General de Gaulle,<br />
Außenminister Couve de Murville, Generalsekretär de Courcel, Botschafter<br />
Seydoux, die Herren Lucet und Maillard, von deutscher Seite außer mir<br />
Brentano, Staatssekretär Carstens, Botschafter Blankenhorn, Ministerial-<br />
direktor Jansen, Botschafter von Braun und mein Persönlicher Referent<br />
Barth teilnahmen.<br />
Bei dieser Besprechung führte Brentano unter anderem in sehr wirkungs-<br />
voller Weise aus, wie im Interesse von Frankreich und Deutschland und<br />
Europa ein gemeinsames politisches Handeln Frankreichs und Deutsch-<br />
lands notwendig sei, gleichgültig, worum es gehe. Er führte dann weiter<br />
aus, man müsse aber diese enge Zusammenarbeit zwischen diesen beiden<br />
Ländern unabhängig machen von der Übereinstimmung in der politischen<br />
Überzeugung und der persönlichen Freundschaft der jetzt in Frankreich und<br />
Deutschland leitenden Persönlichkeiten. Man müsse sie institutionell<br />
machen, damit sie den Wechsel in den Persönlichkeiten, der ja eines Tages<br />
kommen könne, überstehe.<br />
Zur europäischen Einigung führte Brentano aus, daß noch viele Pro-<br />
bleme zu überwinden seien, er sei jedoch der Ansicht, daß die bisher ge-<br />
machten Fortschritte zwar noch nicht vollauf befriedigten, jedoch einen ersten<br />
Anfang darstellten. Die europäische Zusammenarbeit beruhe nur in einigen<br />
Teilen auf Verträgen, im übrigen basiere sie lediglich auf dem Willen der<br />
Regierungen. Man könne ein Vereinigtes Europa aber nicht nur in Teil-<br />
bereichen schaffen.<br />
Wenn zwar die militärische Verteidigungsplanung in der NATO notwendig<br />
sei, so dürfe es hier jedoch keine Grenzen geben. Europa lasse sich nicht<br />
lediglich mit den strategischen Überlegungen der NATO verteidigen, son-<br />
dern es bedürfe des klaren und von den Russen erkannten politischen<br />
Willens zur geistigen Verteidigung. Man sei daher zu der Frage berechtigt,<br />
ob man nicht, aufbauend auf dem, was in Paris besprochen worden sei und<br />
nach entsprechender Vorbereitung, einen neuen Appell von General<br />
de Gaulle und von mir an die europäischen Staaten zur Stärkung ihrer<br />
Zusammenarbeit ins Auge fassen könne. Dies vielleicht mit wenigstens<br />
einem Minimum an Institution. Ihm, Brentano, sei bekannt, daß es Mei-<br />
nungsverschiedenheiten gebe, aber man dürfe das Ziel nicht aufgeben, nur<br />
weil die Sechs sich über die Methode nicht ganz einig seien. Man könne<br />
erklären und vielleicht auch in Vertragsform fassen, daß man eine Gemein-<br />
schaft wolle, die zur Koordinierung ihrer Politik bereit sei. Er halte es für
Regelmäßige Treffen der Regierungschefs 105<br />
nötig, in der gegenwärtigen Lage die sechs Staaten dazu zu zwingen, ihre<br />
Gemeinsamkeit nicht nur in Worten, sondern auch in einem ratifizierten<br />
Instrument zu bekennen, das auch in Zukunft Gültigkeit haben werde, falls<br />
in der einen oder anderen Regierung Kräfte nach vorn kommen sollten, die<br />
von der europäischen Zusammenarbeit nicht so durchdrungen seien.<br />
In bezug auf die bevorstehende Konferenz' wies Brentano darauf hin,<br />
daß man mit einigen Hindernissen rechnen müsse, zum Beispiel sei ja die<br />
Haltung der holländischen Regierung bekannt. Für diese Haltung sei seines<br />
Erachtens nicht so sehr die Einstellung des holländischen Außenministers<br />
entscheidend, sondern sie beruhe vielmehr auf internen Gründen und<br />
Schwierigkeiten mit der Koordinierung.<br />
Man solle ausgehen von dem Prinzip regelmäßiger Treffen der Regierungs-<br />
chefs, die natürlich entsprechend vorbereitet werden müßten. Bei diesen<br />
Treffen dürfe es keine Tabus geben. Man müsse vielmehr Fortschritte er-<br />
zielen, um zu größeren Entscheidungen oder, bis dies möglich sei, zu festen<br />
Empfehlungen zu kommen. Er, Brentano, glaube, man solle auf diesem<br />
Wege beginnen. Im übrigen sollten sich auch die beiden Regierungen die<br />
Frage stellen, ob nicht der Zeitpunkt für die weitergehenden Vorhaben<br />
gekommen sei.<br />
De Gaulle erwiderte, Frankreich habe ja bereits vor einigen Monaten Vor-<br />
schläge gemacht, die im übrigen recht bescheiden seien, denn man wolle<br />
nichts umstoßen, sondern nur die ersten Schritte auf einem neuen Weg<br />
gehen. Das Treffen in Paris sei in einigen Punkten ermutigend, in anderen<br />
enttäuschend verlaufen. Frankreich habe daher die Ansicht vertreten, daß<br />
man ein ähnliches Unterfangen besser nicht noch einmal zum jetzigen Zeit-<br />
punkt wiederholen solle, um so mehr als ein und dieselbe Frage immer wie-<br />
derkehre. Die Notwendigkeit der Schaffung einer politischen Zusammen-<br />
arbeit werde von Frankreich und Deutschland wohl verstanden und auch<br />
schon praktiziert. Dies gelte allerdings bekanntlich nicht für alle Mitglied-<br />
staaten der Sechs. Unter den Sechs gebe es drei, die instinktiv vor einer po-<br />
litischen Zusammenarbeit Angst hätten, und zwar vor der Zusammenarbeit<br />
des Potentials und der Macht sowie der Ziele dieser Mächte. Die Drei befänden<br />
sich nicht in derselben Lage wie Frankreich und Deutschland, und deswegen<br />
wünschten sie eigentlich diese Zusammenarbeit nicht. Natürlich sagten sie<br />
dies nicht laut, sondern würden es hinter Vorwänden verbergen. Sie sagten<br />
nicht, daß man Europa nicht schaffen solle, denn irgendwo wollten sie dieses<br />
Europa auch, aber sie wollten es, ohne es wirklich zu wollen. Wie sich aus<br />
den Gesprächen im Februar 1961 ergeben habe, glaubten diese Länder, daß<br />
eine Wirtschaftsgemeinschaft und eine Montanunion ausreichten, um Europa<br />
zu schaffen, und daß man lediglich diese Gemeinschaften zusammenzulegen
106 Großbritannien<br />
brauche. Natürlich wüßten auch diese Länder, daß dies letztlich nicht stimme,<br />
daß ein Gemisch aus Hallstein und der Montanunion nicht Europa darstelle.<br />
Da sie aber diese Einstellung hätten und da andererseits Frankreich und<br />
Deutschland diese Länder dabei haben wollten, denn dies könne auch<br />
sehr nützlich sein, warte man ab und verliere Zeit. Dies sei sehr bedauerlich,<br />
zumal alles für eine politische Zusammenarbeit in Europa spreche: euro-<br />
päische Gründe und weltweite Gründe, und dennoch tue man nichts. Frank-<br />
reich sei niemandem böse deswegen, aber es stelle eben die Tatbestände<br />
bedauernd fest. Auch ich hätte ja gesagt, daß die wirtschaftliche Zusammen-<br />
arbeit aufgrund der Römischen Verträge erst begonnen habe und daß sie<br />
nicht weitergehen könne, wenn auf politischem Gebiet nichts geschehe.<br />
Frankreich habe seine Sonderinteressen, zum Beispiel auf dem landwirt-<br />
schaftlichen Sektor, und wenn die Landwirtschaft nicht in den Gemeinsamen<br />
Markt eingebracht werde, könne der Gemeinsame Markt nicht weitergehen<br />
oder weiterentwickelt werden, denn nur wenn man sich politisch verstän-<br />
dige, habe man Gründe, die die Sonderinteressen überragten. Geschehe dies<br />
nicht, werde weder der Gemeinsame Markt noch Europa noch eine politische<br />
Zusammenarbeit sich entwickeln können.<br />
De Gaulle sprach dann von Großbritannien. Großbritannien stehe eben-<br />
falls an der Tür und wolle glauben machen, daß es in irgendeiner Weise in<br />
den Gemeinsamen Markt und in die politische Zusammenarbeit eintreten<br />
wolle. Wie aber solle es in eine politische Zusammenarbeit aufgenommen<br />
werden, ehe diese überhaupt existiere?<br />
Zusammenfassend müsse er feststellen, es würden keine Probleme gelöst,<br />
und kein Fortschritt werde erzielt. Dies gelte auch in wirtschaftlicher Hin-<br />
sicht. Da Europa keine politische Konsistenz habe, zögere es. Man lasse sich<br />
aufhalten durch eine Reihe von Vorbedingungen. Brentano habe von Ta-<br />
bus gesprochen. Es gebe heute eine Reihe solcher Tabus. Sie nennten sich<br />
europäische Integration, eine in allgemeiner Wahl gewählte Versammlung,<br />
ja sogar die NATO. Denn man dürfe nicht über die Verteidigung sprechen,<br />
die die europäischen Länder doch ganz unmittelbar berühre, weil die NATO<br />
hierüber diskutiere, und dabei spreche jeder über Verteidigung: Ich, wenn<br />
ich mit Kennedy zusammentreffe, er, de Gaulle, wenn er Kennedy dem-<br />
nächst in Paris sehen werde, nur wir Europäer untereinander dürften nicht<br />
darüber sprechen. Es gebe also heute schon diese Tabus, die weggeräumt<br />
werden müßten, wenn man einen Anfang machen wolle, der im übrigen<br />
sehr bescheiden und sehr zart sei. Vielleicht könne dieser Anfang doch da-<br />
mit gemacht werden, daß man sich treffe und über die eigensten Angelegen-<br />
heiten spreche, Einzelheiten von ungeheurer Bedeutung, die die ganze Welt<br />
und natürlich besonders Europa beträfen.
Furcht vor einer deutsch-französischen Entente? 107<br />
Ich hielt die Ausführungen de Gaulies für sehr zutreffend und forderte ihn<br />
auf: „Fangen wir also an. Wir werden dann sehen, ob die anderen zur<br />
Zusammenarbeit bereit sind. Sind sie es, gut, wenn nicht, müssen wir sie<br />
eben beiseite lassen. Deutschland und Frankreich müssen handeln."<br />
Couve de Murville bemerkte, es sei eine reine Frage des Wollens. Es han-<br />
dele sich nicht um eine Frage, über die verhandelt werden könnte. Es habe<br />
keinen Zweck, über die ausgeklügeltsten Formulierungen für Verfahrens-<br />
fragen zu sprechen, wenn die Willensbekundung nicht vorausgegangen<br />
sei.<br />
De Gaulle kam noch einmal auf die Tabus zu sprechen. Es gebe noch ein<br />
weiteres Tabu bei den anderen. Es sei die Furcht, daß in einer europäischen<br />
politischen Zusammenarbeit die französisch-deutsche Einigkeit eine „En-<br />
tente" demonstrieren werde. Dies sei im übrigen richtig, was aber könnten<br />
Frankreich und Deutschland dafür? Sollten sie einfach auf alles verzichten,<br />
nur weil Deutschland und Frankreich zum ersten Mal in der Weltgeschichte<br />
sich einig sein könnten?<br />
De Gaulle stellte dan~i die Frage, wie nun die praktische Weiterentwick-<br />
lung vor sich gehen solle. Die Tagung der Regierungschefs war für die<br />
zweite Hälfte Juli in Aussicht genommen"*. Hätte sie am Vortage statt-<br />
gefunden, hätte man sicherlich über Berlin gesprochen, und aus der Er-<br />
örterung hätte sich ergeben, daß die Berlinfrage und jede Verletzung des<br />
Berliner Status eine große Gefahr für Europa darstelle. Die Erörterung die-<br />
ser Frage hätte keinem weh getan, selbst nicht Kennedy bei seinem Treffen<br />
mit Chruschtschow in Wien. Vielmehr hätte Kennedy Chruschtschow sagen<br />
können, wie die Europäer über diese Frage dächten.<br />
Brentano bemerkte, er schließe sich vollkommen der Ansicht an, daß ein<br />
Anfang gemacht werden müsse. Im übrigen sei er überzeugt, daß dann die<br />
anderen auch mitmachten.<br />
De Gaulle wies darauf hin, daß bald ein Punkt eintreten werde, an dem die<br />
Staaten sich entscheiden müßten. Er sage ganz offen, daß eine Entscheidung<br />
dann fallen müsse. Es sei beinahe eine Probe für die gemeinsame Zukunft,<br />
die insbesondere auf dem wirtschaftlichen Gebiet schon begonnen habe. Er<br />
sprach von der Entscheidung, die noch dieses Jahr gefällt werden müsse<br />
hinsichtlich des Überganges in die zweite Phase in der EWG. Beschließe<br />
man diesen Übergang nicht, werde man niemals dazu kommen. Beschließe<br />
man ihn, öffne sich eine neue Bahn, und dies sei ja auch der Grundgedanke<br />
des Gemeinsamen Marktes. Frankreich werde große Schwierigkeiten haben,<br />
* Ursprünglich war auf der Regierungschefskonferenz der EWG-Staaten im Fe-<br />
bruar das nächste Treffen für den 19. Mai 1961 vereinbart. Es wurde dann auf<br />
Juli 1961 verschoben.
108 Die Bedeutung der Landwirtschaft<br />
diesen Schritt zu tun, nicht etwa weil es im Grundsatz dagegen sei, sondern<br />
wegen seiner Landwirtschaft, deren Lage außerordentlich schwierig werde,<br />
wenn es nicht gelinge, sie zumindest in gewissem Maße in den Gemein-<br />
samen Markt hineinzubringen. Gelinge dies nicht, gebe es in Frankreich<br />
ungeheure wirtschaftliche Verzerrungen. Frankreich könne sich einfach nicht<br />
an dem Gemeinsamen Markt nur auf industriellem, nicht aber auf landwirt-<br />
schaftlichem Gebiet beteiligen. Hier sei ein Testfall gegeben. Vor allem<br />
komme es darauf an, was Deutschland in dieser Sache tue oder unterlasse.<br />
Brentano erklärte, die Bundesregierung wisse, daß hier eine wesentliche<br />
Frage für die wirtschaftliche Entwicklung im Gemeinsamen Markt vorliege.<br />
Wenn sie im vergangenen Jahr gezögert habe, so sei es nicht zuletzt wegen<br />
der bevorstehenden Wahlen gewesen, da die Bundesregierung vor diesen<br />
Wahlen nicht etwas habe tun wollen, was zu Mißverständnissen hätte<br />
führen können. Nach den Wahlen aber habe man für vier Jahre Ruhe, und<br />
man brauche sie. Im übrigen sei die Landwirtschaft ja auch in die Römischen<br />
Verträge mit einbezogen und stelle eine conditio sine qua non dar.<br />
Couve de Murville wies darauf hin, daß spätestens am 31. Dezember die<br />
Entscheidung gefallen sein müsse. Da die Bundestagswahlen erst am<br />
17. September stattfänden, sei nicht viel Zeit für eine so schwierige Ent-<br />
scheidung. Was Frankreich wolle, sei, daß der Ministerrat in Brüssel die<br />
Dinge bereits im Sommer in Gang bringe.<br />
Ich kam nochmals auf die Arbeiten der Studienkommission zurück. Ich sagte<br />
hierzu, die Bundesregierung wolle dem Prinzip der politischen Zusammen-<br />
arbeit zustimmen und mit regelmäßigen Treffen der Regierungschefs den<br />
Anfang machen. Dazu bedürfe es außerdem eines kleinen Arbeitsorgans.<br />
Nachdem wir kurz über die Tagesordnung der bevorstehenden Gipfel-<br />
konferenz der EWG-Staaten gesprochen hatten, eine Tagesordnung, bei<br />
der jeder Regierungschef die Möglichkeit haben sollte, alle Punkte auf diese<br />
Tagesordnung zu setzen, die er für notwendig erachtete, faßte de Gaulle<br />
das Ergebnis der Unterredung folgendermaßen zusammen: Die erste echte<br />
Gipfelkonferenz der Sechs solle wie vorgeschlagen in der zweiten Julihälfte<br />
stattfinden. Frankreich und Deutschland seien sich hierüber einig, sie wür-<br />
den dieses Treffen selbst dann abhalten, wenn nur sie beide kämen. Er sei<br />
aber überzeugt, daß die anderen Staaten der Einladung nachkommen wür-<br />
den. Inzwischen sollten die deutschen und französischen Delegierten in der<br />
Studienkommission angewiesen werden, die einzelnen Punkte auf die Ta-<br />
gesordnung zu setzen. Wenn die anderen darüber nicht diskutieren wollten,<br />
sei das ihre Privatsache.<br />
Ich regte an, daß das Treffen der Regierungschefs in der ersten Julihälfte<br />
stattfinden solle, zumal Kennedy und Chruschtschow Anfang Juni zu-
England nicht aus demselben Holz geschnitzt wie Frankreich und Deutschland 109<br />
sammenträfen. Danach brauche man etwa zwei Wochen Zeit, um sich ent-<br />
sprechend unterrichten zu lassen. Ich hielte das Treffen Chruschtschows mit<br />
Kennedy für so wichtig, daß die sechs Regierungschefs darüber sprechen<br />
sollten.<br />
General de Gaulle erklärte sich bereit, die Tagung für die erste Julihälfte<br />
vorzubereiten. Was die Entscheidung im Gemeinsamen Markt angehe, seien<br />
Frankreich und Deutschland der Meinung, daß die Prüfung der landwirt-<br />
schaftlichen Frage aufgenommen werden solle.<br />
Am Schluß der Unterredung lebte nochmals das Thema Großbritannien auf.<br />
De Gaulle fragte mich nach meiner Meinung über die britischen Bemühun-<br />
gen, sich allmählich den Sechs und dem Gemeinsamen Markt zu nähern.<br />
Ich gab zur Antwort, ich wünschte, Macmillan wüßte, was er wollte.<br />
Brentano vertrat die Meinung, daß London erkannt habe, daß die wirt-<br />
schaftliche Zusammenarbeit auf dem Kontinent weitergehe und für Groß-<br />
britannien eine Gefahr darstelle, weil es vom Kontinent verdrängt werde.<br />
Diese britische Sorge halte er für echt. Andererseits glaube er nicht, daß in<br />
England eine Bereitschaft zur echten politischen Zusammenarbeit bestehe.<br />
Er glaube, das Interesse Englands beziehe sich nur auf die wirtschaftliche<br />
Entwicklung. Eine Bereitschaft zu der von de Gaulle eben dargelegten politi-<br />
schen Zusammenarbeit gebe es in London nicht. Vielleicht wolle England<br />
sogar bewußt oder unbewußt diese Zusammenarbeit stören, indem es dabei<br />
sei.<br />
De Gaulle betonte, Frankreich wolle nicht etwa Großbritannien vernach-<br />
lässigen oder seine wirtschaftliche und politische Bedeutung schmälern, aber<br />
er habe nicht den Eindruck, daß England aus demselben Holz geschnitzt sei<br />
wie Frankreich und Deutschland. Wenn England sich also beteilige, dann<br />
nicht zum Zwecke einer wirklichen Zusammenarbeit, sondern um als Schieds-<br />
richter dabei zu sein, ohne sich fundamental zu engagieren. Dies sei ganz<br />
natürlich, denn England sei und bleibe eine Insel, während Frankreich und<br />
Deutschland auf dem Kontinent lägen. Hier sei ein großer Unterschied. Man<br />
wolle den Gemeinsamen Markt schaffen, nicht gegen England und nicht<br />
gegen ein anderes europäisches Land oder gar gegen Amerika. Es ließe sich<br />
sehr wohl ein wirtschaftliches Verhältnis zwischen dem Gemeinsamen Markt<br />
und der übrigen Welt vorstellen, das man keineswegs verhindern, sondern<br />
vielmehr entwickeln wolle. Glücklicherweise nehme England heute gegen-<br />
über dem Gemeinsamen Markt und den Sechs eine weniger feindselige Hal-<br />
tung ein und spreche heute nicht mehr dieselbe Sprache wie noch vor zwei<br />
bis drei Jahren. Dies sei erfreulich, bedeute aber noch keineswegs, daß Eng-<br />
land etwa nicht unbewußt die Zusammenarbeit zu verhindern wünsche.<br />
Brentano stimmte dieser Auffassung de Gaulles zu. Die Bundesregierung
110 Algerien<br />
würde es begrüßen, wenn Formen einer Zusammenarbeit gefunden werden<br />
könnten. Sie halte dies auch für möglich, insbesondere dann, wenn die EFTA<br />
aufgelöst werde, was sicher nicht mehr lange auf sich warten lasse. Es sei<br />
jedoch kaum vorstellbar, daß Großbritannien ein Vollmitglied der EWG<br />
werde. Im übrigen aber habe man immer erklärt, daß die Zusammenarbeit<br />
in der EWG allen offenstehe, die sämtliche Rechte und sämtliche Pflichten -<br />
dazu zählten natürlich auch die politischen Ziele - zu übernehmen bereit<br />
seien.<br />
Couve de Murville erklärte, er glaube, man werde mit England in lange<br />
Verhandlungen eintreten, unter Bedingungen, die anders aussähen als vor<br />
drei Jahren. Jedenfalls werde nach seiner Überzeugung Großbritannien<br />
niemals zustimmen, als Vollmitglied beizutreten. Es werde immer seine<br />
Vorbehalte machen, und vielleicht würden die Verhandlungen dann wieder,<br />
wie schon einmal auf französische Initiative hin, abgebrochen. Jedenfalls<br />
werde es sehr langwierige Verhandlungen geben. Man dürfe auch nicht<br />
übersehen, daß, wenn England dem Gemeinsamen Markt beitrete, sich<br />
Holland an seine Seite gesellen und Dänemark und Norwegen ebenfalls<br />
beitreten würden. Damit werde die gesamte Physiognomie des Gemein-<br />
samen Marktes total geändert.<br />
Kurz vor Abschluß der Unterredung sagte de Gaulle noch ein Wort über<br />
Algerien. Die Gespräche, die aus nicht von Frankreich zu vertretenden<br />
Gründen lange hinausgeschoben worden seien, hätten nun begonnen. Zwei-<br />
fellos werde es manches Auf und Ab geben, aber insgesamt gesehen glaube<br />
er, daß der Weg nunmehr vorgezeichnet sei und man zu einer Lösung<br />
kommen werde. Für die Franzosen bedeute dies eine große Veränderung.<br />
Manche Nachteile, aber auch manche Vorteile seien in ihr enthalten. Es<br />
wäre von großem Einfluß auf das gesamte Afrika, vor allem auf das franzö-<br />
sischsprachige, aber auch auf einen Teil des nicht französischsprachigen<br />
Afrika, wenn es gelänge, zu einer annehmbaren Regelung zu kommen. Das<br />
Verhältnis zu Afrika könne sich völlig anders gestalten. Wenn es gelänge,<br />
zu einer europäischen Einigung zu kommen, könne man politisch mit der<br />
gebotenen Diskretion, vor allem aber auch wirtschaftlich, sozial und geistig<br />
einen starken Einfluß geltend machen, der allem, was Russen oder Ameri-<br />
kaner sich jemals ausdenken könnten, weit überlegen sei.<br />
Ich maß diesen Worten de Gaulles größte Bedeutung bei. Schließlich war<br />
Nordafrika von Europa nur durch einen schmalen Meeresgürtel getrennt. Es<br />
war zu wünschen, daß alle Europäer Frankreich Hilfe zukommen ließen,<br />
damit der Einfluß Europas auf Afrika gesichert würde.<br />
Über die NATO-Angelegenheit sprach ich nicht mehr mit de Gaulle. Er<br />
sagte aber bei seinen Schlußworten nach den am Nachmittag stattgefun-
Anzeichen für ein Umschwenken der britischen Haltung 111<br />
denen Verhandlungen im Bundeskanzleramt einige Sätze, die sowohl nach<br />
meiner Meinung als auch nach der Meinung Brentanos, den ich unter-<br />
richtet hatte, andeuteten, daß er meinen Ausführungen vom Vormittag<br />
positiv gegenüberstand.<br />
Auf der Fahrt vom Bundeskanzleramt zum Flugplatz Wahn sagte de Gaulle<br />
plötzlich zu mir, er glaube, es sei doch gut gewesen, daß er vor dem Besuch<br />
Kennedys nach Bonn gekommen sei. Er war am Nachmittag und bei der<br />
Abfahrt sehr aufgeschlossen, ja aufgeräumt. Er war offensichtlich in einer<br />
viel besseren Stimmung als am Vormittag bei seiner Ankunft.<br />
Was Großbritanniens Verhältnis zur EWG betraf, so gab es tatsächlich An-<br />
zeichen für ein Umschwenken der britischen Haltung. Ball hatte mir gegen-<br />
über im Frühjahr 1961 bei seinem Besuch in der Bundesrepublik gesagt,<br />
daß dies die Abkehr von der englischen Politik gegenüber dem Kontinent<br />
sei, die England in den letzten Jahrhunderten verfolgt habe. Ich hatte dar-<br />
auf erwidert, genau dieselben Worte, „Umkehr von der jahrhundertealten<br />
Politik", habe mir schon Eden im Herbst 1954 gesagt, als die WEU ge-<br />
gründet wurde. Auch Churchill hätte ähnliche Worte gebraucht. Das<br />
Sekretariat der WEU sei auf englischen Wunsch nach London gelegt<br />
worden und sei dort in eine Art Leichenstarre versunken, aus der es viel-<br />
leicht eines Tages wieder aufwachen werde, aber es sei nicht abzusehen,<br />
wann dies geschehen könnte. Jedenfalls seien dieselben Worte so oft gesagt<br />
worden, daß ich meine Zweifel daran habe.<br />
Ball hatte darauf bemerkt, die Einstellung Amerikas bestehe darin, über<br />
die Ernsthaftigkeit der gegenwärtigen britischen Ansichten keine Meinung<br />
zu haben. Die amerikanische Regierung habe jedoch den Briten klarge-<br />
macht, daß ihr sehr daran gelegen sei, daß die Gemeinschaft ihre Stoßkraft<br />
in Richtung auf eine verstärkte Einheit erhalte und daß nichts geschehen<br />
dürfe, wodurch die bereits geschaffenen großen politischen Werte diejser<br />
Gemeinschaft gestört werden könnten. Die amerikanische Haltung sei<br />
weiterhin: Wenn Großbritannien mit dem Herzen Mitglied der Gemein-<br />
schaft werden wolle und von den Sechs akzeptiert würde, dies einen Bei-<br />
trag zum westlichen Zusammenhalt darstelle, daß aber ein Stehenbleiben<br />
auf halbem Wege und eine rein kommerzielle Abmachung für die amerika-<br />
nische Politik nicht akzeptabel sei.<br />
Ich war aber fest überzeugt, daß England in absehbarer Zukunft keine<br />
politische Gemeinschaft wollte. Möglicherweise wollte es eine kommerzielle<br />
Gemeinschaft.
112<br />
Zeittafel 10<br />
31.5.-2. 6. 1961 Besuch von Präsident Kennedy bei Staatspräsident<br />
de Gaulle in Paris.<br />
3.-4.6.1961 Treffen Präsident Kennedys mit Ministerpräsident<br />
Chruschtschow in Wien. Am 4. Juni 1961 übergibt<br />
Ministerpräsident Chruschtschow Präsident Kennedy<br />
ein sowjetisdies Memorandum zur Deutschland fr age;<br />
Drohung mit Separatvertrag.<br />
6. 6.1961 Die EWG-Kommission erklärt, es bestünden zwar Mög-<br />
lichkeiten für Vertragsanpassungen, aber nicht für Ver-<br />
tragsänderungen bei einem Beitritt dritter Staaten zu<br />
den Gemeinschaften.<br />
21.6.1961 Außenminister Lord Home erklärt vor dem Oberhaus,<br />
der Beitritt Großbritanniens zur EWG sei notwendig,<br />
um die Einheit des Westens zu erhalte?!.<br />
20.-23. 6. 1961 Besuch von Bundespräsident Lübke in Frankreich, er-<br />
ster Staatsbesuch eines deutschen Staatsoberhauptes in<br />
Frankreich.<br />
17. 7.1961 Getrennte Antwortnoten der Drei Westmächte auf<br />
Deutschland-Memorandum der SU vom 4. 6.1961.<br />
18. 7.1961 Bonner Konferenz der Staats- bzw. Regierungschefs der<br />
EWG-Staaten. Einigung über verstärkte politische Zu-<br />
sammenarbeit durch regelmäßige Konferenzen. Eine<br />
Kommission wird beauftragt, einen Vorschlag für ein<br />
europäisches Statut auszuarbeiten.<br />
20. 7. 1961 Außenminister Couve de Murville erklärt, ohne po-<br />
litische Union sei ein gemeinsamer Markt auf die<br />
Dauer nicht möglich.<br />
25. 7. 1961 Rede Präsident Kennedys, in der die Entschlossenheit<br />
der USA festgestellt wird, falls erforderlich für Berlin<br />
zu kämpfen. Der Präsident kündigt eine Erhöhung des<br />
Verteidigungsbudgets an und umreißt das Ausmaß der<br />
amerikanischen Verhandlungsbereitschaft.
■Jr..:- _ ..- ^ ^l ""'<br />
m<br />
*^<br />
: -^ : Jy r ''<br />
.VV.*<br />
:!-i Ä.- /■><br />
'■ '.i feg<br />
>$i<br />
J$'? :;<br />
'•■*;.'' * -."'<br />
: '* r ' &'&¥?$&$*■: (3=*%; r ■ '•■ ■**»■■ ifc<br />
"'*''<br />
5^<br />
■
s^rc-f^ ^T<br />
Kin historischer Augenblick:<br />
de Gaulle und <strong>Adenauer</strong> umarmen sich nach der Unterzeichnung:<br />
des deutsch-französischen Vertrags, 22. Januar 1 9C>2><br />
Im Park von SchloÜ Rambouillet, 22. September HMci \on links nach rechts:<br />
Madame de Gaulle. Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>, Staatspräsident de Gaulle,<br />
Frau Ria Heiners, die älteste Tochter des Bundeskanzlers<br />
SJPSR?
Zeittafel 10 113<br />
31.7.1961 Premierminister Macmillan kündigt im Unterhaus an,<br />
daß das Vereinigte Königreich einen Antrag auf Auf-<br />
nahme in die EWG stellen wird.<br />
1. 8.1961 Laut statistischen Angaben flüchteten im Monat Juli<br />
1961 32 000 Menschen aus der Sowjetzone in die Bun-<br />
desrepublik - die größte Zahl in einem Monat seit<br />
1953.<br />
3.-4. 8.1961 Das britische Unter- und Oberhaus stimmten dem Antrag<br />
der britischen Regierung zu, Beitrittsverhandlungen mit<br />
der EWG aufzunehmen. 10. 8. 1961: Die britische Re-<br />
gierung beantragt offiziell die Aufnahme Großbritan-<br />
niens bei dem Ministerrat der EWG. Am 18. 8.1961<br />
ernennt die britische Regierung Lordsiegelbewahrer<br />
Heath zum Leiter der Verhandlungen mit der EWG.<br />
In der Folge beantragen weitere Mitgliedstaaten der<br />
EFTA die Aufnahme in die EWG.<br />
5.-7. 8.1961 In Paris eine Konferenz der Außenminister der Bundes-<br />
republik Deutschland, Frankreichs, Großbritanniens und<br />
der USA über die Berlin- und Deutschland fr age und<br />
andere internationale Probleme. Es wird beschlossen,<br />
vorbereitende Maßnahmen zu treffen, um einer kriti-<br />
schen Situation in Berlin begegnen zu können.<br />
7. 8.1961 Chruschtschow stellt in einer Rundfunk- und Fernseh-<br />
rede eine Verstärkung der sowjetischen Armee an den<br />
Westgrenzen und Einberufungen von Reservisten in<br />
Aussicht. Er erklärt sich bereit, eine Klausel über den<br />
freien Zugang nach Berlin in den Friedensvertrag auf-<br />
zunehmen, und appelliert an die Westmächte, sich an<br />
den Verhandlungstisch zu setzen und keine Kriegspsy-<br />
chose zu schaffen.<br />
10. 8.1961 Präsident Kennedy erklärt auf einer Pressekonferenz<br />
zur Rede Chruschtschows vom 7. 8.1961, daß der Ein-<br />
satz aller diplomatischen Mittel für eine friedliche Lö-<br />
sung des Konflikts erwünscht sei, jedoch eine Gipfel-<br />
konferenz erst nach Vorbereitungen stattfinden könne,<br />
die eine Gewähr für einigen Erfolg bieten.
114 Zeittafel 10<br />
13. 8.1961 Errichtung der Mauer in Berlin. Bekanntgabe einer Er-<br />
klärung der Warschauer Paktstaaten und von Anord-<br />
nungen der Behörden der SBZ über die Durchführung<br />
der Sperren im Verkehr zwischen West- und Ost-Berlin<br />
und das Verbot der Grenzgängerbeschäftigung in West-<br />
Berlin.<br />
15. 8.1961 Protestschreiben der drei westlichen Stadtkommandan-<br />
ten an den sowjetischen Kommandanten wegen der<br />
Sperrmaßnahmen an der Sektorengrenze.<br />
16. 8.1961 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> empfängt den sowjetischen<br />
Botschafter Smirnow auf dessen Wunsch.<br />
17.8.1961 Protestnoten der Drei Westmächte an die Sowjetregie-<br />
rung wegen der Mauer in Berlin.<br />
18. 8.1961 Sowjetische Note an die Regierungen der Drei West-<br />
mächte als Antwort auf die westlichen Noten vom<br />
17. 8.1961.<br />
18. 8. 1961 Regierungserklärung von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> zur<br />
Berliner Mauer.<br />
19.-21. 8.1961 Vizepräsident Johnson in Bonn und Berlin, begleitet<br />
von Bohlen und Clay. Ansprachen in Berlin; bekräftigt<br />
US-Sicherheitsgarantie für West-Berlin; Abriegelung<br />
Ost-Berlins ein Eingeständnis der Schwäche des Kom-<br />
munismus. - Während Johnsons Besuch in West-Berlin<br />
trifft US-Kampfgruppe in Stärke von 1500 Mann ein.<br />
23. 8. 1961 Protest der westlichen Stadtkommandanten gegen neue<br />
Abriegelungsmaßnahmen. Amerikanische Panzer gehen<br />
an der Sektorengrenze in Stellung.<br />
23. 8.1961 Gleichlautende SU-Noten an Westmächte: Mißbrauch<br />
der Luftkorridore nach Berlin durch Westen zur Ein-<br />
schleusung von „westdeutschen Agenten, Revanchisten<br />
und Militaristen". West-Berlin gehöre nicht zur BRD.<br />
Kompetenz von Amtsstellen der BRD könne sich nicht<br />
auf Berlin erstrecken.<br />
24. 8. 1961 Erklärung des Weißen Hauses zur SU-Note vom 23. 8.:<br />
Jeder Eingriff in freien Zugang nach West-Berlin stelle
Zeittafel 10 115<br />
aggressiven Akt dar. Beschuldigungen und Behauptun-<br />
gen der SU-Note seien falsch. Unterwerfung unter Dik-<br />
tatur sei nicht adäquate Lehensform der Deutschen.<br />
Sprecher des State Department: Aufgrund von Abkom-<br />
men der Jahre 1944, 1945 und 1949 zwischen SU und<br />
Westmächten besäßen letztere absolutes Recht auf un-<br />
gehinderten Zugang nach Berlin und auf volle Bewe-<br />
gungsfreiheit in der Stadt.<br />
26. 8.1961 Die Botschafter der Vereinigten Staaten, Frankreichs<br />
und Großbritanniens in der BRD übermitteln dem so-<br />
wjetischen Botschafter in Ost-Berlin, Perwuchin, gleich-<br />
lautende Protestnoten, in denen sie die Beschränkungen<br />
der Sektorenübergänge als klare Verletzung des Vier-<br />
mächtestatus von Berlin bezeichnen und den fortgesetz-<br />
ten uneingeschränkten Zugang nach Berlin fordern.<br />
31. 8.1961 Die Regierung der UdSSR gibt die Wiederaufnahme<br />
von Kernwaffenversuchen - und damit den Bruch des<br />
bestehenden Moratoriums - bekannt und begründet<br />
diese Maßnahme mit der angeblichen Aggressivität der<br />
Politik der Bundesregierung. Am 23. 10. 1961 wird<br />
durch die SU eine Superbombe, am 29.10.1961 eine<br />
Superwasserstoffbombe zur Explosion gebracht.<br />
8. 9.1961 Versuch eines Sprengstoffattentats auf Staatspräsident<br />
de Gaulle bei Romilly.<br />
12.-14. 9.1961 Auf der Konferenz der Finanzminister der Common*<br />
wealthländer in Accra werden lebhafte Befürchtungen<br />
über die Folgen eines Beitritts Englands zur EWG ge-<br />
äußert.<br />
15.-16. 9.1961 Eine westliche Außenministerkonferenz in Washington<br />
beauftragt die Außenminister der Vereinigten Staaten<br />
und Großbritanniens, Sondierungsgespräche mit dem<br />
sowjetischen Außenminister zu führen, um Verhand-<br />
lungsmöglichkeiten für eine friedliche Lösung des<br />
Deutschland- und Berlinproblems zu erforschen.<br />
17. 9.1961 Wahlen zum Vierten Deutschen Bundestag (CDU/CSU<br />
242, SPD 190 und FDP 67 von insgesamt 499 Sitzen).
116 Zeittafel 10<br />
Die CDU verliert die absolute Mehrheit. Am 7.11.<br />
wird Dr. <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong> wieder zum Bundeskanzler<br />
gewählt, am 14.11.1961 das neue Bundes kabinet t aus<br />
Ministern der CDU/CSU und der FDP vereidigt.<br />
21. 9.1961 Beginn von Erkundungsgesprochen zwischen den Außen-<br />
ministern Rusk und Gromyko in New York.<br />
30. 9.1961 Der Vertrag über die Organisation für die wirtschaft-<br />
liche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die<br />
Nachfolgeorganisation der OEEC, tritt in Kraft.<br />
1.-5.10.1961 Die Labour Party fordert auf ihrem Jahreskongreß be-<br />
stimmte Garantien vor dem Beitritt Großbritanniens<br />
zur EWG.<br />
10.10.1961 Eröffnung der Verhandlungen über den Beitritt Groß-<br />
britanniens zur EWG in Paris. Der britische Delega-<br />
tionsführer, Lordsiegelbewahrer Heath, erklärt die Be-<br />
reitschaft seiner Regierung, sämtliche Verpflichtungen<br />
des EWG-Vertrages zu übernehmen.<br />
11.-14.10.1961 Die britische konservative Partei begrüßt auf ihrem<br />
Jahreskongreß die Aufnahme der Verhandlungen zwi-<br />
schen der Regierung und der EWG. Sie fordert die<br />
Berücksichtigung der Interessen des Commonwealth,<br />
der EFTA und der britischen Landwirtschaft.<br />
17.-18.10.1961 Außerordentliche außenpolitische Debatte im britischen<br />
Unterhaus und im Oberhaus. Lordsiegelbewahrer Heath<br />
bekräftigt die Entschlossenheit der Regierung, die Rechte<br />
der Westmächte in Berlin, den freien Zugang nach Ber-<br />
lin und die Freiheit der Westberliner Bevölkerung zu<br />
erhalten. Oppositionsführer Hugh Gaitskell bezeichnet<br />
den Slogan „keinen Krieg um Berlin" als höchst ge-<br />
fährlich und zweideutig. Er regt erneut an, die west-<br />
liche Position in West-Berlin durch das Angebot der An-<br />
erkennung der Oder-Neiße-Linie und durch ein Ent-<br />
gegenkommen in der De-facto-Anerkennung der so-<br />
genannten DDR zu verbessern, betont aber, das Ziel<br />
einer späteren Wiedervereinigung dürfe nicht aufgege-<br />
ben werden.
Zeittafel 10 117<br />
17.-31.10.1961 XXIII. Parteikongreß der KPdSU. In seiner Eröff-<br />
nungsrede betont Chruschtschow die Notwendigkeit<br />
eines baldigen Abschlusses eines Friedensvertrages mit<br />
Deutschland, hebt jedoch das Ultimatum, den Vertrag<br />
bis zum Jahresende abzuschließen, auf. Verkündung<br />
eines Zwanzig-]ahresplanes.<br />
31.10.1961 Der Entwurf für ein europäisches politisches Statut, das<br />
auf der Bonner Konferenz vom 18. 7.1961 beschlossen<br />
und von einer Studienkommission unter Leitung des<br />
französischen Botschafters Fouchet ausgearbeitet wurde,<br />
ist fertiggestellt und den Regierungen zugeleitet wor-<br />
den.<br />
6.11.1961 Die Außenminister der Benelux-Staaten beraten in<br />
Brüssel über den Stand der Integration und den Ent-<br />
wurf der Fouchet-Kommission.<br />
8.11.1961 Präsident Kennedy und US-Finanzminister Dillon spre-<br />
chen sich für konkrete Absprachen mit der EWG aus.<br />
Am 29.11.1961 erklärt Präsident Kennedy ergänzend<br />
hierzu auf einer Pressekonferenz, für die USA käme<br />
weder der Beitritt noch die Assoziierung mit der EWG<br />
in Betracht, sondern nur ein sinnvolles System von<br />
Handelsvert ragen.<br />
16.11.1961 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> in Interview mit USA-Kor-<br />
respondenten in Bonn: Wiederherstellung einer einheit-<br />
lichen westlichen Auffassung in Berlinfrage als drin-<br />
gendste Aufgabe seiner bevorstehenden Gespräche mit<br />
Kennedy. Gegen Disengagement in Mitteleuropa. For-<br />
dert Beseitigung der Mauer in Berlin.<br />
20.-22.11.1961 In Washington Besprechungen zwischen Präsident Ken-<br />
nedy und Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> unter Teilnahme<br />
des Bundesministers des Auswärtigen Schröder, Bun-<br />
desverteidigungsministers Strauß, US-Außenministers<br />
Rusk und US-Verteidigungsministers McNamara. Aus<br />
Kommunique: Friedliche Lösung der Berlinkrise durch<br />
Verhandlungen möglich, falls SU vernünftige Haltung<br />
zeige. Friedlicher Charakter der NATO wird unter-<br />
strichen.
118 Zeittafel 10<br />
9.12.1961 Treffen von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und dem Bundes-<br />
minister des Auswärtigen Schröder mit Staatspräsident<br />
de Gaulle, Premierminister Debre und Außenminister<br />
Couve de Murville in Paris.
X. BEGEGNUNG MIT DE GAULLE<br />
NACH BILDUNG DER NEUEN BUNDESREGIERUNG<br />
- Besuch in Paris im Dezember 1961 -<br />
Am 9. Dezember 1961 traf ich mit Staatspräsident de Gaulle zu ausführ-<br />
lichen Besprechungen zusammen. Es war die erste Begegnung mit de Gaulle<br />
nach Bildung der neuen Bundesregierung.<br />
Eintreffen auf dem Flugplatz in Orly. De Gaulle holte mich vom Flugzeug<br />
mit betonter Freundlichkeit und Wärme ab. Fahrt zum Elysee; an einzelnen<br />
Stellen Menschenansammlungen, die mich zum Teil sehr herzlich und<br />
freundschaftlich begrüßten. De Gaulle bemerkte, wenn man in Paris gewußt<br />
hätte, daß wir diesen Weg fahren würden, wären die ganzen Straßen voll<br />
gewesen. Ich hätte hoffentlich meinen Staatsbesuch nicht vergessen. Ich<br />
würde dann in Paris und in Frankreich die Zuneigung der Bevölkerung in<br />
großartiger Weise kennenlernen.<br />
Von 11 Uhr bis 13 Uhr war im Elysee eine Besprechung zwischen de Gaulle<br />
und mir. Anwesend waren die Dolmetscher Mayer für de Gaulle, Kusterer<br />
für mich.<br />
Ich nahm zuerst das Wort und trug de Gaulle meine Sorgen und Gedanken<br />
vor. Ich begann mit der Feststellung, daß die Außenpolitik der Bundes-<br />
regierung die gleiche bleibe wie bisher. Ich würde diesem Punkt absolut<br />
entscheidenden Wert beimessen.<br />
Dann schnitt ich das Thema Vereinigte Staaten von Amerika an. Ich sagte<br />
de Gaulle, im Sommer und Herbst 1961 hätte die amerikanische Regierung<br />
mir große Sorgen bereitet. Es redeten dort zu viele Menschen mit. Acheson<br />
und Norstad hätten mir gesagt, es werde etwa ein Jahr dauern, bis die über-<br />
flüssigen Leute ausgeschaltet seien. Hinzu komme, daß zu viele Senatoren<br />
zu viel redeten. Die Notwendigkeit für die amerikanische Regierung, sich<br />
erst einmal einzuarbeiten, zeige die Rede Rusks, die er vor zwei oder drei<br />
Monaten gehalten und in der er erklärt habe, zwischen den Vereinigten<br />
Staaten und der Sowjetunion gebe es keine Gegensätze, die Gegensätze<br />
bestünden zwischen Sowjetrußland und Deutschland und Sowjetrußland<br />
und Formosa. Rusk habe offensichtlich nicht verstanden, daß der sowjetische<br />
Druck sich letzten Endes gegen die Vereinigten Staaten richte.<br />
Meine Sorge werde noch dadurch gesteigert, daß sich Frankreich in den<br />
äußerst brennenden Fragen zurückhalte. Es sei zwar dabei, aber nicht aktiv,<br />
und hiermit berührte ich ein Anliegen, das mir sehr am Herzen lag: Der
120 Bericht über die Unterredungen mit Kennedy<br />
französische Botschafter Alphand in Washington nahm an den Sitzungen<br />
eines speziellen Botschafterausschusses teil, aber nur rezeptiv. Er äußerte<br />
sich nicht. Wenn sich Frankreich bei der Erörterung wichtiger Fragen ab-<br />
seits hielt und dadurch Deutschland als kontinental-europäische Macht den<br />
beiden angelsächsischen Mächten allein gegenüberstand, fürchtete ich,<br />
würde mit der Zeit doch ein Abbröckeln oder ein Erkalten der Gemein-<br />
schaft gegenüber Sowjetrußland eintreten. Chruschtschow würde mit Sicher-<br />
heit den Schluß ziehen, daß im Laufe der Zeit die Front der freien Völker<br />
auseinanderfallen werde.<br />
Ich berichtete de Gaulle in großen Zügen über die Unterredungen, die ich<br />
anläßlich meines Besuches in Washington im November 1961 mit Kennedy<br />
geführt hatte. Ich begann mit der Bemerkung, daß Kennedy stets von<br />
de Gaulle und Frankreich nur mit großer Hochachtung gesprochen habe.<br />
Ein besonders vertraulicher Gesprächspunkt mit Kennedy sei die militärische<br />
Stärke der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gewesen. Dabei<br />
seien jedoch zwischen der deutschen und der amerikanischen Delegation<br />
gewisse Bewertungsunterschiede aufgetaucht. Nach meiner Meinung über-<br />
schätzten die Vereinigten Staaten die Stärke des Westens und ihre eigene<br />
Stärke.<br />
Dann schnitt ich die Berlinfrage an. Ich erwähnte zunächst die Tatsache,<br />
daß die Note Chruschtschows nunmehr drei Jahre alt sei. Im November<br />
1958 sei meines Erachtens die militärische Stärke der Sowjetunion beträcht-<br />
lich geringer gewesen als die Stärke aller NATO-Mitglieder. In diesen drei<br />
Jahren hätten die Russen jedoch auf dem nuklearen Gebiet große Fort-<br />
schritte erzielt und ihre Ausrüstung auf dem konventionellen Gebiet wesent-<br />
lich modernisiert. Jedenfalls stehe die Sowjetunion jetzt stärker da als vor<br />
drei Jahren. Eine eventuelle amerikanische Überlegenheit auf nuklearem<br />
Gebiet sei auch deswegen etwas fragwürdig, weil ein wesentlicher Teil der<br />
Träger Flugzeuge seien und man nicht wissen könne, welche besonderen<br />
Vorkehrungen die Russen zu deren Abschuß hätten. Aller Wahrscheinlich-<br />
keit nach seien die interkontinentalen Raketen von entscheidender Bedeu-<br />
tung. Zu berücksichtigen sei auch, daß nach meiner Überzeugung die Sowjet-<br />
union auf konventionellem Gebiet gegenüber der NATO über eine starke<br />
Überlegenheit verfüge.<br />
Ich kam dann auf die Frage zu sprechen, ob man im gegenwärtigen Zeit-<br />
punkt bezüglich Berlins in Moskau etwas tun solle oder nicht. Nach meiner<br />
Meinung sei bei all den Diskussionen in den verschiedenen Ausschüssen in<br />
Washington bisher nicht viel Korn gedroschen worden. Äußerst wichtig sei,<br />
daß man das Vertrauen der Berliner stärke. Bei allem, was man unter-<br />
nehme, müsse man sich fragen, welche Wirkung dieser oder jener Schritt
Die Lage der Sowjetunion 121<br />
auf das Vertrauen der Berliner habe. Andernfalls könnte es zu einer sehr<br />
schnellen und schlechten Entwicklung in Berlin kommen. Der bekannte<br />
Meinungsunterschied* zwischen Frankreich einerseits und den angelsächsi-<br />
schen Mächten andererseits schwäche natürlich das Vertrauen der Berliner,<br />
vielleicht sogar der Deutschen insgesamt. Gleichzeitig werde die Zuversicht<br />
Chruschtschows gestärkt, daß der Westen eines Tages doch auseinander-<br />
fallen werde. Die Einigkeit des Westens sei von ausschlaggebender Bedeu-<br />
tung.<br />
Ich verstünde de Gaulle sehr gut, wenn er sich an den jetzigen außenpoliti-<br />
schen Schritten nicht beteiligen wolle. Ich hätte aber den Eindruck, daß die<br />
Amerikaner begriffen hätten, daß die Zeit des außenpolitischen Suchens<br />
vorbei sei. Es sei nötig, den Einfluß des kontinentalen Europa unter den<br />
vier Mächten zu stärken. Im Augenblick sehe sich die Bundesrepublik den<br />
angelsächsischen Mächten allein gegenüber, und kein Mensch wisse so recht,<br />
was die Engländer wollten. Ich würde es für gut halten, wenn ein bestän-<br />
diger kontinental-europäischer Einfluß sich stärker offenbare als in den ver-<br />
gangenen Monaten. Man dürfe nicht vergessen, daß die Sowjets immer die<br />
Möglichkeit hätten, Zwischenfälle zu provozieren. Einstweilen hätten die<br />
Sowjets die Unterzeichnung eines separaten Vertrages mit der „DDR"<br />
zurückgestellt. Es werde aber der Zeitpunkt kommen, in dem die So-<br />
wjets der SBZ eine sogenannte Souveränität geben und sich dann auf<br />
den Standpunkt stellen würden, wenn die Westmächte einen Zugang nach<br />
Berlin wollten, müßten sie das mit der SBZ ausmachen. Solange ein separa-<br />
ter Vertrag nicht existiere, könne eine künftige Einigung zwischen den<br />
Westmächten und der Sowjetunion einem Friedensvertrag der Sowjetunion<br />
mit der SBZ als Anhang beigegeben werden.<br />
Die wirtschaftliche Lage der Sowjetunion zwinge Chruschtschow dazu, stär-<br />
kere Investierungen auf dem Landwirtschaftssektor und in der Konsum-<br />
güterindustrie vorzunehmen. Damit werde die Investitionsmöglichkeit für<br />
die Schwerindustrie und die chemische Industrie eingeschränkt. Die wirt-<br />
schaftliche Entwicklung der Sowjetunion lasse Chruschtschow einen Krieg<br />
unerwünscht erscheinen. Hinzu komme das Verhältnis der Sowjetunion zu<br />
Rotchina. Aus einer Artikelreihe des „Figaro" vom September 1961 hätte ich<br />
entnommen, daß die Sowjets begonnen hätten, Ostsibirien zu entwickeln,<br />
um einer rotchinesischen Infiltration vorzubeugen. Ich glaubte, daß der Tag<br />
kommen werde, an dem die Sowjetunion, wenn auch unfreiwillig, der<br />
Schutzwall der weißen Welt gegen China sein werde. Die Sowjetunion<br />
* Es bestanden Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich einerseits und den<br />
USA und Großbritannien andererseits über die Frage von Verhandlungen mit der<br />
Sowjetunion, siehe hierzu auch Seite 122 ff.
122 Gespräch mit Smirnow<br />
werde auf die Dauer durch die Entwicklung Rotchinas bedroht. Sie werde<br />
eines Tages, wann wisse man nicht, froh sein, ihre ganze Kraft im Osten<br />
gegen Rotchina einsetzen zu können. Bezeichnend für diese These sowie<br />
auch für die ganze Taktik der Russen sei ein Gespräch, das ich vor zwei<br />
Tagen mit dem sowjetischen Botschafter in Bonn, Smirnow, geführt hätte.<br />
Der Inhalt dieses Gespräches sei gewesen: Rußland wolle keinen Krieg. Es<br />
wolle die Gegensätze durch Verhandlungen aus der Welt schaffen. Smirnow<br />
sei so offen wie nie zuvor gewesen. Ich hätte Smirnow erwidert, die Sowjet-<br />
union habe den Bau der Mauer in Berlin zugelassen und damit das west-<br />
liche Mißtrauen gegen Rußlands Friedensbereitschaft erheblich gestärkt.<br />
Nach meiner Ansicht müsse Berlin als Testfall gelten. Es müsse daher in<br />
Verhandlungen festgestellt werden, ob eine vernünftige Abmachung mög-<br />
lich sei. Gelinge dies, werde das gegenseitige Vertrauen wachsen, und man<br />
könne dann an die großen Probleme wie kontrollierte Abrüstung und die<br />
Deutschlandfrage herangehen.<br />
Smirnow habe mich gefragt, ob er dies als Anregung Chruschtschow weiter-<br />
geben dürfe. Ich hätte dies nicht verneint. Smirnow habe mich dann gefragt,<br />
ob ich in diesem Sinne mit General de Gaulle sprechen würde. Auch dies<br />
hätte ich nicht verneint. Man müsse nunmehr Chruschtschows Reaktion ab-<br />
warten.<br />
Ich beschwor de Gaulle eindringlich, sich nicht nur beobachtend gegenüber<br />
den schwebenden Fragen, insbesondere der Berlinfrage, zu verhalten.<br />
Meine Befürchtung sei, daß bei einem Ausbleiben von Verhandlungen die<br />
Lage im nächsten Jahr nur noch schlechter sein werde. Die Russen seien<br />
militärisch und taktisch im Vorteil, und Kennedy habe gesagt, daß das<br />
amerikanische Volk sich erst an den Gedanken eines möglichen großen<br />
Krieges gewöhnen müsse.<br />
De Gaulle erwiderte, er wolle mir mit der gleichen Offenheit antworten,<br />
die ich soeben bewiesen hätte. Er verstehe meine Ausführungen vollkommen.<br />
Zunächst müsse er bemerken, daß dieselbe Frage bereits im vergangenen<br />
Jahr schon einmal zur Debatte gestanden habe und daß es damals die<br />
Russen gewesen seien, die eine Verhandlung unmöglich gemacht hätten.<br />
Frankreich sei mit Deutschland in dieser Frage absolut solidarisch. Er,<br />
de Gaulle, lasse sich von dem Gedanken leiten, wenn der Westen der<br />
Sowjetunion gegenüber Schwäche zeige, werde die Sowjetunion nicht halt-<br />
machen wollen und auch nicht können.<br />
Hinsichtlich Berlins gebe es eine bestimmte Rechtslage, die in Abkommen<br />
definiert sei. Diese Rechtslage rolle die Sowjetunion jetzt auf und wolle sie<br />
durch eine neue ersetzen. Dabei gehe sie davon aus, daß der Westen nichts<br />
anderes zu tun habe, als die russische Lösung anzunehmen. Wie diese
De Gaulle: Zeit für Verhandlungen mit der SU noch nicht gekommen 123<br />
Lösung genau aussehe, wisse er nicht, aber er sei nicht sicher, ob man damit<br />
die bisherige Stellung in Berlin halten könne.<br />
Wenn man beginne, mit der Sowjetunion zu verhandeln, habe man schon<br />
nachgegeben, und zwar nur, weil die Sowjets es gefordert haben. Er sehe<br />
keinerlei Gründe, warum Rußland dann haltmachen sollte. Es würde dann<br />
eine neue Lage entstehen, uncLdie Sowjetunion würde wieder etwas Neues<br />
fordern, diesmal in bezug auf Deutschland. Das könnte dann sehr wohl die<br />
Forderung auf Neutralisierung Deutschlands sein. Sei Deutschland aber<br />
einmal de jure oder de facto als Ergebnis langer oder immer wieder er-<br />
neuter Verhandlungen mit der Sowjetunion neutralisiert, dann glaube er,<br />
daß Frankreich auch seinerseits keine andere Wahl mehr hätte, als sich<br />
neutralisieren zu lassen. Dann aber wäre das Spiel für den Westen ver-<br />
loren. Vielleicht sei es für den einzelnen dann noch möglich, in einer solchen<br />
Situation weiterzuleben, nicht aber weiterleben könne man dann als Staat,<br />
als freies Volk. Dann wäre Europa erledigt und damit die ganze westliche<br />
Welt.<br />
Die Frage sei also, ob man annehme, was Rußland fordere, nämlich über<br />
eine neue Lage in Berlin zu verhandeln, nur weil Rußland es verlange. So<br />
sehe er das Problem. Die Frage sei für die Engländer bereits entschieden.<br />
Mir sei selbstverständlich bekannt, sagte de Gaulle, daß England ein neues<br />
Arrangement wolle, dessen Inhalt ihm gleichgültig sei, denn es wolle wegen<br />
Berlin einfach keinen Ärger mehr haben. Er habe das bei seinem letzten<br />
Besuch bei Macmillan wieder erkennen müssen. Das liefe aber darauf hin-<br />
aus, daß England das zu akzeptieren wünsche, was Rußland fordere.<br />
Für ihn sei wesentlich, ob Frankreich sich unter diesen Umständen zu Ver-<br />
handlungen bereitfinden solle. Er wisse sehr wohl, daß Amerika und Eng-<br />
land allein verhandeln könnten. Ich hätte gesagt, daß dies Nachteile mit<br />
sich bringe. Wenn aber England und Amerika entschlossen seien, mit der<br />
Berlinfrage Schluß zu machen, so würden sie es tun, ob Frankreich dann<br />
dabei sei oder nicht. Die einzige Art und Weise, dies vielleicht zu verhin-<br />
dern, bestehe darin, daß Frankreich sage, es wolle nicht mitmachen. Auf-<br />
halten könne man England und Amerika nach seiner Überzeugung nämlich<br />
höchstens dadurch, daß man sage, man mache nicht mit. Der Beweis liege<br />
auf der Hand, denn die Angelsachsen warteten immer noch. Im übrigen<br />
warte auch Chruschtschow noch.<br />
Er, de Gaulle, glaube nicht, daß jetzt die Zeit für Verhandlungen mit Ruß-<br />
land gekommen sei. Rußland habe die Mauer in Berlin gebaut - in diesem<br />
Zusammenhang erklärte de Gaulle, daß nach seiner Ansicht jetzt schon<br />
Berlin in der Hand der Russen sein würde, wenn man ihnen am 13. August<br />
mit Gewalt entgegengetreten wäre -, es habe seine Multimegatonnenbom-
124 Der Westen darf nicht kapitulieren<br />
ben explodieren lassen. Und in dieser Atmosphäre solle der Westen nun<br />
über Berlin verhandeln? Der sichere Ausgang dieser Verhandlungen wäre<br />
die Annahme der russischen Lösung. Frankreich habe sich immer auf den<br />
Standpunkt gestellt und dies auch den Amerikanern und Briten mitgeteilt,<br />
daß sie gern für sich feststellen könnten, was Chruschtschow eigentlich wolle.<br />
Gromyko sei nach Washington gekommen, habe mit Kennedy, Rusk und so-<br />
gar Macmillan gesprochen. Botschafter Thompson, der amerikanische Ver-<br />
treter in Moskau, sei zu Chruschtschow gegangen. Frankreich habe sich nie-<br />
mals gegen diese Kontakte ausgesprochen. Das Ergebnis dieser Kontakte<br />
sehe aber so aus: Die Sowjetunion wolle die alliierte Besatzung in West-<br />
Berlin beenden, die politischen Bindungen an die Bundesrepublik ab-<br />
schneiden und die Kontakte zwischen der Bundesrepublik und Berlin un-<br />
mittelbar oder mittelbar über Pankow ihrem eigenen Ermessen unterwer-<br />
fen. Kein Mensch könne Verhandlungen wollen, die in der Tat einer glatten<br />
Annahme dieser Forderungen entsprächen.<br />
Den Russen sei bekannt, daß sie in Berlin im Vorteil seien, denn es liege in-<br />
mitten der SBZ. Zweifellos könnten sie viele irritierende Schritte unter-<br />
nehmen. Er glaube aber, daß auch der Westen irritierend wirken könne,<br />
wenn nicht in Berlin, so an anderen Stellen. Man könne die Sowjets daran<br />
hindern, mit ihren Schiffen überall hinzufahren, mit ihren Düsenmaschinen<br />
überall hinzufliegen, man könne sehr wohl die schlechte Behandlung in Ber-<br />
lin mit schlechter Behandlung an anderen Stellen erwidern. Aber er erkenne<br />
an, daß in Berlin selbst die Sowjetunion in einer günstigeren Position stehe.<br />
Das habe ja auch zu einer Beunruhigung der Berliner geführt, die zum Teil<br />
Berlin schon verließen. Wäre es aber nicht besser, diese ärgerlichen Dinge<br />
auf sich zu nehmen, jene, die ohnehin gehen wollten, gehen zu lassen, an-<br />
statt daß der Westen kapituliere?<br />
Ich erwiderte, de Gaulle sage, eine Einigung mit den Russen bringe Nach-<br />
teile, auf der anderen Seite müsse man aber auch bedenken, daß die Russen<br />
über die Abwesenheit Frankreichs glücklich seien. Die Abkühlung zwischen<br />
Frankreich und den angelsächsischen Mächten sei spürbar. Dies aber sei ein<br />
Gewinn für Chruschtschow.<br />
Wenn man anderer Ansicht sei, müsse man versuchen, die anderen Ge-<br />
sprächspartner von dieser Ansicht zu überzeugen. Man müsse mitmachen<br />
und dürfe nicht die Angelsachsen allein lassen. In der amerikanischen<br />
Administration hätten in den vergangenen Wochen bedeutende Schwan-<br />
kungen stattgefunden, die als ernsthaft angesehen werden müßten. General<br />
de Gaulle möge vielleicht recht haben, daß es eine wahre Einigung zwi-<br />
schen den Sowjets und dem Westen über Berlin nicht geben könne. Es sei<br />
aber notwendig, diese Tatsache den Berlinern, den Deutschen, den Fran-
De Gaulle: Von Desinteresse könne nicht gesprochen werden 125<br />
zosen, den Engländern klar vor Augen zu führen. Dies könne man nur dann<br />
tun, wenn man dabei sei. Deshalb sei ich der Ansicht, Frankreich müsse<br />
seine Meinung äußern, denn nur so könne es gelingen, falsche Ansichten zu<br />
korrigieren. Ich hielte die Mitarbeit Frankreichs für absolut notwendig.<br />
Frankreich könne gern widersprechen, aber es müsse dabei sein, und es<br />
dürfe sich nicht desinteressieren. Meine Sorge gehe dabei weiter, über die<br />
reine Berlinfrage hinaus.<br />
De Gaulle erwiderte erregt, daß er nicht glaube, ich hätte irgendeine Be-<br />
rechtigung zu der Erklärung, Frankreich desinteressiere sich. Wenn Berlin<br />
noch in den Händen des Westens sei, so sei es weitgehend auf seine Ein-<br />
stellung zurückzuführen. Denn wenn auch Frankreich sich auf Verhand-<br />
lungen gestürzt hätte, wären die Dinge schon lange in Bewegung geraten;<br />
nur weil er nicht mitgemacht habe, befinde sich Berlin noch in der Hand<br />
des Westens. Von Desinteresse könne daher nicht gesprochen werden.<br />
Frankreich riskiere heute sehr viel für Berlin, mehr als England, mehr als<br />
Amerika. Ich hätte gesagt, die Russen freuten sich, daß Frankreich nicht mit<br />
England und Amerika zu Verhandlungen bereit sei. Er sei vielmehr der<br />
Überzeugung, daß es den Russen Freude machen würde, wenn auch Frank-<br />
reich zu Verhandlungen, das heißt zur Aufgabe Berlins bereit wäre. Des-<br />
halb glaube er nicht, daß dies eine gute Politik für Frankreich sei. Selbst-<br />
verständlich könne Frankreich sich nicht allein durchsetzen. Wenn England,<br />
Amerika und die Bundesrepublik bereit seien, Berlin herzugeben, könne<br />
Frankreich sich dem nicht widersetzen, aber es wolle daran keinen Anteil<br />
haben. Damit gingen wir auseinander.<br />
Ich war höchst unbefriedigt von der Unterredung, war sehr verärgert. Dies<br />
um so mehr, als Couve de Murville drei Tage vor meiner Ankunft in Paris<br />
vor dem Senat in Washington Erklärungen über Berlin abgegeben hatte,<br />
die sich in der Sache zwar mit dem deutschen Standpunkt deckten, unseren<br />
Ansichten über das weitere Verfahren aber diametral widersprachen.<br />
Wir gingen zum Frühstück. Ich äußerte mich zu einigen Herren meiner Be-<br />
gleitung über die Situation und ließ meine Erregung über diese Entwick-<br />
lung offen erkennen. Ich erklärte, daß bei diesem Verlauf der Unterredung<br />
sich eine katastrophale Entwicklung auch zwischen den Deutschen und den<br />
Franzosen anbahnen könne.<br />
Meine Bemerkungen sind sicher sofort französischen Herren weitergegeben<br />
und de Gaulle mitgeteilt worden. Auch muß de Gaulle bei Tisch, ich saß<br />
ihm ja gegenüber, meine Verärgerung aufgefallen sein. Unerwartet brachte<br />
er zum Schluß des Frühstücks einen Tischspruch aus auf Deutschland und<br />
auf mich, und zwar in warmen Worten. Er hatte sich nicht erhoben. Ich<br />
antwortete ihm, ebenfalls sitzend, in ähnlicher Weise.
126 Bitte, daß Frankreich an den Gesprächen der Westmächte aktiv teilnehme<br />
Die Besprechung ging nach einer kurzen Pause nach dem Essen in<br />
de Gaulles Arbeitszimmer weiter. Ich erklärte ihm, daß mich unsere Be-<br />
sprechung vom Vormittag beunruhige. Ich hätte mich anscheinend nicht klar<br />
genug ausgesprochen und wolle deshalb ganz präzisiert meine beiden Haupt-<br />
anliegen an ihn noch einmal vortragen:<br />
1. Zur Frage Berlin: Sich passiv zu verhalten bedeute, die Initiative an die<br />
Sowjetunion zu geben, und dann werde verhandelt werden unter ungünsti-<br />
gen Bedingungen.<br />
2. Frankreich müsse aus der Rolle des Beobachters heraustreten, hinein in<br />
die Rolle des sich aktiv Betätigenden. Dabei sei außer Betracht, ob das Ziel<br />
sei, Verhandlungen mit den Russen oder keine Verhandlungen. Frankreich<br />
könne die Verantwortung nicht ablehnen. Andernfalls seien die Folgen bei<br />
uns und überall sehr ernst. De Gaulle möge doch seinen Außenminister<br />
entsprechend beauftragen.<br />
De Gaulle griff das Thema von Verhandlungen mit der Sowjetunion auf<br />
und wiederholte, daß niemand, auch er nicht, Präsident Kennedy, Mac-<br />
millan und mich daran hindere zu sondieren, zu erforschen, festzustellen,<br />
ob die Sowjetunion zu echten Verhandlungen bereit sei. Wenn bei den<br />
Sondierungen sich ergeben sollte, daß bei Verhandlungen etwas Ehrbares<br />
möglich sei, werde Frankreich an den Verhandlungen teilnehmen. Er sei<br />
allerdings der Überzeugung, daß das Ergebnis der Sondierungen nicht so<br />
aussehen werde. Aber grundsätzlich: Er sei für eine Konferenz über Berlin,<br />
wenn sich bei Fühlungnahmen, die wohl am besten auf diplomatischen<br />
Wegen erfolgen sollten, abzeichne, daß eine Konferenz mit den Russen<br />
erfolgreich sein würde. Er halte es aber nicht für gut, daß man sich unter<br />
den augenblicklichen Umständen Hals über Kopf in Verhandlungen stürze.<br />
Es gebe Botschafter, es gebe diplomatische Kanäle, die seit langem dazu<br />
gedient hätten festzustellen, ob es der Mühe wert sei, eine Konferenz zu<br />
organisieren und eine Vereinbarung auszuhandeln, aber in unseren Tagen<br />
stürze man sich ohne jegliche Sicherheit in riesige Konferenzen. Dies habe<br />
Nachteile, aber keine Vorteile. Er sehe nicht ein, warum nicht auf diploma-<br />
tischem Wege die entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden könn-<br />
ten.<br />
Ich wiederholte dann meine Bitte zu dem zweiten Punkt unserer Kontro-<br />
verse. Ich bat noch einmal, daß Frankreich seine Beobachterrolle ver-<br />
lassen und an den Gesprächen der Westmächte aktiv teilnehmen möge.<br />
De Gaulle erklärte, er sei überzeugt, daß man eines Tages werde verhan-<br />
deln müssen. Er wiederholte aber, daß der Zeitpunkt und die Umstände<br />
für Verhandlungen ihm im Augenblick nicht zufriedenstellend erschienen.<br />
Er versicherte mir, daß Frankreich in dieser Angelegenheit alles andere als
Eindruck, daß Kennedy Rat wünsche 127<br />
abwesend sei. Gleichgültig, ob man jetzt verhandele oder nicht, ob man zu<br />
einem Abschluß gelange, es handele sich um eine Tragödie, in der Frank-<br />
reich nicht abwesend sein könne, ganz im Gegenteil. De Gaulle versicherte<br />
mir, daß, was immer geschehen möge, Frankreich nichts akzeptieren, nichts<br />
verhandeln werde im Zusammenhang mit Deutschland und Europa, ohne<br />
daß die Bundesrepublik beteiligt sei.<br />
Ich dankte de Gaulle für diese Zusicherung und die Erklärung, daß Frank-<br />
reich nicht beiseite stehe, sondern mithandele. De Gaulle fand hierzu eine<br />
sehr gute Formulierung, die in das Abschlußkommunique wörtlich seinem<br />
Vorschlag entsprechend aufgenommen worden ist*.<br />
General de Gaulle kam auf das zurück, was ich ihm bezüglich Kennedys<br />
Meinung über Frankreich gesagt hatte. Er wolle in aller Bescheidenheit<br />
darauf hinweisen, so sagte er, daß Kennedy bisher noch niemals seinen<br />
Auffassungen beigepflichtet habe, wenn er sie ihm mündlich oder schriftlich<br />
in irgendeiner konkreten Frage vorgetragen habe, sei es zum Beispiel hin-<br />
sichtlich Berlins, sei es hinsichtlich des Kongo. Dies sei eine Tatsache, aber<br />
Politik sei nun einmal Politik. Amerika sei nicht Europa. Man könne daher<br />
nicht erwarten, daß Kennedy sich seiner Meinung anschließe. Kennedy han-<br />
dele so, wie er es für sein Land für richtig halte. So mache es auch er,<br />
de Gaulle, und ich desgleichen.<br />
Ich bedauerte außerordentlich, daß Kennedy bisher nicht auf den Rat<br />
de Gaulies gehört habe. Ich hätte jedoch den Eindruck gewonnen, daß<br />
Kennedy Rat wünsche. Ich hätte den Eindruck, der sich mir bei meinem<br />
letzten Aufenthalt in Washington bestätigt habe, daß Kennedy jetzt die<br />
ungeheuren Schwierigkeiten kennenlerne, die es mit sich bringe, wenn man<br />
sich mit zu vielen Beratern umgebe. Es sei notwendig, daß de Gaulle und<br />
selbstverständlich auch Deutschland mit den Vereinigten Staaten sprächen.<br />
Die Notwendigkeit dafür spüre auch Kennedy. Ich schätzte Präsident<br />
Kennedy sehr. Kennedy habe außenpolitische Niederlagen erleben müssen,<br />
in Laos, in Kuba, und auch innenpolitisch sehe er sich großen Problemen<br />
gegenüber, so in der Schulfrage und in sozialen Fragen. Kennedy müsse<br />
mit aller Kraft nach allen Seiten kämpfen. Amerika halte heute das Schick-<br />
sal aller in der Hand. Man müsse ihm daher verständnisvoll begegnen.<br />
De Gaulle bemerkte, Kennedy habe es selbstverständlich nicht leicht an<br />
seiner Stelle. Vielleicht habe es keiner leicht an seinem Platz. Er wolle mir<br />
jedoch gern folgendes erklären: Er, de Gaulle, verspreche, in allernächster<br />
Zukunft öffentlich etwas Freundliches, Entgegenkommendes über die Ver-<br />
einigten Staaten und Präsident Kennedy zu sagen, damit man nicht etwa<br />
glaube, daß, weil man über den Zeitpunkt von Verhandlungen nicht gleicher<br />
* Wortlaut des Kommuniques siehe Seite 133.
128 Einbeziehung der Landwirtschaft in den Gemeinsamen Markt<br />
Meinung sei, ein Widerstreit der Meinungen vorliege. Er habe immer das<br />
dafür Nötige gesagt und werde gern bei nächster Gelegenheit noch mehr öl<br />
in das Ruderwerk gießen.<br />
Ich fügte noch hinzu, Kennedy habe im nächsten Jahr Kongreßwahlen. Er<br />
werde von den Republikanern angegriffen, weil er in der Außenpolitik<br />
unsicher sei. Ich sei überzeugt, daß Kennedy jetzt noch mehr auf den deut-<br />
schen und auf den französischen Rat Wert legen werde. Im Hinblick auf<br />
diese Wahlen im Jahre 1962 könne man hoffen, die amerikanische Regie-<br />
rung zu einer Anschauung zu bringen, wie sie der deutsch-französischen<br />
Betrachtung entspreche.<br />
De Gaulle fragte mich nach meinen Ansichten zur europäischen Entwicklung.<br />
Ich begann mit dem Hinweis, daß der Gemeinsame Markt nunmehr im<br />
Zusammenhang mit der Landwirtschaft einen großen Schritt vorangehe.<br />
Aus dem letzten Sitzungsbericht ergebe sich, daß man zu einer Einigung<br />
kommen werde, die die Einigkeit und Festigkeit in der europäischen<br />
Gemeinschaft noch stärke.<br />
De Gaulle erklärte hierzu seinerseits, daß ich ja sicher den Grund für die<br />
französische Haltung speziell in dieser Frage kenne. Frankreich sei zum<br />
Teil industrialisiert. Es sei aber auch in großem Maße ein landwirtschaft-<br />
licher Staat, stärker, als dies für die Bundesrepublik gelte. Die Landwirt-<br />
schaft sei für Frankreich eine große wirtschaftliche, aber auch soziologische<br />
Frage. Selbstverständlich werde die Landwirtschaft ihren Wandlungsprozeß<br />
durchmachen müssen, aber nur langsam. Dies hindere sie nicht daran, zu<br />
viel zu produzieren, was die gesamte Volkswirtschaft dann sehr stark belaste.<br />
Frankreich könne einfach einem Gemeinsamen Markt nicht zustimmen, der<br />
nur die Industriegüter umfasse, die Landwirtschaft aber beiseite lasse. Da-<br />
durch verschiebe sich das ganze Gleichgewicht, und man komme in eine aus-<br />
weglose Lage. De Gaulle bat mich eindringlich, ich möge die Dimension die-<br />
ses Problems verstehen. Bei allem guten Willen, den Gemeinsamen Markt<br />
voranschreiten zu sehen, könne Frankreich dem nicht zustimmen, wenn die<br />
Landwirtschaft nicht mit einbezogen werde, und das bedeute im wesent-<br />
lichen die Freizügigkeit der landwirtschaftlichen Güter in derselben Weise<br />
wie der Industriegüter. Selbstverständlich könne es hier für gewisse Einzel-<br />
fälle und für beschränkte Zeit einige Übergangsmaßnahmen geben, an der<br />
Grundlage der Freizügigkeit für Agrarprodukte dürfe aber nicht gerüttelt<br />
werden. Hinzu komme, daß Europa die landwirtschaftliche Überproduktion<br />
auf sein Konto übernehmen und nach außen verkaufen müsse, selbst wenn<br />
dies teurer sei. Außerdem fordere Frankreich Preisgleichheit in allen Län-<br />
dern. De Gaulle wiederholte, daß es für Einzelfälle und vorübergehend<br />
Übergangsbestimmungen geben könne. Das Wesentliche müsse aber akzep-
Vorrang der politischen Gesichtspunkte 129<br />
tiert und praktiziert werden, denn sonst könne Frankreich beim besten<br />
Willen im Gemeinsamen Markt nicht weitergehen.<br />
Ich sagte de Gaulle, daß ich überzeugt sei, daß eine Einigung gefunden<br />
werde, und wies erneut auf den letzten Sitzungsbericht der EWG hin.<br />
De Gaulle fuhr fort, Frankreich verstehe völlig die Schwierigkeiten Deutsch-<br />
lands, das seine Nahrungsmittel weitgehend einführe, kanadischen Weizen,<br />
Fleisch zu niedrigen Preisen, und daß es diese Einfuhren machen müsse, um<br />
seiner Industrie den Absatz zu sichern. Er wiederholte, Übergangsbestim-<br />
mungen seien möglich für eine beschränkte Zeit. Dies sei natürlich eine<br />
Wirtschaftslage, aber in erster Linie müsse man die Europäische Wirt-<br />
schaftsgemeinschaft unter politischen Gesichtspunkten beurteilen. Wäre sie<br />
eine rein wirtschaftliche Angelegenheit, dann könnte man einen Gemein-<br />
samen Markt mit allen, mit England, dem Commonwealth und den Ver-<br />
einigten Staaten, schaffen. Dann würde es sich aber nicht mehr um Europa<br />
handeln. Ich, und später auch er, hätten ausdrücklich und wiederholt die<br />
Zielsetzung betont, daß der Gemeinsame Markt die wirtschaftliche und po-<br />
litische Grundlage für Europa sein solle. Wenn man das tatsächlich wolle,<br />
müsse man nunmehr die entsprechenden großen Entscheidungen treffen, die<br />
im übrigen auch Amerika berührten.<br />
Ich warf ein, ich hätte Hallstein, den Präsidenten der Europäischen Wirt-<br />
schaftsgemeinschaft, gebeten, darauf zu achten, daß eine Einigung zustande<br />
komme.<br />
De Gaulle erklärte, auch er habe vor einigen Tagen mit Hallstein gespro-<br />
chen. Hallstein habe ihm versichert, daß die Landwirtschaft in den Gemein-<br />
samen Markt aufgenommen werden solle.<br />
Ich schnitt das Thema Großbritannien-EWG an und fragte de Gaulle, ob er<br />
glaube, daß England wirklich in den Gemeinsamen Markt einzutreten<br />
wünsche.<br />
De Gaulle erwiderte, er habe bei seiner letzten Zusammenkunft mit Mac-<br />
millan ausführlich über dieses Thema gesprochen. Macmillan habe erklärt,<br />
England wolle in den Gemeinsamen Markt, und zwar nicht aus wirtschaft-<br />
lichen Gründen, sondern aus politischen Gründen. England habe erkannt,<br />
wie Europa Gestalt gewinne, und es wolle nicht draußen bleiben. Früher sei<br />
er, Macmillan, sei England gegen einen Eintritt in die europäische Ge-<br />
meinschaft gewesen, weil es das Zeitalter der supranationalen Instanzen<br />
und der Integration gewesen sei. Jetzt aber spreche man von einem Bund<br />
von Staaten, und das wolle England mitmachen.<br />
Er, de Gaulle, habe bemerkt, es sei sehr schön, daß England in den Ge-<br />
meinsamen Markt wolle, und dann gefragt, was aber wolle man mit dem<br />
Commonwealth tun?
130 Das Commonwealth im Gemeinsamen Markt?<br />
Macmillan habe erwidert, England könne das Commonwealth nicht auf-<br />
geben. Deshalb müsse das Commonwealth auch in den Gemeinsamen Markt.<br />
Dazu habe er, de Gaulle, erklärt: „Das ist dann aber ein ungeheures Unter-<br />
nehmen, und das ist dann nicht mehr Europa. Wenn in die Gemeinschaft<br />
Kanada, Australien, Nigerien, Indien, Sierra Leone hineinkommen, wird<br />
sie zu einer weltweiten Wirtschaftsorganisation, dann müssen auch die Ver-<br />
einigten Staaten aufgenommen werden. Dadurch wird aber die ganze Kon-<br />
zeption verschoben und ist nicht mehr europäisch." England wolle also<br />
nicht nach Europa, sondern in eine Weltorganisation mit all ihren Ver-<br />
längerungen einschließlich Amerika.<br />
Macmillan sei sehr beschwörend geworden und habe gesagt, mit der Ein-<br />
beziehung des Commonwealth verlange Großbritannien doch gar nicht viel.<br />
Sein eigener Handel mit dem Commonwealth betrage auf dem Industrie-<br />
sektor höchstens zwanzig Prozent, auf dem landwirtschaftlichen Sektor nicht<br />
mehr als zehn Prozent des Handels mit dem Gemeinsamen Markt. Das<br />
sollte die Annahme des Commonwealth doch nicht unmöglich machen.<br />
Er, de Gaulle, habe darauf erwidert, die Einwände gegen das Common-<br />
wealth lägen ja darin, daß hierdurch die ganze Frage politisch völlig ver-<br />
schoben würde.<br />
Macmillan habe dem nicht widersprochen. Dabei sei es dann geblieben. Das<br />
Gespräch werde jedoch weitergeführt.<br />
De Gaulle fügte diesen Ausführungen hinzu, er habe von Englands Wirt-<br />
schaftslage nicht den allerbesten Eindruck. Er glaube daher, daß England<br />
zwar sage, es wolle nicht ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen in den<br />
Gemeinsamen Markt, daß dem aber nicht so sei. Nach seiner Auffassung<br />
solle man folgende Haltung vertreten: Wir wollten Großbritannien in den<br />
Gemeinsamen Markt und den europäischen Bund der Staaten aufnehmen,<br />
wir könnten aber nicht England einschließlich des Commonwealth auf-<br />
nehmen.<br />
Ich pflichtete den Auffassungen de Gaulies vollkommen bei. Ergänzend<br />
sagte de Gaulle noch, Macmillan habe ihm erklärt, es sei unbedingt nötig,<br />
in der Frage des Gemeinsamen Marktes und des europäischen Zusammen-<br />
schlusses im Jahre 1962 zu einer Einigung zu kommen, denn noch seien er,<br />
Macmillan, de Gaulle und ich in der Regierungsverantwortung. Was ihn,<br />
Macmillan, anbelange, so gehe er davon aus, daß, wenn ihm diese Einigung im<br />
Jahre 1962 nicht gelinge, er sein politisches Ziel verfehlt habe, das aber wäre<br />
dann das Ende für ihn und wahrscheinlich auch für die Konservative Partei.<br />
General de Gaulle fuhr fort, wenn es gelinge, bis zum Ende dieses Jahres<br />
in die zweite Phase"* einzutreten, wäre es vielleicht gut, wenn die Staats- und<br />
* Siehe Zeittafel 11, Seite 134.
Auch die Kommunisten würden sich ändern 131<br />
Regierungschefs kurz darauf wieder zusammentreten würden, um ein posi-<br />
tives Abkommen über die politische Zusammenarbeit zu treffen. Damit<br />
würde auch die allgemeine Lage einschließlich der Berlinfrage völlig ver-<br />
ändert. Man bringe damit in die internationale Lage einen ungeheuer star-<br />
ken neuen Faktor hinein. Er sei der Überzeugung, daß dies auch Amerika<br />
helfen werde, weil es dann Europa als Realität spüre. Außerdem sei er der<br />
Meinung, daß dieser neue Tatbestand Chruschtschow dämpfen würde.<br />
Ich bemerkte, die Bundesrepublik werde für diesen Schritt eintreten, aber<br />
ich fürchtete, Holland und Belgien seien dagegen.<br />
De Gaulle antwortete: „Das ist zwar so, wenn aber Frankreich und Deutsch-<br />
land sich einig sind, müssen die anderen wohl oder übel nachkommen."<br />
Am Schluß der Unterredung fragte ich de Gaulle nach seiner Auffassung<br />
über das sowjetisch-chinesische Verhältnis.<br />
De Gaulle erklärte, er sei wie ich der Meinung, daß es eine Angelegenheit<br />
sei, die im Augenblick zwar rein theoretischer und doktrinärer Natur sei,<br />
daß es aber in einer zur Zeit noch nicht näher zu bestimmenden Zahl von<br />
Jahren zum großen Faktor in der Welt werde. Rotchina könne nicht das<br />
bleiben, was es sei. Dazu sei die Bevölkerungszahl zu groß, dazu sei es zu<br />
ehrgeizig, zu stolz. Es werde eines Tages den ersten Platz einnehmen<br />
wollen. Dadurch werde sich zweifellos ein Gegensatz zwischen China und<br />
seinen Nachbarn Indien, Japan, Amerika und Rußland entwickeln. Man<br />
müsse dies in sein Kalkül mit einbeziehen. Es könne der Tag kommen, an<br />
dem Rußland uns brauche, um der asiatischen Bedrohung Herr zu werden.<br />
Auch das sei ein Grund, der zur Einigung Westeuropas auffordere, denn<br />
dann könne man mit den Russen die europäischen Angelegenheiten von<br />
einem Standpunkt der Stärke aus diskutieren. Denn in einigen Jahren<br />
werde Europa sehr stark sein. Stärker sogar als Amerika. Seine industrielle,<br />
politische und kulturelle Macht werde den Einfluß Amerikas übersteigen,<br />
und Europa werde dann das erste Element sein, das die Russen brauchten.<br />
Man dürfe nur den Russen nicht gestatten, Europa vorher zu überrollen.<br />
Er, de Gaulle, glaube übrigens nicht, daß der Kommunismus ewig währen<br />
werde. Auch die Kommunisten würden sich ändern, auch Frankreich unter-<br />
liege einer Veränderung. Es handele sich nur um historische Augenblicke,<br />
niemals um die Ewigkeit. Die Sowjets seien vor allem Russen. Eines<br />
Tages aber werde dieses große Rußland sich einem ungeheuren Asien, vor<br />
allem China, gegenübersehen. Es gäbe aber im Kommunismus keinen Platz<br />
für zwei Herrscher. China sei Anwärter auf die Herrschaft. Wenn es zum<br />
Konkurrenzkampf komme, sei es notwendig - das Hege in der Natur der<br />
Dinge -, daß Rußland mit dem Westen einiggehe.<br />
Um aber zusammengehen zu können, hätte er, de Gaulle, Chruschtschow
132 De Gaulle: Chruschtschow keine kriegerische Natur<br />
gesagt, müsse Westeuropa erst einmal bestehen. Denn es gäbe kein Gleich-<br />
gewicht in Europa, wenn es nur ein armes Frankreich, ein armes Deutsch-<br />
land, ein armes Italien gegenüber einem enormen Rußland gäbe. Er hätte<br />
versucht, Chruschtschow klarzumachen, daß es sogar im russischen Interesse<br />
liege, wenn Westeuropa entstünde. Deswegen solle sich Chruschtschow nicht<br />
dagegenstellen, sondern im Gegenteil dieses Entstehen unterstützen. De<br />
Gaulle schloß seine Schilderung dieser Unterredung mit Chruschtschow, in-<br />
dem er meinte, er habe Chruschtschow selbstverständlich nicht überzeugen<br />
können, aber nein habe Chruschtschow auch nicht gesagt.<br />
Zur Person Chruschtschows bemerkte de Gaulle, Chruschtschow sei keine<br />
kriegerische Natur. Erstens sei er aus dem Alter heraus, in dem man Kriege<br />
machen wolle, zweitens sei er zu dick und drittens liege es überhaupt nicht<br />
in seiner Natur. Aber es gäbe jedoch, das müsse man bedenken, Umstände,<br />
unter denen der reine Wille nicht viel zähle, auch der Chruschtschows nicht.<br />
Deshalb müsse man äußerste Vorsicht walten lassen.<br />
Bei der Verabschiedung, als de Gaulle mich zur Tür geleitete, zögerte er.<br />
Er blieb stehen und sagte dann plötzlich: „Ganz offen gesagt, es hat mir<br />
etwas weh getan zu sehen, als die Berlinkrise mit den Bundestagswahlen<br />
zusammenfiel, daß ich keine Geschlossenheit des deutschen Volkes hinter<br />
Ihnen, Herr ßundeskanzler, habe feststellen können." Ich bemerkte, dies<br />
sei aus der großen Enttäuschung über die Vereinigten Staaten zu erklären.<br />
Das sei in den ersten Tagen nach Errichtung der Berliner Mauer sehr offen<br />
ausgesprochen worden. Kennedy habe das erkannt und habe Johnson nach<br />
Berlin geschickt. Ich fügte hinzu, man müsse in der Berlinfrage aufpassen.<br />
Über die Entwicklung dieser zweiten Unterredung war ich beruhigt. Zum<br />
Schluß wurde Premierminister Debre hinzugezogen. De Gaulle unter-<br />
richtete ihn über das Wesentlichste unseres Gespräches. Anschließend wur-<br />
den die beiden Außenminister hinzugebeten, auch sie wurden kurz unter-<br />
richtet. Es folgte noch eine etwa halbstündige Besprechung im größeren<br />
Kreis, in der de Gaulle ein sehr gutes Referat über unsere fast vierstündi-<br />
gen Besprechungen gab. Er vermied dabei - was ich durchaus verstand -<br />
zu sagen, daß Frankreich seine bisherige Haltung zu Verhandlungen über<br />
die Berlinfrage geändert habe.<br />
Ich kam aber auf dieses Thema noch einmal zurück und auf die Frage des<br />
Aufgebens der passiven Rolle Frankreichs. De Gaulle meinte hierauf, das<br />
brauche man ja im Pressekommunique nicht so deutlich zu sagen. Ich<br />
stimmte dem zu, einmal aus Rücksichtnahme auf de Gaulle und Frankreich<br />
und zweitens, weil der von mir bereits erwähnte Passus des Pressekommu-<br />
niques für jeden, der die Dinge etwas tiefer betrachtete, den Wechsel<br />
klarmachte. Die Atmosphäre war außerordentlich herzlich.
Kommunique nach den Besprechungen<br />
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>s mit Staatspräsident de Gaulle<br />
am 9. Dezember 1961 in Paris<br />
„Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> hat den 9. Dezember in Paris verbracht, um mit<br />
General de Gaulle zusammenzutreffen. Am Morgen und Nachmittag wurden<br />
Gespräche geführt, die durch eine Sitzung, an der Premierminister Debre<br />
und die beiden Außenminister teilgenommen haben, abgeschlossen wur-<br />
den.<br />
Die beide Länder interessierenden internationalen Probleme und besonders<br />
das Berlin-Problem waren Gegenstand eingehender Prüfung. Es wurde<br />
festgestellt, daß über die zu erreichenden Ziele und über die Notwendigkeit,<br />
die Solidarität zwischen den verbündeten Mächten aufrechtzuerhalten, Über-<br />
einstimmung besteht.<br />
Die die Einigung Europas betreffenden Probleme, sowohl im politischen<br />
wie im wirtschaftlichen Bereich, wurden ebenfalls diskutiert. Dieses Ge-<br />
spräch hat zu der Schlußfolgerung geführt, daß über die Gesamtheit dieser<br />
Probleme eine völlige Einheit der Ansichten besteht."<br />
133
134<br />
Zeittafel 11<br />
11.-12.12.1961 In Paris Konferenz der Außenminister der Bundes-<br />
republik Frankreichs, Großbritanniens und der USA<br />
über die Berlin- und Deutschland fr age; einig darüber,<br />
daß an Berlinverhandlungen erst nach Abschluß wei-<br />
terer Sondierungen der Botschafter in Moskau zu den-<br />
ken sei.<br />
12.12.1961 Die Sowjetregierung erklärt in einem Aide-memoire die<br />
Assoziierung Österreichs mit der EWG für unvereinbar<br />
mit dem Status der Neutralität.<br />
15.-16.12.1961 Die Außenminister der EWG-Staaten erzielen keine<br />
Einigung über den von der Fouchet-Kommission vor-<br />
gelegten Entwurf für ein europäisches politisches Statut.<br />
Die Kommission wird mit der Weiterführung ihrer Ar-<br />
beiten beauftragt.<br />
18.12.1961 Die sozialistischen Parteien der EWG-Staaten distan-<br />
zieren sich von dem Plan einer politischen Union und<br />
fordern die Stärkung der EWG.<br />
21.-22. 12. 1961 Treffen von Präsident Kennedy und Premierminister<br />
Macmillan auf den Bermudas.<br />
1.1.1962 Übergang in die zweite Stufe des Gemeinsamen Mark-<br />
tes (vom Ministerrat der EWG am 14. 1. 1962 rück-<br />
wirkend beschlossen).<br />
2. 1.1962 Beginn von Sondierungsgesprächen zwischen US-Bot-<br />
schafter Thompson und Außenminister Gromyko.<br />
8.-9.1. 1962 Besuch von Premierminister Harold Macmillan und<br />
Außenminister Lord Home in Bonn.<br />
17.1. 1962 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> vor dem Deutschen Bundes-<br />
tag: amerikanisch-sow jetische Besprechungen in Moskau<br />
ließen noch keine Grundlage für Ost-West-Verhand-<br />
lungen über Berlin erkennen.<br />
18. 1. 1962 Fortsetzung der Verhandlungen über den Beitritt Groß-<br />
britanniens.
Zeittafel 11 135<br />
18.1.1962 Die französische Regierung leitet der Fouchet-Kommis-<br />
sion einen neuen Plan für die politische Union zu, der<br />
von den Vertretern der anderen Staaten jedoch ab-<br />
gelehnt wird, da er den ursprünglichen Plan verwäs-<br />
sere.<br />
25.1.1962 Außenminister Spaak erklärt in New York, der Beitritt<br />
Englands zur EWG setze die Anerkennung ihrer po-<br />
litischen Ziele voraus; er lehnt die französischen Vor-<br />
schläge für eine politische Union und die Vorstellung<br />
de Gaulles von einem „Europa der Vaterländer" ab.<br />
29.1.1962 Abbruch der Genfer Konferenz über Nichtfortsetzung<br />
der Kernwaffenversuche auf der 353. Sitzung.<br />
5. 2.1962 Staatspräsident de Gaulle sagt in einer Fernsehan-<br />
sprache, Frankreich müsse dazu beitragen, daß Europa<br />
die politisch, wirtschaftlich, kulturell und militärisch<br />
stärkste Macht der Welt werde. Die politische Union<br />
dürfe nicht von der Ideologie und Technokratie, son-<br />
dern müsse von der politischen Wirklichkeit her ge-<br />
schaffen werden; durch die Zusammenarbeit der Staa-<br />
ten müsse Europa entstehen.<br />
10. 2. 1962 Minister Präsident Chruschtschow schlägt in einem Schrei-<br />
ben an Präsident Kennedy und Premierminister Mac-<br />
millan vor, die am 14. März in Genf beginnende Ab-<br />
rüstungskonferenz zu einem Gipfeltreffen zu machen.<br />
14. 2.1962 Die USA und Großbritannien lehnen in Noten den<br />
sowjetischen Vorschlag eines Gipfeltreffens am 14.3.<br />
in Genf ab und machen eine solche Begegnung der Re-<br />
gierungschefs von den Fortschritten in den Abrüstungs-<br />
verhandlungen abhängig.<br />
15. 2.1962 Treffen von Staatspräsident de Gaulle und Bundes-<br />
kanzler <strong>Adenauer</strong> in Baden-Baden.
XL ERNEUTE INITIATIVE<br />
ZUM POLITISCHEN ZUSAMMENSCHLUSS EUROPAS<br />
- Treffen mit de Gaulle in Baden-Baden<br />
am 15. Februar 1962 -<br />
Am 15. Februar 1962 kam es auf Wunsch de Gaulies zu einem überraschen-<br />
den Treffen zwischen uns in Baden-Baden.<br />
Zunächst sprachen wir über Amerika. Hierzu erklärte ich de Gaulle, daß<br />
mich die amerikanische Haltung gegenüber Sowjetrußland beunruhige. Ende<br />
Februar werde Justizminister Robert Kennedy, der Bruder des Präsidenten,<br />
nach Europa kommen. Er sei ein guter und einflußreicher Mann. Ich würde<br />
ihm offen meine Meinung sagen. Wenn ich das Fazit aus den ersten zwölf<br />
Monaten der neuen amerikanischen Administration zöge, dann müsse ich<br />
feststellen, daß der Erfolg zweifellos auf Seiten des Kommunismus liege.<br />
Um ganz korrekt zu sein, müsse ich jedoch hinzufügen, daß mir die ameri-<br />
kanische außenpolitische Tendenz schon seit dem Ausscheiden von John<br />
Foster Dulles nicht mehr gefallen habe, denn nach dem Tode von Dulles<br />
habe bereits das Weichwerden begonnen.<br />
Betrachte man die europäischen Länder, so müsse man sagen, die Holländer<br />
seien alles andere als amerikafreundlich, da sie über den Besuch Robert<br />
Kennedys bei Sukarno sehr verärgert seien. Die Belgier seien ebenfalls nicht<br />
gut auf Amerika zu sprechen. Ich brauchte dabei nur an den Kongo zu er-<br />
innern. In Deutschland habe die Freundschaft der Bevölkerung für Amerika<br />
seit dem 13. August ebenfalls einen Stoß bekommen, weil diese der Mei-<br />
nung sei, daß die Amerikaner damals anders hätten handeln sollen. Über<br />
das französisch-amerikanische Verhältnis brauchte ich nichts weiter zu sagen.<br />
Zur Abrundung des Bildes genüge die Nennung von Laos und Kuba. Von<br />
zuverlässiger südamerikanischer Seite sei mir gesagt worden, der Mißerfolg<br />
bei der Konferenz mit den südamerikanischen Staaten in Punta del Este sei<br />
von den Vereinigten Staaten selbst verschuldet. Was die Haltung Indiens<br />
angehe, so scheine auch Nehru die Sowjetunion für die weitaus stärkste<br />
Macht zu halten, und da Nehru ein Realpolitiker sein möchte, sei er um-<br />
geschwenkt und nähere sich sehr den Sowjets. All dies sei besorgniserre-<br />
gend und wenig erfreulich. Ich hoffte nur, daß die Amerikaner aus diesen<br />
Dingen lernen würden.<br />
Wir sprachen, anknüpfend an unsere Unterredung vom Dezember 1961,<br />
auch eingehend über die Sowjetunion. Am 27. Dezember 1961 hatte Chru-
Schwächen der sowjetischen Wirtschaft 137<br />
schtsdiow unserem Botschafter in Moskau, Dr. Hans Kroll, ein Memoran-<br />
dum zur Deutschlandfrage übergeben lassen. Dieses Memorandum war im<br />
Ton freundlicher als üblich, in der Sache eher schärfer. Es waren keine<br />
neuen Punkte darin enthalten, und ich betrachtete es als reine Bauernfän-<br />
gerei. Ich hatte den Eindruck, daß das sowjetische Memorandum nur ge-<br />
schrieben worden war, um in deutschen Kreisen Mißtrauen gegen den We-<br />
sten zu säen, verbunden mit der Verlockung, daß man mit Rußland gut ver-<br />
dienen könne.<br />
Zur Wirtschaftslage in der Sowjetunion erklärte ich de Gaulle, daß nach<br />
meiner Auffassung der Zwanzig-Jahresplan"* große Schwächen der sowjeti-<br />
schen Wirtschaft aufzeige. In Sowjetrußland müsse viel getan werden, um<br />
die Wirtschaft so zu entwickeln, daß die russische Bevölkerung zufrieden-<br />
gestellt werden könne. In meinem Gespräch mit ihm, de Gaulle, im Dezem-<br />
ber des vergangenen Jahres hätten wir auch über das Verhältnis der Sowjet-<br />
union zu Rotchina gesprochen. Mir scheine es, daß die Gegensätze sich<br />
schneller entwickelten, als wir ursprünglich angenommen hätten.<br />
James Reston, ein bedeutender amerikanischer Journalist, mit dem ich vor<br />
kurzem ein längeres Gespräch gehabt hätte, habe mir über seine Ein-<br />
drücke in Paris gesagt, einflußreiche Kreise dort seien der Meinung, die<br />
Sowjetunion sei ein irregegangener europäischer Bruder, der zurückkom-<br />
men werde und mit dem man daher nicht zu hart umgehen solle. Ich<br />
hätte Reston erwidert, zwar bestehe Hoffnung, daß der Gegensatz zwischen<br />
Rotchina und der Sowjetunion weiter wachsen werde, doch müsse man sich<br />
im klaren sein, daß die Sowjetunion, ehe sie daraus die Konsequenz ziehe<br />
und eine Front nach Osten lege, selbst zunächst versuchen werde, größtmög-<br />
liche Gewinne im Westen einzuheimsen, um ihre Stärke Rotchina gegenüber<br />
zu vergrößern. Unter diesem Aspekt beurteilte ich auch den jetzigen so-<br />
wjetischen Versuch, durch das Memorandum zu einem Techtelmechtel mit<br />
der Bundesrepublik zu kommen.<br />
Berichte über eine Hungersnot in Rotchina schienen nicht zutreffend zu sein.<br />
Zum Beispiel hätten die Rotchinesen ihre Getreide- und Mehlverkäufe an<br />
die Sowjetunion weiter getätigt. Ich sei überzeugt, der Tag werde kom-<br />
men, an dem die Sowjetunion im Westen Freunde brauche. Vorher jedoch<br />
werde sie versuchen, durch Gewinne im europäischen Westen ihre Kraft<br />
gegenüber Rotchina zu stärken. Ich glaubte, daß diese Zeit nunmehr ange-<br />
brochen sei.<br />
De Gaulle bezeichnete in seiner Antwort meine Ausführungen, insbesondere<br />
die nicht gerade günstige Beurteilung Amerikas, als sehr wesentlich. Die<br />
Frage stelle sich, was man tun, welche Haltung man einnehmen solle, wenn<br />
* Siehe Zeittafel 10, Seite 117.
138 De Gaulle: Gemeinsam handeln<br />
Frankreich und Deutschland sich gemeinsam etwaigen amerikanischen<br />
Initiativen gegenübersähen.<br />
Leider müsse er, de Gaulle, hinsichtlich der Deutschland betreffenden Fra-<br />
gen feststellen, daß Deutschland und Frankreich nicht gemeinsam handelten.<br />
Es gebe Anzeichen für ein mögliches Treffen zwischen Chruschtschow und<br />
Kennedy, aber die Bundesrepublik und Frankreich nähmen keine gemein-<br />
same Haltung ein. Auf der anderen Seite seien auf den Bermudas* Mac-<br />
millan und Kennedy zu gemeinsamen Stellungnahmen gekommen, einmal<br />
über die Botschafterkontakte mit Moskau, vielleicht aber auch über weitere<br />
Punkte, und damit meine er nicht die Atomversuche. Zwar seien Frankreich<br />
und Deutschland wohl mehr oder weniger einig, aber sie antworteten nicht<br />
gemeinsam. Sie nähmen nicht gemeinsam Stellung.<br />
De Gaulle fragte mich, ob ich nicht auch der Auffassung sei, daß, wenn<br />
Deutschland und Frankreich gemeinsam handelten, sie damit die amerika-<br />
nische Unsicherheit beeinflussen könnten. Amerika spüre keine bestimmte<br />
und entschlossene Haltung. Auf der eineh Seite stelle er fest, daß Frank-<br />
reich sich nicht den amerikanischen Hoffnungen oder dem amerikanischen<br />
Wunschdenken anschließe, Deutschland etwas mehr, vielleicht weil es einen<br />
echten Nutzen darin sehe, aber in Wirklichkeit erhöben Frankreich und<br />
Deutschland nicht gemeinsam die Stimme. Sie handelten nicht, sie sähen zu,<br />
und dies sei nicht nur auf das diplomatische Geschehen bezogen. Auch in<br />
der Verteidigung, die doch gerade für Deutschland, das in der vordersten<br />
Linie stehe, von unmittelbarstem Interesse sei, kämen Frankreich und<br />
Deutschland nicht zu gemeinsamen Stellungnahmen. Die Bundesregierung<br />
verlasse sich auf die Organisation der NATO, eine Organisation, an die<br />
Frankreich nicht glaube. Die Bundesregierung halte immer noch an dem<br />
Gedanken fest, daß die NATO eines Tages mit nuklearen Waffen aus-<br />
gerüstet sein werde und daß damit dann auch die Bundesrepublik über<br />
nukleare Waffen verfüge. Auch daran glaube Frankreich nicht. In Wirklich-<br />
keit geschehe nichts: keine gemeinsame Haltung, kein gemeinsames Han-<br />
deln, auch nicht in der Verteidigung.<br />
Er, de Gaulle, stelle sich daher die Frage, ob es vielleicht die deutsche<br />
Politik sei, jedenfalls sehe es so aus, nichts tun zu wollen, nicht nur nichts,<br />
was im Gegensatz stünde zu dem, was Amerika tun wolle, und das sei wenig<br />
und unklar, sondern auch nichts, was anders wäre. Damit ergebe sich das<br />
Bild, daß immer Chruschtschow die Initiative ergreife, die dann Kennedy<br />
in der bequemsten Art beantworte, während Frankreich und Deutschland<br />
nichts sagten.<br />
Er, de Gaulle, frage sich, ob Frankreich und Deutschland ihre Kontakte<br />
* Siehe Zeittafel 11, Seite 134.
Das State Department nicht ganz auf der Höhe 139<br />
nicht so organisieren könnten, daß jedesmal, wenn sich eine Frage stelle,<br />
diese beiden Länder gemeinsam antworteten. Er wisse sehr wohl, daß man<br />
damit vielleicht in eine Richtung gebracht werden könne, die nicht genau<br />
der bis jetzt verfolgten europäischen Linie entspreche, aber er frage, ob eine<br />
andere Möglichkeit bestehe.<br />
Wenn nichts geschehe, fürchte er, werde man sich eines Tages in folgender<br />
Situation befinden: Nach und nach werde Amerika der Mauer in Berlin zu-<br />
stimmen und damit der Teilung Deutschlands. Nach und nach werde Ame-<br />
rika einer gewissen Neutralisierung Deutschlands zustimmen, weil es akzep-<br />
tiere, daß die deutschen Streitkräfte niemals nuklear ausgerüstet würden.<br />
Schließlich werde Amerika, um in den Luftkorridoren und beim Zugang<br />
nach Berlin keinen Ärger zu haben und weil es auch viel praktischer sei,<br />
die ostdeutsche Republik in der einen oder anderen Form anerkennen, und<br />
so würden sich die Dinge weiterentwickeln.<br />
In der Praxis sehe es doch folgendermaßen aus: Wenn es sich um den Kongo<br />
oder ähnliche Dinge handele, tue Amerika immer allein das, was es wolle,<br />
und die europäischen Länder sähen sich immer vor vollendete Tatsachen<br />
gestellt. Er frage sich, ob nicht in der Weltpolitik etwas fehle und ob dieser<br />
fehlende Faktor nicht ein gemeinsames deutsch-französisches Vorgehen sei.<br />
In meiner Erwiderung auf die Ausführungen de Gaulles erinnerte ich zu-<br />
nächst daran, daß mir John Foster Dulles mehrmals gesagt habe: Wenn wir<br />
Deutsche nicht zum Bündnis stünden, würden die Amerikaner Europa ver-<br />
lassen. Ich erinnerte gleichfalls an die öffentliche Erklärung von Dean Rusk,<br />
Schwierigkeiten zwischen Amerika und der Sowjetunion gebe es eigentlich<br />
gar nicht, diese Schwierigkeiten bestünden vielmehr zum Beispiel zwischen<br />
Deutschland und Rußland und zwischen Formosa und Rußland. Rusk habe<br />
also nicht verstanden, daß alle Handlungen der Sowjetunion letztlich gegen<br />
Amerika gerichtet seien. Ich hätte den Eindruck, daß das State Department<br />
nicht ganz auf der Höhe sei. Kennedy seinerseits sei sehr stark durch innen-<br />
politische Probleme in Anspruch genommen, so daß er weder die Kräfte<br />
noch die Zeit in irgendeinem Maße aufbringen könne für die Außenpolitik,<br />
die auch im Interesse der Vereinigten Staaten notwendig wäre. Die sozialen<br />
Probleme und Wirtschaftsprobleme, denen Kennedy sich gegenübersehe,<br />
seien sehr groß. Es bereite mir; wegen Europa größte Sorgen, wenn Kennedy<br />
durch innenpolitische Probleme so stark in Anspruch genommen sei.<br />
Im übrigen müsse man bedenken, daß die Vereinigten Staaten den weitaus<br />
stärksten Anteil an den Kosten für die NATO trügen. Dies dürfte der<br />
Grund für das amerikanische Übergewicht sein. Trotzdem sollten die<br />
Amerikaner auch nach meiner Meinung in politischen Fragen mehr auf ihre<br />
Verbündeten hören.
140 De Gaulle: Europa brauche Amerika als Verbündeten<br />
Es ergebe sich natürlich die Frage, was man tun könne, zumal Berlin sich<br />
ständig in einer Zange befinde und Amerika es auf die sanfte Tour ver-<br />
suche. Die Bundesregierung müsse äußerst vorsichtig sein. Ein Teil der<br />
deutschen Presse und sogar eine Koalitionspartei seien der Meinung, die<br />
Bundesregierung solle einen Alleingang unternehmen. Dies jedoch hielte<br />
ich für absolut unmöglich. Dennoch müsse man diesen Strömungen Rech-<br />
nung tragen.<br />
Auf die Ausführungen de Gaulles hinsichtlich eines französisch-deutschen<br />
Zusammengehens erklärte ich, ich würde es begrüßen, wenn Frankreich und<br />
die Bundesrepublik in gewissen sehr wesentlichen Fragen gemeinsam han-<br />
delten, da dies zweifellos einen entsprechenden Einfluß auf Moskau, Wa-<br />
shington, London nicht verfehlen würde.<br />
De Gaulle begrüßte meine Erklärung. Auch er stehe auf dem Standpunkt,<br />
daß Europa Amerika als Verbündeten brauche. Immer wieder aber spüre<br />
man, wie unsicher die amerikanische Politik vor allem in der Deutschland-<br />
frage, aber auch in der Verteidigungsfrage sei. Wieviel Geld auch immer<br />
die Amerikaner für die Verteidigung ausgäben, es leide alles an dieser<br />
Unentschlossenheit. Er freue sich, daß ich mit ihm einigginge, daß heute in<br />
Europa etwas fehle, was geschaffen werden müsse. Dies sei die beste Art<br />
und Weise, Amerika zu größerer Entschlossenheit zu bewegen.<br />
Am Schluß der Unterredung gab ich der Hoffnung Ausdruck, daß das<br />
Algerienproblem bald erledigt sein möge und dann Frankreich dadurch<br />
freier handeln könne.<br />
De Gaulle erwiderte, eine Lösung des Algerienproblems sei in Sicht, sogar<br />
sehr nahe. Ich solle mich jedoch keiner Täuschung hingeben über das, was<br />
Frankreich sei. Heute und auch nach Beendigung des Algerienkonfliktes sei<br />
Frankreich doppelt bedroht: Von außen, was normal sei, aber auch von<br />
innen. Diese beiden Bedrohungen spielten zusammen, und es gebe keine<br />
Möglichkeit, daß Frankreich bestehe, seine Rolle spiele und zur Verteidi-<br />
gung Europas und der freien Welt beitrage, es sei denn in einem Rahmen,<br />
der Frankreichs Persönlichkeit gewährleiste. Er wiederholte, daß dieses für<br />
Frankreich eine absolute Notwendigkeit sei. Weder in der Politik noch in<br />
der Verteidigung könne Frankreich als das zählen, was es sei, wenn es nicht<br />
in sich selbst existiere. Dies sei absolut notwendig. Daher sei eine euro-<br />
päische Politik, die wahrhaft europäisch und nicht in Wirklichkeit amerika-<br />
nisch sei, unabdingbar, sonst könne man mit Frankreich nicht rechnen.<br />
Frankreich bestünde nämlich aus einer Reihe von Gruppen, von denen<br />
einige aus den verschiedensten Gründen mit den Sowjets sympathisierten,<br />
während ein anderer Teil aus Desinteresse nicht das Erforderliche täte.<br />
Er, de Gaulle, betrachte es als äußerst wesentlich, daß Frankreich hinsieht-
Französischer Entwurf für ein europäisches Statut 141<br />
lieh der Politik und der Verteidigung nicht in bestehenden Organisationen<br />
untergehe. Dagegen sei es normal und vielversprechend, wenn Frankreich<br />
selbständig bestehe und mit anderen europäischen Staaten eine wahrhaft<br />
europäische Politik betreibe.<br />
De Gaulle erklärte, sowohl Deutschland als auch Frankreich lebten in einer<br />
Demokratie, und wenn es auch gewisse verfassungsmäßige Unterschiede<br />
gebe, so sei doch beiden gemeinsam, daß sich keine der beiden Regierungen<br />
den großen Strömungen, die aus dem Volke kämen, entziehen könnten.<br />
De Gaulle bat mich eindringlich, ihm zu glauben: Auch für Deutschland sei<br />
es äußerst wichtig, daß Frankreich aus sich selbst existiere, weil es sich sonst<br />
desinteressieren und in den Zustand von vor 1958 zurückfallen würde. Es<br />
werde dieses unweigerlich tun, wenn es feststellen müsse, daß es keine<br />
eigene Politik, keine eigene Verteidigung haben könne. Davon aber hätte<br />
niemand einen Gewinn.<br />
Am Nachmittag des gleichen Tages wurde die Unterredung im größeren<br />
Kreis fortgesetzt, und zwar kamen von deutscher Seite Außenminister<br />
Schröder und Staatssekretär Carstens, von französischer Seite Außenminister<br />
Couve de Murville und der Generaldirektor im Quai d'Orsay, Jean Lucet,<br />
hinzu.<br />
Außenminister Couve de Murville gab auf meine Frage eine Darstellung<br />
über die unterschiedlichen Auffassungen der deutschen und der französi-<br />
schen Delegationen zur Frage einer europäischen politischen Union.<br />
Couve de Murville wies zunächst darauf hin, daß in der Bonner Erklärung<br />
vom 18. Juli 1961 die sechs Staats- beziehungsweise Regierungschefs be-<br />
schlossen hätten, der Einigung ihrer Völker in einem Statut Ausdruck zu<br />
geben. Im Oktober habe infolgedessen die französische Delegation in der<br />
Studienkommission einen ersten Vertragsentwurf vorgelegt, der als Diskus-<br />
sionsgrundlage angenommen worden sei und zur Schaffung eines Bundes<br />
europäischer Staaten führen solle. Ziel dieses Bundes sei es, die Politik der<br />
Mitgliedstaaten in den Bereichen, die für sie von gemeinsamem Interesse<br />
seien - also im Bereich der Außenpolitik, der Kulturpolitik sowie der Ver-<br />
teidigungspolitik -, einander anzunähern, zu koordinieren und zu verein-<br />
heitlichen. Gleichzeitig sehe der Entwurf gewisse Organe vor, im wesent-<br />
lichen den aus den Staats- beziehungsweise Regierungschefs bestehenden<br />
Rat, Ministerausschüsse für die verschiedenen Gebiete, eine politische Kom-<br />
mission sowie die Ausdehnung der Zuständigkeiten des europäischen Parla-<br />
ments auf die von diesem Vertrag erfaßten Bereiche. Weiterhin sei vor-<br />
gesehen, daß dieses Gebilde später revidiert werden könne, insbesondere<br />
solle eine Revision drei Jahre nach Inkrafttreten des Vertrages vorgesehen<br />
werden. Dies sei die Diskussionsgrundlage gewesen. Hierzu seien von dem
142 Stellungnahmen der Delegationen noch uneinheitlich<br />
Partner Frankreich einige Bemerkungen gemacht worden, die sich insbe-<br />
sondere bezögen auf das europäische Parlament sowie auf Klarstellungen<br />
hinsichtlich der Richtung, in die die Vertragsrevision tendieren solle. Vor<br />
etwa einem Monat habe die französische Delegation einen neuen Entwurf<br />
vorgelegt, der bei anderen Mitgliedern in der Studienkommission Anlaß<br />
zur Kritik und zu Bemerkungen gewesen sei. Jetzt gebe es ein Dokument,<br />
in das die Formulierungsvorschläge der einzelnen Delegationen in der<br />
üblichen Weise durch Klammern aufgenommen worden seien. Dieses Doku-<br />
ment solle von der Studienkommission am 19. Februar geprüft werden. In<br />
einer ganzen Reihe von Punkten seien die Stellungnahmen der Delegationen<br />
noch uneinheitlich. Man dürfe dennoch sagen, daß bei einer großen Zahl<br />
dieser verschiedenen Formulierungsvorschläge Punkte von relativ geringer<br />
Bedeutung angesprochen seien. Es handele sich eigentlich nur um zwei oder<br />
drei wesentliche Fragen. Er sei der Meinung, wenn es gelinge, diese Fragen<br />
zu lösen, dürfte eine Einigung über sämtliche Artikel nicht mehr schwierig<br />
sein. Soweit er, Couve de Murville, es beurteilen könne, lägen die Haupt-<br />
schwierigkeiten auf folgenden Gebieten:<br />
Auf dem Gebiet der Verteidigung, für die der Bund zuständig sein solle,<br />
habe sich eine Schwierigkeit ergeben, weil in der letzten französischen Fas-<br />
sung das atlantische Bündnis nicht mehr genannt worden sei. Das atlantische<br />
Bündnis sei jedoch in der Bonner Erklärung genannt worden. Dies lasse<br />
sich leicht erklären, denn die französische Delegation sei der Meinung, daß<br />
ein Vertrag Bestimmungen, aber keine Kommentare zu enthalten habe, und<br />
der Hinweis auf die NATO wäre ein solcher Kommentar.<br />
Ein weiteres "Hauptproblem hinsichtlich der Zuständigkeiten der politischen<br />
Union habe sich daraus ergeben, daß die französische Delegation außer der<br />
Außenpolitik, der Verteidigungs- und der Kulturpolitik auch die Wirt-<br />
schaft als Bereich genannt habe. Die französische Delegation sei dabei da-<br />
von ausgegangen, daß die sechs EWG-Staaten bereits durch eine Reihe von<br />
Verträgen und Organisationen auf wirtschaftlichem Gebiet verbunden<br />
seien, so daß die Wirtschaft ein wesentlicher Bereich sei, in dem die sechs<br />
Länder schon zusammenarbeiteten. Man könne sich nicht vorstellen, daß<br />
die Wirtschaft aus einem politischen Bund, in dem die Staats- oder Regie-<br />
rungschefs über Europa sprächen, ausgeschlossen bleibe. Dann hätte man<br />
nämlich mehrere europäische Organisationen, einmal auf wirtschaftlichem<br />
und zum anderen auf politischem Gebiet, ohne daß eine Verbindung zwi-<br />
schen diesen beiden bestünde.<br />
Der Einwand gegen diesen französischen Zusatz habe wie folgt gelautet:<br />
Es gebe auf wirtschaftlichem Gebiet und insbesondere im Gemeinsamen<br />
Markt bereits gewisse Organisationen, die in ein bestimmtes System ein-
Die Frage der Beschlußfassung 143<br />
geordnet seien, und wenn man jetzt die Wirtschaft in dem Vertrag über den<br />
europäischen Bund nenne, so bedeute dies eine fundamentale Änderung des<br />
auf wirtschaftlichem Gebiet bereits Bestehenden und insbesondere des<br />
Gemeinsamen Marktes.<br />
Die übrigen strittigen Fragen seien weniger bedeutsam. Unter anderem<br />
handele es sich darum, welche Bedeutung man der Zuständigkeit und Rolle<br />
des europäischen Parlaments geben wolle. Eine weitere Frage sei, daß zu-<br />
sätzlich zu der politischen Kommission, über die sich alle einig seien und die<br />
in ihren Grundelementen bereits bestehe, ein Generalsekretär eingesetzt<br />
werden solle, der für die Verwaltung der neuen Organisation zuständig sei.<br />
In Artikel 6 des französischen Entwurfs war vorgesehen, daß Teilbeschlüsse<br />
auch dann gefaßt werden könnten, wenn zwei Mitgliedstaaten nicht ver-<br />
treten wären, wobei solche Beschlüsse dann auf diese zwei nicht vertretenen<br />
Staaten nicht anwendbar wären. Mir schien dies eine eigenartige Bestim-<br />
mung zu sein. Nach meiner Auffassung hatte es nichts mehr mit einer Ge-<br />
meinschaft zu tun, wenn in einem Fall die einen vier, im anderen Fall<br />
andere vier gebunden seien, während jeweils für zwei Mitglieder die<br />
Beschlüsse nicht gelten würden. Ich trug meinen Einwand vor.<br />
Couve de Murville wies darauf hin, diese Bestimmung gehe von dem Ge-<br />
danken aus, daß man das sehr kritisierbare Vetorecht nicht einführen wolle.<br />
Wenn einige Partner sich über eine bestimmte Sache geeinigt hätten, dürf-<br />
ten sie an der Beschlußfassung nicht gehindert werden, nur weil der fünfte<br />
oder sechste Partner nicht einverstanden sei. Man könne sich zwar vorstel-<br />
len, daß dieser Absatz des Entwurfes gestrichen würde, nur dürfe er nicht<br />
ersetzt werden durch eine Bestimmung, nach der bei einer Gegenstimme<br />
eine Beschlußfassung unmöglich würde.<br />
Es entspann sich eine Kontroverse über diese Frage. De Gaulle verwies im<br />
Laufe dieser Kontroverse auf die Erfahrungen mit dem Vetorecht, zum<br />
Beispiel im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Ich meinerseits ging<br />
davon aus, daß wir einen Zwang zur Einigung haben mußten. Es war zum<br />
Beispiel sehr wohl denkbar, daß vier Länder ein Vorhaben fallenließen,<br />
wenn sie die gegenteilige Meinung der anderen gehört und geprüft hätten.<br />
Ich hielt es aber für zu billig, wenn man einfach wegbleiben konnte, und<br />
dieser jetzige Artikel 6 gab geradezu einen Anreiz wegzubleiben.<br />
De Gaulle bemerkte, er verstehe meine Befürchtungen sehr gut. Man dürfe<br />
wirklich die Drückebergerei nicht begünstigen. Andererseits dürfe aber durch<br />
die Einstimmigkeitsregel die Beschlußfassung nicht gehindert werden.<br />
Es wurde vereinbart, eine Neuformulierung zu suchen, in der zum Aus-<br />
druck kommen sollte, daß der vom Rat gefaßte Beschluß einstimmig sein<br />
müsse und daß ferner in die Geschäftsordnung des Rates eine Bestimmung
144 Die Stellung des Generalsekretärs<br />
aufgenommen würde, nach der die Mitglieder des Rates verpflichtet wären,<br />
an den Ratstagungen teilzunehmen.<br />
De Gaulle unterstrich, der Grundgedanke, von dem sich Frankreich leiten<br />
lasse, sei immer derselbe. Für einen politischen Beschluß seien immer<br />
Deutschland und Frankreich nötig. Wenn diese beiden Länder sich nicht<br />
einigten, gebe es weder einen Rat noch einen europäischen Bund, noch sei<br />
ein solcher Bund dann überhaupt erforderlich. Ihre Einigkeit sei wesentlich.<br />
Dies entspreche einer Tatsache. Es dürfe auf keinen Fall geschehen, daß<br />
durch eine Stimmenthaltung das Zustandekommen einer gemeinsamen<br />
europäischen Entscheidung verhindert werde.<br />
Anschließend kam ich auf den, wie es in dem Entwurf hieß, „von den<br />
Weisungen der Regierungen unabhängigen Generalsekretär" zu sprechen<br />
und erklärte, daß ich mich hieran ebenfalls stoßen würde. Auch ein General-<br />
sekretär müsse Weisungen und einer Kontrolle unterliegen. Selbstverständ-<br />
lich brauche man jemanden, der die Verwaltung der neuen Organisation<br />
besorge.<br />
General de Gaulle bemerkte, genau aus diesem Grunde sei auch er nicht für<br />
einen unabhängigen Generalsekretär. Es handele sich um den Zusammen-<br />
schluß von Staaten, und er wolle nicht, daß eine Behörde ins Leben gerufen<br />
werde, die zwar kein Staat sei, aber die Staaten mehr oder weniger über-<br />
wachen solle. Die Staaten müßten die Verantwortung tragen, und sie hätten<br />
die Beschlüsse zu fassen. Um diese Beschlüsse anzuwenden, brauche man<br />
keine internationale Persönlichkeit, die die Staaten reglementiere, sich als<br />
Zwischenträger aufspiele und in Europa etwa ihre eigene Politik verfolge.<br />
Man brauche nicht noch einen zusätzlichen Staat.<br />
Ich schnitt die Frage des Europäischen Parlamentes"" an und erklärte, wenn<br />
die Parlamentarier mit den ihnen zugewiesenen Aufgaben nicht zufrieden<br />
seien, würden sie ihre nationalen Parlamente dazu anzustacheln versuchen,<br />
den Vertrag nicht zu ratifizieren.<br />
De Gaulle erklärte, es sei ja vorgesehen, diesem bereits bestehenden Euro-<br />
päischen Parlament auch das Recht zu übertragen, über politische Fragen zu<br />
beraten, was bislang nicht der Fall gewesen sei. Der Rat treffe politische<br />
Entscheidungen und teile diese dem Parlament mit, das dann darüber be-<br />
raten könne. Dies dürfe die Parlamentarier nicht verärgern, denn ihre Be-<br />
fugnisse würden ja ausgeweitet. Sie hätten dann nicht nur über die Montan -<br />
gemeinschaft, über die EWG- und über EURATOM-Fragen, sondern auch<br />
über politische Fragen zu beraten, und das sei doch sehr viel.<br />
Ich meinte, man solle das Echo in Parlamentarierkreisen zunächst einmal<br />
abwarten.<br />
* Gemeint ist das Parlament der Europäischen Gemeinschaften.
Ein europäisches Referendum? 145<br />
Ich erwähnte, daß es eine Zeit gegeben habe, als vor allem in Frank-<br />
reich eine starke Neigung bestanden habe, direkte Wahlen für das euro-<br />
päische Parlament vorzusehen. Ich hätte damals gewisse Befürchtungen<br />
gehabt, daß die Menschen vielleicht noch nicht reif genug sein könnten für<br />
ein europäisches Parlament. Sicherlich werde diese Frage aber wieder hoch-<br />
kommen.<br />
De Gaulle wies darauf hin, daß es in Frankreich wenige ernst zu nehmende<br />
Leute gebe, die sich für ein europäisches Parlament einsetzten. Es sei ohne-<br />
hin schon schwer genug, das nationale Parlament zu beschicken. Er glaube<br />
nicht, daß eine sehr starke Strömung zugunsten allgemeiner direkter Wahlen<br />
zum europäischen Parlament bestehe.<br />
Es gebe eine Frage, von der er, de Gaulle, wisse, daß ich sie aus ver-<br />
fassungsmäßigen Gründen nicht in Betracht ziehen könne, nämlich das<br />
Referendum. Wenn es gelingen könnte, eines Tages die europäische politische<br />
Union durch ein Referendum zu krönen, wäre dies zweifellos von großer<br />
Bedeutung und würde sich großer Popularität erfreuen, aber er beuge sich<br />
dem deutschen Grundgesetz.<br />
Ich bemerkte, vielleicht könnte man ein verfassungsänderndes Gesetz durch-<br />
bringen, das ein auf diese Frage beschränktes Referendum ermöglichen<br />
würde. De Gaulle bedankte sich für diese Mitteilung und betonte noch ein-<br />
mal die große Bedeutung einer solchen allgemeinen Manifestation der<br />
Bürger Europas.<br />
Das Gespräch kam auf die europäischen Gemeinschaften. De Gaulle sagte,<br />
er habe mit mir die Frage der europäischen Gemeinschaften wie EWG,<br />
Montanunion und EURATOM des öfteren behandelt. Zweifellos sei es not-<br />
wendig, daß eine Reihe von Personen ständig damit befaßt sein müßte, die<br />
Staaten zu beraten, die Wirtschaftsangelegenheiten und die Anwendung ge-<br />
troff ener Beschlüsse zu verfolgen und bestimmte Dinge vorzubereiten. Frank-<br />
reich stehe zum Beispiel der Kommission in Brüssel keineswegs abgeneigt<br />
gegenüber. Daß die sechs Staaten eine Kommission hätten, die sich mit den<br />
gemeinsamen Wirtschaftsfragen dieser Staaten befasse, sei ganz natürlich.<br />
Daß aber diese Gemeinschaft sich zu einem Superstaat entwickle, daß sie<br />
den Anspruch erhebe, Dinge entscheiden zu wollen, für die sie nicht verant-<br />
wortlich sei, Dinge auszuführen, die sie nicht ausführen könne, das störe<br />
Frankreich. Das Bestehen der Wirtschaftskommission sei für die gemein-<br />
samen Wirtschaftsangelegenheiten unbedingt notwendig. Die Bestimmung<br />
der Politik in diesen Wirtschaftsfragen müsse aber immer Aufgabe der<br />
Staaten bleiben. Es gebe den Gemeinsamen Markt, weil die betreffenden<br />
Staaten ihn gewollt hätten. Die Entscheidung, in die zweite Stufe einzu-<br />
treten, sei gefallen, weil die Staaten diese Entscheidung getroffen hätten.
146 ... auf einige Zeit hinaus noch doppelgleisig<br />
Die Doppeldeutigkeit, mit der gewisse Leute glauben machen wollten, daß<br />
es Europa gebe, weil die Kommissionen Europa geschaffen hätten, sei ein<br />
wesentlicher Grundirrtum. Man solle doch anerkennen, daß die Staaten<br />
Europa bildeten, daß die Staaten die Beschlüsse faßten und daß die Kom-<br />
missionen die Aufgabe hätten, bestimmte Beschlüsse vorzubereiten und<br />
auszuführen. Man tue manchmal so, als sei die Politik der Ausfluß der Ge-<br />
meinschaften, als seien die Gemeinschaften die Inspiratoren, die Verant-<br />
wortlichen. Diese Doppeldeutigkeit gefalle Frankreich nicht.<br />
Ich antwortete, daß de Gaulle zweifellos im Prinzip recht habe, wenn er<br />
sage, alle Rechte kämen aus den Staaten und Völkern und nicht aus der<br />
Brüsseler Organisation; aber man müsse sich im klaren sein, daß man auf<br />
einige Zeit hinaus noch doppelgleisig verfahren müsse, und zwar aus dem<br />
einfachen Grunde heraus, weil die zu schaffende politische Institution gar<br />
nicht in der Lage sei, sogleich die Aufgaben der Gemeinschaften mitzuüber-<br />
nehmen. Die politische Institution dürfe jetzt nicht den Gemeinschaften ins<br />
Handwerk pfuschen. Es komme hinzu, daß der Gemeinsame Markt heute in<br />
der ganzen Welt einen solchen Widerhall gefunden habe, daß eine völlige<br />
Reorganisation durch die sechs Staaten von niemandem verstanden würde.<br />
Es sei auch gewollt und Absicht gewesen, daß die sechs Länder sich zunächst<br />
einmal mittels einer Wirtschaftsgemeinschaft zusammengeschlossen hätten,<br />
weil nur diese wirtschaftliche Verflechtung eine solide Grundlage für ein po-<br />
litisches Gebilde abgeben könne. Gerade die Deutschen seien dabei an ihre<br />
Geschichte, an den Deutschen Zollverein, erinnert worden, der zum ersten<br />
Mal eine Vereinheitlichung auf wirtschaftlicher Ebene geschaffen habe und<br />
der, nachdem er eine lebensfähige Struktur geworden sei, zum Norddeut-<br />
schen Bund und später zum Deutschen Reich geführt habe. Es sei doch eine<br />
Tatsache, daß die Gemeinschaften sich nichts anmaßten, was ihnen nicht<br />
schon in die Wiege gelegt worden sei. Alle diese Dinge seien ja beim Ab-<br />
schluß der Rom- und Paris-Verträge aller sechs Länder beschlossen worden.<br />
De Gaulle möge, obgleich er im Prinzip völlig recht habe, seinen Stand-<br />
punkt doch einmal überprüfen. Die Doppelgleisigkeit werde sich zumindest<br />
auf einige Zeit hinaus nicht vermeiden lassen. Die Dinge müßten sich zu-<br />
nächst erst einmal weiterentwickeln. Heute schon einen europäischen Bund<br />
schließen zu wollen, der alles umfasse, sei einfach nicht durchführbar. Man<br />
habe dazu nicht das nötige Personal, nicht die nötigen technischen Hilfs-<br />
mittel.<br />
In seiner Botschaft an den Kongreß habe Kennedy erklärt, daß Amerika<br />
zum ersten Male in der Geschichte sich einem wirtschaftlichen Gebilde gegen-<br />
übersehe, das den Vereinigten Staaten beinahe gleichwertig sei, nämlich der<br />
EWG. Noch vor einigen Jahren habe niemand dies für möglich gehalten.
De Gaulle: . . . das Bestehende keineswegs umwerfen 147<br />
Es komme hinzu, daß eine Reihe von äußerst schwierigen Verhandlungen<br />
bevorstehe, wie zum Beispiel der Beitritt Großbritanniens zur EWG. Wei-<br />
tere Verhandlungen, die Aufgabe der EWG seien, seien jene mit den Ver-<br />
einigten Staaten. Nach den Ausführungen Kennedys habe es in einigen<br />
Ländern Leute gegeben, die gleich gerufen hätten, hoch lebe die atlantische<br />
Union. Ich für meinen Teil sei zwar für eine Partnerschaft mit den Ver-<br />
einigten Staaten, nicht aber für eine Union. Es werde jedoch Zollverhand-<br />
lungen mit den Vereinigten Staaten geben, denn Kennedy wolle die Zoll-<br />
sätze so weit gesenkt sehen, daß Amerika ungeheure Mengen in den EWG-<br />
Raum exportieren könne. In den Gesprächen mit Amerika sei es notwendig,<br />
immer die Gegenseitigkeit zu wahren, das heißt, daß genauso viele Exporte<br />
aus dem EWG-Raum nach Amerika ermöglicht werden müßten.<br />
Wie aber solle die zu schaffende politische Union alle diese Aufgaben über-<br />
nehmen können? Sie habe einfach nicht die Leute dazu. Im Grundsatz und<br />
in der Zielsetzung habe General de Gaulle recht. So weit sei man aber bei<br />
der Schaffung Europas noch nicht gelangt. Man müsse zunächst auf den poli-<br />
tischen, kulturellen und anderen Gebieten Fortschritte machen. Erst wenn<br />
man einmal ein Stück Weges zurückgelegt und die EWG die äußerst schwie-<br />
rigen aktuellen Fragen gelöst habe, bei denen die Staaten natürlich ein<br />
Wort mitzureden hätten, könne man an einen europäischen Bund denken,<br />
der politisch sei und zugleich auch einen wirtschaftlichen Teil habe.<br />
De Gaulle erklärte, er habe keineswegs vor, eine Änderung der bestehenden<br />
Verträge vorzuschlagen. Frankreich habe die Römischen Verträge angenom-<br />
men und sei zu ihrer Ausführung bereit, wie es dies auch bewiesen habe.<br />
Er, de Gaulle, wolle das Bestehende keineswegs umwerfen. Es gebe die<br />
Kommission in Brüssel. Sie sei notwendig, und er sei der erste, der dies an-<br />
erkenne. Eine Kommission aus Sachverständigen sei notwendig für die<br />
gemeinsamen Wirtschaftsfragen. Er wolle diese Kommission keineswegs<br />
aufheben.<br />
Was er sagen wolle, sei, daß man sich keiner Täuschung hingeben dürfe.<br />
Was bisher für Europa getan worden sei, sei Ausfluß der Politik gewesen.<br />
Als ich mit Robert Schuman den Vertrag über die Montanunion geschlossen<br />
hätte, sei dies ein politischer Akt gewesen. Er sei aus politischen Gründen<br />
erfolgt. Als der Gemeinsame Markt geschaffen worden sei, hätten auch po-<br />
litische Absichten Pate gestanden. Selbstverständlich ergänzten sich die Län-<br />
der nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Leitfaden aber sei immer<br />
die Politik. Der Beschluß, in die zweite Stufe einzutreten, sei ein politischer<br />
Beschluß gewesen. Dieser Beschluß habe im übrigen die Notwendigkeit mit<br />
sich gebracht, das politische Problem der Landwirtschaft zu lösen. All dies<br />
hänge aber an der Politik und sei gemeinsamer politischer Wille. Diese Tat-
148 De Gaulle: Die Europäische Union sei notwendig<br />
sache müsse man anerkennen, doch leider gebe es Leute, die dies nicht täten.<br />
Sie wollten glauben machen, daß die Gemeinschaften das politische Europa<br />
bildeten, während es doch die europäischen Staaten seien, die Europa bilde-<br />
ten und vor allem Frankreich und Deutschland.<br />
Nunmehr solle die politische Union geschaffen werden. Diese politische<br />
Union müsse über allem stehen, selbst über dem Gemeinsamen Markt. Ihr<br />
solle alles eingegliedert werden, die Montanunion und die EWG solle man<br />
zusammenfassen. Von der politischen Union hänge alles ab, auch der Ge-<br />
meinsame Markt, denn auf die Dauer könne es keinen Gemeinsamen Markt<br />
geben, wenn man keine gemeinsame Politik habe. Habe man aber eine<br />
gemeinsame Politik, dann wolle man auch eine gemeinsame Wirtschaft.<br />
Ich hätte von den Verhandlungen mit England und Amerika gesprochen.<br />
Auch das seien politische Fragen. Der Beschluß, ob Großbritannien zu-<br />
gelassen werden solle oder nicht, müsse von den Regierungen getroffen<br />
werden, und der Beschluß, eine atlantische Union zu schaffen oder nicht, sei<br />
gleichfalls ein politischer Entschluß.<br />
Im übrigen sei er, de Gaulle, mit mir der gleichen Meinung, daß man vor-<br />
erst keine atlantische Union schaffen solle, weil dann alles von Amerika<br />
aufgesogen werde.<br />
Die europäische Union sei notwendig. Sie müsse geschaffen werden. Er<br />
wolle nichts zerstören, weder Brüssel noch Luxemburg, obgleich die Luxem-<br />
burger Behörde sicherlich von Brüssel aus mit wahrgenommen werden<br />
könnte. Er, de Gaulle, wolle den Vertrag von Rom nicht zerstören, sondern<br />
er wolle etwas Zusätzliches schaffen, was über diesen Dingen stehe, eine<br />
politische Union, die wahrhaft politisch sei. Er sei absolut bereit zu sagen,<br />
daß man die Tätigkeit der Gemeinschaften aufrechterhalten und fort-<br />
führen solle, so wie sie gegründet worden seien. Was er nicht wolle, sei eine<br />
Formulierung, die es so erscheinen lasse, als sei die politische Einigung ein<br />
Ausfluß der Gemeinschaften.<br />
Ich gab de Gaulle vollkommen recht. Im übrigen würden die politischen<br />
Beschlüsse in Brüssel ja vom Ministerrat gefaßt. Über den Ministerrat hätte<br />
mir Hallstein vor einiger Zeit gesagt, die Bundesregierung habe dort nun-<br />
mehr den zweiten Platz der Einflußnahme. Auf die Frage, wer den ersten<br />
Platz habe, hätte Hallstein geantwortet, daß Frankreich ihn innehabe. Dies<br />
sei darauf zurückzuführen, daß Außenminister Couve de Murville praktisch<br />
an jeder Sitzung teilnehme und alle zuhörten, was er zu sagen habe. Da-<br />
gegen sei die Bundesregierung nur allzuselten - aus eigener Schuld - mit<br />
einem Minister vertreten. Worum es mir gehe, sei, den Apparat nicht zu<br />
zerstören.<br />
Das Problem des Beitritts Großbritanniens sei eine besondere politische
NATO 149<br />
Frage, die natürlich nicht von der Kommission in Brüssel, sondern von dem<br />
durch die Regierungen beschickten Ministerrat beschlossen werden müsse.<br />
Dasselbe gelte für die Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten.<br />
De Gaulle stellte fest, daß die Auffassungen der deutschen und französi-<br />
schen Seite einander sehr nahe seien. Dies sei auch weiter nicht erstaunlich.<br />
De Gaulle fragte mich dann, ob ich es für erforderlich halte, daß in dem<br />
Vertragsentwurf ausdrücklich gesagt werde, daß die Gemeinschaften ihre<br />
Arbeiten fortsetzen sollten. Frankreich sei zu einer derartigen Erklärung<br />
bereit. Allerdings dürfe kein Satz enthalten sein, der besage, daß die Po-<br />
litik der Staaten den Gemeinschaften untergeordnet sei.<br />
Ich stimmte dem zu.<br />
Das Gespräch wandte sich dann dem atlantischen Bündnis, der NATO, zu.<br />
Ich erklärte, dieses Bündnis bereite mir viel Kummer. Ich sei der Auffas-<br />
sung, es müsse auf diplomatischem Wege aktiviert werden, um den Isolatio-<br />
nisten in Amerika, die wieder stärker geworden seien, keine billige Hand-<br />
habe zu liefern. Nach der bisherigen Diskussion glaubte ich aber sagen zu<br />
können, daß eine die sechs Länder zufriedenstellende Einigung möglich<br />
sein sollte.<br />
De Gaulle wies darauf hin, daß mir seine Auffassung, daß das atlantische<br />
Bündnis unbedingt notwendig sei, ja bekannt sei. Europa brauche zu seiner<br />
Verteidigung das Bündnis mit Amerika, und Amerika brauche das Bündnis<br />
mit Europa, weil die neutrale Welt sich gegen Amerika richten würde, wenn<br />
Europa nicht mehr mit Amerika verbündet wäre.<br />
Zur Frage der Organisation des Bündnisses sei mir ebenfalls seine, de Gaul-<br />
les, Einstellung bekannt. Er halte diese Organisation nicht für gut. Im<br />
Augenblick könne man wegen der Berlinkrise und der Schwierigkeiten, in<br />
denen Kennedy sich befinde, eine Änderung natürlich nicht durchführen.<br />
Man müsse Zeit verstreichen lassen. Wenn sich aber die Gelegenheit biete,<br />
müsse diese Frage neu aufgerollt werden. Frankreich habe diese Unzuläng-<br />
lichkeiten gespürt, und das gleiche treffe für die Bundesrepublik zu, ins-<br />
besondere wegen der Atomwaffen. Die Bundesrepublik sei sich heute nicht<br />
mehr so sicher, daß die Vereinigten Staaten zu ihrer Verteidigung Atom-<br />
waffen einsetzen würden. Sobald die internationale Lage sich etwas ent-<br />
schärft habe, müsse diese Frage aufgerollt werden.<br />
Er wolle in dem Vertrag über die europäische Union nicht den Glauben er-<br />
wecken, als sei man mit der Organisation des atlantischen Bündnisses zufrie-<br />
den, so als würde die Union geradezu für diese Organisation geschaffen.<br />
Im Gegenteil, die Union würde gerade deshalb gebildet werden, um die Or-<br />
ganisation zu ändern. Darauf komme es ihm an. Er hoffe, daß eine Formu-<br />
lierung gefunden werden könne, in der natürlich gesagt werde, daß man das
150 De Gaulle: ... möglichst bald in Rom treffen<br />
atlantische Bündnis bejahe, da es für beide Seiten absolut notwendig sei,<br />
ohne jedoch damit zu sagen, daß die politische Union ein Teil der heutigen<br />
Organisation der NATO sei.<br />
Ich stimmte dem zu.<br />
Zusammenfassend stellte de Gaulle das Ergebnis dieser Beratung folgender-<br />
maßen heraus: Zur Frage des Vetos, der Abwesenheit oder Enthaltung<br />
müsse eine Formulierung gefunden werden, die das Zustandekommen poli-<br />
tischer Beschlüsse nicht hindere, andererseits aber nicht zur Drückebergerei<br />
ermutige.<br />
In der Frage der Gemeinschaften sei man sich einig, daß man die Bezug-<br />
nahme auf die Gemeinschaften nicht aus dem Vertrag streichen wolle, son-<br />
dern daß diese Gemeinschaften in ihrer Existenz und ihrer Funktion auf-<br />
rechterhaltenwerden. Es dürfe aber kein Zweifel daran bestehenbleiben, daß<br />
im Anfang Gott war und dann die Politik und dann nichts mehr.<br />
Hinsichtlich des atlantischen Bündnisses müsse man an geeigneter Stelle<br />
sagen, daß es bestehe, daß man es selbstverständlich wolle, ohne aber<br />
irgendwie anklingen zu lassen, daß man die bisherige Organisation als<br />
definitiv erachte oder daß die politische Union ein Element dieser Organisa-<br />
tion sei.<br />
De Gaulle schlug vor, daß Ministerialdirektor Jansen und Botschafter<br />
Fouchet sich zusammensetzen sollten, um einen gemeinsamen deutsch-franzö-<br />
sischen Text auszuarbeiten. Dies sei für die anderen Partner sehr wichtig.<br />
Er selbst habe die Absicht, da das. nächste Treffen in Rom stattfinden solle,<br />
Fanfani zu schreiben, daß er mit mir zusammengetroffen und daß über diese<br />
Frage gesprochen worden sei. Er glaube nicht, daß Fanfani Schwierigkeiten<br />
machen werde, wenn Frankreich und Deutschland einig seien. Außerdem<br />
halte er es für wichtig, daß man sich möglichst bald in Rom treffe.<br />
Ich stimmte der von de Gaulle wiedergegebenen Zusammenfassung zu und<br />
bemerkte zu dem Treffen in Rom, daß es nach meiner Meinung bei dem<br />
Zeitpunkt des Treffens auf ein, zwei oder drei Wochen nicht ankomme. Es<br />
wäre gut, wenn man die dort im Gang befindliche Regierungsbildung erst<br />
einmal abwarten würde.<br />
De Gaulle stimmte dieser Auffassung zu, betonte jedoch, daß es wichtig sei,<br />
bald zu einem Abschluß über den Vertrag zu kommen, denn die Zeit<br />
dränge.
Zeittafel 12<br />
19.-20. 2. 1962 Der Fouchet-Ausschuß setzt in Paris seine Arbeiten an<br />
einem Statut für die politische Zusammenarbeit der<br />
EWG-Staaten fort.<br />
22.-25. 2. 1962 US-Justizminister Robert Kennedy in Berlin und Bonn.<br />
Besprechungen mit Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und Bür-<br />
germeister Brandt über Berlin- und Deutschland pro-<br />
blem. Unterstreicht erneut US-Bereitschafi, Berlin zu<br />
verteidigen. Im Vortrag vor „Deutscher Gesellschaft für<br />
Auswärtige Politik" befürwortet er verstärkte Wirt-<br />
schaftshilfe der westlichen Welt an die Entwicklungs-<br />
länder.<br />
28. 2. 1962 Interview von US-Außenminister Rusk mit Deutschem<br />
Fernsehen: Für Schaffung internationaler Behörde zur<br />
Überwachung des freien Zugangs nach Berlin, gegen<br />
Anerkennung der SB Z.Beratungen über Schaffung einer<br />
nuklearen Abschreckungsmacht der NATO seien in vol-<br />
lem Gange.<br />
1. 3.u. 3. 3.1962 US-Außenminister Rusk und State Department präzi-<br />
sieren westlichen Vorschlag einer internationalen Be-<br />
hörde zur Überwachung der Zugänge nach West-Berlin.<br />
2. 3.1962 Großbritannien erweitert seinen Antrag auf Beitritt zur<br />
EWG auf EURATOM und die Montanunion.<br />
2. 3. 1962 Ministerpräsident Fanfani spricht sich in einer Regie-<br />
rungserklärung vor dem italienischen Parlament für<br />
den Beitritt Großbritanniens zur EWG aus, lehnt den<br />
französischen Plan für eine politische Union in seiner<br />
gegenwärtigen Form ab.<br />
5. 3. 1962 In einer in London und Washington eingegangenen<br />
Botschaft erklärt sich Chruschtschow mit dem westlichen<br />
Vorschlag einverstanden, die Genfer Abrüstungskonfe-<br />
renz am 14.3. durch die Außenminister eröffnen zu<br />
lassen.<br />
151
152 Zeittafel 12<br />
5. 3.1962 Das französische Außenministerium gibt den Entschluß<br />
der französischen Regierung bekannt, sich an den Ar-<br />
beiten der Abrüstungskonferenz in Genf nicht zu be-<br />
teiligen.<br />
7. 3.1962 Fortsetzung der französisch-algerischen Verhandlungen<br />
in Evian-les-Bains.<br />
11.-13. 3.1962 Gespräche des Bundesministers des Auswärtigen Schrö-<br />
der mit dem amerikanischen Außenminister Rusk, dem<br />
italienischen Außenminister Segni, dem britischen<br />
Außenminister Lord Home und dem sowjetischen<br />
Außenminister Gromyko in der Schweiz anläßlich der<br />
bevorstehenden Außenministerkonferenz der drei Atom-<br />
Mächte.<br />
14. 3. 1962 Beginn der Achtzehn-Mächte-Abrüstungskonferenz in<br />
Genf (14. 3.-15. 7. 1962; 16. 7.-7. 9. 1962; 26. 11.-20. 12.<br />
1962).<br />
18. 3. 1962 In Evian-les-Bains Abschluß eines französisch-algeri-<br />
schen Waffenstillstandsabkommens und mehrerer Ver-<br />
einbarungen über die künftige Behandlung der Alge-<br />
rienfrage.<br />
19. 3.1962 Inkrafttreten des französisch-algerischen Waffenstill-<br />
standes um 12 Uhr mittags;<br />
8. 4. 1962 Volksabstimmung in Frankreich über die am<br />
18.3.1962 in Evian-les-Bains unterzeichneten fran-<br />
zösisch-algerischen Vereinbarungen (90,7°/o Ja-Stim-<br />
men, 9,3°/o Nein-Stimmen; Beteiligung 75,6°/o).<br />
20. 3.1962 Die Außenminister der EWG-Staaten beauftragen die<br />
Fouchet-Kommission, einen neuen Bericht unter Berück-<br />
sichtigung der divergierenden Auffassungen auszuarbei-<br />
ten.<br />
26. 3.1962 Der amerikanische Außenminister Rusk und der so-<br />
wjetische Außenminister Gromyko einigen sich in Genf<br />
über eine Fortsetzung der amerikanisch-sow jetischen<br />
Kontakte in der Deutschlandfrage.
Zeittafel 12 153<br />
4. 4.1962 Staatspräsident de Gaulle und Ministerpräsident Fan-<br />
fani erklären nach einem Meinungsaustausch in Turin<br />
über europäische Fragen, die wirtschaftliche Zusammen-<br />
arbeit müsse durch die politische ergänzt werden.<br />
7. 4.1962 Ein ähnlicher Meinungsaustausch zwischen Bundeskanz-<br />
ler <strong>Adenauer</strong> und Ministerpräsident Fanfani in Ca-<br />
denabbia führt zum gleichen Ergebnis.<br />
10. 4.1962 Vor dem Ministerrat der WEU erklärt Lordsiegelbe-<br />
wahrer Heath, Großbritannien werde in der EWG so-<br />
wohl an der wirtschaftlichen als auch politischen Zu-<br />
sammenarbeit teilnehmen, ohne seine verfassungsrecht-<br />
lichen Bindungen an das Commonwealth aufzugeben.<br />
Großbritannien sei bereit, auch jetzt schon an den Ver-<br />
handlungen im Fouchet-Ausschuß teilzunehmen.<br />
14. 4.1962 Artikel des Bonner Korrespondenten der „New York<br />
Times u zur Berlinfrage. Angeblich neuer US-Plan mit<br />
teilweiser De-facto-Anerkennung der SBZ ausgearbei-<br />
tet. Hiergegen hätten Bonn und Paris Bedenken wegen<br />
zu großer Aufwertung der SBZ erhoben.<br />
14. 4.1962 Kohler, Leiter der Europa-Abteilung im State Depart-<br />
ment, protestiert bei Botschafter Grewe gegen Ver-<br />
öffentlichung der Pläne durch Indiskretionen in Bonn.<br />
15. 4.1962 Sprecher der Bundesregierung weist amerikanischen<br />
Vorwurf zurück. Bedauert, wenn von anderen Stellen<br />
Indiskretionen begangen sein sollten. Betont volles Ver-<br />
trauen der Bundesregierung zu USA.<br />
16. 4.1962 Amerikanisch-sowjetische Sondierungsgespräche über<br />
Möglichkeit von Verhandlungen zur Lösung der Berlin-<br />
frage, die am 2.1. in Moskau begonnen hatten, werden<br />
in Washington fortgesetzt.<br />
17.4.1962 Die Außenminister der EWG-Staaten erzielen auf<br />
ihrer Konferenz in Paris keine Einigung über die fran-<br />
zösischen Vorschläge zur Bildung einer politischen<br />
Union. Die Niederlande und Belgien weigern sich, dem<br />
ausgearbeiteten Vertrag zuzustimmen, solange Groß-
154 Zeittafel 12<br />
britannien der EWG nicht beigetreten ist oder sein<br />
Beitritt zumindest nicht endgültig feststeht.<br />
21. 4.1962 „New York Times" berichtet aus Bonn Einzelheiten<br />
über angeblich geplante internationale Kontrollbehörde<br />
zur Sicherung der Zufahrt zwischen Berlin und BRD.<br />
Behörde soll aus 13 Mitgliedstaaten bestehen, darunter<br />
BRD und SBZ, und mit einfacher Mehrheit entscheiden.<br />
26. 4.1962 Rusk auf Pressekonferenz in Washington u. a.: Im In-<br />
teresse des freien Zugangs nach West-Berlin müßte man<br />
auch mit den Behörden der SBZ verhandeln. Damit<br />
weder SBZ noch dauernde Teilung Deutschlands an-<br />
erkannt.<br />
26. 4. 1962 Ministerpräsident Pompidou erklärt vor dem Parla-<br />
ment, Frankreich werde weiterhin die europäische po-<br />
litische Union anstreben, die zunächst auf die EWG-<br />
Staaten beschränkt bleiben solle.<br />
30. 4.-1. 5.1962 Gespräche des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundes-<br />
tagsfraktion v. Brentano in Washington mit Präsident<br />
Kennedy, Staatssekretär Ball u. a. über Solidarität der<br />
freien Welt. Laut „Die Welt (t habe er gegenüber Ken-<br />
nedy Vorbehalte zu amerikanischen Berlinvorschlägen<br />
angemeldet, besonders wegen Stellung der SBZ in<br />
Kontrollbehörde.<br />
1.5.1962 Erste unterirdische französische Kernwaffenexplosion in<br />
der Sahara.<br />
7. 5.1962 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> beurteilt auf Pressekonferenz<br />
in Berlin amerikanischen Plan einer internationalen<br />
Kontrollbehörde pessimistisch, ebenso amerikanisch-<br />
sowjetische Sondierungsgespräche, Botschafter Grewe<br />
werde abberufen.<br />
8. 5. 1962 Erklärung des State Department zu <strong>Adenauer</strong>s Kritik:<br />
USA würden Alternativvorschläge oder Anregungen<br />
ihrer Verbündeten zur Lösung der Berlinfrage begrü-<br />
ßen. Bisher lägen derartige Vorschläge nicht vor.
Zeittafel 12 155<br />
9.5.1962 Bundespressechef v. Eckardt: Bundesregierung habe<br />
Reihe von Vorschlägen zur Lösung der Berlinfrage<br />
vorgelegt, grundsätzlich Bildung internationaler Zu-<br />
gangsbehörde gebilligt und Führungsrolle der ame-<br />
rikanischen Politik anerkannt. <strong>Adenauer</strong> habe mit skep-<br />
tischen Äußerungen nur übertriebenen Optimismus kor-<br />
rigieren wollen.<br />
11.-12. 5. 1962 Brüsseler Konferenz des EWG-Ministerrats mit einer<br />
britischen Delegation unter Leitung von Lordsiegel-<br />
bewahrer Edward Heath über einen eventuellen Bei-<br />
tritt Großbritanniens zur EWG.<br />
15. 5.1962 Pressekonferenz von Staatspräsident de Gaulle, unter<br />
anderem Ausführungen über Fragen der europäischen<br />
Einigung. Rücktritt der MRP-Minister Paul Bacon, Ro-<br />
bert Buron, Joseph Fontanet, Pierre Pflimlin, Maurice<br />
Schumann.<br />
21.-23. 5. 1962 Besuche des amerikanischen Unter Staatssekretärs Ge-<br />
orge W. Ball in Paris, Rom und Bonn (insbesondere<br />
wegen der Frage eines britischen Beitritts zur EWG).<br />
22. 5.1962 Memorandum der Bundesregierung an USA-Regierung<br />
zu sowjetisch-amerikanischen Sondierungsgesprächen<br />
und zur Errichtung einer internationalen Kontroll-<br />
behörde.<br />
28. 5. 1962 Ministerpräsident Chruschtschow erklärt bei der Eröff-<br />
nung der italienischen Industrieausstellung in Moskau,<br />
die EWG sei aus politischen Gründen geschaffen wor-<br />
den und behindere den Ost-West-Handel.<br />
1. 6. 1962 Der australische Ministerpräsident Menzies und der<br />
neuseeländische Handelsminister Marshall warnen die<br />
britische Regierung vor einer allzu nachgiebigen Hal-<br />
tung bei den Verhandlungen mit der EWG.<br />
1. 6.1962 In einem Memorandum an die EWG-Kommission und<br />
die sechs Regierungen macht die indische Regierung auf<br />
die Schwierigkeiten aufmerksam, die durch den Beitritt
156 Zeittafel 12<br />
Großbritanniens für den indischen Handel entstehen<br />
können. Ein ähnliches Memorandum läßt die pakista-<br />
nische Regierung überreichen.<br />
2.-3. 6. 1962 Besuch von Premierminister Harold Macmillan bei<br />
Staatspräsident de Gaulle in Paris. Sie bekräftigen die<br />
Gemeinsamkeit ihrer Auffassungen und den Wunsch,<br />
die Brüsseler Verhandlungen erfolgreich zu Ende zu<br />
führen.<br />
2.-5. 6. 1962 Anläßlich des Parteitages der CDU in Dortmund er-<br />
klärt Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> zu den Beitrittsverhand-<br />
lungen Großbritanniens mit der EWG, diese Verhand-<br />
lungen müßten klug und behutsam geführt werden.<br />
4.-7. 6.1962 Der französische Ministerpräsident Pompidou fordert<br />
vor der W EU-Versammlung bessere Zusammenarbeit<br />
zwischen der WEU und der NATO und größeren Ein-<br />
fluß Westeuropas in der atlantischen Allianz.<br />
7.-8. 6. 1962 Im Unterhaus findet eine Debatte über die Beitritts-<br />
verhandlungen Großbritanniens mit der EWG statt.<br />
Commonwealthminister Duncan Sandys erklärt dazu,<br />
Großbritannien werde nicht der EWG beitreten, wenn<br />
als Preis die Auflösung der britischen Völkerfamilie<br />
gefordert würde.<br />
19.-21. 6. 1962 Besuch des amerikanischen Außenministers Rusk bei<br />
Staatspräsident de Gaulle, Premierminister Pompidou<br />
und Außenminister Couve de Murville.<br />
20.-24. 6. 1962 Anläßlich Genfer Abrüstungskonferenz Berlingespräche<br />
zwischen den Außenministern der vier Großmächte und<br />
zwischen Bundesminister des Auswärtigen Schröder und<br />
westlichen Außenministern: Ost und West beharren auf<br />
ihren Standpunkten. Kontakte zwischen SU und USA<br />
werden weitergeführt.<br />
21.-23. 6.1962 US-Außenminister Rusk in BRD und Berlin. Gespräche<br />
mit Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>, Bundesminister des Aus-<br />
wärtigen Schröder und Bürgermeister Brandt. Erklärt<br />
am 22. 6.: Besprechungen hätten in allen entscheidenden<br />
Punkten volle Übereinstimmung ergeben.
Zeittafel 12 157<br />
1. 7.1962 Volksabstimmung in Algerien über das künftige Schick-<br />
sal des Landes (99,97 °lo für ein unabhängiges Algerien,<br />
das aufgrund der Abkommen von Evian-les-Bains mit<br />
Frankreich zusammenarbeitet; 0,03 °/o Nein-Stimmen;<br />
Beteiligung: 90,6 °lo).<br />
3. 7.1962: Frankreich erkennt die Unabhängigkeit Al-<br />
geriens an.<br />
1. 7.1962 Beschleunigung des Zollabbaus im EWG-Bereich: Die<br />
Zölle betragen nur noch 50° lo für Industrie-Er Zeug-<br />
nisse, 65°lo für landwirtschaftliche Produkte (100°/o =<br />
1.1.1958).<br />
2.-8. 7.1962 Staatsbesuch von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> in Frank-<br />
reich.
XII. GESPRÄCHE MIT DE GAULLE<br />
ANLÄSSLICH DES STAATSBESUCHES IN FRANKREICH<br />
IM JULI 1962<br />
Vom 2. bis 8. Juli 1962 weilte ich zu einem offiziellen Staatsbesuch in<br />
Frankreich. Am zweiten Tag meiner Anwesenheit in Paris führte ich um<br />
10 Uhr vormittags ein ausführliches Gespräch unter vier Augen mit General<br />
de Gaulle.<br />
Zu Beginn des Gespräches unterstrich General de Gaulle die große Bedeu-<br />
tung meines Besuches in Frankreich. Er erinnerte mich daran, daß er bei<br />
seinem letzten Treffen mit mir gehofft habe, daß die Einigung, die wir in<br />
wesentlichen Punkten eines Vertrages über eine europäische politische Union<br />
erreicht hatten, auch von den anderen Mitgliedstaaten der EWG akzeptiert<br />
werde. In der Zwischenzeit, und zwar am 4. April 1962, sei er mit Fanfani<br />
und Segni in Turin zusammengetroffen, die dann anschließend mich in<br />
Gadenabbia aufgesucht hätten.<br />
In Turin habe er festgestellt, daß Fanfani noch mehr als Segni mit dem<br />
einverstanden gewesen sei, was zwischen ihm, de Gaulle, und mir vereinbart<br />
worden war. Wahrscheinlich auf Betreiben Cattanis* hätten Fanfani und<br />
insbesondere Segni auf einer Revisionsklausel bestanden, die in der Formu-<br />
lierung, wenn auch nicht im Grundsätzlichen, weit über das hinausging,<br />
wozu Frankreich praktisch bereit gewesen sei. Mit diesem Eindruck sei man<br />
dann auseinandergegangen und sei sich einig gewesen, daß Gattani mit<br />
einem endgültigen Textvorschlag in die übrigen Hauptstädte reisen sollte.<br />
Cattani habe dies getan, doch sei sein Entwurf in einigen Punkten von der<br />
in Turin getroffenen Vereinbarung abgewichen. Dieser abgeänderte Ent-<br />
wurf hätte insbesondere vorgesehen, daß die Sechs sich zunächst einigten,<br />
dann aber vor einem endgültigen Beschluß diese Einigung Großbritannien<br />
zuleiten sollten. De Gaulle habe Cattani erklärt, daß er es weder für glück-<br />
lich halte noch einen Grund dafür sehe, daß die Sechs einen Vertrag formu-<br />
lierten und ihn dann Großbritannien zur Genehmigung vorlegen sollten.<br />
Bei dieser Sachlage sei es geblieben. Dies sei schade, zumal er bei dem<br />
letzten Besuch Macmillans festgestellt habe, daß ein britischer Beitritt<br />
zum Gemeinsamen Markt oder etwa gar zu einer politischen Union nicht<br />
* Attilio Cattani übte zu diesem Zeitpunkt die Funktion eines Generalsekretärs im<br />
italienischen Außenministerium aus; seit Frühjahr 1962 als Nachfolger von Bot-<br />
schafter Foudiet Vorsitzender der Studienkommission der Sechs (Fragen der euro-<br />
päischen Einigung).
„. .. ich verstand die Italiener nicht." 159<br />
unmittelbar bevorzustehen scheine, so daß in der Zwischenzeit nichts ge-<br />
schehen könnte.<br />
Auch ich verstand die Italiener nicht. Fanfani hatte mir in Gadenabbia<br />
schriftlich die in Turin erzielte Formulierung einer Einigung vorgelegt. Ich<br />
hätte, wie ich de Gaulle berichtete, Fanfani daraufhin erklärt, in Baden-<br />
Baden sei man zwar etwas weitergegangen, aber an mir solle ein Scheitern<br />
nicht liegen.<br />
Nunmehr sei Cattani mit völlig neuen Dingen angekommen. Am 30. Mai<br />
habe Cattani mich in Bonn aufgesucht. Ich hätte ihm bei unserer Zusammen-<br />
kunft erklärt, daß ich es seltsam fände, daß zwischen seinem Vorschlag und<br />
der Absprache in Cadenabbia beträchtliche Unterschiede bestünden. Cattani<br />
habe mir erwidert, in Turin sei nicht genügend Zeit gewesen, um alle<br />
Punkte zu erörtern. Ich hätte Cattani gefragt, wie sich General de Gaulle<br />
zu diesem neuen Entwurf stelle. Cattani habe entgegnet, de Gaulle sei<br />
„fatigue". Ich hätte Cattani daraufhin erklärt, daß ich „tres fatigue" sei<br />
und dieses Hin und Her satt hätte. Ich sei dafür, daß man einen Anfang<br />
mache, und wenn einer der Sechs dabei nicht mitmachen wolle, solle sein<br />
Stuhl freigehalten werden. Ich sei jedenfalls nicht dafür zu warten, bis sich<br />
Großbritannien entschieden habe. Heute sei ich noch weniger zu warten<br />
bereit, da Hallstein mir erklärt habe, selbst wenn die Verhandlungen mit<br />
England gut liefen, würden sie doch weit in das Jahr 1963 andauern. Ich<br />
sähe nicht ein, warum man bis dahin mit der politischen Union warten solle.<br />
Man würde damit den europäischen Völkern und dem ganzen freien Westen<br />
einen schlechten Dienst erweisen, denn bei Chruschtschow stärke westliche<br />
Uneinigkeit und westliches Zögern nur die Hoffnung auf einen Zusammen-<br />
fall des Westens. Ich sei vielmehr der Meinung, die sechs Regierungschefs<br />
sollten zusammentreten und feststellen, in welchen Punkten sie einig und in<br />
welchen sie uneinig seien. In letzteren Punkten solle man versuchen, eine<br />
Einigung zu erzielen. Gelinge dies nicht, sollten meines Erachtens diejenigen<br />
handeln, die einig seien.<br />
General de Gaulle bezeichnete diesen Vorschlag als sehr wichtig und fragte<br />
mich, wie nach meiner Meinung eine solche Tagung der Sechs verlaufen<br />
würde. Ob ich glaubte, daß Fanfani trotz Cattani mitmachen werde, und<br />
ob ich glaubte, daß Spaak und Luns sich dazu bringen lassen würden,<br />
einen Vertrag über eine europäische politische Union abzuschließen, noch<br />
ehe Großbritannien sein Urteil gesprochen habe, denn dies sei doch letzten<br />
Endes der wirklich entscheidende Punkt. In Wirklichkeit seien die Mei-<br />
nungsverschiedenheiten über die Revisionsklausel und ähnliche Dinge nicht<br />
wichtig. Was sei denn schon der Unterschied, ob man sage, man werde nach<br />
drei Jahren sehen, ob eine Revision erforderlich sei und was getan werden
160 Das alte englische Spiel: divide et impera<br />
könnte, um die Bande enger zu gestalten, oder ob man sage, man wolle etwas<br />
tun, um die Bande enger zu gestalten. Die eigentliche Frage sei, daß es<br />
ganz einfach Leute gebe, die ohne Großbritannien nichts abgeschlossen zu<br />
sehen wünschten, die Großbritannien als Schiedsrichter sehen wollten.<br />
General de Gaulle fragte, ob ich glaubte, daß eine Tagung der Sechs mit<br />
einem positiven Ergebnis zu Ende gehen werde; denn wenn es ein Miß-<br />
erfolg werde, wäre dies für die Sechs äußerst unerfreulich.<br />
Ich erwiderte, man müsse das Risiko auf sich nehmen und die Verantwor-<br />
tung derer klar herausstellen, die nicht zum Mitmachen bereit seien. Das<br />
voraussichtliche Ergebnis einer solchen Sechser-Konferenz sähe nach meiner<br />
Meinung etwa so aus, daß Frankreich und Deutschland zustimmten, Italien<br />
wahrscheinlich auch, Luxemburg ebenfalls, meines Erachtens sogar Belgien,<br />
und dann könne Holland nicht zurückstehen. Ich glaubte, man müsse das<br />
Risiko auf sich nehmen. Ich sei überzeugt, es werde sich lohnen. Jedenfalls<br />
sei es besser, als endlos zu warten und damit der großen Idee Schaden zuzu-<br />
fügen und Großbritannien zum Schiedsrichter Europas einzusetzen. Bei der<br />
ganzen englischen Politik gegenüber der EWG handele es sich' nach meiner<br />
Überzeugung letzten Endes darum, daß England nicht ertragen könne, daß<br />
Frankreich die führende Macht sei. Es sei das alte englische Spiel mit dem<br />
Kontinent: divide et impera.<br />
General de Gaulle schlug vor, daß wir beide in Beantwortung eines Schrei-<br />
bens von Fanfani ihm nach Abschluß meines Besuches in Frankreich mitteil-<br />
ten, es sei ja vereinbart gewesen, die nächste Tagung der Regierungschefs<br />
in Rom abzuhalten, und wir schlügen deshalb vor, nunmehr diese Tagung<br />
nach Rom einzuberufen, um eine Lösung zu finden. Fanfani werde sicher<br />
darauf eingehen, da er ein Interesse daran haben müsse, daß in Rom unter<br />
seinem Vorsitz eine solche Tagung stattfinde.<br />
Ich stimmte dem zu.<br />
General de Gaulle fuhr fort, wenn man das erreiche, was in Bonn im Juli<br />
1961 besprochen worden sei, werde damit seines Erachtens eine große Reali-<br />
tät geschaffen. Auch er sei der Meinung, daß dies jetzt getan werden müsse.<br />
Ihm sei bekannt, daß es in Frankreich und Deutschland Leute gebe, denen<br />
dies nicht genug sein wolle und die über die Zusammenarbeit hinaus auch<br />
die Integration Europas für notwendig hielten. Er glaube aber auch, daß,<br />
wenn ein solcher Vertrag über die Zusammenarbeit geschlossen würde, die-<br />
jenigen, die ihn nicht für ausreichend hielten, doch feststellen würden, daß<br />
er schon sehr viel darstelle und daß er im übrigen den Weg zur Weiterent-<br />
wicklung freimache.<br />
Ich teilte diese Meinung und fügte hinzu, die öffentliche Meinung in Frank-<br />
reich, in der Bundesrepublik und auch noch in anderen Ländern werde nach
1::^*^:<br />
:pf mmmmmm mmum :/'0^2^/'-&fc&<br />
Handschreiben des Staatspräsidentee de Gaulle an Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong><br />
(Fortsetzung auf der Rückseite)
Die Übersetzung dieses Briefes lautet:<br />
10. April 1
De Gaulies Pressekonferenz vom 15. Mai 1962 161<br />
meiner Überzeugung auch von England aus beeinflußt. Vor zwei Wochen<br />
hätte ich den Wortlaut seiner Pressekonferenz"" gelesen, die so viel Auf-<br />
regung ausgelöst habe. Ich sei der Meinung, daß er klar und vernünftig ge-<br />
sprochen und nichts gesagt habe, wogegen man sich hätte wenden können.<br />
Ich verstünde den ganzen Aufruhr in der Presse nicht.<br />
Zu dieser Pressekonferenz führte de Gaulle aus, es gebe in Frankreich heute<br />
die V. Republik. Es gebe viele Leute der IV. Republik, die in der V. Repu-<br />
blik sehr unglücklich seien. In der IV. Republik sei unablässig jenes poli-<br />
tische Spiel gespielt worden, bei dem jeder, wenn auch nur für kurze Zeit,<br />
einmal als Ministerpräsident drangekommen sei. Zwar sei nichts geschaffen<br />
worden, aber das Spiel an sich habe viele befriedigt. In diesem Spiel hätten<br />
die politischen Parteien und auch die Presse mitgemacht. Damit sei es nun<br />
in der V. Republik zu Ende. Die Stabilität der Regierung sei ein Faktum,<br />
und man müsse sich sagen, daß die politischen Parteien im Parlament gut<br />
eingedämmt worden seien. Im übrigen interessiere sich die Masse der Fran-<br />
zosen heute sehr wenig für die politischen Parteien. Darunter litten natür-<br />
lich die Leute der IV. Republik, die ich ja auch kennte und die mehr oder<br />
weniger alle irgendwann einmal Minister gewesen seien und sich nicht über<br />
den Wandel hinwegtrösten könnten. Sie hätten diesen Wandel ohne viel<br />
guten Willen wegen der Algerienfrage ertragen. Da diese nun geregelt<br />
zu sein scheine, möchten sie alle zu gern um jeden Preis die IV. Republik<br />
wiedererwecken. Die Masse der Franzosen wolle diese Republik aber nicht,<br />
und er selbst erst recht nicht:<br />
Bei diesen Leuten sei das Mißvergnügen groß, fuhr General de Gaulle fort.<br />
Nun hätten diese Leute in der europäischen Angelegenheit ein gemeinsames<br />
Terrain zur Opposition gefunden. Die Linke und die Rechte könnten sich<br />
weder in Wirtschaftsfragen noch in Haushalts- oder Sozialfragen einigen,<br />
sie könnten aber theoretisch Gemeinsamkeit für die Gestaltung der Zukunft<br />
Europas entwickeln.<br />
Darüber hinaus bestehe zweifellos auf englischer Seite der Wunsch, daß die<br />
Sechs mit der politischen Einigung Europas nicht weitergingen und daß man<br />
eines Tages England aufnehme, was ein völlig anderes oder überhaupt kein<br />
Europa mehr wäre. Ein bißchen seien es auch die Amerikaner, insbesondere<br />
im Zusammenhang mit der Atombombe, worüber noch zu sprechen sein<br />
würde. Kennedy leide sehr darunter, daß es eine Atomrüstung gebe, die<br />
seiner Verfügungsgewalt entzogen sei.<br />
Alle diese Kräfte hätten nun die Gelegenheit wahrgenommen, um zur all-<br />
gemeinen Entrüstung anzutreten. Er glaube, daß es sich nicht so sehr um<br />
Prinzipien handele, sondern vielmehr drinnen und draußen um eine ge-<br />
* Pressekonferenz vom 15. 5. 1962, siehe Zeittafel 12, Seite 155.
162 Rücksichtnahme auf England weit verbreitet<br />
wisse politische Taktik der IV. Republik und ihrer Freunde gegen die<br />
V. Republik und ihre Autorität.<br />
Ich bemerkte, die Beweggründe seien mir klar. In der Bundesrepublik lägen<br />
die Verhältnisse etwas anders. Was bei uns erforderlich sei, sei eine stär-<br />
kere Aufklärung der Presse. Natürlich schlügen die in Frankreich umgehen-<br />
den Ideen auch über die Grenzen, insbesondere durch die Sozialisten.<br />
Dann gebe es Hyper-Europäer. Ich sei jedoch überzeugt, daß man viele<br />
Gutwillige finden werde, wenn erst einmal der Anfang gemacht wäre.<br />
Außerdem sei in einigen Kreisen auch eine gewisse Anglophilie festzu-<br />
stellen.<br />
De Gaulle erwiderte, die Rücksichtnahme auf England sei natürlich sehr<br />
weit verbreitet. Er selbst habe große Hochachtung vor Großbritannien. Die<br />
wesentliche Frage aber sei, ob Großbritannien, das niemals kontinental ge-<br />
wesen sei und es vielleicht gar nicht sein könne, sich dem Kontinent oder<br />
der Kontinent sich Großbritannien anpasse. Dies habe mit Anglophilie<br />
nichts zu tun. Politisch sehe natürlich alles ganz anders aus, je nachdem, ob<br />
es sich um ein Europa der Sechs oder schon gleich um ein Europa der Zehn<br />
handele.<br />
Ich bemerkte, ich hätte vor zwei Wochen dieses Thema mit Hallstein be-<br />
sprochen, der der Meinung sei, wenn man England zunächst und auf einige<br />
Jahre allein, also ohne Dänemark, Norwegen, Irland und Island - de Gaulle<br />
warf hier ein: „Und ohne das Commonwealth!" - haben könne, wäre es<br />
vielleicht möglich, den europäischen Geist nach England zu tragen. Hallstein<br />
befürchte aber, daß dies ganz unmöglich sei, wenn die anderen vier England<br />
sofort folgten.<br />
De Gaulle bezeichnete diese Ansicht als sehr vernünftig. Er stellte fest, daß<br />
ich mit ihm einig sei, einen Brief im abgesprochenen Sinne an Fanfani zu<br />
schreiben. Wenn die Sechs unter diesen Bedingungen zu einer Konferenz<br />
zusammenträten, sollten jene, die nicht mitmachen wollten, es eben bleiben<br />
lassen. Er glaube jedoch, daß sie mitmachen würden, wenn Deutschland,<br />
Frankreich und Italien dazu entschlossen seien.<br />
Ich warf ein, de Gaulle sei doch sicherlich mit mir einer Meinung, daß den-<br />
jenigen, die nicht sofort mitmachen wollten, der Platz reserviert bleibe.<br />
De Gaulle bestätigte dies und fügte hinzu, der Gemeinsame Markt werde<br />
in jedem Fall zwischen den Sechs weitergeführt.<br />
Ich wiederholte, daß in der politischen Union für diejenigen, die nicht gleich<br />
mitmachen wollten, der Stuhl unbedingt freigehalten werden müsse. Im<br />
übrigen schlüge ich vor, daß der Beschluß in Rom so gefaßt werde, daß er<br />
einer feierlichen parlamentarischen Ratifizierung nicht bedürfe, also als<br />
Regierungsabkommen, damit man anfangen könne. Im übrigen sollte das
Macmillan: „Sie jniissen uns zulassen!" 163<br />
beschlossen werden, was de Gaulle vorgeschlagen habe, das heißt lediglich<br />
regelmäßige Treffen der Staats- beziehungsweise Regierungschefs, Außen-<br />
minister, Wirtschaftsminister, Verteidigungsminister und Kultusminister.<br />
De Gaulle erwiderte, er glaube, daß dies getan werden könne.<br />
De Gaulle berichtete dann über sein Gespräch mit Macmillan, das kürz-<br />
lich auf dessen Wunsch stattgefunden habe. Bei diesem Treffen sei viel über<br />
das Verhältnis Englands zum Gemeinsamen Markt gesprochen worden.<br />
Wie er, de Gaulle, schon vor vier Jahren, vor drei Jahren und auch noch<br />
vor zwei Jahren mir gesagt habe, sei Macmillan, wenn er vom Gemeinsamen<br />
Markt gesprochen habe, außer sich gewesen; er habe von einer Kontinental-<br />
blockade gesprochen, von einem Zollkrieg gegen England und davon, daß<br />
der Gemeinsame Markt unvermeidlich zu einer politischen Union führen<br />
werde. Dies könne England aber nicht zulassen, da eine politische Union<br />
gegen England und dessen politische Interessen gehe. Er habe Macmillan er-<br />
widert, daß von einem Zollkrieg nicht die Rede sein könne, und vielleicht werde<br />
England eines Tages seine Meinung ändern und ein Verhältnis zur wirtschaft-<br />
lichen und möglicherweise eines Tages auch zur politischen Union finden.<br />
In den vergangenen zwei Jahren hätten Macmillan und die britische Regie-<br />
rung ihre Ansicht völlig geändert. Das Konkurrenzunternehmen zum Ge-<br />
meinsamen Markt, die EFTA, sei fallengelassen worden, und schließlich<br />
habe England um den Beitritt in die EWG nachgesucht. Macmillan sei<br />
gekommen und habe einfach gesagt: „Sie müssen uns zulassen!" Groß-<br />
britannien müsse dabeisein, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern<br />
aus politischen Gründen, weil England verstehe, daß eine europäische<br />
politische Union nötig sei, die sich nicht mit der amerikanischen Politik ver-<br />
menge, sondern möglichst eine gemeinsame europäische Politik verfolge.<br />
England müsse dabeisein, denn sonst habe er, Macmillan, und damit auch<br />
die Konservativen, die politische Partie in England verloren, was zu großen<br />
Erschütterungen führen würde. Dies habe Macmillan immer und immer<br />
wiederholt.<br />
In dem Gespräch mit Macmillan seien natürlich die großen Schwierigkeiten<br />
besprochen worden, die eine Aufnahme Englands in den Gemeinsamen<br />
Markt mit sich bringen würde, insbesondere die Schwierigkeiten, die durch<br />
die britische Landwirtschaft und das Commonwealth verursacht würden.<br />
Hinsichtlich der Landwirtschaft habe Macmillan erklärt, daß hier kein<br />
eigentliches Problem vorliege, da nur vier Prozent der Bevölkerung noch<br />
das Land bebauten und das künstliche Preissystem ohnehin eines Tages ver-<br />
schwinden müsse. Man könne sich also durchaus vorstellen, daß nach einem<br />
bestimmten Übergang die britische Landwirtschaft sich den Bestimmungen<br />
des Gemeinsamen Marktes unterwerfen würde.
164 Macmillan im Zwiespalt<br />
Die Sprache sei auch auf das Commonwealth und insbesondere auf das weiße<br />
Commonwealth, Kanada, Australien, Neuseeland, gekommen. Macmillan<br />
habe erklärt, die britische Öffentlichkeit könnte nur sehr schwer dazu ge-<br />
bracht werden, den Gedanken einer wirtschaftlichen Trennung Englands<br />
vom weißen Commonwealth hinzunehmen. Wenn aber für die Einfuhren<br />
aus den alten Dominions einige Kontingente geschaffen und verlängerte<br />
Fristen für die Anpassung eingeräumt würden, könnten diese Schwierig-<br />
keiten überwunden werden. Im Grunde habe es aber nicht den Anschein<br />
gehabt, als wolle oder könne Macmillan die früheren Präferenzen ab-<br />
schaffen, denn er habe immer darauf bestanden, für das Commonwealth im<br />
Gemeinsamen Markt Sonderregelungen und Vorteile zu bekommen. Für<br />
Macmillan sei dies auf dem Wirtschaftssektor die Hauptschwierigkeit.<br />
Was die europäische politische Union anbelange, habe Macmillan erklärt,<br />
er stimme den Vorschlägen de Gaulies völlig zu, und England sei bereit,<br />
beizutreten. England sei auch bereit, zu den Tagungen zu kommen, wenn<br />
immer es könne. Macmillan habe nicht gesagt, was geschehen würde, wenn<br />
nun auch Norwegen, Dänemark, Island, Irland und vielleicht auch andere<br />
hinzukämen.<br />
Kurz gesagt wolle Macmillan, was das Wirtschaftliche anbelange, wirklich<br />
in den Gemeinsamen Markt, habe aber die Forderung nach einer Sonder-<br />
stellung von Neuseeland, Australien und Kanada nicht aufgegeben. Was<br />
die politische Union anbelange, so wolle Macmillan gern alles tun, was man<br />
von ihm verlange, und er, de Gaulle, müsse sagen, das sei auch nicht gerade<br />
das beste Zeichen.<br />
Ich antwortete, Macmillan habe dem deutschen Botschafter in London eine<br />
Darstellung der Gespräche gegeben, die in etwa dem mir von Botschafter<br />
Seydoux gegebenen Bericht entsprochen habe. Ich zitierte aus dem Bericht<br />
des deutschen Botschafters einen Satz, der mir als sehr bemerkenswert er-<br />
schien. Hiernach hatte Macmillan zu de Gaulle gesagt, de Gaulle wolle das<br />
Reich Karls des Großen, und er, Macmillan, wolle das Römische Reich.<br />
De Gaulle warf ein, Macmillan habe dieses Wort in sehr romantischer<br />
Verfassung gesprochen.<br />
Ich gab de Gaulle Kenntnis von einem Gespräch mit dem amerikanischen<br />
Botschafter, der mich im Auftrag Kennedys aufgesucht hatte. Aus diesem<br />
Gespräch hätte ich folgenden Eindruck gewonnen: Macmillan habe ur-<br />
sprünglich wirtschaftlichen Anschluß an Amerika gesucht, Kennedy habe<br />
dies aber abgelehnt und Macmillan gesagt, England müsse in den Gemein-<br />
samen Markt. Das weiße Commonwealth dürfe aber nicht hinein. Es müsse<br />
sogar bei Beitritt Großbritanniens in die EWG der Tag feststehen, an dem<br />
die Bande des weißen Commonwealth mit Großbritannien zu Ende wären.
Beitritt Großbritanniens erfordere reifliche Überlegung 165<br />
Macmillan befinde sich daher in dem Zwiespalt, daß er natürlich die per-<br />
sönlichen und traditionellen Bande mit dem Commonwealth aufrechterhal-<br />
ten wolle, die Amerikaner aber dagegen seien.<br />
Nach meiner Ansicht müsse man die Frage des britischen Beitritts unter<br />
folgenden zwei Gesichtspunkten ganz realistisch prüfen:<br />
1. Welches sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft der Sechs, und<br />
2. ist nicht der Apparat von Brüssel untauglich, wenn England und sein<br />
Gefolge beitreten, und wird nicht dadurch das bisher Erreichte gefähr-<br />
det?<br />
De Gaulle warf ein, daß eine solche Gefahr bestehe.<br />
Ich fuhr fort: Im wirtschaftlichen Bereich spielten die Commonwealth-<br />
Länder eine Rolle, und außerdem stelle die englische Kohle ein schweres<br />
Problem für die Bundesrepublik dar. Der Beitritt Großbritanniens in die<br />
EWG erfordere reifliche Überlegung. Man dürfe einen englischen Beitritt<br />
nicht einfach mit dreimaligem Hurra beschließen.<br />
Eine weitere Schwierigkeit sei die Währungsfrage, da das englische Pfund<br />
im Sinken begriffen sei. Aus diesem Grunde hätten sich fünf der sechs<br />
Notenbank-Präsidenten, soweit ich orientiert sei, gegen einen britischen<br />
Beitritt ausgesprochen. Außerdem gebe es noch einige andere Probleme.<br />
Alle diese Fragen müßten gründlich und realistisch geprüft werden. Erst<br />
dann könne man entscheiden, ob ein englischer Beitritt gut oder nicht gut<br />
wäre. Auch als Engländer würde ich mir diese Frage reiflich überlegen. Das<br />
britisch-amerikanische Verhältnis und insbesondere das Einvernehmen zwi-<br />
schen Macmillan und Kennedy sei so eng, wie es unter Eisenhower nie<br />
gewesen sei.<br />
Nicht nur die Währungsfrage, das Kohleproblem und die Commonwealth-<br />
Schwierigkeiten seien noch nicht gründlich geprüft worden, sondern auch<br />
die Frage des Stimmenverhältnisses in der EWG und der Montanunion<br />
müßte genau geklärt sein. Ferner die Frage, ob es nach erfolgtem Beitritt<br />
Englands möglich sein werde, die anderen europäischen Staaten außerhalb<br />
der EWG noch etwas warten zu lassen oder ob England dann sofort erklä-<br />
ren werde, daß die anderen unverzüglich in die EWG aufgenommen wer-<br />
den müßten. Jedenfalls seien die Probleme viel größer, als viele Leute<br />
heute glaubten.<br />
Ich gab de Gaulle davon Kenntnis, daß ich eine Kabinettskommission ein-<br />
gesetzt hatte, die alle diese Fragen prüfen sollte, weil davon die Zukunft<br />
des bisher Erreichten entscheidend beeinflußt würde. Man dürfe die ganze<br />
Angelegenheit nicht nur mit dem Blick auf die Konservative Partei sehen,<br />
sondern man müsse sie betrachten vom eigenen Standpunkt her und im Ver-<br />
hältnis zu dem, was heute die EWG sei.
166 Qui trop embrasse, mal etreint<br />
Das Ergebnis der sorgfältigen Prüfung dieser Kabinettskommission lasse<br />
sich jetzt noch nicht voraussagen. Man müsse sich aber darüber klar sein,<br />
daß nach einem Beitritt Großbritanniens die EWG ihren Charakter voll-<br />
kommen ändern werde.<br />
Im übrigen, so erklärte ich de Gaulle, sei ich der Meinung, daß nirgends<br />
geschrieben stehe, daß alle Mitglieder der EWG auch notwendigerweise<br />
Mitglieder der politischen Union sein müßten. Bei Schaffung der EWG<br />
habe niemand die jetzige Entwicklung im Auge gehabt. Schon Schuman<br />
habe eine Einladung an England zur Teilnahme an der Montanunion<br />
ergehen lassen, die abgelehnt worden sei.<br />
Was die parteipolitische Entwicklung in Großbritannien anbelange, so habe<br />
mir Paul Reynaud, der im übrigen meine Auffassung zur Englandfrage<br />
teile, vor kurzem gesagt, daß nach seiner Meinung die Labour Party und<br />
die Liberalen bei den nächsten Wahlen an Stimmenzuwachs gewinnen wür-<br />
den und sich für die Konservativen daran nichts ändern werde, ob nun ein<br />
Beitritt zur EWG erfolgt sei oder nicht. Alle bisherigen Nachwahlen hätten<br />
mit einem Mißerfolg der Konservativen geendet.<br />
De Gaulle bemerkte, die Interessen Deutschlands und Frankreichs in dieser<br />
Frage seien so groß, daß eine Entscheidung nicht nur mit dem Blick auf die<br />
englischen politischen Interessen getroffen werden könne. Er fragte mich,<br />
was man nach meiner Ansicht tun solle, um diese Frage überhaupt erst ein-<br />
mal in die Hand zu nehmen. Man habe Verhandlungen mit England nicht<br />
von vornherein abgelehnt. Dadurch sei man in Sachverständigengespräche,<br />
Konferenzen und manchmal auch Ministertagungen hineingezogen worden,<br />
die die Dinge wie immer unter einem kleinen Gesichtswinkel behandelten,<br />
aber nie die großen Zusammenhänge berücksichtigten. Die Regierungen<br />
hätten bisher die ganze Englandfrage nie wirklich geprüft. Man habe sich<br />
auf die Gemeinschaft verlassen, das heißt auf die EWG; aber das bedeute<br />
die Sachverständigen, manchmal die Minister, niemals aber die Regie-<br />
rungen. Die allgemeine und politische Bedeutung für unsere Länder sei<br />
aber so groß, daß es bedauerlich sei, daß diese Dinge nie untersucht worden<br />
seien.<br />
Ich teilte die Auffassung de Gaulles, daß man die Behandlung dieser Frage<br />
nicht den Sachverständigen überlassen dürfe. Ich wiederholte, man müsse<br />
die ganze Frage auch unter dem Gesichtspunkt betrachten, ob das Werk der<br />
EWG nicht schweren Schaden erleiden werde. Qui trop embrasse, mal<br />
etreint. Das sei die Gefahr jeder Bürokratie. Die Kommission umfasse be-<br />
reits 2100 Beamte und Angestellte. Hinzu kämen alle die neuen Aufgaben<br />
einschließlich der Verhandlungen mit Amerika. Ich glaubte nicht, daß der<br />
Apparat alles dies bewältigen könne.
Regierungschefs der EWG-Staaten möglichst bald in Rom 167<br />
De Gaulle meinte, ich würde jetzt zweifellos verstehen, warum französi-<br />
scherseits in allen Entwürfen für die politische Union vorgeschlagen worden<br />
sei, daß die Regierungen und insbesondere die Regierungschefs auch Wirt-<br />
schaftsfragen in die Hand nehmen sollten, - natürlich nur in allgemeiner<br />
Form -, weil ja die Wirtschaft unumstößlich das Schicksal der Länder<br />
betreffe und damit von großer politischer Bedeutung sei.<br />
Der englische Beitritt, diese große Frage, die nicht nur das wirtschaftliche,<br />
sondern auch das politische Schicksal der Völker berühre, sei bisher von den<br />
Regierungen nie gemeinsam geprüft worden. Wenn es zu einer Tagung in<br />
Rom komme, sollten die Regierungschefs nach seiner Überzeugung nach<br />
entsprechender Vorbereitung auch diese Frage untersuchen.<br />
Als die EWG gegründet worden sei, sei sie rein wirtschaftlich und ohne den<br />
notwendigen „politischen Kopf" geschaffen worden. Dies sei aber nicht mög-<br />
lich. Frankreich habe daher vorgeschlagen, Wirtschaft und Politik in einen<br />
großen Zusammenhang zu stellen. Hinsichtlich der britischen Beitrittsver-<br />
handlungen laufe man immer Gefahr, mit wirtschaftlichen Beschlüssen<br />
politische Tatbestände zu schaffen.<br />
Das Gespräch mit de Gaulle endete mit der Feststellung, daß Einigkeit<br />
darüber bestehe, die Regierungschefs der sechs EWG-Staaten möglichst bald<br />
in Rom zu versammeln, um über die politische Union zu beraten.<br />
Am nächsten Tag, dem 4. Juli 1962, kam ich mit Staatspräsident de Gaulle<br />
erneut zu einem Gespräch unter vier Augen zusammen; es dauerte zwei<br />
Stunden. In diesem Gespräch standen im Vordergrund die drei großen<br />
Themen NATO, nukleare Aufrüstung und die besonderen Beziehungen<br />
zwischen Frankreich und Deutschland.<br />
Ich erklärte de Gaulle, daß ich die Struktur der NATO für überaltert hielte.<br />
Nach meiner Ansicht müsse sehr bald eine Änderung erfolgen. Zum Bei-<br />
spiel gehörten in Island zwei Kommunisten der Regierung an, und Island<br />
hätte dasselbe Stimmrecht wie die anderen. Daß diese beiden Kommunisten<br />
sich ruhig verhielten, sei vielleicht zum Teil auf ihr Naturell zurückzuführen,<br />
sicherlich aber auch auf den Auftrag Moskaus, weil sie sonst nichts mehr<br />
über die NATO erfahren würden.<br />
Ich fuhr in meinen Ausführungen fort, indem ich auf die Londoner Neun-<br />
Mächte-Konferenz des Jahres 1954 zu sprechen kam. Ich hätte auf dieser<br />
Konferenz den Verzicht auf die Produktion von ABC-Waffen in Deutschland<br />
erklärt. Dulles habe damals gesagt, und ihm sei von niemandem widerspro-<br />
chen worden, daß diese Verzichtserklärung lediglich rebus sic stantibus gelte.<br />
Eine darüber hinausgehende Verpflichtung habe die Bundesrepublik nicht.<br />
Chruschtschow versuche unmittelbare Verhandlungen zwischen Moskau und
168 Die französisch-deutschen Beziehungen<br />
der Bundesrepublik herbeizuführen. Kurz vor meiner Abreise hätte ich auf<br />
Ersuchen Smirnows mit diesem eine Unterredung gehabt. Der Inhalt dieser<br />
Unterredung habe nur aus einer Frage bestanden, nämlich, ob direkte Ver-<br />
handlungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik möglich<br />
seien. Ich hätte Smirnow geantwortet, daß eine derartige Frage sehr wichtig<br />
sei und reiflicher Überlegung bedürfe.<br />
Was mir besonders am Herzen liege, betreffe die französisch-deutschen Be-<br />
ziehungen. Meines Erachtens werde die Drohung aus dem Osten noch für<br />
eine nicht vorherzusehende Zeit andauern. Bei einer Gesamtbetrachtung<br />
müsse man davon ausgehen, daß die Sowjets direkt in Deutschland stünden,<br />
daß die Kommunistische Partei in Frankreich gut organisiert sei und daß<br />
die Kommunisten in Italien auch eine große Gefahr darstellten. Wenn man<br />
außerdem die Lage in Südamerika und Asien in Betracht ziehe, komme<br />
man zu dem Schluß, daß die kommunistische Gefahr sehr groß sei und nicht<br />
so schnell überwunden werden könne. Wenn aber das französische und das<br />
deutsche Volk so stark verklammert seien, daß auch auf Jahre hinaus weder<br />
eine französische noch eine deutsche Regierung mit der Sowjetunion zu-<br />
sammengehen könne, dann erfüllten diese beiden Länder eine historische<br />
Aufgabe, indem sie einen festen europäischen Damm gegen den Kommunis-<br />
mus bildeten. Die Frage sei, wie dies erreicht werden könne. Ich würde<br />
vorschlagen, daß als erster Schritt de Gaulle und ich, ohne daß dazu das<br />
Parlament gehört werden müsse, zu einem Konsultationsarrangement kämen<br />
hinsichtlich aller Ereignisse, die die kommunistische Gefahr beträfen. Ich<br />
brauchte nicht zu versichern, daß dieses Konsultationsarrangement eingehal-<br />
ten werde, solange ich an der Spitze der Bundesregierung stünde, aber ich<br />
sei der festen Überzeugung, daß auch eine spätere Regierung eine solche<br />
Abmachung korrekt einhalten würde.<br />
De Gaulle fragte: „Wie stellen Sie sich diese Konsultationen organisatorisch<br />
vor, in welcher Weise sollen sie durchgeführt werden. Sollen sie auf die<br />
Regierungen mittels der diplomatischen Kanäle beschränkt sein?"<br />
Ich erwiderte, man solle zunächst einmal anfangen mit einer Konsultation<br />
zwischen ihm, de Gaulle, und mir, ohne daß dabei schon Diplomaten hinzu-<br />
gezogen würden. Die Konsultationen müßten dann je nach Lage der Dinge<br />
auch auf eine breitere Basis übergeleitet werden können.<br />
De Gaulle bemerkte, daß er von diesem meinem Vorschlag mit großem<br />
Interesse höre; er ging jedoch zunächst auf den Vorschlag nicht weiter ein.<br />
Statt dessen griff er das Thema NATO auf.<br />
Er führte aus, mir sei bekannt, daß er schon lange nicht mehr von der<br />
politischen und der strategischen Wirksamkeit der NATO überzeugt sei.<br />
Die NATO sei geschaffen worden zu einer Zeit, als sowohl vom amerikani-
Europa und die konventionelle Aufrüstung 169<br />
sehen und europäischen als auch vom sowjetischen Gesichtspunkt her alles<br />
sehr unterschiedlich zur heutigen Lage gewesen sei. Zur Zeit der Entstehung<br />
der NATO sei alles einfach gewesen. Amerika habe Atomwaffen besessen,<br />
die Sowjets nicht. Man habe damals geglaubt, daß die amerikanische Ab-<br />
schreckungsmacht zum Schütze Europas ausreiche. Infolgedessen und logischer-<br />
weise habe man sich einverstanden erklärt, daß Amerika über die Befehlsfüh-<br />
rung und über die Politik in ihrer Gesamtheit entscheide. Dies aber habe sich<br />
nun grundlegend geändert, denn die Sowjetunion besitze nunmehr ebenfalls<br />
Atomwaffen. Man sage zwar, daß die sowjetischen Atomwaffen mengen-<br />
mäßig nicht den amerikanischen entsprächen. Er selbst glaube dies, aber<br />
auch in der jetzigen Anzahl würden sie ausreichen, um zu bewirken, daß die<br />
Amerikaner ^icht mehr a priori an den Einsatz ihrer Atomwaffen zum<br />
Schütze Europas dächten, weil sie selbst für sich die Vernichtung befürchten<br />
müßten. Die sowjetischen Atomwaffen seien stark genug, um die Vereinig-<br />
ten Staaten auszuschalten, selbst wenn sie mengenmäßig nicht ganz den<br />
amerikanischen entsprächen, und damit habe sich alles geändert.<br />
Die Amerikaner könnten leicht sagen, man könne sich auf sie verlassen, sie<br />
würden Europa nicht im Stich lassen, und die Amerikaner glaubten dies<br />
vielleicht sogar selbst. Aber nach seiner Überzeugung würden sie im Ernst-<br />
fall zurückschrecken. Die Amerikaner glaubten auch, daß die Sowjets in<br />
derselben Weise dächten und daß keine der beiden Seiten Atomwaffen ein-<br />
setzen werde. Daher trieben die Amerikaner die Europäer zur konven-<br />
tionellen Aufrüstung, damit die Schlacht konventionell und unter Um-<br />
gehung der Atomwaffen geschlagen werden könne.<br />
Er halte dies für illusorisch, und zwar aus zwei Gründen. Wenn ein all-<br />
gemeiner Krieg käme, könne man sagen, was man wolle, es werde bestimmt<br />
der Augenblick kommen, in dem eine der beiden Mächte die Atomwaffen<br />
einsetzen werde, weil keiner eine endgültige Niederlage hinnehmen könnte,<br />
ohne vorher seine Atomwaffen eingesetzt zu haben. Wenn aber diese Atom-<br />
waffen einmal eingesetzt würden, wo blieben dann die Europäer?<br />
Die zweite Überlegung sei: Wenn man in Europa die Schlacht auf die kon-<br />
ventionelle Rüstung begrenze, sei sie verloren, weil auf diesem Gebiet die<br />
Sowjetunion die stärkere Macht sei. Nicht zahlenmäßig oder waffenmäßig,<br />
sondern einfach deswegen, weil sie ihrer Bevölkerung Opfer zuzumuten in<br />
der Lage sei, die aus sozialen und industriellen Gründen Westeuropa nie-<br />
mals auf sich nehmen könne.<br />
Es sei für die Europäer ein schlechtes Geschäft, eine Beschränkung auf einen<br />
konventionellen Kampf hinzunehmen, denn da würden sie geschlagen. Sie<br />
könnten auch nicht vermeiden, daß zu irgendeinem Zeitpunkt ein atomarer<br />
Kampf zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten beginne, in
170 Die französische Atommacht<br />
dessen Verlauf Europa zerstört würde, ohne daß es selbst auf ein entspre-<br />
chendes Mittel zurückgreifen könne.<br />
Frankreich habe begonnen mit dem Bau von Atombomben. Natürlich könne<br />
und wolle es gar nicht eine Atommacht erstellen, die quantitativ mit der<br />
amerikanischen oder der sowjetischen konkurrieren könnte. Aber die Menge<br />
sei bei der Abschreckung vielleicht doch nicht das Wesentliche. Das Wesent-<br />
liche sei vielmehr, überhaupt Atombomben zu besitzen. Selbst wenn diese<br />
im Verhältnis zu anderen Mächten nicht ungeheuer groß seien, so seien sie<br />
doch gewaltig in sich selbst. Wer sie besitze, könne die Geisteshaltung des<br />
Gegners beeinflussen, weil Atombomben eine Zerstörung und Ruinierung<br />
mit sich brächten, die kein Staat hinnehmen könne. Die Abschreckung sei<br />
eine Realität, und um Realität zu sein, brauche sie nicht notwendigerweise<br />
stärker zu sein als die gleichen Mittel des Gegners. Es reiche aus, wenn sie<br />
bestehe. Frankreich versuche daher, eine eigene Abschreckungsmacht herzu-<br />
stellen. Der Anfang sei gemacht, und er glaube, in fünf Jahren schon eine<br />
wirklich mächtige Waffe zu besitzen.<br />
Die Amerikaner seien aus zwei Gründen dagegen:<br />
Erstens könnten sie in dem Augenblick, in dem Frankreich eigene Atom-<br />
streitkräfte habe, nicht mehr mit der gleichen Bestimmtheit und Sicherheit<br />
über das französische Schicksal beschließen. Sie könnten nicht mehr allein<br />
über Verteidigung oder Untergang bestimmen.<br />
Zweitens befürchteten sie, daß irgendwann eine französische Initiative zur<br />
Verteidigung Frankreichs einen allgemeinen Atomkrieg auslösen könnte,<br />
der sie dazu zwinge, ihre Atomwaffen einzusetzen, obwohl sie dies gar nicht<br />
wollten. Deswegen seien sie gegen die französische Atommacht.<br />
Zwar habe auch England Atomwaffen, aber es besitze sie unter anderen<br />
Bedingungen, weil nämlich die Amerikaner den Engländern ihre wissen-<br />
schaftlichen und industriellen Geheimnisse gegeben hätten und damit die<br />
Engländer de facto von den Amerikanern abhängig seien. Dies gelte so-<br />
wohl für die Entwicklung der Atomwaffe als auch für deren Einsatz.<br />
Dasselbe gelte nicht für Frankreich. Frankreich habe seine Atommacht unab-<br />
hängig von Amerika aufgestellt und niemals von Amerika auch nur das<br />
geringste erhalten. Das sei ein neues Faktum, und die Schaffung der franzö-<br />
sischen Atommacht ändere die Art und Weise, wie die Amerikaner die<br />
europäische Verteidigung betrachteten.<br />
Es sei im übrigen auch ein Element, das die Auffassung von der NATO<br />
ändere. Damit die Europäer ruhig seien, hätten sich die Amerikaner lange<br />
den Anschein gegeben, als akzeptierten sie die Tatsache, daß eine euro-<br />
päische Atombewaffnung der NATO kollektiv gehören sollte, um den Inter-<br />
essen der einzelnen Länder gerecht zu werden. Und an deren erster Stelle
Amerikaner wollen Verfügungsgewalt über Atomwaffen behalten 171<br />
stehe Deutschland, da es sich in vorderster Linie befinde. Aber auch im<br />
Interesse Frankreichs und anderer sollten die Europäer in ihren Armeen<br />
amerikanische Atomwaffen haben, deren Einsatz kollektiv zu beschließen<br />
wäre. Es habe sich aber doch herausgestellt, daß letzten Endes diese Vor-<br />
schläge nur scheinbare Vorschläge gewesen seien, denn Amerika sei nicht<br />
bereit, der NATO selbst und noch weniger jedem einzelnen Land die<br />
Atomwaffen wirklich zu geben. Amerika sei bereit, die Mittel zum Einsatz<br />
der Atomwaffen den Armeen zu geben, aber die Entscheidung über den Ein-<br />
satz dieser Waffen behielte es sich selbst vor. Dasselbe gelte auch für die Vor-<br />
schläge der Zurverfügungstellung von Polaris-U-Booten an die NATO.<br />
Denn auch da sollte immer die letzte Entscheidung über den Einsatz allein<br />
den Amerikanern vorbehalten bleiben.<br />
Im Grunde habe sich also nichts geändert, und die tatsächliche Lage sei<br />
immer noch so, daß die Amerikaner es allein in der Hand hätten, über den<br />
Einsatz der Waffen zu entscheiden, so daß Europa den Einsatz dieser Waf-<br />
fen zur eigenen Verteidigung nicht selbst beschließen könne.<br />
Er, de Gaulle, wolle den Amerikanern keinen Vorwurf machen. Er fände<br />
diese Haltung natürlich und glaube sogar, daß er an ihrer Stelle die<br />
gleiche Haltung einnehmen würde. Das Vorhandensein nuklearer Waffen<br />
sei für das Bestehen eines Landes so wichtig, daß die Amerikaner es nicht<br />
hinnehmen könnten, daß ihr Schicksal von anderen abhängig sei. Deshalb<br />
wollten sie die Verfügungsgewalt über diese Streitkräfte für sich selbst<br />
behalten, weil die Aussicht, ungewollt russische Atombomben auf sich nie-<br />
dergehen zu sehen, für sie nicht annehmbar sei. Selbst die Sowjetunion<br />
werde trotz des Kommunismus und trotz der abhängigen Regime im Osten<br />
den Satelliten niemals Verfügungsgewalt über Atomwaffen geben.<br />
Ich griff den Satz de Gaulles heraus, nach dem zur Abschreckung eines<br />
potentiellen Gegners nicht die Zahl der Waffen entscheidend sei, sondern<br />
nur die Tatsache, daß ihr Vorhandensein ausreichend sein müsse, um den<br />
Gegner schwer zu verwunden, weil er dann das Risiko nicht auf sich nehmen<br />
würde. Ich sagte de Gaulle, daß mir diese Feststellung als sehr fundamental<br />
erscheine.<br />
De Gaulle wiederholte, der Gegner müsse sicher sein, daß die Atomwaffen<br />
eingesetzt würden. Er könne nur dann davon überzeugt sein, daß sie zur<br />
Verteidigung des eigenen Landes zur Verfügung stünden.<br />
Ich bemerkte, ich würde selbstverständlich bei den Amerikanern weiter dar-<br />
auf drängen, daß sie der NATO Atomwaffen zur Verfügung stellten.<br />
De Gaulle meinte, selbst wenn sie diese Waffen hergäben, sei es doch nur<br />
eine Fiktion, denn in Wirklichkeit hätten sie sie immer noch selbst in der<br />
Hand, da General Norstad über sie verfügen würde und dies natürlich nur
172 Nochmals die französisch-deutschen Beziehungen<br />
mit Genehmigung des amerikanischen Präsidenten und unter den von die-<br />
sem gesetzten Bedingungen.<br />
De Gaulle sagte, aus diesem Grunde glaube er, wenn es gelinge, zwischen<br />
Frankreich und Deutschland, möglichst zwischen den Sechs zu einer politi-<br />
schen Zusammenarbeit zu kommen, daß dann auch die Verteidigung Europas<br />
im eigentlichsten Sinne überprüft werden müsse. Selbstverständlich sei das<br />
atlantische Bündnis absolut unerläßlich. Aber in diesem Bündnis müsse<br />
unsere Lage klar sein. Dies halte er für ein wesentliches Thema der Zu-<br />
sammenarbeit.<br />
Am Schluß der Unterredung betonte ich noch einmal die Notwendigkeit<br />
einer intensiven deutsch-französischen Zusammenarbeit.<br />
Am 5. Juli traf ich morgens um 9 Uhr 30 mit de Gaulle zu einem dritten<br />
Gespräch unter vier Augen zusammen.<br />
Ich griff den am Vortag vorgebrachten Vorschlag eines Konsultations-<br />
abkommens erneut auf. Ich sagte, ich verstünde ein derartiges Abkommen<br />
nicht im vollen Sinne dieses Wortes, sondern ich dächte zum Beispiel daran,<br />
daß es wünschenswert sei, wenn die französischen und die deutschen Ver-<br />
treter in den Verhandlungen über den britischen Beitritt zur EWG engen<br />
Kontakt hielten. Ich hielte dies für sehr wichtig und gut, da nach meiner<br />
Meinung die Schwierigkeiten eines solchen Beitritts kaum zu überwinden<br />
seien und eine gemeinsame französisch-deutsche Stellungnahme großes<br />
Gewicht hätte. Abgesehen von den wirtschaftlichen Problemen des weißen<br />
Commonwealth sei die Tatsache der Beitrittsgesuche von Norwegen, Däne-<br />
mark, Island und Irland nicht zu übersehen. Der Apparat der jetzigen<br />
EWG-Gemeinschaft in Brüssel sei nach meiner Meinung einfach nicht in<br />
der Lage, diese Probleme entsprechend zu behandeln.<br />
Im übrigen hätte ich auch den Eindruck, daß bei den britischen Wünschen<br />
die Überlegung eine Rolle spiele, daß zwischen Frankreich und Deutschland<br />
keine zu große Einigkeit bestehen möge.<br />
Anschließend trug ich General de Gaulle erneut die Bitte vor, daß der fran-<br />
zösische Vertreter in Washington sich wieder an den Botschaftergesprächen<br />
beteiligen möge. Ich sagte de Gaulle, daß ich diese Bitte ihm nicht nur<br />
deshalb unterbreitete, weil Washington dies wünsche, sondern weil es<br />
im allgemeinen Interesse liege. Botschafter Alphand, der Vertreter Frank-<br />
reichs in Washington, sei ein sehr guter Mann, und wenn er bei den Be-<br />
ratungen zugegen sei, würden dadurch die europäischen Interessen sehr<br />
gestärkt.<br />
De Gaulle bemerkte, Alphand habe sehr lange an diesen Verhandlungen<br />
der Botschaftergruppe mit Rusk teilgenommen. Es werde dort immer das-
Die Botschaftergespräche in Washington 173<br />
selbe geredet. Herauskomme aber schließlich nichts, weder in der Berlin-<br />
frage noch in den amerikanischen und sowjetischen Verhandlungen, noch<br />
in der Genfer Abrüstungskonferenz.<br />
De Gaulle erklärte jedoch, daß der französische Vertreter in Washington<br />
bestens informiert sei. Er sehe Kennedy sehr häufig, und er treffe auch mit<br />
Rusk sehr oft zusammen. Auch die Amerikaner seien über die französischen<br />
Überlegungen sehr gut unterrichtet. Sollte sich der Fall ergeben, daß eine<br />
Entscheidung hinsichtlich der Berlinfrage, auch wenn sie nur die Amerikaner<br />
allein anginge, zu treffen wäre oder in der Frage der Abrüstung, könne ich<br />
ganz sicher sein, daß der französische Botschafter anwesend sein werde. Der<br />
amerikanische Gedanke, um des Verhandeins willen zu verhandeln, sei es<br />
in der Berlinfrage, sei es in der Abrüstung, ohne jede Aussicht, werde von<br />
Frankreich als schlecht angesehen. Er, de Gaulle, habe dies oft genug<br />
gesagt.<br />
Ich erwiderte, ich teilte diese Auffassung. Da man nun aber einmal zu ver-<br />
handeln begonnen habe, würde es nur Spannungen geben, wenn man diese<br />
Verhandlungen abbräche. Ich hielte es im übrigen auch nicht für ausgeschlos-<br />
sen, daß die Administration Kennedys Wert auf die Anwesenheit des fran-<br />
zösischen Vertreters legen würde, um diese Sache im Wahlkampf zwischen<br />
Republikanern und Demokraten keine Rolle spielen zu lassen, was im übri-<br />
gen auch für die europäischen Länder nicht gut wäre.<br />
De Gaulle bemerkte, ein Abbruch der Gespräche mit den Sowjets würde<br />
zweifellos zu einer Spannung führen, die unerfreulich wäre. Er stimme dem<br />
vollkommen zu. Deshalb habe er sich auch nicht gegen die amerikanischen<br />
Verhandlungen und gegen deren Fortsetzung gewandt. Was ihn aber störe,<br />
sei auch nur der Anschein, als sei Frankreich an diesen Verhandlungen<br />
oder auch nur an den Vorbereitungen beteiligt.<br />
Ich sagte, mir sei bekannt, daß Botschafter Alphand sehr viel bei Kennedy<br />
verkehre. Aber das Weiße Haus und das State Department seien doch nur<br />
zu 99 Prozent identisch, und vielleicht überlege sich General de Gaulle ein-<br />
mal, ob er nicht doch eine Möglichkeit sehe, damit diese Angelegenheit auf<br />
keinen Fall in der amerikanischen Wahlkampagne ausgeschlachtet werde.<br />
Als Beispiel dafür, daß die amerikanische Politik die Dinge manchmal vom<br />
kleinen Aspekt her betrachte, nannte ich zwei Briefe Kennedys an mich, ich<br />
solle doch für die Zollverringerung bei gefrorenem Geflügel eintreten.<br />
De Gaulle bemerkte, in dieser Rivalität zwischen Republikanern und Demo-<br />
kraten habe sich Frankreich, ganz offen gesagt, keineswegs eindeutig auf<br />
eine der beiden Parteien festgelegt, und zwar aus Prinzip. Er wolle sich<br />
nicht den Anschein geben, für eine der Parteien einzutreten. Als Eisenhower<br />
Präsident gewesen sei, sei er in Amerika gewesen, und alles sei sehr gut
174 Gegenbesuch de Gaulles vereinbart<br />
gelaufen. Dann sei Kennedy nadi Frankreich gekommen, und auch da sei<br />
alles gut gegangen.<br />
Ich verwies darauf, man müsse daran denken, daß auch Rusk lerne. Wenn<br />
Alphand mit Kennedy verkehre, so gelte dasselbe noch lange nicht für Rusk.<br />
Wir fanden jedoch keine Einigung in dieser Frage.<br />
Kurz bevor die Außenminister zu der Besprechung hinzukamen, einigten<br />
wir uns auf den Zeitpunkt des Gegenbesuches de Gaulies in Deutschland,<br />
und zwar für Anfang September. Ich begrüßte die Zustimmung de Gaulles,<br />
nach Deutschland zu kommen, und betonte noch einmal, wie sehr mir die<br />
Verklammerung Frankreich-Deutschland am Herzen liege. Sie stelle den<br />
besten Schutz gegen die Sowjetunion dar. Die Bemühungen um Zusammen-<br />
arbeit zwischen Franzosen und Deutschen müßten weiter gesteigert werden,<br />
insbesondere bei Jugendorganisationen, Städtepartnerschaften und so wei-<br />
ter. Die Entwicklung in dieser Richtung sei sehr gut, vor allem bei der<br />
Jugend. Aber man dürfe die Hände nicht in den Schoß legen. Das Schicksal<br />
der beiden Länder hänge davon ab.
Zeittafel 13<br />
9. 7.1962 Die USA führen im Weltraum die Explosion einer<br />
Wasserstoffbombe durch.<br />
Am 5.8.1962 Wiederaufnahme von Atombombenver-<br />
suchen in der Arktis durch die Sowjetunion.<br />
20.-24. 7.1962 Genfer Besprechungen des amerikanischen Außenmini-<br />
sters Rusk mit dem sowjetischen Außenminister Gro-<br />
myko über die Berlinfrage (anläßlich der Unterzeich-<br />
nung des Laos-Abkommens). Auch der französische<br />
Außenminister Couve de Murville und der britische<br />
Außenminister Lord Home führen je ein Gespräch mit<br />
Gromyko. Der Bundesminister des Auswärtigen Schrö-<br />
der führt Besprechungen mit den drei westlichen<br />
A ußenministern.<br />
20.-21. 7.1962 9. und 10. Ministerratstagung der EWG im Rahmen<br />
23.-24. 7.1962 der Beitrittsverhandlungen Großbritanniens in Brüssel<br />
bringen keine Einigung in der Frage der Agrarimporte<br />
aus den Commonwealthländern.<br />
20. 7.1962 General Lemnitzer wird zum neuen Oberbefehlshaber<br />
der 1>1 AT0-Streitkräfte in Europa ernannt (bisher<br />
General Norstad).<br />
30. 7.1962 Im EWG-Bereich tritt für Getreide, Schweinefleisch,<br />
Eier, Geflügel, Obst, Gemüse und Wein eine gemein-<br />
same Agrarpolitik der EWG-Staaten in Kraft.<br />
5. 8.1962 Die Beitrittsverhandlungen mit Großbritannien in Brüs-<br />
sel werden vertagt. Die Verhandlungspartner erzielen<br />
Einigung über die Möglichkeit der Assoziierung der<br />
Commonwealthländer in Afrika und den Antillen so-<br />
wie über die Bedingungen für die Einfuhr von Indu-<br />
strieprodukten aus Indien, Pakistan und Ceylon. Die<br />
Frage der Importe landwirtschaftlicher Produkte aus<br />
den Commonwealthländern Australien, Neuseeland und<br />
Kanada bleibt noch offen.<br />
175
176 Zeittafel IS<br />
21. 8. 1962 Rusk ersucht SU-Botschafter in Washington, seine Re-<br />
gierung zu Vier-Mächte-Gesprächen über Berlin zu ver-<br />
anlassen, um weitere gefährliche Zwischenfälle an der<br />
Mauer zu unterbinden.<br />
22.8. 1962 Rotchinesische Truppen dringen in offenem Kampf im<br />
Himalay age biet in indisches Staatsgebiet ein. 20. 10.:<br />
Vorstoß bis in die Ebene vor Assam; 22. 11.: Waffen-<br />
ruhe; 2.12.: von der Volksrepublik China angeordnete<br />
Zurücknahme der Truppen.<br />
22. 8.1962 Versuch eines Attentats auf Staatspräsident de Gaulle<br />
in Petit-Clamart bei Paris.<br />
22. 8. 1962 Auf einen Beschluß der Sowjetregierung ordnet das<br />
sowjetische Verteidigungsministerium die Auflösung<br />
der Stadtkommandantur in Berlin an.<br />
23. 8. 1962 Veröffentlichung gemeinsamer Erklärung der Drei West-<br />
mächte zur Auflösung der sowjetischen Kommandantur<br />
in Ost-Berlin: Hierdurch alliierte Rechte in Berlin nicht<br />
berührt. SU weiterhin für Erfüllung ihrer Verpflich-<br />
tungen in Ost-Berlin verantwortlich.<br />
5. 9. 1962 SU lehnt in Note an Westmächte Vorschlag über Vier-<br />
Mächte-Beratungen zur Verminderung der Spannungen<br />
an der Berliner Sektorengrenze ab, fordert Normalisie-<br />
rung der Lage in West-Berlin auf der Grundlage einer<br />
deutschen Friedensregelung.<br />
6. 9.1962 Erklärung des State Department hierzu: Note bestehe<br />
hauptsächlich aus irreführenden und unbegründeten<br />
Beschuldigungen, um Weltöffentlichkeit von wahrer<br />
Lage in Berlin abzulenken.<br />
4.-9.9.1962 Staatsbesuch des französischen Staatspräsidenten de<br />
Gaulle in der Bundesrepublik Deutschland.
BL'NTMSSREFUBUK IäX T T8CML.AM><br />
»ER BUNDESKANZLER<br />
j^^/^^^r<br />
Handschriftliches Abschiedsgesuch von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong><br />
vom 10. Oktober \'M'ß
Im Namen der<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
Bundeskanzler<br />
Dr. h. c. <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong><br />
hat seinen Rüdetritt vom Amt des Bundeskanzlers erklärt.<br />
Ich nehme seinen Rüdetritt an«<br />
Sein Amtsverhältnis als Bundeskanzler<br />
endet mit Ablauf des 15. Oktober 1963.<br />
Für die hervorragenden Verdienste, die er sich<br />
in vierzehnjähriger Amtszeit um unser deutsches Volk und unseren Staat<br />
erworben hat, spreche ich ihm Dank und Anerkennung aus,<br />
Bonn, den 15. Oktober 1963<br />
Der Bundespräsident<br />
Die Entlassungsurkunde vom 15. Oktober 1963
XIII. GEGENBESUCH DE GAULLES<br />
IN DER BUNDESREPUBLIK<br />
IM SEPTEMBER 1962<br />
Der Besuch General de Gaulies fand vom 4. bis 9. September 1962 statt.<br />
Am 5. September kam es zu einem ausführlichen Gespräch zwischen<br />
de Gaulle und mir.<br />
Einleitend sagte ich, daß der gestrige Tag und insbesondere die Rede von<br />
General de Gaulle in Schloß Brühl mich mit großer Freude und tiefer Dank-<br />
barkeit erfüllt hätten. In seiner Rede habe de Gaulle die Gedanken aus-<br />
gedrückt, die mich selbst erfüllten. Ich sei fest davon überzeugt, daß die<br />
Mehrheit der deutschen Bevölkerung diese Gedanken teile.<br />
De Gaulle dankte mir für alles, was ich in den vergangenen Jahren schon<br />
geschaffen und erreicht hätte für die Freundschaft zwischen unseren beiden<br />
Ländern. Was er gestern erlebt habe, insbesondere denke er an den stürmi-<br />
schen Empfang durch die Bevölkerung, sei der Beweis dafür, daß das Werk<br />
gelungen sei.<br />
Ich legte de Gaulle die Hauptlinien meiner Politik, wie ich sie seit vielen<br />
Jahren verfolgt hatte, dar: Frankreich und Deutschland seien gemeinsam<br />
von der Sowjetunion bedroht. Sie seien Nachbarn. Sie hätten vieles gemein-<br />
sam, und die Natur der Dinge mache es zwingend, daß diese beiden Länder<br />
einen politischen Damm gegen den Vormarsch des östlichen Kommunismus<br />
darstellten. Was die Sechser-Gemeinschaft und Großbritannien anbelange,<br />
so erinnerte ich an die Schaffung der ersten europäischen Gemeinschaft,<br />
nämlich der Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Robert Schuman hätte mir<br />
damals gesagt, der entscheidende Punkt für ihn, Schuman, sei, daß zwischen<br />
Frankreich und Deutschland in der Zukunft niemals mehr Anlaß zu Sorgen<br />
oder Kriegsgefahren entstehen dürfe. Im übrigen habe damals Schuman zu-<br />
erst den Briten vorgeschlagen beizutreten. Großbritannien habe aber ab-<br />
gelehnt. Nun habe sich inzwischen die EWG zu einem großen Erfolg ent-<br />
wickelt.<br />
Was den britischen Beitritt anbelange, so möchte ich doch sagen, daß ich<br />
große Bedenken dagegen habe. Beim ersten Gespräch mit ihm, de Gaulle,<br />
über diese Frage habe er erklärt, und ich sei völlig dieser Auffassung<br />
gewesen, daß ein britisches Beitrittsgesuch für die EWG eine äußerst ernste<br />
Frage sei und einer genauen Prüfung bedürfe. In diesem Stadium stünden<br />
wir heute.<br />
Parallel dazu stehe die Frage der politischen Union. Diese sei nach meiner
178 Rückgrat aller Entwicklungen in Europa das deutsch-französische Verhältnis<br />
Ansicht genauso wichtig wie die wirtschaftliche Seite, wenn nicht noch wich-<br />
tiger.<br />
Das Rückgrat aller Entwicklungen in Europa aber sei das französisch-<br />
deutsche Verhältnis. Ich erinnerte daran, daß de Gaulle vor über einem<br />
Jahr angeregt hatte, in dieser Angelegenheit voranzugehen. Die Fouchet-<br />
Kommission sei ins Leben gerufen worden. Es seien gewisse Schwierigkeiten<br />
aufgetreten, die man aber habe bereinigen können. Man habe kurz vor<br />
einem Ergebnis gestanden; dann hätten plötzlich Luns und Spaak erklärt,<br />
man wolle keine Beschlüsse fassen und nicht vorangehen ohne England.<br />
Seither befinde sich die Schaffung einer europäischen politischen Union in<br />
der Schwebe. Es müsse aber etwas geschehen.<br />
Mir liege es sehr am Herzen, daß das französisch-deutsche Verhältnis<br />
geregelt werde. Je größer die Gefahr der Bedrohung aus dem Osten sei,<br />
um so notwendiger sei es, daß Frankreich und Deutschland eine gemeinsame<br />
Politik verfolgten.<br />
Ich hätte die Rede von de Gaulle vom vergangenen Abend noch einmal<br />
überlesen, und ich sei sehr mit ihrem Inhalt einverstanden.<br />
Was England tun werde, wisse ich nicht. Ob England jemals seine insulare<br />
Konzeption aufgeben werde, sei unbekannt, ob es eine Labour-Regierung<br />
erhalten werde, sei ebenfalls eine Frage. Jedenfalls stehe fest, daß die<br />
Labour Party gegen einen britischen Beitritt zur EWG sei. Man müsse die<br />
Dinge in Ruhe und Gelassenheit ihren Gang gehen lassen. Ich würde es für<br />
vollkommen falsch halten, England, nachdem es all die Jahre kein Interesse<br />
gezeigt habe, nun große Avancen zu machen. Man müsse mit England hart<br />
verhandeln.<br />
Ich sei für eine präzise und feste Abmachung zwischen Frankreich und<br />
Deutschland, die diese beiden Völker dauerhaft verbinde und eine konse-<br />
quente und abgestimmte Politik, vor allem hinsichtlich des Ostens, ermög-<br />
liche.<br />
Die politische Lage in Italien sei ernst. Es sei nicht ausgeschlossen, daß es<br />
noch mehr nach links rücken werde. Italien sei sehr unsicher. Belgien neige<br />
zur Neutralität, wie mir Stikker erklärt habe. Holland wisse nicht, was es<br />
wolle. Ich hielte es für die Pflicht Frankreichs und Deutschlands fortzu-<br />
fahren. Ich sei überzeugt, daß die anderen, die guten Willens seien, folgen<br />
würden. Was die britische Frage anbelange, so solle man ruhig abwarten.<br />
De Gaulle fragte mich, wie ich mir das solidarische Arrangement zwischen<br />
Frankreich und Deutschland vorstellte, ohne die Idee der Sechs aufzugeben<br />
und ohne die Möglichkeit eines englischen Hinzukommens auszuschließen.<br />
Ich erwiderte, Frankreich und Deutschland sollten zu einem Abkommen<br />
gelangen, das zwar nicht an die große Glocke gehängt zu werden brauche,
De Gaulle: Frankreich zur Freundschaft, zum Kontakt bereit 179<br />
das aber in der Praxis funktioniere. Das Weitere müsse man sich dann ent-<br />
wickeln lassen. Es könne ein Gentlemen's Agreement zwischen de Gaulle<br />
und mir abgeschlossen werden, das ich für sehr notwendig hielte, damit in<br />
der Zukunft der von uns begonnene Weg weitergegangen werde.<br />
De Gaulle erwiderte, wir beide hätten dieses Gentlemen's Agreement be-<br />
reits zu praktizieren begonnen. Es müsse jedoch noch etwas Praktisches<br />
getan werden. Er sei mit mir der Meinung, daß es nicht notwendig sei, einen<br />
feierlichen Vertrag zu schließen und den Abschluß unter Glockengeläute<br />
und mit Feuerwerk zu feiern. Unsere beiden Staaten könnten jedoch etwas<br />
Praktisches tun, was sie mit den anderen Staaten nicht tun könnten. Zum<br />
Beispiel sollte ihre diplomatische Zusammenarbeit in den Fragen wie<br />
Berlin, Ost-West-Verhältnis, Verteidigung, Afrika und Entwicklungspolitik<br />
besser organisiert werden, um dadurch zu einer stärkeren Abstimmung ihrer<br />
Politik zu gelangen. Zwar hätten unsere beiden Staaten bisher schon in etwa<br />
dieselbe Position eingenommen, aber wir seien bisher nie gemeinsam auf-<br />
getreten, und dies sei ein wichtiger Punkt. Wir sollten dies tun, vielleicht<br />
auch in der Verteidigung. Unsere beiden Staaten hätten zweifellos ein ihnen<br />
eigenes besonderes Verteidigungsbedürfnis, das ihnen beiden gemeinsam<br />
sei. Sie beide seien unmittelbar bedroht, unmittelbarer als England oder<br />
Amerika. Unsere beiden Staaten befänden sich in einer spezifischen Ver-<br />
teidigungssituation. Natürlich müsse das atlantische Bündnis beibehalten<br />
werden. Aber innerhalb dieses Bündnisses hätten unsere Staaten eigene<br />
Erfordernisse hinsichtlich der Rüstungspläne und hinsichtlich der Zusam-<br />
menarbeit zwischen ihren Streitkräften. Diese Zusammenarbeit sollte orga-<br />
nisiert werden. Einiges geschehe zwar schon, aber es sei nicht viel, und es<br />
könne sehr viel mehr getan werden.<br />
Der tiefste Eindruck von dem Gefühl der ihn gestern empfangenden Be-<br />
völkerung sei der der Freundschaft gewesen. Ich hätte das gleiche in Frank-<br />
reich erlebt. Natürlich sei die psychologische Situation in Frankreich nicht<br />
dieselbe, denn Deutschland habe ganz Frankreich hart unter Besetzung ge-<br />
halten, und dadurch sei notwendigerweise die französische Bevölkerung<br />
gegenüber Deutschland zurückhaltender als die deutsche gegenüber Frank-<br />
reich. Aber ich hätte doch ganz sicherlich gespürt, daß Frankreich zur<br />
Freundschaft, zum Kontakt bereit sei.<br />
Durch den Empfang, den er durch die deutsche Bevölkerung erfahren durfte,<br />
habe er erkannt, daß diese Freundschaft in Deutschland schon vollendete<br />
Tatsache sei. Diese Brüderlichkeit zwischen dem französischen und dem<br />
deutschen Volk könne man, wenn man wolle, besser organisieren. Zum Bei-<br />
spiel könne man große Treffen von Jugendlichen veranstalten. Es dürfte<br />
nicht schwer sein, in einem Jahr eine Million deutscher Jugendlicher nach
180 Abmachung in einer vereinbarten Niederschrift<br />
Frankreich und im nächsten Jahr eine Million junger Franzosen nach<br />
Deutschland zu bringen. Man brauche sie nur einzuladen und könne sie in<br />
Schulen, notfalls sogar in Zelten, unterbringen. Man könne auch die Bezie-<br />
hungen zwischen den deutschen Universitäten und dem französischen Er-<br />
ziehungssystem besser organisieren. Man könne die Kenntnis der Sprache<br />
des anderen Landes besser fördern. Man könne die Äquivalenz der Diplome<br />
zwischen beiden Ländern realisieren und die gegenseitige Anerkennung der<br />
Fachausbildung. All dies könne man noch besser machen. Das sei eine wahre<br />
Politik, wahrscheinlich sogar die wichtigste Politik, die man überhaupt ver-<br />
folgen könne. Frankreich sei dazu bereit.<br />
Ich betonte, daß auch Deutschland dazu bereit sei, auf allen Sektoren eine<br />
echte Einheit mit Frankreich zu schaffen. Diese Abmachung könnte etwa in<br />
einem Briefwechsel oder einer vereinbarten Niederschrift erfolgen. Das sei<br />
besser, als sie lediglich mündlich zu halten. Man sollte zum Beispiel ein<br />
kleines Komitee einrichten, das die zahlreichen Möglichkeiten untersuchen<br />
solle. Ich würde jedoch großen Wert darauf legen, etwas schwarz auf weiß<br />
zu haben. Was die Form anbelange, müsse man natürlich die Empfindlich-<br />
keiten schonen. Es sei aber notwendig zu handeln, und ich sei mit allem,<br />
was de Gaulle gesagt habe, einverstanden.<br />
Anschließend sprachen wir über die deutsche und die französische Presse. Ich<br />
schlug vor, die deutsche Botschaft in Paris und die französische Botschaft in<br />
Bonn müßten stärker mit der Presse zusammenarbeiten.<br />
De Gaulle meinte, die Pariser Presse sei manchmal ein wenig unangenehm,<br />
wie zum Beispiel „Le Figaro", „L'Aurore" und „LeMonde". Diese Presse sei<br />
etwas verärgert über den neuen Kurs in Frankreich. In der IV. Republik<br />
hätten sie sich an eine andere Spielart gewöhnt, die für sie bequemer<br />
gewesen sei und ihnen mehr Einwirkungsmöglichkeit auf die Politiker und<br />
die Regierung gegeben habe. Die eingetretene Veränderung gefalle ihnen<br />
nicht, und sie reagierten deshalb etwas säuerlich. Man müsse dies zur<br />
Kenntnis nehmen.<br />
Was die politische Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland<br />
anbelange, so sei die Presse nicht dagegen. Sie suche jedoch immer nach<br />
Schwierigkeiten, die sich zu Schlagzeilen eigneten, und wirke daher manch-<br />
mal störend. Die Presse lebe ja nicht von der Harmonie, sondern vom<br />
Drama, von den Hindernissen, den Schwierigkeiten, den Wunden, in denen<br />
sie wühle. Es sei daher schwierig, die Pariser Presse für diese Politik zu be-<br />
nützen. Er glaube jedoch, daß man die Kontakte, insbesondere seitens der<br />
deutschen Botschaft, verbessern könne.<br />
Ich bemerkte, auch die britische Botschaft in Bonn scheine durch Nachrichten-<br />
versorgung praktisch auf wesentliche Pressekreise Einfluß gewonnen zu
Großbritannien und die EWG 181<br />
haben. Dieser Versuchung erliege ein Journalist nur zu leicht, und daran<br />
hätte ich insbesondere gedacht, als ich dieses Thema anschnitt.<br />
De Gaulle erwiderte, auch in Frankreich hätten die Engländer viele Bezie-<br />
hungen zur Presse, da sie besonders auf dem Gebiet des persönlichen Kon-<br />
taktes sehr geschickt seien. Auch die Amerikaner hätten viele Beziehungen,<br />
aber sie zahlten ganz einfach in den verschiedensten Formen, zum Beispiel<br />
durch Einladung zu hochdotierten Vorträgen in Amerika trotz geringer Zu-<br />
hörerschaft.<br />
Am Schluß der Unterredung kam ich erneut auf die Rede de Gaulles in<br />
Schloß Brühl zu sprechen und erklärte, daß zwischen uns sachlich volle Einig-<br />
keit bestehe, auf allen Gebieten voranzuschreiten. Dies müsse natürlich noch<br />
präzisiert werden. Wir vereinbarten, daß de Gaulle nach seiner Rückkehr<br />
nach Paris mir den Entwurf einer zu vereinbarenden Niederschrift zusenden<br />
würde.<br />
Wir sprachen noch einmal kurz über die Verhandlungen zwischen Groß-<br />
britannien und der EWG. Ich sagte de Gaulle, ich sei der Auffassung, daß<br />
in Deutschland dieses ernste Problem noch gar nicht richtig angefaßt worden<br />
sei. Ich hätte kein Interesse daran, im Galopp darüber hinwegzureiten.<br />
In Brüssel müsse sehr ernst verhandelt werden, wobei mir natürlich die<br />
Interessen meines Landes näherstünden als diejenigen Großbritanniens.<br />
De Gaulle bemerkte hierzu, die Verhandlungen in Brüssel seien bisher<br />
praktisch von England geführt worden, das Vorschläge mache und disku-<br />
tiere, während die Sechs immer in der Defensive seien, niemals aber ein-<br />
deutige Bedingungen gestellt hätten. Es sei alles sehr vage. Über Hallstein<br />
äußerte de Gaulle, daß dieser sich sehr objektiv verhalten und in Brüssel<br />
eine sehr gute Leistung vollbracht habe.<br />
Bezüglich der schriftlichen Abmachung sagte de Gaulle noch einmal, kurz<br />
bevor wir auseinandergingen, daß sie in Form einer Niederschrift durch<br />
Briefwechsel ausgetauscht werden könnte. Die Außenminister würden dann<br />
beauftragt, die einzelnen Themen zusammenzustellen, in denen eine engere<br />
Zusammenarbeit erfolgen könne. Der Text dieser Vereinbarung würde<br />
natürlich nicht veröffentlicht.<br />
Am 6. September 1962 begann die Reise de Gaulles durch die Bundes-<br />
republik. De Gaulle fuhr von Bonn aus auf dem Rhein mit dem Dampfer<br />
„MS Deutschland" zu einem Staatsbesuch in das Land Nordrhein-West-<br />
falen. Ich begleitete ihn auf der Fahrt bis Köln. Während dieser Fahrt<br />
führte ich mit de Gaulle ein letztes Gespräch unter vier Augen während<br />
dieses seines großen Deutschlandbesuches.<br />
Im Vordergrund des Gesprächs stand wiederum unsere große Sorge über
182 Große Sorge über amerikanische Verteidigungskonzeption<br />
die amerikanische Verteidigungskonzeption für Europa. In der Bundes-<br />
republik und in anderen europäischen Ländern war eine lebhafte Beunruhi-<br />
gung spürbar geworden durch Gerüchte, nach denen Amerika eine bedeu-<br />
tende Veränderung hinsichtlich der nuklearen Verteidigung Europas vor-<br />
genommen hätte. Diese Gerüchte besagten, daß Amerika nur dann nuklear<br />
eingreifen wolle, wenn die Vereinigten Staaten selbst angegriffen würden<br />
oder ein so großer Teil Europas von den Sowjets erobert würde, daß da-<br />
durch für Amerika eine gefährliche Situation entstünde. Diese Gerüchte und<br />
diese Beunruhigung wurden noch verstärkt durch die Abberufung Norstads<br />
und dessen Ablösung durch Lemnitzer. Von Norstad war bekannt, daß<br />
er sich in hohem Maße für die Verteidigung Europas mit allen Mitteln<br />
eingesetzt hatte. Norstad würde gehen, und die Situation erschien nicht ein-<br />
deutig.<br />
Die Sowjets nutzten die Lage aus und versuchten in ihrer Propaganda<br />
gegenüber dem Westen, in Deutschland, in Frankreich, in den skandinavi-<br />
schen Ländern Zweifel zu säen und zu fördern an der echten Entschlossen-<br />
heit Amerikas, und das war der springende Punkt. Man war nicht hundert-<br />
prozentig sicher, daß der Einsatz der Atomwaffen in dem für Europa rich-<br />
tigen Augenblick erfolgen würde. Wir stimmten beide darin überein, daß<br />
die Gefahr eines sowjetischen Angriffs um so größer sei, wenn die Sowjets<br />
wüßten, daß nicht sofort alle Mittel eingesetzt würden.<br />
Im Laufe der Unterredung mit de Gaulle sagte ich, ich hätte schon mehrfach<br />
in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit und auch gegenüber dem<br />
sowjetischen Botschafter gesagt, daß für uns das menschliche Problem der<br />
siebzehn Millionen in der Zone und der Berliner das Entscheidende sei und<br />
erst in zweiter Linie das nationale Problem. Wenn in der Sowjetzone eine<br />
Lage entstünde, die den Menschen ein Leben in Freiheit nach ihren Wün-<br />
schen ermögliche, lasse die Bundesrepublik über vieles mit sich sprechen. Das<br />
Entscheidende sei das Leben der Menschen nach humanen Gesichtspunkten.<br />
De Gaulle erklärte, er glaube nicht, daß Deutschland sich selbst gegenüber<br />
weitergehen könne, als ich es soeben ausgedrückt hätte, daß nämlich das<br />
nationale Problem nicht an erster Stelle stehe, sondern die menschlichen<br />
Lebensbedingungen. Weiter könne Deutschland nach seiner Ansicht nicht<br />
gehen, und mehr könne man von Deutschland nicht verlangen.<br />
Das Gespräch wandte sich unter anderem auch der Frage Rotchina zu.<br />
De Gaulle fragte mich, ob wir Europäer denn ein Interesse daran haben<br />
könnten, China für immer sich selbst zu überlassen, beziehungsweise mit<br />
Rußland in einen Käfig zu sperren. Er wisse natürlich, daß das chinesische<br />
Regime aus derselben Ideologie wie das sowjetische entspringe, obgleich die<br />
Ergebnisse wegen der in jeder Beziehung bestehenden Unterschiede zwi-
Rußland und Rotchina 183<br />
sehen den beiden Ländern nicht dieselben seien. Schließlich und letzten<br />
Endes frage er sich aber, ob man für immer ein Interesse daran haben könne,<br />
ein so ungeheures Gebilde wie China zu ignorieren und mit Rußland zu-<br />
sammengesperrt zu lassen. Er habe sich diese Frage schon oft gestellt und<br />
würde gern meine Ansicht dazu hören.<br />
Ich erwiderte, ich hätte im Frühjahr 1958 Mikojan, der sich zu einem Besuch<br />
in Bonn aufhielt, gefragt, wie Rußland zu Rotchina stehe. Mikojan habe<br />
geantwortet, es stehe ausgezeichnet dazu. Alle sowjetischen Streitkräfte<br />
stünden im Westen, im Osten befänden sich gar keine. Ich Jiätte Mikojan<br />
gesagt, daß mir das bekannt sei, doch das sei nicht der Kern meiner Frage:<br />
Der Kern sei, wie die Beziehungen Rußlands zu Rotchina in zehn oder<br />
zwanzig Jahren aussehen würden. Mikojan sei die Antwort auf diese Frage<br />
schuldig geblieben.<br />
Ich fuhr fort, meine Hoffnung stütze sich darauf, daß Rußland durch die<br />
Entwicklung in Rotchina gezwungen werde, Streitkräfte aus dem Westen<br />
abzuziehen und gegen Rotchina einzusetzen; anders könne für uns ein er-<br />
trägliches Verhältnis zu Rußland nicht erreicht werden. Ich sei der Über-<br />
zeugung, daß das rotchinesische Problem für die Menschheit eines Tages<br />
zum größten Problem werden könne. Ich meine, man solle alles versuchen,<br />
um nach Möglichkeit Rußland zum Damm gegen Rotchina zu machen.<br />
Soweit ich informiert sei, hätten übrigens die Russen alle Techniker aus<br />
Rotchina abgezogen. Vor einigen Monaten hätte mich der beste Chinakenner<br />
Japans aufgesucht und mir gesagt, die Russen hätten sich zum Bau von elf<br />
Kraftwerken am Gelben Fluß verpflichtet, aber nur eines gebaut. Auf der<br />
anderen Seite sei äußerst interessant festzustellen, was in Ostsibirien vor<br />
sich gehe. Soweit ich unterrichtet sei, würde dort das größte Wasserkraft-<br />
werk der Sowjetunion errichtet.<br />
De Gaulle wiederholte seine Frage, ob man ein Interesse daran habe, jetzt<br />
gewisse Kontakte mit Rotchina aufzunehmen.<br />
Ich erwiderte, man solle keine offiziellen Kontakte aufnehmen, solle aber<br />
versuchen festzustellen, was Rußland gegenüber Rotchina tue und was die<br />
Vorgänge in Ostsibirien bedeuteten. Man müsse die Frage Rotchina im Auge<br />
behalten, aber man habe noch viel Zeit.<br />
De Gaulle erinnerte an das Laos-Abkommen in Genf, bei dem unter<br />
anderen auch Rotchinesen zugegen gewesen seien. Sie hätten sich gerade<br />
gegenüber der französischen Delegation sehr höflich und zuvorkommend<br />
verhalten und hätten immer wieder gefragt, ob es denn immer so bleiben,<br />
ob es niemals Beziehungen zwischen Rotchina und Frankreich geben solle.<br />
Das sei doch sehr seltsam. Sie, die Rotchinesen, seien doch friedliche Leute.<br />
Man könne das doch in der Laos-Frage sehen, wo sie nur die Neutralität
184 Chinesische Kontaktsuche<br />
gewollt hätten. Sie, die Rotchinesen, hielten sich zurück. Sie betrieben keinen<br />
Imperialismus. Sie hätten gefragt, ob denn die Franzosen nicht glaubten,<br />
daß man einmal miteinander sprechen könne.<br />
Ich betonte abschließend, ich hätte nur ein Interesse daran, daß die Russen<br />
und die Chinesen sich miteinander beschäftigten und die Russen wegen<br />
Rotchina Sorge hätten.<br />
De Gaulle bemerkte, in Genf habe es zwischen der chinesischen und der<br />
sowjetischen Delegation fast gar keine Beziehungen gegeben.
Zeittafel 14<br />
10.-19.9.1962 Konferenz der Commonwealth-Premiers in London.<br />
Im Mittelpunkt der Konferenz steht der geplante bri-<br />
tische Beitritt zur EWG mit seinen Auswirkungen auf<br />
das Commonwealth. Die Regierungschefs der meisten<br />
Commonwealthländer warnen vor den möglichen Aus-<br />
wirkungen auf die wirtschaftlichen Interessen der Com-<br />
monwealthstaaten und den politischen Gehalt dieser<br />
Staatengemeinschaft. Das von der EWG in den Brüsse-<br />
ler Verhandlungen zugesagte Assoziierungsangehot an<br />
die afrikanischen und westindischen Staaten wird über-<br />
wiegend abgelehnt. Im Schlußkommunique der Konfe-<br />
renz wird die Entscheidungsfreiheit Großbritanniens<br />
bestätigt und erklärt, bei Wiederaufnahme der Ver-<br />
handlungen mit der EWG sollten die britischen Mi-<br />
nister dem Standpunkt der Commonwealthstaaten Rech-<br />
nung tragen und die Bemühungen um die Sicherung<br />
ihrer Interessen fortsetzen.<br />
25. 9. 1962 Die Außenminister Rusk und Gromyko treffen sich in<br />
New York zu einer dreistündigen Unterredung über<br />
Fragen der Weltpolitik, wobei die Abrüstung und das<br />
Laos-Problem im Mittelpunkt der Unterhaltung stehen.<br />
27. 9. 1962 Außenminister Schröder bezeichnet vor dem Außenpoli-<br />
tischen Ausschuß des Deutschen Bundestages den Bei-<br />
tritt Großbritanniens zur EWG als vordringliches Ziel<br />
der deutschen Europa-Politik und erklärt sich für eine<br />
Zurückstellung der Arbeiten an einer Europäischen<br />
Politischen Union bis zur Entscheidung über die Auf-<br />
nahme Großbritanniens in die EWG.<br />
28.9. 1962 Verteidigungsminister McNamara nach zweitägiger<br />
Reise in BRD vor Presse in Washington: freier Zugang<br />
nach Berlin werde mit allen Mitteln gesichert werden.<br />
Hierzu auch amerikanische und deutsche Flugzeuge mit<br />
Nuklearwaffen in Bereitschaft. Sprengköpfe unter ame-<br />
rikanischer Verwahrung, könnten nur auf Befehl Ken-<br />
nedys eingesetzt werden.<br />
185
186 Zeittafel 14<br />
1.-5.10.1962 In Brighton findet der Jahreskongreß der Labour<br />
Party statt. Die Beitrittsverhandlungen Großbritan-<br />
niens zur EWG werden erörtert, wobei der Parteivor-<br />
sitzende, Hugh Gaitskell, sich kritisch mit den ausge-<br />
handelten Bedingungen auseinandersetzt, die nach sei-<br />
ner Auffassung völlig unbefriedigend seien. Gaitskell<br />
betont, es bestehe kein zwingender Grund für einen<br />
Anschluß Großbritanniens an Europa, da er weder wirt-<br />
schaftlich noch politisch wesentliche Vorteile bringe.<br />
6. 10.1962 Wiederaufnahme der Beitrittsverhandlungen Großbri-<br />
tanniens mit der EWG in Brüssel.<br />
7.10.1962 Premierminister Macmillan nimmt in einer von der<br />
Konservativen Partei veröffentlichten Erklärung erneut<br />
zu den britischen Beitrittsverhandlungen mit der EWG<br />
Stellung. Er weist die Alternative Commonwealth oder<br />
Europa zurück und betont, durch einen Beitritt zur<br />
EWG würde Großbritannien zum Hauptsprecher des<br />
Commonwealth in Europa und zum Sprecher Europas<br />
im Commonwealth werden.<br />
10.10.1962 Papst Johannes XXIII. eröffnet in Rom das Zweite<br />
Vatikanische Konzil, dessen erster Abschnitt bis zum<br />
8. 12. 1962 dauert. Über 3000 Kardinäle, Bischöfe und<br />
Patriarchen sind anwesend. Am 3. 6. 1963 stirbt Johan-<br />
nes XXIII. Am 22. 6.1963 wird Kardinal Montini (als<br />
Papst Paul VI.) zu seinem Nachfolger gewählt.<br />
18.10.1962 Präsident Kennedy empfängt Außenminister Gromyko<br />
auf dessen Wunsch zu einer Unterredung.<br />
22.10.1962 Nachdem amerikanische Flugzeuge sowjetische Raketen-<br />
basen auf Kuba entdeckt haben, ordnet Präsident Ken-<br />
nedy die Blockade Kubas an, um weitere Lieferungen<br />
sowjetischer Mittel- und Langstreckenraketen zu ver-<br />
hindern.<br />
24.10.1962 Auf Ministerratssitzung in Bonn wird US-Haltung ge-<br />
genüber Kuba unterstützt.<br />
26.10.1962 Auf einen Appell U Thants zur Beilegung des Kuba-<br />
konflikts antwortet Ministerpräsident Chruschtschow mit
Zeittafel 14 187<br />
der Mitteilung, die Sowjetregierung habe allen ihren<br />
Schiffen Anweisung gegeben, der amerikanischen Blok-<br />
kadezone fernzubleiben.<br />
27.10.1962 In einer Botschaft an Kennedy erklärt sich Chru-<br />
schtschow bereit, die sowjetischen Raketen aus Kuba<br />
abzuziehen.<br />
28.10. 1962 Auf Antrag der Bundesanwaltschaft werden der Her-<br />
ausgeber und einige Redakteure des „Spiegel" unter<br />
dem Verdacht des Landesverrats verhaftet. Die Regie-<br />
rungskrise, die dadurch ausgelöst wird, führt am 14.12.<br />
zum Rücktritt des Bundesministers für Verteidigung<br />
F. J. Strauß und zur Umbildung des Bundeskabinetts.<br />
28.10.1962 Volksabstimmung in Frankreich über eine von Staats-<br />
präsident de Gaulle vorgeschlagene Verfassungsände-<br />
rung (Wahl des Staatspräsidenten durch das Volk,<br />
nicht mehr, wie bisher, durch ein Wahlmännerkolle-<br />
gium): 12,8 Millionen Ja-Stimmen, 7,9 Millionen Nein-<br />
Stimmen; Beteiligung: 77,2°/o.<br />
7.11.1962 Anläßlich eines Empfanges am 45. Jahrestag der Ok-<br />
toberrevolution erklärt Chruschtschow, die Bundes-<br />
republik liege gerade in der Reichweite der 40 Raketen,<br />
die die Sowjetunion aus Kuba abgezogen habe.<br />
12.11.1962 Die Bundesregierung befürwortet in ihrer Antwort auf<br />
ein französisches Memorandum den Vorschlag regel-<br />
mäßiger Konsultationen zwischen den Regierungen<br />
beider Länder, um die deutsch-französische Zusammen-<br />
arbeit auf außenpolitischem, militärischem, wirtschaft-<br />
lichem und kulturellem Gebiet zu intensivieren. Danach<br />
sollen zweimal jährlich Begegnungen zwischen den Re-<br />
gierungschefs beider Länder und einmal im Vierteljahr<br />
Zusammenkünfte der Außen- und Verteidigungsmini-<br />
ster stattfinden.<br />
14.-15.11.1962 Besprechungen von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> mit Prä-<br />
sident Kennedy in Washington, zeitweise unter Teil-<br />
nahme der Außenminister Rusk und Schröder. Aus<br />
Kommunique: Themen die Kuba-Krise, Berlinproblem,
188 Zeittafel 14<br />
Ost-West-Beziehungen, NATO-Fragen, Lösung der<br />
Berlinfrage müsse unter Wahrung des Rechtes auf<br />
Selbstbestimmung gefunden werden.<br />
18. u. 26. 11.1962 Parlamentswahlen in Frankreich. Die Gaullisten wer-<br />
den die weitaus stärkste Partei.<br />
12.12.1962 Rede Chruschtschows vor dem Obersten Sowjet, in der<br />
er noch einmal mit dem Abschluß eines Separatfriedens<br />
mit der SBZ droht, jedoch ohne Erwähnung eines Ter-<br />
mins. Zur Berlinfrage äußert er, daß die NATO-<br />
Flagge in West-Berlin durch die UNO-Flagge ersetzt<br />
werden müsse.<br />
12. 12.1962 Auf Einleitungskonferenz zur NATO-Tagung in Paris<br />
Außenminister der Drei Westmächte und BRD darin<br />
einig, daß der SU keine neuen Berlinvorschläge über-<br />
mittelt werden und daher auch kein Anlaß zu Berlin-<br />
gesprächen bestehe.<br />
13. 12. 1962 Rede Außenminister Gromykos vor dem Obersten So-<br />
wjet, in der er als Verhandlungsgegenstände mit den<br />
Vereinigten Staaten bezeichnet:<br />
1. die formelle Anerkennung und Garantie der beste-<br />
henden deutschen Grenzen,<br />
2. Respektierung der Souveränität der sogenannten<br />
DDR,<br />
3. Kernwaffenverbot für die „beiden deutschen Staa-<br />
ten",<br />
4. Nichtangriffspakt zwischen NA TO und Warschauer<br />
Pakt.<br />
15.-16. 12. 1962 Besprechungen Staatspräsident de Gaulies mit Premier-<br />
minister Macmillan in Rambouillet.<br />
16.-17. 12.1962 Die Außenminister der Bundesrepublik und Frank-<br />
reichs treffen Vereinbarungen für die Verstärkung der<br />
Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf dem<br />
Gebiete der Außen-, Verteidigungs- und Kulturpolitik.<br />
18.-21. 12. 1962 Besprechungen des amerikanischen Präsidenten Ken-<br />
nedy mit Premierminister Macmillan in Nassau (Ba-
Zeittafel 14 189<br />
hamas), unter Beteiligung der Außen- und Verteidi-<br />
gungsminister beider Länder. Veröffentlichung einer<br />
gemeinsamen Erklärung über die „Politik bezüglich<br />
moderner Kernwaffensysteme" (Pakt von Nassau). Prä-<br />
sident Kennedy richtet anschließend persönliche Schrei-<br />
ben an den Bundeskanzler und an Staatspräsident de<br />
Gaulle über die Ergebnisse der Besprechungen.<br />
2.1.1963 Dienstantritt von General Lyman L. Lemnitzer als<br />
Oberbefehlshaber über die NATO-Streitkräfte in<br />
Europa.<br />
7.1. 1963 Abschluß der Kuba-Krise durch ein gemeinsames Schrei-<br />
ben der Regierungen der Sowjetunion und der USA an<br />
den UN-Generalsekretär U Thant.<br />
7.-8.1.1963 Besprechungen des Bundesministers des Auswärtigen<br />
Schröder mit dem britischen Außenminister Lord Home<br />
und mit Lordsiegelbewahrer Heath in Chequers.<br />
9. 1. 1963 Der sowjetische Stellvertretende Außenminister Kus-<br />
netzow wird von Präsident Kennedy zu einem einstün-<br />
digen Gespräch empfangen, wobei u. a. auch das Berlin-<br />
problem erörtert wird.<br />
10.1.1963 Unterredung Außenminister Rusks mit dem sowjeti-<br />
schen Stellvertretenden Außenminister Kusnetzow in<br />
Washington.<br />
10.1.1963 US-Sprecher vor Auslandspresse in New York über<br />
Berlinpolitik der USA: Westen zu Verhandlungen<br />
bereit. USA erwägen Berlin-Interimslösung durch Ein-<br />
beziehung der UNO (UNO-Beobachter oder UNO-<br />
Be hör den in beiden Teilen der Stadt, jedoch keine Ab-<br />
lösung der westlichen Truppen durch UNO-Truppen<br />
oder Übertragung der Berlin-Kontrolle an UNO).<br />
14.1.1963 US-Unter Staatssekretär Ball unterrichtet in Bonn Bun-<br />
desregierung über Nassau-Konferenz zwischen Kennedy<br />
und Macmillan. USA an Bildung multilateraler Atom-<br />
streitkraft (MLF) mit oder ohne Frankreich stark in-<br />
teressiert; Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> sichert Mitarbeit<br />
der Bundesrepublik zu.
190 Zeittafel 14<br />
14.1.1963 Staatspräsident de Gaulle spricht sich auf einer Presse-<br />
konferenz gegen den Beitritt Großbritanniens zur<br />
EWG zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus.<br />
16.1.1963 Rede Chruschtschows auf dem SED-Parteitag in Ost-<br />
Berlin. Die Deutschland- und Berlinfrage wird in<br />
relativ gemäßigter Form behandelt; die Drohung mit<br />
dem Abschluß eines Separatfriedensvertrages nicht wie-<br />
derholt.<br />
16. 1.1963 Der SED-Parteitag in Ost-Berlin bringt die ideologi-<br />
schen Gegensätze zwischen der Sowjetunion und der<br />
Volksrepublik China an die Öffentlichkeit. Am 3.4.<br />
lehnt Ministerpräsident Chruschtschow eine Einladung<br />
nach Peking ab. Am 21.7.1963 werden die „ideologi-<br />
schen Gespräche" in Moskau abgebrochen.<br />
17.1.1963 Frankreich fordert die unbefristete Vertagung der Ver-<br />
handlungen über den Beitritt Englands zur Euro-<br />
päischen Wirtschaftsgemeinschaft.<br />
17.1.1963 Der Auswärtige Ausschuß des Deutschen Bundestages<br />
appelliert in einer Erklärung an die Bundesregierung,<br />
sowohl bei den EWG-Verhandlungen in Brüssel als<br />
auch bei dem bevorstehenden Besuch des Bundeskanz-<br />
lers in Paris auf den Beitritt Großbritanniens zur EWG<br />
als Vollmitglied zu dringen.<br />
18.1.1963 Der Ministerrat der EWG vertagt die Entscheidung<br />
über den von Frankreich gewünschten Abbruch der Bei-<br />
trittsverhandlungen mit Großbritannien auf den 28.1.<br />
1963.<br />
21.1.1963 Rede des britischen Premierministers Macmillan in<br />
Liverpool (über die Frage des britischen Beitritts zur<br />
EWG).<br />
21.-23.1.1963 Besuch Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>s in Paris.<br />
22.1.1963 Unterzeichnung des Vertrages über die deutsch-franzö-<br />
sische Zusammenarbeit in Paris. Der Vertrag sieht<br />
vor: außenpolitische Konsultationen der beiden Re-<br />
gierungen, eine verstärkte Zusammenarbeit in der
Zeittafel 14 191<br />
Verteidigungspolitik sowie in Erziehungs- und Jugend-<br />
fragen. Über die praktische Durchführung des Vertrags-<br />
werkes soll auf regelmäßigen Treffen der Staats- und<br />
Regierungschefs, der Außen- und Verteidigungsminister,<br />
der für Erziehungs- und Jugendfragen zuständigen Mi-<br />
nister sowie der Generalstabschefs beider Staaten be-<br />
raten werden.<br />
Der Bundestag stimmt am 16. 5. mit großer Mehrheit<br />
zu, das französische Parlament am 14.6. (In Kraft ge-<br />
treten am 2. 7.1963.)
XIV. DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHE VERTRAG<br />
VOM 22. JANUAR 1963<br />
1. Skizze: Verlauf der Beratungen über eine<br />
europäische politische Union<br />
- Aus den Arbeitspapieren von Bundeskanzler a. D.<br />
Dr. <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong> -<br />
Juni 1959 Anläßlich eines Italienbesuches schlägt Präsident<br />
de Gaulle die Bildung eines politischen Sekretariats<br />
für die Zusammenarbeit der sechs EWG-Staaten in<br />
außenpolitischen Fragen vor. Kühle Reaktion der an-<br />
deren Partner.<br />
23. 11. 1959 Auf Vorschlag Brentanos beschließen die Außen-<br />
minister der EWG-Staaten, alle drei Monate zu Kon-<br />
sultationen über politische Fragen zusammenzukom-<br />
men. Später wird vereinbart, im Anschluß an die<br />
Sechser-Sitzung noch eine WEU-Ratssitzung abzuhal-<br />
ten, um Großbritannien auf dem laufenden zu halten.<br />
Diese Besprechungen finden regelmäßig statt, bis sie<br />
durch die Meinungsverschiedenheiten über den politi-<br />
schen Unionsvertrag 1962 ins Stocken geraten.<br />
10.-11.2.1961 Bei Konferenz der Staats- und Regierungschefs der<br />
sechs Länder wird beschlossen, engere Zusammen-<br />
arbeit hinsichtlich Außenpolitik, Verteidigung und<br />
Kultur aufzunehmen. Einzelheiten sollen später ver-<br />
einbart werden.<br />
18. 7. 1961 Bonner Erklärung der sechs Regierungschefs. Ein-<br />
setzung einer Kommission zur Ausarbeitung eines<br />
europäischen politischen Statuts.<br />
Im Laufe der kommenden Monate Erarbeitung eines<br />
Vertrages zur Gründung eines „unauflöslichen Bundes<br />
europäischer Staaten" (gemeinsame Außen- und Ver-<br />
teidigungspolitik, enge Zusammenarbeit auf kulturel-<br />
lem Gebiet).
Die Vorgeschichte des Vertrages 193<br />
19. 10. 1961 Sogenannter Fouchet-Plan I.<br />
Französische Regierung legt den Entwurf eines Ver-<br />
trages zur Gründung einer Europäischen Politischen<br />
Union der sechs EWG-Staaten vor.<br />
Wesentlicher Vertragsinhalt<br />
a) Ziel: Entwicklung einer gemeinsamen Außen-,<br />
Verteidigungs- und Kulturpolitik.<br />
b) Institutionen: Der Rat der Regierungschefs oder<br />
Außenminister; die Europäische Parlamentarische<br />
Versammlung; die Europäische Politische Kommis-<br />
sion (hohe Regierungsbeamte).<br />
c) Revision des Vertrages nach drei Jahren.<br />
Oktober/November Im Verlauf der Beratungen in der Studienkommission<br />
1961 erklärte sich die französische Regierung zu folgenden<br />
Ergänzungen ihres Entwurfes in der Richtung auf eine<br />
stärkere Integration bereit:<br />
a) Institutionelle Schaffung eines Generalsekretariats<br />
und Ernennung eines Generalsekretärs mit der<br />
Verpflichtung für die Mitgliedstaaten, den inter-<br />
nationalen Charakter der Tätigkeit des General-<br />
sekretärs und des Personals zu achten und sich je-<br />
der Beeinflussung in der Erledigung ihrer Auf-<br />
gaben zu enthalten.<br />
b) Im Bereich der Verteidigung Verklammerung der<br />
Zusammenarbeit mit der NATO durch die Bestim-<br />
mung, „die Annahme einer gemeinsamen Vertei-<br />
digungspolitik anzustreben, die zur Stärkung des<br />
atlantischen Bündnisses beitragen würde".<br />
c) Verstärkung der Rechte des Europäischen Parla-<br />
ments:<br />
durch eine Verkürzung der Fristen, innerhalb<br />
deren der Rat zu Anfragen und Empfehlungen<br />
des Parlaments Stellung zu nehmen hat;<br />
durch die Verpflichtung des Rates, durch einen<br />
oder mehrere Außenminister bei der Diskussion<br />
des jährlichen, dem Parlament zu erstattenden<br />
Tätigkeitsberichts vertreten zu sein.<br />
d) Ausbau der Revisionsbestimmung des Vertrages
194 Die Vorgeschickte des Vertrages<br />
im Sinne einer fortschreitenden Integration der<br />
Politischen Gemeinschaft durch die Verpflichtung<br />
auf folgende Ziele:<br />
das Europäische Parlament bei der Festlegung und<br />
Verwirklichung der gemeinsamen Politik stärker<br />
zu beteiligen;<br />
Reformen anzustreben, die unter Beachtung der in<br />
den Verträgen von Paris und Rom für die Euro-<br />
päischen Gemeinschaften vorgesehenen Strukturen<br />
zu einer Vereinfachung und Rationalisierung der<br />
Zusammenarbeit führen.<br />
18. 1. 1962 Französische Regierung legt einen neuen, zweiten<br />
Vertragsentwurf vor. Der Entwurf zeigt gegenüber<br />
bisherigen Vorschlägen eine Abkehr von dem Ge-<br />
danken, sofort auf politischem Gebiet eine engere<br />
Gemeinschaft zu schaffen. In den folgenden Punkten<br />
kommt dieses Zurücktreten von früher vertretenen<br />
Auffassungen besonders deutlich zum Ausdruck:<br />
1. Einbeziehung der Wirtschaft in die Ziele des Bun-<br />
des;<br />
2. Ablehnung eines Organs, das das Gemeinschafts-<br />
interesse vertritt (Generalsekretariat, Generalsekre-<br />
tär);<br />
3. Wegfall der Verklammerung mit der NATO;<br />
4. Einschränkung der Beratungen des Europäischen<br />
Parlaments auf neuen Gebieten durch Bindung an<br />
Anfragen des Rates; widerspricht Bonner Erklärung<br />
vom 18. Juli 1961, in der das Parlament - ohne<br />
irgendwelche Einschränkungen - aufgefordert wird,<br />
„Beratungen auf neue Bereiche auszudehnen" ;<br />
5. Beseitigung gemeinschaftsfördernder Elemente in<br />
der Revisionsbestimmung (Verstärkung der Stellung<br />
des Europäischen Parlaments, Reformen in den<br />
Europäischen Gemeinschaften).<br />
15. 2. 1962 Zusammentreffen von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> mit<br />
Staatspräsident de Gaulle in Baden-Baden. Dabei<br />
französische Zustimmung in den folgenden beiden<br />
Grundsatzfragen:
Die Vorgeschichte des Vertrages 195<br />
1. Verklammerung der Politischen Union mit der<br />
NATO durch folgende Erklärung in der Präambel<br />
des Vertragsentwurfs:<br />
„In der Überzeugung, daß es notwendig ist, ihre<br />
Politik aufeinander abzustimmen und zu einer ge-<br />
meinsamen Haltung zu kommen, um die politische<br />
Einigung Europas voranzutreiben und dadurch die<br />
atlantische Allianz und die Sicherheit der Freien<br />
Welt zu stärken."<br />
2. Sicherung der Europäischen Gemeinschaften durch<br />
folgende Bestimmung:<br />
„Die Tätigkeit der Politischen Union ändert nicht<br />
die Arbeitsweise der Gemeinschaf ten, die in der Prä-<br />
ambel des vorliegenden Vertrages erwähnt werden."<br />
18.-19.2.1962 Besprechungen Ministerialdirektors Dr. Jansen mit<br />
Botschafter Fouchet in Paris. Ergebnis: Sogenannter<br />
Fouchet-Plan II.<br />
Botschafter Fouchet stimmt nach Vortrag bei Präsident<br />
de Gaulle einer noch stärkeren Sicherungsklausel im<br />
Vertrag zugunsten der Europäischen Gemeinschaften<br />
zu:<br />
„Dieser Vertrag ändert nicht die Bestimmungen der<br />
Verträge über die Gründung der Europäischen Ge-<br />
meinschaft für Kohle und Stahl, der Europäischen<br />
Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atom-<br />
gemeinschaft, insbesondere hinsichtlich der Rechte und<br />
Pflichten der Mitgliedstaaten, der Befugnisse der<br />
Organe dieser Gemeinschaften und der Vorschriften<br />
dieser Verträge für das Funktionieren dieser Gemein-<br />
schaften."<br />
4. 4. 1962 Treffen de Gaulle-Fanfani in Turin: Einigung über<br />
Kompromißformel bezüglich „Wirtschaft" und<br />
„NATO". Danach wird die Wirtschaft nicht mehr als<br />
gemeinsame Aufgabe des Bundes aufgeführt; die Prä-<br />
ambel-Erklärung betr. atlantische Allianz wird noch<br />
verbessert. Die Revisionsklausel wurde nicht erörtert.<br />
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> wird anschließend von Fan-<br />
fani in Cadenabbia unterrichtet.
196 Die Vorgeschichte des Vertrages<br />
17. 4. 1962 Konferenz der sechs Außenminister in Paris.<br />
Der französische Außenminister bestätigt die zwischen<br />
Staatspräsident de Gaulle und Ministerpräsident Fan-<br />
fani vereinbarte NATO-Klausel in der Präambel des<br />
Vertragsentwurfs. Er erklärt sich ferner bereit, über<br />
das bisherige französische Zugeständnis hinaus die<br />
Tätigkeit der Europäischen Gemeinschaften noch stär-<br />
ker zu sichern, und stimmt den folgenden, in den<br />
Vertrag aufzunehmenden Bestimmungen zu:<br />
Artikel 2: Ziel der Union ist es, die Politik der Mit-<br />
gliedstaaten in den Bereichen der Außenpolitik, der<br />
Verteidigung und der Kultur anzugleichen, zu koordi-<br />
nieren und zu vereinheitlichen.<br />
Zur Förderung des in Anwendung der Verträge von<br />
Paris und Rom auf dem Gebiet der Wirtschaft erreich-<br />
ten Werkes können die Mitgliedstaaten der Union<br />
eine periodische Gegenüberstellung ihrer Auffassun-<br />
gen vornehmen.<br />
Artikel 3: Dieser Vertrag ändert nicht die Bestim-<br />
mungen der Verträge von Paris und Rom, insbeson-<br />
dere hinsichtlich der Rechte und Pflichten der Mit-<br />
gliedstaaten, der Befugnisse und Organe und der Vor-<br />
schriften für das Funktionieren der Gemeinschaften.<br />
Holländischer und belgischer Außenminister fordern,<br />
daß England sofort in die weiteren Verhandlungen<br />
zur Politischen Union eingeschaltet wird. Die Ver-<br />
handlungen kommen dadurch vorläufig zum Still-<br />
stand.<br />
2.-8. 7. 1962 Staatsbesuch von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> in Frank-<br />
reich.<br />
In den Gesprächen des Bundeskanzlers mit dem fran-<br />
zösischen Staatspräsidenten beschließen die beiden<br />
Staatsmänner, sich in getrennten Schreiben an Mini-<br />
sterpräsident Fanfani zu wenden und ihm vorzuschla-<br />
gen, zu einer Konferenz der sechs EWG-Regierungs-<br />
chefs einzuladen, um die noch offenen Fragen in dem<br />
Vertragsentwurf zu lösen.<br />
Ministerpräsident Fanfani lehnt den Vorschlag ab.
Die Vorgeschichte des Vertrages 197<br />
Nach seiner Meinung müsse zunächst in einem er-<br />
neuten Außenministertreffen der Versuch gemacht<br />
werden, zu einer Einigung unter den Sechs zu gelan:<br />
gen. Erst dann solle ein Treffen der Regierungschefs<br />
in Aussicht genommen werden.<br />
Dieser Vorschlag bot keine Aussichten, die Verhand-<br />
lungen wieder in Gang zu bringen, da die Außen-<br />
minister in ihren Bemühungen, eine Einigung herbei-<br />
zuführen, ja gescheitert waren. Gerade deshalb konnte<br />
man nur noch von einer Aussprache der Regierungs-<br />
chefs selbst einen Erfolg erhoffen.<br />
24. 7. 1962 Spaak schlägt de Gaulle vor, zusätzlich zu den in den<br />
bisherigen Erörterungen vorgesehenen Organen eine<br />
Kommission für politische Fragen aus regierungsunab-<br />
hängigen Persönlichkeiten zu schaffen. Frankreich<br />
lehnt diesen Vorschlag ab, auch Italien nimmt ihn<br />
kühl auf.<br />
4.-9.9. 1962 Besuch des französischen Staatspräsidenten in der<br />
Bundesrepublik.<br />
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> und Staatspräsident de Gaulle<br />
stellen fest, daß ihre Versuche, die Verhandlungen<br />
über eine Europäische Politische Union wieder aufzu-<br />
nehmen, erfolglos geblieben sind. Sie beschließen, die<br />
Beziehungen zwischen ihren beiden Völkern weiter<br />
auszubauen und zu entwickeln und „praktische Maß-<br />
nahmen zu ergreifen, um die Bande wirksam zu ver-<br />
stärken, die bereits auf zahlreichen Gebieten beste-<br />
hen".<br />
19. 9. 1962 Die französische Regierung legt den Entwurf eines<br />
von beiden Regierungen zu genehmigenden Protokolls<br />
vor, in dem die zu treffenden Maßnahmen im einzel-<br />
nen festgelegt werden.<br />
18. 11. 1962 Die deutsche Regierung ergänzt den französischen<br />
Entwurf durch einen eigenen Entwurf. Die Entwürfe<br />
werden in der Folge zu einem Text zusammen-<br />
gefaßt.
198 Gespräche mit de Gaulle<br />
16.-17. 12. 1962 Die Außenminister der Bundesrepublik und Frank-<br />
reichs geben ihre Zustimmung zu dem gemeinsamen<br />
Text.<br />
Die Prüfung des endgültigen Protokollentwurfs ergibt,<br />
daß sein Inhalt deutscherseits die Zustimmung der<br />
gesetzgebenden Körperschaften nach Artikel 59 GG<br />
erfordert. Von deutscher Seite wird daher statt eines<br />
formlosen Protokolls der Abschluß eines entsprechenden<br />
Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich vor-<br />
geschlagen, der vom Parlament ratifiziert werden muß.<br />
22. 1. 1963 Unterzeichnung des deutsch-französischen Vertrages.<br />
Der Vertrag ist als ein Beginn auf dem Wege zur<br />
politischen Einigung der sechs EWG-Staaten gedacht.<br />
Dies kommt in zwei Bestimmungen besonders deutlich<br />
zum Ausdruck:<br />
in der mit dem Vertrag verbundenen gemeinsamen<br />
Erklärung des Bundeskanzlers und des französischen<br />
Staatspräsidenten, in der es heißt: „in der Erkenntnis,<br />
daß die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen<br />
den beiden Ländern einen unerläßlichen Schritt auf<br />
dem Wege zu dem vereinigten Europa bedeutet, wel-<br />
ches das Ziel beider Völker ist";<br />
in der Bestimmung des Vertrages: „Die beiden Re-<br />
gierungen werden die Regierungen der übrigen Mit-<br />
gliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften über<br />
die Entwicklung der deutsch-französischen Zusammen-<br />
arbeit laufend unterrichtet halten."<br />
Eine solche Bestimmung findet sich sonst in keinem<br />
bilateralen Vertrag und ist nur zu erklären aus der<br />
europäischen Zielsetzung des Vertrages.<br />
2. Gespräche mit de Gaulle in Paris<br />
am 21., 22. und 23. Januar 1963<br />
In Verfolg der von de Gaulle und mir im September 1962 in Aussicht ge-<br />
nommenen französisch-deutschen Vereinbarungen sollte am 22. Januar 1963<br />
in Paris die Unterzeichnung dieser Vereinbarungen durch de Gaulle und<br />
mich vorgenommen werden.
Rückblick auf die Kubakrise 199<br />
Vom 21. bis 23. Januar 1963 hielt ich mich aus Anlaß der Unterzeichnung<br />
des französisch-deutschen Vertrages in Paris auf. Am 21. Januar kam ich mit<br />
de Gaulle im Elysee-Palast zu einem ausführlichen Gespräch unter vier<br />
Augen zusammen.<br />
Ich bemerkte eingangs, in der jetzigen unsicheren Zeit komme dem Zu-<br />
sammenstehen Frankreichs und Deutschlands noch größere Bedeutung zu.<br />
Ich sei sehr unruhig wegen der Vereinigten Staaten. Ich wisse nicht, welchen<br />
Verteidigungskurs man dort habe, denn alles ändere sich dort sehr schnell.<br />
Die Unsicherheit habe begonnen mit öffentlichen Äußerungen McNamaras<br />
über die konventionellen Waffen. Das nächste sei das Bahama-Abkommen*<br />
gewesen, das voller Lücken sei. Offensichtlich sei auch das State Depart-<br />
ment von dieser Sache überrascht worden, so daß jetzt fünf Arbeitsgruppen<br />
mit diesem Abkommen befaßt seien. Die Erklärungen Balls vor der NATO<br />
hätten mich nicht befriedigt. Ich hätte in Bonn mit Ball zweieinhalb Stunden<br />
konferiert und sehr offene Fragen gestellt, die dieser präzise beantwortet<br />
habe.<br />
Inzwischen sei Stikker wieder auf seinen Posten zurückgekehrt, wobei man<br />
allerdings nicht wisse, wie lange er gesundheitlich dieser Aufgabe gewachsen<br />
sei. Natürlich komme damit ein weiteres Element der Unsicherheit hinzu.<br />
Stikker, den ich inzwischen in Bonn gesprochen hätte, sei ebenfalls der Auf-<br />
fassung, daß die Unsicherheit gewachsen sei. Wenn man das Jahr 1963 mit<br />
den Jahren 1961, 1960 oder 1959 vergleiche, stelle man fest, daß die<br />
Unsicherheit heute in der Welt größer sei als zuvor.<br />
Hinsichtlich der Kuba-Angelegenheit glaubte ich, daß die Amerikaner nur<br />
die zweite Hälfte der Kubakrise betrachteten. Ich fände es unglaublich,<br />
daß die Russen ungetarnt Raketen nach Kuba hätten bringen können. Übri-<br />
gens hätten die Amerikaner eine Bodeninspektion nicht erreicht. Es befän-<br />
den sich immer noch 10 000 Russen auf Kuba. Die Amerikaner hätten die<br />
Gefahr weder rechtzeitig erkannt noch nachher eine Bodeninspektion durch-<br />
setzen können.<br />
McNamaras Verdienst sei es gewesen, innerhalb einer sehr kurzen Zeit-<br />
spanne eine große Zahl von Streitkräften zusammenzuziehen, und gegen<br />
300 000 amerikanische Soldaten hätten sich weder die Russen noch Castro<br />
auf Kuba halten können.<br />
Nunmehr übertrage McNamara die kubanischen Erfahrungen einfach auf<br />
Europa, ohne zu überlegen, daß die Russen Tausende von Meilen von Kuba<br />
entfernt seien, in Europa aber in unmittelbarer Nähe stünden. Dies sei einer<br />
der Grundirrtümer der Konzeption McNamaras.<br />
Stikker, der häufig mit McNamara zu tun habe, sei ebenfalls der Auf-<br />
* Siehe Zeittafel 14, Seite 188.
200 De Gaulle: Frankreich, müsse Verbündeter Amerikas bleiben<br />
fassung, daß McNamara ein energischer Mann, ein guter Organisator, aber<br />
kein Politiker sei, eine Kombination, wie man sie oft in der Wirtschaft<br />
finde.<br />
Ich schloß meine Ausführungen, indem ich sagte, daß die Unsicherheit heute<br />
abnorm hoch wäre. Man wisse nicht, welche Pläne Amerika morgen haben<br />
werde. Sicherlich wolle Amerika niemanden täuschen, doch könne keiner<br />
wissen, wie die Amerikaner morgen dächten. Es bleibe also ein unbehag-<br />
liches Gefühl. Deutschland stehe in unmittelbarer Berührung mit Rußland,<br />
direkt dahinter komme Frankreich. Die Gefahr für ganz Westeuropa sei<br />
sehr groß geworden. Angesichts der sprunghaften amerikanischen strategi-<br />
schen Auffassungen könne man nie wissen, ob sich nicht auch die politischen<br />
Auffassungen änderten, so daß eine allgemeine Malaise übrigbleibe.<br />
De Gaulle erinnerte daran, daß er niemals geglaubt habe, daß man in allen<br />
Fällen und in jedem Augenblick sicher sein könne, was Amerika tun werde.<br />
Das sei der Grund, warum Frankreich unter Beibehaltung des atlantischen<br />
Bündnisses gegenüber den amerikanischen Streitkräften immer eine gewisse<br />
Autonomie bewahrt habe, weil es eben nicht sicher sei, daß die Ameri-<br />
kaner notwendigerweise im Sinne des französischen nationalen Interesses<br />
und der unmittelbaren Verteidigung Frankreichs handeln würden. Frank-<br />
reich wolle sich selbst unmittelbar verteidigen können, wie immer auch die<br />
amerikanische Haltung im gegebenen Augenblick aussehe. Er halte die<br />
Analyse, die ich soeben gegeben hätte, für absolut richtig; seine eigene<br />
Analyse gehe seit langem in dieselbe Richtung.<br />
Er wiederholte aber, Amerika sei Verbündeter Frankreichs, und Frankreich<br />
müsse Verbündeter Amerikas bleiben. Der amerikanische Verbündete sei<br />
aber nicht so geartet, daß man sicher sein könne, was dieser Verbündete<br />
strategisch und politisch tue. Daraus müsse man die Konsequenzen ziehen.<br />
Als Rußland noch keine nuklearen Waffen besessen habe, sei alles einfach<br />
gewesen. Jetzt aber habe Rußland nukleare Waffen, und dieses neue Ele-<br />
ment müsse man berücksichtigen. Ich hätte davon gesprochen, daß man von<br />
dem Bahama-Abkommen erfahren habe, ohne daß eine Konsultation zwi-<br />
schen Amerika und Deutschland vorausgegangen sei. Er könne hinzufügen,<br />
daß auch keine Konsultation Frankreichs stattgefunden habe. Man habe<br />
gewußt, daß die Bahama-Konferenz stattfinden würde, und aus dem Kom-<br />
munique habe man von den Schlußfolgerungen von Nassau und den ameri-<br />
kanischen Vorschlägen erfahren. Er habe es nicht direkt aus der Zeitung er-<br />
fahren, denn Kennedy habe ihm einige Stunden vor der Veröffentlichung<br />
des Abschluß-Kommuniques einen Brief dieses Inhaltes geschrieben. Das<br />
aber könne man nicht als Konsultation bezeichnen.<br />
Ich betonte, man dürfe auf keinen Fall die Hand der Amerikaner loslassen,
De Gaulle: . . . wie man die Engländer einzuschätzen habe 201<br />
sondern man müsse ihnen das Gefühl der Verpflichtung geben. Ich sähe in<br />
der jetzigen Situation keine andere Möglichkeit, als den Amerikanern Ver-<br />
trauen einzuflößen, damit sie eine auf Vertrauen basierende Verantwortung<br />
gegenüber Europa empfänden.<br />
Ich berichtete de Gaulle, ich hätte anläßlich eines Gespräches mit Rusk<br />
diesem gesagt, daß Frankreich und Deutschland eine enge Verbindung ein-<br />
gehen wollten, und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Amerika keine<br />
Schwierigkeiten bereiten werde. Darauf habe Rusk erwidert, Amerika und<br />
England würden immer eine besonders enge Verbindung haben, und des-<br />
wegen freue er sich, wenn auf der anderen Seite Frankreich und Deutsch-<br />
land so eng miteinander verbunden seien. Man müsse sich also mit der Tat-<br />
sache abfinden, daß England immer eine besonders gute Verbindung mit<br />
Washington haben werde.<br />
Was England betreffe, so befinde sich dieses in einer sehr schwierigen Lage,<br />
weil es sich entscheiden müsse, ob es dem Commonwealth Lebewohl sagen<br />
solle oder nicht. Bis jetzt habe es sich noch nicht entschieden. Der Unsicher-<br />
heitsfaktor England sowie dessen Einfluß auf Amerika müßten in Rechnung<br />
gestellt werden. De Gaulle meinte, man wisse ja inzwischen, wie man die<br />
Engländer einzuschätzen habe. In der europäischen Sache und insbesondere<br />
hinsichtlich der europäischen Sicherheit werde England nie so empfinden<br />
wie wir, denn es empfinde die Bedrohung nicht in derselben Weise. Das<br />
liege in der Natur der Engländer. Wenn es zum Äußersten käme, würde<br />
England natürlich mitkämpfen. Bis zu diesem Punkt aber denke und<br />
reagiere England nicht so, wie die Kontinentaleuropäer dächten und rea-<br />
gierten. Man müsse sich dessen bewußt sein.<br />
Es sei richtig, daß England immer Sonderbeziehungen zu Amerika habe.<br />
Das sei britische Politik seit sehr langer Zeit. Die Engländer seien über-<br />
zeugt, die beste Art, England zu dienen, sei eine direkte und besonders<br />
enge Verbindung mit Amerika, selbst wenn die Amerikaner für die Eng-<br />
länder nicht immer angenehm seien. Dies sei britische Politik, und nichts<br />
könne England davon abbringen.<br />
Macmillan habe ihn in Rambouillet zwei Tage vor der Bahama-Konferenz<br />
besucht. Es sei natürlich bekannt gewesen, daß die Bahama-Konferenz statt-<br />
finden werde. In Rambouillet sei gesprochen worden über den Gemein-<br />
samen Markt, über Europa und insbesondere über die Verteidigung. Mac-<br />
millan habe ihn auf die Schwierigkeiten hingewiesen, in denen er sich hin-<br />
sichtlich der Verteidigung befinde, weil die Amerikaner die Skybolt-Rakete<br />
nicht weiter bauen wollten und dies für die nächsten zehn Jahre sehr<br />
schlechte Auswirkungen auf das britische Militärsystem habe.<br />
Er, de Gaulle, habe Macmillan daraufhin gesagt, da die Amerikaner die
202 Von Polaris in Rambouillet kein Sterbenswörtchen<br />
Skybolt nicht weiter bauten, könne man vielleicht, wenn England wolle,<br />
europäischerseits etwas gemeinsam machen.<br />
Macmillan sei ihm darauf die Antwort schuldig geblieben.<br />
Macmillan sei dann auf die Bahamas gefahren und habe mit Kennedy das<br />
Polaris-Abkommen geschlossen mit allen Konsequenzen, die dies für die<br />
Handlungsfreiheit Englands habe.<br />
Dies sei charakteristisch. England wolle die besonderen Beziehungen zu<br />
Amerika. Das sei seine Politik, der es alles opfere, was es für nötig halte.<br />
Darüber müsse man sich vollkommen im klaren sein. Jedesmal, wenn die<br />
Amerikaner anders dächten als die Europäer, würden die Engländer nicht<br />
so denken wie die Europäer, sondern wie die Amerikaner. Dies sei heute<br />
eine Tatsache, an der sich auch morgen nichts ändern werde.<br />
Ich stimmte de Gaulle zu, daß England nicht dasselbe Gefühl der Bedrohung<br />
habe wie Kontinentaleuropa. Dies sei wohl die beste Erklärung für die<br />
Haltung Englands in allen Fragen, die für uns von Interesse seien. Ich<br />
hätte vor einiger Zeit den britischen Botschafter in Bonn, Sir Christopher<br />
Steel, gefragt, wann denn die Engländer europäisch empfinden würden.<br />
Steel habe geantwortet, er sei Schotte, und auf die Frage, wann die Briten<br />
soweit seien, sei Steel die Antwort schuldig geblieben.<br />
Daß Macmillan de Gaulle gegenüber zwei Tage vor der Konferenz auf den<br />
Bahamas kein Wort über das bevorstehende Abkommen mit Kennedy ge-<br />
sagt habe, obwohl er selbst den Vorschlag gemacht habe, fände ich nicht<br />
überraschend. Schön sei es auf keinen Fall.<br />
De Gaulle fügte hinzu, von Polaris habe Macmillan in Rambouillet kein<br />
Sterbenswörtchen gesagt. Allerdings sei über die Verteidigung in dem Sinne<br />
gesprochen worden, daß Macmillan erklärt habe, England wolle zu Europa,<br />
wirtschaftlich und politisch und insbesondere wegen der Sicherheit Europas.<br />
Das aber seien grundsätzliche Gedanken gewesen, die praktischen Kon-<br />
sequenzen daraus habe Macmillan nicht gezogen.<br />
Im Laufe der Unterredung erklärte ich, daß Deutschland keine Atom-<br />
bomben wolle, es sei denn, die Entwicklung in der Welt zwinge es dazu.<br />
Ich schnitt dann das Thema meiner Bemühungen um die Verbesserung der<br />
Beziehungen zu den Satellitenstaaten an. Ich teile die Auffassung de Gaul-<br />
les, daß die Bundesrepublik versuchen müsse, zu diesen Ländern ein Ver-<br />
hältnis zu finden, das die Schärfe der jetzigen Lage mildere. Ich berichtete<br />
de Gaulle, daß man zur Zeit versuche, auf dem Handelssektor mit Ungarn<br />
etwas zu erreichen, was von deutscher und von ungarischer Seite begrüßt<br />
werde. Die SBZ bemühe sich jedoch über Moskau, Sand ins Getriebe zu<br />
streuen.<br />
Wir sprachen erneut über die Form der europäischen Verteidigung.
Rotchina und die Sowjetunion 203<br />
De Gaulle sagte, Frankreich versuche, mehrere Möglichkeiten offenzuhal-<br />
ten. Er gehe davon aus, daß man eines Tages eine europäische Verteidigung<br />
haben wolle. Dann müsse man die Verteidigung in Europa unter Berück-<br />
sichtigung der Hypothese organisieren, daß Europa sich zu irgendeinem<br />
Zeitpunkt, insbesondere am Anfang, allein verteidigen können müsse und<br />
erst nach einiger Zeit die massive amerikanische Hilfe komme. In diesem<br />
Falle sei es wesentlich, daß Länder wie Frankreich und Deutschland ihre<br />
eigene nationale Verteidigung wirklich haben wollten. Dies sei unerläßlich,<br />
damit die Verteidigungsanstrengungen auf realem Boden stünden.<br />
Zusammenfassend stellte ich die gegenwärtige Lage wie folgt dar: Die rot-<br />
chinesische Gefahr für die Sowjetunion wachse. Im Westen habe keine Seite<br />
Vorteile errungen. Die Zeit bringe manche Lösungen. Ich dächte dabei in<br />
Zeiträumen von zehn bis zwanzig Jahren. Wir alle wären freier, wenn wir<br />
nicht unter der täglichen russischen Bedrohung stünden.<br />
De Gaulle sagte, auch er glaube, daß das Anwachsen Rotchinas und die<br />
heute schon bestehende Spannung mit Rußland stärker würden. Er könne<br />
nicht glauben, daß dies nicht eines Tages die sowjetische Politik gegenüber<br />
dem Westen und insbesondere gegenüber Westeuropa beeinflussen werde.<br />
Amerika und Rußland würden immer Rivalen sein. Für Europa gelte nicht<br />
genau das gleiche. Die Frage sei aber, wie man es anstellen könne, die Rus-<br />
sen zu einer objektiven Betrachtung des Problems unter Beiseitelassung<br />
ihrer kommunistischen Ideologie und unter Berücksichtigung der Ostdeut-<br />
schen zu bringen. Dem Anschein nach stehe Frankreich auf ganz gutem Fuß<br />
mit den Sowjets. Es werde nicht direkt bedroht, es werde nicht übermäßig<br />
beschimpft, und von Zeit zu Zeit lächelten die Russen sogar. In Wirklichkeit<br />
aber hätten die Russen noch nie mit Frankreich über Europa gesprochen.<br />
Ich bemerkte, ich hätte in der deutschen Öffentlichkeit schon mehrmals<br />
gesagt, daß für mich die Frage der Teilung Deutschlands nicht in erster<br />
Linie eine nationale, sondern vor allem eine menschliche Frage sei, und ich<br />
hätte dafür in der deutschen Öffentlichkeit Verständnis gefunden. Der neue<br />
Faktor sei der rotchinesische Druck, den Chruschtschow schon 1955 voraus-<br />
gesagt habe. Der General habe recht. Die Frage sei, wer mit den Russen<br />
sprechen könne. Diese Frage könne ich nicht beantworten. Ich könne mir<br />
aber vorstellen, daß auch die Polen und die Ungarn ein gewisses Interesse<br />
daran hätten und daß Chruschtschow wegen des inneren Kampfes im kom-<br />
munistischen Lager auf die Stellungnahme seiner Satelliten stärker an-<br />
gewiesen sei. Die Voraussetzungen für eine Diskussion dieser Frage hätten<br />
sich also verbessert.<br />
Das kommende Frühjahr werde wohl zeigen, was Rotchina mit seinem An-<br />
griff auf Indien beabsichtigt habe und ob es sich wirklich nur um eine Grenz-
204 Fortsetzung des Gesprächs am 22. Januar 1963<br />
bereinigung handele. Die Schwester Nehrus habe mit mir vor kurzem in<br />
großer Sorge davon gesprochen, daß dieser Angriff die ganze Lebensauf-<br />
fassung Indiens angeschlagen habe, und wenn es Rotchina gelinge, Indien<br />
unter seine Kontrolle zu bekommen, hätte es ganz Asien in der Hand. Aus<br />
dieser Lage ergebe sich für die Sowjetunion ein gewisses Interesse. Ich<br />
würde diese Frage aufwerfen für den Fall, daß sich in der Zukunft eine<br />
Gelegenheit ergebe, die man benutzen könne.<br />
De Gaulle bemerkte, man stelle fest, daß Amerika ständig mit Rußland im<br />
Gespräch sei, und zwar insbesondere über das Deutschlandproblem. Er wisse<br />
nicht, ob ich genau informiert werde über diese Gespräche. Er jedenfalls<br />
habe nicht den Eindruck, genau informiert zu werden. Er glaube jedoch<br />
nicht, daß eine Lösung aus einem russisch-amerikanischen Zwiegespräch<br />
resultieren könne. Er greife gern meine Gedanken auf, falls sich eines<br />
Tages Gelegenheit ergebe, gemeinsam diplomatisch etwas zu unternehmen<br />
hinsichtlich der Sowjetunion zum Thema Deutschland und Europa unter<br />
besonderer Berücksichtigung des wachsenden chinesischen Druckes, den er<br />
genau wie ich beurteile. Er halte es für sehr wichtig, daß ich öffentlich er-<br />
klärt hätte, daß für mich die Frage Ostdeutschlands ganz besonders ein<br />
menschliches und nicht so sehr ein nationales Problem sei.<br />
Am nächsten Tag, dem 22. Januar 1963, setzten wir im Elysee-Palast das<br />
Gespräch fort. Eingangs ging ich noch einmal auf die Unterredung ein, die<br />
ich mit Ball geführt hatte. Ich bemerkte, daß ich als Ergebnis dieses Ge-<br />
spräches mit Ball hinsichtlich der amerikanischen Pläne beruhigt sei. -<br />
Es wurde eingehend über das Polaris-Projekt und über Atomwaffen<br />
gesprochen.<br />
Bei der Unterredung spielte die Rede, die Macmillan am Tag zuvor, am<br />
21. Januar, in Liverpool gehalten hatte, eine Rolle. De Gaulle bezeichnete<br />
diese Rede als eine recht anständige Rede. Die Frage bezüglich des Beitritts<br />
Großbritanniens in die EWG sei, ob Großbritannien dem Gemeinsamen<br />
Markt unter denselben Bedingungen beitreten könne und wolle wie die<br />
anderen Sechs. Wenn Großbritannien Sonderbedingungen haben wolle,<br />
werde es bald keinen Gemeinsamen Markt mehr geben. Man könne natür-<br />
lich sehr wohl auch ohne Gemeinsamen Markt leben. Da man ihn aber nun<br />
einmal gewollt habe, sei es doch besser, ihn fortzusetzen und zu warten, wie<br />
die Entwicklung in England verlaufe.<br />
Ich hielt den Ton der Rede Macmillans für versöhnlich.<br />
De Gaulle bemerkte, in seiner Rede habe Macmillan den Eindruck zu ver-<br />
mitteln versucht, als hätte er ihm, de Gaulle, in Rambouillet gesagt, daß er,<br />
nachdem der Bau der Skybolt eingestellt worden sei, eine Ersatzlösung<br />
suche. Er, de Gaulle, habe nie das Gegenteil behauptet. In seiner Presse-
De Gaulle zu den Sonderabmachungen von Nassau 205<br />
konferenz vom 14. Januar 1963 habe er nicht gesagt, Macmillan habe ihm<br />
etwas anderes erklärt. Er habe auch gewußt, daß Macmillan auf die Baha-<br />
mas fahre, um eine Ersatzlösung für die Skybolt-Rakete zu suchen. Er ver-<br />
stehe nicht recht, warum Macmillan nun die Dinge anders hinzustellen<br />
versuche.<br />
Ich bemerkte, der Polaris-Vorschlag sei doch von Macmillan ausgegangen,<br />
und wahrscheinlich sei es ihm peinlich, daß er in Rambouillet de Gaulle<br />
nichts von diesen Plänen erwähnt habe.<br />
De Gaulle erklärte, Macmillan habe ihm in Rambouillet nichts über die<br />
Polaris-Pläne gesagt. Er habe allerdings von seinem Problem so gesprochen,<br />
daß er, de Gaulle, daraus entnommen habe, daß Macmillan von den Ameri-<br />
kanern die Polaris erbitten werde. Das sei im übrigen ein Grund gewesen,<br />
warum er, de Gaulle, am Ende der Gespräche ziemlich kühl gewesen sei<br />
hinsichtlich des britischen Eintritts in die Europäische Wirtschaftsgemein-<br />
schaft. Er habe es als seltsam empfunden, daß Großbritannien ausgerechnet<br />
jetzt Sonderabmachungen mit Amerika hinsichtlich der Atomwaffen suche,<br />
ohne sich mit seinen europäischen Verbündeten zu besprechen. Das habe<br />
seine Haltung gegen Ende der Gespräche in Rambouillet ziemlich abgekühlt.<br />
Er wiederholte noch einmal: Er habe den Eindruck gehabt, daß Macmillan<br />
die Amerikaner um Polaris-Raketen bitten werde. Gesagt habe ihm Mac-<br />
millan aber nichts davon.<br />
Ich bemerkte, daß es sicher im Interesse der Amerikaner gelegen habe, Eng-<br />
land in der Frage der nuklearen Waffen völlig von Amerika abhängig zu<br />
machen und vielleicht dabei noch einen Grund zu finden, auch Frankreich<br />
in Abhängigkeit zu bringen.<br />
Für einen Nichtamerikaner, Nichtfranzosen und Nichtengländer sei es ein<br />
unheimliches Gefühl, daß in der Welt nur zwei Mächte über diese Dinge<br />
entschieden, nämlich Amerika und Rußland, zumindest solange Rotchina<br />
noch nicht soweit sei. Wenn man wisse, wie problematisch das Parteiensystem,<br />
die Demokratie, die Präsidialbürokratie, die Gesetzgebung, insbesondere<br />
auf sozialem Gebiet, in Amerika noch sei, müsse man sich Sorge machen.<br />
Deshalb begrüßte ich es sehr, daß de Gaulle in aller Ruhe seine Atomwaffe<br />
weiterentwickle. Ich bäte ihn, allerdings auch zu verstehen, wenn die<br />
Bundesrepublik die Mitarbeit an einer multinationalen Organisation nicht<br />
ablehne*.<br />
Wir sprachen auch über die Reform der NATO. De Gaulle sagte, letzten<br />
Endes würden die NATO und die mit ihr zusammenhängenden Fragen<br />
immer von demselben Problem beherrscht, das heißt durch die Verteidigung<br />
mit amerikanischen nuklearen Waffen. Wie immer man die NATO organi-<br />
* 14. 1.63 Besuch Balls in Bonn. Siehe hierzu Zeittafel 14, Seite 189.
206 De Gaulle zu einer Reform der NATO<br />
siere, man werde immer wieder auf diesen Punkt zurückkommen, da alles<br />
dem Ermessen des amerikanischen Militärbefehlshabers, das heißt Amerika,<br />
anheimgestellt sei. Vielleicht sei es aber auch nicht anders möglich.<br />
Das Wesentliche bei der Verteidigung der nördlichen Halbkugel seien die<br />
amerikanischen Atomwaffen, und andere gebe es nicht. Diese Lage könne<br />
sich nur ändern und damit eine echte Reform der NATO nur möglich sein,<br />
wenn die Europäer zu einer genügend engen Verständigung und zu einer<br />
genügend solide verankerten Zusammenarbeit kämen und eigene Vorschläge<br />
für eine Reform der NATO machen könnten. Bis heute sei das aber nicht<br />
so, im Gegenteil, die Europäer seien sehr uneinig. Möglicherweise werde<br />
man durch die deutsch-französische Zusammenarbeit langsam diesem Ziel<br />
näherkommen, und auch das sei einer der Hauptgründe, warum er diese<br />
Zusammenarbeit für notwendig hielte.<br />
Im Augenblick aber gebe es kein Gegengewicht gegen das, was die Ameri-<br />
kaner wollten, und keine Möglichkeit, europäischerseits etwas Zusammen-<br />
hängendes vorzuschlagen angesichts der amerikanischen Allmacht, die heute<br />
eine Tatsache sei. Da England Atomwaffen habe und Frankreich solche<br />
Waffen baue, hätte man sich sehr wohl vorstellen können, daß die Europäer<br />
in dieser Hinsicht Gewicht bekämen. Jetzt aber sei England völlig unter<br />
amerikanischer Abhängigkeit, und das sei durch das Bahama-Abkommen<br />
noch verstärkt worden.<br />
Was er, de Gaulle, unter einer Reform der NATO verstehe, sei eine Orga-<br />
nisation, in der die Europäer zur Hälfte, das heißt zu gleichen Teilen mit<br />
den Amerikanern, an den strategischen Entscheidungen mitwirkten. Die<br />
Reform der NATO müsse dies bringen oder gar nichts. Eine Reform des<br />
NATO-Oberbefehls müßte dazu führen, daß nicht mehr eine amerikanische<br />
Allmacht vorhanden wäre, sondern ein Teil der strategischen Verantwor-<br />
tung bei den Europäern liege.<br />
Ich bemerkte, daß de Gaulle den Einfluß Frankreichs und den seiner eigenen<br />
Person unterschätze. Man müsse sagen, daß vor 1958 der Einfluß Frank-<br />
reichs gering gewesen sei. Dies sei heute anders. Man könne auf die Ameri-<br />
kaner politischen Einfluß geltend machen, wenn man sich nicht zu sehr fern-<br />
halte. Frankreich habe einen ausgezeichneten Botschafter in Washington,<br />
und der General sei hoch angesehen in den Vereinigten Staaten. Frankreich<br />
sei beliebt und angesehen, ganz besonders in Amerika, vielleicht sogar mehr<br />
noch als England.<br />
Ich sei der Auffassung, daß die Amerikaner Europa brauchten. Auch Ken-<br />
nedy wünsche den Rat Europas. Kennedy sei vor zwei Jahren gewählt<br />
worden, und die erste Garnitur von Beratern sei bereits verbraucht. Bei<br />
dem immer wiederkehrenden Wechsel in der Präsidentschaft der Vereinig-
Das französisch-amerikanische Verhältnis 207<br />
ten Staaten brauchten die Amerikaner in kritischen Momenten guten Rat.<br />
Ich bat de Gaulle eindringlich, jede sich bietende Gelegenheit auszunutzen.<br />
Durch persönlichen Einfluß könne man zwar nicht alles ändern, aber man<br />
könne die Richtung beeinflussen.<br />
De Gaulle antwortete, ich hätte sicherlich recht, wenn ich sagte, es wäre<br />
schlecht, wenn Frankreich sich fernhielte in seinen Beziehungen zu Ame-<br />
rika und in seiner Freundschaft mit Amerika. Sicherlich könne beides nütz-<br />
lich sein für Europa. Die Schwierigkeit mit den Amerikanern sei bloß, den<br />
richtigen Moment, die richtige Form und die geeignete Gelegenheit zu finden.<br />
Ich betonte erneut, was ich wolle, sei, daß de Gaulle durch seine Persönlich-<br />
keit und die Weisheit seiner Politik einen Einfluß auf die Amerikaner aus-<br />
übe. Ich verwies in diesem Zusammenhang auf meine Freundschaft mit<br />
John Foster Dulles, der ein Mann gewesen sei, dessen Politik auf morali-<br />
schen Grundsätzen beruht und sich nicht sprunghaft geändert habe. Präsi-<br />
dent Eisenhower habe ein gutes Verhältnis zu Dulles gehabt. Man müsse<br />
sich aber darüber im klaren sein, wenn auch der eine oder andere Deutsche<br />
nach amerikanischer Auffassung ein guter Mann sei, daß das Verhältnis<br />
zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Volk doch nicht so solide<br />
sei. Die Amerikaner hätten allerdings, das müsse ich anerkennen, ein in-<br />
neres Verhältnis zu Berlin gefunden, nicht aber zu Deutschland. Ich würde<br />
es außerordentlich begrüßen, wenn das französisch-amerikanische Verhältnis<br />
wärmer würde und man deswegen in Amerika auf den Rat de Gaulies<br />
hören würde in weltpolitischen Fragen. Die Amerikaner seien doch ziemlich<br />
allein. Man müsse bedenken, im Jahre 1900 hätten sie noch keine Außen-<br />
politik gehabt. Durch den Ersten und den Zweiten Weltkrieg seien sie zu<br />
schnell und ohne die nötige Erfahrung in eine weltpolitisch entscheidende<br />
Stellung gerückt. Deswegen hielte ich es für absolut notwendig, daß Europa<br />
versuchen solle, bei jeder Gelegenheit engere Fühlung mit Amerika zu<br />
nehmen. Dies wäre für beide Seiten von Vorteil.<br />
De Gaulle erwiderte, mir sei sicher bekannt, wie sehr er meine Auffassungen<br />
schätze. Er wolle gern aufgreifen, was ich ihm über das französisch-amerika-<br />
nische Verhältnis und insbesondere über das Verhältnis zwischen ihm selbst<br />
und Kennedy gesagt hätte. Er werde diese meine Auffassung berücksich-<br />
tigen.<br />
Das Gespräch wandte sich dann England zu. Ich führte aus, die Engländer<br />
bemühten sich, die Dinge jetzt so darzustellen, als sei die Pressekonferenz<br />
de Gaulles eine Folge der amerikanisch-britischen Annäherung gewesen.<br />
Die Engländer hätten das günstige Argument, daß man schon seit fünfzehn<br />
Monaten über den Beitritt Großbritanniens in die EWG verhandele und<br />
nun plötzlich de Gaulle in der Pressekonferenz „Nein" gesagt habe.
208 Englands Beitritt zur EWG<br />
Die Frage erhebe sich, was man in dieser Lage tun könne. Hallstein habe<br />
mir gesagt, daß er zumindest die Dinge wieder in Gang bringen könne.<br />
Hallstein habe sich sehr besorgt gezeigt. Am 28. Januar werde man nun in<br />
Brüssel die Beratungen fortsetzen. Die Frage stelle sich, worüber man dort<br />
sprechen werde. Was die Bundesregierung anbelange, so müsse ich sagen,<br />
daß die drei beteiligten Ministerien noch keine klare Erklärung hätten ab-<br />
geben können, ob ein britischer Beitritt zum Vorteil der EWG und damit<br />
auch zum Vorteil Deutschlands gereiche oder nicht. Ich würde von den be-<br />
treffenden Ministerien eine klare Stellungnahme verlangen. Ähnlich sei es<br />
auch bei der Industrie, die klar Stellung beziehen müsse. Die Frage aber<br />
bleibe, wie die jetzige Wolke zum Verschwinden gebracht werden könne,<br />
damit man weiter sprechen könne.<br />
De Gaulle erklärte, der springende Punkt sei, und das sei zweifellos auch<br />
die Auffassung der Kommission, daß England sich zu dem Beitritt in den<br />
Gemeinsamen Markt zu den gleichen Bedingungen wie wir nicht ent-<br />
schließen wolle oder nicht entschließen könne. Es fordere Sonderbedingun-<br />
gen. Wenn man diesen Sonderbedingungen zustimme, dann wäre der<br />
Gemeinsame Markt kein Gemeinsamer Markt mehr. Dann müßte man<br />
etwas anderes machen. Das habe er in der Pressekonferenz gesagt. Er wolle<br />
nicht verbergen, daß er es gerade zu diesem Zeitpunkt gesagt habe wegen<br />
des Bahama-Abkommens zwischen England und den USA, das er nicht als<br />
fair play empfunden habe. Er habe in der Pressekonferenz klar die Haltung<br />
Frankreichs dargelegt und, wie er glaube, auch die Haltung der EWG.<br />
Diese Haltung bestehe darin, daß jetzt nicht der Augenblick sei, um die<br />
Verhandlungen mit England fortzusetzen, weil sie entweder zu keinem<br />
Ergebnis oder aber zur Zerstörung des Gemeinsamen Marktes führen<br />
würden. Beides wäre schlecht, besonders für uns Europäer.<br />
Was jetzt in Brüssel getan werden könne, wisse er nicht. Aber was immer<br />
Macmillan und Heath sagen würden, Tatsache sei, daß in den vergangenen<br />
fünfzehn Monaten in keiner wichtigen Frage ein Fortschritt erzielt worden<br />
sei. Sollte nunmehr noch einmal fünfzehn Monate verhandelt werden, wis-<br />
send, daß diese Verhandlungen entweder ergebnislos oder mit der Zerstö-<br />
rung des Gemeinsamen Marktes enden würden? Er, de Gaulle, würde das<br />
nicht für richtig halten.<br />
Wenn ich ihm sagen würde, daß es aus Gründen der deutschen politischen<br />
Situation und vielleicht auch der belgischen, italienischen und holländischen<br />
Situation heraus notwendig sei, eine Formel zu finden, die seinen Ausfüh-<br />
rungen in Paris nicht widerspreche - denn diese könne er nicht zurück-<br />
nehmen -, die aber doch ermögliche, daß man die Tür offenhalte, sei er<br />
gern damit einverstanden. Er frage sich nur, wie man das erreichen solle;
Vieles noch zu regeln 209<br />
die Verhandlungen einfach weiterführen angesichts all dessen, was in der<br />
Vergangenheit geschehen sei, könne man unmöglich.<br />
Ich bemerkte, daß inzwischen weitere Ereignisse eingetreten seien, so zum<br />
Beispiel der Tod von Gaitskell. Soweit mir bekannt sei, stünden Wahlen in<br />
England bevor. Aus Gründen der allgemeinen Politik sei es wünschenswert,<br />
daß die Konservativen die Wahlen gewännen, weil in der Labour Party<br />
einige wirkliche Kommunisten seien. Dieses neue Element sei ein Anlaß,<br />
das Gespräch weiterzuführen, womit nicht etwa weitere fünfzehn Monate<br />
von Verhandlungen gemeint seien.<br />
Sehr wichtige Fragen seien überhaupt noch nicht berührt worden, so zum<br />
Beispiel der Eintritt Dänemarks, Irlands, Norwegens und so weiter für den<br />
Fall, daß England beitrete. Auch diese Fragen müßten diskutiert werden<br />
und nicht nur die Eier- und Getreidepreise. Hinzu komme ein weiteres<br />
Problem, das noch nicht gelöst worden sei, nämlich die Frage der Organi-<br />
sation. England wolle 1600 britische Beamte in die Kommission entsenden.<br />
Wie das in der Praxis aussehen solle, sei völlig unklar. Ein weiterer Faktor<br />
sei, daß im jetzigen Stadium die Sechs noch nicht so fest etabliert seien, daß<br />
sie selbst auch nur den Beitritt Englands ohne Erschütterungen verdauen<br />
könnten.<br />
De Gaulle erklärte, man könne sich sehr wohl vorstellen, daß es keinen<br />
Gemeinsamen Markt gebe, daß jeder wie vorher Handelsverträge zum<br />
Besten seiner Interessen abschließe. Selbst für Länder wie Deutschland und<br />
jetzt auch für Frankreich sei es durchaus denkbar, überhaupt keinen Außen-<br />
tarif mehr zu haben, sondern mit der ganzen Welt frei Handel zu treiben.<br />
Das alles sei durchaus möglich. Dann habe man aber auch kein Anrecht mehr<br />
darauf, von Europa zu sprechen und insbesondere nicht von einem Europa,<br />
das die Wirtschaftsinteressen als gemeinsame Basis habe. Wenn man<br />
Europa haben wolle, dann müsse man aber einen gemeinsamen Tarif haben<br />
und gemeinsame Regeln, denen man sich unterwerfe. Das alles habe man<br />
erreicht. Solle man es jetzt wieder auflösen? Das sei die Frage.<br />
Im übrigen sei er selbstverständlich zu einer Diskussion aller dieser Fra-<br />
gen mit den anderen EWG-Staaten bereit. Er wolle jedoch noch auf etwas<br />
weiteres hinweisen. Die Sechs hätten ihre Wirtschaftsgemeinschaft ja noch<br />
gar nicht fertiggestellt. Vieles bleibe noch zu regeln, insbesondere auf land-<br />
wirtschaftlichem Gebiet. Es sei vereinbart gewesen, daß im Jahre 1962 diese<br />
Regelungen vorgenommen werden sollten. Einiges sei geschehen, aber noch<br />
nicht alles. In einigen wichtigen Punkten seien die Regelungen noch nicht<br />
abgeschlossen. Er würde es für richtig halten, wenn die Sechs zunächst be-<br />
schließen würden, erst einmal ihre eigene Organisation fertigzustellen<br />
und keine Verhandlungen mit irgendeinem Land im Hinblick auf dessen
210 Enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland<br />
Beitritt zur Gemeinschaft vorzunehmen, ehe diese Gemeinschaft wirklich<br />
stehe.<br />
Am kommenden Donnerstag werde der französische Ministerrat zusammen-<br />
treten. Auf dieser Sitzung werde unter anderem sehr wahrscheinlich ein<br />
Beschluß gefaßt werden, nach dem Frankreich darauf bestehen werde, daß<br />
unter den Sechs zuerst die Anwendung der Römischen Verträge diskutiert<br />
werde, ehe andere Themen behandelt würden.<br />
Am nächsten Tag, dem 23. Januar, führte ich ein weiteres Gespräch mit<br />
de Gaulle. Einleitend sagte ich, ich führe sehr befriedigt und überzeugt nach<br />
Deutschland zurück, in Paris gute Arbeit geleistet zu haben, die weit in die<br />
Zukunft hineinreichen werde. Ich glaubte, daß in der heutigen verwirrten<br />
Welt eine enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland, die<br />
ja zusammen über einhundert Millionen Einwohner hätten, wesentlich sei<br />
für die Umgestaltung dieser Welt.<br />
De Gaulle erwiderte, er sei derselben Auffassung. Er glaube, Hauptaufgabe<br />
sei es jetzt, diesen Vertrag auf französischer und deutscher Seite zu prak-<br />
tizieren, so daß er wirklich Bestand des nationalen Lebens der Völker werde<br />
und niemand auf die Idee kommen könne, diesen Vertrag rückgängig zu<br />
machen. Dies werde für beide Regierungen eine ihrer Hauptaufgaben sein.<br />
Er glaube, das am schnellsten und am eindrucksvollsten zu Gestaltende<br />
wäre der Jugendaustausch, wo sofort etwas getan werden sollte, selbst wenn<br />
es nichts ungeheuer Großes wäre. Auf dem militärischen Sektor sollte man<br />
ebenfalls möglichst schnell Einheiten austauschen zwischen den beiden<br />
Armeen. Dies falle der Öffentlichkeit deutlich ins Auge und zeige, daß<br />
man sich wirklich auf den Weg begeben habe.<br />
Nachdem es nun gelungen sei, fuhr de Gaulle fort, das ursprüngliche Ziel,<br />
nämlich den Wunsch nach Aussöhnung, zu erfüllen, müsse man jetzt einen<br />
anderen eigenen und im eigentlichen Sinne europäischen „Ehrgeiz" ent-<br />
wickeln, der getragen sein müsse von Frankreich und Deutschland zu-<br />
sammen. Dieser Ehrgeiz müsse eine Antriebskraft haben und den Willen,<br />
aus sich selbst heraus existieren zu wollen neben Amerika, das natürlich<br />
Verbündeter sei, von dem man aber doch unabhängig sein müsse. Dieses<br />
Ziel zu verfolgen, sei nicht einfach. Es bestehe schon ein starkes Band<br />
zwischen Frankreich und Deutschland, und hinzu komme die gemeinsame<br />
Gefahr.<br />
Ich schlug vor, daß man auch eine gemeinsame Politik hinsichtlich Latein-<br />
amerikas führen solle, um Lateinamerika vor dem Kommunismus zu retten.<br />
De Gaulle stimmte zu und war auch der Auffassung, daß die Zusammen-<br />
arbeit im Hinblick auf Lateinamerika organisiert werden müsse.
„... für alle besser, wenn Frankreich und Deutschland zusammenstehen!' 1 211<br />
Abschließend bemerkte ich, daß ich mich um eine möglichst baldige Ratifizie-<br />
rung des deutsch-französischen Vertrages bemühen würde. Ich würde noch<br />
am selben Nachmittag die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen emp-<br />
fangen und im übrigen auch über das Fernsehen und über eine Presse-<br />
konferenz mich an die Öffentlichkeit wenden.<br />
De Gaulle sagte, er glaube, daß die Tatsache dieses Vertrages eine solche<br />
Ausstrahlung haben werde, daß dadurch automatisch die Agitation, die sich<br />
in letzter Zeit gegen den Vertrag ergeben habe, geringer werde.<br />
Ich bestätigte dies. Ich sei mir dessen bewußt, daß diese Agitation zentral<br />
gesteuert gewesen sei und zum Ziel gehabt habe, Frankreich und Deutsch-<br />
land nicht zueinanderkommen zu lassen, denn es gäbe Mächte, denen dies<br />
nicht gefalle.<br />
„Und dabei ist es doch für alle besser, wenn Frankreich und Deutschland<br />
zusammenstehen!" erklärte de Gaulle mit Nachdruck.<br />
3. Aus der Fernsehansprache, die Bundeskanzler Dr. <strong>Adenauer</strong><br />
am 23. 1. 1963 aus Anlaß der Unterzeichnung des deutsch-<br />
französischen Vertrages hielt.<br />
„. . . Dieser Vertrag ist in monatelanger, sehr sorgfältiger Arbeit vom Aus-<br />
wärtigen Amt Frankreichs und vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik<br />
Deutschland vorbereitet worden. Der Vertrag ist in seiner Art, glaube ich,<br />
einzigartig in der Geschichte, und zwar deswegen, weil er die Pflege freund-<br />
schaftlicher Beziehungen zwischen beiden Völkern auf unbegrenzte Zeit<br />
hinaus vorsieht. In allen Schichten und in allen Ständen soll diese Freund-<br />
schaft gepflegt werden.<br />
Der französische Staatspräsident de Gaulle hat den Vorgang der Unter-<br />
zeichnung als einen einmaligen Vorgang in der Geschichte bezeichnet, nach<br />
meiner Meinung mit Recht. Wir müssen uns darüber klar sein, wenn wir<br />
diesen Vertrag sehen, was vorangegangen ist. Seit über vier Jahrhunderten<br />
bestanden zwischen Deutschland und Frankreich Spannungen, Streitigkeiten,<br />
die oft genug zu blutigen Kriegen führten. Ich darf daran erinnern, daß der<br />
letzte Krieg mit Frankreich ja noch gar nicht so lange vorbei ist, der Krieg,<br />
in dem wir die Besiegten waren. Ich darf auch daran erinnern, daß damals<br />
eine große Gefahr für Deutschland bestand, die Gefahr nämlich, daß<br />
Deutschland aufgeteilt und zerstückelt wurde. Wir sind auch jetzt noch<br />
nicht miteinander vereint, und deswegen enthält dieser Vertrag auch die<br />
Berlin-Klausel, die in allen Verträgen mit anderen Ländern steht.<br />
Wenn man geschichtlich denkt und wenn man sich die Wende vor Augen
212 Einer der wichtigsten und wertvollsten Verträge der Nachkriegszeit<br />
hält, die nunmehr zum Teil schon in den Beziehungen zwischen diesen<br />
beiden Völkern eingetreten ist, zum Teil weiter durch diesen Vertrag geför-<br />
dert eintreten wird, dann muß man in der Tat sagen: Welch großartiger<br />
Fortschritt in der Geschichte dieser beiden Völker, die mitten in Europa<br />
gelegen sind, die Nachbarn sind, die von gemeinsamen Gefahren bedroht<br />
sind, deren Schicksal, so wie die Welt sich entwickelt hat, dasselbe sein wird,<br />
welch ein großes Glück, daß diese beiden Völker nun zueinander gefunden<br />
haben!<br />
... Es würde kein Europa geben, wenn nicht diese wirkliche Aussöhnung<br />
zwischen Frankreich und Deutschland vorangegangen wäre. Alle die euro-<br />
päischen Institutionen, die wir bisher schon geschaffen haben, wären un-<br />
denkbar ohne eine Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland.<br />
Ich sage wohlüberlegt, daß die Bundesrepublik Deutschland ihre Stellung<br />
in der Welt, die sie jetzt innehat, nicht innehaben würde, wenn noch der<br />
Spannungszustand mit Frankreich bestände, wie er bei Ausgang des Krie-<br />
ges bestanden hat.<br />
Ich bin fest davon überzeugt, daß dieser Vertrag später einmal von der<br />
Geschichtsschreibung als einer der wichtigsten und wertvollsten Vertrags-<br />
werke der Nachkriegszeit bezeichnet werden wird, und ich bin fest davon<br />
überzeugt, daß er sich zum Nutzen beider Völker auswirken wird und zum<br />
Nutzen Europas und zum Frieden der Welt."
Zeittafel 15<br />
213<br />
24.1.1963 Außenminister Couve de Murville schlägt in einer<br />
außenpolitischen Erklärung vor der Nationalversamm-<br />
lung zum britischen Beitrittsgesuch erneut eine Asso-<br />
ziierung Großbritanniens an die EWG vor und erklärt,<br />
innerhalb der Gemeinschaft sollte als nächstes Ziel eine<br />
gemeinsame Agrarpolitik abgestimmt werden.<br />
25.1.1963 Die Bundesregierung bekräftigt in einer Erklärung die<br />
Auffassung, daß der Beitritt Großbritanniens zur EWG<br />
aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nötig sei<br />
und daß die Beitrittsverhandlungen mit dem Ziel eines<br />
positiven Ergebnisses fortgesetzt werden könnten.<br />
29. 1.1963 Die EWG-Ministerratstagung in Brüssel wird nach<br />
einem Vermittlungsvorschlag des Bundesministers des<br />
Auswärtigen Schröder ergebnislos abgebrochen; auf<br />
französischen Wunsch werden die Verhandlungen über<br />
den Beitritt Großbritanniens zur EWG sine die sus-<br />
pendiert.<br />
30. 1.1963 Die Bundesregierung veröffentlicht eine Erklärung zum<br />
Abbruch der Beitrittsverhandlungen Großbritanniens<br />
zur EWG, in der sie bedauert, daß es trotz der inten-<br />
siven Bemühungen von fünf EWG-Staaten nicht ge-<br />
lungen sei, eine einheitliche Auffassung über die Fort-<br />
setzung der Beitrittsverhandlungen mit Großbritannien<br />
zu erzielen.<br />
30.1.1963 Premierminister Macmillan nimmt in einer Fernseh-<br />
ansprache zum Abbruch der Beitrittsverhandlungen<br />
Großbritanniens zur EWG Stellung und erklärt, die<br />
französische Regierung habe entschlossen und ziemlich<br />
brutal das Ende der Verhandlungen herbeigeführt.<br />
30.1.1963 Der französische Ministerrat billigt die Haltung der<br />
französischen Delegation beim Abbruch der Beitritts-<br />
verhandlungen.
214 Zeittafel 15<br />
Informationsminister Peyrefitte schließt einen Beitritt<br />
Großbritanniens zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.<br />
Er betont, daß die Verhandlungen nicht beendet, son-<br />
dern suspendiert worden seien.<br />
Die Bundesregierung nimmt mit Genugtuung zur Kennt-<br />
nis, daß Großbritannien seinen Willen zum Beitritt zur<br />
EWG aufrechterhält.<br />
Die Beitrittsverhandlungen Großbritanniens zur Mon-<br />
tanunion und Euratom werden ebenfalls abgebrochen.<br />
4. 2.1963 Interview des Bundesministers für Wirtschaft, Erhard,<br />
mit der „Süddeutschen Zeitung".<br />
Erhard lehnt französische Europa-Politik ab und setzt<br />
sich für Gespräche mit USA ein, die helfen könnten,<br />
„Verkrustung u Europas wieder aufzubrechen.<br />
5. 2.1963 Premierminister Pompidou erklärt, das Bahama-Ab-<br />
kommen vom 21. Dezember 1962 habe gezeigt, daß<br />
sich Großbritannien mehr an die USA als an Europa<br />
gebunden fühle. Pompidou wendet sich gegen die<br />
Auffassung, die Verhandlungen Großbritanniens mit<br />
der EWG hätten kurz vor dem erfolgreichen Abschluß<br />
gestanden, hingegen sei Großbritannien nicht in der<br />
Lage, die Bedingungen der Verträge von Rom unein-<br />
geschränkt anzunehmen.<br />
5. 2.1963 Die sowjetische Regierung übermittelt der Bundesregie-<br />
rung und der französischen Regierung eine Protestnote<br />
gegen den deutsch-französischen Vertrag vom 22. 1.<br />
1963.<br />
5.-7. 2.1963 Staatssekretär Carstens vom Auswärtigen Amt in Wa-<br />
shington zwecks Unterrichtung über Ansichten der Bun-<br />
desregierung zu Auswirkungen deutsch-französischen<br />
Abkommens. Gespräche mit Präsident Kennedy, Staats-<br />
sekretär Rusk, Sonderberater McGeorge Bundy und<br />
Kongreßmitgliedern. US-Besorgnis, Reaktion de Gaulles<br />
könne nur als Rückfall in nationalistische Politik ver-<br />
standen werden; Deutscher Bundestag möge Ratifizie-
Zeittafel 15 215<br />
rung des Abkommens mit Resolution über unveränder-<br />
tes Festhalten am NATO-Pakt begleiten. Carstens: Ab-<br />
kommen brauche keinerlei Auswirkungen auf Bündnis<br />
der BRD mit USA zu haben.<br />
6. 2. 1963 Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> gibt vor dem Deutschen Bun-<br />
destag eine Regierungserklärung ab, in der es zum Ab-<br />
bruch der Beitrittsverhandlungen Großbritanniens zur<br />
EWG heißt, diese Entwicklung sei außerordentlich be-<br />
dauerlich, die Krise sei ernst, aber heilbar. Die Bundes-<br />
regierung werde sich um eine Fortsetzung der Beitritts-<br />
verhandlungen bemühen.<br />
Aus Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s: Kubakrise habe<br />
gezeigt, daß US-Regierung fähig, auch schwerste Ent-<br />
scheidungen zu fällen, wenn es um Existenz und Frei-<br />
heit gehe. - Für Sicherheit der BRD bleibe Verhältnis<br />
zu USA entscheidend. Europa ohne US-Unterstützung<br />
nicht zu verteidigen; USA-Freiheit auf die Dauer nur<br />
möglich, wenn auch Europa frei bleibt. Enge Zusam-<br />
menarbeit mit USA lebensnotwendig.<br />
11.-12. 2. 1963 Debatte im britischen Unterhaus über die gescheiterten<br />
Beitrittsverhandlungen mit der EWG. Premierminister<br />
Macmillan sieht keine Möglichkeit für eine baldige<br />
Wiederaufnahme der Verhandlungen. Er erkennt auch<br />
keine Alternative. Hingegen spricht er sich für eine Aus-<br />
weitung des Handels mit den Commonwealthstaaten<br />
aus und schlägt allgemeine Zollsenkungen vor, die bei<br />
der sogenannten Kennedy-Runde im GATT ausgehan-<br />
delt werden sollten. Er bezeichnet die französische Kon-<br />
zeption von Europa als „reaktionär" und erklärt, Groß-<br />
britannien werde sich dafür einsetzen, daß die EWG<br />
eine liberale und aufgeschlossene Haltung entwickle.<br />
Er spricht sich gleichzeitig für eine Aktivierung der<br />
deutsch-französischen Beziehungen aus.<br />
12. 2.-21. 6.1963 Arbeitswiederaufnahme der Genfer Achtzehn-Mächte-<br />
A brüstungskommission.<br />
17. 2.1963 Der Führer der Labour Party, Harold Wilson, erklärt<br />
in einem Fernsehinterview, er sei im Interesse einer
216 Zeittafel 15<br />
Entspannung der Berlinkrise zu einem gewissen Maß<br />
von De facto-Anerkennung der sogenannten DDR be-<br />
reit. Die Anwesenheit der alliierten Truppen in West-<br />
Berlin und das Recht auf freien Zugang nach Berlin<br />
dürften allerdings kein Gegenstand von Verhandlun-<br />
gen sein.<br />
22. 2. 1963 Verteidigungsminister McNamara über Verteidigungs-<br />
konzeption der USA vor Ausschuß des Repräsentanten-<br />
hauses: u. a. eines der wichtigsten Probleme die Tat-<br />
sache, daß trotz Rückzuges der SU in Kuba fr age nicht<br />
mit solchem Rückzug in Berlinfrage zu rechnen sei,<br />
wo jedoch durch Kubakrise vielleicht ein frühes er-<br />
neutes Aufflammen der Krise vermieden worden sei.<br />
27. 2. 1963 Rede von Ministerpräsident Chruschtschow auf einer<br />
Wahlversammlung in Moskau. Zur Deutschlandfrage<br />
äußerte er, die Sowjetunion werde auch weiterhin auf<br />
den Abschluß eines deutschen Friedensvertrages und<br />
die Umwandlung West-Berlins in eine freie und ent-<br />
militarisierte Stadt dringen.<br />
7. 3. 1963 Deutsch-polnischer Handelsvertrag, der die Errichtung<br />
einer Handelsvertretung der Bundesrepublik in War-<br />
schau vorsieht.<br />
26. 3. 1963 Mit einem einstündigen Gespräch zwischen Außen-<br />
minister Rusk und Botschafter Dobrynin wird in Wa-<br />
shington eine neue Serie von Sondierungsgesprächen<br />
über Berlin eingeleitet.<br />
27. 3.1963 Präsident Hallstein erklärt vor dem Europäischen Par-<br />
lament in Straßburg, die diplomatischen Kontakte zu<br />
Großbritannien sollten intensiviert werden. Er lehnt<br />
eine Assoziierung Großbritanniens an die EWG ab.<br />
29. 3.1963 Die Bundesregierung beantwortet die Note der So-<br />
wjetregierung vom 5. 2. 1963, in der diese gegen den<br />
Abschluß des deutsch-französischen Vertrages vom<br />
22.1.1963 protestiert hatte.<br />
4. 4.1963 Besprechung von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> mit Vertre-<br />
tern der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP in
Zeittafel 15 217<br />
Cadenabbia. Es wird vorgesehen, in das Zustimmungs-<br />
gesetz zum deutsch-französischen Vertrag vom 22. 1.<br />
1963 eine Präambel aufzunehmen.<br />
12. 4.1963 Berlin-Sondierungsgespräch zwischen Rusk und Do-<br />
brynin.<br />
19. 4.1963 Staatspräsident de Gaulle wendet sich in einer Rund-<br />
funk- und Fernsehansprache gegen eine Übertragung<br />
der national-staatlichen Souveränität an internationale<br />
Gremien, die nur zu einem schwachen, ohnmächtigen<br />
System führen würde.<br />
22. 4.1963 Die CDU IC SU -Fraktion nominiert Bundeswirtschafls-<br />
minister Ludwig Erhard als Nachfolger von Bundes-<br />
kanzler <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong>, der im Herbst 1963 zurück-<br />
treten wird.<br />
25. 4.1963 Erste Lesung des Zustimmungsgesetzes zum deutsch-<br />
französischen Vertrag vom 22.1. 1963 im Deutschen<br />
Bundestag; Erklärung des Bundeskanzlers.<br />
8.-9. 5.1963 Der EWG-Ministerrat beschließt in Brüssel ein Ar-<br />
beitsprogramm und einen Zeitplan für 1963 sowie<br />
Grundsätze für die GATT-Verhandlungen in der<br />
„Kennedy-Runde".<br />
11.5.1963 SU-Botschafter Dobrynin überreicht Außenminister<br />
Rusk ein Memorandum über Fragen der Abrüstung<br />
und der allgemeinen Entspannung.<br />
15. 5.1963 Außenminister Couve de Murville befürwortet in einer<br />
Rede vor dem Außenpolitischen Ausschuß der Natio-<br />
nalversammlung die, Bildung einer politischen Union<br />
der westeuropäischen Staaten und lädt die übrigen<br />
europäischen Partner ein, sich dem deutsch-französi-<br />
schen Vertrag anzuschließen.<br />
16. 5.1963 Der Deutsche Bundestag billigt fast einstimmig den<br />
deutsch-französischen Vertrag vom 22.1. 1963. In der<br />
Präambel zum Vertrag wird ausdrücklich erklärt, daß<br />
die Rechte und Pflichten aus den von der Bundesrepu-<br />
blik abgeschlossenen multilateralen Verträgen unbe-
218 Zeittafel 15<br />
rührt bleiben und der Vertrag zu einer Festigung des<br />
Zusammenschlusses der freien Völker, insbesondere zu<br />
einer engen Partnerschaft zwischen Europa und den<br />
USA beitragen sowie die Einigung Europas fördern<br />
soll, und zwar auf dem durch die Schaffung der EWG<br />
bestrittenen Wege unter Einbeziehung Großbritan-<br />
niens und anderer zum Beitritt gewillter Staaten. Ge-<br />
gen den Vorwurf, daß der Vertrag Exklusivcharakter<br />
habe, verwahrt sich Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> unter<br />
Hinweis auf die bestehenden Verträge der BENELUX-<br />
Staaten.<br />
17. 5.1963 In ähnlichen Noten an Frankreich und die Bundesrepu-<br />
blik kritisiert die Sowjetregierung erneut den Abschluß<br />
des deutsch-französischen Vertrages vom 22. 1. 1963<br />
unter Wiederholung der Argumente, die bereits in der<br />
Protestnote vom 5. 2.1963 enthalten waren.<br />
31.5.1963 Der Bundesrat stimmt im zweiten Durchgang dem<br />
deutsch-französischen Vertrag vom 22.1.1963 zu.<br />
8.-15. 6.1963 Der Führer der britischen Labour Party, Harold Wil-<br />
son, besucht die Sowjetunion und führt in Moskau Be-<br />
sprechungen mit Ministerpräsident Chruschtschow. In<br />
einer Pressekonferenz tritt er für eine erneute Beratung<br />
des Rapacki-Planes und für die Schaffung kernwaffen-<br />
freier Zonen ein.<br />
10. 6.1963 Grundsatzrede Präsident Kennedys in Washington zur<br />
Frage des Weltfriedens. Fordert Überprüfung der US-<br />
Haltung gegenüber SU, Kaltem Krieg, Freiheit im eige-<br />
nen Lande; plädiert für Unterstützung der UNO; gibt<br />
bevorstehende Gespräche in Moskau über Kerntestver-<br />
bot und US-Bereitschaft bekannt, in dieser Zeit keine<br />
Versuche in der Atmosphäre durchzuführen.<br />
14.6.1963 Die französische Nationalversammlung billigt den<br />
deutsch-französischen Vertrag mit 325 gegen 107 Stim-<br />
men bei 42 Stimmenthaltungen. Die Kommunisten und<br />
Sozialisten stimmen gegen die Ratifizierung des Ver-<br />
trages, während sich die Radikalen der Stimme ent-<br />
halten.
Zeittafel 15 219<br />
15. 6.1963 In einem Interview mit „Prawda" und „Iswestija"<br />
nimmt Chruschtschow Stellung zur Rede Kennedys vom<br />
10. Juni. Chruschtschow begrüßt die Äußerungen Ken-<br />
nedys über eine Einstellung des Kalten Krieges. Doch<br />
sollten gute Erklärungen und Appelle auch durch prak-<br />
tische Taten untermauert werden. In diesem Zusam-<br />
menhang weist Chruschtschow auf das Deutschland-<br />
und Berlinproblem hin und fügt hinzu, es entstehe der<br />
Eindruck, daß die amerikanische Regierung nicht be-<br />
müht sei, nach Wegen zu einer Lösung des Deutsch-<br />
landproblems zu suchen, und daß sie auf ihrem alten<br />
Standpunkt in dieser Sache beharre.<br />
20. 6.1963 Der französische Senat billigt den deutsch-französischen<br />
Vertrag vom 22. 1. 1963 mit 163 gegen 69 Stimmen bei<br />
22 Enthaltungen.<br />
21. 6.1963 Bekanntwerden der französischen Entscheidung, die<br />
französischen Seestreitkräfte im Nordatlantik dem<br />
N ATO-Oberbefehl zu entziehen.<br />
23.-26. 6.1963 Präsident Kennedy in der BRD und West-Berlin. Er-<br />
klärt jeden Angriff auf BRD als Angriff auf US-Terri-<br />
torium; erklärt, Wiedervereinigung werde weder schnell<br />
noch leicht zu verwirklichen sein, Verbindung zum<br />
Osten müsse gewahrt bleiben, Großmächte müßten zu-<br />
sammenarbeiten.<br />
26. 6.1963 Der Führer der Labour Party, Harold Wilson, erklärt<br />
in einer Fernsehsendung, seine Partei widersetze sich<br />
einer Ausbreitung der Kernwaffen und sei gegen eine<br />
westdeutsche atomare Bewaffnung. Wilson betont, daß<br />
bei seinem letzten Moskau-Besuch Chruschtschow ein-<br />
dringlich vor einer deutschen Atombewaffnung gewarnt<br />
habe, und erklärt, es gebe keine Chance für die Ko-<br />
existenz, wenn die Bundesrepublik Atomwaffen erhal-<br />
ten würde.<br />
1.-12. 7.1963 Der EWG-Ministerrat beschließt, die Kontakte zu<br />
Großbritannien durch vierteljährliche Aussprachen mit<br />
britischen Regierungsvertretern im Rahmen der WEU<br />
zu intensivieren.
220 Zeittafel 15<br />
2. 7.1963 Chruschtschow-Rede in Ost-Berlin. Chruschtschow schlägt<br />
u. a. vor, das Abkommen über Einstellung der Kern-<br />
waffenversuche mit einem Nichtangriffspakt NATO/<br />
Warschauer Pakt zu verbinden.<br />
2. 7.1963 Inkrafttreten des deutsch-französischen Vertrages vom<br />
22. 1. 1963.<br />
2.-4. 7. 1963 In einer außenpolitischen Debatte im Unterhaus wen-<br />
det sich Harold Wilson in seinen Ausführungen nach-<br />
drücklich gegen jede Art von atomarer Bewaffnung<br />
der Bundesrepublik Deutschland. Premierminister<br />
Macmillan erklärt dazu am 3. 7., Deutschland sei die<br />
feierliche Vertrags Pflicht eingegangen, keine Kernwaf-<br />
fen herzustellen. Er sei davon überzeugt, daß sowohl<br />
die derzeitigen deutschen Staatsmänner als auch das<br />
deutsche Volk sich an diese Verpflichtung halten wür-<br />
den. - Den Plan einer multilateralen NATO-Atom-<br />
streitmacht, an der auch Deutschland beteiligt würde,<br />
hält Macmillan für durchführbar.<br />
4.-5. 7. 1963 Staatspräsident de Gaulle in Bonn. Erster Konsulta-<br />
tionsbesuch im Rahmen des deutsch-französischen Ver-<br />
trags. Besprechungen mit Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>. Be-<br />
teiligung der Außen-, Verteidigungs-, Finanz- und Land-<br />
wirtschaftsminister beider Länder sowie des Bundes-<br />
ministers für Wirtschaft, des Bundesministers für Fami-<br />
lien- und Jugendfragen und des Bevollmächtigten der<br />
Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französische<br />
Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet. Ministerpräsi-<br />
dent Kiesinger auf deutscher Seite und des Erziehungs-<br />
ministers und des Staatssekretärs für Jugend und Sport<br />
auf französischer Seite. Premierminister Pompidou nahm<br />
ebenfalls teil.<br />
5. 7. 1963 Unterzeichnung des Abkommens über das Deutsch-<br />
Französische Jugendwerk durch den Bundesminister des<br />
Auswärtigen Schröder und den französischen Außen-<br />
minister Couve de Murville.
XV. AUFTAKT ZU KONSULTATIONSBESPREGHUNGEN<br />
IM RAHMEN<br />
DES DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN VERTRAGES<br />
- De Gaulle in Bonn am 4. Juli 1963 -<br />
Am 4. Juli 1963 kam Staatspräsident de Gaulle zu den ersten Konsulta-<br />
tionsbesprechungen im Rahmen des deutsch-französischen Vertrages nach<br />
Bonn. Er war begleitet von Premierminister Pompidou und mehreren Mi-<br />
nistern. Der Auftakt der Besprechungen war eine Unterredung zwischen<br />
de Gaulle und mir unter vier Augen. Im Juni 1963 war Präsident Kennedy<br />
zu einem Besuch in der Bundesrepublik gewesen, und ich sprach mit de Gaulle<br />
zunächst über diesen Besuch. Ich berichtete ihm, daß Präsident Kennedy<br />
überall sehr freundlich empfangen worden sei. Diese Freundlichkeit habe<br />
Kennedy sehr tief beeindruckt. In Berlin sei der Ton des Empfanges durch<br />
die Bevölkerung ein sehr besonderer gewesen. Aus diesem Ton habe man<br />
merken können, wie sehr die Berliner durch die Lebensbedingungen ihrer<br />
Stadt bedrückt seien und wie sie in Kennedy den Vertreter der Vereinigten<br />
Staaten und der freien Welt erblickt hätten, von dem sie hofften, daß er<br />
ihnen Sicherheit gewähre.<br />
Bei seiner Ankunft in Deutschland habe Kennedy offensichtlich eine Ein-<br />
stellung mitgebracht, die in gewissem Sinne gegen Deutschland und viel-<br />
leicht auch gegen Europa gerichtet gewesen sei. Der Empfang durch die<br />
Bevölkerung und die Gespräche in Bonn, insbesondere aber das, was Ken-<br />
nedy am Checkpoint Charly in Berlin gesehen habe, habe ihn außerordent-<br />
lich beeindruckt. Seine Reden habe er danach sozusagen eine Oktave höher<br />
gehalten, als wohl ursprünglich beabsichtigt gewesen sei. Am bezeichnendsten<br />
sei vielleicht folgender Satz Kennedys mir gegenüber: Wenn man in Ame-<br />
rika und in Washington sei, so werde einem vieles vorgetragen und viel<br />
vorgelegt, was darauf hinweise, daß alles in Europa und ganz besonders in<br />
Deutschland schlecht stehe. Wenn man aber hierherkomme, erhalte man<br />
einen ganz anderen Eindruck.<br />
Die Berliner Eindrücke und insbesondere die Mauer hätten dazu geführt,<br />
daß Kennedy sehr scharf gegen den Kommunismus gesprochen hätte, wie es<br />
wohl ursprünglich nicht vorgesehen war.<br />
Natürlich habe Kennedy auch von Frankreich gesprochen. Hinsichtlich Eng-<br />
lands habe Kennedy Besorgnisse wegen Wilson zum Ausdruck gebracht. Das<br />
Fehlen einer Mehrheitsregierung in Italien, das Fehlen einer Regierung in
222 Bericht über den Besuch Kennedys in Deutschland<br />
Holland mehrere Wochen nach der Wahl, die bevorstehende Reise Spaaks<br />
nach Moskau, die Krise in Griechenland und die Unruhe in der Türkei<br />
hätten Kennedy ebenfalls sehr besorgt gemacht. Kennedy habe erklärt, man<br />
frage sich, was in Europa los sei. Kennedys Besorgnis hinsichtlich der Festig-<br />
keit der westeuropäischen Völker sei unverkennbar gewesen. Vertieft habe<br />
Kennedy diese Ausführungen nicht, sondern diese Grundsorge nur von Zeit<br />
zu Zeit gestreift. Die Frage, was in Europa los sei, sei immer wieder-<br />
gekehrt.<br />
Der Gesamteindruck, den ich von Kennedy hätte, sei gut. Dieser Eindruck<br />
habe sich im Laufe der Zeit herausgebildet.<br />
Hinsichtlich Frankreichs habe sich Kennedy des näheren über ihn, de Gaulle,<br />
ausgelassen, und ich müsse betonen, daß Kennedy ihn außerordentlich ver-<br />
ehre. Er habe wörtlich gesagt, diese Geschichtsperiode habe drei große<br />
Staatsmänner gehabt: Truman, de Gaulle und <strong>Adenauer</strong>.<br />
Kennedy sei aber von de Gaulies Entscheidung vom 21. Juni, die französi-<br />
schen Seestreitkräfte im Nordatlantik aus dem Oberbefehl der NATO her-<br />
auszulösen, tief betroffen gewesen. Er habe mich gefragt, ob ich die Gründe<br />
dafür kenne. Ich hätte dieses verneint. Kennedy habe dann bemerkt, er<br />
glaube, daß die Gründe im Verhältnis zu Großbritannien lägen. Näher<br />
habe er sich darüber nicht ausgesprochen.<br />
Ich hätte mit meinen Mitarbeitern über die Frage gesprochen, was Kennedy<br />
damit wohl gemeint haben könne. Diese seien der Auffassung, vielleicht<br />
beziehe sich Kennedy auf die Tatsache, daß die Engländer eine ganze Reihe<br />
von Marinebefehlsstellen in der NATO innehätten, ohne die entsprechen-<br />
den Marinestreitkräfte zu stellen.<br />
Den Satz, den Kennedy in seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche am<br />
25. Juni geäußert habe, daß Amerika notfalls bereit sei, amerikanische<br />
Städte zu opfern, um Europas Freiheit zu retten, habe Kennedy ernst ge-<br />
meint. Dieser Satz sei ihm in Amerika übelgenommen worden, wie ihm ja<br />
überhaupt ein Teil der amerikanischen Presse ohnehin seine Europareise<br />
verargt habe. Diesen Satz habe Kennedy gesagt, um die Sorge der Europäer<br />
zu zerstreuen, daß die Amerikaner im entscheidenden Augenblick vielleicht<br />
nicht so fest zum Bündnis stehen könnten wie die Europäer. Diese Sorge um<br />
das Vertrauen darauf, daß die Amerikaner wirklich bereit seien, zu ihrem<br />
Wort zu stehen, habe Kennedy beherrscht. Selbstverständlich sei Kennedy<br />
auch durch die Berliner Atmosphäre beeinflußt gewesen. Aber selbst wenn<br />
man das in Rechnung stelle, hätte ich doch den Eindruck, daß es Kennedy<br />
ernst gewesen sei.<br />
Im Gegensatz zu Eisenhower sei Kennedy in erster Linie ein Parteipolitiker.<br />
Kennedy selbst habe die Paulskirche in Frankfurt für seine Rede aus-
Der Besuch sei gut gewesen 223<br />
gewählt, um bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen die Stimmen<br />
der Deutsch-Amerikaner zu bekommen. In Berlin habe er den Gewerk-<br />
schaftskongreß besucht, um die Gewerkschaftsstimmen zu erhalten, und<br />
wahrscheinlich sei für seine Reise nach Irland der Grund ausschlaggebend<br />
gewesen, die irischen Stimmen zu bekommen.<br />
Hinsichtlich seiner Wiederwahl sei Kennedy sehr offen gewesen und habe<br />
gesagt, im allgemeinen wähle das amerikanische Volk seinen Präsidenten<br />
auch zum zweiten Mal. Hier spiele aber die Rassenfrage eine entscheidende<br />
Rolle, und dies sei sehr unangenehm, da sie quer durch beide Parteien gehe.<br />
Alles in allem müsse ich sagen, daß man selbst bei kritischer Betrachtung im<br />
Abstand von einer Woche sagen könne, der Besuch Kennedys sei gut ge-<br />
wesen und, abgesehen von den Wahlüberlegungen, von der Absicht ge-<br />
tragen, mit Europa in Kontakt zu kommen. Dies habe Kennedy für not-<br />
wendig gehalten, weil Europa heute so unsicher sei.<br />
Im übrigen glaubte ich nicht, daß Rusk auf Kennedy einen sehr großen Ein-<br />
fluß habe. Einfluß hätten vielmehr die Professoren und die anderen Leute,<br />
die Kennedy heranziehe, wie zum Beispiel Bundy.<br />
Ich brachte dann das Gespräch auf Rußland. Ich erinnerte an meinen Besuch<br />
in Moskau im Jahre 1955 und die Überzeugung, die ich damals schon ge-<br />
wonnen hätte, daß sich eines Tages, durch die Schwierigkeiten zwischen<br />
Rußland und Rotchina die politische Lage wenden werde. Diese Entwick-<br />
lung scheine sich schneller zu vollziehen, als man vor einigen Jahren noch<br />
geglaubt habe. Nach meiner Auffassung kämen Chruschtschow und seine<br />
Umgebung zu der Überzeugung, daß die Sowjetunion nicht alles gleich-<br />
zeitig tun könne: Rüstung gegen den Westen, Rüstung gegen Rotchina und<br />
allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Die letzte Ernte in der Sowjetunion<br />
sei schlecht gewesen, nicht wegen des Wetters, sondern wegen mangelnder<br />
Arbeitskräfte, die durch Landwirtschaftsmaschinen nicht ersetzt werden<br />
könnten. Soweit ich informiert sei, begännen die Russen daher jetzt wieder,<br />
die Leute aus den Industriestädten aufs Land zurückzuführen. Ein beson-<br />
derer Umstand, der in der öffentlichen Diskussion bisher wenig hervorgeho-<br />
ben worden sei, sei der große Mangel an Facharbeitern in Rußland. Dieser<br />
Mangel werde von beachtenswerten Leuten als das größte Hindernis für<br />
Chruschtschow bezeichnet.<br />
Ich erwähnte in diesem Zusammenhang kurz den Versuch Chruschtschows,<br />
über Kroll mit mir zu einem direkten Gespräch zu kommen.<br />
De Gaulle ging sofort darauf ein. Er meinte, es sei recht natürlich, daß<br />
Chruschtschow gerade im jetzigen Zeitpunkt versuche, an verschiedenen<br />
wichtigen Punkten Kontakt mit dem Westen zu bekommen. Es sei auch<br />
natürlich, daß Chruschtschow die bevorstehenden Moskauer Gespräche über
224 Gespräche von Kroll mit Chruschtschow?<br />
einen Versuchsstop gern akzeptiert habe, nicht um zu konkreten Ergebnissen<br />
zu kommen, sondern der Form und des Prinzips halber. Es überrasche ihn<br />
daher nicht, daß Chruschtschow gleichzeitig sich bemühe, auch außerhalb<br />
dieser Gespräche über einen Versuchsstop Kontakt aufzunehmen mit<br />
Deutschland, insbesondere mit mir, ohne seine Karten aufzudecken. Nach<br />
seiner Auffassung habe Chruschtschow seinen großen Coup, nämlich Kuba,<br />
nicht landen können, weil dies nicht ausgereicht habe, um den Amerikanern<br />
Angst zu machen. Infolgedessen verfolge Chruschtschow jetzt keine Politik<br />
in dieser Richtung. Seines Erachtens ziele Chruschtschows Politik zwar nicht<br />
auf eine Entspannung mit dem Westen, insgesamt doch aber auf eine ge-<br />
wisse Annäherung und auf Kontakte. Dies entspreche völlig Chruschtschows<br />
augenblicklicher Lage, da er innenpolitische Schwierigkeiten insbesondere<br />
auf dem Landwirtschaftssektor, aber auch in anderen Bereichen habe und<br />
das Verhältnis zu China getrübt sei. Schließlich und gerade im Zusammen-<br />
hang mit diesem letzten Punkt sei es Chruschtschow nicht gelungen, seine<br />
„Operation Afrika" erfolgreich zu machen. Es sei also normal, daß Chru-<br />
schtschow Kontakte mit dem Westen suche, und zwar auf verschiedenen<br />
Wegen. Er suche sie mit Amerika, er suche sie wahrscheinlich auch mit Groß-<br />
britannien, ohne daß die Briten hierüber bisher schon etwas gesagt hätten,<br />
und er suche sie nun auch mit den Deutschen. Mit den Franzosen habe er<br />
bislang so etwas nicht versucht.<br />
Die Frage sei, was im Interesse des Westens liege, zumal Chruschtschow,<br />
was sehr wichtig sei, den ersten Schritt tue. Da es Chruschtschow sei, der den<br />
ersten Schritt tue, sehe er, de Gaulle, im Prinzip keinen Grund, warum man<br />
solchen Kontakten und Gesprächen aus dem Weg gehen solle. Wenn ich<br />
glaubte, daß ich durch Gespräche von Kroll mit Chruschtschow über dessen<br />
eigentliche Absichten bei solchen Kontakten klarer sehen könne, so sehe<br />
er, de Gaulle, keinen Grund, dem aus dem Weg zu gehen. Wenn aller-<br />
dings Chruschtschow nach Bonn käme, dann wäre dies ein größeres und<br />
geradezu sensationelles Unternehmen. Aber wir hätten schon so viele<br />
russische Manifestationen gesehen, wie zum Beispiel anläßlich des Be-<br />
suches Chruschtschows bei Eisenhower in Camp David, anläßlich meines<br />
Moskauer Besuches, anläßlich Chruschtschows Besuch in Paris, dann die fehl-<br />
geschlagene Gipfelkonferenz und die Höflichkeitserweise Chruschtschows<br />
Kennedy, Macmillan und Papst Johannes XXIII. gegenüber, und nun, wie<br />
es scheine, bevorstehende Höflichkeitserweise mir gegenüber. Er betrachte<br />
dies als eine Reihe von russischen Manövern, die letzten Endes vielleicht<br />
auch ein Körnchen Wahrheit enthielten. Das Körnchen Wahrheit sei, daß<br />
Rußland sich keinen Krieg erlauben könne und daher wisse, daß es Frieden<br />
machen müsse.
Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> während seiner Absehiedsrede<br />
vor dein Deutschen Bundestag am 15. Okiober 1963<br />
Letztes Blatt<br />
der handschriftlichen Notizen<br />
iür die Absehiedsrede<br />
/ -V^^r -eyr
Konnul <strong>Adenauer</strong> bei seiner Rede im Afeneo, Madrid<br />
am 1 fi. Februar 1 9f>7
Ein zehnjähriger „Burgfrieden"? 225<br />
Ich warf ein, daß es eine Frage sei, ob man vom Westen her gesehen über-<br />
haupt auf der Grundlage eines etwa zehnjährigen Burgfriedens in der<br />
deutschen Frage verhandeln sollte.<br />
De Gaulle sagte, in Verhandlungen und noch mehr beim Abschluß von<br />
Vereinbarungen über die Deutschlandfrage zwischen der Sowjetunion und<br />
dem Westen, insbesondere mit der Bundesrepublik, könne es zwar einen<br />
Burgfrieden, eine Verlangsamung der Bösartigkeiten, vielleicht sogar eine<br />
gewisse Entspannung geben, doch glaube er nicht, daß eine echte Regelung<br />
überhaupt möglich sei, denn Deutschland werde niemals eine Trennung als<br />
endgültig hinnehmen, und die Russen würden niemals einer Wiederver-<br />
einigung zustimmen. Es bestehe also nur die Möglichkeit eines Modus<br />
vivendi, der ein menschlicheres Verhalten der Kommunisten in Ostdeutsch-<br />
land dem deutschen Volk gegenüber herbeiführen würde. Eine echte Eini-<br />
gung jedoch halte er in absehbarer Zeit für ausgeschlossen.<br />
Ich wies darauf hin, daß ich bei meinem Vorschlag im Jahre 1962 in erster<br />
Linie von menschlichen Gründen geleitet worden wäre. Die politischen<br />
Gründe für diesen Vorschlag seien darin zu suchen, daß ich mir von einem<br />
freien Leben in der sowjetischen Besatzungszone eine Stärkung der Wider-<br />
standskraft in Deutschland und Europa erhoffte. Natürlich sei damit weder<br />
die deutsche Frage noch die Ost-West-Auseinandersetzung beigelegt. Ich<br />
hätte aber einen Beitrag dazu leisten wollen, damit die Ost-West-Probleme<br />
außerhalb der deutschen Frage leichter lösbar seien, als wenn die deutsche<br />
Frage dabei eine so entscheidende Rolle spiele. Darüber hinaus sei ich der<br />
Auffassung, daß vielleicht in den nächsten zehn Jahren in der Sowjetunion<br />
Entwicklungen möglich wären, durch die das sowjetische Regime den west-<br />
lichen Begriffen näherkomme. Hinter all diesen Überlegungen stehe der<br />
Gedanke, daß der rotchinesische Druck die Sowjets auf die Dauer dazu<br />
zwingen werde, mit dem Westen bessere Beziehungen herzustellen. Ich sei<br />
mir völlig im klaren darüber, daß die Aussicht auf Erfolg sehr gering sei.<br />
Die Frage sei, welche Wirkung es auf das Ost-West-Verhältnis habe,<br />
erstens wenn derartige Kontakte stattfänden, zweitens wenn sie erfolglos<br />
blieben, drittens falls man sich auf solche Gespräche überhaupt nicht ein-<br />
lasse.<br />
Chruschtschow wisse natürlich, daß ich im Spätherbst zurücktreten würde.<br />
Ich fragte mich, warum Chruschtschow sich jetzt so unmittelbar vorher noch<br />
an mich wende. Die Erklärung dafür sei wahrscheinlich, daß Chruschtschow<br />
glaube, daß er mit Erhard als Nachfolger nie verhandeln könne, weil dieser<br />
sich nicht stark genug fühle, für das Ergebnis solcher Verhandlungen die<br />
Verantwortung zu übernehmen. Wenn es Chruschtschow ernst sei, sehe er<br />
wohl die einzige Aussicht, zu gewissen Ergebnissen zu gelangen, in Ge-
226 Die Meinung Kennedys<br />
sprächen mit mir. Es spiele wohl auch die Überlegung eine Rolle, daß<br />
Erhard sich nicht gleich bei Antritt seines Amtes mit der schweren Hypothek<br />
belasten könne, bei Verhandlungen mit den Russen in der Frage der Wie-<br />
dervereinigung zuviel nachgeben zu müssen, um diese herbeizuführen, wäh-<br />
rend ich, der sowieso zurücktreten würde, diese Belastung auf mich nehmen<br />
könne.<br />
De Gaulle bemerkte, Chruschtschow wisse genauso gut wie alle anderen,<br />
daß, auch wenn ich einmal aus meiner jetzigen Funktion ausgeschieden sei,<br />
dies nichts daran ändern werde, daß ich immer Herr <strong>Adenauer</strong> sein werde.<br />
Chruschtschow wisse, daß er ein wirklich großes und langfristiges Ver-<br />
handeln mit Deutschland nicht durchführen könne, ohne daß ich als Bundes-<br />
kanzler oder auch als Herr <strong>Adenauer</strong> dem zustimme.<br />
Ich fuhr fort, ich hätte diese Frage, allerdings nicht so ausführlich, auch mit<br />
Präsident Kennedy besprochen. Vielleicht täuschte ich mich, doch hätte ich<br />
das Gefühl gehabt, daß Kennedy zunächst nicht angenehm von dieser Sache<br />
berührt gewesen sei. Dennoch habe Kennedy erklärt, ich solle es tun. Ich<br />
hätte soeben einen Brief Kennedys erhalten, in dem dieser in versteckten<br />
Formulierungen erkläre, er habe sich die Sache noch einmal durch den Kopf<br />
gehen lassen und bitte mich nunmehr dringend, diesen Schritt zu tun. Es<br />
scheine, daß Kennedy durch die vorsichtige Reaktion Chruschtschows auf<br />
Kennedys Berlinrede dazu bewogen worden sei. Darin erblicke Kennedy<br />
wohl eine gewisse Neigung Chruschtschows, in dieser Frage einen Fortschritt<br />
zu machen.<br />
Ich sah mich jedoch gehindert, diesen Schritt zu unternehmen. Es wurde die<br />
Befürchtung geäußert, ich wolle diese Angelegenheit benutzen, um länger<br />
im Amt zu bleiben, und ich konnte deshalb nicht mit der erforderlichen<br />
Unterstützung rechnen.<br />
Im Laufe der Unterredung erklärte ich de Gaulle, daß ich hinsichtlich der<br />
Vereinigten Staaten erschreckt sei über die Zunahme des amerikanischen<br />
Isolationismus. Minister Krone sei vor kurzem in Amerika gewesen und<br />
habe mir erzählt, drei namhafte Senatoren hätten ihm dort erklärt, wenn<br />
Deutschland den Amerikanern nicht ihre Hähnchen abkaufe, sähen sie<br />
keinen Grund, warum sie ihre Soldaten länger hier lassen sollten. Ich hätte<br />
Kennedy gegenüber anläßlich seines Besuches in Deutschland vom Isola-<br />
tionismus gesprochen, und Kennedy habe zugegeben, daß dieser Isolationis-<br />
mus bei einigen führenden Politikern tatsächlich vorhanden sei. Kennedy<br />
habe mir Namen genannt, bei denen ich mir niemals eine isolationistische<br />
Tendenz hätte träumen lassen. Kennedy habe aber erklärt, daß er hiermit<br />
fertig würde.<br />
De Gaulle meinte, der heutige Isolationismus Amerikas sei nicht mehr mit
Der Isolationismus in Amerika 227<br />
dem früheren Isolationismus vergleichbar. Vor dem Kriege sei der Isola-<br />
tionismus eine Grundpolitik und eine gefühlsmäßige Grundeinstellung der<br />
Amerikaner gewesen, die der Auffassung gewesen seien, Europa solle in<br />
Krieg oder Frieden sehen, wie es zurechtkomme. Amerika aber solle sich<br />
aus allen Konflikten heraushalten. Dies sei eine tief verwurzelte Auffassung<br />
gewesen. Die Amerikaner hätten das im übrigen auch bewiesen, und das<br />
habe den Vormarsch Hitlers ermöglicht.<br />
Heute aber sei nach seiner Auffassung der Isolationismus nicht mehr von<br />
derselben Prägung. Die Amerikaner wüßten heute, daß Amerika in einem<br />
Weltdrama, das sich in Europa oder aber auf einem anderen Kontinent<br />
abspiele, nicht mehr beiseite stehen könnte, und wenn Kennedy erkläre, daß<br />
er seine Städte aufs Spiel setzen würde, so entspreche das sicherlich der<br />
heutigen allgemeinen Auffassung in Amerika. Die Frage des amerikani-<br />
schen Isolationismus manifestiere sich zwar nicht mehr in derselben Weise,<br />
mache sich aber dennoch bemerkbar. Er habe mir schon mehrfach dargelegt,<br />
daß im Laufe der Zeit mit der Entwicklung der modernen Waffen die<br />
Amerikaner immer mehr zu der Auffassung gelangten, die beste Art und<br />
Weise, Europa zu verteidigen, sei von Amerika aus. Die Amerikaner<br />
näherten sich insgesamt immer mehr dem Standpunkt, daß sie natürlich mit<br />
Europa gegen die Sowjetunion solidarisch seien, solange der Friede noch<br />
nicht eingekehrt sei, und daß sie auch eingreifen würden, wenn Europa an-<br />
gegriffen würde, daß sie dies aber von Amerika aus tun wollten mit den<br />
ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, wobei sie sich die Wahl des Tages,<br />
des Ortes und des Schauplatzes ihrer Beteiligung selbst vorbehalten wollten.<br />
Ich sprach de Gaulle noch einmal auf die Frage Kroll an, auf die Frage<br />
möglicher Kontakte von Botschafter a. D. Dr. Hans Kroll mit Chruschtschow.<br />
De Gaulle wollte mir hierzu am nächsten Tag präzise Antwort geben. Aber<br />
schon jetzt wolle er sagen: Wenn es nicht zum Krieg komme, werde eines<br />
Tages der Friede, das heißt auch der Friede mit der Sowjetunion, einkehren.<br />
Damit es Frieden geben könne, sei es natürlich notwendig, daß Rußland seine<br />
aggressive kommunistische Ideologie verliere, und nach seiner Meinung sei<br />
Rußland bereits dabei, diese Aggressivität aufzugeben. Was dann übrig-<br />
bleibe, sei Rußland. Mit dem Abstieg der aggressiven kommunistischen Ideo-<br />
logie sehe sich Rußland allmählich wieder Staaten wie Polen, Rumänien,<br />
Ungarn, Bulgarien, und mehr noch, den Ostdeutschen gegenüber, die wieder<br />
eine größere Selbständigkeit haben wollten. Hinzu kämen der Ärger mit den<br />
Chinesen und die innenpolitischen Schwierigkeiten. Auf der anderen Seite<br />
gebe es einen gewissen westlichen Zusammenhalt, der eine Eroberung des<br />
Westens unmöglich mache. Wenn die Entwicklung einmal soweit sei, dann,<br />
so glaube er, könne man zum Frieden kommen. Sein Wunsch sei, daß dieser
228 Politische Union im Augenblick nicht realisierbar<br />
Friede ein Friede europäischer Prägung sein solle. Heute aber habe der<br />
russische Kommunismus die osteuropäischen Satellitenstaaten und Ost-<br />
deutschland noch fest im Griff, und daher glaube er, daß ein Friede heute<br />
noch nicht möglich sei. Das schließe aber die Möglichkeit nicht aus, zu lokali-<br />
sierten Teilarrangements zu kommen, zu einer Verminderung des Streites<br />
und vor allem des kommunistischen Druckes auf Ostdeutschland. Solchen<br />
möglichen Arrangements widersetze Frankreich sich selbstverständlich nicht.<br />
Heute aber und noch für lange Zeit sei ein echter Friede nicht möglich, ob-<br />
schon er eines Tages, wenn die entsprechenden Bedingungen vorhanden<br />
seien, möglich werde. Bei zwischenzeitlichen Arrangements dürfe der<br />
Westen jedoch in keiner Weise auseinanderfallen. Gerade deshalb bedauere<br />
er es, daß nun Kennedy und Macmillan jeder für sich versuchten, getrennte<br />
Arrangements zu erzielen.<br />
Ich bemerkte, daß ich diese Gesamtbetrachtung für richtig hielte. Allerdings<br />
sei zu bemerken, daß die aggressive Richtung nicht allein dem russischen<br />
Kommunismus eigen sei, vielmehr habe der Nationalismus des russischen<br />
Volkes schon unter den Zaren einen aggressiven Anstrich gehabt.<br />
Anschließend kam ich auf die Frage Europa zu sprechen; ob im Augenblick<br />
zur Stärkung des Zusammenhaltes von Europa etwas getan werden könne.<br />
Die politische Union hielte ich im Augenblick allerdings nicht für realisier-<br />
bar. Angesichts der Lage in Großbritannien, Belgien und Holland glaubte<br />
ich, daß jede Besprechung über eine politische Union eher schaden als nützen<br />
könne. Denn ergebnislose Gespräche seien immer schädlich.<br />
De Gaulle teilte diese Meinung und bemerkte, der Versuch sei ja bereits<br />
unternommen worden, und dabei hätte sich gezeigt, daß die Partner in<br />
Wirklichkeit einfach nicht wollten. Seines Erachtens sei dieser Wille in der<br />
Zwischenzeit keineswegs größer geworden.<br />
Anschließend sprachen wir über die NATO. De Gaulle führte hierzu folgen-<br />
des aus: Frankreich habe darniedergelegen, sei materiell und moralisch zer-<br />
stört gewesen, insbesondere wegen des Zusammenbruchs im Jahre 1940,<br />
und die Zerwürfnisse, die wegen dieser Katastrophe sich eingestellt hätten,<br />
seien noch nicht überwunden. Hinzugekommen sei die Entkolonialisierung,<br />
die tiefe Wunden geschlagen habe. Außerdem habe sich Frankreich mit<br />
Ausnahme der letzten Jahre weder bevölkerungsmäßig noch wirtschaftlich,<br />
noch moralisch, noch national so entwickelt, wie es sich hätte entwickeln sol-<br />
len. Für Frankreich, aber auch für Europa, sei es wirklich eine absolute Not-<br />
wendigkeit, daß Frankreich sich wieder erhebe und wieder zu dem werde,<br />
was es einmal war, nämlich eine Macht. Werde Frankreich nicht zu einer<br />
Macht, dann werde es zerfallen, und was übrigbliebe, wäre ein Nichts.<br />
Dieser Katastrophe sei Frankreich schon bedenklich nahe gewesen. Damit
Frankreich und die NATO 229<br />
es aber eine Macht werde, sei es unerläßlich, daß Frankreich das Gefühl<br />
habe, seine ihm eigenen nationalen und internationalen Verantwortungen<br />
zu tragen, ganz besonders aber seine Verteidigung selbst wahrzunehmen,<br />
selbstverständlich im Rahmen des Bündnisses. In dieser Hinsicht sei die<br />
NATO katastrophal, weil sie genau das zerstöre, was er eben die nationale<br />
Verantwortung genannt habe. Ich hätte ja selbst erlebt, wie es mit der<br />
französischen Armee in Algerien gegangen sei. Wenn er, de Gaulle, jetzt<br />
diese Armee den Amerikanern übergeben würde, dann werde es niemals<br />
mehr eine französische Armee geben. Frankreich könne darauf aber weder<br />
im Hinblick auf seine nationalen noch auf seine internationalen Verpflich-<br />
tungen verzichten. Für Deutschland liege der Fall anders. Deutschland sei<br />
1940 nicht zusammengebrochen, ganz im Gegenteil. Zweitens aber sei<br />
Deutschland ganz unmittelbar und ganz direkt bedroht und sehe dieser<br />
Bedrohung jeden Tag ins Auge. Drittens sei Deutschland in zwei Teile<br />
geteilt und fühle diese Wunde täglich. Das mache es für die Deutschen<br />
lebenswichtig, unmittelbar abgedeckt zu sein. Deswegen betrachte Deutsch-<br />
land die NATO nicht in derselben Weise wie Frankreich. Das sei aber keine<br />
Katastrophe, denn dieser Unterschied in der Betrachtungsweise sei unver-<br />
meidlich. Eine Stärkung der NATO in ihrer augenblicklichen Form, mit<br />
anderen Worten, der amerikanische Oberbefehl über alle französischen<br />
Streitkräfte stehe im Widerspruch zu der Unsicherheit hinsichtlich der Art<br />
und Weise einer amerikanischen Kriegführung und im Widerspruch zu<br />
den nationalen Erfordernissen Frankreichs. Damit werde natürlich keines-<br />
wegs das Bündnis in Frage gestellt, und Frankreich bleibe Bündnispartner<br />
der Amerikaner und aller anderen im atlantischen Bündnis zusammen-<br />
geschlossenen Mächte. Die Organisation dieses Bündnisses erlaube es Frank-<br />
reich aber nicht, den Akzent auf die Integration zu legen.<br />
Ich erwiderte, ich verstünde fast alle Beweggründe des Generals. Ich müsse<br />
jedoch eindeutig darauf hinweisen, daß jedes Auseinanderrücken in der<br />
NATO Chruschtschow stärke. Ich predigte meinen Leuten immer wieder,<br />
jede außenpolitische Handlung müsse in erster Linie unter dem Gesichts-<br />
punkt betrachtet werden, ob sie Rußland stärke oder nicht. Das Zurückziehen<br />
der französischen Flotte werde sicher von den Russen als ein Zeichen innerer<br />
Schwäche der NATO gewertet. Es erhebe sich nun die Frage, was wichtiger<br />
sei. De Gaulle hätte seinerzeit wegen der Algerienkrise die Mittelmeerflotte<br />
der NATO entzogen. Dies hielte ich für erklärlich. Ich könne aber nicht<br />
sagen, ob die Gründe, die de Gaulle nunmehr genannt habe, so stark seien,<br />
daß sie den großen Nachteil aufwögen, der darin läge, daß die sowjetische<br />
Hoffnung auf einen Zerfall des Westens gestärkt werde.<br />
De Gaulle hielt dem entgegen, wenn auf die Dauer ein Land wie Frank-
230 De Gaulle: Reorganisation der NATO absolut notwendig<br />
reich nicht seine eigene Flotte habe, wenn diese Flotte einem anderen Land,<br />
nämlich dem amerikanischen Oberbefehl, unterstellt werde, sei dies ohne<br />
entsprechendes Gegengewicht untragbar.<br />
De Gaulle wiederholte seine Überzeugung, daß die Integration allmählich<br />
und eventuell ziemlich rasch zwar nicht zur Abrüstung, wohl aber zur Schwä-<br />
chung führe. Wenn das französische Volk sehe und wisse, daß seine Streit-<br />
kräfte in die Verfügungsgewalt eines anderen gegeben seien, werde man<br />
die größte Mühe haben, erforderliche Ausgaben und Einsparungen beim<br />
französischen Volk durchzusetzen. Das aber wäre eine schlechte Politik,<br />
schlecht auch im Hinblick auf das atlantische Bündnis.<br />
Deutschland habe nicht dieselben Beweggründe wie Frankreich, denn es<br />
befinde sich nicht in derselben Lage, weder geographisch noch strategisch noch<br />
politisch. Er bat mich eindringlich zu glauben, daß es nicht leicht wäre, die<br />
Franzosen zu den nötigen Ausgaben für Flugzeugträger, Zerstörer und<br />
Panzerdivisionen zu bewegen, wenn diese den Amerikanern zur Verfügung<br />
gestellt würden. Die jetzige Organisation der NATO habe große Nachteile<br />
für Frankreich.<br />
Er, de Gaulle, sei überzeugt, daß der Tag kommen werde, an dem eine<br />
Reorganisation der NATO absolut notwendig werde, wobei Frankreich<br />
und Deutschland eine eigene Verantwortung haben müßten, die militärisch<br />
gesehen dann wahrscheinlich sehr eng zu koordinieren sei. Selbstverständlich<br />
müsse es in diesem Bündnis auch die amerikanische Verantwortung geben,<br />
aber die Aufgaben der einzelnen Staaten müßten zum Wohle des Bünd-<br />
nisses aufeinander abgestimmt sein. Er sei überzeugt, daß ein System, das<br />
immer nur die Unterstellung unter den amerikanischen Oberbefehl zum<br />
Inhalt habe, eines Tages auch Deutschland unerträglich würde.<br />
Am Schluß der Unterredung kam das Gespräch kurz auf meinen Nachfolger.<br />
De Gaulle sagte, daß dies eine deutsche Angelegenheit sei und Frankreich<br />
nichts angehe. Er wolle mir jedoch nicht verhehlen, daß die deutsche Politik<br />
nach meinem Rücktritt für Frankreich und insbesondere für ihn, de Gaulle,<br />
ein Fragezeichen sein werde. Er denke dabei allgemein an die deutsche<br />
Politik.
Zeittafel 16<br />
19. 7.1963 Ministerpräsident Chruschtschow macht in einer Rede<br />
anläßlich des Besuches einer ungarischen Delegation in<br />
Moskau weitere Vorschläge für Teilmaßnahmen auf dem<br />
Gebiete der Abrüstung: Nichtangriffspakt zwischen<br />
NATO und Warschauer Pakt, Einfrieren der Rüstungs-<br />
haushalte, Einrichtung von Bodenbeobachtungsposten,<br />
Austausch von Vertretern zwischen den ausländischen<br />
Streitkräften in Deutschland, Verringerung der auslän-<br />
dischen Truppen in Deutschland. Schließlich müsse die<br />
Hauptfrage, die deutsche Frage, gelöst werden. Dies<br />
könne nur durch den Abschluß eines Friedensvertrages<br />
geschehen. Ein Separatvertrag wird von Chruschtschow<br />
nicht erwähnt.<br />
25. 7.1963 In Moskau wird ein Abkommen über die Einstellung<br />
der Kernwaffenversuche in der Atmosphäre, im Welt-<br />
raum und unter Wasser paraphiert.<br />
5. 8.1963 Die Außenminister der USA, Großbritanniens und der<br />
Sowjetunion unterzeichnen im Kreml in Anwesenheit<br />
des UNO-Generalsekretärs U Thant, Chruschtschows<br />
und Breschnews das am 25.7. 1963 paraphierte Ab-<br />
kommen über die Einstellung aller Kernwaffenversuche<br />
in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser.<br />
Dem Abkommen können alle Staaten beitreten.<br />
16. 8.1963 Das Bundeskabinett beschließt einstimmig, den Atom-<br />
teststop-Vertrag vom 5. 8.1963 zu unterzeichnen.<br />
19. 8.1963 Am 19. 8. unterzeichnen die deutschen Botschafter in<br />
London, Moskau und Washington für die Bundesrepublik<br />
Deutschland den Beitritt zum Vertrag, nachdem geklärt<br />
ist, daß die von der Sowjetzone geleistete Unterschrift<br />
keine Anerkennung ihrer Eigenstaatlichkeit bedeutet.<br />
21.9.1963 Abschiedsbesuch von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong> bei<br />
Staatspräsident de Gaulle in Rambouillet.<br />
15.10.1963 Rücktritt von Bundeskanzler <strong>Adenauer</strong>; feierliche Ver-<br />
abschiedung im Deutschen Bundestag.<br />
231
ANHANG
Die nachstehenden, für die Memoiren bestimmten Notizen<br />
hatte Bundeskanzler a. D. Dr. <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong><br />
einer Fernsehansprache zugrunde gelegt, die er am 14. Januar 1964<br />
aus Anlaß des ersten Jahrestages nach Unterzeichnung des<br />
deutsch-französischen Vertrages hielt<br />
235<br />
Am 22. Januar 1963 ist der deutsch-französische Vertrag von beiden Seiten<br />
unterzeichnet worden. Er ist in Kraft getreten am 2. Juli 1963, also vor<br />
sechs Monaten.<br />
Schon bei einem völkerrechtlichen Vertrag, der viel weniger umfassend ist<br />
als der deutsch-französische Vertrag, kann man nach Ablauf von so kurzer<br />
Zeit schwerlich ein Urteil fällen, ob man mit ihm zufrieden ist oder nicht.<br />
Wenn Sie die Frage stellen, ob ich mit dem Verhältnis zwischen Deutsch-<br />
land und Frankreich, wie es sich seit dem Abschluß des Vertrages entwickelt<br />
hat, zufrieden bin, so will ich trotzdem versuchen, diese Frage zu beant-<br />
worten.<br />
Ich möchte Ihnen aus der gleichzeitig mit dem Vertrage unterschriebenen<br />
„Gemeinsamen Erklärung" die wesentlichsten Teile vorlesen, damit Sie er-<br />
kennen, wie umfassend und daher schwierig der Vertrag ist, so daß es nicht<br />
verwunderlich ist, wenn in der kurzen Zeit noch nicht alles geschehen konnte.<br />
Es ist auch nicht verwunderlich, da es sich um die Beseitigung jahrhunderte-<br />
alter Gegensätze handelt.<br />
Die Schwierigkeiten sind nach meiner Meinung ganz wesentlich zurück-<br />
zuführen auf die Bürokratie der beiden Länder. Wer dabei größere<br />
Unterlassungssünden begangen hat oder - besser ausgedrückt - wer<br />
weniger schnell dem Geiste des Vertrages entsprechend bei den poli-<br />
tischen Vorgängen dieser Monate gehandelt hat, ist schwer zu entschei-<br />
den. Ich meine, man sollte aus einer solchen retrospektiven Betrachtung,<br />
das gilt für beide Länder, den Schluß ziehen, es in Zukunft immer besser<br />
zu machen.<br />
Daß es sich bei dem Vertrage um große Angelegenheiten handelt, geht aus<br />
der „Gemeinsamen Erklärung", die bei der Unterzeichnung des Vertrages<br />
ebenfalls von Frankreich und Deutschland unterzeichnet worden ist, her-<br />
vor.<br />
Lassen Sie mich einige Teile dieser Erklärung verlesen:<br />
„Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Dr. <strong>Konrad</strong> Aden-<br />
auer, und der Präsident der Französischen Republik, General de Gaulle,<br />
haben sich
236 Verhältnis der beiden Völker von Grund auf umgestaltet<br />
in der Überzeugung, daß die Versöhnung zwischen dem deutschen und dem<br />
französischen Volk, die eine Jahrhunderte alte Rivalität beendet, ein ge-<br />
schichtliches Ereignis darstellt, das das Verhältnis der beiden Völker zuein-<br />
ander von Grund auf neugestaltet,<br />
angesichts der Tatsache, daß insbesondere die Jugend sich dieser Solidarität<br />
bewußt geworden ist und daß ihr eine entscheidende Rolle bei der Festi-<br />
gung der deutsch-französischen Freundschaft zukommt,<br />
in der Erkenntnis, daß die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den<br />
beiden Ländern einen unerläßlichen Schritt auf dem Wege zu dem ver-<br />
einigten Europa bedeutet, welches das Ziel beider Völker ist,<br />
mit der Organisation und den Grundsätzen der Zusammenarbeit zwischen<br />
den beiden Staaten, wie sie in dem heute unterzeichneten Vertrag nieder-<br />
gelegt sind, einverstanden erklärt."<br />
Sie sehen, das Verhältnis der beiden Völker soll von Grund auf umgestaltet<br />
werden. Das geht nicht schlagartig von heute auf morgen, das erfordert<br />
Zeit.<br />
Wie absolut notwendig im Interesse der Freiheit beider Völker und von<br />
ganz Westeuropa, ja der ganzen Welt dieser Vertrag gewesen ist, zeigen<br />
noch nachträglich die Erklärungen, die Chruschtschow gegenüber dem<br />
Führer der französischen Sozialisten, Herrn Guy Mollet, machte, der, be-<br />
gleitet von anderen französischen Sozialisten, Chruschtschow Ende Oktober<br />
1963 in Moskau aufgesucht hat. Über das Gespräch, das er und seine Beglei-<br />
tung mit Herrn Chruschtschow gehabt haben, hat Herr Guy Mollet am<br />
Donnerstag, dem 9. Januar 1964, hier in Bonn vor der Deutschen Gesell-<br />
schaft für Auswärtige Politik berichtet.<br />
Er hat ausgeführt, daß er und seine Freunde an mehreren Tagen, insgesamt<br />
etwa dreizehn Stunden, mit Chruschtschow gesprochen haben und daß die<br />
Besprechung der deutschen Fragen drei Stunden davon in Anspruch genom-<br />
men habe. Herr Chruschtschow hal anächst den französischen Herren klipp<br />
und klar erklärt, daß in der Berlinfrage und in der Frage der Zone eine<br />
Änderung nicht möglich sei. Er hat ferner ausgeführt, er sei der Über-<br />
zeugung, die Entwicklung der Dinge werde dazu führen, daß die Bundes-<br />
republik sich Sowjetrußland anschließen werde.<br />
Er hat weiter Mollet gefragt, ob Frankreich nicht zu seiner früheren Hal-<br />
tung - der Politik eines Bündnisses zwischen Frankreich und Rußland
Eine Frage der gesamten Zukunft unseres Volkes 237<br />
gegen Deutschland - zurückkehren wolle und bereit sei, eine neue sowjet-<br />
russisch-französische Entente zu schließen.<br />
Ich möchte hier keinen falschen Eindruck über die Haltung der französischen<br />
Herren entstehen lassen. Sie waren erschüttert über die Ausführungen<br />
Chruschtschows, und Herr Mollet hat in seinem Vortrag in Bonn erklärt,<br />
jede französische Regierung, gleichgültig, wie sie zusammengesetzt sei,<br />
werde unverbrüchlich auf dem Boden des deutsch-französischen Vertrages<br />
stehen.<br />
Eine gute Außenpolitik muß gegründet sein auf Tatsachen, nicht nur auf<br />
gefühlsmäßigen Erwägungen. Diese Tatsachen, die dem Abschluß des<br />
deutsch-französischen Vertrages zugrunde liegen, sind ganz klar: Deutsch-<br />
land und Frankreich sind Nachbarn für immer. Der sowjetrussische kommu-<br />
nistische Koloß ist weit nach dem Westen Europas vorgestoßen und un-<br />
mittelbarer Nachbar von Westeuropa und insbesondere von Deutschland<br />
geworden. Das Schicksal Deutschlands wird das Schicksal Frankreichs sein<br />
und das Schicksal Frankreichs wird das Schicksal Deutschlands sein. Daher<br />
ist der deutsch-französische Vertrag gegenüber der Bedrohung durch die<br />
große sowjetische Macht eine Lebensfrage für Deutschland und für Frank-<br />
reich.<br />
Deutschland und Frankreich handeln, wenn sie dem Vertrag entsprechend<br />
sich verhalten, ihn immer weiter ausgestalten und durchführen, für den<br />
Frieden und die Freiheit in Europa und in der Welt.<br />
Noch ein Wort lassen Sie mich hinzufügen. Ohne die Aussöhnung zwischen<br />
Frankreich und Deutschland wäre weder die Schaffung der EWG noch eine<br />
politische europäische Union noch atlantische Bündnisse wie NATO mög-<br />
lich.<br />
Ich bitte Sie, betrachten Sie diesen ganzen Fragenkomplex nicht als eine<br />
Tagesfrage, sondern als eine Frage der gesamten Zukunft unseres Volkes,<br />
als eine Frage von größter Bedeutung.
238<br />
Rede von Bundeskanzler a. D. Dr. <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong><br />
im Ateneo in Madrid am 16. Februar 1967<br />
Über europäische Geschichte, über europäische Kultur zu sprechen, würde<br />
gerade in Spanien so verlockend sein, weil Spanien eine große Geschichte<br />
hat, weil es Jahrhunderte hindurch mit den übrigen europäischen Ländern<br />
durch Politik, durch Kunst und Kultur auf das engste verbunden war, weil<br />
es europäische Kultur weithin ausgestrahlt hat.<br />
Aber die erste Hälfte dieses Jahrhunderts hat eine Entwicklung gebracht,<br />
die die Freiheit der europäischen Völker und damit die europäische Kultur<br />
in ihrem innersten Bestand bedroht, die eine völlige Entmachtung Europas,<br />
aller seiner Staaten, zur Folge haben kann.<br />
Darum möchte ich sprechen von dieser Gefahr und von dem, was wir tun<br />
müssen, um Europa zu retten.<br />
Wenn ich von Europa spreche, so meine ich damit alle in Europa liegenden<br />
Staaten, mit Ausnahme Sowjetrußlands. Sowjetrußland, ohne seine west-<br />
wärts liegenden Satellitenstaaten, ist ein Großkontinent für sich.<br />
Wenn man von der Einigung Europas spricht, so kann man damit nicht an<br />
eine Vereinigung mit Sowjetrußland denken in der Art, wie die übrigen<br />
europäischen Staaten miteinander verbunden werden müssen. Sowjetruß-<br />
land liegt teils in Europa, teils in Asien. Es ist mit seinen 22 Millionen qkm<br />
der Fläche nach der größte Staat der Erde, mehr als doppelt so groß wie<br />
Rotchina oder wie die Vereinigten Staaten. Eine Vereinigung der euro-<br />
päischen Länder mit Sowjetrußland würde einem Aufgehen Europas in<br />
Sowjetrußland gleichzusetzen sein, eine Vereinigung nur mit dem westlich<br />
vom Ural liegenden Teil Sowjetrußlands würde sofort die Frage aufwerfen,<br />
was dann mit den in Asien liegenden Gebieten Sowjetrußlands werden<br />
solle, ob man etwa die Sowjetunion teilen wolle? Wir Europäer denken<br />
nicht daran, der SU etwas Derartiges zuzutrauen. Die Einigung Europas<br />
kann also nur die übrigen Länder Europas umfassen. Sie sind es auch, die<br />
in der größten Gefahr schweben, ihre Freiheit zu verlieren.<br />
Die Gefahr, in der die europäischen Völker schweben, wird klar, wenn man<br />
die Verteilung der Macht auf der Erde prüft und dabei feststellen muß, mit<br />
welcher Schnelligkeit der Verlust der europäischen Länder an Macht schon<br />
fortgeschritten ist.<br />
Ich werde versuchen, in einigen Sätzen die Machtverteilung in der Welt zu<br />
Beginn dieses Jahrhunderts, also etwa um 1900, zu schildern und dem die<br />
Lage in der Welt um 1960 gegenüberzustellen.
Die Welt von 1900 und 1960 239<br />
Um 1900 wurde das politische Geschehen der Welt von Europa aus geleitet.<br />
Die europäischen Großmächte Großbritannien, Frankreich, Deutschland,<br />
Österreich-Ungarn, Italien, Spanien und andere europäische Länder waren<br />
maßgebend für den Lauf dieser Politik. Die Vereinigten Staaten hatten zu<br />
Beginn dieses Jahrhunderts keine Außenpolitik. Das zaristische Rußland<br />
war am Geschehen in Europa wohl interessiert, aber es hatte für sich allein<br />
keinen bestimmenden Einfluß auf die Geschichte Europas. Die großen<br />
Völker in Asien und Afrika, wie Indien, Japan, China und andere, beschäf-<br />
tigten sich kaum mit europäischen Angelegenheiten, oder sie waren euro-<br />
päische Schutzgebiete oder Kolonien.<br />
Auch die europäischen Völker hatten Differenzen untereinander, aber sie<br />
hatten immer doch auch ein Empfinden und ein Gefühl für die Bedeutung<br />
Europas und hüteten sich davor, diese Bedeutung Europas durch ihre Politik<br />
zu beeinträchtigen.<br />
Und nun die Machtverteilung auf der Erde sechzig Jahre später, etwa um<br />
1960? An Macht und Einfluß stehen nunmehr an der Spitze die Vereinigten<br />
Staaten von Nordamerika. Sie haben eine Bevölkerungszahl von 179,3<br />
Millionen, ein Gebiet von 9,3 Millionen qkm. Sie haben eine Truppenstärke<br />
von insgesamt 2,5 Millionen Mann. Ihnen folgt Sowjetrußland. Es hat ein<br />
Gebiet von 22,4 Millionen qkm. Es ist der bei weitem größte Staat der<br />
Erde. Seine Bevölkerungszahl ist 210 Millionen. Seine Streitkräfte betragen<br />
2,7 Millionen Mann. Diesen beiden Riesenländern folgt als dritte Super-<br />
macht Rotchina. Ich muß hier betonen, daß bei Rotchina die Zahlenangaben<br />
zum Teil auf Schätzungen beruhen. Rotchina hat eine Fläche von 9,7 Mil-<br />
lionen qkm, etwas mehr als die Vereinigten Staaten und viel weniger als<br />
die Hälfte der Fläche von Sowjetrußland. Seine Bevölkerung schätzt man<br />
auf ca. 630 Millionen, seine Truppen auf 3 Millionen Mann.<br />
Wie sieht es in Europa aus? Sein gesamtes Gebiet, abgesehen von dem<br />
sowjetrussischen Teil, ist klein, insgesamt etwa 4,9 Millionen qkm. Aber<br />
Europa ist sehr dicht besiedelt, im Jahre 1960 von 425 Millionen Menschen.<br />
Für die Schätzung des Wertes der Bevölkerung möchte ich Ihnen den Anteil<br />
Europas, der Vereinigten Staaten und der restlichen Welt an der indu-<br />
striellen Weltproduktion anführen. Im Jahre 1960 war der Anteil Europas<br />
an der Weltproduktion 27 Prozent, der Anteil der Sowjetunion 18 Prozent,<br />
derjenige der Vereinigten Staaten 33 Prozent und derjenige der restlichen<br />
Welt 22 Prozent.<br />
Wenn man auch an der materiellen Produktion die geistige Produktion<br />
nicht ohne weiteres ablesen kann, so kann man doch aus der immensen<br />
Produktion Europas auf eine den Europäern eigene große geistige Kraft<br />
schließen. Die körperliche und geistige Arbeit, die in Europa geleistet wird,
240 Gefahr für Europa<br />
ist für das Gedeihen und die Entwicklung der gesamten Welt unentbehr-<br />
lich.<br />
Gegen Ende des großen Krieges trat ein neuer Faktor auf, der wie kein<br />
anderer die Machtverhältnisse in der Welt bestimmt und damit auch den<br />
politischen und wirtschaftlichen Einfluß der Mächte oder Mächtegruppen.<br />
Das ist die Verwendung der Atomkraft im Kriege in ihrer unvorstellbaren<br />
Zerstörungsfähigkeit und weiter die Entwicklung der Trägermittel für diese<br />
schreckliche Waffe, seien es nun Raketen oder Flugzeuge. Zwei von den drei<br />
Supermächten, die Vereinigten Staaten und Sowjetrußland, verfügen über<br />
ein riesiges Arsenal an nuklearen Sprengsätzen, an Trägermitteln für den<br />
Einsatz der Sprengsätze über Meere und Kontinente hinweg. Frankreich<br />
besitzt als einzige kontinental-europäische Macht eine atomare Rüstung, die<br />
aber nicht sehr groß ist. Das gleiche gilt von Großbritannien. Rotchina baut<br />
eine Nuklearmacht auf. Ihre jetzige Stärke können wir nicht zuverlässig<br />
schätzen, ebensowenig wie wir zuverlässig beurteilen können, wie schnell<br />
sie in Rotchina weiter aufgebaut werden kann. Zwischen den beiden Welt-<br />
mächten, den Vereinigten Staaten und Sowjetrußland, finden nun Verhand-<br />
lungen statt mit dem Ziele, die Produktion und den Besitz solcher Waffen<br />
zum ausschließlichen Privileg Sowjetrußlands und der Vereinigten Staaten<br />
zu machen. Darin liegt die größte Gefahr für die übrigen Völker in der<br />
ganzen Welt, insbesondere aber für das produktiv so außerordentlich wert-<br />
volle Europa, die Gefahr, politisch und wirtschaftlich machtlos und einfluß-<br />
los zu werden. Wegen seiner für die Welt unentbehrlichen Produktionskraft<br />
stehen die europäischen Länder, steht Europa in Gefahr, die Beute von<br />
Gegensätzen zwischen den Weltmächten oder infolge seiner geographischen<br />
Lage und seiner dichten Besiedlung im Kampfe zerstört zu werden. Die<br />
Gefahr für Europa ist viel größer, als die meisten Menschen sich vorstellen.<br />
Die Entwicklung seit dem letzten Kriege, insbesondere die Entwicklung der<br />
atomaren Waffen, und in ihrem Gefolge die Verhandlungen zwischen<br />
Sowjetrußland und den Vereinigten Staaten können für die europäischen<br />
Völker das Ende ihres politischen und wirtschaftlichen Einflusses bedeuten.<br />
Sie zwingen daher Europa zu einer politischen Einigung. Die Supermächte<br />
können über den Widerspruch eines einzelnen europäischen Landes hinweg-<br />
gehen. Die Stimme eines geeinten Europa muß von ihnen auch im eigenen<br />
Interesse beachtet werden.<br />
Was ist bisher geschehen, um unser Ziel, eine politische Einigung Europas<br />
zu erreichen? Ich beschränke mich bei der Beantwortung dieser Frage auf<br />
die Zeit nach 1945, obwohl schon in den zwanziger Jahren viele die Not-<br />
wendigkeit eines europäischen Zusammenschlusses erkannt hatten. Ich denke<br />
dabei an Briand. Ich erinnere mich meiner eigenen Überlegungen, die mich
-VH^/ ^7^W& tty^T^ 1 -^^^<br />
^sAt^tf<br />
-J^iAt-t*^^ -TU**» J^^U.<br />
J^^L^^(^U^^ ft
n<br />
^z^y ^?uz&&?<br />
/^^^V^ TÄ^^C/^<br />
^J-vistcv*<br />
Der Weg zur europäischen Einigung 241<br />
aus dem Erlebnis des Ersten Weltkrieges, an dessen Ende Deutschland völlig<br />
isoliert, ohne Freunde dastand, zu der Erkenntnis führten, daß Deutschland<br />
und Frankreich zusammenfinden müßten, um eine Einigung der europäischen<br />
Staaten vorzubereiten und zu ermöglichen, wenn Europa Glück und Ge-<br />
deihen finden solle. 1946 hat Winston Churchill in Zürich die Vereinigten<br />
Staaten von Europa und enge Partnerschaft zwischen Frankreich und<br />
Deutschland gefordert. Im Oktober 1948 traf ich zum ersten Mal mit Robert<br />
Schuman, dem damaligen französischen Außenminister, zusammen, der im<br />
Mai 1950 den Plan einer europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl<br />
vorschlug. Sie wurde im April 1951 Wirklichkeit. Die Tage des Scheiterns<br />
der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft im Jahre 1954 gehören zu den<br />
tragischsten Stunden Europas nach dem Kriege, weil die Europäische Ver-<br />
teidigungsgemeinschaft, wäre sie zustande gekommen, uns damals schon die<br />
politische Einigung Europas gebracht haben würde. Nach ihrem Scheitern<br />
mußte von vorne begonnen werden.<br />
Die im März 1957 unterzeichneten „Römischen Verträge" brachten dann<br />
die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Europäische Atomgemein-<br />
schaft, denen die sechs Vertragspartner der Montanunion angehören. Diese<br />
Verträge, die ihre große Bedeutung auf dem wirtschaftlichen, zum Teil auch<br />
auf dem politischen Gebiete haben, sind von den sechs Partnern abgeschlos-<br />
sen worden in dem Bewußtsein, daß diese Verträge nicht die europäische<br />
politische Einigung ersetzen könnten.<br />
Allerdings hat sich schon 1950 bei den Verhandlungen über die Montan-<br />
union und später auch bei den EWG-Verhandlungen gezeigt, daß Groß-<br />
britannien aufgrund seiner Verbindungen zu den Commonwealth-Ländern<br />
nicht bereit und in der Lage war, einem echten Anschluß an Europa, mit<br />
der Übernahme aller damit verbundenen Pflichten, zuzustimmen.<br />
Sie wissen, daß der englische Premierminister Wilson zur Zeit mit den ein-<br />
zelnen Regierungen der sechs EWG-Staaten über die Bedingungen des Bei-<br />
tritts Großbritanniens in die EWG verhandelt. Wir müssen das Ergebnis<br />
dieser Verhandlungen abwarten. Eintritt in die EWG ist aber nicht dasselbe<br />
wie die Schaffung einer europäischen politischen Union. Ich möchte das sehr<br />
nachdrücklich betonen und ferner betonen, daß wir die politische Union vor<br />
allem brauchen.<br />
Aufgrund der Bonner Erklärungen der sechs Regierungschefs vom<br />
18. Juli 1961, mit der eine Kommission zur Ausarbeitung eines europäischen<br />
politischen Statuts eingesetzt wurde, entstand der sogenannte Fouchet-Plan I.<br />
Im Januar 1962 lag ein neuer Entwurf vor, Fouchet-Plan II, bei dem eine<br />
Einbeziehung und Unterstellung der schon bestehenden wirtschaftlichen<br />
europäischen Institutionen unter die politische Gemeinschaft vorgesehen
242 Handeln, Anfangen ist die Hauptsache<br />
war. In diesem Punkt wurde der Plan später revidiert. Die Außenminister<br />
der Sechs haben sodann im April des gleichen Jahres über den neugefaßten<br />
Fouchet-Plan II in Paris verhandelt. Vier der sechs Außenminister stimmten<br />
ihm zu. Die Vertreter Hollands und Belgiens verlangten für ihre Zustim-<br />
mung die sofortige Einbeziehung Großbritanniens in die Verhandlungen.<br />
Um die dadurch eingetretene Stockung zu überwinden, hat der französische<br />
Staatspräsident im Einvernehmen mit dem deutschen Bundeskanzler dem<br />
damaligen italienischen Ministerpräsidenten, der turnusmäßig dem Kreis<br />
der Regierungschefs präsidierte, vorgeschlagen, die sechs Regierungschefs<br />
zur Beratung und Beschlußfassung nach Rom einzuladen. Italien lehnte ab,<br />
auf diesen Vorschlag einzugehen.<br />
Seit dem Jahre 1962 ruhen die Verhandlungen über die europäische poli-<br />
tische Union, aber der Gedanke der europäischen Einigung und damit die<br />
damalige Vorlage ist nicht tct. Dafür hat die Entwicklung seit 1962 reich-<br />
lich gesorgt. Ich meine, es müßte jedem, der an verantwortlicher Stelle steht,<br />
im Laufe dieser Jahre klargeworden sein, wie groß die Gefahr für Europa<br />
ist, und daß Europa nicht mehr die Zeit hat, geruhsam abzuwarten, bis viel-<br />
leicht einmal die perfekte Lösung, die allen Partnerstaaten gleichermaßen<br />
gefiele, zustande kommt. In unserer Epoche dreht sich das Rad der Geschichte<br />
mit ungeheurer Schnelligkeit. Wenn der politische Einfluß der europäischen<br />
Länder weiterbestehen soll, muß gehandelt werden. Wenn nicht gleich die<br />
bestmögliche Lösung erreicht werden kann, so muß man eben die zweit-<br />
oder drittbeste nehmen. Wenn nicht alle mittun, dann sollen die handeln,<br />
die dazu bereit sind. Ich glaube, daß Frankreich und Deutschland den Kern<br />
der politischen Union Europas in Zusammenarbeit bilden können. Man<br />
sollte nicht allzu großen Wert auf die juristische Form eines solchen Zu-<br />
sammenschlusses legen. Ob nun eine Föderation oder Konföderation ent-<br />
steht, oder welche Rechtsform es immer sein mag: Handeln, Anfangen ist<br />
die Hauptsache. Ich bin nicht ohne Hoffnung. Gerade die letzten Wochen<br />
haben gezeigt, daß der deutsch-französische Vertrag, neu belebt, von beiden<br />
Partnern genutzt, ein Instrument sein kann, die europäische politische Eini-<br />
gung voranzubringen.<br />
Unser Ziel kann - das ist meine feste Überzeugung - nicht ein Europa der<br />
Sechs bleiben. Auch Spanien muß dazukommen. Spanien muß wegen seiner<br />
geographischen Lage, wegen seiner Geschichte, seiner Tradition, seines un-<br />
ersetzlichen Beitrags zur europäischen Kultur ein wesentlicher Bestandteil<br />
auch des kommenden geeinten Europa sein.<br />
Aber auch nach Osten müssen wir blicken, wenn wir an Europa denken. Zu<br />
Europa gehören Länder, die eine reiche europäische Vergangenheit haben.<br />
Auch ihnen muß die Möglichkeit des Beitritts gegeben werden. Europa muß
Kein Gegensatz zu USA 243<br />
groß sein, muß Kraft haben, muß Einfluß haben, um seine Interessen in der<br />
Weltpolitik zur Geltung bringen zu können.<br />
Was seit einiger Zeit in Rotchina vor sich geht, ist, so glaube ich, eine letzte<br />
ernste Mahnung für Europa.<br />
Was dort auch geschehen mag, es wird eine ernste Bedrohung für die<br />
Sowjetunion sein und auch für das Rußland westlich des Ural. Die Gefahr<br />
für Europa, die aus dem Fernen Osten herüberleuchtet, ist wahrscheinlich<br />
viel näher, als die meisten von uns glauben. Als ich noch Bundeskanzler<br />
war, habe ich mich immer wieder mit dem Problem Sowjetrußland-Rot-<br />
china beschäftigt, und zwar aufgrund von Gesprächen, die ich bei meinem<br />
Besuch in Moskau im Jahre 1955 mit Chruschtschow hatte; Chruschtschow<br />
hielt schon damals die chinesische Gefahr für sehr groß und nahm sie sehr<br />
ernst.<br />
Die durch die moderne Waffentechnik verursachte Überwindung auch sehr<br />
weiter Entfernungen bringt die Gefahren, die im Fernen Osten vorhanden<br />
sind, uns unheimlich schnell nahe. Ich glaube, eine Karte würde zeigen, daß<br />
die Entfernungen des Gebiets, in dem die Chinesen den nuklearen Krieg<br />
vorbereiten, zu den europäischen Großstädten, in der Luft gemessen, er-<br />
schreckend wenig Sicherheit mehr bedeuten, wenn man sich den Aktions-<br />
radius der modernen Fernlenkwaffen vor Augen hält. Nach Zeitungsnach-<br />
richten hat die amerikanische Luftwaffe in den letzten Tagen die Entwick-<br />
lung eines Flugzeuges in Auftrag gegeben, das jeden Punkt der Erde inner-<br />
halb einer Stunde erreichen soll.<br />
Man darf nicht glauben, daß die politische Einigung Europas uns in Gegen-<br />
satz zu den Vereinigten Staaten bringen würde. Das Gegenteil ist der Fall.<br />
John Foster Dulles und sein Nachfolger, Staatssekretär Herter, haben immer<br />
wieder gedrängt, daß die politische Einigung Europas zustande käme. Die<br />
Interessen Europas und die der Vereinigten Staaten sind nicht immer iden-<br />
tisch, und die europäischen Staaten müssen durch die Einigung Europas in<br />
die Lage versetzt werden, auch ihre Interessen zur Geltung zu bringen. Das<br />
Wesentliche und Grundsätzliche, die Erhaltung der Freiheit und des Frie-<br />
dens als die höchsten Güter der Menschheit, sind in den Vereinigten Staaten<br />
und in Europa in gleicher Weise Ziel der Politik.<br />
Lassen Sie mich zum Schluß zusammenfassend noch einmal eindringlich hin-<br />
weisen auf die außerordentliche Gefährlichkeit der politischen Epoche, in<br />
der wir leben. Die Gefährlichkeit beruht einerseits in der Schnelligkeit, mit<br />
der sich umwälzende Machtverschiebungen vollzogen haben und noch voll-<br />
ziehen. Sie liegt weiter in dem Vorhandensein von Supermächten, deren<br />
Bestehen die Gefahr in sich birgt, daß die übrigen Mächte zu mehr oder<br />
weniger Bedeutungslosigkeit verurteilt werden, sie werden Werkzeuge des
244 Die amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen über einen Atomsperrvertrag<br />
Willens der ganz Großen. Sie liegt schließlich in der Unübersehbarkeit der<br />
Entwicklung Rotchinas.<br />
Diese Gefährlichkeit der Lage, die außerordentliche Schnelligkeit der Ent-<br />
wicklungen, zwingt Europa zu schnellem, entschlossenem Handeln, zwingt<br />
es zur schnellen politischen Einigung, um seine besonderen Interessen zu<br />
wahren, und damit seine Existenz als Faktor des Weltgeschehens zu er-<br />
halten.<br />
Wir sollten aber nicht nur diesen Zwang zum Handeln sehen, sondern auch<br />
die Chance, mit unserem Handeln Erfolg zu haben. Es ist zum Beispiel er-<br />
mutigend zu beobachten, wie sich die immer noch im Werden und Ent-<br />
wickeln begriffene wirtschaftliche Zusammenfassung europäischer Länder<br />
zum Besten Europas ausgewirkt hat. Wenn die europäischen Länder oder<br />
auch nur ein großer Teil von ihnen in einer politischen Union geeint sind,<br />
wird ihre Stimme in der Weltpolitik gehört werden auch in den Fragen,<br />
die mit der nuklearen Waffe und der Verwendung der Atomkraft für fried-<br />
liche Zwecke zusammenhängen.<br />
Die Verhandlungen, die zur Zeit zwischen den Vereinigten Staaten und der<br />
Sowjetunion geführt werden, sind für Europa, für alle Länder Europas<br />
lebenswichtig. Ein nuklearer Krieg würde ein Flächenkrieg sein, der Europa<br />
wegen seiner großen Bevölkerungsdichte am meisten und verheerendsten<br />
treffen würde. In Europa wohnen im Durchschnitt 89 Menschen auf einem<br />
qkm, gegenüber 10 Menschen je qkm in der Sowjetunion, 21 Menschen je<br />
qkm in den Vereinigten Staaten von Amerika sowie 70 Menschen je qkm<br />
in Rotchina.<br />
Europa will helfen, die Gefahr eines nuklearen Krieges zu beseitigen. Ehe<br />
Bindungen erfolgen, muß aber Europa wissen, worum es sich handelt: Im<br />
Interesse Europas ist es aber nicht möglich, ja geradezu absurd, daß nur<br />
nichtnukleare Mächte kontrolliert werden sollen, nukleare Mächte aber<br />
nicht. Wir können nicht kontrollierte Objekte der herrschenden nuklearen<br />
Staaten werden.<br />
Zu den gegenwärtigen Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten<br />
und der Sowjetunion wegen der Nichtverbreitung von Atomwaffen ist noch<br />
folgendes zu sagen: Im Jahre 1954 auf der Londoner Neunmächte-Konfe-<br />
renz hat sich die Bundesrepublik Deutschland gegenüber acht Mächten ver-<br />
pflichtet, keine Atomwaffen herzustellen, sie hat sich verpflichtet, sich einer<br />
Kontrolle der Innehaltung dieser Verpflichtung durch die anderen Mächte,<br />
mit denen die Bundesrepublik Deutschland diesen Vertrag geschlossen<br />
hat, zu unterstellen. Der Vertrag ist geschlossen worden. Es ist eine Be-<br />
hörde mit dem Sitz in Brüssel geschaffen worden, die diese Kontrolle wahr-<br />
nimmt. Der Vertreter der Vereinigten Staaten bei dieser Behörde hat die
Der Geist dieses Planes 245<br />
Zufriedenheit der USA mit der Art der Durchführung dieser Kontrolle<br />
erklärt.<br />
Warum wollen die Vereinigten Staaten auf das Verlangen der Sowjet-<br />
union nach einer Kontrolle aller nichtnuklearen Mächte durch die Sowjet-<br />
union eingehen? Warum stellt die Sowjetunion ein derartiges, vollkommen<br />
unberechtigtes Verlangen? Nun, als der dänische Ministerpräsident Krag im<br />
vergangenen Jahr im Kreml mit Kossygin die Frage des damals schon dis-<br />
kutierten Vertrages besprochen hat, erklärte ihm Kossygin unverblümt, ihn<br />
interessiere an diesem Vertrag nur die Unterschrift der Deutschen. Der<br />
Grund ist nach Angabe deutscher Stellen für wissenschaftliche Forschung<br />
klar. Sowjetrußland will über das gesamte atomare Gebiet in Deutschland<br />
die Kontrolle erhalten, weil es damit die Kontrolle jeder Herstellung von<br />
atomarer Kraft in der Bundesrepublik erhält und damit bei der rapiden<br />
Steigerung der Verwertung von Atomkraft im wirtschaftlichen Leben auch<br />
die Kontrolle in größtem Umfang über die deutsche Wirtschaft.<br />
Die Deutschen würden dadurch in wirtschaftliche Abhängigkeit von der<br />
Sowjetunion geraten und nicht nur die Deutschen, sondern große Teile von<br />
Westeuropa. Das würde das Ende eines freien geeinten Europa sein.<br />
Von welchem Geiste dieser Plan getragen ist, zeigen folgende Bestimmun-<br />
gen, die der Vertrag, soweit bisher erkennbar, haben soll:<br />
„Die Kontrolle der Einhaltung und Durchführung des Vertrages soll da-<br />
durch gesichert werden, daß sich nichtnukleare Staaten mit ihrer Unter-<br />
schrift verpflichten, ihre friedliche Atomforschung einer weltweiten Kon-<br />
trolle zu unterstellen."<br />
„Änderungen des Vertrages können auf einer Konferenz aller Unter-<br />
zeichnerstaaten mit Stimmenmehrheit, allerdings nicht gegen die Stimme<br />
eines Atomstaates, beschlossen werden."<br />
Das bedeutet also eine Herrschaft der sogenannten nuklearen Staaten über<br />
die ganze Welt, und zwar auch über die Wirtschaft der übrigen Welt. Wenn<br />
man sich vor Augen hält, daß nach der wohlbegründeten Ansicht der euro-<br />
päischen Wissenschaftler nach einigen Jahren, etwa nach zehn Jahren, elek-<br />
trischer Strom durch Atomkraft zu einem Drittel der Kosten hergestellt wer-<br />
den kann, zu dem der elektrische Strom unter Verwendung von Kohle oder<br />
öl herzustellen ist, so wird klar, daß hier beabsichtigt ist, die Herrschaft der<br />
sogenannten nuklearen Staaten über alle anderen Staaten dieser Welt auf-<br />
zurichten.<br />
Bemerkenswert ist, daß amerikanische Wissenschaftler an deutsche Wissen-<br />
schaftler herangetreten sind, um diese zu überzeugen, daß die Sowjetunion<br />
durch eine ihr zufallende Kontrolle keinen Einfluß auf das Wirtschaftsleben<br />
in Deutschland und in Europa erhalten würde.
246 So schnell wie möglich eine europäische politische Union schaffen<br />
Nichts ist bezeichnender für die ganze Lage, als daß die Sowjetunion für<br />
sich die Kontrolle in größtem Umfange fordert, aber jede Kontrolle der<br />
Sowjetunion ablehnt.<br />
Die Europäer stehen in Gefahr, unter die Kontrolle der Russen hinsichtlich<br />
der Herstellung atomarer Kraft für friedliche Zwecke zu kommen. Diese<br />
Gefahr zeigt, wie dringend nötig die Schaffung einer europäischen politi-<br />
schen Union für alle europäischen Länder ist. Darum muß alles getan<br />
werden, so schnell wie möglich ein europäisches Statut, eine europäische<br />
politische Union zu schaffen, an deren Stimme auch die Superstaaten und<br />
das Weltgewissen nicht achtlos vorübergehen können.
GESAMTREGISTER<br />
Personen- und Sachregister erschließen alle vier Bände<br />
der <strong>Erinnerungen</strong> von <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong>:<br />
I (1945-1953), II (1953-1955), III (1955-1959), IV (1959-1963),<br />
wobei auch die neben den Seiten (n. S.) stehenden Bildtafeln erfaßt sind.
Abs, Hermann, II: 143, 145-147, 152<br />
Acheson, Dean, I: 114-116, 120, 254,<br />
262-265, 267, 303, 307, 333, 362-364,<br />
378, 411 f., 416, 446, n. S. 449, 456 f.,<br />
469, 488, 513-515, 518, 523-525, 527,<br />
531-533, 551; II: 74, 104, 109, 117,<br />
119, 174, 368; IV: 80, 85, 90, 92 f.,<br />
101, 119<br />
<strong>Adenauer</strong>, August, I: 511<br />
<strong>Adenauer</strong>, Gussie, I: n. 8. 16, 20, 21,<br />
38,51<br />
<strong>Adenauer</strong>, Hans, I: 511<br />
<strong>Adenauer</strong>, <strong>Konrad</strong>in, I: 19<br />
<strong>Adenauer</strong>, Lola, I: n. S. 16<br />
<strong>Adenauer</strong>, Lotte, I: n. S. 16<br />
<strong>Adenauer</strong>, Max, I: 15<br />
Albers, Johannes, I: 61<br />
Allard, Jacques, III: 404<br />
Alphand, Herve, I: 460 f.; IV: 120, 172<br />
bis 174<br />
Altmeier, Peter, I: 227, 228<br />
Anderson, Robert B., III: 540<br />
Arndt, Adolf, I: 285; II: 172<br />
Arnold, Karl, I: 229; II: 490, 543, 545;<br />
III: 106 f.<br />
Attila, I: 316<br />
Attlee, Clement, I: 491; II: 206<br />
Aumeran, Adolphe, II: 293 f.<br />
Auriol, Vincent, I: 118, 428<br />
Avner, Gershon, II: 148<br />
Baade, Fritz, I: 256<br />
Bacon, Paul, IV: 155<br />
Baker, Noel, II: 103<br />
Ball, George W., IV: 90, 111, 154 f.,<br />
189, 199, 204 f.<br />
Bao Dai, III: 201<br />
Barnick, Johannes, III: 444<br />
Barraclough, Sir John, I: n. S. 32, 35<br />
bis 38, 196<br />
Barth, Heinrich, IV: 104<br />
Barzel, Rainer, III: 547<br />
Bech, Joseph, I: 428, 437, n. S. 449; II:<br />
328, n. S. 368<br />
Bechtoldt, Heinrich, III: 195<br />
Becker, Gurt, III: 551<br />
Becker, Max, III: 104<br />
Beethoven, Ludwig van, IV: 35<br />
PERSONENREGISTER<br />
Bell, George K. A., I: 73<br />
Ben Bella, Mohammed Achmed, III: 116<br />
Ben Gurion, David, II: 161; IV: 30, 32,<br />
n. 8. 32, 33-39<br />
Berard, Armand, I: 336, 444 f., 486, 517;<br />
II: 110-112, 116<br />
Berija, Lawrentij P., II: 221, 456; III:<br />
184<br />
Beveridge, Lord William Henry, I: 72<br />
Bevin, Ernest, I: 93-95, 98, 103, 104,<br />
110, 111, 117-119, 129-131, 133, 205,<br />
252, 261, 262, 362-365, 378, 434, 435,<br />
439, 493-495<br />
Beyen, J. W., I: n. S. 449; II: 277, 281,<br />
285, 328, 333 f., 346, n. S. 368<br />
Bidault, Georges, I: 93, 94, 110, 111,<br />
118, 119, 301, 439, 565, 571; II: 194,<br />
236-238, 246, 253, 256, 262 f., 365,<br />
375; III: 20, 340, 403<br />
Bismarck, Otto von, I: 43, 280, 549; II:<br />
195;III: 67<br />
Blank, Theodor, III: 71, 246, 493<br />
Blankenhorn, Herbert, I: 218 f., 233,<br />
235, 251, 256, 263, 327, 486, 519; II:<br />
107, 116, 226 f., 310, 321, 325, 495;<br />
III: 37, 160; IV: 65, 85, 104<br />
Bleek, Karl-Theodor, III: 4&9<br />
Blessing, Karl, III: 539-541<br />
Blücher, Franz, I: 226, 232, n.S.240,<br />
483, 528 f.; II: 184; III: 67, 73, 87 f.,<br />
106<br />
Böckler, Hans, I: 31, 66, 250<br />
Böhm, Franz, II: 139, 144 f., 147, 150<br />
bis 152; III: 551<br />
Böx, Heinrich, I: 342<br />
Bohlen, Charles, II: 547; IV: 114<br />
Bolz, Lothar, III: 89 f.<br />
Bott, Hans, III: 489<br />
Brandt, Willy, IV: 19, 77, 151, 156<br />
Braun, Sigismund von, IV: 104<br />
Brentano, Heinrich von, 1:327; 11:385,<br />
418,427 f., 431, 489 f., n. S. 497, 510 f.,<br />
522, 533-536, 543, 546; III: 49, n. S.<br />
64, n. 8. 65, n. S. 80, 82-85, 87 f., 102,<br />
118, 120-123, 138 f., 181, 225 f., 257,<br />
274-276, 309, 325, 327, 329 f., 332,<br />
351, 363, 380 f., 390, 424, 436, 461,<br />
499, 515, 537 f.; IV: 13-15, 20, 30, 40,
250 Personenregister<br />
65, 67, 70, 78, 85 f., 89-90, 104-109,<br />
111, 154, 192<br />
Breschnew, Leonid, IV: 231<br />
Briand, Aristide, I: 210; II: 20, 288;<br />
IV: 240<br />
Brisch, Ulrich, I: 27<br />
Bruce, David, I: 460, 513; II: 278; III:<br />
401-403<br />
Brüning, Heinrich, I: 438, 500; II: 288;<br />
III: 507<br />
Bulganin, Nikolai A., II: 437, 471, 474<br />
bis 477, 488 f., 496-500, n. S. 496, n.<br />
S. 497, 503-508, n. S. 508, 510, 516<br />
bis 518, 522, 524, 526 f., 530-538, 542<br />
bis 546, 548-551, 555; III: 35, 44 f.,<br />
94, 110, 113, 123, 128-130, 134, 149 f.,<br />
153 f., 156, 160, 163, 165 f., 168, 174,<br />
178, 184 f., 187, 192, 208, 226, 244,<br />
249, 337, 344, 347 f., 353-361, 363 bis<br />
366, 368, 371 f., 374-376, 380, 462, 469<br />
Bundy, Mc George, IV: 214, 223<br />
Bunn, Edward, I: 580 f.<br />
Burgiba, Habib, III: 340, 399, 401<br />
Buron, Robert, IV: 155<br />
Byrnes, James F., I: 89, 93, 94, 102 bis<br />
106,439; III: 305<br />
Carstens, Karl, III: 424; IV: 20, 91,<br />
104, 141, 214 f.<br />
Gartier, Raymond, II: 478<br />
Castro, Fidel, IV: 199<br />
Cattani, Attillio, IV: 158 f.<br />
Chaban-Delmas, Jacques, III: 326<br />
Chaput de Saintonge, I: 163, 218<br />
Chruschtschow, Nikita, II: 437, 474, 476,<br />
489, n. S. 497, 498, 503 f., n. S. 508,<br />
510, 512, 514 f., 517-533, 539-543,<br />
545-551, 554 f.; III: 35, 94, 110-113,<br />
123, 125, 128-132, 134, 152 f., 156,<br />
170, 174, 176, 178, 184 f., 188, 191 f.,<br />
244, 320-322, SS5, 354, 357, 368,<br />
371 f., 374-376, 380-382, 420, 427,<br />
431, 437-439, 445, 447-450, 454-460,<br />
463 f., 469-471, 478, 529 f.; IV: 11 bis<br />
13, 16-20, 22, 25 f., 32, 36-38, 40-45,<br />
48-50, 52, 55, 58, 60 f., 70, 94 f., 97 f.,<br />
101 f., 107-109, 112 f., 117, 120-124,<br />
131 f., 135-138, 151, 155, 159, 167,<br />
186-188, 190, 203, 216, 218-220, 223<br />
bis 227, 229, 231, 236 f., 243<br />
Churchill, Sir Winston, I: 40, 91, 95,<br />
133, 136, 177, 210, 211, 240, 346, 354,<br />
355, 490 f., 500, 502, 505-512, n. S. 560;<br />
II: 16, 113, 204-214, 222, 224, 228,<br />
238, 240, 288 f., 305, 310, 312, 321,<br />
440; III: 13-15, 21 f., 327; IV: 111,<br />
241<br />
Cillien, Adolf, I: 72, 73; III: 493, 545<br />
Clay, Lucius D., I: 77, 155, 218; IV: 114<br />
Conant, James, I: 558, 576, n. S. 576;<br />
II: 223 f., 439; III: 91<br />
Cooper, John Sherman, I: 416<br />
Coste-Floret, Alfred, II: 294<br />
Coty, Rene, III: 403 f., 422, 489<br />
Courcel, Geoffroy de, IV: 104<br />
Couve de Murville, Maurice, III: n. S.<br />
81, 224 f., 415 f., 420 f., 424, 431; IV:<br />
15 f., 20, 55, 58, 65, 69 f., 78, 83, 85,<br />
89, 100, 104, 107 f., 110, 112, 118, 125,<br />
141-143, 148, 156, 175, 213, 217<br />
Daladier, Edouard, II: 173, 288<br />
Davies, Clement, II: 49<br />
Debre, Michel, III: 524 f., IV: 15 f., 20,<br />
47, 49, 51, 55, 59, 62, 69-78, 85-87,<br />
118, 132 f.<br />
Dehler, Thomas, I: 232, n. S. 240; II:<br />
184, 426; III: 65-73, 75-77, 80, 82 f.,<br />
85-88, 106<br />
Delcasse, Theophile, I: 550<br />
Dibelius, Otto, II: 42 f.; III: 98, 440<br />
Dieckmann, Johannes, II: 38<br />
Diehls, Rudolf, I: 280, 281<br />
Dillon, Douglas C, IV: 22, 40, 117<br />
Dobrynin, Anatoly F., IV: 216 f.<br />
Dönitz, Karl, I: 85<br />
Döpfner, Julius, III: 440<br />
Döring, Wolfgang, III: 87<br />
Douglas, Sholto, I: 64, 65<br />
Dowling, Walter C: IV: 91<br />
Drummond, Roscoe, III: 60<br />
Dulles, Allan, III: 211-213, 477<br />
Dulles, John Foster, I: 211, 245, 551 bis<br />
558, 568-572, 574-576, n. S. 576; II:<br />
205, 225-227, 240-242, 248, 252 f.,<br />
256, 259-264, 278, 295-297, n. S. 304,<br />
308-313, 323 f., 327 f., 335-339, 342,<br />
344, 346 f., 349, 354, n. S. 368, 375,<br />
377, 443 f., 446, 455-462, 465, 467 f.,<br />
471 f., 475, 478, 481-484, 490, 494 f.,<br />
523 f., 526 f., 556; III: 21, 49, 51 f.,<br />
56-59, n. S. 80, 92-94, 97-103, 136,<br />
144, 160-166, 168-170, 174, 177, 189,<br />
197, 200, 206-208, 217 f., 220-222,225,<br />
232 f., 247, 250, 275, 302 f., 305-307,<br />
309 f., 322, 327 f., 334, 336, 338 f.,
341 f., 344, 346, 386-388, 392 f., 401,<br />
417-420, 422, 427, 432, 448, 450, 453,<br />
462, 471-474, 476-479, n. S. 480, 482,<br />
499 f., 525, 529, 533, 537-540; IV: 42,<br />
59 f., 93, 101 f., 136, 139, 167, 207, 243<br />
Dunn, James C, II: 74, 76<br />
Ebert, Friedrich, II: 37; III: 489<br />
Ebert, Friedrich jun., II: 37<br />
Eckardt, Felix von, II: 465-467; III:<br />
444, 533; IV: 20, 154<br />
Eden, Sir Anthony, I: n.S.449, 500, 502,<br />
506-509, 515, 524 f., 530-533, 565; II:<br />
74, 76, 103, 107, 109, n. S. 161, 239 f.,<br />
246-248, 253, 256, 260, 264, 305, 307<br />
bis 313, 315, 321, n. S. 321, 323, 327<br />
bis 332, 335, 338-342, 344, 348 f., 351,<br />
353, 368, n. S. 368, 375, 377, 388, 440,<br />
462-466, 470, 476 f., 488, n. S. 496,<br />
523, 526; III: 22, 35, 37-39, 41-46,<br />
54, 102, 118, 123 f., 129, 133, 177, 197,<br />
217 f., 220, 222, 225, 263 f., 302; IV:<br />
111<br />
Ehard, Hans, I: 150<br />
Ehlers, Hermann, II: 38, 43<br />
Eichler, Willi, I: 142<br />
Einaudi, Luigi, III: 519<br />
Eisenhower, Dwight D., I: 28, 29, 84,<br />
109 f., 399, 417, 453, 455, 521, 551 bis<br />
553, 557, 564-566, 568 f., n. S. 576,<br />
577; II: 188, 193, 203-206, 210 f., 213,<br />
217, 221, 223-225, 229-232, 241, 263,<br />
354, 360, n. S. 369, 440, 443 f., 455,<br />
460f., 471, 473-476, 484-486, 488,496,<br />
n. S. 496, 522-526, 547; III: 21, 56,<br />
59, n. S. 65, 92 f., 99, 102, 144, 156 f.,<br />
160 f., 165, 171, 173, 175, 207-209,<br />
211, 213, 233, 243, 245-250, 275, 294,<br />
303 f., 307 f., 321, 332, 334, 336, 338 f.,<br />
386 f., 392, 400, 427, 481, 544; IV: 11<br />
bis 13, 23-28, 30, 36 f., 41, 43, 48 bis<br />
50, 52, 58, 61, 72 f., 77, 165, 173, 207,<br />
222, 224<br />
Eisler, Gerhart, II: 46<br />
Elizabeth II., Königin von England, I:<br />
523; II: 532<br />
Encke, Hans, I: 28<br />
Engels, Friedrich, II: 519; III: 109, 385<br />
Erhard, Ludwig, I: 209, 232, n. S. 240,<br />
250, 256; III: 181 f., 490, 492, 494 bis<br />
496, 508, 515, 517-551; IV: 90, 214,<br />
217, 225 f.<br />
Erler, Fritz, II: 395, 404; III: 201 f.<br />
Personenregister 251<br />
Etzdorf, Hasso von, IV: 20<br />
Etzel, Franz, III: 498 f., 509, 515, 517,<br />
527,533,541,551; IV: 90<br />
Euler, August Martin, III: 79, 81<br />
Fanfani, Amintore, IV: 71, 91, 150 f.,<br />
153, 158-160, 162, 195 f.<br />
Faure, Edgar, I: 522, 524; II: 282, n. S<br />
496<br />
Faure, Maurice, III: 324-332<br />
Fauvet, Jacques, III: 396, 400<br />
Finletter, Thomas K., IV: 80, 98<br />
Flanders, Ralph E., II: 345 f.; III: 203<br />
Foertsch, Hermann, I: 414, 415<br />
Fontanet, Joseph, IV: 154<br />
Fouchet, Christian, IV: 117, 134 f., 150<br />
bis 153, 158, 178, 193, 195, 241 f.<br />
Francois-Poncet, Andre, L: 234, n. S.<br />
240, n. S. 241, 256, 269 f., 275, 304 f.,<br />
317 f., 320-324, 335, 350, 352 f., 355,<br />
361, 370, 373, 380 f., 383, 388, 399 bis<br />
405, 438, 450, 474, 479-485, 519; II:<br />
73, 91, 109, 114, 116 f., 119-122, 188,<br />
281,315,382<br />
Fricke, Otto, III: 493, 495<br />
Friede, Dieter, IV: 97<br />
Friedensburg, Ferdinand, I: 221<br />
Friedländer, Ernst, III: 252 f., 483<br />
Fulbright, William J., III: 244 f., 474<br />
Gaillard, Felix, III: 323, 325, 332, 339<br />
bis 342, 344, 397-401, 403, 405<br />
Gaitskell, Hugh, III: 219-222, 285 f.,<br />
288 f.; IV: 116, 186,209<br />
Galen, Clemens August Graf, I: 29<br />
Gandhi, Indira, IV: 204<br />
Gasperi, Aleide de, I: n. S. 449; II: 281;<br />
III: 259 f., 266<br />
Gaulle, Charles de, I: 34, 41, 210, 316.<br />
483, 502; II: 173, 276; III: n. 8.336,<br />
n. S. 337, 396, 399, 405-415, 417-435,<br />
437-439, 457, 481, 496 f., 518; IV:<br />
11 f., 15, 17-21, 23, 25-27, 36, 40-51,<br />
53-68, 70-75, 78, 81-87, 91, 95 f., 99<br />
bis 110, 112, n.S.113, 115, 118-133,<br />
135-141, 143-150, 155 f., 158-174, 176<br />
bis 184, 188-190, 192, 194-211, 214,<br />
217, 220-231,235<br />
Georg VI., König von England, I: 509 f.,<br />
523<br />
Gerstenmaier, Eugen, III: 120, 492, 494,<br />
496, 498, 502, 509 f., 512 f., 537, 539,<br />
547, 551
252 Personenregister<br />
Globke, Hans, II: n. S. 497, 530; III:<br />
75, 497 f., 517, 524, 549<br />
Goebbels, Josef, I: 189; III: 107, 444<br />
Görlinger, Robert, I: 27, 29, 37<br />
Goethe, Johann Wolf gang von, IV: 35<br />
Goldkuhle, Gertrud, I: 38<br />
Goldmann, Nahum, II: 137-139, 144 bis<br />
153, 155 f., 161; IV: 32<br />
Gollancz, Victor, I: 72<br />
Gollwitzer, Helmut, II: 420<br />
Gomulka, Wladislaw, III: 229 f.<br />
Grandval, Gilbert, I: 301, 517-519<br />
Green, William, III: 244<br />
Greve, Otto, I: 217<br />
Grewe, Wilhelm, III: 37, 43 f., 46; IV:<br />
17,91, 153 f.<br />
Gromyko, Andrej, I: 393; II: 49-51,<br />
496, n. 5. 497; III: 123, 148, 455, 474;<br />
IV: 116, 124, 134, 152, 175, 185 f., 188<br />
Gronchi, Giovanni, III: 259, 264 f.<br />
Grotewohl, Otto, I: 131, 477; II: 32-39,<br />
41-45, 52-57, 62, 66, 249, 269, 422;<br />
III: 47, 465<br />
Gruenther, Alfred M, II: 346, 424, 524;<br />
III: 152, 206, 243,245<br />
Hallstein, Walter, I: 337, 446, n. S. 449,<br />
459 f., 514, 517, 519 f.; II: 74, 116 f<br />
119, 139, 152, 183 f., 275 f., 281, 286<br />
310 f., 356, 515, 517 f., 546; III: 129<br />
n. S. 209, 267-273, 382, 520, 541; IV<br />
56, 61, 106, 129, 148, 159, 162, 181<br />
208, 216<br />
Hammarskjöld, Dag, III: 237 f., 240<br />
IV: 30<br />
Harriman, William Averell, I: 334; III<br />
171-174; IV: 89<br />
Hassel, Kai-Uwe von, III: 492, 494,<br />
497, 513, 543<br />
Hausenstein, Wilhelm, I: 427, 428; II:<br />
290, 298, 324, 447<br />
Haußmann, Wolfgang, III: 104<br />
Hays, George P., 1:317,360,361; II: 73<br />
Hearst, William Randolph, II: 437<br />
Heath, Edward, IV: 89, 113, 116, 153,<br />
155, 189, 208<br />
Hedergott, Winfrid, III: 67<br />
Heine, Fritz, I: 142, 219<br />
Heinemann, Dannie, II: 157 f., 162; III:<br />
160, 171<br />
Heinemann, Gustav, I: 232, 373, 374<br />
Hellwege, Heinrich, I: 232<br />
Hellwig, Fritz, II: 428<br />
Henderson, William Watson, I: 309,<br />
492-495<br />
Henssler, Fritz, I: 142<br />
Hermes, Andreas, I: 55<br />
Herriot, Edouard, I: 136, 530; II: 173<br />
Herter, Christian, III: 21, 322, 477,<br />
525 f., 530, 538; IV: 30, 73 f., 243<br />
Herwarth, Hans von, I: 263; III: 82<br />
Heusinger, Adolf, III: 206, 211, 299,<br />
442<br />
Heuss, Ernst Ludwig, III: 488<br />
Heuss, Theodor, I: 154, n. S. 224, 226,<br />
228, 231, 414, 415, 465; II: 35, 136,<br />
173, 179 f., 182-185, 194, 429; III: 88,<br />
121, 138, 483-493, n. S. 496, n. S. 497,<br />
499-504, 514, 517, 525, 537, 541, 544,<br />
549<br />
Higgins, Marguerite, II: 493<br />
Hindenburg, Paul von, III: 488, 507<br />
Hitler, Adolf, I: 14, 15, 83, 84, 90, 188<br />
205, 206, 549, 587; II: 67, 81 f., 155,<br />
157, 161, 166, 175, 199, 260, 264, 322,<br />
435, 506, 508, 510, 514 f., 540; III:<br />
184, 192, 322 f., 382, 384, 453, 457;<br />
IV: 35, 227<br />
Höcherl, Hermann, III: 493, 496-498,<br />
524,527,539,541, 543-549<br />
Höpker-Aschoff, Hermann, I: 160 f.; II:<br />
173, 175, 182<br />
Hoffmann, Johannes, I: 301; II: 428<br />
Holzapfel, Friedrich, I: 55<br />
Home, Alec Douglas, IV: 68, 89, 112,<br />
134, 152, 175, 189<br />
Hoogen, Matthias, III: 108, 547, 551<br />
Hoover, Herbert Clark, I: 107, 108,<br />
406-409, 411, 416, 422,566<br />
Ho-tschi-Minh, II: 309<br />
Hoyer-Millar, Sir Frederick, II: 305 bis<br />
307, 439; III: 198<br />
Humphrey, George, I: 567, 570<br />
Humphrey, Hubert H., III: 285, 474<br />
Hyles, R. L., I: 20<br />
Hynd, John Bums, I: 205<br />
Iljitschew, Iwan, III: n. S. 352<br />
Ismay, Lord Hastings Lionel, III: 334<br />
Iwan der Schreckliche, III: 443<br />
Jacobsen, Frode, II: 193<br />
Jacquot, Pierre E., III: 509<br />
Jäger, Richard, III: 107 f.<br />
Jansen, Josef, II: 290; IV: 104, 150, 195<br />
Jessup, Philip, II: 49
Johannes XXIIL, IV: 186, 224<br />
Johaud, Edmond, III: 404<br />
Johnen, Wilhelm, III: 493<br />
Johnson, Leon, III: 206<br />
Johnson, Lyndon B., II: 458; IV: 90,<br />
101, 114, 132<br />
Josephthal, Giora, II: 148<br />
Joxe, Louis, III: 341, 424; IV: 16<br />
Juin, Alphonse, III: 224<br />
Kabanow, Iwan, II: 498<br />
Kaganowitsdi, Lasar M., III: 462<br />
Kaiser, Jakob, I: 98, 203, 221, 232, n.<br />
S. 240, 289<br />
Kalbitzer, Hellmut, II: 422<br />
Kant, Immanuel, III: 281<br />
Karl der Große, I: 318<br />
Kellog, Frank Billings, II: 20<br />
Kennan, George, II: 124; III: 143-147,<br />
157, 337, 474 f., 506<br />
Kennedy, Jacqueline, IV: 99<br />
Kennedy, John F., I: 408; IV: n. S. 49,<br />
60, 64, 72, 77 f., 80 f., 85, 88-102, 106<br />
bis 109, 111-113, 117, 120, 122, 124,<br />
126-128, 132, 134, 138 f., 146 f., 149,<br />
154, 161, 164 f., 173 f., 185-189, 202,<br />
206, 214 f., 217-219, 221-224, 226 bis<br />
228<br />
Kennedy, Joseph P., I: 408, 409<br />
Kennedy, Robert, IV: 136, 151<br />
Kidd, Coburn, II: 472<br />
Kiesinger, Kurt Georg, II: 490, n.S.508;<br />
III: 492<br />
Kingsbury Smith, Joseph, I: 311-315,<br />
337, 394<br />
Kingsley-Martin, Basil, III: 288-292<br />
Kirkpatrick, Sir Ivone, I: 350, 354, 365,<br />
388, 391, 434, 435, 453 f., 475, 480 f.,<br />
488, 492, 518; II: 73, 91, 93, 107, 114,<br />
439<br />
Kishi, Nabusuke, IV: 31<br />
Kissinger, Henry A., IV: 100 f., 102<br />
Klaiber, Manfred, II: 184<br />
Knowland, William F., II: 458; III: 285<br />
Köhler, Erich, I: 231, 287, 290-293<br />
Koenig, Pierre, I: 160, 161; II: 242<br />
Kohler, Floyd, IV: 91, 153<br />
Kopf, Hinrich Wilhelm, I: 65, 77, 99;<br />
11:90<br />
Kossygin, Alexej, IV: 245<br />
Kraft, Waldemar, III: 72<br />
Krag, Jens Otto, IV: 245<br />
Kraus, Herbert Hermann Otto, II: 157 f.<br />
Personenregister 253<br />
Kraus, Hertha, II: 157<br />
Krekeler, Heinz, I: 406-408, 413; II:<br />
226, 345, 444, 495; III: 60, 78, 97, 99,<br />
172, 206<br />
Kroll, Hans, III: 441, 455; IV: 137,<br />
223 f., 227<br />
Krone, Heinrich, III: 492, 496-498, 509,<br />
524, 527 f., 531-533, 534, 536, 539 bis<br />
549; IV: 226<br />
Kumykin, Pawel N., III: 381<br />
Kunze, Johannes, II: 428<br />
Kusnetzow, Wassilij, IV: 189<br />
Kusterer, Hermann, IV: 59, 70, 80, 101,<br />
119<br />
Lahr, Rolf, III: 370, 380 f.<br />
Lange, Halvard, III: 141, 250<br />
Laniel, Joseph, II: 365<br />
Lattre de Tassigny, Jean Joseph-Marie,<br />
1:84<br />
Lavaux, Gaston, III: 332<br />
Laves, Hans-Jürgen, I: 210<br />
Lawrence, David, III: 60<br />
Leacacos, John Peter, I: 342<br />
Lebon, Pierre, II: 294<br />
Lehr, Robert, I: 77, 99, 194-196, 200;<br />
II: 184<br />
Lemmer, Ernst, I: 203; III: 445<br />
Lemnitzer, Lyman L., IV: 175, 182, 189<br />
Lenin, I: 95, 570; II: 202, 452, 483, 519,<br />
532 f., 543; III: 109-111, 183 f., 241,<br />
349, 381, 385<br />
Lensing, Lambert, III: 493<br />
Lenz, Friedrich, I: 519 f.<br />
Lilje, Hanns, III: 98<br />
Lingham, John, I: 220<br />
Lippmann, Walter, III: 203, 346, 459,<br />
463<br />
Lloyd, Selwyn, III: 129, 302, 468,470f.;<br />
IV: 13<br />
Löns, Josef, I: 98<br />
Longden, Gilbert, II: 193<br />
Lovestone, Jay, III: 175<br />
Lucet, Jean, IV: 104, 141<br />
Lübke, Heinrich, III: 551; IV: 11, 112<br />
Lüdemann, Hermann, I: 203, 204<br />
Lüders, Marie Elisabeth, II: 431<br />
Lukaschek, Hans, I: 232<br />
Luns, Joseph, IV: 159, 178<br />
McCloy, John, I: n.S.240, 251, 256,<br />
257, 268, 270, 277, 279-281, 303, 304,<br />
332-334, 350-355, 357, 360, 365, 366,
254 Personenregister<br />
368-373, 378, 388, 396-398, 402, 403,<br />
409-416, 452, 454-457, 459, 468, 475,<br />
480-483, 485, 487-489, 518-520, 558,<br />
573; II: 36, 47, 91-93, 105-109, 114,<br />
116, 119 f.; Ill: 173; IV: 43<br />
MacMahon, Arthur Henry, III: 336<br />
Macmillan, Harold, II: 463, 476, 526;<br />
III: 54, 56, 302, 305 f., 417, 419 f.,<br />
433, 468-472, 480 f., n. S. 481; IV:<br />
13, 17 f., 23 f., 26 f., 41, 43, 46, 48-50,<br />
68, 71, 78, 88-91, 94, 109, 113, 123 f.,<br />
126, 129 f., 134 f., 138, 156, 158, 163<br />
bis 165, 186, 188 f., 201 f., 204 f., 208,<br />
213, 215, 220, 224, 228<br />
McNamara, Robert, IV: 117, 185, 199 f.,<br />
216<br />
McNarney, Joseph T., I: 103<br />
Madariaga, Salvador de, II: 211<br />
Maier, Reinhold, III: 493<br />
Maillard, Pierre, IV: 104<br />
Malenkow, Georgij M., I: 570; II: 212,<br />
437, 456, n. S. 508, 543; III: 152, 170,<br />
174,354,462<br />
Maltzan, Vollrath Freiherr von, II: 447;<br />
111:421<br />
Mann, Thomas, III: 86<br />
Mansfield, Mike, I: 588; III: 203<br />
Mao Tse-tung, II: 458<br />
Marshall, George Gatlett, I: 110-112,<br />
114-120, 122-125, 131, 134, 135, 183,<br />
208, 209, 234, 237, 244, 245, 247, 254,<br />
284, 311, 315, 333, 372, 412, 456, 494;<br />
II: 336; III: 15, 172<br />
Marshall, John Ross, IV: 155<br />
Martini, Paul, I: 228; III: 120<br />
Martino, Gaetano, II: 328, n. S. 368;<br />
III: 141, 250<br />
Marx, Franz, I: 216<br />
Marx, Karl, I: 45, 200, 201, 207, 210,<br />
222; II: 452, 519, 532; III: 109, 111,<br />
385,391, 455<br />
Marx, Wilhelm, I: 319<br />
Massu, Jacques, III: 404<br />
Mayer, Daniel, II: 293<br />
Mayer, Jean, III: 425; IV: 17, 59, 70,<br />
80, 101, 119<br />
Mayer, Rene, I: 558, 565, 571, 580; II:<br />
193 f., 294, 365<br />
Meany, George, III: 171, 175-177, 276<br />
Mellies, Wilhelm, II: 417<br />
Mende, Erich, III: 71, 87, 104 f.<br />
Mendes-France, Pierre, II: 271-294,<br />
307, 309, 311-313, 315 f., n. S. 320,<br />
n. S. 321, 324 f., 327 f., 330-333, 340,<br />
342, 345-349, 357, 363-365, n. S. 368,<br />
370, 373-377, 381 f., 384, 425; III: 23,<br />
166, 262<br />
Menzel, Walter, I: 160, 161, 218-220;<br />
II: 178,425<br />
Menzies, Robert Gordon, IV: 155<br />
Merchant, Livie, II: 485<br />
Merkatz, Hans Joachim von, II: 431<br />
Messmer, Pierre, IV: 47<br />
Meyers, Franz, III: 493, 497 f.<br />
Middelhauve, Friedrich, III: 67, 77 f.,<br />
81, 83, 104 f.<br />
Mikojan, Anastas, III: 109 f., n. S. 352,<br />
380-395, 426 f., 437, 440 f., 444-446,<br />
475, 478; IV: 37, 183<br />
Moch, Jules, II: 104, 375<br />
Mohr, Ernst-Günther, III: 351<br />
Mollet, Guy, III: 115 f., 118, 123, 127 f.,<br />
130-132, 153, 166, 224, 226, 263,<br />
294, 397, 415, 419 f., 422; IV: 58,<br />
236 f.<br />
Molotow, Wjatscheslaw, I: 93-95, 110,<br />
111, 118, 119, 125, 130, 131, 385, 439;<br />
II: 245 f., 248 f., 251-256, 260, 263-266,<br />
269, 300, 409, 437 f., 457, 461 f., 465<br />
bis 467, 481 f., 495-498, n. S. 497,<br />
504, n. S. 508, 514, 516, 532-536, 543,<br />
549, 555; III: 42-47, 49-57, 59-61,<br />
63 f., 75, 81, 150, 175,238,305<br />
Monnet, Jean, I: 335, 338, 381, 427, 439,<br />
491,519; II: 290; III: 161<br />
Montgomery, Bernard Law, I: 84<br />
Morgenthau, Henry, I: 89, 183; II: 428<br />
Morrison, Herbert, I: 469, 492, 495-500<br />
Moustier, Roland de, II: 294<br />
Mühlenfeldt, Hans, I: 327<br />
Müller, Karl, I: 200<br />
Müller, Vinzenz, II: 450<br />
Müller-Hermann, Ernst, III: 547<br />
Nagy, Imre, III: 232<br />
Napoleon L, III: 443<br />
Nasser, Gamal Abdel, III: 133 f., 136,<br />
139, 213, 216-220, 222, 401<br />
Naters, van der Goes, II: 372 f.<br />
Naumann, Werner, III: 107<br />
Nehru, Jawaharlal Pandit, III: 156,<br />
177-182, 184, 186-196, n. S. 192, 239;<br />
IV: 38, 136<br />
Nenni, Pietro, IV: 96<br />
Neumayer, Fritz, III: 106<br />
Nichols, Sir John W., 1:393
Niemöller, Martin, I: 373, 374, 387,<br />
389; III: 98<br />
Niklas, Wilhelm, I: 232<br />
Nixon, Richard, I: 567-569; II: 524;<br />
III: 175<br />
Nölting, Erik, I: 208<br />
Norstad, Lauris, III: 295; IV: 20, 45 f.,<br />
64, 71 f., 74, 119, 171, 175, 182<br />
Nutting, Anthony, III: 118, 125<br />
Oberländer, Theodor, III: 72<br />
Oellers, Fritz, I: 291<br />
Olie, Jean, IV: 47<br />
Ollenhauer, Erich, I: 142, 256, 290 f.,<br />
482, 555; II: 39, 90, 177, 184, 186 bis<br />
191, 194, 265 f., 300, n. S. 384, n.<br />
S. 385, 395-398, 405, 410-413, 416 f.,<br />
422, 425 f., 432; III: 63 f., 299, 301 f.,<br />
317<br />
Page, Barbara, I: 34<br />
Papagos, Alexander, III: 138<br />
Paris, Camille, I: 326<br />
Parodi, Alexandre, II: 49<br />
Patrouilles, Simone, I: 440<br />
Paul VI., IV: 186<br />
Pearson, Lester, II: 328, n. S. 368; III:<br />
141, 166 f., 250<br />
Pella, Giuseppe, III: 519<br />
Perwuchin, Michail Georgjewitsch, II:<br />
498, 543; IV: 115<br />
Peter der Große, III: 348<br />
Peyrefitte, Alain, IV: 214<br />
Pfeiffer, Anton, I: 160<br />
Pferdmenges, Robert, II: 517 f., 519,<br />
524, 526, 533, 535<br />
Pflimlin, Pierre, III: 398 f., 402-405,<br />
408, 415,422; IV: 155<br />
Philips, Morgan, I: 263<br />
Picard, Maurice, III: 418-420<br />
Piccioni, Attilio, II: 282<br />
Pieck, Wilhelm, I: 131, 351; II: 249, 269<br />
Pinay, Antoine, I: 571; II: 466, 495;<br />
III: 23 f., 26 f., 57, 253, 415, 421-423,<br />
520; IV: 16, 54-58<br />
Pineau, Christian, II: 294; III: 115-117,<br />
143, 166, 327, 398<br />
Pleven, Rene, I: 341, 375, 379-381, 383,<br />
392, 394, 442-444, 446 f., 450, 454,<br />
456 f., 459-461, 489, 492-494, 502,<br />
506; II: 365; III: 403<br />
Pompidou, Georges, IV: 154, 156, 214,<br />
220 f.<br />
Personenregister 255<br />
Preusker, Viktor Emanuel, III: 88, 106<br />
Preuss, Hugo, III: 485<br />
Prior-Palmer, George J., I: 30, 32<br />
Prokofieff, Sergej S., II: 529<br />
Pünder, Hermann, I: 230<br />
Puschkin, Georgij, III: 91<br />
Rademacher, Willy Max, III: 67<br />
Radford, Arthur, II: 524; III: 197-200,<br />
204, 206 f., 212, 228<br />
Ramadier, Paul, I: 117; III: 400<br />
Rapacki, Adam, III: 333, 337, 361-364,<br />
480; IV: 218<br />
Rau, Heinrich, II: 219<br />
Reber, Samuel, I: 518; II: 36, 110, 116<br />
Reiners, Ria, IV: n. S. 113<br />
Reismann, Bernhard, II: 172<br />
Renault, Paul, II: 365<br />
Renner, Heinz, I: 154, 290, 292, 385<br />
Reston, James, I: 408; II: 454, 475; III:<br />
320-323;IV: 137<br />
Reuter, Ernst, I: n. S. 448<br />
Reventlow, Ernst Graf zu, I: 281<br />
Reynauds, Paul, II: 293; IV: 164<br />
Reynolds, John F., III: 144<br />
Rhee, Syngman, II: 458; III: 201<br />
Ridgeway, Matthew, II: 193<br />
Rische, Friedrich, I: 292<br />
Ritter, Joachim, III: 83<br />
Robens, Alfred Lord, II: 193<br />
Robertson, Sir Brian, brit. Hoher Kom-<br />
missar, I: 68, 77, 98, 99, 104, 110, 120,<br />
134-136, 143-145, 155-159, 218-221,<br />
n. S. 240, 252, 253, 255, 256, 260, 261,<br />
266-268, 270, 271, 274-278, 281, 282,<br />
293, 294, 309, 322, 334, 335, 350<br />
Rockefeiler, Nelson A., III: 386<br />
Röpke, Wilhelm, 1:337<br />
Rokossowski, Konstantin, III: 229<br />
Roosevelt, Franklin D., I: 113, 136, 346;<br />
II: 208,222; III: 161,327<br />
Rueff, Jacques, III: 520<br />
Rusk, Dean, IV: 77, 89-91, 95, 98,<br />
116 f., 119, 124, 139, 151 f., 154, 156,<br />
172-176, 185, 187, 189, 201, 214,<br />
216 f., 223<br />
Rust, Josef, III: 497<br />
Salan, Raoul, III: 404<br />
Salis, Jean R. von, III: 521<br />
Salisbury, Robert Lord, II: 227, 232-234<br />
Sandys, Duncan, IV: 156<br />
Schäfer, Hermann Rudolf, I: n. S. 33,
256 Personenregister<br />
152, 286, 327, 483; II: 287; III: 88,<br />
106<br />
Schäffer, Fritz, I: 232, n. S.240, 256; II:<br />
198, 419, 450<br />
Scharnberg, Hugo, III: 74<br />
Scheel, Walter, III: 87<br />
Schepilow, Dimitrij A., III: 150, 238,<br />
462<br />
Scherpenberg, Hilger Albert van, III:<br />
517<br />
Schlange-Schöningen, Hans, I: 56, 57<br />
Schliebusch, Fritz, I: 17<br />
Schmid, Carlo, I: 153, 160-162, 170,<br />
218-220, 255, 256, 274, 555, n. S. 561;<br />
II: 174 f., 395, 417, 490, n. S. 508,<br />
538, 541; III: 491, 494, 497, 501, 507<br />
Schmidt, Otto, I: 64<br />
Schmidt-Wittmack, Karlfranz, III: 77<br />
Schneider, Ludwig, III: 106<br />
Schönfelder, Adolph, I: n. S. 33, 152<br />
Schoettle, Erwin, I: 290<br />
Scholl, Hans, I: 191, 192<br />
Scholl, Sophie, I: 191, 192<br />
Schröder, Georg, II: 543<br />
Schröder, Gerhard, III: 75, 492-494,<br />
515, 545; IV: 117 f., 141, 152, 156,<br />
175, 185, 187, 189,213<br />
Schröter, Carl, I: 142<br />
Schuberth, Hans, I: 232<br />
Schukow, Georgij, I: 48, 84; II: 476,<br />
494; III: 151, 154, 173, 233, 319<br />
Schumacher, Kurt, I: 49, 64 f., 81, 98 f.,<br />
141 f., 170, 198, 200-204, 207, 215 bis<br />
217, 220 f., 250, 256, 259 f., 262 f.,<br />
271, 281, 286-288, 290-293, 296, 323,<br />
354, 412, 414-416, 420-423, 481 f.,<br />
509, 533, 535, n. S. 561; II: 39, 56 f.,<br />
62, 82, 84-86, 89 f., 93, 105, 108,<br />
176 f.<br />
Schuman, Robert, I: 163, 190, 211, 260,<br />
262, 264, 268, 295-302, 304, 307-309,<br />
321, 323, 327 f., 331-334, 338 f., 358,<br />
362-364, 370, 381 f., 391 f., 394 f., 410,<br />
414, 421, 423 f., 426-439, 444-451, n.<br />
S. 449, 456, 460-462, 465-467, 469,<br />
479, 482, 485-487, 491-494, 496, 499,<br />
502, 506, 515-517, 520, 522-524, 526,<br />
531-534, 538, 544 f., 571; II: 74, 76,<br />
91, 121, 194, 241, 271, 288, 364, 368 f.;<br />
III: 15, 22 f., 27, 190, 259, 266, 431,<br />
549; IV: 147, 166, 177, 241<br />
Schumann, Maurice, I: 438; IV: 155<br />
Schurz, Carl, I: 586<br />
Schweitzer, Albert, III: 301<br />
Schwering, Ernst, I: 27<br />
Seebert, Elisabeth, I: 217<br />
Seebohm, Hans Christoph, I: 232<br />
Segni, Antonio, III: 135-137, n. S. 193,<br />
259-261, 519, 524; IV: 152, 158<br />
Seiboth, Frank, II: 431<br />
Seidel, Hanns, III: 492 f.<br />
Selbmann, Fritz, II: 219<br />
Semjonow, Wladimir, II: 214, 496, 498,<br />
522; III: 381<br />
Severing, Carl, I: 200<br />
Seydoux, Francois, III: 424; IV: 66,<br />
104, 164<br />
Sforza, Carlo Graf, I: 428<br />
Shakespeare, III: 489<br />
Sharett, Mosche, II: 155 f.<br />
Shaw, Patrick, III: 179<br />
Shinnar, Felix, II: 145 f., 148, 152, 159,<br />
161<br />
Shinwell, Emanuel, I: 376<br />
Sikorski, Wladyslaw, I: 90<br />
Slim, William J., I: 343<br />
Smirnow,Andr£A., III: 347 f., n.S.352,<br />
n. S. 353, 353-355, 369-379, 382-385,<br />
389, 394 f., 439-446, 449-453; IV:<br />
114, 122, 168<br />
Sokolowski, Wassilij, I: 179<br />
Sonne, Hans Christian, I: 575<br />
Sorin, Valerian A., Ill: 90, 307, 351 bis<br />
353<br />
Soustelle, Jacques, III: 418<br />
Spaak, Paul-Henri, I: 320, 339, 340; II:<br />
275-280, 282, 285 f., n. S. 305, 328,<br />
339, 346, n. S. 368; III: 253, 257, 263,<br />
267; IV: 71 f., 135, 159, 178, 197, 222<br />
Speidel, Hans, III: 299; IV: 19<br />
Spofford, Charles M., I: 394, 395<br />
Springer, Axel, III: 368, 376<br />
Spychalski, Marian, III: 229<br />
Stalin, Josef, I: 177, 348-349, 559-561,<br />
565, 570, 572, 587; II: 202-204, 212,<br />
221, 244 f., 261, 313, 387 f., 410, 437,<br />
449, 452, 462, 483, 532 f.; III: 61,<br />
109 f., 113, 125, 128, 136, 144, 150, 152<br />
bis 154, 173-175, 183, 190, 229, 316,<br />
357, 381, 453, 457 f.<br />
Stassen, Harold S., III: 123, 175, 298,<br />
306 f.<br />
Steel, Christopher, I: 156, 158, 220; III:<br />
468-471; IV: 202<br />
Stern-Rubarth, Edgar, I: 34<br />
Steuben, Friedrich Wilhelm von, I: 567
Stevenson, Adlai, III: 144, 172<br />
Stikker, Dirk, I: 428, 447, n. S. 449, 465,<br />
467; IV: 71, 101, 199<br />
Stock, Jean, I: n. S. 33, 151, 159<br />
Stolper, Gustav, I: 187<br />
Storch, Anton, I: 232; II: 184<br />
Strasser, Gregor, I: 281<br />
Strauß, Franz Josef, I: 288, 291; II: 175;<br />
III: 72 f., 75, 246, 326, 442-444, 452,<br />
493,515; IV: 47, 117, 187<br />
Strauß, Walter, II: 182-184<br />
Stresemann, Gustav, II: 288<br />
Süsterhenn, Adolf, I: 142 f.<br />
Sukarno, Achmed, III: 156, 160; IV:<br />
136<br />
Sulzberger, Arthur Hays, III: 177<br />
Suth, Lilly, I: 18<br />
Suth, Willi, I: 18, 27, 36<br />
Taft, Robert Alphonso, I: 411, 415, 416,<br />
551, 553; II: 188<br />
Taviani, Paolo Emilio, III: 260 f.<br />
Teitgen, Pierre-Henri, I: 341; II: 279,<br />
287<br />
Thadden-Trieglaff, Reinold von, III:<br />
98<br />
Thompson, Llewellyn E., IV: 124, 134<br />
Thorneycroft, George Edward Peter,<br />
III: 302<br />
Tito, eig. Josip Broz, II: 409, 473, 483;<br />
III: 78, 137, 139, 167<br />
Toussaint, Hans, III: 547<br />
Toynbee, Arnold, II: 481<br />
Truman, Harry S., I: 90 f., 107, 112 bis<br />
114, 116, 124, 177, 257, 343, 389<br />
407 f., 411 f., 416, 456, 488, 551-553<br />
564; II: 20, 105 f., 207 f.; III: 174<br />
250, 413, 453; IV: 222<br />
Tschiang Kai-schek, I: 346; II: 458; III<br />
201<br />
Tschu En-lai, II: 272, 438, 458, 483<br />
III: 188<br />
Tschuikow, Wassilij, II: 24, 31, 40, 57<br />
Personenregister 257<br />
Twining, Nathan F., III: 160<br />
Ulanowa, Galina, II: 529<br />
Ulbricht, Walter, I: 351; II: 219, 221,<br />
249; III: 367, 374 f., 384, 391, 446 f.,<br />
451, 465<br />
U Thant, Sithu, IV: 186, 189, 231<br />
Utley, Freda, I: 551 f.<br />
Walther, Gebhardt von, II: 324 f.<br />
Ward, Sir John G., II: 110, 113, 116,<br />
120, 122<br />
Warsch, Wilhelm, I: 200<br />
Washington, George, I: 567<br />
Weber, Alfred, II: 420<br />
Weber, Helene, I: n. S. 33, 292<br />
Wehner, Herbert, I: 555; III: 314<br />
Weir, Sir Cecil, I: 66<br />
Weiss, Franz Rudolf von, I: 17, 39, 43,<br />
89, 91, 101, 123<br />
Weitz, Heinrich, I: 39, 194<br />
Weizmann, Chaim, II: 161<br />
Welck, Wolfgang Freiherr von, III: 92,<br />
351<br />
Wellhausen, Hans, III: 88<br />
Werhahn, Libet, IV: 99<br />
Westrick, Ludger, II: 154; III: 526<br />
Wildermuth, Eberhard, I: 232<br />
Wiley, Alexander, I: 585 f.<br />
Wilhelm II., Deutscher Kaiser, I: 498<br />
Wilson, Charles, I: 567; III: 199<br />
Wilson, Harold, IV: 215, 218-221, 241<br />
Wilson, Thomas Woodrow, II: 222<br />
Winogradow, Sergej A., II: 447<br />
Wuermeling, Franz Josef, I: 287, 288<br />
Wyschinski, Stephan, II: 212; III: 230<br />
Yoshida, Shigeru, III: 165<br />
Zaisser, Wilhelm, II: 221<br />
Zeeland, Paul van, I: 428; II: 442<br />
Zehrer, Hans, III: 368, 376<br />
Zimmermann, Friedrich, III: 493
Aachen - separatistische Bestrebungen<br />
1945,I: 29<br />
- Zentrumsmehrheit, I: 49<br />
ABC-Waffen - allgemeine Produktions-<br />
kontrolle, II: 347 f.<br />
- deutscher Verzicht auf Herstellung,<br />
II: 347, 363; III: 193, 295, 330; IV:<br />
59, 167, 202, 220, 244<br />
Abkommen (s. auch Vertrag/Verträge)<br />
- amerikan.-brit. über Bizone 2. 12.<br />
1946, I: 104 f.<br />
- amerikan.-deutsches Kulturabkommen,<br />
1:578 f.<br />
- amerikan.-franz. über Wirtschaft und<br />
Finanzen 28. 5. 1947, I: 125<br />
- deutsch-franz. über das Statut der Saar<br />
23. 10. 1954, II: 378 ff., 382, 425 ff.;<br />
III: 278; „Preis" für die franz. Zu-<br />
stimmung zum deutschen NATO-Bei-<br />
tritt, II: 426; „Präjudiz" für die Ge-<br />
biete östlich der Oder-Neiße, II: 378,<br />
425, 428;III: 279<br />
- deutsch-israelisches über Wiedergut-<br />
machung 10. 9. 1952 (Luxemburger<br />
Abkommen), II: 156 f., 158, 160<br />
- deutsch-sowjetisches 1939, I: 90; II:<br />
515; III: 453, 457; IV: 55<br />
- über Deutsch-Franz. Jugendwerk 5. 7.<br />
1963, IV: 220<br />
- Genfer über Indochina 21. 7. 1954, II:<br />
391; IV: 183<br />
- über „Organisation für europäische<br />
wirtschaftl. Zusammenarbeit" (OEEG)<br />
vom 16.4. 1948, III: 15<br />
- von Montreux 20. 7.1936, Sowjet. For-<br />
derung auf Revision, II: 408<br />
- von München 29. 9. 1938, III: 453<br />
- von Nassau 21. 12. 1962, IV: 189, 200,<br />
201, 206, 208, 214<br />
- von New York über Aufhebung der<br />
Berliner Blockade 4.5. 1949, III: 448,<br />
458, 479<br />
- von Petersberg s. Petersberger Ab-<br />
kommen<br />
- von Potsdam s. Potsdamer Abkom-<br />
men<br />
- Zahl der von der Sowjetunion gebro-<br />
chenen-, II: 18 f.<br />
SACHREGISTER<br />
Abrüstung - Achtzehn - Mächte - Abrü-<br />
stungskonferenz in Genf 1962/63, IV:<br />
135, 151, 152, 156, 173, 215<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Haltung zu kontrollierter -,<br />
III: 202, 204, 209, 281 f., 288, 289,<br />
300, 304, 307, 315, 333, 369, 383, 386,<br />
387, 389, 391, 392, 393 f., 422 f., 427,<br />
432, 442, 467 f., 482; IV: 16, 18, 21,77<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Unterstützung einer all-<br />
gemeinen Rüstungsbegrenzung, III:<br />
119f., 281 f., 288, 467 f.<br />
- amerikanische Vorschläge März 1956,<br />
III: 123, 125<br />
- Aufnahme von Verhandlungen 1954,<br />
II: 257, 267<br />
- Behandlung der Rüstungsbeschränkung<br />
auf der Gipfelkonferenz 1955, II: 467,<br />
469 f.; III: 31 ff., 35<br />
- Behandlung auf der Pariser Konfe-<br />
renz Dezember 1959, IV: 24<br />
- Behandlung in der Abrüstungskom-<br />
mission der UN, III: 32, 35, 59, 114,<br />
118 f., 123 f., 283, 285; IV: 19<br />
- Beratung des Zehnmächteausschusses<br />
März/Juni 1960, IV: 19, 24, 30<br />
- Besprechung Edens mit Mollet 12. 3.<br />
1956, III: 118<br />
- Beurteilung einer Realisierung durch<br />
Dulles, III: 165<br />
- Botschaft <strong>Adenauer</strong>s an die West-<br />
mächte März 1956, III: 119, 124<br />
- brit.-franz. Plan 12. 3. 1956, III:<br />
123 ff., 127<br />
- brit.-sowjet. Übereinkommen über<br />
Beschränkung von Waffenlieferungen<br />
nach dem Nahen Osten April 1956,<br />
III: 134 f.<br />
- deutsche Pläne für Rüstungsbeschrän-<br />
kung in Mittel- und Osteuropa, II:<br />
446, 453;III: 480<br />
- Edens „Inspektionsplan", II: 470; III:<br />
35 ff., 38 ff., 43 ff., 46; <strong>Adenauer</strong>s Be-<br />
denken (24. 10. 1955) III: 36<br />
- Eisenhower „Präsident des Friedens",<br />
111:306,321<br />
- Eisenhowers Vorschlag einer Kontrolle<br />
aus der Luft Juli 1955, II: 471, 473 f.;<br />
III: 59, 308, 388
260<br />
■ Eisenhowers Vorschlag einer kontrol-<br />
lierten - 16. 4. 1953, II: 203, 226<br />
• Entwicklungshilfe, IV: 24<br />
- Erklärung <strong>Adenauer</strong>s vor dem Bun-<br />
destag 27. 5. 1955,III: 288<br />
- Frage einer regionalen Rüstungskon-<br />
trolle, II: 470; III: 33, 35 ff., 37 ff.,<br />
40 ff., 43 ff., 46, 286, 308, 333, 337,<br />
387 f., 480 f.; IV: 13,46<br />
■ Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
2. 12. 1959, IV: 18<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in<br />
Washington 27. 5. 1957, III: 309<br />
■ Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
in Washington 15. 3. 1960, IV: 30<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kingsley-<br />
Martin 11.4. 1957, III: 288 ff.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mikojan<br />
26.4. 1958, III: 387 f.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow<br />
14. 10. 1958, III: 441 f.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Macmillan<br />
in London 17.-19. 11. 1959, IV: 13<br />
Gespräch de Gaulies mit Eisenhower<br />
April 1960, IV: 43, 45 f.<br />
Gespräch Mollets in Moskau 15.-19.5.<br />
1956, III: 130 ff.<br />
Gespräch Rusks mit Gromyko in New<br />
York 25. 9. 1962, IV: 185<br />
Haltung de Gaulles, III: 423<br />
Interview Bulganins mit „Le Monde"<br />
14.5.1956,111: 149 f.<br />
kontrollierte, Konferenzvorschlag der<br />
Westmächte vom 7. 5. 1954, II: 390<br />
kontrollierte, und Entspannung, II:<br />
209 f., 233, 390, 446, 454, 527; III:<br />
119, 185, 191, 194, 251, 282, 283, 288,<br />
289, 293, 307, 308 f., 319, 363, 392,<br />
466 f., 482; IV: 18 f., 77<br />
kontrollierte, und Gipfelkonferenz,<br />
(1955)11: 454, 462, 464; (1958/59)111:<br />
392,442; IV: 18, 45 f.<br />
Koppelung mit Berlin-Frage 1959,<br />
III: 466<br />
mangelnde Einigkeit der Westmächte<br />
1956,111: 114 ff.<br />
neutrale Zone in Europa, III: 283,<br />
285 ff., 480 f.<br />
Neutralisierung Deutschlands, III: 283,<br />
480 f.<br />
Nordatlantikpakt, III: 345; IV: 45 f.<br />
Primat der Kontrolle schwerer kon-<br />
ventioneller Waffen, III: 467 f.; IV: 24<br />
Sachregister<br />
- Problem eines atomaren Kontroll-<br />
abkommens mit der Sowjetunion, III:<br />
305, 307 f., 345, 361, 387, 394, 463,<br />
464, 467 f.; IV: 97, 99, 102, 122, 246<br />
- Radford-Plan 1956, III: 197 ff.<br />
- Resolution der UN-Vollversammlung<br />
14. 11.1957, III: 360 f.<br />
- Schreiben Bulganins an <strong>Adenauer</strong><br />
6.6. 1956, III: 150<br />
- Schreiben Dulles' an <strong>Adenauer</strong> 11.8.<br />
1956, III: 207 ff.<br />
- Sonderkommission zur Überprüfung<br />
der amerikanischen Haltung, III: 114<br />
- sowjetische Erklärung über Reduzie-<br />
rung eigener Streitkräfte 14. 5. 1956,<br />
III: 148 f., 150, 202 f.<br />
- sowjetische Forderung nach Behand-<br />
lung auf der „Pariser Vorkonferenz"<br />
1951, II: 51<br />
- sowjetische Vorschläge 10.5. 1955, II:<br />
453, 465, 481, 525<br />
- sowjetische Vorschläge über Rüstungs-<br />
kontrolle auf der Genfer Außen-<br />
ministerkonferenz 31. 10. 1955, III: 43<br />
- sowjetischer Plan 27. 3. 1956, III: 123,<br />
125, 127, 363<br />
- Sowjetmemorandum 11.5.1963, IV:<br />
217<br />
- Tagung des Subkomitees der Ab-<br />
rüstungskommission in London 1957,<br />
III: 283, 284, 291, 296, 297 f., 299,<br />
300, 305, 307, 309 f., 317, 319, 360,<br />
466<br />
- Verhandlungen der drei Atommächte<br />
in Genf über Einstellung der Kern-<br />
waffenversuche November 1958, III:<br />
448, 450, 452, 465 f., 476<br />
- Verhandlungen in Genf 1961/62, IV:<br />
97, 135<br />
- vorgesehene Behandlung auf der Gip-<br />
felkonferenz in Paris Mai 1960, IV:<br />
31,40,43,47<br />
- Vorschläge Chruschtschows 19. 7. 1963,<br />
IV: 231<br />
- Wiedervereinigung und -, III: 115 f.,<br />
118 f., 123 ff., 126 ff., 130 f., 142,<br />
149 f., 154 f., 283, 307, 313, 362, 369,<br />
432, 482<br />
Ägypten (s. auch Suezkonflikt)<br />
- Ausbildung von Düsenjägerpiloten<br />
durch die Sowjetunion, III: 134<br />
- Finanzierung des Assuan-Staudamms,<br />
III: 216 f., 220
- Gefahr der Errichtung sowjetischer<br />
Stützpunkte, III: 135 f., 228, 264, 342<br />
- Konflikt mit dem Sudan, III: 216<br />
- Rolle als arabische Vormacht, III: 19,<br />
401<br />
- Sturz der Monarchie 1952, III: 135<br />
- Suezkonflikt mit Großbritannien, III:<br />
135, 215, 217 f., 225 ff.<br />
- Unterstützung des algerischen Auf-<br />
standes, III: 220, 227, 401<br />
- Waffenlieferungen aus dem Ostblock,<br />
III: 133, 193, 194, 216, 227 f.<br />
Afrika - Bedeutung einer Politik der<br />
Gleichberechtigung gegenüber -, IV:<br />
38,39<br />
- Bedeutung einer Regelung des Alge-<br />
rienkonflikts, IV: 110<br />
- Bedeutung für den Westen, III: 155,<br />
177; IV: 21, 37 f.<br />
- Chruschtschows Besuch, IV: 38<br />
- Förderung der Selbstregierung, I: 90;<br />
IV: 38<br />
- Möglichkeit eines starken Einflusses<br />
des geeinten Europa, IV: 110<br />
- Notwendigkeit einer Entwicklungs-<br />
hilfe, I: 155; IV: 38<br />
- Volksbefreiungsbewegungen, II: 438;<br />
IV: 38<br />
Agence France Press (AFP), I: 101; III:<br />
206<br />
Aggression - Ablehnung des Gedankens<br />
durch die westliche Welt, I: S65y 473,<br />
550; II: 92, 231; III: 175, 189, 284,<br />
356, 382<br />
- Bekämpfung durch genügend starke<br />
Abwehrfront, I: 116, 383 f., 549; III:<br />
101, 189<br />
- Ermutigung durch einseitige Abrü-<br />
stung, III: 308<br />
- westlicher Vorschlag eines Zusiche-<br />
rungsvertrages zur Bekämpfung 28.10.<br />
1955, III: 38 ff., 56<br />
Ahlen - Tagung des CDU-Zonenaus-<br />
schusses 1947, I: 208<br />
Albanien - sowjetischer Satellitenstaat,<br />
I: 375; 11:410; 111:350<br />
Algerien - Anerkennung der Unabhän-<br />
gigkeit durch Frankreich 3. 7. 1962,<br />
IV: 157<br />
- Aufstand französischer Extremisten<br />
(„Barrikadenputsch'') 24. 1. 1960, IV:<br />
30<br />
- Generalsputsch 22.-26.6.1961, IV: 100<br />
Sachregister 261<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Bruce 11.4.<br />
1958, III: 401 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gaillard in<br />
Paris 15. 12. 1957, III: 339 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Pflimlin in<br />
Vence2.3. 1958, III: 398 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Pinay in Ca-<br />
denabbia 16. 8. 1958, III: 421 ff.<br />
- Gespräch Gaillards mit Dulles De-<br />
zember 1957, III: 339 ff.<br />
- Gewährung des Selbstbestimmungs-<br />
rechts, IV: 12, 78<br />
- Konflikt mit Frankreich, III: 115,116,<br />
220, 227, 340, 398 f., 401 ff., 404 f., 417,<br />
423; IV: 18, 57, 78, 81,96,99,110,140<br />
- Prestige de Gaulles, IV: 57<br />
- Putsch der französischen Armee 13. 5.<br />
1958, III: 404 f.<br />
- Rede de Gaulles vor der Presse in<br />
Paris 19.5. 1958, III: 406 ff.<br />
- Rede de Gaulles in Rundfunk und<br />
Fernsehen 27. 6. 1958, III: 417<br />
- Rede Pflimlins vor der Nationalver-<br />
sammlung 13. 5. 1958, III: 405<br />
- Unterstützung des Aufstandes durch<br />
Ägypten s. dort<br />
- Unterstützung des Aufstandes durch<br />
den Ostblock, III: 401<br />
- Unterstützung des Aufstandes durch<br />
Tunesien s. dort<br />
- Verhältnis zur NATO, III: 167, 403<br />
- Verhandlungen in Evian-les-Bains,<br />
IV: 100, 110, 152, 156<br />
- Volksabstimmungen über -, IV: 78,<br />
152, 156<br />
- Waffenstillstand 18. 3. 1962, IV: 152<br />
Alliierte s. Besatzungsmächte<br />
Alliierter Oberbefehlshaber in Europa<br />
(SACEUR = Supreme Allied Com-<br />
mander Europe)<br />
- Bestimmung der Stärken der Vertei-<br />
digungsbeiträge und der Truppen-<br />
dislozierung in der NATO, II: 306,<br />
316, 328, 338<br />
- Erweiterung der Befugnisse, II: 361<br />
- Oberbefehl über europäische Armee,<br />
1:521<br />
Altes Testament, II: 158<br />
Amerikaner - Besatzungsmacht in Köln,<br />
I: 19 f., 26<br />
- Beschießung Rhöndorfs 1945, I: 18<br />
- Besetzung des Rheingebietes 1945, I:<br />
15, 17 ff.
262 Sachregister<br />
- Besetzung von Teilen Sachsens, Thü-<br />
ringens und Mecklenburgs, I: 177<br />
- Rückzug hinter die Demarkationslinie<br />
1945, I: 92, 177,244<br />
AMTORG (sowjetische Handelsorgani-<br />
sation), I: 185<br />
Annaberg (sowjetzonales Konzentra-<br />
tionslager), II: 45<br />
Antikolonialismus, amerikanischer, III:<br />
183<br />
Antisemitismus (s. auch Judenverfol-<br />
gung)<br />
- angeblicher neuer - in Deutschland,<br />
III: 469<br />
Arabische Liga (s. auch Arabische Staa-<br />
ten)<br />
- Boykott gegen Bundesrepublik, II:<br />
154 f.<br />
- britische Rechte bezüglich Suezkanal-<br />
zone, III: 135<br />
- Proteste gegen deutsch-israelisches<br />
Wiedergutmachungsabkommen, 11:<br />
153 ff.<br />
Arabische Staaten - Beziehungen zur<br />
Bundesrepublik, II: 154 f.; III: 136<br />
- Gefahr einer antiwestlichen Einstel-<br />
lung, III: 401<br />
- Konflikt mit Israel, III: 133 f., 215,<br />
225, IV: 35<br />
Are de Triomphe - Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
April 1951, I: 438<br />
Arlington - Besuch <strong>Adenauer</strong>s auf dem<br />
amerikanischen Nationalfriedhof 8. 4.<br />
1953, I: 589<br />
armaments community (s. unter Vertei-<br />
digungsbeitrag)<br />
Aserbeidschan, sowjetische Politik, I:<br />
376, 383<br />
Asien - Ausbreitung des Kommunismus,<br />
II: 438; III: 178; IV: 168<br />
- Ausführungen Nehrus 9. 6. 1956, III:<br />
179 f.<br />
- Bedeutung für den Westen, I: 333,<br />
570; III: 155, 177; IV: 37 f.<br />
- Bedeutung Japans, I: 115, 406<br />
- Erfolge Rotchinas, I: 390<br />
- Förderung der Selbstregierung, I: 90<br />
- Führungsrivalität zwischen Sowjet-<br />
union und China, II: 66, 88, 125, 203<br />
- Gebietszuwachs der Sowjetunion seit<br />
1939, II: 18<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Nehru auf<br />
dem Rhein 15. 7. 1956, III: 186 ff.<br />
- Notwendigkeit einer Entwicklungs-<br />
hilfe, III: 155<br />
- Schwerpunkt der amerikanischen<br />
Außenpolitik? (s. unter Vereinigte<br />
Staaten)<br />
- sowjetische Politik seit 1955, III: 100,<br />
156, 164, 178, 192<br />
- Zusammenhang asiatischer und euro-<br />
päischer Probleme, II: 255, 267; III:<br />
177<br />
Associated Press - Interview mit Ade-<br />
nauer 5. 10. 1945, I: 34<br />
- Meldung über Kritik Dehlers an der<br />
deutschen Beobachterdelegation in<br />
Genf 19. 11. 1955, III: 76<br />
Assuan-Staudamm, III: 216 ff., 220<br />
Atheismus in der Sowjetunion, I: 51;<br />
111:247,455<br />
Atlantikcharta - Anwendung auf<br />
deutsch-polnisches Territorialproblem,<br />
I: 514<br />
- Verletzung durch die Sowjetunion, II:<br />
20, 222<br />
Atlantische Union - Ablehnung durch<br />
<strong>Adenauer</strong> und de Gaulle, IV: 147,<br />
148<br />
Atombombe(n) - amerikanischer Bom-<br />
berstützpunkt in England, II: 206<br />
- Aufruf Albert Schweitzers gegen wei-<br />
tere Versuche April 1957, III: 301<br />
- beherrschendes Merkmal der Welt-<br />
politik, III: 281; IV: 240<br />
- Entwicklung der Wasserstoffbombe in<br />
England, III: 197,291,293<br />
- Explosion sowjetischer, I: 348; IV:<br />
115, 123 f.<br />
- Forderung de Gaulles auf Vernich-<br />
tung aller Bestände, III: 423<br />
- führende Rolle Carlo Schmids in der<br />
Anti-Atom-Agitation, III: 491<br />
- Gefahr einer Verbreitung der Was-<br />
serstoffbombe, III: 189 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mollet in<br />
Paris 19.2.1957, III: 293 f.<br />
- Vorsprung der Westmächte gegenüber<br />
der Sowjetunion, I: 95, 106; II: 451;<br />
III: 212, 334; IV: 120, 169<br />
Atomenergie - deutscher Verzicht auf<br />
nationale Atomregelung, III: 255<br />
- gemeinsame Entwicklung der euro-<br />
päischen (Atom-Pool) (s. auch EUR-<br />
ATOM), III: 27 f., 76, 96, 102, 169,<br />
254 f., 326, 327, 330, 332, 339
- internationale Kontrolle, I: 481; II:<br />
204, 390; III: 207 f., 298, 307, 463;<br />
IV: 245<br />
- sowjetische Forderung auf Kontrolle<br />
in der Bundesrepublik, IV: 245 f.<br />
- Verwendung für friedliche Zwecke,<br />
II: 204, 363, 465; III: 72, 169, 207 f.,<br />
255, 298, 300, 330; IV: 244, 245<br />
Atomforschung - Zusammenarbeit der<br />
europäischen Kontinentalstaaten, III:<br />
326 f., 329, 330, 334, 339<br />
- Zusammenarbeit im Rahmen der<br />
NATO, III: 330, 339<br />
- Verbot für Deutschland, I: 476, 480<br />
Atomwaffe(n) - <strong>Adenauer</strong>s Ablehnung<br />
einer Umrüstung auf -, III: 202, 204,<br />
209,212, 244 f.<br />
- amerikanisch-sowjetische Verhandlun-<br />
gen über Nichtverbreitung, IV: 244 ff.<br />
- Aufbau der französischen Atomstreit-<br />
macht, IV: 71, 77 f.<br />
- Auswirkung des Monopols der Super-<br />
mächte, III: 18, 19, 249, 282, 287, 326,<br />
330, 334 f.; IV: 169 f., 205, 240, 243 f.,<br />
245<br />
- Bereitstellung amerikanischer-für die<br />
europäischen NATOrPartner, 111:294,<br />
330, 335, 344, 345 f., 391; IV: 60, 70,<br />
92 f., 138, 170 f.<br />
- Bildung multilateraler Atomstreit-<br />
kraft (MLF), IV: 189, 205, 220<br />
- deutsche Aufrüstung und -, II: 71; III:<br />
200 f., IV: 219, 220<br />
- Einstellung der Kernwaffenversuche,<br />
III: 441, 442, 448, 465, 476; IV: 97,<br />
99, 115, 135, 218,220, 224, 231<br />
- einziger Schutz in der stalinistischen<br />
Ära?, I: 95, 106; III: 145, 334; IV:<br />
169<br />
- Folgen der Entwicklung nuklearer<br />
Raketen, III: 292, 319 f., 333, 334 f.,<br />
338, 387, 389; IV: 16, 227, 243<br />
- Folgen einer Anwendung, II: 523; III:<br />
282, 296 f., 315, 389, 392, 393, 470;<br />
IV: 169 f., 244<br />
- Forderung der Labour Party auf Ver-<br />
zicht Großbritanniens, IV: 69<br />
- Forderung der WEU nach euro-<br />
päischer Atomstreitmacht (1959), IV:<br />
14<br />
- Frage der Behandlung auf der Gip-<br />
felkonferenz 1955, II: 467<br />
- Frage der Lagerung alliierter - im<br />
Sachregister 263<br />
Bundesgebiet, III: 299, 314, 317, 362<br />
- französischer Vorschlag der Herstel-<br />
lung kontinentaleuropäischer -, III:<br />
330, 334,339<br />
- Gefahr der Verbreitung durch natio-<br />
nale Rüstung, III: 291, 292 ff., 307,<br />
323; IV: 219<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s, Heusingers und<br />
Speidels mit deutschen Atomwissen-<br />
schaftlern, III: 299<br />
- Konferenzvorschlag der Westmächte<br />
über Verbot 7. 5.' 1954, II: 390<br />
- Mitspracherecht der Bündnispartner<br />
der USA beim Einsatz taktischer -,<br />
IV: 100<br />
- Mittel zur Auf rechterhaltung des Frie-<br />
dens, III: 331<br />
- nichtnukleare Staaten als „Satelliten"<br />
der nuklearen, IV: 59, 244<br />
- Pressekonferenz <strong>Adenauer</strong>s im Bun-<br />
deshaus 5. 4. 1957, III: 296 f., 298<br />
- Problem des Einsatzes amerikanischer -<br />
in Europa, III: 335 f., 344; IV: 60,<br />
70 f., 75, 77, 92 f., 100, 149, 169 ff.,<br />
182, 227<br />
- Protesttelegramm deutscher Atom-<br />
wissenschaftler gegen atomare Be-<br />
waffnung der Bundeswehr 12. 4. 1957,<br />
III: 298 f., 300, 301<br />
- Radford-Plan 1956, III: 197 ff.<br />
- Rüstungsgleichgewicht, I: 348 f.; III:<br />
189, 208 f., 296 f., 305, 390, 464, 470,<br />
475; IV: 16, 19, 169, 200<br />
- Schaffung einer kernwaffenfreien<br />
Zone in Mitteleuropa, III: 333, 337,<br />
361 ff., 387 f., 393 f.; IV: 218<br />
- Schreiben Dulles' an <strong>Adenauer</strong> 11.8.<br />
1956, III: 207 ff.<br />
- sowjetische Umrüstung auf -, III:<br />
150 ff., 290, 291<br />
- sowjetische Zusicherung der Nicht-<br />
anwendung gegen die Bundesrepu-<br />
blik, III: 392<br />
- Übereinkommen Kennedys mit Mac-<br />
millan in Nassau (Bahamas) 18. bis<br />
21. 12. 1962, IV: 188 f., 199, 200, 201,<br />
206, 208, 214<br />
- Verbot einer Anwendung gegen be-<br />
stimmte Zone in Europa, III: 363<br />
- Verzicht der USA auf Monopol, III:<br />
207, 463<br />
Aufrüstung, deutsche s. Verteidigungs-<br />
beitrag, Wiederbewaffnung
264 Sachregister<br />
Auslandsschulden - Anerkennung der<br />
deutschen - aus der Vorkriegszeit, I:<br />
334, 368, 371 f., 396, 463; II: 141<br />
- aus der Wirtschaftshilfe, I: 463; II:<br />
141<br />
- Londoner Schuldenkonferenz, I: 557;<br />
II: 141<br />
- Wiedergutmachung an Israel und -,<br />
II: 141 ff.<br />
Außenhandel - Entwicklung 1949-1953,<br />
II: 198<br />
- Kontrolle durch die Hohe Kommission,<br />
I: 369; II: 163<br />
- mit Frankreich, II: 370<br />
Außenministerkonferenzen s. Konferen-<br />
zen<br />
Außenpolitik - Ablehnung einer Politik<br />
der Neutralität oder Neutralisierung,<br />
I: 96, 283, 411, 417, 457, 472, 496,<br />
510, 535, 539, 554, 587 f.; II: 20, 48 f.,<br />
69 ff., 111, 123, 124 f., 174, 217, 261,<br />
415, 417 f., 442, 444 f., 449, 454 f.,<br />
460f.; III: 68f., 78f., 105, 283, 285ff.,<br />
303, 312, 314 f., 362, 363, 364, 474 f.<br />
- Ablehnung einer Politik einseitiger<br />
Konzessionen gegenüber der Sowjet-<br />
union s. dort<br />
- Ablehnung einer Rapallo-Politik, I:<br />
501, f., 539; II: 449; III: 128, 312;<br />
IV: 45<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Analyse der Situation<br />
30. 1.1959, III: 462 ff.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Leitgedanken gegenüber<br />
den Westmächten, I: 245 f., 283; III:<br />
61 f., 277<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Politik der „einsamenEnt-<br />
schlüsse", II: 347<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Richtlinien der deutschen<br />
Europapolitik 19. 1. 1956, III: 253 ff.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Ziel der Verständigung<br />
mit Frankreich, 1:41, 242, 254 ff., 258,<br />
273, 295, 387, 424 f., 433 f., 438, 464,<br />
507, 522 f., 534; II: 121, 288 f., 365,<br />
372, 382; III: 15, 30, 253 f., 262 f.,<br />
277 ff., 342, 415, 426, 427 f., 434 f.,<br />
499, 509; IV: 15, 51, 57 f., 60 f., 168,<br />
172, 174, 177 f., 198, 210 ff., 235 ff.,<br />
241<br />
- alliierte Vorbehalte zu einer selb-<br />
ständigen deutschen Ostpolitik, I: 369,<br />
483, 489<br />
- Auseinandersetzung <strong>Adenauer</strong>s mit<br />
v. Brentano, III: 499<br />
- Beachtung von Entwicklungstendenzen<br />
in der-, III: 315 f.<br />
- Bedeutung der Pressekonferenzen, III:<br />
98<br />
- bewaffnete Macht und außenpolitische<br />
Geltung, III: 303<br />
- Brennpunkt des Bundestagswahl-<br />
kampfes, (1953) II: 199, 421; (1957)<br />
III: 300, 303 f., 313, 318<br />
- Briefwechsel <strong>Adenauer</strong>s mit Dehler<br />
September 1955, III: 70, 80 f.<br />
- des „alles oder nichts" s. unter Politik<br />
- Deutschland als Objekt der -, I: 561;<br />
III: 315<br />
- Devise „Deutschland in Europa", I:<br />
467 f.<br />
- Entscheidung für Zusammengehen mit<br />
dem Westen, I: 97, 501, 505, 535, 539,<br />
555, 583; II: 20, 55, 88, 169, 175,<br />
195 f., 199, 304, 310, 433, 434, 449,<br />
493; III: 61, 68 f., 80, 156, 159, 214,<br />
312,465,474,491; IV: 45<br />
- Forderung einer gemeinsamen euro-<br />
päischen-, III: 264<br />
- Frage der Kontinuität nach <strong>Adenauer</strong>s<br />
Ausscheiden als Bundeskanzler, III:<br />
120 f., 499, 509, 510 f., 514 f., 525,<br />
528, 530 f., 532, 533 f., 539, 541, 544,<br />
547,548,549; IV: 15, 225 f., 230<br />
- Frage einer gemeinsamen - aller Par-<br />
teien in d. Deutschlandfrage, III: 64 f.<br />
- Gefährdung einer einheitlichen -<br />
durch die FDP 1955, III: 67 ff., 75 ff.,<br />
78 ff., 86 ff., 103 ff.<br />
- gleichbleibende - der neuen Bundes-<br />
regierung 1961, IV: 119<br />
- Grundsatz einer „Politik der Stärke"<br />
s. dort<br />
- Interviews als Mittel der -, (1950) I:<br />
312, 341<br />
- keine Änderung der Grundlinien nach<br />
Scheitern der EVG, II: 298 f.<br />
- Koordinierung mit den Westmächten<br />
gegenüber dem Ostblock, 1:369,418 f.;<br />
II: 167, 449, 450<br />
- Problem der Mitwirkung des Bun-<br />
destages, I: 528 f., 540; II: 545<br />
- Problem der Öffentlichkeit diplomati-<br />
scher Verhandlungen, III: 478 f.<br />
- Problem einer gemeinsamen - im<br />
westlichen Bündnissystem, III: 141,<br />
163, 166, 175, 220, 221, 223, 244, 245,<br />
280, 284 f., 342, 343; IV: 73, 96
- Stellung des Bundespräsidenten, III:<br />
504, 507<br />
- Störung durch KPD, I: 284<br />
- Unterrichtung der Öffentlichkeit über<br />
Grundlagen, III: 98<br />
- Versuch der Einflußnahme durch die<br />
SPD, I: 284<br />
- Voraussetzungen einer guten -, III:<br />
219, 379 f.<br />
- Wahrhaftigkeit und Vertrauen als<br />
Grundlage, I: 246; III: 279, 312, 539<br />
- Ziel der Eingliederung Deutschlands<br />
in die Gemeinschaft freier Nationen,<br />
I: 134 f., 242, 261, 266, 268, 283,<br />
332 ff., 358, 363 f., 370, 379, 454, 466,<br />
469, 484, 504, 521, 536, 563, 588; II:<br />
55, 94 f., 166 f., 297, 298, 308, 361,<br />
423, 433, 434, 435; III: 61, 93<br />
- Ziel der Gleichberechtigung, I: 245,<br />
283, 294, 340, 345, 362, 385, 391,<br />
394 f., 403, 421, 445, 450, 455, 465 f.,<br />
475 f., 484; II: 94, 163, 290, 308,<br />
326,351 f., 383; III: 61<br />
- Ziel einer selbständigen -, II: 63<br />
Außenpolitischer Ausschuß des amerika-<br />
nischen Senats - Gespräch des Vor-<br />
sitzenden Wiley mit <strong>Adenauer</strong> über<br />
deutschen Verteidigungsbeitrag 2.9.<br />
1954, II: 303<br />
- Pläne für neutrale Zone in Europa,<br />
III: 285<br />
- Teilnahme <strong>Adenauer</strong>s an Sitzung 9. 4.<br />
1953, 1:585 f.<br />
- v. Brentano als Gast März 1957, III:<br />
275<br />
Auswärtige Angelegenheiten - alliierte<br />
Vorbehalte und Eingriffsrechte, 1:369,<br />
476,479,483,541<br />
- Entsendung eigener Botschafter, I:<br />
369; II: 165, 430<br />
- Übernahme durch die Bundesregie-<br />
rung, I: 369, 464,541; II: 165<br />
- Wahrnehmung durch „Dienststelle für<br />
Auswärt. Angelegenheiten" (Staats-<br />
sekretariat im Bundeskanzleramt), I:<br />
465<br />
- Wahrnehmung durch die Hohe Kom-<br />
mission, I: 237, 464; II: 163<br />
Auswärtiger Ausschuß des Bundestages<br />
- Deutschlandvertrag, I: 482<br />
- Einflußnahme auf die Außenpolitik,<br />
1:284<br />
- Erklärung über Beitritt Großbritan-<br />
Sachregister 265<br />
niens zur EWG 17. 1. 1963, IV: 190<br />
- Erklärung Schröders über Europäische<br />
Politische Union 27. 9. 1962, IV: 185<br />
- Saarkonventionen, I: 308 f.<br />
- Saarverhandlungen in Paris Oktober<br />
1954, II: 373<br />
- Vertreter bei den Moskauer Verhand-<br />
lungen 1955, II: 490<br />
Auswärtiger Ausschuß der französischen<br />
Nationalversammlung - Erklärung<br />
Schumans zur Saarfrage 19.8. 1952,<br />
II: 364 f.<br />
Auswärtiges Amt - Aufzeichnung über<br />
„Europäischen Staatenbund-Rat", III:<br />
24 ff.<br />
- Aufzeichnung über französische Eu-<br />
ropapolitik 28. 2. 1955, III: 23 f.<br />
- Errichtung, I: 369, 465; II: 165; als<br />
Voraussetzung für die Aufnahme der<br />
Bundesrepublik in den Europarat, I:<br />
340; keine E. (1949), I: 237, 312, 341<br />
- Frage der Verhandlungen mit Bun-<br />
deswirtschaftsministerium über Eu-<br />
ropapolitik, III: 520, 530<br />
- Unzufriedenheit <strong>Adenauer</strong>s mit-, III:<br />
499<br />
- versäumte Einladung Nassers nach<br />
Bonn, III: 136<br />
- Verschleppung der Aufnahme diplo-<br />
matischer Beziehungen mit Moskau,<br />
III: 351 f.<br />
„Autoritäres Regime <strong>Adenauer</strong>", I: 285<br />
Autarkie - Ablehnung einer Politik der<br />
-, I: 467<br />
Bad Godesberg - Pressekonferenz Be-<br />
rards 26. 1. 1951, I: 444<br />
- „Reichstreffen" der CDU Dezember<br />
1945, I: 39, 55<br />
Bad Königstein - Tagung der Vorsit-<br />
zenden der CDU-Landesverbände<br />
Juni 1948, I: 140<br />
Baffenheim - Erste Begegnung Ade-<br />
nauers mit Schuman Oktober 1948, I:<br />
296<br />
Bagdad-Pakt, III: 177, 217, 335<br />
Bahamas - Treffen Kennedys mit Mac-<br />
millan in Nassau Dezember 1962, IV:<br />
188 f., 199, 200, 201, 206, 208, 214<br />
Balliol College - Gedächtnistafel für<br />
Hans <strong>Adenauer</strong>, I: 511<br />
„Baltimore Sun", I: 257<br />
Bandung-Gruppe, III: 178
266 Sachregister<br />
Basilius-Kathedrale - Besudi <strong>Adenauer</strong>s<br />
12.9.1955,11:533<br />
Bayern - Ablehnung des Grundgesetzes,<br />
I: 174<br />
- Gründung der CSU, I: 193<br />
- Landtagswahlen s. unter Wahlen<br />
Bayern-Partei (BP) - Sitze im 1. Bun-<br />
destag 1949, I: 223<br />
- Zahl der Mitglieder in der Bundes-<br />
versammlung 1959, III: 490<br />
BBC London, I: 17<br />
Beamte - Ernennung und Entlassung<br />
durch den Bundespräsidenten, III:<br />
505 f.<br />
- Parteizugehörigkeit, III: 507<br />
- Stellung im Grundgesetz, I: 157, 163<br />
Belgien (s. auch Beneluxstaaten)<br />
- Abtretung deutscher Grenzgebiete, I:<br />
307<br />
- Differenzen mit den USA wegen des<br />
Kongos, IV: 96, 136<br />
- Internationalisierung des Ruhrgebiets,<br />
I: 111<br />
- Montan-Union, I: 211<br />
- Streben nach Sicherheit, I: 35y 40 f.<br />
- Teilnahme an deutsch-französischer<br />
Union, I: 312, 315<br />
- Teilnahme am Schuman-Plan, I: 425<br />
Beneluxstaaten - Beteiligung an der<br />
Deutschen Frage, I: 132 ff., 138<br />
- Beratung über europäische Integra-<br />
tion in Brüssel 6. 11. 1961, IV: 117<br />
- Haltung zu de Gaulies Plan einer<br />
Europäischen Politischen Union, IV:<br />
117, 131, 153 f., 159, 160, 178, 196,<br />
228, 242<br />
- Haltung zum europäischen Zusam-<br />
menschluß, I: 190<br />
- Teilnahme am Schuman-Plan, I: 336,<br />
337 f.<br />
- Zoll- und Wirtschaftsunion, IV: 77<br />
Berater (Special Advisor) der amerika-<br />
nischen Militärregierung, I: 20, 23<br />
Berkeley Universität - Verleihung der<br />
Ehrendoktorwürde an <strong>Adenauer</strong> 1960,<br />
IV: 31<br />
Berlin - Abgeordnete im 1. Bundestag<br />
1949, I: 223<br />
- Abkommen über Vier-Mächte-Ver-<br />
waltung 5. 7. 1945, III: 448; IV: 100,<br />
115<br />
- Abwehrbereitschaft gegen den Kom-<br />
munismus, I: 347<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Forderung nach einheit-<br />
licher westlicher Haltung, IV: 117,<br />
121, 124 f., 125, 132, 133<br />
- alliierte Kommandantur, I: 177 f., 364<br />
- alliierte Vorbehaltsrechte im Deutsch-<br />
landvertrag, I: 541<br />
- amerikanische Hilfsmaßnahmen, I:<br />
575 f.<br />
- amerikanische Panzer an der Sekto-<br />
rengrenze 23. 8. 1961, IV: 114<br />
- amerikanischer Vorschlag von Vier-<br />
Mächte-Beratungen August 1962, IV:<br />
176<br />
- Anspruch Ulbrichts 27. 10. 1958, III:<br />
446<br />
- Auflösung der sowjetischen Stadt-<br />
kommandantur, IV: 176<br />
- Aufstand vom 17.6.1953, II: 218 ff.,<br />
237, 387, 495<br />
- Behandlung auf der Außenminister-<br />
konferenz der Westmächte in Wa-<br />
shington April 1960, IV: 40<br />
- Behandlung auf der Genfer Außen-<br />
ministerkonferenz 28. 7. 1959, IV: 19,<br />
25 f.<br />
- Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, I:<br />
575<br />
- Bereitschaftspolizei, I: 372<br />
- Besetzung durch die Sowjets 1945, I:<br />
177; II: 15,243<br />
-Besuch Johnsons 19.-21.8.1961, IV:<br />
114, 132<br />
- Besuch Kennedys Juni 1963, IV: 219,<br />
221 ff.<br />
- Besuch Rusks Juni 1962, IV: 156<br />
- Blockade, I: 179 f., 352 f., 397; II: 92;<br />
III: 141, 350, 448, 458, 479<br />
- Chruschtschows Ultimatum 27.11.1958,<br />
III: 454 ff., 462, 465, 478, 485 f., 488,<br />
538; IV: 12 f., 120<br />
- contingency planning, IV: 99<br />
- Debatte im britischen Unterhaus und<br />
Oberhaus 17./18. 10. 1961, IV: 116<br />
- Delegierte im Parlamentarischen Rat,<br />
I: 151, 180<br />
- „dritter Teil" Deutschlands, III: 460<br />
- drohende Besetzung durch die Volks-<br />
polizei, I: 376<br />
- Einbeziehung in das deutsch-sowjeti-<br />
sche Handelsabkommen vom 31. 12.<br />
1960, IV: 78<br />
- Einführung getrennter Währungen, I:<br />
179 f.
- Einteilung in Sektoren, I: 85, 177 f.<br />
- Erklärung Chruschtschows 20.5. 1960,<br />
IV: 52<br />
- Erklärung Couve de Murvilles vor<br />
dem Senat in Washington 6. 12. 1961,<br />
IV: 125<br />
- Erklärung der Bundesregierung 12.11.<br />
1958, III: 447 f.<br />
- Erklärung des State Department 21.7.<br />
1960, IV: 52<br />
- Erklärung der drei Westmächte über<br />
ihre Rechte Dezember 1958, III: 479<br />
- Erklärungen Harrimans und Rusks<br />
8./9. 3. 1961, IV: 89<br />
- Errichtung d
268 Sachregister<br />
alliierter Truppen, I: 368, 391; III:<br />
447, 448, 449, 479; IV: 100, 115, 116,<br />
176,216<br />
- Rechtsstellung nach Deutschlandver-<br />
trag, 1:483 f., 544<br />
- Rede <strong>Adenauer</strong>s im Bundestag 17. 1.<br />
1962, IV: 134<br />
- Rede Chruschtschows im Moskauer<br />
Sportpalast 10. 11. 1958, III: 447, 449<br />
- Rede Chruschtschows vor dem Ober-<br />
sten Sowjet 5.5.1960, IV: 40 f.;<br />
12. 12.1962, IV: 188<br />
- Rede Dillons in New York 20.4.1960,<br />
IV: 40<br />
- Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s zur<br />
Mauer 18.8. 1961, IV: 114<br />
- Reisebeschränkung in -, IV: 68<br />
- Schutz durch Art. VI des Deutschland-<br />
vertrages, I: 542;II: 167; III: 350<br />
- Sicherheitsvorräte, I: 372<br />
- Sondierungsgespräche Rusks mit Do-<br />
brynin 1963, IV: 216,217<br />
- sowjetische Forderung nach Freistadt-<br />
Status, IV: 41<br />
- sowjetisches Ziel der Aufhebung des<br />
Vier-Mächte-Status, III: 447, 449,<br />
454, 479 f., 538; IV: 25, 29, 43, 68 f.,<br />
115, 122 f., 124<br />
- Sowjetvorschlag einer Übernahme der<br />
wirtschaftlichen Versorgung, III: 457<br />
- Stärkung des Vertrauens der Bevöl-<br />
kerung, IV: 50, 120 f.<br />
■ Übereinkunft der Vier Mächte von<br />
Paris 20.6.1949, III: 448,458; IV: 115<br />
• Verantwortung der Westmächte für<br />
die Verteidigung (s. auch Sicherheits-<br />
garantie), I: 363 f., 366 f., 370, 443,<br />
450, 470, 477 f.; II: 25, 167, 258, 341,<br />
343, 352, 357 f., 447 f., 459, 479 f.; IV:<br />
12, 89, 100, 112, 151<br />
Vereinbarung v. Verhandlungen über<br />
Berlin anläßlich Chruschtschows USA-<br />
Besuch September 1959, IV: 12<br />
Verhältnis zum Bund, I: 151, 157,<br />
159, 171, 241 f.; III: 479; IV: 40, 114,<br />
124<br />
Verletzung des Status als Gefahr für<br />
Europa, IV: 107<br />
Verstärkung der westlichen Streit-<br />
kräfte, I: 364, 372, 450; IV: 114<br />
vorgesehene Behandlung auf der Gip-<br />
felkonferenz in Paris Mai 1960, IV:<br />
31,40,43,49<br />
- vorläufige Verfassung, I: 178<br />
- Wirtschaftsbeziehungen mit den<br />
OEEC-Ländern, I: 334<br />
- Zusammenbruch der Viermächtever-<br />
waltung, I: 151<br />
- Zwischenfall an der Sektorengrenze<br />
27. 11.1955, III: 91 f.<br />
Bermudas - Treffen Kennedys und Mac-<br />
millans 21./22. 12. 1961, IV: 134, 138<br />
Beromünster (Schweizer Sender), I: 17<br />
Besatzungskosten - Forderung auf Ver-<br />
minderung, I: 455<br />
Besatzungsmächte(n) - Abbau der Befug-<br />
nisse, I: 367<br />
- Abgrenzung ihrer Befugnisse, I: 128,<br />
144, 147<br />
- Beschluß der Errichtung einer deut-<br />
schen Zentralregierung, 1:138 f., 144 f.<br />
- Byrnes-Plan s. dort<br />
-Deklarationen vom 5. Juni 1945, I:<br />
63, 83 ff., 177, 299,431; II: 17<br />
- Deutschlandpolitik 1945, I: 84 ff.<br />
- Grundsätze bei der Ausarbeitung<br />
einer deutschen Verfassung, I: 146 f.,<br />
154 ff.<br />
- Haltung zu einer „Großen Koalition"<br />
1949, I: 224<br />
- Interesse an deutsch-israelischen Wie-<br />
dergutmachungsverhandlungen, II: 141<br />
- Kontrolle gesamtdeutscher Wahlen,<br />
11:22<br />
- Notstandsbefugnisse, I: 147, 149<br />
- Rückzug ihrer Truppen aus Deutsch-<br />
land, I: 139, 302, 417, 588; II: 26 f.,<br />
51, 56, 68, 128, 249 ff., 391, 442 f.,<br />
445, 465; III: 285 f., 317, 363; IV: 231<br />
- sowjetische Erklärung des Ausnahme-<br />
zustandes am 17. 6. 1953, II: 219<br />
- Spannungen zwischen den ehemaligen<br />
alliierten-, I: 89 ff., 106, 110, 112 f.,<br />
125, 133, 245, 313, 329, 504 f.; II: 15,<br />
169, 209; III: 31, 463<br />
- Truppenstärke der westlichen -<br />
1950/51, I: 357, 452<br />
- Übernahme der obersten Regierungs-<br />
gewalt in Deutschland, I: 63, 84, 128,<br />
183, 299, 484 f.; II: 163, 171, 501; III:<br />
447, 448<br />
- Umwandlung der Besatzungs- in<br />
„Stationierungstruppen", II: 430<br />
- Verantwortung für den Schutz der<br />
DDR-Bevölkerung, III: 451<br />
- Verantwortung für die Teilung
Deutsdilands, I: 131, 469 f., 484; II:<br />
16,488; III: 31, 119<br />
- Zulassung politischer Parteien, I: 48<br />
Besatzungsstatut - <strong>Adenauer</strong>s Presse-<br />
verlautbarung zum alliierten Vorbe-<br />
halt, I: 464<br />
- alliierte Begleitnote vom 10. 4. 1949,<br />
I: 168 f., 235<br />
- Ankündigung nach den Londoner<br />
Empfehlungen, I: 144<br />
- Aufhebung durch Deutschlandvertrag,<br />
I: 540 f.; II: 190, 193,381,429<br />
- Beschluß über Abschaffung auf der<br />
Londoner Konferenz 1954, II: 351<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit den Ho-<br />
hen Kommissaren 16. 11. 1950, I:<br />
388 ff., 391<br />
- Denkschrift <strong>Adenauer</strong>s über Revision<br />
29.8. 1950, 1:358 f.<br />
- Ersetzung durch Verträge, I: 366 f.,<br />
391, 399 f., 405, 418, 469, 477 f., 484;<br />
II: 321, 341 ff., 356 ff., 429<br />
- erste Revision, I: 464 f.<br />
- Etappe zur deutschen Gleichberechti-<br />
gung, I: 245<br />
- Forderung der CDU- nach -, I: 126,<br />
128 f.<br />
- Frage der Revision, I: 169, 213, 233,<br />
235 f., 251, 260 f., 266, 268, 293 f.,<br />
331, 334, 358 f., 361 f., 364, 366 ff.,<br />
388, 391, 399 ff., 405, 459, 463, 477 f.;<br />
II: 25, 79, 292, 299, 308, 311, 320,<br />
321,341 ff.<br />
- Friedensvertrag, I: 475<br />
- Inkrafttreten, I: 232 ff.; II: 163<br />
- Notstandsbefugnisse der Militärgou-<br />
verneure, I: 147<br />
- Parlamentarischer Rat, I: 150 f., 153,<br />
157 f., 160, 163<br />
- Problem der Beendigung auf der<br />
Londoner Konferenz 1954, II: 321,<br />
328 ff., 341 ff.<br />
- rechtliche Grundlage für die Anwe-<br />
senheit alliierter Truppen, I: 368,<br />
391, 400 ff., 486<br />
- Ruhrbehörde, I: 460<br />
- sowjetische Ansicht über Aufhebung,<br />
11:99<br />
- Stellungnahme der westdeutschen Mi-<br />
nisterpräsidenten, I: 149<br />
- Überreichung durch Militärgouver-<br />
neure, I: 168 f.<br />
- Verkündung, I: 173<br />
Sachregister 269<br />
- Verteidigungsbeitrag, I: 474; II:<br />
316 f., 320, 321, 341 ff.<br />
- Vorbehalt des Art. 3, I: 464, 483<br />
Besatzungszone, amerikanische - Flücht-<br />
lingsproblem, I: 76 f.<br />
- Wahlen 1946, I: 80, 196 f.<br />
- Wiederbelebung kommunaler Einrich-<br />
tungen 1945, I: 26<br />
- wirtschaftliche Vereinigung mit der<br />
britischen Besatzungszone, I: 103 ff.<br />
Besatzungszone, britische - Aufbau der<br />
Verwaltung, I: 63<br />
- Ernährungslage, I: 69 f., 105<br />
- Frage der Verstaatlichung der Schlüs-<br />
selindustrien, I: 205 ff.<br />
- Flüchtlingsproblem, I: 76 f.<br />
- Gesundheitszustand der Bevölkerung,<br />
I: 70<br />
- Neugliederung der Länder, 1:69, 79,99<br />
- Raubbau an Waldbeständen, I: 77<br />
- Tuberkulose-Erkrankungen, I: 70, 187<br />
- Wahlverfahren für Gemeinderats-<br />
und Kreistagswahlen 1946, I: 79 f.<br />
- Wiederbelebung kommunaler Einrich-<br />
tungen 1945,I: 26<br />
- wirtschaftlich wertvollste der drei west-<br />
lichen, I: 37<br />
- wirtschaftliche Vereinigung mit ame-<br />
rikanischer Besatzungszone, I: 103 ff.<br />
- Zahl der Todesfälle 1946, I: 71<br />
Besatzungszone, französische - Anschluß<br />
an die Bizone, I: 162<br />
- Errichtung, II: 15<br />
- Herauslösung des Saargebietes, I:<br />
101, 184; II: 366<br />
- Rechtsangleichung an Bizone, I: 237<br />
- wirtschaftliche Entwicklung, I: 184,<br />
208 f.<br />
Besatzungszone, sowjetische s. Sowjet-<br />
zone<br />
Besatzungszonen - Abgrenzung, I: 177;<br />
III: 448<br />
- amerikanische Forderung auf einheit-<br />
liche Wirtschaftspolitik, I: 103<br />
- Churchills Telegramm an Truman<br />
vom 12. 5. 1945 über Rückzug auf die<br />
vereinbarten -, II: 207<br />
- Einteilung Deutschlands in -, I: 82<br />
- Rückzug der Amerikaner und Englän-<br />
der auf die vereinbarten - 1945, I:<br />
92, 177,244; II: 207<br />
- sowjetische Weigerung eines Zusam-<br />
menschlusses, I: 98; II: 433
270 Sachregister<br />
- westliche - als Damm gegen sowjeti-<br />
sche Expansion, I: 98<br />
- wirtschaftliches Auseinanderstreben,<br />
I: 63<br />
Bessarabien, Annexion durch die So-<br />
wjetunion 1940, II: 18<br />
Bevin-Plan (stufenweiser Aufbau eines<br />
deutschen Staatswesens), I: 110, 129 f.<br />
BHE s. Block der Heimatvertriebenen<br />
und Entrechteten<br />
Bischof von Chichester, I: 73<br />
Bischof von Münster, I: 29<br />
Bismarckreich, I: 43<br />
Bizone - Anschluß der französischen<br />
Zone, I: 162; II: 433<br />
- Gründung, I: 103 ff.; II: 433<br />
- Produktion nach revidiertem Indu-<br />
strieplan 27.8. 1947, I: 120 f.<br />
- soziale Marktwirtschaft, I: 184, 208 f.<br />
- Verwaltungsstellen, I: 107<br />
- wirtschaftlicher Aufschwung, I: 184<br />
Blair House (Gästehaus der amerikan.<br />
Regierung), I: 568<br />
Block der Heimatvertriebenen und Ent-<br />
rechteten (BHE) (s. auch Gesamt-<br />
deutscher Block, GB)<br />
- Austritt der Bundesminister Kraft und<br />
Oberländer Juli 1955, III: 72<br />
- Bundestagswahl 1961, IV: 18<br />
- Zahl der Mitglieder in der Bundes-<br />
versammlung 1959, III: 490<br />
Blockade von Berlin (s. unter Berlin)<br />
Blockfreie(n) Staaten - Nehru geistiger<br />
Führer, III: 179, 196<br />
- Werben um die -, III: 156 f., 177<br />
Bodenreform (Agrarreform) - Behand-<br />
lung in der brit. Besatzungszone, I:<br />
79, 80 f.<br />
- Forderung der SPD, I: 201<br />
- Haltung der CDU, I: 206<br />
Bois de Boulogne, Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
April 1951, I: 438<br />
„Bolschewik" (Zeitschrift), I: 570; II:<br />
202<br />
Bolschoi-Theater - Besuch der Galavor-<br />
stellung durch <strong>Adenauer</strong> 10. 9. 1955,<br />
II: 528 ff.<br />
Bonn - Ausschreitungen anläßlich der<br />
EVG-Debatte im Bundestag, II: 177<br />
- separatistische Bestrebungen 1945, I:<br />
29<br />
- Tagungsort des Parlamentarischen<br />
Rates, I: 151<br />
- Wahl zur Bundeshauptstadt, I: 158,<br />
173<br />
Borsig Berlin, I: 272<br />
„Botschafter im Ghetto", II: 497<br />
Botschafterrat - alliierter Vorschlag, I:<br />
476, 479, 480 f., 489<br />
Brasilien - Haltung zur Behandlung der<br />
Wiedervereinigungsfrage in der UNO,<br />
III: 236<br />
Brauweiler (Gestapogefängnis), I: 15 f.,<br />
38,51<br />
Briand-Kellogg-Pakt - Verletzung durch<br />
die Sowjetunion, II: 20<br />
Briefe s. Schreiben<br />
„Brigade Erhard" (in der CDU/CSU),<br />
111:515<br />
Britisches Museum - Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
Dezember 1951, I: 510<br />
Buchenwald (Konzentrationslager), I: 25<br />
Buckingham Palace - Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
bei König Georg VI. Dezember 1951,<br />
1:509 f.<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s bei Königin Eliza-<br />
beth II. Februar 1952, I: 523<br />
Bühler Höhe - Besuch Hoyer Millars<br />
bei <strong>Adenauer</strong> 2. 9. 1954, II: 305<br />
- Besuch Senator Wileys bei <strong>Adenauer</strong><br />
2.9. 1954, II: 303<br />
- Sondersitzung der Bundesregierung<br />
1.9. 1954, II: 298<br />
Bulgarien - Protest der Westmächte ge-<br />
gen Sowjetisierung, I: 89 f., 114; II:<br />
51<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 98,<br />
375; II: 261, 410; III: 350<br />
Bund - Verhältnis zu den Ländern, I:<br />
154 ff.<br />
Bundesaußenministerium s. Auswärtiges<br />
Amt<br />
Bundesfinanzminister(ium) - Urteil über<br />
Möglichkeit der Wiedergutmachungs-<br />
leistung, II: 142<br />
- Würdigung Etzels, III: 499<br />
- Würdigung Schäffers, II: 198, 419<br />
Bundesgrenzschutz - Forderung des Aus-<br />
baus durch Eisenhower, I: 455<br />
- Reservoir für die Bundeswehr, III: 95<br />
- stärkemäßige Unterlegenheit gegen-<br />
über der Volkspolizei, III: 200<br />
Bundeshauptstadt - Wahl der -, I: 158,<br />
173 f.<br />
Bundesinnenminister(ium) - Referat für<br />
jüdische Fragen, I: 279
- Rücktritt Heinemanns, I: 373 f.<br />
Bundeskabinett s. Bundesregierung<br />
Bundeskanzler - <strong>Adenauer</strong>s „beleidi-<br />
gende" Äußerungen üb. Erhards man-<br />
gelnde Eignung, III: 526 f., 535, 549<br />
- amerikanische Stimmen gegen Erhards<br />
Kandidatur Mai 1959, III: 540<br />
- Briefwechsel <strong>Adenauer</strong>-Krone über<br />
Erhards Kandidatur, III: 527 ff.,<br />
533 ff., 542 f.<br />
- MderAlliierten tt ,I:290ff.,438; II: 165<br />
- erste offizielle Auslandsreise nach Pa-<br />
ris, I: 423, 427 ff., 438 ff.; IV: 62<br />
- Frage der Konfession, III: 494<br />
- Frage der Nachfolge <strong>Adenauer</strong>s, III:<br />
122, 498 f., 509 f., 515 ff., 523 ff.,<br />
526 ff., 528 ff., 539 f., 541 f., 547<br />
- freie Hand in der Zusammensetzung<br />
des Kabinetts, III: 71, 73<br />
- Gegenzeichnungsrecht bei Feststellung<br />
des Verteidigungsfalles, III: 73<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Hallstein<br />
über Erhards Kandidatur 31.5. 1959,<br />
III: 541<br />
- Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Blessing<br />
über Kandidatur Erhards Mai 1959,<br />
111:539, 540 f.<br />
- Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Erhard über<br />
Nachfolgefrage Mai/Juni 1959, III:<br />
525 f., 537, 541,549<br />
- Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Krone über<br />
Kandidatur Erhards Mai/Juni 1959,<br />
III: 533, 535, 541<br />
- Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Pferdmen-<br />
ges über Erhards Kandidatur für das<br />
Amt (April/Mai 1959), III: 517 f.,<br />
524, 526 f., 533, 535<br />
- Kandidatur Erhards für das Amt, III:<br />
515 ff., 523 ff., 526 ff., 528 ff., 533 ff.,<br />
535 ff., 539 ff., 541 ff., 547, 548, 549 f.;<br />
IV: 217,225<br />
- Möglichkeit einer Klage gegen den<br />
Bundespräsidenten vor dem Bundes-<br />
verfassungsgericht, III: 503, 505, 506<br />
- Nominierung <strong>Adenauer</strong>s in Rhöndorf,<br />
1:228<br />
- Nominierung Brandts 25. 10. 1960,<br />
IV: 77<br />
- Rücktritt <strong>Adenauer</strong>s 15. 10. 1963, II:<br />
159; IV: 225 f., 230,231<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Erhard über<br />
dessen Kandidatur 20.5.1959, III:<br />
535 f.<br />
Sachregister 271<br />
- Stellung nach dem Grundgesetz, I:<br />
153 f.; III: 73, 122<br />
- Verhältnis zu den Bundesministern,<br />
III: 121 f.<br />
- Verhältnis zum Bundespräsidenten,<br />
III: 485, 499, 500, 501 f., 503 f., 508<br />
- Vorschlag durch Bundespräsidenten,<br />
III: 493, 499, 502, 529<br />
- Wahl <strong>Adenauer</strong>s, I: 231; IV: 116<br />
- Wahlverfahren durch Bundestag, III:<br />
502 f., 529<br />
Bundesminister - Anzahl im 1. Kabinett,<br />
I: 236<br />
- des 1. Bundeskabinetts, I: 232<br />
- Ernennung und Entlassung durch den<br />
Bundespräsidenten, III: 503<br />
- Unterrichtung des Bundespräsidenten<br />
durch die-, III: 502, 504 f.<br />
- Verhältnis zum Bundeskanzler, III: 121<br />
Bundesminister des Auswärtigen - Er-<br />
nennung v. Brentanos, II: 385, 489;<br />
III: 121<br />
- Gespräche v. Brentanos mit Nehru<br />
14. 7. 1956, III: 181 ff.<br />
- Rückwirkung der Erkrankung v. Bren-<br />
tanos, III: 499<br />
- Wahrnehmung des Postens durch<br />
<strong>Adenauer</strong>, I: 423, 465; II: 328, 384 f.;<br />
III: 121,544<br />
Bundesminister für Atomfragen - Er-<br />
nennung Strauß', III: 72 f.<br />
Bundesministerium für Angelegenheiten<br />
des Bundes und der Länder, I: 237<br />
Bundesminister für besondere Aufga-<br />
ben, III: 72<br />
Bundesminister(ium) für Verteidigung -<br />
Ablösung Blanks durch Strauß, III:<br />
246<br />
- Errichtung 1955, III: 71<br />
- FDP-Forderung auf Posten des Staats-<br />
sekretärs, III: 71 f.<br />
- Verbot der Errichtung laut NATO-<br />
Beschluß vom Dezember 1950, I: 394<br />
Bundespolizei - Ablehnung durch die<br />
Alliierten, I: 372<br />
- Vorschlag <strong>Adenauer</strong>s, I: 347, 350, 358,<br />
360, 367<br />
Bundespräsident - <strong>Adenauer</strong>s Reden zu<br />
seiner Kandidatur (7.4.1959), III:<br />
512 ff.; (8.4. 1959), III: 514 f.<br />
- aktive Parteimitgliedschaft, III: 511<br />
- Beschränkung der Wiederwahl auf<br />
zwei Amtsperioden, III: 483, 488
272 Sachregister<br />
- Besprechung der CDU/CSU über Wahl<br />
6.4. 1959, III: 497 ff., 509<br />
- Besuch Lübkes in Frankreich Juni 1961,<br />
IV: 112<br />
- Briefwechsel <strong>Adenauer</strong>-Heuss über<br />
das Amt April 1959, III: 517<br />
- Differenzen Heuss' mit <strong>Adenauer</strong> über<br />
Neujahrsansprache, III: 506<br />
- Entscheidung über Notstand, III: 506<br />
- Erhards Erklärung zu <strong>Adenauer</strong>s Ver-<br />
zicht auf die Kandidatur 7./9. 6. 1959,<br />
III: 547 f.<br />
- Ernennung und Entlassung der Bun-<br />
desminister, III: 503<br />
- Ernennung und Entlassung der Bun-<br />
desbeamten, III: 505 f.<br />
- Feststellung des Verteidigungsfalles,<br />
III: 506<br />
- Frage der Konfession, III: 493 f.<br />
■ Frage einer Verlängerung der Amts-<br />
zeit, III: 486, 487<br />
Freiheit der politischen Rede, III: 506<br />
■ Gerüchte über die Gründe von Ade-<br />
nauers Verzicht auf die Kandidatur,<br />
III: 550<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Heuss über<br />
Nachfolgefrage Mai/Juni 1959, III:<br />
525, 537, 541<br />
von Hassel möglicher Kandidat 1959,<br />
III: 494<br />
Heuss' Geburtstag (75.), III: 489, 491<br />
Heuss' Popularität, III: 485<br />
Heuss' Verhältnis zur Regierungspoli-<br />
tik, III: 485, 499, 500, 501 f., 503 f.<br />
Heuss' Vorschlag durch <strong>Adenauer</strong>, I:<br />
228<br />
Kandidatur <strong>Adenauer</strong>s 1959, III:<br />
497 ff., 509 ff., 514 ff., 524, 525, 526,<br />
532, 533, 537, 539 f., 544, 546 f., 551<br />
Kandidatur Lübkes 1959, III: 551;<br />
IV: 11<br />
Mitwirkung bei Gesetzgebung, III:<br />
505<br />
Mitwirkung bei völkerrechtlichen Ver-<br />
trägen, III: 504<br />
mögliche Nominierung Gerstenmaiers<br />
1959, III: 498<br />
Nominierung Carlo Schmids, III: 491,<br />
492, 497,501,507<br />
Nominierung Erhards, III: 492,494 ff.,<br />
508, 531<br />
„Prägung" des Amts durch Heuss,<br />
III: 487<br />
- Recht zur Auflösung des Bundestages,<br />
III: 503<br />
- Rede Gerstenmaiers zur Kandidatur<br />
<strong>Adenauer</strong>s 7. 4. 1959, III: 510<br />
- Reflexionen von Heuss über das Amt,<br />
II: 184 f.; III: 483 ff.<br />
- repräsentativer Oberbefehl über die<br />
Bundeswehr, III: 73<br />
- Rücktritt <strong>Adenauer</strong>s von der Kandi-<br />
datur, III: 526 f., 532, 534 f., 541 ff.<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Krone und<br />
Höcherl über seinen Verzicht auf die<br />
Kandidatur 4. 6. 1959, III: 542 ff.,<br />
544 f., 546, 547<br />
- Sitzung des CDU/CSU-Wahlmänner-<br />
gremiums, (7.4.1959) III: 497, 500,<br />
509; (15.6. 1959) III: 551<br />
- ständige Unterrichtung des Bundes-<br />
präsidenten, III: 502, 504 f.<br />
- Stellung im Vergleich zum Reichsprä-<br />
sidenten, I: 153; III: 485, 502<br />
- Telegrammwechsel <strong>Adenauer</strong>-Erhard<br />
über <strong>Adenauer</strong>s Kandidatur, III: 545 f.<br />
- Verfassungsgutachten 1952, II: 173,<br />
185 f.<br />
- Verhältnis zum Bundeskanzler, III:<br />
485, 499, 500, 501 f., 503 f., 508<br />
- Verzicht Erhards auf Kandidatur 3. 3.<br />
1959, III: 496, 536, 548<br />
- Vorschlagrecht zur Bundeskanzlerwahl,<br />
III: 493, 499, 502, 527, 529, 535, 541<br />
- Vortrag <strong>Adenauer</strong>s über Rechte und<br />
Aufgaben, III: 500 ff.<br />
- Wahl, (1949) I: 231; III: 483, 501;<br />
(1959) III: 483 ff.; IV: 11<br />
Bundesrat - Billigung der Deutschland-<br />
und EVG-Verträge 15.5.1953, II:<br />
106, 194<br />
- Frage der Stellung im Grundgesetz,<br />
I: 159 ff.<br />
- Konstituierung 1949, I: 231<br />
- Mitwirkung bei Grundgesetzänderung,<br />
III: 484<br />
- Mitwirkung bei völkerrechtlichen Ver-<br />
trägen, III: 504; IV: 198<br />
- Ratifizierung der Pariser Verträge<br />
vom 23. 10. 1954, II: 384, 429<br />
- Ratifizierung des deutsch-französischen<br />
Vertrages v. 22. 1. 1963, IV: 198, 218<br />
Bundesrechnungshof, I: 236<br />
Bundesregierung - <strong>Adenauer</strong>s Richt-<br />
linien der deutschen Europapolitik<br />
19. 1. 1956, III: 253 ff.
- aktive Europapolitik, I: 424<br />
- Beratung über Beitritt zum Europa-<br />
rat 9. 5. 1950, I: 327<br />
- Beratung über Beschluß des Bundes-<br />
verfassungsgerichts vom 9. 12. 1952,<br />
II: 183 f.<br />
- Besatzungsstatut, I: 236, 367<br />
- Beurteilung des Grotewohl-Briefes v.<br />
30.11.1950,11:39<br />
- dringende Aufgaben 1949, I: 236 ff.;<br />
II: 197<br />
- Erklärung vom 14. 9. 1950 zu Wahlen<br />
in der Sowjetzone, II: 30 f.<br />
- Frage einer „Großen Koalition" 1949,<br />
I: 223 ff.<br />
- freie Hand des Bundeskanzlers in der<br />
Wahl der Mitglieder, III: 71, 73, 500,<br />
503<br />
- gleichbleibende Außenpolitik der<br />
neuen- 1961, IV: 119<br />
- Haltung zur Wiederbewaffnung, 1:374<br />
• Koalition SPD/FDP?, III: 105, 493<br />
• Konstituierung 1949, I: 232<br />
- Mitglieder der ersten -, I: 232<br />
- Regierungskoalition, (1949) I: 231<br />
(1953) III: 65<br />
„Revanchepolitiker", II: 100 f.; IV<br />
115<br />
Sitzungen über Deutschlandvertrag, I<br />
529<br />
Sondersitzung 1.9.1954 nach Schei-<br />
tern der EVG, II: 289 f.<br />
Stellung zu „Saarkonventionen", I:<br />
306 f., 308 f.<br />
Stellung zu Schuman-Plan, I: 335<br />
Stellung zur Paulskirchen-Kundge-<br />
bung2. 2. 1955, II: 421 f.<br />
Stellung zur Rede Chruschtschows<br />
12. 11. 1958, III: 447 f.<br />
Teilnahme eines Vertreters Heuss' an<br />
den Sitzungen, III: 502<br />
Umbildung wegen „Spiegel"-Affäre<br />
14. 12. 1962, IV: 187<br />
ungenügende Unterrichtung durch die<br />
Alliierten, I: 387<br />
Verhältnis zur Beamtenschaft, III: 507<br />
Vorstellung der Mitglieder bei den<br />
Hohen Kommissaren, I: 233 f.<br />
Würdigung ihrer Leistung in der<br />
1. Wahlperiode, II: 196 ff.<br />
Zustimmung zu diplomatischen Bezie-<br />
hungen mit der Sowjetunion, II: 545,<br />
547, 549, 551<br />
Sachregister 273<br />
Bundesrepublik - Abhängigkeit von den<br />
USA durch übertriebene Rüstungsauf-<br />
träge, III: 263<br />
- Abschiedsbesuch General Jacquots in<br />
Bonn 7. 4. 1959, III: 509<br />
- Alleinvertretungsanspruch, 1: 241,363,<br />
371, 378, 431; II: 25, 165, 351, 383,<br />
434, 492 f., 520, 549 f.; III: 283, 356,<br />
357 f., 358 f., 362 f., 366 f., 372<br />
- angeblicher neuer Antisemitismus,<br />
III: 469<br />
- Anziehungskraft gegenüber der So-<br />
wjetzone, I: 515; II: 231, 465; III:<br />
103<br />
- Aufnahme diplomatischer Beziehun-<br />
gen zur Sowjetunion, II: 487, 492,<br />
498 ff., 503, 510, 513, 515, 534 ff.,<br />
537 ff., 540 f., 544 ff., 547 ff., 553, 555;<br />
III: 69, 76, 84, 349, 351 f., 367 f., 370,<br />
445<br />
- Aufnahme in die NATO, I: 167, 394,<br />
442;III: 156<br />
- Aufnahme in Europarat, I: 167, 242<br />
- Ausdehnung des Sowjetzonenregimes<br />
auf die-?, III: 460, 465<br />
- Bedeutung des Deutschlandvertrages<br />
und der EVG, I: 536 ff., 561 f.<br />
- Behandlung der Judenfrage, I: 279<br />
- Besuch Balls in Bonn März 1961, IV:<br />
90,111<br />
- Besuch Debres, (Mai 1959) III: 524 f.;<br />
(Oktober I960) IV: 47, 62, 69, 70 ff.<br />
- Besuch de Gasperis als erster auslän-<br />
discher Regierungschef in Bonn 1952,<br />
III: 259<br />
- Besuch de Gaulies, (Verschiebung 1960)<br />
IV: 46 f., 59 f., 80; (Mai 1961) IV:<br />
100, 101 ff.; (Februar 1962) IV: 135,<br />
136 ff., 159, 194; (September 1962) IV:<br />
174, 176, 177 ff., 197; (Juli 1963) IV:<br />
220, 221 ff.<br />
- Besuch Dulles' (letzter) in Bonn 7. 2.<br />
1959, III: 462, 471 ff.<br />
- Besuch Eisenhowers in Bonn 26727. 8.<br />
1959, IV: 11, 73<br />
- Besuch Gronchis Dezember 1956, III:<br />
264<br />
- Besuch Harrimans in Bonn März 1961,<br />
IV: 89<br />
- Besuch Herbert Hoovers jr. in Bonn<br />
Februar 1956, III: 215<br />
- Besuch Kennedys Juni 1962, IV: 219,<br />
221 ff.
274 Sachregister<br />
Besuch Kishis 1959, IV: 31<br />
Besuch Macmillans, (11.8.1960) IV:<br />
68; (9. 1. 1962) IV: 134<br />
Besuch Mikojans in Bonn April 1958,<br />
III: 380 ff., 437; IV: 183<br />
Besuch Nehrus Juli 1956, III: 179 ff.<br />
Besuch Robert Kennedys in Berlin und<br />
Bonn Februar 1962, IV: 136, 151<br />
Besuch Rusks Juni 1962, IV: 156<br />
Besuch Schumans in Bonn, (Januar<br />
1950) I: 297 ff., 307; (10. 6. 1959) III:<br />
549<br />
Besuch Segnis in Bonn Februar 1956,<br />
III: 260<br />
Beziehungen zu arabischen Staaten,<br />
II: 154 f.; III: 136<br />
Beziehungen zu Israel (s. auch Wie-<br />
dergutmachung), II: 158, 160<br />
Beziehungen zu Italien, III: 259 f.<br />
Beziehungen zu osteuropäischen Staa-<br />
ten, III: 366 f., 467; IV: 202<br />
Beziehungen zur Sowjetunion (s. auch<br />
Sowjetunion, Wiedervereinigung u. a.),<br />
II: 447 ff., 487 ff.; III: 337, 347-395,<br />
437, 439 ff., 447, 449 ff.; IV: 167 f.<br />
Beziehungen zur Tschechoslowakei,<br />
III: 467<br />
deutsch-polnischer Handelsvertrag 7.3.<br />
1963, IV: 216<br />
deutsch-ungarische Handelsbeziehun-<br />
gen, IV: 202<br />
diplomatische Beziehungen zu Jugo-<br />
slawien 1952-1957, III: 366, 367<br />
Eigentum an Saargruben, I: 299 f.<br />
Einbeziehung des Bundesgebiets in<br />
die westliche Verteidigung, I: 400<br />
Einrichtung konsularischer und wirt-<br />
schaftlicher Vertretungen im Ausland,<br />
I: 267, 284; II: 164<br />
Einstellung der Bevölkerung zur So-<br />
wjetunion, III: 385 f.<br />
Element des Friedens, III: 383<br />
Entsendung diplomatischer Vertreter,<br />
I: 369; II: 165, 430<br />
Enttäuschung über die amerikanische<br />
Reaktion auf den Mauerbau in Berlin,<br />
IV: 132, 136, 140<br />
Entwicklung der außenpolitischenLage,<br />
(bis 1951) I: 470 ff.; (bis 1952) 1:547 ff.<br />
Entwicklung in der 1. Wahlperiode,<br />
I: 196 ff.<br />
Finanzierung des Assuan-Staudamms,<br />
III: 216 f.<br />
Flächenausdehnung, II: 18<br />
Forderung auf Anrechnung der Ko-<br />
sten für die Beseitigung der Kriegs-<br />
schäden auf die Verteidigungskosten,<br />
III: 337<br />
Forderung einer Grundsatzerklärung<br />
über den neuen Status der Gleichbe-<br />
rechtigung 1951, I: 455, 457, 469, 476<br />
Frage direkter deutsch-sowjetischer<br />
Verhandlungen 1962, IV: 167 f.<br />
Frage eines bilateralen Bündnisses<br />
mit den USA, II: 241<br />
Gefahr, Objekt der Politik zu wer-<br />
den, II: 63, 88, 91, 168, 188, 206 f.,<br />
214, 216, 398, 477, 480; III: 79, 84,<br />
159,315<br />
„Gemeinsame Erklärung" <strong>Adenauer</strong>s<br />
und de Gaulles zum deutsch-franzö-<br />
sischen Vertrag vom 22.1.1963, IV:<br />
198, 235 f.<br />
Gründung und Konstituierung, I: 176,<br />
231 ff.; II: 163<br />
Haltung der Deutschen im Falle eines<br />
Angriffs aus dem Osten, I: 349,352 f.,<br />
415<br />
Interesse an friedlicher Entwicklung<br />
der Sowjetunion, III: 383, 394, 456<br />
Jugendaustausch mit Frankreich, IV:<br />
15, 174, 179 f., 210, 236<br />
Konsultationsbesprechungen im Rah-<br />
men des deutsch-französischen Ver-<br />
trages 1963, IV: 220, 221 ff.<br />
Meinungsbefragung zur Politik Ade-<br />
nauers, (1951/52) II: 108; (1956) III:<br />
213 f.<br />
Montan-Union, I: 211<br />
Problem der äußeren Sicherheit, I:<br />
347 ff., 350 ff., 361, 363 ff., 416, 450 ff.,<br />
464, 476, 477 f., 484, 497, 550, 561; II:<br />
25, 165, 167, 170, 187, 190, 218,301 f.,<br />
320, 383, 423, 445 f.; III: 61, 119 f.,<br />
197, 200, 279, 303, 350; IV: 92, 215,<br />
229<br />
Problem der inneren Sicherheit, 1:361,<br />
363, 367, 389, 464, 483 f., 542<br />
Protokoll über deutsch-französische<br />
Zusammenarbeit 1962, IV: 180, 181,<br />
197 f.<br />
Regelung der Auslandsschulden aus<br />
der Vorkriegszeit, I: 334, 368, 371 f.<br />
Rückwirkung der amerikanischen<br />
Außenpolitik auf Haltung der Bevöl-<br />
kerung, III: 214, 321; IV: 132, 136
- „sieben fette Jahre", III: 277<br />
- sowjetische Unterstellung von Aggres-<br />
sionsabsichten, III: 356, 439, 458 f.<br />
- Souveränitätserklärung 5.5. 1955, II:<br />
430 ff.<br />
- Stipendien für indische Studenten,<br />
III: 182<br />
- Unterbrechung der deutsch-sowjeti-<br />
schen Kulturverhandlungen 12.5.1961,<br />
IV: 100<br />
- Unterzeichnung des Vertrages über<br />
deutsch-französische Zusammenarbeit<br />
in Paris 22.1.1963, IV: 190 f., 198,<br />
211,235<br />
- Unterzeichnung des Abkommens über<br />
Deutsch-Französisches Jugendwerk<br />
5. 7. 1963, IV: 220<br />
- Veränderung im Verhältnis zu Frank-<br />
reich Sommer 1960, IV: 54 ff.<br />
- Verantwortung der Westmächte für<br />
die Verteidigung (s. auch Sicherheits-<br />
garantie), I: 214, 302, 333, 342, 350,<br />
357, 361, 363 f., 366, 370, 443, 450,<br />
464, 476; II: 25, 165, 341; III: 200;<br />
IV: 92, 219<br />
- Verhältnis zu England, I: 500 f., 505<br />
- Verhältnis zu Frankreich siehe unter<br />
Außenpolitik, Europa u. a.<br />
- Verhältnis zu Polen, I: 508, 514; III:<br />
194, 367, 432, 467, 468; IV: 18, 45,<br />
216<br />
- Verstärkung der westalliierten Trup-<br />
pen, I: 363, 366, 372, 450 ff., 454, 468,<br />
480 f., 489; IV: 92<br />
- Verzicht auf territoriale Revision durch<br />
Gewalt, II: 316, 344, 352; III: 467,<br />
468<br />
- völkerrechtliche Vorbehalte zur Auf-<br />
nahme diplomatischer Beziehungen mit<br />
der Sowjetunion, II: 549 f.<br />
- Wehrhoheit, II: 171 f.<br />
- Wirtschaftshilfe für Israel, IV: 36<br />
- Zahl sowjetischer Spionagefälle, III:<br />
460<br />
- „zurückgehaltene" Sowjetbürger, II:<br />
548, 551<br />
Bundestag - Anerkennung der Aus-<br />
landsschulden aus der Vorkriegszeit,<br />
I: 368, 396, 463<br />
- Arbeitslast in der 1. Wahlperiode, II:<br />
197<br />
- atomare Bewaffnung der Bundeswehr,<br />
111:299,300,391<br />
Sachregister 275<br />
- Aufbau der Bundeswehr, III: 245 f.<br />
- Auflösungsrecht des Bundespräsiden-<br />
ten, III: 503<br />
- Aufnahme diplomatischer Beziehun-<br />
gen zur Sowjetunion, II: 538, 545,<br />
547, 549, 551<br />
- außenpolitische Debatte 1./2. 12. 1955,<br />
III: 80 ff., 87<br />
- Ausschluß Schumachers von den Sit-<br />
zungen wegen Beleidigung <strong>Adenauer</strong>s,<br />
1:293<br />
- Auswärtiger Ausschuß s. dort<br />
- Beitritt zum Europarat, I: 305, 317 ff.,<br />
322 ff., 329, 337 ff., 340<br />
- Beteiligung an der Kontrolle gesamt-<br />
deutscher Wahlen, II: 130<br />
- Debatte über Demontagepolitik 30. 9.<br />
1949, I: 247 f.<br />
- Debatte über Deutschland- und EVG-<br />
Verträge, (9.7.1952) II: 174; (3.12.<br />
1952)II: 177 ff.<br />
- Debatte über Londoner Neun-Mächte-<br />
Konferenz 7. 10. 1954, II: 396 f.<br />
- Debatte über Pariser Verträge, (15.12.<br />
1954) II: 397 ff.; (27.2. 1955) II: 416,<br />
418<br />
- Debatte über Petersberger Abkom-<br />
men 24725. 11. 1949, I: 284 ff.<br />
- Debatte über Ruhrstatut 15. 11. 1949,<br />
I: 273, 281<br />
- Debatte über Saarabkommen 15. 12.<br />
1954, II: 425 f.<br />
- Debatte über Verteidigungsbeitrag<br />
7./8. 2. 1952, I: 518,520<br />
- Debatte über Wehrgesetz 6./7. 7.1956,<br />
III: 200<br />
- Dehlers „Rubelerklärung", III: 77,<br />
86<br />
- Deutschlandvertrag, I: 479, 480; II:<br />
106, 108<br />
- Element des Friedens, III: 383<br />
- Entscheidung über Deutschland- und<br />
EVG-Verträge, I: 540, 546 f., 554,<br />
556; II: 174 f., 194<br />
- Entscheidung über Europa-Armee, I:<br />
460<br />
- Entscheidung über Verteidigungsbei-<br />
trag, I: 417,455; II: 106, 108<br />
- Entschließung über europ. Föderation<br />
26. 7. 1950, I: 424<br />
- Entschließung über Lebensmittelliefe-<br />
rung in die Sowjetzone 1.7. 1953, II:<br />
223
276 Sachregister<br />
Entschließung zur Wiedervereinigung<br />
3.4.1952, II: 79, 410 f.<br />
■ Erklärung <strong>Adenauer</strong>s über Voraus-<br />
setzungen der Wiedervereinigung<br />
26.2.1951,11: 47 f.<br />
• Feierstunde zur Souveränitätserklä-<br />
rung der Bundesrepublik 5. 5. 1954,<br />
II: 430 ff.<br />
■ Frage d. Legitimation f. d. Ratifizie-<br />
rung, d. EVG-Vertrages 1952 II: 172;<br />
der Pariser Verträge 1955 II: 420,<br />
421 f.<br />
Frage der Legitimation zur Entschei-<br />
dung über Verteidigungsbeitrag, I:<br />
383 f., 420; II: 172, 186 f., 189, 192, 194<br />
Frage der Zuständigkeit für Peters-<br />
berger Abkommen, I: 284 f.<br />
Fünf-Punkte-Resolution zur Wieder-<br />
vereinigung 10.6.1953, II: 218, 225,<br />
230, 234, 247, 268<br />
Haushaltsdebatte 11./12. 6. 1959, III:<br />
542, 549<br />
Konstituierung 1949, I: 231<br />
Mitwirkung bei Grundgesetzänderung,<br />
III: 484<br />
Mitwirkung bei völkerrechtlichen Ver-<br />
trägen, III: 504; IV: 198<br />
Notenaustausch zwischen der Sowjet-<br />
union und den drei Westmächten v.<br />
10./25.März 1952, II: 78<br />
Proklamierung des Ziels der Wieder-<br />
vereinigung, I: 548; II: 410 f.<br />
Ratifizierung des deutsch-französischen<br />
Vertrages vom 22. 1. 1963, IV: 191,<br />
198, 211, 214 f., 217 f.<br />
Ratifizierung des Deutschland- und<br />
EVG-Vertrages, I: 529, 560, 570 f;<br />
II: 115, 118, 192, 194<br />
Ratifizierung der Pariser Verträge v.<br />
23. 10. 1954, II: 384, 401, 410, 429;<br />
III: 70 f.<br />
Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s 15.11.<br />
1949, I: 272 f.<br />
Regierungserklärung bez. Wiedergut-<br />
machung an Israel 27.9. 1951, II: 136<br />
Regierungserklärung zu gesamtdeut-<br />
schen Wahlen 27. 9. 1951, II: 58, 78<br />
Rückkehr der Kriegsgefangenen, II:<br />
538, 547, 549<br />
Resolution über freie gesamtdeutsche<br />
Wahlen 14.9.1950,11:31,40<br />
Saarfrage, I: 305, 308; II: 381; III:<br />
277<br />
- Saarverhandlungen in Paris Oktober<br />
1954, II: 373<br />
- Schuman-Plan, I: 487<br />
- Sitzung des Ältestenrats 25. 11. 1949,<br />
I: 291 f.<br />
- SPD-Forderung nach Auflösung 1950/<br />
1953, I: 384; II: 192<br />
- Stellungnahme <strong>Adenauer</strong>s zum Grote-<br />
wohl-Brief v. 30.11.1950, II: 39, 41 f.<br />
- Verabschiedung <strong>Adenauer</strong>s als Bun-<br />
deskanzler 15. 10. 1963, IV: 231<br />
- Verabschiedung des Wahlgesetzent-<br />
wurfs für gesamtdeutsche Wahlen<br />
6.2. 1952, II: 62, 79,85<br />
- Verabschiedung des Wahlgesetzes<br />
1953, III: 75, 106, 156 f., 162<br />
- Verabschiedung des Wehrgesetzes,<br />
III: 88, 104, 119,200<br />
- Verfahren bei der Wahl des Bundes-<br />
kanzlers, III: 502 f., 529<br />
- Volkskammer-Appell zur Bildung<br />
eines paritätischen parlamentarischen<br />
Ausschusses 30. 1. 1951, II: 44<br />
- Vorschläge zur Wiedervereinigung,<br />
11:39<br />
- Wahl Köhlers zum Präsidenten 1949,<br />
I: 231<br />
- Wahlen s. dort<br />
- Wahlrechtsausschuß, III: 74<br />
- Zahl der Abgeordneten, I: 174<br />
- Zusammensetzung 1949, I: 223<br />
Bundesverfassungsgericht - Antrag der<br />
Regierungskoalition auf Feststellung<br />
der Legitimation des Bundestages zur<br />
Verabschiedung des EVG-Vertrages,<br />
II: 180 ff., 185, 194<br />
- Beschluß über die Bindung des Ple-<br />
numentscheids über das EVG-Gutach-<br />
ten für beide Senate, II: 182 f., 186<br />
- Beschluß über Feststellungsantrag der<br />
Regierungskoalition, II: 194<br />
- Bitte Heuss' um Gutachten über Ver-<br />
einbarkeit EVG mit Grundgesetz, II:<br />
173, 179 ff., 182 f., 185 f., 191<br />
- Errichtung und Aufgabe, I: 370<br />
- Möglichkeit einer Klage des Bundes-<br />
kanzlers gegen Bundespräsidenten,<br />
III: 503, 505, 506<br />
- Normenkontrollklage der SPD zur<br />
Frage des deutschen Verteidigungs-<br />
beitrages, I: 555; II: 106, 172, 180 f.<br />
- Plenarbeschluß über EVG-Gutachten<br />
9. 12. 1953 und Grundgesetz, II: 183
- Urteil über die Normenkontrollklage<br />
der SPD 30. 7. 1952, II: 175<br />
- Verbot der KPD 1956, III: 314<br />
- Vertagung der Verhandlung über das<br />
EVG-Gutachten, II: 183<br />
- Zurückziehung des Gesuchs umRechts-<br />
gutachten durch Heuss, II: 183 f.<br />
Bundesverfassungsgerichtsgesetz, II: 182<br />
Bundesversammlung - Verfassungsorgan<br />
und Aufgabe, III: 488, 490 f.<br />
- Wahlverfahren, III: 497 f., 507 f.<br />
- Zusammensetzung 1959, III: 484, 490,<br />
508<br />
Bundeswehr - atomare Bewaffnung, III:<br />
296 ff., 314, 317, 382, 385, 386, 388 ff.,<br />
391 f., 441, 442; IV: 138, 139, 170 f.,<br />
185, 202, 219, 220<br />
- Aufstellung, III: 92, 95, 99, 200, 243,<br />
245, 303<br />
- Bedeutung für die westliche Verteidi-<br />
gung, III: 165<br />
- Besichtigung deutscher Truppen durch<br />
de Gaulle, IV: 46 f., 59 f.<br />
- Kasernenmangel, III: 246, 388<br />
- keine finanziell. Rücksichten, III: 95,99<br />
- Oberbefehl, III: 73<br />
- Propagandakompanien, III: 443<br />
- Schwierigkeiten beim Aufbau, III:<br />
245 f., 303, 328<br />
- sowjetischer Protest wegen Polaris-<br />
Raketen, IV: 52<br />
- Tradition, III: 442 f.<br />
Bundeswirtschaftsminister(ium) - Bericht<br />
über deutsch-sowjetischen Handel<br />
1958, III: 440<br />
- Erhards Rücktrittsgedanken, III: 531,<br />
537, 543, 548<br />
- Erhards Stellungnahme gegen Kre-<br />
ditgewährung an gaullistisches Frank-<br />
reich Mai 1958,III: 518<br />
- Frage der Nachfolge Erhards, III: 526<br />
- Frage der Verhandlungen mit Aus-<br />
wärtigem Amt über Europapolitik,<br />
III: 520, 530<br />
- Gespräch Erhards mit Nehru 14. 7.<br />
1956, III: 181 ff.<br />
- Revision der Demontageliste, I: 251 f.<br />
- Würdigung Erhards, III: 530 f., 533 f.,<br />
542, 549<br />
Burma - Kommunistische Fünfte Ko-<br />
lonne, II: 169<br />
Byrnes-Plan zur Besatzungspolitik in<br />
Deutschland 29. 4. 1946, I: 93 f.<br />
Sachregister 277<br />
Cadenabbia (Urlaubsort <strong>Adenauer</strong>s),<br />
III: 421, 424, 515, 517, 523, 524; IV:<br />
101<br />
Caracas-Resolution, III: 168<br />
CARE (amerikan. Hilfsorganisation),<br />
I: 71 f.<br />
CBS (amerikanische Rundfunkgesell -♦<br />
schaft), III: 547<br />
CDU s. Christlich Demokratische Union<br />
Celle Saint Cloud, II: 370<br />
Chaim-Weizmann-Institut in Rehovot,<br />
Besuch <strong>Adenauer</strong>s Mai 1966, II: 161 f.<br />
Champs-Elysees, Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
April 1951, I: 438<br />
Charlottenhütte, I: 272<br />
Charta der Menschenrechte, I: 136 f.;<br />
III: 446<br />
Chartres - <strong>Adenauer</strong>s Besuch der Ka-<br />
thedrale April 1951 und Juli 1960,<br />
IV: 62<br />
Checkpoint Charly, IV: 221<br />
Chemische Werke Hüls, I: 272<br />
Chequers, Besuch <strong>Adenauer</strong>s in - 1955,<br />
II: 463, 470<br />
Christentum - Bewahrung und Vertei-<br />
digung, I: 211, 235, 472; III: 428, 531,<br />
532<br />
- Demokratie und -, I: 46<br />
- gemeinsame Grundlage der euro-<br />
päischen Völker, III: 17, 259, 266<br />
- Grundlage der Politik der CDU/CSU,<br />
III: 311,313,513,514<br />
Christlich Demokratische Union (CDU) -<br />
Abkommen mit der SPD über den<br />
Wahlkampf in der britischen Zone<br />
1946, I: 200<br />
- Ablehnung von Wahlkompromissen<br />
mit KPD, SPD und Zentrum 1946, I:<br />
204<br />
- Abschlußkommunique der Rhöndorfer<br />
Konferenz 21. 8. 1949, I: 229<br />
- Angriffe Schumachers auf -, I: 215 f.<br />
- Ansichten über neuzuerrichtenden<br />
Staat, I: 127 f.<br />
- Anteil an sowjetzonaler Einheitsliste<br />
1950, II: 29<br />
- atomare Bewaffnung der Bundeswehr,<br />
III: 297, 301<br />
- Ausgang der Bundestagswahlen, (1949)<br />
I: 223; III: 277, 312; (1953) II: 194,<br />
200; III: 65, 277; (1957) III: 318;<br />
(1961) IV: 115 f.<br />
- Beratungen über Bundespräsidenten-
278 Sachregister<br />
wähl 1959, III: 491 ff., 496 ff., 509,<br />
512, 532, 535, 539 f., 541 f., 543, 545,<br />
546 f., 551<br />
Besprechung mit SPD-Führern in<br />
Hannover 17.6. 1948, I: 142<br />
Beteiligung am Parlamentarischen<br />
Rat, I: 151<br />
Boden- und Siedlungspolitik, I: 61,<br />
206<br />
Blockbildung in der Sowjetzone, II:<br />
28 f.<br />
v. Brentano Vorsitzender der hessi-<br />
schen Landtagsfraktion, III: 121<br />
Bruch der Koalition mit FDP in<br />
Nordrhein-Westfalen, III: 106 f.<br />
Bundestagswahlkampf 1957, III: 301,<br />
311,313,316<br />
Chancen im Ruhrgebiet, I: 100<br />
Debatte über eine Große Koalition<br />
mit SPD, I: 223 ff., 227 ff.<br />
Debatte über Saarabkommen im Bun-<br />
desparteivorstand 5. 2. 1955, II: 427<br />
„Düsseldorfer Leitsätze" 1949, I: 208<br />
Element des Friedens, III: 383<br />
„Ellwanger Kreis", I: 193<br />
Erfolge, I: 197; II: 169; III: 311<br />
Feststellungsklage beim Bundesver-<br />
fassungsgericht, II: 180<br />
föderalistische Struktur, III: 491<br />
Förderung des Wohnungsbaus, I: 212,<br />
221<br />
Forderung nach Beteiligung deutscher<br />
Vertreter bei Beratungen über Deutsch-<br />
land, I: 141<br />
Forderung nach Entlassung der Kriegs-<br />
gefangenen, I: 111<br />
Forderung nach erneuter Heranzie-<br />
hung der Sowjetunion bei Beratungen<br />
über Deutschland, I: 141<br />
Forderungen für die Londoner Kon-<br />
ferenz, I: 125 ff.<br />
führende Rolle der britischen Zone<br />
beim Aufbau der Gesamtpartei, I: 48<br />
Gründung der Bundespartei 1950, III:<br />
491<br />
Grundsätze des Parteiprogramms für<br />
die britische Zone, I: 57 ff.<br />
Hamburger Programm, III: 74<br />
Haltung zu Pariser Verträgen vom<br />
Oktober 1954, II: 384<br />
Haltung zu Ruhrstatut 1948,1:166,282<br />
Idee einer „Nationalen Repräsen-<br />
tanz" aller Parteien, I: 203<br />
- Kanzlerkandidatur Erhards („Brigade<br />
Erhard"), III: 515, 524, 527, 528 ff.,<br />
533,534,541,542,549; IV: 217<br />
- „Keine Experimente!", III: 277, 318<br />
- keine politische Sammlungsbewegung,<br />
1:56 f.<br />
- Koalition mit FDP 1961, IV: 116<br />
- Koalition mit FDP, BHE und DP<br />
1953, III: 65, 88<br />
- Koalition mit FDP und DP 1949, I:<br />
225, 228,231; III: 493,501<br />
- Koalitionskonflikte mit der FDP 1955,<br />
III: 65 ff., 75 ff., 78 ff., 87 f., 95, 102 ff.<br />
- Konfession der Wählerschaft, III:<br />
493 f.<br />
- Kontinuität der Außenpolitik, III: 96,<br />
311,318<br />
-Landesverbände, I: 55 f., 140, 193;<br />
III: 491<br />
- Mißtrauen der Engländer gegen -,<br />
1:29,54, 193 ff.<br />
- mögliche Auswirkungen einer Bun-<br />
deskanzler-Kandidatur Erhards, III:<br />
529<br />
- Möglichkeit der Zusammenarbeit mit<br />
SPD 1946, I: 65, 200, 202 ff.<br />
- Nominierung Erhards für die Bun-<br />
despräsidentenwahl 1959, III: 492,<br />
494 ff., 508, 531<br />
- Parteitag in Düsseldorf, 7./8. 12. 1949<br />
I: 344; in Hamburg 1953 III: 74; in<br />
Dortmund 2./5. 6. 1962 IV: 156<br />
- Pressekonferenz <strong>Adenauer</strong>s in Bonn<br />
23.8.1949,1:230<br />
- Programm für Bundestagswahlkampf<br />
1949, I: 212<br />
- programmatische Grundsätze und<br />
Forderungen, I: 48 ff.; III: 425 f.<br />
- Ratifizierung des Deutschland- und<br />
EVG-Vertrages, II: 106<br />
- „Reichstreffen" in Bad Godesberg und<br />
Benennung in „Union", I: 39, 53, 55<br />
- Reichsverband, I: 193<br />
- Revision des Besatzungsstatuts, I: 213<br />
- „Rhöndorfer Beschlüsse", I: 229 f.<br />
- Rliöndorfer Konferenz 21.8.1949, I:<br />
224<br />
- Sitze im 1. Bundestag 1949, I: 223<br />
- Sitze im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag 1946, I: 198<br />
- Sitzung des Gremiums zur Beratung<br />
der Bundespräsidentenwahl 24.2.1959,<br />
III: 492 ff.
Sitzung des Zonenausschusses der bri-<br />
tischen Zone in Herford 1946, I: 55 ff.<br />
Soziale Marktwirtschaft, I: 208 ff., 221<br />
Sozialordnung, I: 60<br />
Stellung gegen Zusammenballung<br />
wirtschaftlicher Macht, I: 123, 205 ff.<br />
Stellung zu Beitritt der Bundesrepu-<br />
blik zum Europa-Rat, I: 340<br />
Stellung zu Demontagen, I: 122, 217,<br />
289<br />
Stellung zu föderalistischem Prinzip<br />
des Grundgesetzes, I: 155<br />
Stellung zu „Londoner Empfehlun-<br />
gen", I: 140 ff.<br />
Stellung zu Petersberger Abkommen,<br />
II: 164 f.<br />
Stellung zu Souveränitätserklärung<br />
der Bundesrepublik 5. 5. 1955, II:<br />
431<br />
Stellung zu Sozialisierung, I: 57,<br />
60 ff., 205 ff., 215<br />
Stellung zu Splitterparteien, I: 214<br />
Stellung zu Wahlgesetz, I: 174; III:<br />
74 f.<br />
Struktur der Wählerschaft, III: 318<br />
Tagung der Vorsitzenden der Lan-<br />
desverbände in Bad Königstein Juni<br />
1948, I: 140 f.<br />
Tagung des Zonenausschusses in Ne-<br />
heim-Hüsten 1946, I: 57, 208; in<br />
Ahlen 1947, I: 208<br />
Überwindung der konfessionellen Ge-<br />
gensätze, III: 311, 313<br />
Verbindung mit der Berliner CDU,<br />
I: 180<br />
Verdienste <strong>Adenauer</strong>s, III: 511 f.<br />
Vereinigung aller Volksschichten, I:<br />
52, 223; III: 318<br />
Verhältnis zur FDP in Nordrhein-<br />
Westfalen, I: 205<br />
Vorschlag Bonns als vorläufige Bun-<br />
deshauptstadt, I: 173<br />
Wahl des Vorstandes in der briti-<br />
schen Zone 1946, I: 55, 193<br />
Wahlen in der britischen Zone 1946,<br />
I: 199 ff.<br />
Wahlmännergremium für die Kandi-<br />
datur zur Bundespräsidentenwahl, III:<br />
496 f., 500, 509; (15.6. 1959) III: 551<br />
Wirtschaftsprogramm, I: 60 f., 205 ff.,<br />
215<br />
Zahl der Mitglieder in der Bundes-<br />
versammlung 1959, III: 490<br />
Sachregister 279<br />
- Zurücksetzung bei der Vertretung im<br />
Rheinischen Provinzialrat, I: 195 ff.<br />
- Zusammenkunft mit SPD-Führern in<br />
Bad Godesberg Sept. 1945, I: 200<br />
CDU/CSU Arbeitsgemeinschaft - Reso-<br />
lution gegen Teilung Deutschlands, I:<br />
126<br />
- Düsseldorfer Leitsätze 1949, I: 208<br />
CDU/CSU-Fraktion - <strong>Adenauer</strong>s Lage-<br />
bericht 14.9. 1959, IV: 12<br />
- atomare Bewaffnung der Bundeswehr,<br />
III: 297<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit-und FDP<br />
in Gadenabbia 4. 4. 1963, IV: 216 f.<br />
- v. Brentano als Vorsitzender, III: 121<br />
- Haltung des Vorstandes zu Erhards<br />
Kandidatur für das Bundespräsiden-<br />
tenamt 2. 3. 1959, III: 495 f.<br />
- im Parlamentarischen Rat, I: 152<br />
- Problem geheimer Abstimmung, III:<br />
508<br />
- Resolution zur Beilegung der Kontro-<br />
verse <strong>Adenauer</strong>-Erhard über die Kanz-<br />
lerkandidatur'10. 6. 1959, III: 551<br />
Christlich Soziale Union (CSU) s. Stich-<br />
worte bei Christlich Demokratische<br />
Union (CDU)<br />
- Gründung in Bayern, I: 53, 193<br />
- Landtagswahlen in Bayern 1954, II:<br />
384 f.<br />
Christlicher Humanismus als Grundlage<br />
internationaler Beziehungen, I: 581<br />
CIC (Counter Intelligence Corps), I: 37<br />
Claridge's Hotel, I: 510<br />
Clearingsystem, multilaterales, I: 137<br />
„Cleveland Plain Dealer", I: 341 f., 345<br />
Colombey-les-deux-Eglises, III: 421,<br />
424, 434, 436, 438<br />
„Columbia Broadcasting System", III:<br />
115<br />
„Columbine" - Sonderflugzeug Eisen-<br />
howers, I: 566<br />
„Combat", III: 286<br />
„Committed Lot", III: 330<br />
„committee of good offices" (UN) für<br />
die Wiedervereinigung Deutschlands,<br />
III: 237, 238<br />
„Conference on Jewish Material Claims<br />
against Germany", Dachorganisation<br />
der Weltjudenverbände, II: 133,<br />
137 ff., 140 f., 149, 152, 155 ff.<br />
Conseil Francais pour l'Europe Unie,<br />
I: 136
280 Sachregister<br />
containment policy s. Politik der Ein-<br />
dämmung<br />
„Cordon sanitaire", II: 445<br />
CRALOG (amerikan. Hilfsorganisation),<br />
I: 71<br />
„Croix de Guerre" - Übersendung an<br />
<strong>Adenauer</strong>, I: n. S. 433, 440 f.<br />
CSU s. Christlich Soziale Union<br />
Dachau (Konzentrationslager), I: 25<br />
Dänemark - Frage des Beitritts zur<br />
EWG, IV: 110, 162, 172,209<br />
- Risiko des Beitritts zur NATO, I: 488<br />
- Teilnahme an der Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 11, 13<br />
„Daily Herald", I: 72, 191<br />
„Daily Mail", I: 76, 206; II: 476<br />
„Daily Telegraph", I: 343; III: 107<br />
Danzig, polnische Verwaltung, I: 87<br />
„Das Kapital", III: 391<br />
DDP s. Deutsche Demokratische Partei<br />
DDR s. Deutsche Demokratische Republik<br />
„declaration of intent" (Grundsatzerklä-<br />
rung)<br />
- Vorschlag Edens zur Beendigung des<br />
Besatzungsregimes vom 28.9. 1954,<br />
II: 341 f., 344, 351<br />
Dekartellisierung - alliierte Forderung<br />
auf Gesetzgebung, I: 370<br />
- Beibehalten der alliierten Forderung<br />
nach der Pariser Außenminister-Kon-<br />
ferenz vom November 1949, I: 267<br />
- Forderung in den „Frankfurter Doku-<br />
menten", I: 147<br />
- Frage der Mitwirkung der Bundes-<br />
regierung, I: 267, 390, 483<br />
- Gesetz Nr. 27 der Hohen Kommis-<br />
sion, I: 271, 485 f., 487<br />
- Potsdamer Abkommen, I: 87<br />
- Schuman-Plan, I: 485,487<br />
Demilitarisierung bestimmter Zonen in<br />
Europa, II: 442, 470; III: 35 ff., 38 ff.,<br />
41 ff., 44 ff., 79, 146 f., 283, 285 ff.<br />
- Durchführung der Bestimmungen vom<br />
5.6. 1945 im Gebiet der Bundesrepu-<br />
blik, II: 49<br />
- Europäische Verteidigungsgemein-<br />
schaft und-, II: 290<br />
- gemäß Potsdamer Abkommen, 1:87 f.,<br />
129, 140, 147<br />
- sowjetische Konferenzvorschläge, (3.11.<br />
1950) I: 375, 377, 417; II: 32, 48 f.;<br />
(15. 12. 1950) I: 392 f.<br />
- sowjetische Noten vom 24. 7. und 4. 8.<br />
1954, II: 391 f.<br />
- „the greatest folly of history", I: 406<br />
- Ziel der sowjetischen Politik, I: 375,<br />
392,457; II: 27, 48, 50 f., 391<br />
Demokratie - autoritärer Zug der deut-<br />
schen - vor 1933, I: 268; III: 507<br />
- Bedeutung der Opposition, I: 226 f.,<br />
231; II: 195<br />
- Garantie für internationale Sicher-<br />
heit, I: 333<br />
- „Gefährdung" der parlamentarischen-<br />
durch <strong>Adenauer</strong>, I: 285<br />
- geschichtliche Entwicklung in Deutsch-<br />
land, I: 503<br />
- Grundsätze, I: 32 ff., 46 f., 503; II:<br />
419; III: 143<br />
- in der Wirtschaft, I: 123<br />
- Rechtsgrundlagen zur Festigung ihrer<br />
Grundsätze in der Bundesrepublik, I:<br />
279<br />
- Stärkung des Glaubens an -, I: 352<br />
- Wechsel führender Politiker und -,<br />
III: 485<br />
Demokratische Partei (USA) - Deutsch-<br />
landpolitik, I: 455; III: 172<br />
- Europapolitik, I: 551; III: 21<br />
- isolationistische Tendenzen, I: 415<br />
- Präsidentschaftswahlen, (1956) III:<br />
172 f.; (1960) IV: 77<br />
- Wahlkampagne 1960, IV: 49<br />
Demokratischer Frauenbund Deutsch-<br />
lands (DFD) - Anteil an sowjetzona-<br />
ler Einheitsliste 1950, II: 29<br />
Demontage(n) - als Sicherheitsproblem,<br />
I: 252 ff., 289<br />
- Ausschaltung der deutschen Konkur-<br />
renz auf dem Weltmarkt, I: 184<br />
- Besprechungen <strong>Adenauer</strong>s mit den<br />
Hohen Kommissaren, I: 250 f., 389<br />
- deutscher Uhrenfabriken, I: 185<br />
- Forderung der CDU auf Einstellung,<br />
I: 217<br />
- französische Drohung einer - der<br />
saarländischen Stahlindustrie, II: 368<br />
- Gefahr für den Wiederaufbau, I:<br />
67 f., 122, 175, 244 f.<br />
- gemäß alliiertem Industrieplan vom<br />
26.3. 1946, I: 88<br />
- gemäß revidiertem Industrieplan vom<br />
26.8. 1947, I: 120 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Acheson<br />
über Revision, I: 264
- Haltung der Bundesregierung, I: 239,<br />
245, 289<br />
- Interview <strong>Adenauer</strong>s mit der „Balti-<br />
more Sun" 7.11.1949, I: 257 f.<br />
- Lockerung b. Produktionslimit, I: 277<br />
- Propaganda für den Nationalismus,<br />
I: 248, 251<br />
- Revision, I: 167, 251 f., 276 ff., 281 f.,<br />
284, 289, 389; II: 164<br />
- Revisionsantrag des Ausschusses der<br />
Bundestagsfraktionen an die Hohe<br />
Kommission 30. 10. 1949, I: 251 f., 289<br />
- Rückwirkung auf Reparationsleistung,<br />
I: 65<br />
- Stellungnahme <strong>Adenauer</strong>s im Bun-<br />
destag 30.9. 1949, I: 247 f.<br />
- unnachgiebige Haltung der Alliierten<br />
nach der Pariser Außenministerkon-<br />
ferenz vom November 1949, I: 267 f.,<br />
271<br />
- Unvereinbarkeit mit Marshall-Plan,<br />
I: 122, 245, 247, 254<br />
- Unvereinbarkeit mit Verteidigungs-<br />
beitrag, I: 389<br />
- Unvereinbarkeit mit Völkerrecht, I:<br />
122, 126<br />
- „Verlangsamung", I: 257, 272<br />
- Verurteilung durch öffentliche Briefe<br />
Gollancz', I: 72<br />
Denazifizierung, 1:31<br />
DENA (Deutsche Nachrichtenagentur),<br />
I: 161<br />
Denkschrift(en) - <strong>Adenauer</strong>s an amerik.<br />
Militärregierung 28. 6. 1945, I: 28 f.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s a. d. französischen Hohen<br />
Kommissar 7. 11. 1949, I: 256 f., 260<br />
- <strong>Adenauer</strong>s für die Hohen Kommis-<br />
sare Juni 1950, I: 347<br />
- <strong>Adenauer</strong>s für die Hohen Kommis-<br />
sare zur Sicherheitsfrage 29. 8. 1950,<br />
I: 357 f., 360, 414<br />
- <strong>Adenauer</strong>s zu Änderung des Besat-<br />
zungsstatuts 29. 8. 1950, I: 358 f.,<br />
361 f., 364, 366, 388<br />
- <strong>Adenauer</strong>s zu Beitritt der Bundes-<br />
republik zum Europarat, I: 326<br />
- der Bundesregierung zur Saarfrage<br />
März 1950, I: 303 f.<br />
- der französischen Regierung zur euro-<br />
päischen Armee, I: 448 ff.<br />
- der Militärgouverneure zum Grund-<br />
gesetzentwurf, (22.11.1948) I: 159,<br />
162, 164; (2.3. 1949) I: 164 f.<br />
Sachregister 281<br />
- des State Department zur Saarfrage<br />
Oktober 1948, I: 295 f.<br />
Deutsche Bauernpartei - Anteil an der<br />
sowjetzonalen Einheitsliste 1950, II: 29<br />
Deutsche Demokratische Republik (DDR)<br />
(s. auch Sowjetzone), II: 400<br />
- Ablehnung der Zuständigkeit ihrer<br />
Behörden durch Westmächte, III:<br />
90 ff.; IV: 68 f.<br />
- Anspruch auf Berlin, III: 446 ff.; IV:<br />
68 f.<br />
- Auflösung des Hochkommissariats,<br />
III: 89<br />
- Auflösung stationierter sowjetischer<br />
Kampfeinheiten 1956/57, III: 148<br />
- Besuch Bulganins und Chruschtschows<br />
Juli 1955, II: 474,489<br />
- Briefwechsel mit Sowjetunion über<br />
Bewachung und Kontrolle an den<br />
Grenzen 20. 9. 1955, III: 89 f.<br />
- Dulles' Pressekonferenz betr. Verhand-<br />
lungen mit DDR-Vertretern 26.11.<br />
1959, III: 462<br />
- Forderung <strong>Adenauer</strong>s nach Status<br />
analog Österreich, III: 377 f., 379,<br />
384, 395<br />
- „Fortsetzung" der bürgerlichen Revo-<br />
lutionen von 1848 und 1918, III: 452<br />
- Frage der Beteiligung am Abschluß<br />
eines Friedensvertrages, III: 368, 372,<br />
375, 376<br />
- Frage der demokratischen Legitima-<br />
tion der Regierung, II: 516 f., 520;<br />
111:359, 366, 372 f., 375, 451<br />
- Frage der völkerrechtlichen Anerken-<br />
nung, II: 246, 492 f., 514, 517, 519 f.,<br />
546, 549 f.; III: 36, 78, 90, 355, 356..<br />
357, 358 f., 362 f., 364 f., 366, 372,<br />
373, 445, 461, 462, 464, 470; IV: 19,<br />
43, 116, 139, 151, 153, 188, 216, 231<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow<br />
14. 10. 1958, III: 445 f.<br />
- Gespräch Schäffers mit Vinzenz Mül-<br />
ler 1955, II: 450<br />
- Gründung als „Wendepunkt in der<br />
Geschichte Deutschlands", III: 52<br />
- Mikojans Eindrücke beim Besuch, III:<br />
385 f.<br />
- Mitglied am europäischen kollektiven<br />
Sicherheitssystem, III: 43, 52 f.<br />
- separater Friedensvertrag mit So-<br />
wjetunion, III: 538; IV: 25, 40, 112,<br />
113, 117, 121, 188, 190,231
282 Sachregister<br />
- sowjetische Raketenabschußbasen, III:<br />
335<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 471;<br />
II: 28 f.; III: 350, 372 f.<br />
- Teilnahme an Konferenz der Ost-<br />
blockstaaten in Prag Oktober 1950,<br />
11:26<br />
- „Trojanisches Pferd" für die Bundes-<br />
republik, III: 460<br />
- Übertragung der Rechte der Sowjet-<br />
union, III: 454, 478<br />
- Verfassung vom 7. 10. 1949 und Ver-<br />
fassungswirklichkeit, II: 27 ff., 45<br />
- Verhandlungen mit Sowjetunion in<br />
Moskau 17.-20.9. 1955, III: 89<br />
- Verletzung der Menschenrechte, III:<br />
446, 451<br />
- Volkskammerappell Januar 1951, II:<br />
43<br />
- Vorschlag zu Verhandlungen mit Bun-<br />
desregierung November 1950, II:<br />
33 f., 38<br />
- „Zukunft des deutschen Volkes", II:<br />
520<br />
Deutsche Frage s. auch Wiedervereini-<br />
gung<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Dank an Eisenhower für<br />
feste Haltung in der - 10.11.1960,<br />
IV: 77<br />
- amerikanisch-sowjetische Gespräche<br />
1963, IV: 204<br />
- Außenministerkonferenzen in Paris<br />
1946, I: 93<br />
- Außenministerkonferenz in London<br />
1947,I: 125, 133<br />
- Außenministerkonferenz in Paris De-<br />
zember 1961, IV: 134<br />
- Außenministerkonferenzen in Wa-<br />
shington, (April 1960) IV: 40; (Sep-<br />
tember 1961) IV: 115<br />
- Fortsetzung amerikanisch-sowjetischer<br />
Kontakte 1962, IV: 152, 153<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
in Bonn 4. 7. 1963, IV: 225<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle,<br />
Eisenhower und Macmillan in Paris<br />
15. 5. 1960, IV: 49 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
in Washington 15. 3. 1960, IV: 30<br />
- Gespräch Chruschtschows mit Mollet<br />
in Moskau Oktober 1963, IV: 236<br />
- Gespräch de Gaulies mit Eisenhower<br />
April 1960, IV: 43<br />
- Interview Chruschtschows 15. 6. 1963,<br />
IV: 219<br />
- Lösung ohne Sowjetunion, I: 132<br />
- nicht allein entscheidend für Welt-<br />
frieden, III: 482; IV: 225<br />
- Notwendigkeit einer dauerhaften Lö-<br />
sung, I: 40<br />
- Rede Chruschtschows in Moskau 19. 7.<br />
1963, IV: 231<br />
- Rede Chruschtschows vor dem Ober-<br />
sten Sowjet 5. 5. 1960, IV: 40 f.<br />
- sowjetische Memoranden, (4.6.1961)<br />
IV: 112; (27.12.1961) IV: 136 f.<br />
- vorgesehene Behandlung auf der Gip-<br />
felkonferenz in Paris Mai 1960, IV:<br />
31, 40, 43, 47, 49<br />
- Vorschlag eines zehnjährigen „Burg-<br />
friedens", IV: 225<br />
Deutsche Partei (DP) - Abstimmung<br />
über Pariser Verträge vom 23. 10.<br />
1954 im Bundestag, II: 429<br />
- Beteiligung am Parlamentarischen<br />
Rat, I: 151<br />
- Feststellungsklage beim Bundesver-<br />
fassungsgericht, II: 180<br />
- Haltung zu den Pariser Verträgen<br />
vom Oktober 1954, II: 384<br />
- Koalition mit CDU/CSU und FDP<br />
1949, 1:225 f., 228, 231<br />
- Koalition mit CDU/CSU, FDP und<br />
BHE 1953, III: 65<br />
- Sitze im 1. Bundestag 1949, I: 223<br />
- Stellung zu Beitritt der Bundesrepu-<br />
blik zum Europarat, I: 340<br />
- Stellung zu Petersberger Abkommen,<br />
II: 164 f.<br />
- Stellung zu Souveränitätserklärung<br />
der Bundesrepublik 5. 5. 1955, II: 431<br />
- Zahl der Mitglieder in der Bundes-<br />
versammlung 1959, III: 490<br />
Deutsche Demokratische Partei (DDP) -<br />
in Nord-Rheinprovinz vor 1933,1:197<br />
- in Württemberg vor 1933, I: 197<br />
Deutsche Presseagentur (dpa), I: 262;<br />
III: 86, 518, 547<br />
Deutsche Reichspartei (DRP) - Zahl der<br />
Mitglieder in Bundesversammlung<br />
1959, III: 490<br />
Deutscher Bund - historisches Beispiel<br />
für föderative Zusammenschlüsse, III:<br />
26; IV: 146<br />
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) -<br />
Haltung zu Pariser Verträgen, II: 420
- Ruhrbehörde, I: 250<br />
- Stellung zu Petersberger Abkommen,<br />
1:286 ff.<br />
Deutscher Saarbund, II: 428<br />
„Deutscher Volkskongreß für Einheit<br />
und gerechten Frieden" - Bestätigung<br />
der Verfassung der DDR, II: 27<br />
- Entsendung von Delegierten zu Lon-<br />
doner Konferenz vom Dezember 1947,<br />
I: 130 f.<br />
Deutscher Volksrat (in der Sowjetzone),<br />
11:27<br />
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) - Laza-<br />
rett für Korea, I: 568 f.<br />
Deutschland - Anfänge politischen Le-<br />
bens 1945, I: 48 ff.<br />
- Ausbildungs- und Erziehungspro-<br />
bleme, I: 78 f., 280<br />
- Ausschaltung der deutschen Konkur-<br />
renz auf dem Weltmarkt, I: 184<br />
- außenpolitisches Ziel 1945, I: 42 f.<br />
- Bedeutung für europäisches Gleich-<br />
gewicht, III: 158; IV: 45, 49<br />
- Bedeutung wirtschaftlicher Gesundung<br />
für Europa, I: 106 ff., 112, 115, 124,<br />
182 ff., 283; II: 65<br />
- Bevölkerungszahlen, I: 108, 182, 186 f.<br />
- Bündnispolitik seit der Reichsgrün-<br />
dung, I: 549 f.<br />
- Einbeziehung in Marshall-Plan, I:<br />
117, 119 f., 124<br />
- Eingliederung in die Gemeinschaft<br />
freier Nationen (s. unter Außenpoli-<br />
tik)<br />
- Erhöhung der Industrieproduktion, I:<br />
112<br />
- Ernährungslage, I: 65, 187<br />
- Entwicklung, (1945-51) I: 470 ff.;<br />
(1945-52) I: 547 ff.; (1949-52) II:<br />
163 ff.<br />
- erneute Gefahr für Europa?, I: 139 f.,<br />
201 f., 218, 343; III: 53, 129, 131 f.,<br />
147,310,412, 414; IV: 44<br />
- Errichtung einer Zentralregierung, I:<br />
86, 129 ff., 138, 144 ff., 166 f.<br />
- Folgen der Teilung für Europa, I:<br />
497 f.; II: 411; III: 56, 57, 194, 243;<br />
IV: 19 f.<br />
- Frage einer endgültigen Friedens-<br />
regelung s. Friedensvertrag<br />
- Gebietsabtrennungen, I: 40 f., 108,<br />
188 f., 299, 306 f., 514; II: 68, 197 f.,<br />
351,372, 414, 492, 549 f.<br />
Sachregister 283<br />
- Geburtenzahl, I: 187<br />
- Gefahr außenpolitischer Isolierung,<br />
II: 195; III: 379, 469<br />
- Gefahr der Proletarisierung, I: 187 f.<br />
- geographische Lage und historisches<br />
Schicksal, III: 314 f.<br />
- Gesundheitszustand der Bevölkerung,<br />
I: 187<br />
- Haltung der Bevölkerung, I: 43, 109,<br />
188 f.<br />
- Kriegsverluste, I: 186<br />
- Lage, (1945) I: 39 ff., 63, 82 f., 166;<br />
II: 15; (1949) I: 182 ff.<br />
- Lage am Ende der Napoleonischen<br />
Kriege, I: 314<br />
- Lage der Wissenschaft und Forschung,<br />
I: 189, 389<br />
- Lage im Kohlenbergbau, I: 74 ff.<br />
- Lage in der Landwirtschaft, I: 75 f.<br />
- Lebensstandard gemäß Potsdamer Be-<br />
schlüssen, I: 88<br />
- nationalsozialistisches, I: 43; III: 373<br />
- Neutralisierung s. Neutralisierung<br />
Deutschlands<br />
- politischer Wiederaufbau, I: 46,138 f.,<br />
146, 175 f., 183 f., 503<br />
- Produktion, I: 88 f., 108<br />
- Rückwirkung des Koreakrieges, I:<br />
346 ff.<br />
- soziale Umschichtung, I: 187<br />
- Teilung nicht Ursache, sondern Folge<br />
der Ost-West-Spannung, III: 463,482<br />
- territoriale Neugliederung gemäß<br />
„Frankfurter Dokumenten", I: 147<br />
- Tuberkulose-Erkrankungen, I: 187<br />
- Verantwortung der Besatzungsmächte<br />
für die Teilung (s. unter Besatzungs-<br />
mächte)<br />
- völkerrechtlicher Status nach dem<br />
Kriege, I: 67, 83, 401 f., 431, 455, 484,<br />
537; II: 171,328,430<br />
- wirtschaftlicher Wiederaufbau, I: 134,<br />
284; II: 435; III: 311<br />
- wirtschaftliches Chaos, I: 103 f., 183 f.,<br />
207<br />
- Wohnungsnot, I: 186, 212<br />
- Zerschneidung in Besatzungszonen, I:<br />
63, 104, 166; II: 15 f.; III: 447, 448<br />
- Zerstörungen, I: 25 f.<br />
- zwischen den Machtblöcken, I: 96,106,<br />
166, 245, 471, 504 f., 539, 548; II:<br />
15 ff., 65, 90, 169, 418, 509, 524; III:<br />
315
284 Sachregister<br />
Deutschlandpolitik (s. unter den einzel-<br />
nen Staaten)<br />
- der Besatzungsmächte, I: 63, 84,110 f.,<br />
112, 129 ff.; II: 15 f.<br />
- der Westmächte, I: 95 f., 105 f., 146 f.,<br />
261 f., 266 f.<br />
- Wende in der westlichen -, I: 134 ff.,<br />
266 f., 268<br />
Deutschlandvertrag - Ablehnung durch<br />
SPD, I: 533; II: 90<br />
- Ablehnung des alliierten Entwurfs<br />
durch <strong>Adenauer</strong>, I: 476 ff., 482<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Gegenvorschläge, 1:477 ff.,<br />
484<br />
- Änderung auf Londoner Konferenz<br />
1954, II: 317, 328 ff., 341 ff., 353<br />
- Änderung durch Vier-Mächte-Aus-<br />
schuß in Bonn, II: 355<br />
- Änderungsvorschläge der FDP, I: 528<br />
- alliierte Vorbehaltsrechte, I: 541 f.;<br />
II: 114 f., 117 f., 120, 341, 342, 357 f.<br />
- Annexverträge, I: 516 f., 544 f.<br />
- Antrag der Regierungskoalition auf<br />
Feststellung der Legitimation des<br />
Bundestages zur Verabschiedung, II:<br />
180 ff., 185, 194<br />
- Arbeit der Fachausschüsse ab Oktober<br />
1951, I: 489<br />
- Ausführungen <strong>Adenauer</strong>s vor der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion 4. 2.<br />
1952, I: 521 f.<br />
- Auswirkungen einer Nichtratifizie-<br />
rung, I: 554; II: 193<br />
- Bedeutung für die Bundesrepublik,<br />
I: 536 ff., 547 f., 561 f.; II: 165 f.,<br />
370<br />
- Beratungen der vier Außenminister<br />
in Bonn Mai 1952, I: 531 ff.<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit den Ho-<br />
hen Kommissaren 24.9. 1951, 1:474 ff.<br />
- Besprechungen <strong>Adenauer</strong>s mit Schu-<br />
macher und Ollenhauer 25. 9. 1951, I:<br />
482<br />
- „Bindungsklausel" des Artikels VII,<br />
I: 543 f.; II: 89 f., 343<br />
- Finanzvertrag, I: 545; II: 358<br />
- Forderung gleichberechtigter Konsul-<br />
tation bez. Ostpolitik, I: 474, 478, 489,<br />
561<br />
- Frage der Überprüfung der SPD-<br />
Haltung nach Scheitern der Berliner<br />
Konferenz, II: 265 f.<br />
- Frage des Inkrafttretens bei Nicht-<br />
ratifizierung des EVG-Vertrages, I:<br />
532, 571; II: 297,301,306<br />
- gesamtdeutsche Regierung und -, II:<br />
248, 253 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Acheson<br />
21.11. 1951, I: 513<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit McCloy<br />
über Ratifizierung 17.6. 1952, II: 105<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Ollenhauer,<br />
(19.9.1952) II: 177; (18.12. 1952) II:<br />
188<br />
- Inhalt, I: 541 ff.<br />
- innerfranzösische Opposition, 1:530 f.;<br />
II: 104<br />
- Interview Schumachers mit Nachrich-<br />
tenagentur UP 22.5. 1952, I: 533; II:<br />
89 f.<br />
- Konsultationsverpflichtungen in deut-<br />
schen Fragen, I: 542; II: 214, 216,<br />
320, 469<br />
- 1. Lesung im Bundestag, II: 174<br />
- 2. Lesung im Bundestag, II: 177 ff.,<br />
180, 270<br />
- 3. Lesung im Bundestag, II: 179 ff.,<br />
186, 189, 194, 270<br />
- Möglichkeit der Revision (Art. X), I:<br />
544; II: 343,359<br />
- neue französische Bedingungen 23. 5.<br />
1952, I: 531 f.<br />
- Notstandsbefugnisse der Alliierten, I:<br />
542; II: 90, 320, 342, 357 f.<br />
- Notstandsgesetzgebung, II: 359<br />
- Paraphicrung des „Dachvertrages", I:<br />
515<br />
- Potsdamer Abkommen und -, 11:99,126<br />
- Präambel, I: 520 f., 541; II: 213<br />
- Ratifizierung durch Bundestag und<br />
Bundesrat, I: 560; II: 106, 194, 270,<br />
429 f.<br />
- Ratifizierung durch Großbritannien,<br />
II: 175 f., 277<br />
- Ratifizierung durch USA, II: 277<br />
- Ratifizierungsprobleme, II: 109, 167,<br />
176<br />
-- Rechtsstellung Berlins, I: 544<br />
- Reden Achesons, <strong>Adenauer</strong>s, Edens<br />
und Schumans in Paris am 22. 11.<br />
1951, I: 515 f.<br />
- Schritt zur europäischen Integration,<br />
II: 163, 193, 370<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Kirkpatrick<br />
24. 1. 1952, I: 518 f.<br />
- schriftliche Fixierung der SPD-Beden-
ken gegen Deutschland- und EVG-<br />
Verträge 7. 1. 1953, II: 189<br />
- Sowjetnoten als Störmanöver, (24. 5.<br />
1952) II: 104, 106 f., 109, 111 ff., 122,<br />
169,274; (29.8.1952) II: 126<br />
- Streichung der „Bindungsklausel" des<br />
Art. VII in der zweiten Fassung des<br />
Vertrages 23. 10. 1954, I: 543; II: 343,<br />
359<br />
- Truppenvertrag, I: 544 f.; II: 320, 358<br />
- Unterzeichnung in Bonn, I: 530, 533,<br />
537; II: 89, 98, 103, 126, 165, 172,<br />
270, 342<br />
- Unterzeichnung des revidierten - in<br />
Paris, II: 374<br />
- Unvereinbarkeit des alliierten Ent-<br />
wurfs mit Washingtoner Beschlüssen,<br />
I: 483<br />
- Verhandlungen mit den Hohen Kom-<br />
missaren, I: 482 ff.<br />
- Vertrag über den Aufenthalt auslän-<br />
discher Streitkräfte in der Bundes-<br />
republik Deutschland, II: 358, 381<br />
- Vertrag zur Regelung aus Krieg und<br />
Besatzung entstandener Fragen (Über-<br />
leitungsvertrag), I: 544 f.; II: 320,<br />
358, 359 f.<br />
- Voraussetzung für Verhandlungen<br />
zur Wiedervereinigung, II: 83 f., 86<br />
- vorläufiger Friedensvertrag, I: 541;<br />
IV: 18<br />
- vorzeitige Unterrichtung anderer Po-<br />
litiker über alliierten Deutschland-<br />
vertrags-Entwurf, I: 483<br />
- Wiederherstellung der deutschen Sou-<br />
veränität, II: 356 ff.<br />
- Wiedervereinigung (Art. VII), I:<br />
514, 541, 543 f.; II: 89 f., 114 f., 117 f.,<br />
166, 168, 178, 187, 190, 193, 213 f.,<br />
248, 253 f., 283 f., 285, 343 f., 359,<br />
398, 469, 492<br />
- Zustimmung des amerikanischen Se-<br />
nats, II: 118, 175<br />
Devisengesetzgebung der Hohen Kom-<br />
mission und Wiedergutmachung an<br />
Israel, II: 133 f., 136<br />
DFD s. Demokratischer Frauenbund<br />
Deutschlands<br />
DGB s. Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
„Die Fackel", I: 216<br />
„Die Neue Zeitung", I: 109 f.; II: 219<br />
„Die Welt", II: 543; III: 68, 86, 368,<br />
385, 518, 519, 548; IV: 154<br />
Sachregister 285<br />
„Die Weltwoche", II: 476<br />
„Die Zeit", 1:255; III: 385,483<br />
Diktatur - atheistische, kommunistische<br />
und nationalsozialistische, I: 51; III:<br />
247, 455, 456, 457<br />
- einer parlamentarischen Mehrheit, I:<br />
128<br />
- Gefahr der totalitären kommunisti-<br />
schen-, I: 114; II: 554; III: 113, 184<br />
„Diplomatische Korrespondenz", II: 404<br />
„disengagement"-Pläne (s. auch Ra-<br />
packi-Plan), III: 480 f.<br />
- Ablehnung durch Selwyn Lloyd<br />
29. 10. 1959, IV: 13<br />
- Gespräch Macmillans mit Eisenhower<br />
in Camp David März 1959, III: 481,<br />
519<br />
Dortmund-Hörder Hütten-Werk, 1:247<br />
DP s. Deutsche Partei<br />
dpa s. Deutsche Presseagentur<br />
DRK s. Deutsches Rotes Kreuz<br />
DRP s. Deutsche Reichspartei<br />
Düngemittelknappheit, I: 74, 76, 107<br />
EAC (European Advisory Commission)<br />
s. Europäische Beratende Kommission<br />
EGA - Hilfe für Deutschland, I: 456<br />
Eden-Plan (s. unter Wiedervereinigung)<br />
EFTA s. Freihandelszone<br />
Eherecht - Auseinandersetzung um -,<br />
I: 217,222<br />
„Eiserner Vorhang", I: 92; II: 54, 92,<br />
179, 198, 412, 555; III: 118, 145, 200,<br />
366<br />
Elternrecht - Auseinandersetzung um -,<br />
I: 215, 222<br />
Emnid-Institut - Umfrage über Ver-<br />
teidigungsbeitrag Juni 1951, I: 469<br />
Engländer (s. auch Großbritannien)<br />
- Besetzung von Teilen Sachsens, Thü-<br />
ringens und Mecklenburgs, I: 177<br />
- Entlassung <strong>Adenauer</strong>s als Oberbür-<br />
germeister von Köln und Verbot jeg-<br />
licher polit. Tätigkeit, I: 36 f., 65<br />
- Mißtrauen gegen CDU, I: 29, 54,<br />
193 ff.<br />
- Rückzug hinter die Demarkations-<br />
linie, I: 92, 177<br />
- Stimmung gegenüber den Deutschen,<br />
I: 72 f.<br />
- Verhältnis zu den deutschen So-<br />
zialdemokraten, I: 26, 73, 193, 196,<br />
215
286 Sachregister<br />
- Vormarsch am Rhein, I: 17 f.<br />
- Wandlung der Einstellung gegenüber<br />
CDU, I: 73<br />
Entnazifizierung, I: 67, 129<br />
Entspannungspolitik (s. auch Koexistenz-<br />
politik) - Churchills Vorschlag einer<br />
Gipfelkonferenz s. dort<br />
- Einladung der Westmächte zur Gen-<br />
fer Gipfelkonferenz s. Gipfelkonfe-<br />
renz in Genf<br />
- Erörterung in den Moskauer Gesprä-<br />
chen <strong>Adenauer</strong>s 1955, II: 493, 525<br />
- Förderung zwischen den Machtblök-<br />
ken durch <strong>Adenauer</strong>, III: 383, 450<br />
- Genfer Gipfelkonferenz 1955, II: 475 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Churchill,<br />
14./15. 5. 1953, II: 205<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle,<br />
Eisenhower und Macmillan in Paris<br />
15.5. 1960, IV: 49 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles 7./8. 4.<br />
1953, I: 572, 580<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit James Reston<br />
14. 10. 1957, III: 320 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mikojan<br />
24.4. 1958, 111:383,387<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow,<br />
(7.3.1958) III: 369 ff.; (14.10.1958)<br />
III: 441 f.<br />
- Konferenz der Außenminister der vier<br />
Großmächte in Berlin Januar/Februar<br />
1954, II: 245 ff.<br />
- Liberalisierung in den Ostblockstaa-<br />
ten, III: 191<br />
- Malenkow-Rede v. März u. Prawda-<br />
Artikel vom Mai 1953, II: 212 f.<br />
- Möglichkeit nach Stalins Tod?, I:<br />
559 f., 564 f.; II: 388 ff., III: 31, 61<br />
- Nordatlantikpakt und -, III: 140 ff.,<br />
362, 369<br />
- Ost-West-Handel als Beitrag, III:<br />
191 f.<br />
- „Politik der Stärke" und -, I: 346,<br />
422, 435, 481 f., 569 f.<br />
- Regelung der österreichfrage, II:<br />
441 f.<br />
- Rückwirkung auf das westliche Bünd-<br />
nissystem, III: 114 ff., 125 f., 129, 140,<br />
175,205<br />
- Rückwirkung in den USA, III: 144 ff.,<br />
157 f., 173 ff.<br />
- Satellitenstaaten und -, II: 462, 469,<br />
473 f., 482, 485 f.; III: 146, 430, 431<br />
- sowjetische Motive, II: 457 f., 460,<br />
481 f., 494, 532, 553; III: 151 ff.<br />
- Sowjetmemorandum 11.5.1963, IV:217<br />
- Torpedierung durch Chruschtschows<br />
Berlin-Forderungen November 1958,<br />
III: 450, 451, 454, 465<br />
- und Abrüstung s. dort<br />
- Voraussetzung für Wiedervereinigung<br />
s. dort<br />
- Wiedervereinigung und -, I: 570,573;<br />
II: 386, 396, 553; III: 36, 61, 119,<br />
144, 159, 185 f., 234, 253, 260, 308 f.,<br />
343, 364, 368, 432; IV: 45, 225<br />
Entwicklungshilfe - Abrüstung und -,<br />
IV: 24<br />
- Behandlung auf der Pariser Konfe-<br />
renz Dezember 1959, IV: 26<br />
- Besprechung Balls mit Erhard und<br />
Etzel über deutsche Beteiligung März<br />
1961, IV: 90<br />
- deutsche - für Indien, III: 182<br />
- EWG, III: 269 f.; IV: 61<br />
- Gespräch de Gaulies mit Eisenhower<br />
April 1960, IV: 43, 47<br />
- Notwendigkeit für den Westen, III:<br />
155; IV: 38<br />
- OEEC, IV: 29<br />
- sowjetische - als „Umgehung der<br />
NATO", IV: 98<br />
- sowjetischer Vorschlag einer Förde-<br />
rung, II: 465<br />
- Vortrag Robert Kennedys vor der<br />
Deutschen Gesellschaft für Auswär-<br />
tige Politik Februar 1962, IV: 151<br />
Erkrankung - <strong>Adenauer</strong>s, (Herbst 1955)<br />
III: 37, 76, 86; (Februar 1959) 111:495<br />
Ernährungslage - der britischen Besat-<br />
zungszone, I: 69 f., 105<br />
- der Welt, I: 71<br />
- Deutschlands, I: 65y 107, 187<br />
- Europas, I: 107<br />
- Kölns, 1:22 f.<br />
Ernich, Schloß (Sitz des franz. Hohen<br />
Kommissars), I: 299, 474; III: 263<br />
Erzbischof von Köln, I: 28<br />
Estland - Annexion durch die Sowjet-<br />
union, I: 375; II: 18; III: 350<br />
Ethik, christliche - Fundament der CDU,<br />
1:50 f., 58<br />
- Grundlage der Politik, II: 202; III:<br />
161,281,313<br />
EURATOM s. Europäische Atom-Ge-<br />
meinschaft
Europa - Ablehnung der Europa-Kon-<br />
zeption de Gaulles durch Macmillan,<br />
IV: 215<br />
- Ablehnung d. Europapolitik de Gaul-<br />
les durch Erhard 4. 2. 1963, IV: 214<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Richtlinien der deutschen<br />
Europapolitik 19.1.1956, III: 253 ff.,<br />
519<br />
- amerikanisches Interesse an Gesun-<br />
dung u. Integration, I: 106, 115, 211,<br />
245, 265, 333, 409, 567 f., 569,11:296,<br />
310 f., 336; III: 18,275<br />
- angemessenes Tempo der Integration,<br />
III: 20; IV: 56, 61, 146<br />
- Anregungen der Regierung Gaillard,<br />
III: 325 ff.<br />
- Anteil an industrieller Weltproduk-<br />
tion, IV: 239<br />
- Ausarbeitung eines europäischen po-<br />
litischen Statuts 1961, IV: 112, 117,<br />
134, 135, 141 ff., 151, 158 ff., 192, 241<br />
- Ausführungen Nehrus 9.6. 1956, III:<br />
179<br />
- Ausschluß der USA durch Molotow-<br />
plan 1954, II: 252<br />
- Bedeutung Deutschlands f. d. Gleich-<br />
gewicht, III: 158; IV: 45, 49<br />
- Bericht Hoovers über Ernährungs-<br />
lage 1947, I: 107 f.<br />
- Beteiligung Spaniens am Zusammen-<br />
schluß, III: 261; IV: 242<br />
- Bevölkerungsdichte, IV: 244<br />
- Briefwechsel <strong>Adenauer</strong>-Erhard März/<br />
April 1959, III: 519 f.<br />
- de Gaulles Vorschlag einer europä-<br />
ischen Versammlung, IV: 66, 67, 106,<br />
193<br />
- de Gaulles Vorschlag einer Volksab-<br />
stimmung über die Organisation, IV:<br />
66, 67, 82, 145<br />
- „der Vaterländer" (Vorstellung de<br />
Gaulles), IV: 135, 145 f., 147 f.<br />
- deutsch-französische Verständigung<br />
als Grundlage einer Einigung, I:<br />
190, 258, 260, 273, 295 ff., 310, 311 f.,<br />
315, 331, 370, 424 f., 506 f., 534; II:<br />
292, 327, 365, 370, 371 f., 382; III: 15,<br />
262, 278, 342, 427, 429, 431, 434, 435,<br />
472, 518, 525, 533, 536; IV: 57, 65,<br />
67, 83 f., 85, 86, 104, 105, 107, 131,<br />
144, 168, 177 f., 198, 212, 236, 237,<br />
241, 242<br />
- Differenzen <strong>Adenauer</strong>-Erhard über<br />
Sachregister 287<br />
Integrationspolitik, III: 518 ff., 530,<br />
533, 534, 547, 548<br />
- einheitlicherWirtschaftsraum, 1:426f.;<br />
III: 21, 27 ff., 266, 273, 518 f.<br />
- entscheidender Punkt des Weltkon-<br />
flikts, I: 357; III: 164, 176, 247, 248,<br />
274 f., 328, 461; IV: 16, 45, 131<br />
- Erhards Skepsis gegenüber begrenz-<br />
tem „Europäismus", III: 518 f., 522;<br />
IV: 214<br />
- Ernährungslage 1946/47, I: 107<br />
- Föderation s. Europäische Föderation<br />
- föderative und funktioneile Methode<br />
der Integration, I: 493 f., 499; III:<br />
20, 23 ff.<br />
- Forderung nach Stärkung des kon-<br />
tinentaleuropäischen Einflusses in der<br />
internationalen Politik, IV: 119 f., 121,<br />
138, 140, 206, 210, 240, 243, 244, 246<br />
- Frankreich als Verzögerungsfaktor<br />
der Integration (s. unter Frankreich)<br />
- Frankreichs Forderung auf eigenstän-<br />
dige Verteidigung, IV: 16, 19, 21,<br />
46, 55, 60, 64 f., 67, 138, 142, 172,<br />
179,200,203<br />
- Freizügigkeit der Arbeitskräfte, III:<br />
29<br />
- Friedensordnung auf der Grundlage<br />
dauernder Teilung Deutschlands?, II:<br />
252, 466, 512 f.; III: 32, 35 f., 49, 51,<br />
53, 54, 57, 84, 129, 131 f., 147, 283,<br />
368, 538; IV: 43, 139, 188, 225, 236<br />
- geeintes, Möglichkeit eines starken<br />
Einflusses auf Afrika, IV: 110<br />
- Gefahr zentralistischer Lösungen, III:<br />
523<br />
- gemeinsame Entwicklung der Atom-<br />
energie (s. auch EURATOM), III:<br />
27 f., 76, 96, 102, 169, 254 f., 326, 327,<br />
330, 332, 339<br />
- gemeinsame militärische Forschung<br />
und Fabrikation, III: 326 f., 329, 330,<br />
331<br />
- gemeinsamer Ausbau des Verkehrs-<br />
netzes, III: 27, 254<br />
- Gemeinsamer Markt s. dort<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Couve de<br />
Murville 9. 10. 1956, III: 224 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
in Colombey-les-deux-Eglises, III:<br />
429 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle in<br />
Paris 14. 5. 1960, IV: 45
288 Sachregister<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle in<br />
Paris 9. 12. 1961, IV: 128 ff., 133<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle in<br />
Paris 3. 7. 1962, IV: 158 ff.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles 4. 5.<br />
1957, III: 302<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
in Washington 15. 3. 1960, IV: 30<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Fanfani in<br />
Cadenabbia 7. 4. 1962, IV: 153, 158 f.,<br />
195<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gaitskell in<br />
Bonn 19.9. 1956, III: 219 ff.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gronchi De-<br />
zember 1956, III: 264 f.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mollet in<br />
Schloß Ernich 29. 9. 1956, 111:224,263<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Pinay 16. 8.<br />
1958, III: 421 ff.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Pinay 4. 7.<br />
1960, IV: 56<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Segni in<br />
Bonn und Rom 1956, III: 260<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Segni in<br />
Cadenabbia 24. 4. 1959, III: 524<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Taviani in<br />
Rom 5. 7. 1956, III: 260<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s und v. Brentanos<br />
mit Faure 16. 11. 1957, III: 324 ff.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s, v. Brentanos<br />
u. a. mit de Gaulle, Couve de Mur-<br />
ville u. a. in Bonn 20. 5. 1961, IV: 104<br />
Gespräche v. Brentanos mit Dulles<br />
März 1957, III: 275<br />
Gespräche v. Brentanos mit Eisen-<br />
hower März 1957, III: 275<br />
Gespräch v. Brentanos mit Faure, III:<br />
330<br />
Gespräche de Gaulles mit Fanfani in<br />
Turin 4. 4. 1962, IV: 153, 158 f., 195<br />
Gespräch de Gaulles mit Truman,<br />
III: 413 f.<br />
Grundsätze des wirtschaftl. Wieder-<br />
aufbauprogramms 1947, I: 123<br />
Hauptleidtragender eines neuen Krie-<br />
ges, II: 525; IV: 244<br />
Integration als Werk der „Katho-<br />
lischen Staatsmänner", III: 75<br />
Integration und Wiedervereinigung<br />
Deutschlands, III: 253, 257<br />
Kennedys Meinung über -, IV: 221 f.<br />
Konzeption de Gaulles, III: 412 ff.,<br />
422, 429 ff.; IV: 56, 60 f., 63, 65 ff.,<br />
68, 75 f., 82 f., 84 f., 86, 105 ff., 129 ff.,<br />
135, 140-149, 160, 162 f., 164<br />
- Koordination der Sozialpolitik, III:<br />
27, 268<br />
- Machtverteilung nach 1945, 1:40,244;<br />
II: 16f., 49, 65, 302, 445f.,454,523f.;<br />
III: 13, 17 ff., 182 f.; IV: 239<br />
- möglicher Rückzug der Amerikaner<br />
aus - (s. unter Vereinigte Staaten)<br />
- Nehrus Ansicht zur Integration, III:<br />
190<br />
- neue Phase der Organisation, IV:<br />
66 f.<br />
- Notwendigkeit der engeren Beteili-<br />
gung Englands, I: 497 f., 501, 505;<br />
II: 328, 353; III: 22, 29, 220, 224,<br />
225, 260, 263 f., 328, 329; IV: 87, 95 f.<br />
- Notwendigkeit des Zusammenschlus-<br />
ses, I: 40 ff., 166, 190, 244, 254 f.,<br />
282, 339 f., 410, 493 ff., 534 f., 563,<br />
584; II: 63 f., 75, 88, 94 f., 193, 196,<br />
211, 231, 268 f., 298 f., 301 f., 304,<br />
340, 364, 382 f., 385, 423, 495, 523 f.,<br />
553 f.; III: 13 ff., 27, 34, 96, 156, 159,<br />
169, 182 f., 219 ff., 223 ff., 243, 250 f.,<br />
252 ff., 263, 266, 273, 277, 280, 325 f.,<br />
327, 328, 329, 332, 384, 397, 415, 426,<br />
427, 474, 499, 522, 525, 530, 533, 534,<br />
536; IV: 82 f., 89, 94, 104 f., 129, 130,<br />
195, 240 f., 244<br />
- PinaysPlan eines „Europäischen Staa-<br />
tenbund-Rats", III: 23 ff.<br />
- Pressekonferenz de Gaulles 15.5.1962,<br />
IV: 155, 161<br />
- Rede <strong>Adenauer</strong>s auf den „Grandes<br />
Conferences Catholiques" in Brüssel<br />
25.9. 1956, III: 223 f.<br />
- Rede <strong>Adenauer</strong>s im Ateneo in Ma-<br />
drid 16. 2. 1967, IV: 238 ff.<br />
- Rede Couve de Murvilles vor der<br />
Presse in Paris 25. 6. 1958, III: 416 f.<br />
- Rede de Gaulles im Fernsehen 5. 2.<br />
1962, IV: 135<br />
- Rede Erhards über wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit in Rom 23. 3. 1959,<br />
III: 518 f., 520 ff., 524, 534<br />
- Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s über<br />
Verteidigung 6. 2. 1963, IV: 215<br />
- Rückwirkung der Integrations- und<br />
Verteidigungsbereitschaft auf die ame-<br />
rikanische Politik, I: 553; II: 296 ff.,<br />
336 ff., 345 f., 374, 439; III: 156, 249,<br />
263, 275 f., 302 f., 328, 329, 330, 472,
518, 525, 530, 533, 536, 547; IV: 60,<br />
85, 93, 139<br />
Schaffung einer atomwaffenfreien<br />
Zone, III: 333,337,361 ff.; IV: 46,218<br />
Schreiben v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong><br />
9.3. 1957,111: 274 f.<br />
Schreiben Edens an <strong>Adenauer</strong> 13. 11.<br />
1956, III: 264<br />
Sicherheitsverlangen gegenüber<br />
Deutschland, I: 245 ff., 283, 289, 342;<br />
11:218,235; 111:53<br />
sowjetisches Ziel eines neutralen Gür-<br />
tels, II: 442 ff.; III: 283, 480 f.<br />
Staatenbund oder Bundesstaat („Kon-<br />
föderation")?, III: 26, 220, 222; IV:<br />
56, 84, 86, 129, 242<br />
Störungsversuche gegen Integration<br />
seitens der Sowjetunion, I: 472, 496f.,<br />
506; II: 37, 46, 55, 64 f., 69 ff., 75, 91,<br />
122, 169, 211, 388, 445 f., 448,479,482,<br />
512; III: 35, 61, 253, 310,410f.,460 f.,<br />
464 f., 473, 475; IV: 132<br />
Suezkonflikt und -, III: 219, 221, 223<br />
Teilnehmer und Sachgebiete der Inte-<br />
gration, III: 21<br />
Teilung, I: 39, 94; II: 95, 389; III:<br />
225<br />
„Vereinigte Staaten von -" s. dort<br />
vereintes, als dritte Kraft, I: 330; II:<br />
523; III: 18, 223 f., 275, 384, 413; IV:<br />
82<br />
Verhältnis Englands zur europäischen<br />
Integration, I: 190, 490 ff., 499, 512;<br />
II: 312, 318, 338 ff., 353 f., 385; III:<br />
21 f., 24, 25 f., 219 ff., 225, 249, 255 f.,<br />
256, 260 f., 263 ff., 302, 326 f.; IV: 88,<br />
109, 111, 129, 160, 161, 162, 241<br />
verhängnisvolle Bündnissysteme vor<br />
dem 1. Weltkrieg, 1:549 f.<br />
Vermeidung eines Wirtschaftskrieges<br />
zwischen EWG und EFTA, IV: 13<br />
Vielfalt und gemeinsame Grundlagen<br />
seiner Völker, III: 17,523<br />
Vorstellung über eine Neuordnung,<br />
III: 20<br />
als „Vorfeld" der USA, I: 415; IV:<br />
182<br />
weltpolitische Bedeutung seines Wirt-<br />
schaftspotentials, II: 211, 446; III: 18,<br />
158, 185 f., 322, 464, 466, 475, 481;<br />
IV: 16, 131, 239 f.<br />
Wiederaufbau, I: 114 ff., 120, 190;<br />
III: 18<br />
Sachregister 289<br />
- wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit<br />
durch Zusammenschluß, III: 27, 266<br />
- wirtschaftlicher Zusammenschluß als<br />
Voraussetzung d. politischen-, 111:27,<br />
255, 257, 267, 273, 274, 280, 427, 522;<br />
IV: 82, 87, 106, 146<br />
- „zementierende" Kraft, II: 242<br />
- Zusammenarbeit zwischen de Gasperi,<br />
Schuman und <strong>Adenauer</strong> bei der Inte-<br />
gration, III: 259, 266<br />
- Zusammenarbeit zwischen Italien und<br />
der Bundesrepublik bei der Integra-<br />
tion, III: 259 f., 264<br />
- Zusammenschluß, I: 135 f., 190, 210 f.,<br />
255, 312, 326 ff., 339, 410, 424 f., 446,<br />
563; II: 63 f., 75, 88, 94 f., 193; III:<br />
13, 15 f., 20 ff., 23 ff., 156, 169, 183,<br />
190, 242, 253 f., 265 ff., 273 f., 280,<br />
397, 434, 473, 522; IV: 56, 61, 65 ff.,<br />
86, 238<br />
Europäische Armee (s. auch Pleven-<br />
Plan und EVG)<br />
- alliierter Entwurf zum Deutschland-<br />
vertrag und -, I: 475<br />
- Beitrag zur Integration Europas, I:<br />
400, 444, 448, 450, 461, 502, 506, 534,<br />
538, 545, 555, 556, 560, 563; II: 303<br />
- Einberufung einer Konferenz nach<br />
Paris, I: 444, 446 ff.<br />
- Forderung auf deutsche Gleichberech-<br />
tigung bez. Waffen und Befehls-<br />
gebung, I: 468, 475, 476<br />
- Frage des Oberbefehls, I: 371, 399,<br />
445, 461, 521<br />
- französische Denkschrift Februar 1951,<br />
1:448 ff.<br />
- französischer Vorschlag (Pleven-Plan),<br />
1:375, 380 f.; 11:323<br />
- Haltung Englands, h 507<br />
- integrierte Organisation, I: 380, 395,<br />
449, 461 f.; II: 235, 273, 290<br />
- keine Provokation der Sowjetunion,<br />
I: 445 I..."-<br />
- mit deutschem Kontingent, I: 342, 345,<br />
354 f., 358, 360, 366, 371 ff., 379, 391,<br />
399<br />
- NATO und -, I: 447 f., 458, 461, 470<br />
- Normung und Spezialisierung der<br />
Rüstung, I: 461<br />
- Problem der Stärke nationaler Grund-<br />
einheiten, I: 394, 404, 442, 460 f., 462<br />
-sowjetischer Protest, I: 392 f.; II:<br />
100 f.
290 Sachregister<br />
- Stationierung von Einheiten in der<br />
Bundesrepublik, I: 400, 526<br />
- Streitkräfte in den überseeischen Ge-<br />
bieten, I: 371, 445 f., 461, 531, 532 f.;<br />
II: 189<br />
- Verhältnis der USA zu -, I: 394<br />
Europäische Atom-Gemeinschaft<br />
(EURATOM)<br />
- amerikanische Unterstützungsbereit-<br />
schaft, III: 254 f.<br />
- Antrag Großbritanniens auf Beitritt<br />
2.3. 1962, IV: 151,214<br />
- Haltung de Gaulles, IV: 63, 84, 86<br />
- NATO und-, III: 169<br />
- NichtbeteiligungGroßbritanniens, III:<br />
256 f., 302<br />
- Unterzeichnung der Verträge in Rom<br />
25.3.1957,111: 265 f., 280<br />
- Verdienste Spaaks, III: 267<br />
- Verhältnis zur Europäischen Politi-<br />
schen Union, IV: 195<br />
- Wiedervereinigung und -, III: 271<br />
- Zuständigkeit des Europäischen Par-<br />
laments, IV: 144<br />
Europäische Beratende Kommission<br />
(EAC) - Kommunique über Besat-<br />
zungszonen 12.9.1944, III: 448<br />
„Europäische Bundeshauptstadt" Paris,<br />
III: 24<br />
Europäische demokratische Versamm-<br />
lung, II: 273<br />
Europäische Föderation - amerikanisches<br />
Interesse, I: 211<br />
- Beteiligung Deutschlands, I: 213, 217,<br />
234, 329 f., 338 ff., 466<br />
- Entschließung des Bundestags 26. 7.<br />
1950, I: 424<br />
- Errichtung der Bundesrepublik als<br />
Schritt zur-, I: 190<br />
- europäische Armee und -, I: 342,<br />
344 f., 502<br />
- Haltung Englands, I: 493 f.<br />
- Mittelweg zwischen Supranationalität<br />
und nationalen Eigeninteressen, III:<br />
20, 23 ff.<br />
- Ruhrstatut und -, I: 166, 213 f.<br />
- Schuman-Plan als Etappe zur -, I:<br />
328 f., 335, 338, 425, 465, 466 f., 563<br />
- Staatenbund als Vorstufe, III: 26;<br />
IV: 56, 84<br />
- „Überbau" über Schuman- und Ple-<br />
ven-Plan, I: 502<br />
Europäische Gemeinschaft für Kohle<br />
und Stahl s. Montanunion und Schu-<br />
manplan<br />
Europäische Politische Union - Behand-<br />
lung auf dem Treffen <strong>Adenauer</strong>s mit<br />
de Gaulle in Baden-Baden 15.2.1962,<br />
IV: 141 ff., 194<br />
- Endziel europäischer Zusammenarbeit,<br />
III: 23, 30, 254; IV: 237<br />
- erforderliche Reifezeit, III: 26 f.<br />
- Erklärungen Couve de Murvilles, IV:<br />
112,217<br />
- Fouchet-Plan (s. dort)<br />
- Frage der Beschlußfassung, IV: 143 f.,<br />
150<br />
- französische Pläne 1962, IV: 135,<br />
141 ff., 151, 153, 154, 158 ff., 164,<br />
177 f., 185, 192 ff. 217, 228, 237, 241 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle in<br />
Paris 3. 7. 1962, IV: 158 ff.<br />
- Haltung der sozialistischen Parteien<br />
der EWG-Staaten, IV: 134<br />
- Haltung Englands, IV: 164, 215, 228<br />
-Haltung Italiens, IV: 151, 158 ff.,<br />
178, 196 f., 242<br />
- Nordatlantikpakt und -, IV: 149 f.,<br />
193, 194, 195, J96, 215<br />
- Rede de Gaulles im Fernsehen 5. 2.<br />
1962, IV: 135<br />
- Schröder über Zurückstellung bis zur<br />
Entscheidung über englischen Beitritt<br />
zur EWG, IV: 185<br />
- Suezkonflikt und -, III: 219, 221, 223<br />
- Verhältnis zu EURATOM, IV: 195<br />
- Verhältnis zu EWG, IV: 142 f., 145 f.,<br />
147 f., 150, 154, 163, 166, 185, 194,<br />
195,241<br />
- Verhältnis zu Montanunion, IV: 195<br />
- Verlauf der Beratungen 1959-1963,<br />
IV: 192 ff., 241 f.<br />
- Vorschlag <strong>Adenauer</strong>s März 1950, I:<br />
311 ff.<br />
Europäische Verteidigungsgemeinschaft<br />
(EVG) - Ablehnung des Vertrages<br />
durch die französische Nationalver-<br />
sammlung 30. 8. 1954, II: 294 f., 298,<br />
374, 388; III: 16, 249, 397; IV: 241<br />
- amerikanische Reaktion auf Scheitern,<br />
II: 295 ff., 308 f., 313; III: 23, 303<br />
- amerikanische Sorge wegen Verzöge-<br />
rung, I: 527; II: 104, 174, 241, 262 f.<br />
- Angleichung der Vertragsdauer an<br />
diejenige der NATO, II: 273<br />
- Antrag der Regierungskoalition auf
Feststellung der Legitimation des<br />
Bundestages zur Verabschiedung des<br />
Vertrages, II: 180 ff., 185, 194<br />
• Ausführungen <strong>Adenauer</strong>s vor der<br />
GDU/CSU-Bundestagsfraktion 4. 2.<br />
1952, I: 521 f.<br />
■ Ausführungen Lord Salisbury's im<br />
Oberhaus 29. 7. 1953, II: 234<br />
Auswirkungen der Nichtratifizierung,<br />
I: 554; II: 174, 176, 180 ff., 183, 189,<br />
240, 242', 262, 289, 292, 296 ff., 301 ff.;<br />
III: 156, 157, 260<br />
automatische Beistandsverpflichtung,<br />
II: 362<br />
Bedeutung für die Bundesrepublik,<br />
I: 536 ff., 547 f., 561 f.; II: 195 f.<br />
Behandlung auf der Washingtoner<br />
Konferenz der drei Westmächte Sep-<br />
tember 1951, II: 52 f.<br />
Beitritt der Bundesrepublik zur<br />
NATO als Ersatzlösung, II: 306 ff.<br />
Beitritt Deutschlands zur NATO, I:<br />
522, 524; II: 275<br />
Beratung der Bundesregierung über<br />
Beschluß des Bundesverfassungsge-<br />
richts vom 9. 12. 1952, II: 183 f.<br />
Beratungen der vier Außenminister,<br />
(London 18./19.2. 1952) I: 524 ff.;<br />
(Bonn Mai 1952) I: 531 ff.<br />
Beschränkung der vorgesehenen Inte-<br />
gration, II: 273, 276, 292<br />
Besprechung des Kabinettsausschusses<br />
mit Heuss über EVG-Rechtsgutachten<br />
9. 12. 1952,II: 184<br />
Besprechung Heuss' mit Ollenhauer<br />
über EVG-Rechtsgutachten 9.12.1952,<br />
II: 184<br />
Beteiligung der Bundesrepublik, I:<br />
341 ff., 345, 392; II: 91 f.<br />
Bitte Heuss' um Gutachten über Ver-<br />
einbarkeit der EVG mit dem Grund-<br />
gesetz, II: 173, 179, 185 f.<br />
britische Note 11.3. 1953, I: 562<br />
Brüsseler NATO-Konferenz Dezem-<br />
ber 1950, I: 398, 442; II: 188<br />
Bundestagswahlkampf 1953, II: 199<br />
Debatte in der französischen Natio-<br />
nalversammlung (Februar 1952), I:<br />
522, 524, 534; (29./30.8. 1954), II:<br />
289 ff.<br />
„Demilitarisierung" Deutschlands, I:<br />
486; II: 227<br />
erneute Schwierigkeiten zwischen<br />
Sachregister 291<br />
Frankreich und der Bundesrepublik<br />
Januar 1952,1: 517 ff.<br />
- Fertigstellung des Vertrages, I: 513<br />
- Forcierung durch die USA, I: 557 f.;<br />
II: 100 f., 104 f., 262 f., 278<br />
- Frage der „Ersatzlösung" 1954, II:<br />
302 ff.<br />
- Frage der Ratifizierung des französi-<br />
schen Zusatzprotokolls, II: 273 f.,<br />
276 f., 280, 282<br />
- Frage der Ratifizierung durch Frank-<br />
reich, I: 558; II: 104 f., 240 f., 259,<br />
263, 271 f., 276 f., 280, 283, 287 f.,<br />
289 f.<br />
- Frage der Teilnahme Großbritan-<br />
niens, I: 506; II: 239<br />
- Frage der Überprüfung- der SPD-<br />
Haltung nach Scheitern der Berliner<br />
Konferenz, II: 265 f.<br />
- Frage der Vereinbarkeit mit dem<br />
Grundgesetz, II: 170 ff., 180 ff.<br />
- französische Forderung auf „Veto-<br />
recht" der Partner, II: 273, 285, 288<br />
- französische Forderung einer Sicher-<br />
heitsgarantie für den Fall eines deut-<br />
schen Austritts, I: 522, 525, 531, 532,<br />
533 f.<br />
- französische Sonderwünsche, I: 556,<br />
558; II: 194, 272 f.<br />
- französisches Zusatzprotokoll August<br />
1954, II: 272 f., 280, 282 f., 285<br />
- Garantie der Sicherheit für alle Nach-<br />
barn Deutschlands, II: 218, 225, 227,<br />
235, 290<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in<br />
Paris Dezember 1953, II: 240 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in<br />
Wahn 18.2. 1954, II: 259 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eden in Pa-<br />
ris 13. 12. 1953, II: 239 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit McCloy<br />
17.6.1952, II: 105<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mendes-<br />
France 22. 8. 1954, II: 286 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Ollenhauer<br />
19.9.1952,11: 177<br />
- Grotewohls Störmanöver 15.9.1951,<br />
II: 55<br />
- Gründe des Scheiterns, III: 16, 402<br />
- Haltung de Gaulies, III: 411<br />
- Idee einer neuen - (1956/57), III:<br />
261, 339<br />
- innerfranzösische Opposition, 1:530 f.;
292 Sachregister<br />
II: 104, 173, 194, 240 f., 271 f., 280,<br />
287, 290 f.; III: 24<br />
Kompensationsobjekt für Verhand-<br />
lungen mit der Sowjetunion durch<br />
Mendes-France, II: 274 f., 285<br />
Konferenz in Brüssel August 1954,<br />
II: 274, 280 ff., 292<br />
Koppelung mit Deutschlandvertrag,<br />
1:532; II: 271,297<br />
Lage nach Scheitern, II: 301 ff.; III:<br />
156<br />
1. Lesung im Bundestag, II: 174<br />
2. Lesung im Bundestag, I: 560; II:<br />
177 ff., 180, 270<br />
3. Lesung und Ratifizierung, I: 560;<br />
II: 194, 270<br />
Mittel zur europäischen Integration,<br />
I: 522; II: 163, 170, 173 f., 193,<br />
235, 262, 302, 385, 388; III: 16; IV:<br />
241<br />
Molotows Sicherheitsplan 1954, II:<br />
253<br />
neue französische Bedingungen 23. 5.<br />
1952, I: 531 f.<br />
Off-shore-Aufträge für Deutschland,<br />
1:578<br />
Organe, I: 461 f.; II: 273<br />
Potsdamer Abkommen und -, II: 290<br />
Probleme der Ratifizierung, II: 109,<br />
167, 176,240<br />
Provokation Rußlands?, I: 549<br />
Ratifizierung des Vertrages durch<br />
Bundestag und Bundesrat, II: 106<br />
Ratifizierung durch die Niederlande,<br />
II: 234<br />
Saarfrage und -, I: 517 ff., 571; II:<br />
241,263, 279, 364 f., 368<br />
schriftliche Fixierung der SPD-Be-<br />
denken gegen Deutschland- u. EVG-<br />
Verträge 7. 1. 1953, II: 189<br />
sowjetische „Friedensoffensive" 1953<br />
als Störmanöver, I: 570 f.; II: 417,<br />
422<br />
sowjetische Stellungnahme 29.8.1952,<br />
II: 126 f.<br />
Sowjetnoten als Störmanöver, II:<br />
169, 417, 422; (10.3.1952) II: 69 ff.,<br />
91; (24.5.1952) II: 104, 106 f., 109,<br />
111 ff., 122, 274<br />
SPD-Opposition und Bundestagswah-<br />
len 1953, I: 571<br />
Stellungnahme der Bundesregierung<br />
zum Scheitern, II: 298 f.<br />
- Stellungnahme der SPD zum Schei-<br />
tern, II: 300 f.<br />
- Stellungnahme Grotewohls 15.9.1951,<br />
11:53<br />
- Teilnehmer, I: 533<br />
- territoriale Revisionspolitik und -,<br />
II: 290 f.<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles<br />
778. 4. 1953, I: 570 ff.<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Ollen-<br />
hauer 18. 12. 1952, II: 188<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Schu-<br />
man in Paris 12. 4. 1951, I: 439<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Spaak<br />
August 1954, II: 275 ff.<br />
- Unterzeichnung des Vertrages, I: 530,<br />
533, 537; II: 89, 98, 103, 126, 166 f.,<br />
172, 270<br />
- Verbindung mit Nordatlantikpakt s.<br />
dort<br />
- Vertrag mit Großbritannien, I: 534;<br />
II: 167, 175 f., 338<br />
- „verwässerte" - als Ersatzlösung, II:<br />
306 f.<br />
- Verzicht Österreichs auf Beitritt, II:<br />
260 f.<br />
- Verzögerung der Ratifizierung in Ita-<br />
lien und Frankreich, I: 571; II: 240 f.,<br />
271<br />
- Viererkonferenz als aufschiebender<br />
Faktor der französischen Ratifizie-<br />
rung, II: 241<br />
- Voraussetzung für Verhandlungen zur<br />
Wiedervereinigung, II: 83 f., 86<br />
- voraussichtliche Stimmenverhältnisse<br />
im französischen Parlament, II: 240<br />
- Wiedervereinigung und -, II: 230 f.,<br />
265, 268, 273, 280, 283, 285, 290 f.<br />
- Zeitpunkt der Abstimmung im fran-<br />
zösischen Parlament, II: 259<br />
- Zurückziehung des Gesuchs um Rechts-<br />
gutachten durch Heuss, II: 183 f.<br />
- Zusammenarbeit mit Großbritannien,<br />
I: 534, 562; II: 239, 262<br />
- Zustimmung des amerikanischen Se-<br />
nats, II: 118, 175<br />
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />
(EWG) (s. auch Gemeinsamer euro-<br />
päischer Markt)<br />
- Angleichung der Lebens- und Ar-<br />
beitsbedingungen, III: 268, 520 f.<br />
- Antrag Großbritanniens auf Auf-<br />
nahme 10.8. 1961, IV: 113, 151
Bedeutung des Vertrages, III: 267<br />
Befürwortung durch die Bundesregie-<br />
rung 1957, III: 324, 329, 332<br />
Beitrittsverhandlungen mit Großbri-<br />
tannien in Brüssel 1962, IV: 155,<br />
156, 175, 181, 185, 186, 190, 208,<br />
213 f., 214<br />
Berlin, III: 271<br />
Beschleunigung des Zollabbaus 1962,<br />
IV: 157<br />
Beschluß einer beschleunigten Durch-<br />
führung des Vertrages Mai 1960, IV:<br />
41,46<br />
durch Frankreich verursachte Schwie-<br />
rigkeiten, IV: 54, 58<br />
Einbeziehung überseeischer Gebiete,<br />
III: 269 f.<br />
Entwicklungshilfe, III: 269 f.; IV: 61<br />
Erklärung Hallsteins vor dem Bun-<br />
destag 21. 3. 1957, III: 267 ff.<br />
Europäische Kommission, III: 269;<br />
IV: 61, 145, 147, 167, 208, 209<br />
Frage der Aufnahme von Mitglied-<br />
staaten der EFTA, IV: 110, 113, 162,<br />
165, 172,209<br />
Frage des Verbleibens der Bundes-<br />
republik bei Annahme des sowjeti-<br />
schen Friedensvertragsentwurfs vom<br />
10. 1. 1959, III: 465<br />
französische Sonderwünsche, III: 270;<br />
IV: 61, 106, 107 f., 128 f.<br />
geplante Konferenz der EWG-Regie-<br />
rungschefs in Rom 1962, IV: 160,<br />
162, 167, 196, 242<br />
Gerichtshof, III: 269<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
14.5. 1960, IV: 46<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle in<br />
Rambouillet 29. 7. 1960, IV: 61<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles 4. 5.<br />
1957, III: 302<br />
Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Macmillan<br />
in London 17.-19. 11. 1959, IV: 13<br />
Haltung de Gaulles, III: 411, 422,<br />
433; IV: 61, 63, 128 ff., 145 f., 158 ff.,<br />
190, 208 f.<br />
Haltung der USA, III: 302 f.; IV: 22,<br />
87, 111, 117, 130, 146 f., 149, 155, 164<br />
Kompromißcharakter, III: 272 f.<br />
Konferenz der Regierungschefs in Pa-<br />
ris 10./11.2. 1961, IV: 79, 80, 82, 83,<br />
103, 192<br />
Konferenz der Teilnehmerstaaten in<br />
Sachregister 293<br />
Bonn Mai/Juli 1961, IV: 85, 86,<br />
107, 108, 109, 112, 117, 141, 192, 241<br />
- Koordinierung der Verkehrsregeln,<br />
III: 268<br />
- Koordinierung der Wirtschaftspolitik,<br />
III: 268,521; IV: 175,213<br />
- Kritik der SPD und FDP, III: 269<br />
- Kritik Erhards an der Vertragsgestal-<br />
tung 23.3. 1959, III: 520 f., 523<br />
- Landwirtschaft und -, III: 268; IV:<br />
78, 106, 108, 109, 116, 128 f., 147,<br />
163, 175,209, 213<br />
- Leistungsgefälle zwischen den Volks-<br />
wirtschaften, III: 521<br />
- Ministerrat, III: 269; IV: 61, 63y 78,<br />
134, 148, 149, 155, 213, 219<br />
- Mittel der Integration, III: 30, 225,<br />
254 f., 272 f., 280, 436, 473, 522 f.;<br />
IV: 61, 63, 82 f., 86, 105 f., 129<br />
- Nichtbeteiligung Großbritanniens,<br />
III: 255 ff., 302, 326 f., 433; IV: 13,<br />
129, 213 f.<br />
- Note der Bundesregierung an Groß-<br />
britannien 22. 12. 1955, III: 258<br />
- notwendige Ergänzung durch poli-<br />
tische Zusammenarbeit, IV: 82 f., 87,<br />
106, 112, 129, 153, 167, 241<br />
- Organe, III: 269<br />
- Ost-West-Handel, III: 271 f.; IV: 155<br />
- Reden de Gaulles in Grenoble Ok-<br />
tober 1960, IV: 75 f.<br />
- Rede Macmillans in Liverpool 22. 1.<br />
1963, IV: 190<br />
- Sekretariat für außenpolitische Zu-<br />
sammenarbeit, IV: 11, 192<br />
- sowjetische Haltung zur Assoziierung<br />
Österreichs, IV: 134<br />
- sowjetisches Ziel der Herauslösung<br />
der Bundesrepublik, III: 464<br />
- Studienkommission (s. auch Fouchet-<br />
Kommission), IV: 79, 83, 103 f., 108,<br />
158, 192, 193,241<br />
- Übergang in die zweite Phase, IV:<br />
107, 134<br />
- Unterzeichnung der Verträge in Rom<br />
25. 3. 1957, III: 263, 265 f., 274, 280<br />
- Verdienste Spaaks, III: 267<br />
- Verhältnis zu GATT, III: 270; IV:<br />
217<br />
- Verhältnis zu Großbritannien s. dort<br />
- Verhältnis zum Commonwealth, IV:<br />
130, 162, 164 f., 175, 185<br />
- Verhältnis zur Europäischen Politi-
294 Sachregister<br />
sehen Union, IV: 142 f., 145 f., 147 f.,<br />
150, 154, 163, 166, 185, 194, 195, 241<br />
- Verhältnis zur Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 13, 14, 22, 52, 68, 88,<br />
110, 116, 163<br />
- Verhältnis zur OEEG, III: 256,258,270<br />
- Verhandlungen zur Gründung in Ve-<br />
nedig (Mai) und Brüssel (Juni) 1956,<br />
111:263,271<br />
- Versammlung, III: 269<br />
- Vertragsanpassung bei weiterem Bei-<br />
tritt, IV: 112<br />
- Vorschlag politischer Konsultationen<br />
der Teilnehmerstaaten, IV: 14, 52,<br />
65 f., 66 f., 68, 77, 84, 86, 89, 103 f.,<br />
105, 108, 112, 130 f., 141 f., 163, 192 f.<br />
- weltpolitische Bedeutung ihres Wirt-<br />
schaftspotentials, III: 464, 475, 486;<br />
IV: 16<br />
- Wiedervereinigung und -, III: 270 f.<br />
- Wirtschafts- und Sozialausschuß, III:<br />
269<br />
- Zollsenkung, IV: 52<br />
- Zollunion, III: 268, 272, 521, 522;<br />
IV: 209<br />
- Zuständigkeit des Europäischen Par-<br />
laments, IV: 144<br />
Europäischer Staatenbund-Rat (Conseil<br />
Confederal Europeen) - geplante Zu-<br />
sammensetzung und Aufgaben, III:<br />
24 ff.<br />
- mangelnde Zwangsbefugnisse, III: 26<br />
- Vorschlag Pinays, III: 23 f.<br />
- Werkzeug der Integration, III: 26<br />
Europäischer Verteidigungskommissar,<br />
I: 448 f., 459<br />
Europäisches Parlament - Erklärung<br />
Hallsteins über Assoziierung Groß-<br />
britanniens an EWG 27. 3. 1963, IV:<br />
216<br />
- Frage der Wahlen zu -, I: 137; IV:<br />
66, 106, 145<br />
- Resolution des Europakongresses in<br />
Den Haag 10.5. 1948, I: 137<br />
- Vorschläge de Gaulles, IV: 66, 141,<br />
142, 143, 144 f., 193, 194<br />
Europäisches Verteidigungsministerium,<br />
I: 445, 462<br />
Europäische Zahlungsunion (EZU) -<br />
Beitritt der Bundesrepublik, I: 465 f.<br />
Europa-Kongreß in Den Haag Mai<br />
1948 - Resolutionen, I: 136 f., 423<br />
- Teilnahme <strong>Adenauer</strong>s, I: 210 f.<br />
- Verdienste Churchills, III: 14<br />
Europarat - Ausarbeitung des Naters-<br />
Plans, II: 372<br />
- Beitritt der Bundesrepublik, I: 167,<br />
259, 266, 269 f., 284 f., 297, 299, 302,<br />
305, 317 ff., 324 ff., 332, 338, 340, 358,<br />
465 f., 495<br />
- Empfehlung zur Schaffung einer euro-<br />
päischen Armee 11.8.1950, I: 354,<br />
380, 447<br />
- Frage des gesonderten Beitritts der<br />
Saar, I: 259, 269 f., 307, 318, 321 ff.,<br />
324, 339, 432<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Lord Hen-<br />
derson über deutschen Beitritt (1949),<br />
I: 495<br />
- Gründüng durch Londoner Zehn-<br />
mächtepakt vom 5.5.1949, I: 317;<br />
III: 15<br />
- Idee einer deutsch-franz. Union, 1:315<br />
- kein realer politischer Einfluß, I: 314;<br />
111:24<br />
- Kontrolle über Organisation der euro-<br />
päischen Armee, I: 445, 448 f.<br />
- Mitwirkung bei der Schaffung des<br />
europäischen Marktes, III: 29<br />
- Organe, I: 317<br />
- Pressekonferenz <strong>Adenauer</strong>s 9. 5. 1950,<br />
I: 328 ff.<br />
- Saarfrage als Störungsfaktor, 1:307 f.<br />
- Schritt zur europäischen Integration,<br />
I: 311, 326, 329, 338, 340, 466, 563;<br />
III: 15, 22<br />
- Schuman-Plan und - I: 328<br />
- Tagung des Ministerrats in Paris, (18.<br />
bis21.3.1952) 11:74; (Dezember 1955)<br />
III: 257<br />
- Teilnahme amerikanischer Beobachter<br />
1951, I: 586<br />
- Widerstand des Bundesinnenministers<br />
Heinemann gegen deutschen Beitritt,<br />
1:373<br />
Europa-Union - Erklärung Friedlän-<br />
ders Dezember 1955, III: 252 f.<br />
Evolution und Revolution in der Ge-<br />
schichte, III: 242<br />
EWG s. Europäische Wirtschaftsgemein-<br />
schaft<br />
Export-Entwicklung bis 1953, II: 198<br />
EZU s. Europäische Zahlungsunion<br />
FDGB s. Freier Deutscher Gewerk-<br />
schaftsbund
FDJ s. Freie Deutsche Jugend<br />
FDP s. Freie Demokratische Partei<br />
„Figaro", I: 438; IV: 121, 180<br />
FINABEL - Zusammenkunft der Gene-<br />
ralstabschefs der WEU-Länder, III:<br />
262<br />
Finanzhoheit des Bundes und der Län-<br />
der, Behandlung im Parlamentari-<br />
schen Rat, I: 155 f., 159 ff., 164 f.,<br />
171 f.<br />
Finanzpolitik - Aufstellung der Bun-<br />
deswehr und-, III: 95, 99<br />
- der Bundesrepublik, II: 198<br />
Finnland, II: 18,459<br />
- sowjetischer Überfall 1939, III: 350<br />
- Verhältnis zur Sowjetunion, II: 261<br />
Flüchtlinge s. Vertriebene<br />
Flugzeugproduktion - Aufhebung des<br />
Verbots für Deutschland, II: 364<br />
Föderalismus - Prinzip der neuen Ver-<br />
fassung, I: 139, 146, 154 ff.<br />
Foreign Press Association, I: 504<br />
Fouchet-Kommission, IV: 112, 117, 134,<br />
135, 141, 142, 151, 152, 153, 178, 192,<br />
193, 241<br />
Fouchet-Plan (I.) 19. 10. 1961, IV: 193,<br />
241<br />
Fouchet-Plan (II.), IV: 241, 242<br />
„Franctireur", I: 260<br />
Frankfurt a. M. - Vorschlag als vorläu-<br />
fige Bundeshauptstadt, I: 173<br />
„Frankfurter Affäre", I: 159 ff.<br />
„Frankfurter Allgemeine Zeitung", I:<br />
306; II: 430; III: 68, 77, 86, 233, 483,<br />
518<br />
„Frankfurter Dokumente", I: 146 ff.<br />
Frankfurter Neue Presse, I: 306<br />
Frankfurter Rundschau, I: 306<br />
Frankreich - <strong>Adenauer</strong>s Bitte um stär-<br />
kere Vertretung kontinentaleuropäi-<br />
scher Interessen, IV: 119 f., 121, 172<br />
- Ablehnung der Europapolitik de Gaul-<br />
les durch Erhard 4. 2. 1963, IV: 214<br />
- Ablehnung einheitlicher Wirtschafts-<br />
politik in den Besatzungszonen, I: 103<br />
- Algerienfrage und Regierungskrisen,<br />
III: 398 ff., 404, 409<br />
- Algerienkonflikt s. Algerien<br />
- amerikanische Ansicht über strate-<br />
gische Bedeutung für die Verteidi-<br />
gung Europas, II: 323 f., 346<br />
- Anerkennung der Unabhängigkeit Al-<br />
geriens, IV: 157<br />
Sachregister 295<br />
- Attentate auf de Gaulle, IV: 115,<br />
176<br />
- außenpolitische Vorstellungen de<br />
Gaulies, III: 411 ff., 418, 422, 430;<br />
IV: 16, 19, 21, 46, 55, 60, 62 ff., 70 ff.,<br />
210 f.<br />
- außereuropäische Bindungen, III: 430<br />
- Ausnutzung des französischen Sicher-<br />
heitsstrebens durch die Sowjetunion,<br />
III: 310,437,438 f., 459; IV: 44,55,236<br />
- Ausscheiden Pinays aus der Regie-<br />
rung Januar 1960, IV: 54, 56 f.<br />
- Begegnung <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
in Rambouillet 29./30. 7. 1960, IV: 53,<br />
59 ff., 70, 80, 82, 83<br />
- Bekenntnis de Gaulles zur Wieder-<br />
vereinigung, IV: 19 f., 26, 42<br />
- Bericht des französischen General-<br />
stabs über notwendige militärische<br />
Zusammenarbeit mit Deutschland,<br />
III: 332<br />
- Berufung de Gaulles, III: 399, 405 ff.,<br />
408, 409, 417, 421 f., 437; IV: 58<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s bei de Gaulle in<br />
Colombey-les-deux-Eglises 14.9.1958,<br />
III: 417, 418, 419 f., 421, 424 ff.,<br />
435 f., 438; IV: 56<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s bei de Gaulle in<br />
Rambouillet September 1963, IV: 231<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s in Paris, (April<br />
1951) I: 423, 427 ff., 438; IV: 62;<br />
(März 1959) III: 496; (Dezember<br />
1959) IV: 14, 15 ff.; (Mai 1960) IV<br />
42 ff.; (Februar 1961) IV: 78, 80 ff.<br />
(Dezember 1961) IV: 118, 119 ff., 137<br />
(Juli 1962) IV: 157, 158 ff.; (Januar<br />
1963) IV: 190 f., 198 ff.<br />
- Besuch Chruschtschows März/April<br />
1960, IV: 26, 40, 44<br />
- Besuch Kennedys in Paris Mai/Juni<br />
1961, IV: 91, 112, 174<br />
- Besuch Lübkes Juni 1961, IV: 112<br />
- Besuch Macmillans bei de Gaulle in<br />
Rambouillet Januar 1961, IV: 78, 88<br />
- Besuch Macmillans, (Juni 1962) IV:<br />
156, 158; (Dezember 1962) IV: 188,<br />
201<br />
- Besuch Rusks Juni 1962, IV: 156<br />
- Betreiben der gesonderten Aufnahme<br />
des Saargebiets in den Europarat, I:<br />
269 f.<br />
- Beziehungen zum Ostblock, III: 116,<br />
430, 431, 432 f., 439
296 Sachregister<br />
- bilaterale Zusammenarbeit mit<br />
Deutschland auf militärischem und<br />
Rüstungsgebiet, III: 262 f.,-433; IV:<br />
47, 138, 179, 187, 188, 190 f., 210<br />
- Goty als Präsident, III: 489<br />
- Couve de Murville Außenminister,<br />
III: 415 f.<br />
- de Gaulies Verhältnis zu Parlament<br />
und öffentlicher Meinung, IV: 57, 58,<br />
83, 85, 161, 180<br />
- deutsch-französischer Jugendaustausch,<br />
IV: 15, 174, 179 f., 210, 236<br />
- deutsch-französische Verständigung<br />
als Ziel <strong>Adenauer</strong>s (s. unter Außen-<br />
politik)<br />
- Deutschlandpolitik, I: 112, 125, 133 f.,<br />
244, 295 ff., 304 ff., 387, 391 f., 450,<br />
466 f., 486, 522; II: 103 f., 112, 121,<br />
173, 194, 271 ff., 290 ff., 325, 365 ff.;<br />
III: 115 ff., 131, 147, 262 f., 429 f.,<br />
437<br />
- „dritter Block", III: 410<br />
- erste unterirdische Kernwaffenexplo-<br />
sion 1.5. 1962, IV: 154<br />
- Europa-Politik, III: 23 ff., 224 f., 260,<br />
325 ff., 332, 397, 400, 402, 411 ff., 415,<br />
429 ff.; IV: 16, 54, 56, 60 ff., 63, 65 ff.,<br />
75 f.<br />
- Fehlen einer Partei de Gaulies, IV:<br />
57<br />
- Flächenausdehnung, II: 18<br />
- Frage der deutschen Wiederaufrü-<br />
stung, I: 341, 346, 350, 371, 373, 387,<br />
391; II: 173, 290 f., 293, 325; III: 127<br />
- französische Memoranden über Zu-<br />
sammenarbeit mit Deutschland vom<br />
28. 4. 1956 und 25. 9. 1956, III: 262<br />
- Gefahr einer Militärrevolte 1958, III:<br />
398 f., 401, 402, 403 f., 405 f., 418 f.,<br />
421<br />
- Gefahr einer „politischen Gefolg-<br />
schaft" Moskaus?, II: 243; IV: 236<br />
- „Gemeinsame Erklärung" <strong>Adenauer</strong>s<br />
und de Gaulles zum deutsch-französi-<br />
schen Vertrag vom 22. 1. 1963, IV:<br />
198, 235 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Bruce 11.4.<br />
1958, III: 401 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Pinay in<br />
Bonn 4. 7. 1960, IV: 54 ff.<br />
- Haltung de Gaulles zu Rotchina, IV:<br />
182 ff.<br />
- Haltung gegenüber der NATO, II:<br />
293; III: 325 ff., 402, 410, 414, 416,<br />
419, 423, 430 f.; IV: 16, 27, 54, 60,<br />
62 ff., 66, 67, 68, 70 ff., 72 ff., 96, 99,<br />
101 ff., 138, 140, 142, 149, 228 ff.<br />
- Haltung zu Berlin-Verhandlungen,<br />
IV: 50,61,122 ff., 126 f., 132,133,173<br />
- Haltung zu deutschem Verteidigungs-<br />
bditrag, I: 378 f., 391 f., 442 ff., 522,<br />
530 ff.; II: 173, 176, 194, 271, 307,<br />
325; III: 127, 131<br />
- Haltung zu Englands Beitritt zur<br />
EWG, IV: 109 f., 129 f., 158 ff., 190,<br />
204, 205, 207 ff., 213<br />
- Haltung zu Erhards Europa-Politik,<br />
III: 518,519,520, 530,536<br />
- Haltung zum Beitritt der Bundes-<br />
republik in die NATO, II: 307, 310,<br />
313, 315, 324 f., 330 f. 340; III: 127,<br />
131<br />
- Haltung zum Beitritt Deutschlands<br />
und Italiens zum Brüsseler Fünf-<br />
Mächte-Vertrag, II: 315, 318, 324 f.<br />
- Haltung zur EWG (s. dort)<br />
- Haltung zur Verlängerung des NATO-<br />
Paktes, III: 332<br />
- Herausnahme der französischen Mit-<br />
telmeer- und Nordatlantik-Flotte aus<br />
dem NATO-Befehlsbereich (s. unter<br />
NATO)<br />
- innenpolitische Schwierigkeiten bei<br />
Konzessionen an Deutschland, I: 252,<br />
264, 268, 371, 428; II: 104, 121<br />
- innenpolitische und soziale Aufgaben,<br />
IV: 103<br />
- Interesse an Verteidigung der Bun-<br />
desrepublik, I: 400<br />
- Konflikt mit Tunesien, III: 399 f.<br />
- Konsultationsbesprechungen im Rah-<br />
men des deutsch-französischen Ver-<br />
trages 1963, IV: 220, 221 ff.<br />
- Kritik an Londoner Empfehlungen,<br />
I: 144 f.<br />
- Kritik Pinays an de Gaulle, IV: 54 ff.<br />
- labile innenpolitische Lage, III: 115,<br />
220, 260, 322, 328, 396 f., 398 f., 416;<br />
IV: 57, 103, 161<br />
- Mißtrauen gegenüber der deutschen<br />
Ostpolitik, III: 262<br />
- Nichtbeteiligung an Abrüstungskon-<br />
ferenz in Genf März 1962, IV: 152<br />
-Nukleare Ambitionen, III: 293 f.,<br />
330; IV: 59, 71, 77 f., 103, 170 f., 205,<br />
206, 240
Opposition der Anhänger der IV. Re-<br />
publik gegen de Gaulle, IV: 161, 162,<br />
180<br />
Pinays Plan eines „Europäischen<br />
Staatenbund-Rats", III: 23 ff.<br />
protektionistische Wirtschaftspolitik,<br />
III: 433<br />
Protokoll über deutsch-französische<br />
Zusammenarbeit (1962), IV: 180, 181,<br />
197 f.<br />
Putsch der Armee in Algerien 13. 5.<br />
1958, III: 404 f.; IV: 229<br />
Ratifizierung des deutsch-französi-<br />
schen Vertrages vom 22. 1. 1963, IV:<br />
218, 219<br />
Rede Erhards in Oslo gegen eine Re-<br />
gierung de Gaulle Mai 1958, III:<br />
518, 534<br />
Regierung Gaillard, III: 397 f., 399,<br />
400, 401, 403<br />
Rolle in Europa nach Vorstellung de<br />
Gaulies, III: 412 f.; IV: 60, 63 f., 107,<br />
135, 138 f., 140 f., 200, 210, 228 f.<br />
Rücktritt der MRP-Minister 15. 5.<br />
1962, IV: 155<br />
Saarpolitik s. Saarfrage<br />
ständige Konsultation mit der Bundes-<br />
republik über Probleme der Außen-<br />
politik, III: 432 f.; IV: 60 f., 65, 138 f.,<br />
140, 168, 179, 187, 190<br />
Stagnation der französischen Produk-<br />
tion, II: 287<br />
Stellung zum Marshall-Plan, I: 118,<br />
125, 244<br />
Stellung zum Radford-Plan, III: 212<br />
Stellung zur sowjetischen Note vom<br />
3. 11. 1950, I: 378, 403, 443, 455<br />
Stellungnahme gegen Erhöhung der<br />
Industrieproduktion in Deutschland,<br />
I: 120<br />
Streben nach Sicherheit, I: 35, 40 f.,<br />
93 f., 96, 99, 190, 244, 254, 257 ff.,<br />
315, 328, 338, 340, 438, 507, 522, 525,<br />
531 f.; II: 103 f., 173, 194, 227, 233,<br />
235, 271, 287, 330, 333, 346, 382; III:<br />
147, 262, 294, 413, 429 f., 431 f., 437<br />
Sturz der IV. Republik, III: 332,<br />
396 ff.; IV: 161<br />
Suezkonflikt mit Ägypten, III: 225 ff.,<br />
279, 335<br />
■ traditionelles Zusammengehen mit<br />
Rußland, I: 486; III: 410, 429, 437 f.;<br />
IV: 44, 203, 236<br />
Sachregister 297<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Maurice<br />
Picard in Bonn 17. 7. 1958, III: 418 f.<br />
- Unterzeichnung des Abkommens über<br />
Deutsch-Französisches Jugendwerk<br />
5. 7. 1963, IV: 220<br />
- Unterzeichnung des Vertrages über<br />
deutsch-französische Zusammenarbeit<br />
in Paris 22.1.1963, IV: 190 f., 198,<br />
211, 235<br />
- unzureichende Ausrüstung der Streit-<br />
kräfte im Mutterland, IV: 99<br />
- Veränderung im Verhältnis zur Bun-<br />
desrepublik Sommer 1960, IV: 54 ff.<br />
- Verfassung u. Regierungskrisen, III:<br />
328, 396 f.<br />
- Verfassungsreform de Gaulies (V. Re-<br />
publik), III: 409, 417, 419, 422; IV:<br />
57, 83, 161, 187<br />
- Verhältnis zu den USA, III: 323,<br />
324 f., 327, 339 f., 399 f., 403, 429,<br />
430, 431; IV: 16, 20, 60, 62 f., 64, 67,<br />
70 ff., 73, 75, 87, 96, 127, 136, 138,<br />
170 f., 172 f., 200, 206 f.<br />
- Verzögerungsfaktor der europäischen<br />
Integration, III: 260, 402, 411, 518 f.;<br />
IV: 56, 61, 63, 74 f., 105 f., 140 f.,<br />
145, 160, 194, 217, 228 f.<br />
- Volksabstimmung über Algerien, IV:<br />
78, 152<br />
- Volksabstimmung über Verfassungs-<br />
änderung de Gaulies 28. 10. 1962, IV:<br />
187<br />
- Vorschlag einer europäischen Armee<br />
s. dort<br />
- Wahlen zur französischen National-<br />
versammlung 1958, III: 457<br />
- Widerstände gegen Grundgesetzent-<br />
wurf, I: 163<br />
- Zwei Ideen in de Gaulle, IV: 56<br />
„Freie Demokratische Korrespondenz",<br />
III: 67, 75, 82 f., 88<br />
Freie Demokratische Partei (FDP) -<br />
Ablehnung der europäischen Integra-<br />
tion, III: 75, 77<br />
- Abstimmung über die Pariser Ver-<br />
träge im Bundestag 23.10.1954, II:<br />
429; III: 70 f., 75<br />
- Änderungsvorschläge zum Deutsch-<br />
landvertrag, I: 528<br />
- Ausgang der Bundestagswahl 1961,<br />
IV: 115 f.<br />
- außenpolitisches Manöver für die<br />
Wahl 1957, III: 79, 88
298 Sachregister<br />
■ Austritt von 16 Abgeordneten aus der<br />
Fraktion, III: 106<br />
• Besprechung der Fraktion mit Ade-<br />
nauer in Cadenabbia 4. 4. 1963, IV:<br />
216 f.<br />
• Beteiligung am Parlamentarischen<br />
Rat, I: 151<br />
- Bruch der Koalition mit CDU in<br />
Nordrhein-Westfalen, III: 106 f.<br />
Bundestagswahlkampf 1957, III: 314<br />
Dehlers „Rubelerklärung", III: 77,86<br />
„Dehlers Sonntagsreden", III: 66<br />
Feststellungsklage beim Bundesver-<br />
fassungsgericht, II: 180<br />
Forderung des Postens des Staats-<br />
sekretärs im Bundesverteidigungs-<br />
ministerium, III: 71 f.<br />
Forderung nach direkten deutsch-so-<br />
wjetischen Verhandlungen in der<br />
Deutschlandfrage, III: 76 ff., 79 ff.,<br />
82, 84 f.<br />
Forderung nach direkten Verhandlun-<br />
gen mit Ostdeutschland, III: 77 f.<br />
Forderung nach neuen Initiativen<br />
in der Deutschlandfrage 1955, III:<br />
75 f.<br />
Forderung nach Rücktritt Krafts und<br />
Oberländers, III: 72<br />
Frage einer Koalition mit SPD, III:<br />
104 f.<br />
Fraktionssitzung über Außenpolitik<br />
27.9. 1955, III: 70<br />
Haltung zu Kandidatur Erhards als<br />
Bundespräsident;* III: 492, 508<br />
Haltung zu Pariser Verträgen vom<br />
Oktober 1954, II: 384<br />
Haltung zu Wehrgesetzen, III: 104<br />
innerparteiliche Kämpfe um Rücktritt<br />
Dehlers als Fraktionsvorsitzender,<br />
III: 87<br />
Koalition mit CDU/CSU u. DP 1949,<br />
1:225,228,231; III: 493,501<br />
Koalition mit CDU/CSU, BHE und<br />
DP 1953, III: 65, 88<br />
Koalition mit CDU 1961, IV: 116<br />
Koalitionskonflikte mit CDU 1955,<br />
III: 65 ff., 75 ff., 78 ff., 87 f., 95, 102 ff.<br />
Koalitionsregierung mit SPD in Nord-<br />
rhein-Westfalen, III: 106, 493<br />
Koordinierung der Parteiäußerungen<br />
zur Außenpolitik, III: 86<br />
Kritik an <strong>Adenauer</strong>s Außenpolitik,<br />
III: 67 f.<br />
- Kritik an Moskauer Gesprächen Ade-<br />
nauers, III: 78<br />
- Kritik an EWG, III: 269<br />
- Kritik des hessischen Landesverban-<br />
des an Dehler 3. 10. 1955, III: 86<br />
- Kritik des nordrhein-westfälischen<br />
Landesverbandes an Dehler 27. 11.<br />
1955, III: 87<br />
- Landesparteitag Niedersachsen in Uel-<br />
zen24./25.9. 1955, III: 70<br />
- Landesparteitag Nordrhein-Westfalen<br />
6. 12. 1954, III: 78<br />
- nationalistische Tendenzen, III: 107<br />
- Opposition gegen deutsch-franz. Saar-<br />
abkommen vom 23.10.1954, II: 426f.,<br />
III: 70 f.<br />
- Parteitag in Oldenburg März 1955,<br />
III: 67<br />
- Protest gegen Ernennung Strauß' zum<br />
Bundesminister für Atomfragen, III:<br />
72 f.<br />
- Ratifizierung des Deutschland- und<br />
EVG-Vertrages, II: 106<br />
- Regionale Verschiedenheit, I: 204<br />
- Rückwirkung ihrer Haltung Z.Außen-<br />
politik im Ausland, III: 78,82 ff., 84,93<br />
- Sitze im 1. Bundestag 1949, I: 223<br />
- Sitze im nordrh.-westfälischen Land-<br />
tag 1946, I: 198<br />
- Sitzung des Außenpolitischen Aus-<br />
schusses über die Deutschlandfrage<br />
16. 11.1955,111: 79 f., 81, 105<br />
- soziale Marktwirtschaft, I: 213<br />
- soziale Politik und - I: 226<br />
- Stellung zu Beitritt der Bundesrepu-<br />
blik zum Europarat, I: 340<br />
- Stellung zu EVG, III: 67, 75<br />
- Stellung zu Montanunion, III: 75<br />
- Stellung zu Petersberger Abkommen,<br />
II: 164 f.<br />
- Stellungnahme zum Wahlgesetz, III:<br />
74 f., 103 ff.<br />
- Stellungnahme zur Souveränitätser-<br />
klärung der Bundesrepublik 5.5.1955,<br />
II: 431 f.<br />
- Stimmenanteil in Württemberg 1946,<br />
I: 197<br />
- umstrittene Position Dehlers, III: 86<br />
- veränderte Haltung zu Pariser Ver-<br />
trägen vom Oktober 1954?, III: 77,<br />
81 f., 87<br />
- „Vereinigung von Individualisten",<br />
III: 65, 87
- Vorschlag einer „dritten Lösung" zur<br />
Wiedervereinigung, III: 69<br />
- Wahl Dehlers zum Vorsitzenden in<br />
Wiesbaden 1954, III: 65<br />
- Zahl der Mitglieder in der Bundes-<br />
versammlung 1959, III: 490<br />
Freie Deutsche Jugend (FDJ) - Anteil<br />
an sowjetzonaler Einheitsliste 1950,<br />
II: 29<br />
- Demonstrationen in München, I: 349<br />
Freier Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
(FDGB) - Anteil an sowjetzonaler<br />
Einheitsliste 1950, II: 29<br />
Freihandel - Festhalten Großbritan-<br />
niens am-, III: 256, 302<br />
- innerhalb derOEEC,III:518, 519, 521<br />
- Stellung de Gaulies zum -, IV: 209<br />
- Vertretung eines europäischen - durch<br />
Erhard, III: 521 f.<br />
Freihandelszone (EFTA - European<br />
Free Trade Association) - Aufnahme<br />
von Mitgliedstaaten der EFTA in die<br />
EWG, IV: 113<br />
- britischer Alternativvorschlag zur<br />
EWG, III: 302, 327, 433, 436; IV: 12<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Macmillan<br />
879. 10. 1958, III: 433<br />
- Gründung und Teilnehmer, IV: 11,<br />
13,29<br />
- Haltung de Gaulies zur -, III: 433<br />
- Haltung der USA zur -, III: 302 f.<br />
- Verhältnis zur EWG, IV: 13, 14, 22,<br />
52, 68, 88, 110, 116, 163<br />
Freiheit - Erklärung de Gaulies über<br />
die republikanische -, III: 407<br />
- ethisches Fundament der Politik, III:<br />
20,311,313<br />
- der Person, I: 45 ff., 52, 56, 58, 60,<br />
62, 96 f., 115, 139, 207, 211, 215,<br />
221 f., 236, 333, 503 f., 582 ff.; II: 40,<br />
45, 53, 58, 434; III: 17, 20, 141, 143,<br />
184<br />
- des einzelnen in der Wirtschaft, I:<br />
211; II: 197<br />
- des Glaubens, I: 503<br />
- Kraftquelle eines Volkes, III: 181<br />
- Notwendigkeit ihrer Verteidigung, I:<br />
385, 388; III: 61, 95, 280, 281, 531,<br />
532; IV: 32, 94, 96, 222, 243<br />
- persönliche, Garantie in einer neuen<br />
Verfassung, I: 146, 150<br />
- persönliche, Verfassung und Wirk-<br />
lichkeit in der DDR, II: 45<br />
Sachregister 299<br />
- persönliche, wesentlicher Faktor des<br />
Zusammenlebens der Menschen, I:<br />
382; III: 312; IV: 243<br />
- Ziel des Aufstandes vom 17.6.1953,<br />
II: 220, 222<br />
Friedensvertrag mit Deutschland -Ade-<br />
nauers Haltung zu einer Viermächte-<br />
Konferenz (1953), II: 212, 214, 216 f.,<br />
224 f., 245, 261<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s m. den West-<br />
mächten in Paris über die Sowjetnote<br />
vom 10.3.1952 (20./21.3. 1952), II:<br />
74 ff.<br />
- Besprechungen <strong>Adenauer</strong>s mit Berard,<br />
Reber und Ward über die Sowjetnote<br />
vom 24.5.1952 (25.6.1952), II: 110 ff.<br />
- Bulganins Vorschlag einer Gipfelkon-<br />
ferenz 1958, III: 368, 372, 373, 374,<br />
376, 378<br />
- Drei-Mächte-Erklärung zur Berliner<br />
Konferenz vom Januar/Februar 1954,<br />
II: 257 ff.<br />
- Edens Deutschlandplan 29. 1. 1954, II:<br />
247 f., 388; III: 41<br />
- endgültige Festsetzung der Grenzen<br />
Deutschlands, II: 550; III: 468; IV: 18<br />
- Folgerung aus dem Scheitern der Ber-<br />
liner Konferenz, II: 264 ff., 267 f.<br />
- Forderung auf gleichberechtigte Teil-<br />
nahme einer gesamtdeutschen Regie-<br />
rung an Verhandlungen, II: 73, 77,<br />
95, 110, 114, 116 ff., 120, 125 f., 129 f.,<br />
215, 218, 225, 414; III: 41, 185<br />
- Frage der Beteiligung beider deut-<br />
scher Staaten, III: 368, 372, 375, 376<br />
- Frage des Abschlusses mit Deutsch-<br />
land, I: 130, 334, 377, 468, 475, 484,<br />
514, 541, 562; II: 24, 26, 33, 51, 53,<br />
56, 165 f., 213, 214 ff., 344, 351, 414;<br />
III: 41, 185, 368, 453 f., 460 f., 464 f.;<br />
IV: 25, 216, 231<br />
- freie Wahlen und Wiedervereinigung<br />
als Voraussetzung, II: 402, 404 f.; III:<br />
378<br />
-*■ Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in<br />
Wahn 18.2. 1954, II: 259 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eden in<br />
Paris 13.12. 1953, II: 239 f.<br />
- Gespräch Hallsteins mit Acheson in<br />
Washington über die Sowjetnote vom<br />
10.3.1952 (11.3. 1952), II: 74<br />
- Haltung <strong>Adenauer</strong>s zur Sowjetnote<br />
vom 24. 5. 1952, II: 107 ff., 113
300 Sachregister<br />
Interview v. Brentanos zum sowjeti-<br />
schen Entwurf 18. 1. 1959, III: 461<br />
Konferenz der Außenminister der vier<br />
Großmächte in Berlin Januar/Februar<br />
1954, II: 245 ff.<br />
Konferenzvorschlag der Westmächte<br />
7.5.1954, 11:390<br />
Molotows Sicherheitsplan Febr. 1954,<br />
II: 251 ff., 265, 466<br />
Noten der Westmächte, (25. 3. 1952)<br />
II: 76 ff., 81, 93 f., 122; (13.5.1952)<br />
II: 93ff., 98, 101, 123, 125, 130; (10.7.<br />
1952) II: 125 f., 128, 130; (23.9. 1952)<br />
II: 128 ff., 215; (10. 9. 1954) II: 392<br />
Potsdamer Abkommen und -, II: 215<br />
Rede Chruschtschows auf dem 23. Par-<br />
teikongreß der KPdSU 17. 10. 1961,<br />
IV: 117<br />
Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Dulles 8. 7.<br />
1953, II: 225 f.<br />
Schreiben Eisenhowers über das Er-<br />
gebn's der Washingtoner Konferenz<br />
der drei Außenminister 23. 7. 1953,<br />
II:?30ff.<br />
Scheiben Grotewohls an die Groß-<br />
mächte 13.2. 1952, II: 66<br />
separater - zwischen der Sowjetunion<br />
und der DDR, III: 538; IV: 25, 40,<br />
112, 113, 117, 121, 188, 190,231<br />
sowjetische Entwürfe, (10.3. 1952) II:<br />
67 ff., 79; (10. 1. 1959) III: 460, 464,<br />
469<br />
sowjetische Erklärung anläßlich der<br />
Ernennung eines Hohen Kommissars<br />
für die Sowjetzone, II: 214<br />
sowjetische Konferenzvorschi., (10.3.<br />
1952) II: 66 ff., 79 f., 82 ff., 93; (24. 5.<br />
1952) II: 98ff., 103, 106f., 110; (29.8.<br />
1952) II: 126 ff., 170<br />
sowjetische Vorschläge als Mittel der<br />
Sowjetisierung Gesamtdeutschlands,<br />
II: 249 ff., 252 f., 265; III: 460 f.,<br />
464 f.<br />
sowjetisches Memorandum 28. 2. 1958,<br />
III: 368<br />
Sowjetnoten, (9. 4. 1952) II: 79 ff.,<br />
83 ff., 92, 94, 102, 126; (29. 8. 1952)<br />
II: 126 ff., 170; (4.8.1953) II: 236 ff.,<br />
244; (24. 7. 1954) II: 391 f.; (4. 8.<br />
1954) II: 391 f.<br />
SPD-Thesen und sowjetische Linie,<br />
II: 93<br />
Stellung <strong>Adenauer</strong>s zum Entwurf der<br />
Antwortnote der drei Westmächte auf<br />
die sowjetische Note vom 24. 5. 1952,<br />
II: 114 f.,<br />
- Stellung <strong>Adenauer</strong>s zur Sowjetnote<br />
vom 10.3. 1953, II: 69 ff., 73 ff.<br />
- Vorschlag der Westmächte für eine<br />
Viererkonferenz vom 15. 7. 1953, II:<br />
228, 239, 244,414<br />
Fulton (Missouri), Rede Churchills März<br />
1946, I: 91<br />
GARIOA (Government appropriation<br />
and relief for import in occupied<br />
areas), I: 240<br />
GATT s. General Agreement on Tarifs<br />
and Trade<br />
GB/BHE s. Gesamtdeutscher Block/Block<br />
der Heimatvertriebenen und Entrech-<br />
teten<br />
Gdingen (Ausbildungsort für arabische<br />
Piloten an MIG-Jägern), III: 134<br />
Geheime Staatspolizei (Gestapo) - Ge-<br />
fängnis in Brauweiler, I: 15 f., 38, 51<br />
- „Gründer" der -, I: 280 f.<br />
—Haft <strong>Adenauer</strong>s, I: 15 f.<br />
- Verbot einer neuen - in der Sowjet-<br />
zone als Voraussetzung der Wieder-<br />
vereinigung<br />
- Zentrale in Köln, I: 21<br />
Geburtstag <strong>Adenauer</strong>s (80.), III: 120,510<br />
„Geist von Genf" - Beurteilung durch<br />
<strong>Adenauer</strong>, II: 475 ff.<br />
- gefährliche Auswirkungen für die So-<br />
wjetunion, III: 92<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Meany 13. 6.<br />
1956, III: 175 f.<br />
- Interpretation durch Rede Eisen-<br />
howers in Philadelphia, 24. 8. 1955,<br />
II: 485 f.<br />
- und Realität sowjetischer Politik, III:<br />
92, 134, 173<br />
- Wiedervereinigung als Prüfstein, II:<br />
482 f.<br />
- Zustimmung zum Status quo?, II: 482,<br />
484, 485; III: 60<br />
„Geist von Jalta", II: 253, 475<br />
„Geist von Potsdam", II: 475<br />
Gelsenberg Benzin, I: 272<br />
Gemeinsamer europäischer Markt (s. a.<br />
EWG)<br />
- Briefwechsel <strong>Adenauer</strong>-Dulles De-<br />
zember 1955, III: 96, 102<br />
- Erhard über Rückwirkung einer Re-
gierung de Gaulle Mai 1958, III:<br />
518<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Macmillan<br />
879. 10. 1958, III: 433<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Taviani in<br />
Rom 5. 7. 1956, III: 261<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s und v. Brenta-<br />
nos mit de Gaulle, Debre und Couve<br />
de Murville in Paris 1. 12. 1959, IV:<br />
15 f.<br />
- Mitwirkung der Hohen Behörde der<br />
Montanunion s. dort<br />
- Nichtbeteiligung Großbritanniens, III:<br />
255 ff., 302, 326 f.<br />
- Note der Bundesregierung an Groß-<br />
britannien 22. 12. 1955, III: 258<br />
- Probleme, III: 436; IV: 61, 63<br />
- Resolution von Messina 2.6.1955,111:<br />
27 ff., 225, 252, 254, 255<br />
- Rückwirkung auf NATO, III: 169<br />
- Schaffung durch EWG, III: 226,268 f.,<br />
327<br />
- Verhältnis zur OEEC, III: 256, 258,<br />
270<br />
- Ziel in der Präambel des Montan-<br />
union-Vertrages, III: 266<br />
General Agreement on Tarifs and<br />
Trade (GATT) - alliierte Forderung<br />
nach Übereinstimmung der deutschen<br />
Handelspolitik mit den Grundsätzen<br />
des-, 1:369<br />
- britischer Vorschlag allgemeiner Zoll-<br />
senkung Februar 1963, IV: 215<br />
- Frage des Verbleibens der Bundes-<br />
republik bei Annahme des sowjeti-<br />
schen Friedensvertragsentwurfs vom<br />
10.1.1959,111:465<br />
- „Kennedy-Runde", IV: 215, 217<br />
- Verhältnis zur EWG, III: 270, 522;<br />
IV: 217<br />
Generalkonsul(n) - Bericht des deut-<br />
schen - aus den USA 28. 12. 1950,<br />
I: 406, 407 f., 413 f.<br />
- deutscher in Frankreich seit Sommer<br />
1950, I: 427<br />
- Ernennung Krekelers zum deutschen -<br />
in den USA 1950, I: 406; II: 226<br />
- schweizerischer, I: 17, 43, 89, 123<br />
- Verleihung des Charakters „diplo-<br />
matischer Vertreter" an die deutschen<br />
-, I: 369<br />
„Generalvertrag" siehe Deutschlandver-<br />
trag<br />
Sachregister 301<br />
Georgetown-Universität - Verleihung<br />
der Ehrendoktorwürde an <strong>Adenauer</strong>,<br />
1:580 ff.<br />
Gerichtshof - europäischer, I: 137<br />
- internationaler, und Frage der Sou-<br />
veränität, I: 493 f.<br />
„German Realities", I: 187<br />
Germanisches Nationalmuseum, Heuss<br />
Vorsitzender, III: 487<br />
Gesamtdeutsche Beratungen, II: 249<br />
Gesamtdeutscher Block/Block der Hei-<br />
matvertriebenen und Entrechteten<br />
(GB/BHE), II: 429<br />
- Abstimmung über Pariser Verträge<br />
vom 23. 10. 1954 im Bundestag, II:<br />
429<br />
- Koalition mit CDU/CSU, FDP u. DP<br />
1953, III: 65<br />
- Stellungnahme zur Souveränitätser-<br />
klärung der Bundesrepublik 5.5.1955,<br />
II: 431<br />
Gesamtdeutscher Konstituierender Rat,<br />
11:44<br />
- Grotewohls Verzicht auf paritätische<br />
Zusammensetzung, II: 54, 56<br />
- Prager Beschlüsse 21. 10. 1950, II: 26<br />
- Vorschlag Grotewohls, II: SS f.<br />
Gesamtdeutscher Rat - Vorschlag Mo-<br />
lotows auf Genfer Außenministerkon-<br />
ferenz, III: 48, 50, 54, 64<br />
„Gesetz z. Schutz des Friedens" 16. 12.<br />
1950, II: 41, 44, 54, 72<br />
Gesetzgebung - Abbau der alliierten<br />
Kontrolle, I: 367, 369; II: 342 f., 358<br />
- dringende Aufgaben 1949, I: 238; II:<br />
197<br />
- Harmonisierung d. einzelstaatlichen -<br />
im „Europäischen Staatenbund-Rat",<br />
III: 24<br />
- Mitwirkung des Bundespräsidenten,<br />
III: 505<br />
- zur Dekartellisierung, I: 370<br />
- zur Entschädigung und Rückerstat-<br />
tung jüdischen Eigentums, II: 133,<br />
140, 156<br />
- völkerrechtliche Verträge und -, III:<br />
504<br />
Gesundheitszustand (s. a. Erkrankung)<br />
- <strong>Adenauer</strong>s und de Gaulies, III: 434<br />
- der Bevölkerung in der britischen Be-<br />
satzungszone, I: 70 f.<br />
Gewerkschaften - Aufklärung über den<br />
Kommunismus, III: 95
302 Sachregister<br />
- Besprechung mit <strong>Adenauer</strong> über Bei-<br />
tritt zum Ruhrstatut, I: 276<br />
- Besuch Kennedys beim Gewerkschafts-<br />
kongreß in Berlin, IV: 223<br />
- christliche, I: 27, 61<br />
- freie, I: 27<br />
- Gespräch v. Brentanos m. d. amerika-<br />
nischen Gewerkschaftsführer Meany<br />
März 1957, III: 276<br />
- im Rheinischen Provinzialrat, I: 195<br />
- Internationaler - -Kongreß s. dort<br />
- kommunistische, I: 27<br />
- politische Neutralität, II: 419<br />
- Resolution des Haager Europa-Kon-<br />
gresses, I: 137<br />
- Stellung zu Demontagen, I: 122<br />
- Stellung zu deutscher Mitwirkung in<br />
der Ruhrbehörde, I: 287<br />
- Stellung zu Pariser Verträgen, II: 419<br />
- Stellung zu Petersberger Abkommen,<br />
I: 286<br />
- Stellung zu Verteidigungsbeitrag, I:<br />
458; II: 419, 420; III: 71<br />
- tragendes Fundament der Sozialdemo-<br />
kraten, I: 49, 53<br />
- Vertreter im Zonenbeirat, I: 64<br />
Gipfelkonferenz - Churchills Vorschlag<br />
vom Mai 1953, II: 204, 224, 232 f.<br />
- der sechs EWG-Staaten in Bonn Juli<br />
1961, IV: 108, 112, 117<br />
- Erklärung Kennedys über Vorberei-<br />
tung 10.8.1961, IV: 113<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Couve de<br />
Murville in Bonn 29.7.1958, 111:420,<br />
431<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
2. 12. 1959, IV: 18<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Macmillan<br />
in London 17.-19. 11. 1959, IV: 13<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mikojan<br />
26.4.1958, III: 387<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow,<br />
(7.3.1958) III: 369 ff.; (19.3.1958)<br />
III: 376 fr.; (14.10.1958) III: 441,<br />
442<br />
- Haltung <strong>Adenauer</strong>s zum Sowjetvor-<br />
schlag 1958, III: 361, 368 f., 392<br />
- kontrollierte Abrüstung und - 1958,<br />
III: 392<br />
- Notenwechsel zur Vorbereitung einer<br />
-(1958), III: 376 f.<br />
- sowjetische Vorschläge einer neuen -,<br />
(1958/59) III: 361, 365, 368, 372, 374,<br />
388, 421, 474, 479; (10.2.1962) IV:<br />
135<br />
- Stellungnahme Eisenhowers zu Chur-<br />
chills Vorschlag 14.5.1953, II: 204 f.<br />
Gipfelkonferenz in Genf Juli 1955, II:<br />
452, 468 ff., 533; III: 37, 38, 123 f.,<br />
127, 165, 173, 175, 185, 205, 368, 473<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Moskauer Gespräche und<br />
-, II: 450, 459 f., 461 f., 496, 499, 525<br />
- Beurteilung durch <strong>Adenauer</strong>, II:<br />
477 ff.; III: 94, 96, 205<br />
- Beurteilung durch Dulles, II: 481 ff.,<br />
490 f., 556; 111:93, 99 f.<br />
- Beurteilung durch Pinay, II: 495 f.<br />
- Direktiven vom 23. 7. 1955 für die<br />
Oktoberkonferenz der Außenminister<br />
in Genf, III: 31 ff., 42, 44, 49 f., 54 ff.,<br />
58<br />
- Edens Inspektionsplan, III: 35, 41, 45<br />
- Einladung d. Westmächte 10. 5. 1955,<br />
II: 440 f.<br />
- Eisenhowers Luftinspektionsplan, III:<br />
59 (s. auch unter Abrüstung)<br />
- „Geist von Genf" s. dort<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eden in<br />
Chequers Juni 1955, II: 463<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
in Washington 14. 6. 1955, II: 460 f.<br />
- „Konferenz des Lächelns", II: 468,<br />
475, 477<br />
- Molotows Fünf-Punkte-Programm<br />
Juni 1955, II: 467<br />
- Molotows Sieben-Punkte-Programm<br />
22.6.1955, II: 465 f.<br />
- Neutralisierungspläne in Europa, II:<br />
440<br />
- Prognose Dulles' 13. 6. 1955, II: 459<br />
- psychologische Auswirkung und Be-<br />
urteilung durch die internationale<br />
Presse, II: 474 ff., 485, 495 f.<br />
- Rede Edens im Unterhaus 27. 7. 1955,<br />
II: 476 f.<br />
- vorbereitende Besprechungen Ade-<br />
nauers mit den NATO-Staaten in<br />
Paris Mai 1955, II: 440 f.<br />
- vorbereitende Gespräche <strong>Adenauer</strong>s<br />
mit den drei westlichen Außenmini-<br />
stern in New York Juni 1955, II: 461 f.<br />
- vorbereitende Gespräche der vier<br />
Außenminister in San Francisco Juni<br />
1955, II: 461, 465 ff.<br />
Gipfelkonferenz in Paris Mai 1960, III:<br />
517; IV: 31, 224
- <strong>Adenauer</strong>s Sorgen wegen uneinheit-<br />
licher Haltung des Westens 1960, IV:<br />
36 f.<br />
- amerikanische Mindestbedingungen f.<br />
Teilnahme (1959), IV: 11, 12<br />
- Behandlung auf der Außenminister-<br />
konferenz der Westmächte in Wa-<br />
shington April 1960, IV: 40<br />
- Chruschtschows Forderung auf Ent-<br />
schuldigung wegen d. U II-Zwischen-<br />
falls 14. 5. 1960, IV: 41, 48 f., 49<br />
- Einladung der Westmächte an die<br />
Sowjetunion 21. 12. 1959, IV: 22<br />
- Forderung nach sorgfältiger Vorbe-<br />
reitung 1959, IV: 18<br />
- Haltung Chruschtschows zur - (1959),<br />
IV: 18<br />
- Schreiben McCloys an <strong>Adenauer</strong><br />
April/Mai 1960, IV: 43<br />
- vorbereitende Gespräche <strong>Adenauer</strong>s<br />
mit de Gaulle in Paris 14.5. 1960,<br />
IV: 41, 42 ff., 56<br />
- vorbereitende Gespräche <strong>Adenauer</strong>s<br />
mit de Gaulle, Eisenhower und Mac-<br />
millan in Paris, (19. L2. 1959) IV: 24;<br />
(15.5. 1960) IV: 41, 42, 48 ff.<br />
„Gloire francaise", III: 410<br />
„Grand Design", III: 302<br />
„Grande Nation", III: 410; IV: 56<br />
„Grandes Conferences Catholiques",<br />
III: 223<br />
Griechenland - Besuch Heuss'u. v. Bren-<br />
tanos Mai 1956, III: 138<br />
- Gefahr eines Austritts aus d. NATO,<br />
III: 139<br />
- kommunistischer Bürgerkrieg, I: 113;<br />
II: 408; III: 139<br />
- Rettung vor Sowjetisierung, I: 113,<br />
376, 382; II: 20<br />
- Sowjetvorschlag einer späteren Auf-<br />
nahme in europ. kollektives Sicher-<br />
heitssystem, III: 44<br />
- wirtschaftliche Lage am Ende des<br />
Bürgerkrieges, III: 139<br />
- Zypernkonflikt, III: 137 ff., 335<br />
Großbritannien - Ablehnung d. Europa-<br />
Konzeption de Gaulies durch Mac-<br />
millan, IV: 215<br />
- allgemeine außenpolitische Lage nach<br />
Kriegsende, I: 490, 583<br />
- Antrag auf Aufnahme in die EWG<br />
10.8.1961, IV: 113, 151<br />
- Antrag auf Beitritt zu EURATOM<br />
Sachregister 303<br />
und Montanunion 2.3. 1962, IV: 151,<br />
214<br />
- Besorgnis wegen deutscher Wirt-<br />
schaftskonkurrenz, I: 501; III: 310<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s in London, (De-<br />
zember 1951) I: 500 ff.; (Febr. 1952)<br />
I: 523 ff.; (Mai 1953) II: 205 ff.; (Juni<br />
1955) II: 462 ff.; (November 1959)<br />
IV: 13, 17; (Februar 1961) IV: 89<br />
- Besuch Bulganins und Chruschtschows<br />
1956, II: 476, 533; III: 123, 128 ff.,<br />
134, 244, 469<br />
- Besuch de Gaulles April 1960, IV: 40,<br />
46, 123<br />
- Bindungen an das Commonwealth,<br />
IV: 88, 100, 115, 116, 129 f., 153, 155,<br />
156, 164 f., 185, 186,201,215,241<br />
- Chancen der Labour Party bei den<br />
Wahlen 1959, III: 328<br />
- Deutschlandpolitik, I.: 98, 112, 133,<br />
142, 163, 205, 244, 508; II: 94 ff.,<br />
103 f., 113, 206, 209, 463; III: 118,<br />
130<br />
- disengagemerit-Pläne, III: 480 f., 510;<br />
IV: 12, 13, 218<br />
- Entwicklung der Wasserstoffbombe,<br />
III: 197, 291, 293, 326, 328<br />
- Europapolitik, I: 490 ff., 498 ff., 502,<br />
505 ff.; II: 94 ff., 328, 338 f., 353 f.,<br />
385; III: 21 f., 480 f.; IV: 88, 95 f.,<br />
111, 172, 186, 201, 202, 214, 241;<br />
(Gespräch <strong>Adenauer</strong>s m. Bevin Früh-<br />
jahr 1949) 1:492; (Gespräch <strong>Adenauer</strong>s<br />
mit Churchill 4.12.1951) I: 505 ff.;<br />
II: 207; (14.5.1953) I: 512; III: 22;<br />
(Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Lord Hen-<br />
derson 29.3.1951) I: 492 ff.; (Ge-<br />
spräch <strong>Adenauer</strong>s mit Morrison 19. 5.<br />
1951) I: 495 ff.<br />
- Gefahr kommunistischer Infiltration,<br />
IV: 27 f.<br />
- Haltung gegenüber Rotchina, IV: 95,<br />
96,98<br />
- Haltung in der Berlin-Krise (1959 bis<br />
1961), III: 470 f., 472, 479, 480; IV:<br />
121, 123, 125<br />
- Haltung in der Saarfrage, I: 101 ff.,<br />
295 f.; II: 366,376,378<br />
- Haltung zu deutschem Verteidigungs-<br />
beitrag, I: 378 f., 442 ff.; II: 305 ff.,<br />
307 ff.<br />
- Haltung zur Europ. politischen Union,<br />
IV: 164, 215, 228
304 Sachregister<br />
Haltung zur EVG (Pleven-Plan), I:<br />
492 f., 506, 534, 562; II: 239, 262<br />
Haltung zu Ruhrstatut und Schuman-<br />
Plan, I: 434 f.<br />
Haltung zur WEU, III: 219, 223, 249,<br />
265;IV: 111<br />
Initiative zur „Ersatzlösung" für die<br />
EVG, II: 305 ff., 317 ff.<br />
Interesse an der Verteidigung der<br />
Bundesrepublik, I: 400, 508; III: 470,<br />
480 f.<br />
keine politische Großmacht mehr, II:<br />
523; III: 261, 428, 429<br />
mögliche Rückwirkung der Nahost-<br />
Krise auf die Europapolitik (1956)?,<br />
III: 261, 264, 265<br />
Montanunion (Schuman-Plan) und -,<br />
I: 336, 337 f., 425, 491 ff., 499; III:<br />
22, 29; IV: 166, 177,241<br />
Nichtbeteiligung an EURATOM, III:<br />
256 f., 302<br />
nukleare Ambitionen, III: 293 ff., 296,<br />
326, 328, 335; IV: 69, 206, 240<br />
Politik des europ. Gleichgewichts, I:<br />
498,507; IV: 96, 160<br />
Reaktion auf die schwankende außen-<br />
politische Haltung der FDP, III:<br />
82 f.<br />
sowjetischer Versuch einer Ausnut-<br />
zung engl. Besorgnisse vor Deutsch-<br />
land, III: 310<br />
Stationierung von Streitkräften auf<br />
europ. Kontinent, II: 316, 329, 338 f.,<br />
353<br />
Stellung zur sowjetischen Note vom<br />
3.11.1950, I: 377 f., 403, 443, 455<br />
Stellungnahme zur Kontroverse Ade-<br />
nauer-SPD über die Note d. Militär-<br />
gouverneure 22. 4. 1949, I: 220<br />
Suezkonflikt, III: 135, 215, 217 f.,<br />
225 ff., 279, 328, 339<br />
Suprematie des Parlaments u. supra-<br />
nationale Organisationen, I: 499<br />
Teilnahme an deutsch-franz. Union,<br />
I: 312,315<br />
TeilnahmeanFreihandelszone(EFTA),<br />
IV: 11, 13<br />
Teilnahme an geplantem „Europäi-<br />
schem Staatenbund-Rat" Pinays, III:<br />
25<br />
Unterhaus-Debatte über Beitritt zur<br />
EWG, IV: 156, 215<br />
Verhältnis zu den USA, II: 206 f.;<br />
III: 225, 226 f., 293, 328; IV: 87, 201,<br />
202, 206, 214<br />
- Verhältnis zum gemeinsamen euro-<br />
päischen Markt (EWG), III: 29,255 ff.,<br />
263 ff., 302, 326 f.; IV: 13, 46, 69, 77,<br />
88, 89, 90, 94, 100, 106, 109 f., 111,<br />
112, 113, 115, 116, 129 f., 134, 135,<br />
147, 148 f., 153 f., 155, 156, 158 f.,<br />
160, 162 ff., 177 f., 181, 185 f., 190,<br />
204, 207 ff., 213 ff., 216, 219, 241<br />
- Verhältnis zur europ. Integration s.<br />
unter Europa<br />
- Verhinderung eines Wettrüstens im<br />
Nahen Osten, III: 133 f.<br />
- Verminderung der konventionellen<br />
Rüstung, III: 293 f.<br />
- Vertrag mit EVG, I: 534; II: 167,<br />
175 f., 338<br />
- Vorschlag einer Freihandelszone als<br />
Alternative zur EWG, III: 302<br />
- Waffenlieferungen an Tunesien, III:<br />
324 f., 327, 335, 339 ff.<br />
- Zahl der Divisionen in Zentraleuropa<br />
1956,III: 243<br />
- Zweiparteien-System und Kontinuität<br />
der Außenpolitik, III: 261<br />
- Zypernkonflikt, III: 137 ff., 335<br />
Große Koalition s. unter Bundesregie-<br />
rung<br />
Grüngürtel von Köln s. dort<br />
Grundgesetz (s. auch Verfassung)<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Interpretation betr. Rechte<br />
des Bundespräsidenten (1959), III:<br />
500 ff., 514<br />
- Änderung zugunsten der Schaffung<br />
einer Bundespolizei, I: 358, 360, 367,<br />
372<br />
- Änderung zur Ermöglichung eines<br />
Referendums, IV: 145<br />
- Auflösung des Bundestages und Neu-<br />
wahlen, I: 384, 478 f.; II: 192<br />
- Auslieferungsersuchen und -, I: 390<br />
- außenpolitische Gesichtspunkte seiner<br />
Verabschiedung, I: 165 ff., 330<br />
- Beitritt zu kollektivem Sicherheits-<br />
system, I: 384; II: 171<br />
- Beratung durch Herrenchiemsee-Kon-<br />
vent, I: 151<br />
- Beratung durch Parlamentarischen<br />
Rat, I: 152 ff.; III: 14<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit den Mi-<br />
litärgouverneuren in Frankfurt 16. u.<br />
17.12.1948,1: 160 f.
Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit Robert-<br />
son in Bad Homburg 17. 11. 1948, I:<br />
156 f.<br />
Betonung des Provisoriums, I: 147 f.,<br />
172; II: 434<br />
Einigung über Benennung, I: 150<br />
Fertigstellung des Entwurfs, I: 164<br />
Frage der Beachtung durch <strong>Adenauer</strong>,<br />
1:285 f.<br />
Frage der Vereinbarkeit mit Beitritt<br />
zurEVG, II: 171 ff., 180 ff.<br />
Frage des Kompromisses mit den Be-<br />
satzungsmächten, I: 164 ff.<br />
Frage einer Änderung zugunsten der<br />
Wiederwahl Heuss' 1959, III: 483 ff.,<br />
488<br />
franz. Widerstände gegen Entwurf,<br />
I: 163<br />
gesamtdeutsche Verfassung und -, II:<br />
171<br />
Grundlage demokratischer Entwick-<br />
lung in der Bundesrepublik, I: 503;<br />
II: 163 f.<br />
„konstruktives Mißtrauensvotum", I:<br />
153 f., 478; II: 122<br />
Plenarbeschluß d. Bundesverfassungs-<br />
gerichts 9. 12. 1952, II: 183<br />
Präambel, I: 172, 176, 424; II: 22,<br />
163, 434<br />
Problem der Genehmigung durch die<br />
Militärgouverneure, I: 157, 159, 168<br />
Problem der Verbindung der Ab-<br />
stimmung in den Ländern mit Wahl<br />
des Bundestages, I: 158<br />
Problem eines Volksentscheids über<br />
-, I: 148, 150, 159 ff.<br />
Ratifizierung durch die Landtage, I:<br />
150, 158 ff., 173, 174,431<br />
Sicherung des föderativen Charakters<br />
durch Ministerium für Angelegenhei-<br />
ten des Bundesrats und der Länder,<br />
I: 237<br />
Todesstrafe und -, I: 390<br />
Übertragung von Hoheitsrechten auf<br />
zwischenstaatliche Einrichtungen, I:<br />
242,424; II: 171,434; III: 14<br />
Unterzeichnung, I: 174 f.<br />
Verantwortung der Hohen Kommis-<br />
sion für die Einhaltung, I: 370<br />
Verfassungswidrigkeit der Vorberei-<br />
tung eines Angriffskrieges, I: 384<br />
Vergleich zur Weimarer Verfassung,<br />
I: 153 f.; III: 122,502<br />
Sachregister 305<br />
- Verteidigungsbeitrag und -, I: 383;<br />
II: 170 ff.; III: 157, 162<br />
- Vorschlag des Bundeskanzlers durch<br />
den Bundespräsidenten, III: 493, 499,<br />
502, 529<br />
- Wahl des Bundespräsidenten, III:<br />
483 ff., 488, 490 f.<br />
- Wahl zum Bundestag, III: 73<br />
- Wehrdienstverweigerung, I: 384<br />
- Wiedervereinigung, I: 172; II: 434<br />
- Zusammensetzung und Aufgabe der<br />
Bundesversammlung, III: 488, 490 f.<br />
Grundrechte - allgemeine Bedeutung,<br />
1:45 ff.<br />
- Forderung der Wiederherstellung im<br />
Saargebiet, I: 310f.; II: 371, 375,379,<br />
381,426, 427 f.<br />
- Garantie durch die Besatzungsmächte<br />
als Voraussetzung gesamtdeutscher<br />
Wahlen, II: 22 f., 40 f., 45, 48, 54,<br />
56, 61, 113, 123, 217, 225, 228, 247;<br />
III: 50<br />
- Garantie in einem wiedervereinigten<br />
Deutschland, II: 68, 72<br />
- Parteiprogramm der CDU, I: 58<br />
- Schutz durch unabhängigen Staats-<br />
gerichtshof, I: 128<br />
- Verankerung im Grundgesetz, I: 503<br />
- Verteidigung durch die NATO, III:<br />
141<br />
Guinea-„schwache Stelle" Afrikas, IV: 38<br />
Haager Landkriegsordnung von 1907 -<br />
Rechte und Pflichten der Besatzungs-<br />
mächte, I: 65, 67, 83, 128<br />
- und Demontagen, I: 122, 126<br />
Hamburg - Bildung als eigenes Land<br />
der britischen Besatzungszone 1946,<br />
I: 99<br />
- Empfang <strong>Adenauer</strong>s nach Amerika-<br />
reise 19.4. 1953, II: 199 f.<br />
- Ernennung des Landtags durch die<br />
britische Militärregierung, I: 199<br />
- Luftkorridor nach Berlin, I: 179; III:<br />
90<br />
- Organisation kommunistischer Kader<br />
(1950), I: 377<br />
- Parteitag der CDU 1953, III: 74<br />
- Parteitag der SPD 1950, I: 339<br />
- Tagungsort des Zonenbeirats s. dort<br />
- Unterernährung und Leistungsabfall<br />
der Schüler 1946, I: 70<br />
„Hamburger Echo", II: 425
306 Sachregister<br />
Handel - Ausbau mit den arabischen<br />
Staaten als Ausgleich für Wiedergut-<br />
machung an Israel, II: 154<br />
- der Saar mit Deutschland und Frank-<br />
reich, II: 380<br />
- der Sowjetzone mit der Sowjetunion,<br />
II: 407<br />
- deutsch-sowjetischer Handelsvertrag<br />
25.4. 1958, III: 380, 440<br />
- Erweiterung des amerikanisch-deut-<br />
schen -, I: 577<br />
- Erweiterung des Welthandels, I: 577<br />
- Frage der Handelsbeziehungen mit<br />
der Sowjetunion, II: 447, 448, 450,<br />
452, 464, 487, 493, 499, 502, 505, 513,<br />
517 f., 528, 535, 541, 553; III: 78, 129,<br />
347, 355, 357, 358, 360, 379, 380,<br />
432 f., 439 f.<br />
- im gemeinsamen europäischen Markt<br />
(s. auch EWG), III: 27 ff., 268<br />
- innerdeutscher, Behandlung durch<br />
„Gesamtdeutschen Rat", III: 48<br />
- mit dem Ostblock (Ost-West-Handel),<br />
I: 576; II: 108, 464, 466; III: 78,<br />
191 f., 271 f., 432 f.; IV: 202<br />
- mit Frankreich, II: 370<br />
- Molotows Vorschlag einer Weltwirt-<br />
schaftskonferenz zur Förderung, II: 467<br />
- Ost-West-Handel und EWG, III:<br />
271 f.; IV: 155<br />
Handelsbilanz - angestrebte Ausglei-<br />
chung, I: 240<br />
Handelskammer - Errichtung einer<br />
deutsch-französischen -, II: 371<br />
Hannover (Provinz) - Hinrich Wilhelm<br />
Kopf, Oberpräsident 1946, I: 65<br />
- Problem der Aufnahme von Flücht-<br />
lingen, I: 76<br />
Hannover (Stadt) - Errichtung des Luft-<br />
korridors nach Berlin 30.11.1945, I:<br />
179<br />
- Parteitag der SPD, (1946) I: 200 f.,<br />
207; (1949) I: 170,218<br />
„Hannoversche Presse", II: 395<br />
Harvard-Universität - Verleihung der<br />
Ehrendoktorwürde an <strong>Adenauer</strong>, II:<br />
452<br />
„Heißer Krieg" - mögliche Auslösung<br />
durch Fehlkalkulation, III: 470<br />
- Vermeidung durch Stärkung der<br />
NATO, III: 164<br />
- Ziel der Vermeidung eines - durch<br />
die Sowjetunion s. dort<br />
Helmstedt, Eisenbahnstrecke nach Ber-<br />
lin, I: 179; III: 90<br />
Herford, Sitzung des Zonenausschusses<br />
der CDU 22723. 1. 1946, I: 55 ff.<br />
Herrenchiemsee-Konvent August 1948,<br />
I: 151<br />
Hessen - Landtagswahlen s. unter<br />
Wahlen<br />
- SPD-Regierung und Vorschlag Frank-<br />
furts als Bundeshauptstadt, I: 173<br />
Hilfsprogramme - amerikanische für<br />
Europa s. Marshall-Plan<br />
- karitative für Deutschland, I: 71 f.,<br />
566<br />
Himalaja-Krieg, III: 192, 196<br />
Hiroshima, II: 476<br />
Hohe Behörde der Montan-Union -<br />
Ersetzung der Ruhrbehörde durch -,<br />
I: 434<br />
- Kontroverse über Sitz, I: 437<br />
- Mitwirkung bei der Schaffung des<br />
europäischen Marktes, III: 29<br />
- Vorschlag Schumans 1950, I: 327 f.<br />
- Übernahme der Rechte der Hohen<br />
Kommission, I: 436<br />
- Zusammensetzung und Befugnisse, I:<br />
336, 428<br />
Hohe Kommissare (s. auch Hohe Kom-<br />
mission)<br />
- Ablehnung von <strong>Adenauer</strong>s Gegen-<br />
vorschlägen zum Deutschlandvertrag,<br />
1:481<br />
- Abschaffung in der DDR, III: 89<br />
- Antrag <strong>Adenauer</strong>s auf baldige ge-<br />
samtdeutsche Wahlen unter inter-<br />
nationaler Kontrolle 4. 10. 1951, II:<br />
59 f.<br />
- Antwort auf <strong>Adenauer</strong>s Denkschrift<br />
vom Juni 1950, I: 347<br />
- Aufzeichnungen Francois-Poncets zur<br />
Gleichberechtigung deutscher Trup-<br />
pen, I: 403 ff.<br />
- Ausübung ihrer Rechte im Einverneh-<br />
men mit der Bundesregierung, 11:341,<br />
351<br />
- Besprechungen <strong>Adenauer</strong>s mit Berard,<br />
Reber und Ward 25. 6. 1952 über die<br />
Beantwortung der Sowjetnote vom<br />
24.5.1952, II: 110 ff.<br />
- Besprechung mit <strong>Adenauer</strong>, (15. 11.<br />
1949) I: 266; (17.11.1949) I: 273 ff.;<br />
(22.11.1949) I: 282 f.; (2.3.1950) I:<br />
304 f.; (22.3.1950 über Beitritt der
Bundesrepublik zum Europarat) I:<br />
317 ff., 328; (16.5.1950) I: 332 ff.;<br />
(17.8. 1950 über Sicherheit der Bun-<br />
desrepublik) I: 350 ff., 355; (31.8.<br />
1950 über Sicherheit der Bundesrepu-<br />
blik) I: 360 ff.; (23.9. 1950) I: 365 ff.;<br />
(16. 11. 1950) I: 388 ff., 391; (9. 12.<br />
1950 über Grotewohl-Brief und so-<br />
wjetischen Konferenzvorschlag) II:<br />
36 f.; (14.12. 1950) I: 396; (21. 12.<br />
1950) I: 398 f., 456; (5.4.1951 über<br />
Sicherheit der Bundesrepublik) I:<br />
450 ff.; (24.9.1951 über Beschlüsse<br />
der Washingtoner Konferenz) I: 470,<br />
474 ff., 483; (17.3. 1952 über Sowjet-<br />
note vom 10.3.1952) II: 73 f.; (3.7.<br />
1952 über Beantwortung der Sowjet-<br />
note vom 24. 5. 1952)II: 116<br />
Briefwechsel mit <strong>Adenauer</strong> über Be-<br />
endigung des Besatzungsregimes 1954,<br />
II: 381<br />
Briefwechsel mit <strong>Adenauer</strong> über Bei-<br />
tritt der Bundesrepublik zum Europa-<br />
rat März 1950, I: 324 ff., 339<br />
Einschaltung bei amerikanischen Le-<br />
bensmittellieferungen in die Sowjet-<br />
zone 1953, II: 223 f.<br />
Erklärung Berards über französische<br />
diplomatische Vertretung im Saar-<br />
gebiet, I: 517 f.<br />
Erklärung über Beendigung des<br />
Kriegszustandes mit Deutschland, I:<br />
468<br />
Erklärung zur Sowjetnote vom 10. 3.<br />
1952, II: 70<br />
Ernennung des französischen - in<br />
Saarbrücken zum Botschafter, 1:517 ff.<br />
Ernennung Semjonows für die So-<br />
wjetzone, II: 214<br />
Ersetzung McGloys durch Gonant, I:<br />
558<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Conant über<br />
Konzentration der amerikanischen<br />
öffentlichen Meinung auf Asien, II:<br />
439<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Hoyer-Mil-<br />
lar, (2.9. 1954) II: 305 ff.; (1955 über<br />
innerdeutsche Opposition gegen Pa-<br />
riser Verträge) II: 439<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kirkpatrick<br />
Ende November 1950, I: 434 f.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit McCloy,<br />
(24.9.1950) I: 370 f.; (2.1.1951) I:<br />
Sachregister 307<br />
409 f., 416; (26.4.1951) I: 454 f.;<br />
(Juni 1951) I: 455 f.; (17. 6. 1952 über<br />
Ratifizierung der Deutschland- und<br />
EVG-Verträge und Sowjetnote vom<br />
24.5.1952) II: 105 ff.<br />
- Gespräch McCloys mit Blücher und<br />
Schäfer, I: 483<br />
- Gespräch McCloys mit Hallstein,<br />
Lenz und Blankenhorn in München<br />
30. 1. 1952, I: 519<br />
- Inkraftsetzung des Besatzungsstatuts,<br />
I: 233 ff.<br />
- Interview McCloys in Amerika Juni<br />
1951, 1:468 f.<br />
- Kontrolle des deutschen Außenhan-<br />
dels, I: 369<br />
- Mitteilung Kirkpatricks an <strong>Adenauer</strong><br />
21.11.1950,1:391<br />
- Pressekonferenz Berards zum Pleven-<br />
Plan26. 1. 1951,1: 444 f.<br />
- Pressemitteilung über „Saarkonven-<br />
tionen" 9.3. 1950, I: 309<br />
- Rückgabe der obersten Regierungs-<br />
gewalt, I: 484 f.<br />
- Umwandlung in Botschafter, I: 362,<br />
470, 540 f., 571 f.; 11:430<br />
- Verhandlungen über Deutschlandver-<br />
trag, I: 483 ff.<br />
- Verhandlungen über Erleichterungen<br />
des Verkehrs im geteilten Deutsch-<br />
land, II: 258, 264<br />
- Vorschlag gesamtdeutscher Wahlen<br />
an General Tschuikow 9. 10. 1950, II:<br />
31 f., 40, 57<br />
- Vorschläge an Tschuikow zur Wie-<br />
dervereinigung 25. 5. 1950, II: 24<br />
- Vorstellung des 1. Bundeskabinetts, I:<br />
233 f.<br />
- vorzeitige Unterrichtung anderer Po-<br />
litiker über alliierten Deutschlandver-<br />
trags-Entwurf, I: 483<br />
Hohe Kommission (s. auch Hohe Kom-<br />
missare)<br />
- Akkreditierung diplomatischer Mis-<br />
sionen, I: 369<br />
- Antrag <strong>Adenauer</strong>s zur Behandlung<br />
gesamtdeutscher Wahlen auf der ge-<br />
planten Viererkonferenz 26.2.1951,<br />
11:47<br />
- Antwort auf <strong>Adenauer</strong>s Antrag zur<br />
Prüfung der Voraussetzungen für<br />
freie Wahlen in beiden Teilen Deutsch-<br />
lands durch die UNO 15.10.1951,11: 60
308 Sachregister<br />
- Auflösung, I: 470, 479 f.<br />
- Beschluß über Abschaffung auf der<br />
Londoner Konferenz 1954, II: 351<br />
- Devisengesetzgebung, II: 133 f., 163<br />
- Errichtung nach Besatzungsstatut, I:<br />
169<br />
- keine deutsche Einflußnahme auf Po-<br />
litik der-, I: 250<br />
- Kontrolle der deutschen Gesetzgebung,<br />
I: 369<br />
- Pressekonferenz 25. 11. 1949, I: 293 f.<br />
- Übergabe der Kontrollrechte auf die<br />
Hohe Behörde, I: 436<br />
- Übersendung des Wahlgesetzentwurfs<br />
f. gesamtdeutsche Wahlen an Tschui-<br />
kow22. 2. 1952, II: 62<br />
- Unterrichtung der Bundesregierung<br />
über die Verhandlungen der „Pariser<br />
Vorkonferenz" 22.2.1951, II: 47, 49<br />
- Verantwortung für Einhaltung des<br />
Grundgesetzes, I: 370<br />
- Verhandlungen mit der Bundesregie-<br />
rung wegen Wiedergutmachung an<br />
Israel, II: 134<br />
- Verkündung der ersten Revision des<br />
Besatzungsstatuts, I: 464<br />
- Wahrnehmung der Auswärtigen An-<br />
gelegenheiten, I: 213, 237, 464; II: 163<br />
Holland s. Niederlande<br />
Hotel Claridge's, II: 137<br />
Hotel Crillon, I: 440<br />
Hotel Matignon, IV: 15<br />
Hotel Metropol, II: 281<br />
Hotel Sowjetskaja, II: 497<br />
IG-Farben - Gespräch Carlo Schmids<br />
und Menzels mit britischem Sprecher<br />
im Hause der - 14. 4. 1949, I: 219<br />
- Verwertung der Patente in den USA,<br />
I: 185 f.<br />
Indien - Bedeutung für Asien, III: 178;<br />
IV: 204<br />
- Behandlung der Wiedervereinigungs-<br />
frage vor den UN, III: 236, 237, 239<br />
- Besuch Bulganins und Chruschtschows<br />
November 1955, III: 94, 156, 178,<br />
184,187<br />
- Besuch Nehrus in Bonn Juli 1956,<br />
III: 179 ff.<br />
- erzwungene Aufrüstung, III: 196<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Arthur Hays<br />
Sulzberger Juni 1956, III: 177 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Nehru (13./<br />
14. 7. 1956 im Palais Schaumburg),<br />
III: 180 ff.; (15. 7. 1956 auf dem<br />
Rhein) III: 186 ff.<br />
- Konflikt mit Rotchina 1962, III: 192,<br />
196; IV: 131, 176, 203<br />
-Nehrus Politik, III: 178 ff., 195 f.;<br />
IV: 38, 136<br />
- Rückwirkung eines englischen Beitritts<br />
zur EWG auf den Handel, IV: 155<br />
- sowjetische Politik in -, III: 466<br />
- werdendes Machtzentrum, III: 19,<br />
219<br />
- Wirtschaftspolitik, III: 180 f.<br />
Indochina - amerikanisch-britische Be-<br />
sprechungen in Washington Juni<br />
1954, II: 272<br />
- Behandlung des Konfliktes auf der<br />
Genfer Konferenz April-Juli 1954,<br />
II: 255 f., 257, 390<br />
- Frage eines Friedens in -, I: 570<br />
- Frankreichs Kriegführung in -, II:<br />
309; III: 115, 117,399,402<br />
- französisches Engagement und EVG,<br />
1:371,446, 520, 531, 532 f.<br />
- Genfer Abkommen 21. 7. 1954, II:<br />
391; IV: 183<br />
- Gespräch Rusks mit Gromyko in New<br />
York 25. 9. 1962, IV: 185<br />
- Rückwirkung auf Politik Indiens, III:<br />
196<br />
- Rückwirkung der Preisgabe auf die<br />
EWG, III: 402<br />
- sowjetische Unterstützung Nordviet-<br />
nams, II: 169<br />
- Verteidigungsbeitrag durch Land-<br />
streitkräfte, III: 211<br />
Indonesien - kommunistische Fünfte<br />
Kolonne, II: 169<br />
Industrie(n) - Ankündigung der Pro-<br />
duktionserhöhung 1947, I: 112<br />
- Anteile Europas, der Sowjetunion<br />
und der Vereinigten Staaten an der<br />
Weltproduktion, IV: 239<br />
- ausländische Kapitalbeteiligung als<br />
Beitrag zum Sicherheitsproblem, I:<br />
257 f., 262, 278<br />
- „einseitige Interessenvertretung" in<br />
der Ruhrbehörde, I: 259<br />
- Forderung auf Rückgabe der an aus-<br />
ländische Mächte übereigneten-, II: 23<br />
- Frage des Zusammenschlusses aller<br />
europäischen-, I: 166<br />
- Kapitalmangel, II: 198
- Kontrolle durch die Besatzungsmächte,<br />
I: 147, 276 f., 367, 561; II: 163<br />
- Lockerung der Produktionsverbote, I:<br />
367, 389<br />
- Londoner Besprechungen über deut-<br />
sche - -Produktion 22.-27.8.1947, I:<br />
120; (sowjetischer Protest gegen die<br />
Besprechungen) I: 125<br />
- notwendige Stellungnahme zum eng-<br />
lischen Beitritt zur EWG, IV: 208<br />
- Potsdamer Beschlüsse, I: 87 ff.<br />
- Produktion der Bizone, I: 121<br />
- Produktionsziel im europäischen Wie-<br />
deraufbauprogramm bis 1951, I: 123<br />
- sowjetische Forderung nach Wieder-<br />
aufbau, I: 95<br />
- und Wiederbewaffnung, I: 343, 404,<br />
526<br />
- Verbot bzw. Kontrolle der Herstel-<br />
lung von Waffen, I: 526<br />
Industrieplan - alliierter für Deutsch-<br />
land 26. 3. 1946, I: 88 f., 94, 108<br />
- revidierter für die britisch-amerika-<br />
nische Zone 26. 8. 1947, I: 120 ff., 125,<br />
247<br />
Internationaler Gewerkschafts-Kongreß<br />
in Mailand, Stellung zum deutschen<br />
Verteidigungsbeitrag, I: 458<br />
„Internationaler Presseklub", III: 68<br />
Internationaler Sozialistenkongreß in<br />
Frankfurt - Stellung zum deutschen<br />
Verteidigungsbeitrag, I: 458<br />
„Internationales Komitee der Vereini-<br />
gungen für die Einheit Europas", I:<br />
136<br />
Interparlamentarische Union, 1:182,510<br />
Interzonenverkehr - Behandlung durch<br />
„Gesamtdeutschen Rat", III: 48<br />
- Drosselung des Reiseverkehrs durch<br />
Sowjetzonenbehörden, III: 437, 440<br />
- freier, als Voraussetzung für gesamt-<br />
deutsche Wahlen, II: 22 f., 54, 58, 228<br />
- Übereinkunft der Vier Mächte von<br />
Paris 20. 6. 1949, III: 448,458<br />
Investitionsfonds, europäischer, III: 29<br />
Irak - Sturz der Monarchie 13. 7. 1958,<br />
III: 420, 437<br />
Irland - Besuch Kennedys 1963, IV: 223<br />
Island - Kommunistische Regierungs-<br />
beteiligung und Zugehörigkeit zur<br />
NATO, IV: 167<br />
Israel - Bedeutung des europäischen<br />
Judentums für den Staat -, IV: 33<br />
Sachregister 309<br />
- Beschluß des Parlaments zu Wieder-<br />
gutmachungsverhandlungen, II: 139<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s Mai 1966, II:<br />
160 ff.<br />
- Gesamtkosten für die wirtschaftliche<br />
Eingliederung der Einwanderer aus<br />
dem nazibeherrschten Europa, II: 135,<br />
140<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Ben Gurion<br />
in New York 14.3. 1960, IV: 30,<br />
32 ff.<br />
- Gründung und legitime Vertretung<br />
des Judentums, II: 133<br />
- innen- und außenpolitische Probleme,<br />
IV: 34 f.<br />
- Konflikt mit den arabischen Staaten,<br />
III: 133 f., 215, 225; IV: 35<br />
- laudatio Shinnars für <strong>Adenauer</strong><br />
14.10.1963, II: 159 f.<br />
- Note an die Besatzungsmächte wegen<br />
Wiedergutmachung 12. 3. 1951, II:<br />
134 f., 138 f.<br />
- Problem der rechtlichen Ansprüche an<br />
das Deutsche Reich, II: 136<br />
- Stellungnahme zu <strong>Adenauer</strong>s Regie-<br />
rungserklärung vom 27. 9. 1951 bez.<br />
Wiedergutmachung, II: 136<br />
- Wirtschaftshilfe der Bundesrepublik,<br />
IV: 36<br />
- Zahl der Einwanderer, II: 134 f.; IV:<br />
34<br />
Israelvertrag siehe unter Abkommen<br />
„Iswestija", II: 552; IV: 219<br />
Italien - Ablehnung des französischen<br />
Plans einer Europäischen Politischen<br />
Union, IV: 151, 158 f., 196, 242<br />
- Befürchtung über sowjetische Festset-<br />
zung im Mittelmeerraum, III: 135 ff.<br />
- Bereitschaft zur gemeinsamen militä-<br />
rischen Forschung und Fabrikation,<br />
III: 326 f.<br />
- Besorgnis über Erhards Europapolitik,<br />
III: 524, 530, 536<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s in Rom Juli 1956,<br />
III: 259 f.<br />
- Besuch de Gaulles Juni 1959, IV: 11<br />
- Beziehungen zur Bundesrepublik, III:<br />
259 f.<br />
- eineinhalb einsatzbereite Divisionen,<br />
IV: 99<br />
- Haltung zum Beitritt Großbritanniens<br />
zur EWG, IV: 151, 158, 196<br />
- Haltung zum Suezkonflikt, III: 226
310 Sachregister<br />
- Haltung zur Wiedervereinigung<br />
Deutschlands, III: 259 f.<br />
- Kommunismus in -, III: 259; IV: 103,<br />
168<br />
- Nenni-Sozialisten, IV: 96<br />
- Ratifizierung der EVG, I: 571; II:<br />
240 f., 271,282, 295<br />
- Teilnahme an d. Montan-Union (Schu-<br />
man-Plan), I: 211, 336, 337 f., 425<br />
- Teilnahme an deutsch-französischer<br />
Union, I: 312, 315<br />
- Tod de Gasperis und Regierungs-<br />
antritt Segnis, III: 259<br />
- Triest-Problem und Ratifizierung der<br />
EVG, II: 240<br />
- Verhältnis zu Jugoslawien, II: 240;<br />
III: 137<br />
- Verluste der Kommunisten bei den<br />
Wahlen 1956, III: 137<br />
Jalta - Gefahr eines „neuen" -, I: 510<br />
- Vereinbarungen von - 1945, I: 85,<br />
89, 91, 114; II: 213, 290; III: 233<br />
Japan - Abtretung Koreas, I: 346<br />
- Aufnahme in die UN, III: 235<br />
- Aufstellung nationaler Streitkräfte,<br />
II: 81; III: 165<br />
- Bedeutung für Asien, I: 115, 406<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s 1960, IV: 30, 31<br />
- Forderung auf Einstellung der Atom-<br />
waffenversuche, III: 304<br />
- Friedensvertrag von San Francisco<br />
September 1951, I: 513; II: 409<br />
- Gebietsabtretungen an die Sowjet-<br />
union, II: 18<br />
- Gegensatz zu Rotchina, IV: 131<br />
- Kapitulationsbestimmung über Kriegs-<br />
gefangene 1945, III: 305<br />
- sowjetischer Vorschlag zum Entwurf<br />
eines Friedensvertrages, II: 81<br />
- sowjetisches Angebot zum Friedens-<br />
schluß, II: 481<br />
- Verhältnis zur Sowjetunion, II: 409;<br />
III: 304 f., 476<br />
- Wiederherstellung der Souveränität,<br />
III: 165<br />
Jerusalem, Besuch <strong>Adenauer</strong>s Mai 1966,<br />
II: 161<br />
Joint Chiefs of Staff, I: 481, 488 f.; Ill:<br />
197<br />
„Journal de Geneve", I: 344<br />
Juden (s. auch Israel, Judenverfolgung,<br />
Wiedergutmachung)<br />
- Aufnahme in die CDU, I: 52<br />
- Ausmaß ihrer Vernichtung in Europa,<br />
II: 134; IV: 33<br />
- Behandlung der Rassenfrage in der<br />
Bundesrepublik, I: 279<br />
- die drei Gruppen des jüdischen Vol-<br />
kes, IV: 33 f.<br />
- Hilfe an <strong>Adenauer</strong> nach seiner Ent-<br />
lassung als Oberbürgermeister von<br />
Köln, II: 157 f.<br />
- Referat für jüdische Fragen im Bun-<br />
desinnenministerium, I: 279<br />
- Verbrechen an -, I: 51; II: 132, 199;<br />
IV: 33 f.<br />
- Vertretung der deutschen -, I: 279<br />
- zionistische Bewegung, IV: 33 f.<br />
Judenverfolgung - moralische Pflicht<br />
zur Wiedergutmachung, II: 132, 138,<br />
140 ff., 146 f., 155,158,199; IV: 33, 35<br />
Jugoslawien - Besuch der Sowjetführer<br />
Mai 1955, II: 442 ff., 458 f., 481<br />
- Besuch Nassers 1956, III: 218<br />
- diplomatische Beziehungen zur Bun-<br />
desrepublik, III: 366, 367; (Abbruch<br />
1957) III: 367<br />
- Haltung zur Behandlung der Wieder-<br />
vereinigungsfrage vor den UN, III:<br />
236<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 375;<br />
II: 409<br />
- Sowjetvorschlag einer späteren Auf-<br />
nahme in europäisches kollektives Si-<br />
cherheitssystem, III: 44<br />
- Unabhängigkeitsbestrebung gegenüber<br />
Sowjetunion, II: 124, 409, 483; III:<br />
147, 237, 240<br />
- Verhältnis zu Italien, III: 137<br />
Justiz - Verhältnis zur Politik, II: 185,<br />
191<br />
- Wiederherstellung der Justizhoheit,<br />
I: 390<br />
- Wiederherstellung einer unabhängi-<br />
gen - in der Sowjetzone als Voraus-<br />
setzung gesamtdeutscher Wahlen, II:<br />
23, 45, 61<br />
„Kalter Frieden", II: 553; III: 60<br />
„Kalter Krieg", I: 329, 471 f., 497, 515,<br />
547, 549, 555, 583; II: 63, 169, 201,<br />
209, 211, 267, 300, 388, 475, 477, 482,<br />
548, 553; III: 60, 92, 134, 140 f., 156,<br />
164, 177, 195, 202, 335, 387, 476; IV:<br />
218, 219
Kammfabrik Kolibri (Demontage), I:<br />
184<br />
Kanada - Beobachter zur Pariser Kon-<br />
ferenz über europäische Armee, I: 446<br />
- Besuch de Gaulies April 1960, IV: 40<br />
- Haltung zur Behandlung der Wieder-<br />
vereinigungsfrage vor den UN, III:<br />
236<br />
- sowjetrussische Atomspionage, I: 113<br />
- Teilnahme an OECD, IV: 29, 30, 78<br />
Kapitalbeteiligung, ausländische - an<br />
deutschen Werken, I: 256 f., 278; II:<br />
198<br />
- Aufhebung des Verbots einer-, I: 278<br />
- Beitrag zur Lösung des Sicherheits-<br />
problems, I: 257 f.<br />
- zur Lösung des Vertriebenenpro-<br />
blems, I: 557<br />
Kapitalismus - „Koexistenz" mit Sozia-<br />
lismus, II: 518 f., 554; III: 111 f.,<br />
152 f.; IV: 17, 97 f.<br />
- Mikojans Kritik an Stalins Dogmen<br />
über-, III: 109<br />
- verschiedene Formen seiner Überwin-<br />
dung, III: 112<br />
Kapitulation, bedingungslose Mai 1945,<br />
I: 83 ff., 177, 504, 545; II: 383<br />
- angebliche Verletzung durch die Bun-<br />
desrepublik 1960, IV: 52<br />
- völkerrechtliche Grundlage der An-<br />
wesenheit alliierter Truppen in der<br />
Bundesrepublik? I: 183, 401 f.<br />
Karlsruhe, Sitz des Bundesverfassungs-<br />
gerichts s. dort<br />
Karpato-Ukraine, Annexion durch die<br />
Sowjetunion 1945, II: 18<br />
Katholikentag in München 1922, Ade-<br />
nauers Rede als Präsident, I: 50<br />
Katholizismus, politischer - Bekämp-<br />
fung durch die SPD, I: 216<br />
- und Zentrum, I: 27, 49<br />
Kenia, Aufstände in -, II: 170<br />
Kirche(n) - Besuch von - in Moskau,<br />
II: 531<br />
- Einstellung der SPD zur -, I: 215 f.<br />
- evangelische - und Auseinandersetzung<br />
mit dem Kommunismus, III: 98<br />
- evangelische - und Wiederbewaffnung,<br />
1:373 f., 389<br />
- Faktoren in der Auseinandersetzung<br />
mit dem Kommunismus, III: 98<br />
- Gomulkas Politik gegenüber der -,<br />
III: 230<br />
Sachregister 311<br />
- Haltung zu sowjetzonalen Wieder-<br />
vereinigungsinitiativen 1950, II: 42 f.<br />
- Restaurierung in der Sowjetunion,<br />
II: 532<br />
- und Schule, I: 215<br />
- und Sozialismus, I: 216 f., 220 f.<br />
- und Staat, I: 59<br />
- Unterdrückung in der Sowjetzone, I:<br />
570; III: 366<br />
- Verteilung der Hilfssendungen in der<br />
Sowjetzone, II: 223<br />
- Weltkonferenz in Amsterdam 1948<br />
und Einigung Europas, I: 211<br />
Klassenkampf - Durchführung in der<br />
Sowjetzone, II: 387<br />
- Haltung Schumachers zum -, I: 201,<br />
207<br />
- und Freiheit der Person, I: 45<br />
Koblenz - Sender, I: 191<br />
- Zusammentreffen der Ministerpräsi-<br />
denten der Länder 8.-10. 7.1948,1: 148<br />
Köln - <strong>Adenauer</strong> als Oberbürgermeister<br />
s. dort<br />
- Bürgerschaft, I: 30 ff., 38, 42<br />
- Einwohnerzahlen, I: 20<br />
- englische Besatzung, I: 26 ff.<br />
- Ernährungslage, I: 22 f.<br />
- Grüngürtel von -, I: 34, 42<br />
- Kohlenknappheit, I: 34<br />
- Rettung der Baumbestände nach 1945,<br />
I: 77<br />
- separatistische Bestrebungen 1945, I:<br />
29<br />
- Stadtverordnetenversammlung,<br />
I: 30 ff.<br />
- und Ruhrgebiet unter Viermächtever-<br />
waltung? II: 367<br />
- Wiederaufbau, I: 25<br />
- Zentrumsmehrheit vor 1933, I: 49<br />
- Zerstörungen, I: 21 ff.<br />
„Kölner Schule" (Kunstsammlung), I: 24<br />
„Kölnische Rundschau", I: 216<br />
Koexistenzpolitik, II: 475 f.; III: 31<br />
- Ausführungen Chruschtschows in Mos-<br />
kau 10.9.1955, II: 518 ff.<br />
- Bekräftigung auf dem 20. Parteikon-<br />
greß der KPdSU, III: 111, 152 f., 156<br />
- Beurteilung durch Ben Gurion, IV: 37<br />
- durch Nordatlantikpakt erzwungen,<br />
III: 142<br />
- Eisenhowers Vorbedingungen, II: 485<br />
- „Fünf Prinzipien der friedlichen -",<br />
III: 196
312 Sachregister<br />
- Haltung Pineaus, III: 116<br />
- „keine Chance" bei deutscher Atom-<br />
bewaffnung, IV: 219<br />
- These der Quäker, I: 407, 409<br />
- wahre sowjetische Ziele, II: 388, 445;<br />
III: 69, 279f.<br />
- Wirkung der innenpolitischen Lage<br />
der USA auf die -, IV: 81<br />
Kohleproduktion - Ausfuhr der -, I: 75<br />
- britische Zone 1945/46, I: 74<br />
- des Saargebiets und Schuman-Plan,<br />
1:428 ff.<br />
- Deutschland, I: 108<br />
- Erhöhung im Rahmen des europäi-<br />
schen Wiederaufbauprogramms, I:<br />
124<br />
- Kontrolle der Verteilung durch inter-<br />
nationale Ruhrbehörde, I: 138, 140<br />
- Zusammenlegung der deutschen und<br />
französischen - im Schuman-Plan, I:<br />
327 f., 331, 425<br />
Kollektivismus - Voraussetzung des To-<br />
talitarismus, I: 582<br />
Kollektivschuld der Deutschen, I: 25,<br />
192; II: 508<br />
Kommandantur, alliierte, von Berlin, I:<br />
177,364<br />
Kommunismus - Angriff auf Südkorea,<br />
1:346<br />
- Atomwaffe und Wirtschaftshilfe keine<br />
genügenden Abwehrmittel, I: 410<br />
- Aufbau der Schwerindustrie und Ent-<br />
wicklungsländer, III: 151<br />
- Aufklärungskampagne gegen -, III:<br />
94, 97 f., 100 f.; IV: 27 f., 37<br />
- Ausbreitung in Griechenland und der<br />
Türkei, I: 113, 376; II: 20; III: 139<br />
- Bedrohung der christlich-abendländi-<br />
schen Kultur, III: 161, 531, 532<br />
- Bekämpfung auf wirtschaftlicher<br />
Ebene, I: 557; II: 387; III: 337; IV:<br />
103<br />
- Chancen im Ruhrgebiet, I: 100, 377<br />
- Chancen in Ägypten, III: 136<br />
- Chancen in Europa 1946/47, I: 114<br />
- de Gaulles Ansicht von einer zukünf-<br />
tigen Änderung des -, IV: 131<br />
- „Entspannungspolitik" und -, II: 479;<br />
III: 322; IV: 27<br />
- Erfolge 1954, II: 374<br />
- Ermüdungserscheinungen im Kampf<br />
gegen-, III: 17, 305<br />
- „Ersatzreligion", II: 532<br />
- Frage der Behandlung auf der Gip-<br />
felkonferenz in Genf Juli 1955, II:<br />
469 ff., 474; III: 35,41,43<br />
- Friedenspropaganda, III: 117, 127,<br />
155, 177, 192<br />
- Führungsrivalität zwischen Sowjet-<br />
union und China, II: 66, 88, 125, 203;<br />
III: 131, 182 f., 187 f., 190, 234<br />
- Gefahr der Ausbreitung, I: 54, 346 f.,<br />
348 f., 375 f., 409; II: 16, 18, 201,<br />
438, 445 f., 554; III: 289 f., 310 f.,<br />
342, 349, 399, 402, 460 f., 463, 465,<br />
466; IV: 17, 27, 37 f., 55, 103<br />
- Gefahr einer kommunistischen Dik-<br />
tatur in Deutschland, I: 51; II: 445;<br />
III: 460, 465<br />
- Gefahr für Europa, I: 91 f., 96, 100,<br />
M2, 224, 348 f., 375, 407 f.; II: 387,<br />
445, 554; III: 17, 464, 466; IV: 168<br />
- Gefahr geistiger Infiltration in Eng-<br />
land, IV: 27 f.<br />
- geistige Gefahr, IV: 27 f.<br />
- gemeinsame Bekämpfung durch die<br />
amerikanischen Staaten, III: 168<br />
- Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle,<br />
IV: 17, 168, 210, 227 f.<br />
- Immunität der Bundesrepublik ge-<br />
gen - II: 387, 435, 546; III: 289 f.<br />
IV: 103<br />
- in Afrika, II: 438; III: 399, 402, 466<br />
IV: 21, 37 f.<br />
- in Asien, II: 438; III: 178, 466; IV<br />
37 f., 168<br />
- in Indien, III: 178, 466; IV: 38<br />
- in Island, IV: 167<br />
- in Italien, III: 259; IV: 103<br />
- in Lateinamerika, IV: 210<br />
- in Südostasien, II: 169<br />
- internationaler Spannungsfaktor, II:<br />
462, 485 f., 519<br />
- Koexistenzpolitik und -, II: 518 ff.,<br />
554; III: 111 f., 152 f., 205, 322, 333;<br />
IV: 17, 97 f.<br />
- Kritik an Stalin auf dem 20. Partei-<br />
kongreß der KPdSU, III: 109 ff., 125,<br />
150, 153, 174 ff., 229<br />
- Schwächung durch die Vorgänge in<br />
Polen und Ungarn 1956, III: 240<br />
- „Segen" des -, II: 531<br />
- Sitzung des Zentralkomitees der<br />
KPdSU 12.11.1958,111:462<br />
- Tagung d. kommunistischen Parteien in<br />
Moskau 14.-16. 11. 1957, III: 333, 348
- Tendenz zur Abschließung nach außen,<br />
1:508<br />
- und Nationalismus als Komponenten<br />
der sowjetischen Politik, II: 201; III:<br />
186; IV: 97, 227, 228<br />
- und Panslawismus, III: 183<br />
- und Petersberger Abkommen, I: 294<br />
- und Weltrevolution, III: 60, 69, 94,<br />
111, 113, 125, 140, 152, 155, 169, 242,<br />
247 f., 319, 322, 333, 349, 461, 463,<br />
475; IV: 98<br />
Kommunistische Partei Deutschlands<br />
(KPD) - Agitation gegen deutschen<br />
Verteidigungsbeitrag, I: 385 ff.<br />
- Anfänge 1945, I: 49<br />
- Beteiligung am Parlamentarischen<br />
Rat, I: 151<br />
- Blockbildung in der Sowjetzone, II:<br />
28 f.<br />
- Chancen im Ruhrgebiet, I: 100<br />
- Charakter einer totalitären Klassen-<br />
kampfpartei, I: 205<br />
- Einfluß in Westdeutschland, I: 188<br />
- einseitige außenpolitische Orientie-<br />
rung, I: 205<br />
- finanzielle Unterstützung durch die<br />
Sowjetunion, I: 508<br />
- in der Nord-Rheinprovinz, I: 197<br />
- Protestaktionen gegen Deutschland-<br />
und EVG-Verträge, II: 177 f.<br />
- Sitze im Bundestag 1949, I: 223<br />
- Sitze im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag 1946, I: 198<br />
- Stellung zum Beitritt der Bundesrepu-<br />
blik zum Europa-Rat, I: 340<br />
- Stellung zu Londoner Empfehlungen,<br />
I: 141 f.<br />
- Stellung zum Petersberger Abkommen,<br />
I: 286<br />
- unterschiedliches Auftreten in den<br />
Zonen, I: 205<br />
- Verbot der- 1956,111: 314<br />
- Verhältnis zur amerikanisch-britischen<br />
Besatzungsmacht, I: 54, 194, 196; III:<br />
312<br />
- versuchte Störung der Außenpolitik,<br />
I: 284<br />
- Vertretung im Rheinischen Provin-<br />
zialrat, I: 195<br />
- Wühlarbeit gegen Bundesrepublik,<br />
1:376 f.<br />
- Zusammenschluß mit der SPD in der<br />
Sowjetzone, I: 95, 203, 221<br />
Sachregister 313<br />
Kommunistische Partei Frankreichs<br />
- Haltung gegenüber de Gaulle, III:<br />
409 f., 411,418, 437<br />
- Haltung zur europäischen Integration,<br />
III: 23<br />
- Organisation, IV: 168<br />
- stärkste Fraktion in der National-<br />
versammlung, I: 264; III: 115,<br />
322<br />
- Ursache ständiger Kabinettskrisen,<br />
III: 396<br />
- Wahlniederlage 1958, III: 457<br />
Konferenz(en)<br />
- der europäischen Verkehrsminister,<br />
III: 29<br />
- des NATO-Rats s. unter NATO<br />
- ständige diplomatische - des Euro-<br />
päischen Staatenbund-Rats, III: 25<br />
1943<br />
- in Casablanca Januar 1943, I: 84<br />
- in Kairo November 1943, I: 346<br />
- in Teheran November/Dezember 1943,<br />
I: 85, 89, 177; II: 475; III: 233<br />
1945<br />
- in Jalta Februar 1945, I: 177; II: 475<br />
- in Potsdam s. Potsdamer Konferenz<br />
- der Außenminister in London Sep-<br />
tember/Oktober 1945, III: 305<br />
1946<br />
- der Außenminister in Paris April/<br />
Mai 1946, I: 93<br />
- der Außenminister in Paris Juni/Juli<br />
1946, I: 94,98, 101; II: 16<br />
- der Außenminister in New York No-<br />
vember/Dezember 1946, I: 112<br />
1947<br />
- der Außenminister in Moskau März/<br />
April 1947, I: 110 ff., 112, 115, 129;<br />
II: 16, 366<br />
- der Außenminister in Paris Juni<br />
1947, I: 118<br />
- der deutschen Ministerpräsidenten in<br />
München Juni 1947, II: 17, 428<br />
- der Außenminister in London No-<br />
vember/Dezember 1947, I: 110, 112,<br />
125 ff., 129 ff., 133, 295; II: 16, 244<br />
1948<br />
- der sechs Weststaaten in London Fe-<br />
bruar/März 1948, I: 133 ff., 178<br />
- der sechs Weststaaten in London<br />
April-Juni 1948, I: 137, 165, 175<br />
- der westdeutschen Ministerpräsiden-<br />
ten in Koblenz Juli 1948, I: 148
314 Sachregister<br />
der Weltkirchen August/September<br />
1948, I: 211; III: 161<br />
1949<br />
der Interparlamentarischen Union in<br />
Bern März 1949, I: 182<br />
der drei Westmächte in Washington<br />
April 1949, I: 162, 170<br />
der vier Außenminister in Paris Mai/<br />
Juni 1949, III: 448, 458<br />
der CDU-Führung in Rhöndorf 21. 8.<br />
1949, I: 224 ff.<br />
der drei westlichen Außenminister in<br />
Paris November 1949, I: 253, 260 f.,<br />
262, 265 f., 307, 317, 319<br />
1950<br />
der drei westlichen Außenminister in<br />
London Mai 1950, I: 327, 329, 332,<br />
337, 363, 463; II: 23<br />
der sechs Mächte über den Schuman-<br />
Plan in Paris Juni 1950 (Vorberei-<br />
tung), I: 336<br />
der drei westlichen Außenminister in<br />
New York September 1950, I: 351,<br />
355 f, 358 f., 360, 362 ff., 375, 378,<br />
387, 391, 442, 450 f., 463; II: 25, 165<br />
der Ostblockstaaten in Prag Oktober<br />
1950, I: 377,385; II: 26 f.<br />
1951<br />
über die Europa-Armee in Paris (Be-<br />
ginn Februar 1951), I: 399, 446 ff.,<br />
454, 456, 457, 459, 461; II: 166<br />
der stellvertretenden Außenminister<br />
in Paris („Pariser Vorkonferenz")<br />
5. 3.-22. 6. 1951, II: 47 f., 93, 239, 244,<br />
246<br />
der sechs Montanunion-Staaten in<br />
Paris April 1951, I: 439 f.<br />
der drei westlichen Außenminister in<br />
Washington September 1951, 1:469 f.,<br />
472; II: 52 f.; (Kommunique) I: 483 f.<br />
der vier Außenminister über die EVG<br />
in Paris November 1951, I: 513, 521<br />
1952<br />
McCloys Vorschlag einer Konferenz<br />
über die Saarfrage Januar 1952, 1:520<br />
der vier Außenminister über die EVG<br />
in London Februar 1952,1: 524 ff.; II:<br />
368<br />
über die deutschen Auslandsschulden in<br />
London („Londoner Schuldenkonfe-<br />
renz") Februar 1952, II: 141,143,147<br />
der drei Westmächte in London Juni<br />
1952, II: 110, 114, 123<br />
1953<br />
- der drei westlichen Außenminister in<br />
Washington Juli 1953, II: 212 ff., 224,<br />
226, 228, 244; (Bericht Eisenhowers<br />
an <strong>Adenauer</strong> 23.7.1953) II: 229; (Be-<br />
richt Lord Salisburys im Oberhaus)<br />
II: 232 ff.; (Entsendung Blankenhorns<br />
als Beobachter) II: 226<br />
- der sechs Außenminister der Montan-<br />
unionländer in Baden-Baden August<br />
1953, II: 236<br />
- des Ministerrats der Montanunion<br />
Oktober 1953, III: 28<br />
- der NATO- und EVG-Partner in Pa-<br />
ris Dezember 1953, II: 239<br />
1954<br />
- der Außenminister der vier Groß-<br />
mächte in Berlin Januar/Februar 1954,<br />
II: 212, 239, 244 f., 300, 304, 388,<br />
391 f., 411, 414, 417, 437, 444, 466,<br />
479; III: 31 f., 50; (Bericht Dulles'<br />
18.2.1954) II: 259; III: 50; (Drei-<br />
Mächte-Erklärung) II: 257 ff.; (Kom-<br />
munique) II: 256; (Tagesordnung) II:<br />
245 f.<br />
- der vier Außenminister in Genf über<br />
Ostasien April-Juni 1954, II: 256,<br />
259, 267, 301, 374, 390; IV: 183 f.<br />
- der sechs Außenminister der EVG-<br />
Staaten in Brüssel August 1954, II:<br />
274, 280, 292,301,312,317<br />
- der neun Mächte in London Septem-<br />
ber/Oktober 1954, II: 299, 311, 316,<br />
319, 321, 323 ff., 326, 328, 349 ff., 375,<br />
384, 394; III: 193, 249; IV: 59, 167,<br />
244; (Schlußakte) II: 347, 349 ff., 355,<br />
360, 396, 436<br />
- der neun Mächte in Paris Oktober<br />
1954, II: 349, 353, 355 f., 381 f., 384,<br />
385<br />
- der Bundesrepublik mit den drei<br />
Westmächten in Paris Oktober 1954,<br />
II: 349, 353, 355 f., 381 f., 384, 385<br />
- deutsch-französische über die Saar in<br />
Paris (Celle Saint Cloud) Oktober<br />
1954, II: 356, 370 ff.; III: 278<br />
- der Ostblockstaaten in Moskau No-<br />
vember/Dezember 1954, II: 394<br />
- chinesisch-sowjetische in Peking, II:<br />
527<br />
1955<br />
- geplante, der sechs Montanunion-<br />
Staaten in Paris zur Bildung eines
„Europäischen Staatenbund-Rats"<br />
(1955), III: 24<br />
der afro-asiatischen Staaten in Ban-<br />
dung April 1955, II: 451<br />
<strong>Adenauer</strong>s mit den deutschen Bot-<br />
schaftern aus Washington, London<br />
und Paris in Bonn 25. 5. 1955, II: 444<br />
geplante, zur Schaffung des europä-<br />
ischen Marktes (Resolution von Mes-<br />
sina Juni 1955), III: 29 f.<br />
der Außenminister der sechs Montan-<br />
union-Länder in Messina Juni 1955,<br />
III: 27, 76, 252, 254, 255<br />
der drei westlichen Außenminister in<br />
New York Juni 1955, II: 453, 461<br />
der vier Großmächte in Genf Juli<br />
1955 s. Gipfelkonferenz in Genf Juli<br />
1955<br />
internationale, über die friedliche Ver-<br />
wendung der Atomenergie in Genf<br />
(„ Genfer Atomenergiekonferenz M ),<br />
III: 73<br />
der Außenminister der drei West-<br />
mächte in New York September 1955,<br />
III: 70<br />
der Außenminister der vier Groß-<br />
mächte in Genf Oktober/November<br />
1955, II: 469, 472, 474,.483, 491, 493,<br />
495 f., 499; III: 31 ff., 37 ff., 63, 70,<br />
78, 81, 86, 91, 94, 96, 100, 114 f., 118,<br />
123 f., 127, 133, 154, 205, 252, 253,<br />
284; (amerikanische Pressekommen-<br />
tare) III: 93; (Beobachterdelegation<br />
der Bundesrepublik) III: 37, 76, 86;<br />
(Echo der westlichen Öffentlichkeit)<br />
III: 60; (Frage der Beteiligung ost-<br />
deutscher Vertreter) III: 37; (Stel-<br />
lungnahme der FDP) III: 75 ff.; (Ta-<br />
gesordnung) III: 31 ff.; (westliche Ar-<br />
beitsgruppe zur Vorbereitung) III: 35<br />
1956<br />
über die Suezfrage in London August<br />
1956, III: 217 f., 222,226<br />
1957<br />
Vorschlag einer - der vier Sieger-<br />
mächte durch die Bundesrepublik<br />
1957, III: 309, 313<br />
1959<br />
Dulles' Vorschlag einer westl. Außen-<br />
ministerkonferenz (1959), 111:474,475<br />
Dulles' Vorschlag einer Ost-West-<br />
Außenministerkonferenz (1959), III:<br />
474, 479, 499 f.<br />
Sachregister 315<br />
sowjetische Zustimmung zur Außen-<br />
ministerkonferenz 2.3.1959, III: 479<br />
der westlichen Staaten in London<br />
April 1959, III: 517<br />
der Außenminister der vier Groß-<br />
mächte in Genf Mai/Juni und Juli/<br />
August 1959, III: 517, 529, 534, 537,<br />
538,544; IV: 11, 19<br />
über Freihandelszone (EFTA) in<br />
Stockholm September 1959, IV: 11<br />
der Regierungschefs der drei West-<br />
mächte und der Bundesrepublik in<br />
Paris Dezember 1959, IV: 22, 23 ff.<br />
1960<br />
Atlantische Wirtschaftskonferenz Ja-<br />
nuar 1960, IV: 29<br />
der westlichen Außenminister in Wa-<br />
shington April 1960, IV: 40<br />
1961<br />
de Gaulies Forderung nach sorgfältiger<br />
Vorbereitung einer - über Berlin<br />
(1961), IV: 126<br />
der EWG-Staaten in Paris Februar<br />
1961, IV: 79, 80, 82, 83, 103, 192<br />
der Westmächte und der Bundesrepu-<br />
blik in Oslo Mai 1961, IV: 100<br />
der EWG-Staaten in Bonn Juli 1961,<br />
IV: 107, 108, 109, 112, 117, 141, 192,<br />
241; (Planung für Mai) IV: 85, 86<br />
der Außenminister der Bundesrepu-<br />
blik, Frankreichs, Großbritanniens u.<br />
der USA in Paris Juli 1961, IV: 113<br />
der westlichen Außenminister in Wa-<br />
shington September 1961, IV: 115<br />
der vier westlichen Außenminister in<br />
Paris Dezember 1961, IV: 134<br />
über Einstellung der Kernwaffenver-<br />
suche in Genf 1961/62, IV: 97, 135<br />
1962<br />
geplante, der EWG-Regierungschefs<br />
in Rom (1962), IV: 160, 162, 167, 196,<br />
242<br />
der amerikanischen Staaten in Punta<br />
del Este Januar 1962, IV: 136<br />
der Außenminister der EWG-Staa-<br />
ten in Paris April 1962, IV: 153, 196,<br />
242<br />
des EWG-Ministerrats mit britischer<br />
Delegation in Brüssel Mai/August<br />
1962, IV: 155, 156, 175, 181, 185<br />
der Commonwealth-Premiers in Lon-<br />
don September 1962, IV: 185<br />
Achtzehn - Mächte - Abrüstungskonfe-
316 Sachregister<br />
renz in Genf 1962/63, IV: 135, 151,<br />
152, 156, 173,215<br />
Konföderation zweier deutscher Staaten,<br />
III: S65, 375, 379, 460, 464, 465<br />
Kongo - Einbeziehung in die EWG,<br />
III: 269<br />
- unterschiedliche Politik Amerikas und<br />
Europas gegenüber dem -, IV: 139<br />
Konservative Partei (Großbritannien)<br />
- Auswirkungen der Wahlniederlage<br />
Sommer 1945, I: 54, 490<br />
- Haltung zu Englands Beitritt zur<br />
EWG, IV: 116, 130, 163, 165, 166,<br />
186<br />
- Haltung zum Schuman-Plan, I: 491<br />
- Macmillans Moskaureise 1959 als<br />
Mittel der Wahlbeeinflussung, III:<br />
469, 470<br />
- Stellung zu Deutschland- und EVG-<br />
Verträgen, II: 176<br />
- Wahlchancen 1959, III: 328, 470<br />
- Wahlsieg (Oktober 1951) I: 500;<br />
(Mai 1955) II: 463<br />
- Zweiparteien-System und Kontinuität<br />
der Außenpolitik, III: 261<br />
Konsultativrat in der britischen Zone,<br />
s. Zonenbeirat<br />
Kontrollkommission, alliierte - Stellung<br />
zur „Regierung Dönitz", I: 84<br />
- Wiederherstellung für Gesamtdeutsch-<br />
land, II: 23<br />
- Zuständigkeit für Deutschland als<br />
Ganzes, II: 16<br />
Kontrollkommission, britische, I: 67, 76<br />
- Stellung zur Abhaltung von Land-<br />
tagswahlen 1946, I: 79 ff.<br />
Kontrollkommission, sowjetische - Mit-<br />
wirkung am Volkskammerappell 15.9.<br />
1951, II: 55<br />
Kontrollrat, Alliierter in Berlin<br />
- Außerkraftsetzung seiner Beschlüsse<br />
für die DDR, III: 89<br />
- Auszug der Sowjets, I: 179<br />
- Einrichtung von Luftkorridoren, I:<br />
179<br />
- Plan der Billigung einer vorläufigen<br />
deutschen Verfassung, I: 129<br />
- sowjetischer Vorschlag der Wieder-<br />
errichtung (Vier-Mächte-Kontrolle),<br />
11:34, 78, 97, 215 f., 250 f.<br />
- Verfahren im -, I: 63, 85t 86; II: 34<br />
- Verhältnis zur alliierten Komman-<br />
dantur von Berlin, I: 178<br />
- Versagen, I: 26, 86, 106, 178<br />
- Zuständigkeit für Reparationen, I: 68<br />
- Zuständigkeit für Saargebiet, I: 101,<br />
296; II: 366<br />
Konzentrationslager - sowjetische Opfer<br />
in deutschen -, II: 539<br />
- in der Sowjetunion, II: 451<br />
- in der Sowjetzone, II: 44 f., 55, 57,<br />
387<br />
Korea(konflikt) - analoges Schicksal<br />
Deutschlands?, II: 49<br />
- Auswirkungen in Rotchina, III: 191<br />
- Besetzung durch USA und Sowjet-<br />
union 1945, I: 112, 346<br />
- deutsches Lazarett für -, I: 568 f.<br />
- Frage eines Friedens in -, I: 570; II:<br />
225<br />
- internationale Auswirkungen d. Kon-<br />
flikts, I: 471; II: 24 f., 92, 525; III:<br />
16, 119, 141, 173, 196<br />
- Krieg in -, I: 346, 473; II: 64, 119,<br />
199<br />
- Rückwirkung des Koreakrieges auf<br />
die deutschen Verhältnisse, I: 346 ff.,<br />
353, 370, 390, 410; III: 201 f.<br />
- Verteidigungsbeitrag durch Land-<br />
streitkräfte, III: 211<br />
- Waffenstillstandsverhandlungen, II:<br />
169; III: 478; (kommunistische Tak-<br />
tik) II: 112<br />
KPD s. Kommunistische Partei Deutsch-<br />
lands<br />
Kreml<br />
- Besichtigung durch <strong>Adenauer</strong> 12. 9.<br />
1955, II: 533<br />
- Frühstück im-, II: 503 f.<br />
- Staatsempfang zu Ehren <strong>Adenauer</strong>s<br />
12.9.1955, II: 543ff.; III: 153<br />
- Tagungsort des XX. Parteikongres-<br />
ses d. KPdSU 14.-25. 2. 1956, III: 109<br />
Kriegsgefangene - Berichte von - über<br />
die sowjetische Wirtschaft, II: 451;<br />
III: 170<br />
- Beschluß zur Entlassung, I: 111<br />
- Charakterisierung als Strafgefangene<br />
durch Bulganin, II: 477, 506f., 509,<br />
537<br />
- Forderung der Rückkehr, I: 176, 573,<br />
579; II: 370, 433, 477, 488<br />
- Gespräche mit Rußland-Heimkehrern,<br />
III: 96<br />
- Rückführung aus der Sowjetunion, III:<br />
351, 358
- sowjetische Forderung der Beteiligung<br />
von Vertretern der DDR an Gesprä-<br />
chen über - II: 506 f., 521, 534 ff.<br />
- Verhandlungen mit der Sowjetunion<br />
über Entlassung, II: 450, 488, 492;<br />
(<strong>Adenauer</strong>s Gespräche in Moskau Sep-<br />
tember 1955) II: 498, 500 f., 503, 506,<br />
508 ff., 511,515,524,530,534 ff., 537 ff.,<br />
542, 544 ff., 547 ff.; III: 78<br />
- Zahl der Heimkehrer aus der Sowjet-<br />
union, II: 551<br />
- Zahl der in der Sowjetunion zurück-<br />
gehaltenen Deutschen 1955, II: 506,<br />
544 f., 551<br />
- Zurückhaltung der japanischen - in<br />
der Sowjetunion, III: 305<br />
Kriegsverbrechen - Begründung für die<br />
Zurückhaltung aller Kriegsgefangenen<br />
in der Sowjetunion, II: 477, 506 f.,509<br />
- Behandlung der Verurteilten, I: 385,<br />
573, 576 f.<br />
- Bitte um Beendigung der Prozesse, I:<br />
390<br />
- Bitte um Begnadigung, I: 390, 573;<br />
III: 509, 540<br />
- deutsch-amerikan. „Parole Board" zur<br />
Überprüfung, I: 576 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Churchill am<br />
15.5.1953, II: 208<br />
- Moskauer Gespräche September 1955,<br />
II: 509, 511, 514 ff., 524, 534, 541 f.,<br />
548<br />
- Review Board = internationale Be-<br />
hörde für Straferlaß und Regelung<br />
des Strafvollzugs, I: 525 f., 573, 576<br />
- Rückwirkung ungerechter Urteile auf<br />
die Rekrutierung Freiwilliger, I: 573<br />
- Überprüfung der „Spandauer Fälle",<br />
I: 573f., 577; 11:263<br />
Kriegszustand - Beendigung mit den<br />
Westmächten und anderen Staaten<br />
1951, I: 468; II: 165<br />
- Beendigung und Besatzungsstatut, I:<br />
368<br />
- Problem der Beendigung, I: 257, 265,<br />
266f., 282, 334, 359, 366, 368; II: 25<br />
- zwischen Israel und den arabischen<br />
Staaten und Wiedergutmachungsfrage,<br />
II: 153f.<br />
Kuba - Krise Oktober 1962, IV: 186,<br />
189, 199, 216<br />
- mißlungene Invasion durch Exil-Ku-<br />
baner 17.4. 1961, IV: 100, 127<br />
Sachregister 317<br />
- „schwache Stelle" Lateinamerikas, IV:<br />
38<br />
Kultur - christlich-abendländische, I: 58,<br />
214, 235, 243, 472, 504, 511; II: 178,<br />
554; III: 17,19f., 161,259,428; (Vertei-<br />
digung durch NATO) 111:141; IV: 55<br />
- deutsch-französische Beziehungen auf<br />
kulturellem Gebiet, II: 370 f., 382; IV:<br />
15, 180, 188, 190 f., 220<br />
- Förderung des kulturellen Austau-<br />
sches mit dem Ostblock, II: 448, 466;<br />
III: 117; IV: 47<br />
- Herstellung kultureller Beziehungen<br />
zur Sowjetunion, 11:487,493,499,502,<br />
505, 513, 535, 541; III: 355; IV: 47<br />
Kulturbund zur demokratischen Erneue-<br />
rung Deutschlands - Anteil an sowjet-<br />
zonaler Einheitsliste 1950, II: 29<br />
Kurilen, Annexion durch die Sowjet-<br />
union 1945, II: 18<br />
Labour Party - Auswirkungen des Wahl-<br />
sieges 1945, I: 133<br />
- De-facto-Anerkennung der DDR, IV:<br />
216<br />
- Forderung nach Verzicht Großbritan-<br />
niens auf atomare Aufrüstung Okto-<br />
ber 1960, IV: 69<br />
- Gaitskell als Führer, III: 219<br />
- Haltung zu atomarer Bewaffnung der<br />
Bundesrepublik, IV: 219, 220<br />
- Haltung zu Beitritt Großbritanniens<br />
zur EWG, IV: 116, 178, 186<br />
- Haltung zu Deutschland- und EVG-<br />
Verträgen, II: 176<br />
- Haltung zu Rapacki-Plan, IV: 218<br />
- Haltung zur sowjetischen Initiative in<br />
der Deutschlandfrage vom März/April<br />
1952, II: 93<br />
- Sozialisierungsabsichten in der briti-<br />
schen Zone, I: 205<br />
- Telegramm an die SPD über Demon-<br />
tage- und Sicherheitsfrage 13.11.1949,<br />
I: 263<br />
- Verhältnis zu den USA, II: 206<br />
- Verhältnis zur SPD, I: 27, 49, 54, 193,<br />
263<br />
- Wahlchancen 1959, III: 328, 529<br />
- Wahlen 1963, IV: 166, 178, 209<br />
- Zweiparteien-System und Kontinuität<br />
der Außenpolitik, III: 261<br />
Länder - Mitwirkung bei der Schaffung<br />
einer neuen Verfassung, I: 146 ff.
318 Sachregister<br />
- Verhältnis zum Bund, I: 154 ff.<br />
Lager Friedland, II: 551<br />
Lancaster House (Ort der Neun-Mächte-<br />
Konferenz September 1954), II: 328<br />
Landwirtschaft - im europ. Wiederauf-<br />
bauprogramm, I: 123<br />
- Krise in der britischen Zone 1945/46,<br />
I: 75f.<br />
- Potsdamer Beschlüsse über -, I: 87 ff.<br />
- strukturelle Schwierigkeiten, III: 311<br />
- und EWG, III: 268; IV: 78, 106, 108,<br />
109, 116, 128f., 147, 163, 175, 209,213<br />
- Ziele der Bundesregierung 1949, I:<br />
239 f.<br />
Lastenausgleich, I: 212, 240, 557, 575;<br />
II: 197<br />
Lateinamerika - gemeinsame deutsch-<br />
französische Politik gegenüber -, IV:<br />
210<br />
- „schwache Stelle" Kuba s. dort<br />
„L'Aube", I: 438<br />
„L'Aurore", IV: 180<br />
LDP s. Liberal-Demokratische Partei<br />
Le Havre (Abfahrtshafen auf <strong>Adenauer</strong>s<br />
Amerikareise April 1953), I: 565<br />
„Le Monde", I: 343, 485; II: 443; III:<br />
116, 149, 518; IV: 180<br />
Leningrader Chaussee (Aufenthaltsort<br />
<strong>Adenauer</strong>s in Moskau September<br />
1955), II: 497, 531<br />
Leninismus (s. auch Kommunismus u.<br />
Marxismus) - Ausführungen Chru-<br />
schtschows auf dem XX. Parteikon-<br />
greß d. KPdSU Februar 1956, 111:111<br />
„Le Populaire", III: 116<br />
Lettland, Annexion durch die Sowjet-<br />
union 1940, I: 375; II: 18; III: 350<br />
„lexHeuss", III: 486<br />
Liberal-Demokratische Partei (LPD)<br />
- Anteil an sowjetzonaler Einheitsliste<br />
1950, II: 29<br />
- Blockbildung in d. Sowjetzone, II: 28 f.<br />
Libyen - prowestliche Haltung, III: 401<br />
Linksradikalismus - Bekämpfung des -,<br />
1:241; II: 435<br />
Litauen - Annexion durch die Sowjet-<br />
union, I: 375;II: 18; III: 350<br />
London - Beisetzung König Georgs VI.<br />
15.2.1952, 1:523 f.<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s bei Königin Eliza-<br />
beth II. Februar 1952, I: 523<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s bei König Georg VI.<br />
Dezember 1951, I: 509 f.<br />
- Besuche <strong>Adenauer</strong>s u. anderer Staats-<br />
männer 3. unter Großbritannien<br />
- einstiges Wirtschaftszentrum der Welt,<br />
III: 182<br />
Londoner Empfehlungen 7.6.1948, I:<br />
137 ff.<br />
- Grundsätze für deutsche Verfassung,<br />
I: 139<br />
- Kritik an-, I: 140ff., 144<br />
Lothringen - und Ruhrstatut, 1:213 f., 303<br />
Luftfahrt - europäische Integrations-<br />
pläne, III: 254<br />
- Verbot durch Besatzungsmächte, II: 163<br />
Luxemburg (s. auch Beneluxstaaten)<br />
- Beteiligung an der Deutschlandfrage,<br />
I: 133 ff.<br />
- Ort der Unterzeichnung des deutsch-<br />
israelischen Wiedergutmachungsab-<br />
kommens 10.9. 1952, II: 155f., 160<br />
- Teilnahme an deutsch-franz. Union,<br />
I: 312, 315<br />
- Teilnahme an geplanter Internationa-<br />
lisierung des Ruhrgebiets 1947, 1:111<br />
- Teilnahme an Montan-Union, I: 211,<br />
425<br />
MacMahon-Gesetz, III: 336<br />
Malaya, kommunistischer Dschungelkrieg<br />
in -, II: 169<br />
Manchester Guardian, I: 72<br />
Mandschurei - Besetzung durch die Rote<br />
Armee, II: 552<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 375<br />
„Mannheimer Morgen", III: 66<br />
Mansfeld (sowjetzonales Konzentrations-<br />
lager), II: 45<br />
Marienborn -Autobahn n. Berlin, III: 90<br />
Marokko - Aufnahme in die UN, III:<br />
235<br />
- Haltung des Sultans zur kommuni-<br />
stischen Gefahr, III, 399, 401<br />
„Marseillaise", I: 507<br />
Marshall-Plan, I: 114 ff., 183; III: 172<br />
- Auswirkungen auf die westlichen Be-<br />
satzungszonen, I: 120<br />
- Beendigung, I: 333<br />
- Bewilligung durch amerikanischen<br />
Kongreß, I: 124<br />
- Einbeziehung Westdeutschlands, I:<br />
134f.; III: 15<br />
- Erklärung Robertsons vor dem nord-<br />
rhein-westfälischen Landtag 7.4.1948,<br />
I: 135
- Konferenz in Paris 1947, I: 119 f., 123,<br />
125<br />
- mögliches Druckmittel der USA, I:<br />
412<br />
- nicht einzige Ursache wirtschaftlichen<br />
Aufschwungs, I: 184, 208 f.<br />
- Schritt zur europäischen Einigung, I:<br />
234,311; II: 336<br />
- und Demontagen, I: 122 f., 184, 245,<br />
247, 254<br />
- und deutsche Auslandsschulden aus<br />
der Vorkriegszeit, I: 372<br />
- und Idee einer deutsch-franz. Union,<br />
I: 315<br />
- und Ruhrstatut, I: 185<br />
- Verdienste Bevins, I: 494<br />
- zweiseitiges amerikan.-deutsches Ab-<br />
kommen, I: 284<br />
Marxismus (s. auch Kommunismus)<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Moskauer Gespräche Sep-<br />
tember 1955, II: 532<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mitMikojan über<br />
deutschen Ursprung, III: 385<br />
- Rede Chruschtschows auf dem XX.<br />
Parteikongreß der KPdSU Februar<br />
1956, III: 111<br />
- Stellungnahme Schumachers zum -,<br />
I: 200 f., 207<br />
- und persönliche Freiheit, I: 45, 222<br />
- und Realität in der Sowjetunion, II:<br />
452<br />
Materialismus - Bekämpfung des -, III:<br />
426, 428<br />
Matsu, II: 438; III: 437, 479<br />
Mecklenburg, Teilbesetzung durch engl.-<br />
amerikan. Truppen 1945, I: 177<br />
Mehlem, Sitz des amerikanischen Hohen<br />
Kommissars, II: 116<br />
Mehrheitswahl siehe unter Wahlrecht<br />
Memorandum s. Denkschrift<br />
Militärgouverneur - amerikanischer, I:<br />
103<br />
- britischer, I: 36, 64<br />
- britischer stellvertretender, 1:68,77,98<br />
Militärgouverneure, westliche - Bespre-<br />
chung mit <strong>Adenauer</strong> 25. 4. 1949, I: 172<br />
- Besprechung mit Parlamentarischem<br />
Rat 14.4. 1949, I: 170<br />
- Einflußnahme auf Ausarbeitung des<br />
Grundgesetzes, I: 153ff., 159ff., 163ff.,<br />
168<br />
- Einrichtung einer Sicherheitsbehörde<br />
für Demilitarisierung, I: 140<br />
Sachregister 319<br />
- Erfüllung der SPD-Forderungen zum<br />
Grundgesetz, I: 170 ff.<br />
- Forderungen zum Wahlrecht für den<br />
Bundestag, I: 174<br />
- Genehmigung des Grundgesetzes, I:<br />
172 f.<br />
- Kontrolle über deutschen Außenhan-<br />
del, I: 147<br />
- Note an Parlamentarischen Rat, (5. 4.<br />
1949) I: 168, 170; (22.4.1949) I:<br />
171 f., 218ff.<br />
- Notstandsbefugnisse, I: 147, 149<br />
- Sitzung mit den westdeutschen Mini-<br />
sterpräsidenten in Frankfurt a. M., I:<br />
139; (1.7.1948) I: 146; (20. u. 26.7.<br />
1948) I: 149<br />
- Überreichung des Besatzungsstatuts,<br />
I: 168 f.<br />
- Wahrnehmung der auswärtigen Be-<br />
ziehungen, T. 147<br />
Militärregierung, amerikanische - Zu-<br />
lassung politischer Parteien, I: 48<br />
Militärregierung, britische - Aufhebung<br />
des Verbots politischer Betätigung für<br />
<strong>Adenauer</strong>, I: 39, 54 f.<br />
- Differenzen mit <strong>Adenauer</strong>, I: 33 ff.<br />
- Einfluß auf Zusammensetzung des<br />
Rheinischen Provinzialrats, I: 194 ff.<br />
- Entlassung <strong>Adenauer</strong>s als Oberbür-<br />
germeister von Köln und Verbot polit.<br />
Tätigkeit, I: 36 f., 54, 65<br />
- Entschluß zur Bildung Nordrhein-<br />
Westfalens, I: 98 f.<br />
- Ernennung der Mitglieder des Land-<br />
tags von Nordrhein-Westfalen 1946,<br />
I: 198 f.<br />
- Eröffnung der ersten Sitzung der Köl-<br />
ner Stadtverordnetenversammlung<br />
1.10. 1945, 1:30 f., 32<br />
- Freigabe Bonns als Bundeshauptstadt,<br />
I: 173<br />
- Maßnahmen zur Erhöhung der Kohle-<br />
produktion, I: 74 f.<br />
- Verabschiedung des "Zonenbeirats, I:<br />
143 ff.<br />
- Vorschläge für Wahlverfahren 1946,<br />
I: 79 f.<br />
- Zusammenarbeit mit Zonenbeirat, I:<br />
66 ff.<br />
Militärregierung, sowjetische - Zulas-<br />
sung politischer Parteien, I: 48; 11:28<br />
Militarismus, deutscher, I: 86; III: 53<br />
Ministerpräsident(en) - Einberufung
320 Sachregister<br />
einer verfassunggebenden Versamm-<br />
lung gemäß „Londoner Empfehlun-<br />
gen" 1948, I: 139<br />
- Einfluß auf die Wahl des Bundesprä-<br />
sidenten, III: 508<br />
- Haltung zur Errichtung einer Bun-<br />
despolizei, I: 360 f.<br />
- Konferenz aller deutschen - in Mün-<br />
chen Juni 1947 (s. unter Konferenz)<br />
- Stellungnahme zu den „Frankfurter<br />
Dokumenten", I: 148ff.<br />
- von Rheinland-Pfalz, Eintritt für Koa-<br />
lition mit der SPD 1949, I: 227, 229 f.<br />
Mittelmeerraum - Anwesenheit der VI.<br />
US-Flotte, III: 215<br />
- Fehlen einer einheitlichen Politik des<br />
Westens, IV: 73<br />
- Herausnahme der franz. Mittelmeer-<br />
flotte aus dem NATO-Befehlsbereich<br />
15. 3. 1959, III: 481; IV: 20, 21, 229f.<br />
- sowjetische Politik im -, III: 133 ff.,<br />
216, 228, 274, 342, 398, 401, 466;<br />
Mittelstand - Förderung durch die Bun-<br />
desregierung 1949, I: 239<br />
Moderes - Ursache ständiger Regie-<br />
rungskrisen in Frankreich, III: 396 f.,<br />
400<br />
Molotow-Plan - für Deutschland 1947,<br />
I: 111<br />
Monroe-Doktrin - Beispiel amerikani-<br />
scher Garantieerklärung, I: 488<br />
Montan-Union (s. auch Schuman-Plan)<br />
- Antrag Großbritanniens auf Beitritt<br />
2.3.1962, IV: 151, 214<br />
- außerordentlicher Ministerrat 12./13.<br />
10. 1953, III: 28<br />
- Beschluß der Teilnehmerstaaten zu lau-<br />
fenden Konsultationen, I: 437<br />
- Briefwechsel <strong>Adenauer</strong>-Schuman über<br />
die Anwendung auf das Saargebiet<br />
18.4. 1951, I: 429 f., 433, 519 f.<br />
- Etzel Vizepräsident, III: 499<br />
- Faktoren für die Annahme durch das<br />
französische Parlament, II: 241<br />
- Hohe Behörde s. dort<br />
- keine Anerkennung des Status an der<br />
Saar 1951, I: 429 f.<br />
- Mitglieder, I: 211, 491<br />
- Schritt zur europäischen Einigung, I:<br />
211, 327, 358t 379 f., 382, 400, 410,<br />
423 ff., 435, 444, 461, 466, 506, 522,<br />
534, 538, 545; II: 166, 302; III: 15,<br />
22 f., 24, 190, 249, 260, 266, 273, 280,<br />
473; IV: 63, 66, 84, 86, 105 f., 177, 241<br />
- Stellung Englands zur -, I: 491 ff., 499;<br />
III: 22; IV: 177, 241<br />
- und Vereinigte Staaten von Amerika,<br />
I: 426 f.<br />
- Unterzeichnung des Vertrages, I: 423,<br />
426,440,491; IV: 241<br />
- Verhältnis zur Europäischen Politi-<br />
schen Union, IV: 195<br />
- wirtschaftliche Auswirkungen, I: 426<br />
- Ziel eines gemeinsamen europäischen<br />
Marktes in der Präambel des Ver-<br />
trages, III: 266<br />
- Zuständigkeit des Europäischen Par-<br />
laments, IV: 144<br />
Moskau - <strong>Adenauer</strong>s Besuch des Bol-<br />
schoi-Theaters 10.9.1955, II: 258 ff.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Besuch des Gottesdienstes<br />
am 11.9. 1955, II: 531<br />
- Besichtigung des Kremls u. a. Stätten<br />
durch <strong>Adenauer</strong> 12. 9. 1955, II: 533<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s im September 1955<br />
(s. unter Sowjetunion und Moskauer<br />
Gespräche)<br />
- Wohnverhältnisse, II: 531<br />
Moskauer Gespräche vom September 1955<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Entschluß zum vorzeitigen<br />
Rückflug aus Moskau, II: 542 ff.<br />
- Botschaft Bulganins über die Entwick-<br />
lung der deutsch-sowjetischen Bezie-<br />
hungen seit den - (1957), III: 353f.<br />
- Botschaft Eisenhowers an <strong>Adenauer</strong><br />
13.9.1955, II: 547<br />
- Chruschtschows Sorge über die Ent-<br />
wicklung in Rotchina, II: 528; III:<br />
170, 188, 427, 456; IV: 45, 94 f., 243<br />
- Darlegungen Carlo Schmids zur Frei-<br />
lassung der deutschen Gefangenen<br />
12.9. 1955, II: 538 f., 541<br />
- deutsch-sowjetische „Demonstration<br />
herzlichster Freundschaftlichkeit" im<br />
Bolschoi-Theater, II: 529 f., 534<br />
- Frühstück in der Datscha 11.9.1955,<br />
II: 532, 534<br />
- in der Bundesrepublik „zurückgehal-<br />
tene" Sowjetbürger, II: 548, 551<br />
- Kritik der FDP am Ergebnis, III: 78<br />
- Schreiben v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong><br />
Sommer 1955, II: 489 f.<br />
- sowjetische Rücksichtnahme auf die<br />
DDR, II: 521; III: 374<br />
- Staatsempfang im Kreml 12.9.1955,<br />
II: 543 ff.; III: 153
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Bulga-<br />
nin, Chruschtschow u. a., (9. 9. 1955)<br />
II: 497 ff.; (10.9.1955) II: 505 ff.;<br />
(12.9.1955) II: 535ff.; (13.9.1955)<br />
II: 547 ff.<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s und v. Bren-<br />
tanos mit Bulganin, Chruschtschow u.<br />
Semjonow in der Datscha, II: 521 ff.,<br />
534 f.<br />
- Unterredung v. Brentanos mit Molo-<br />
towl2.9. 1955, II: 533 ff.<br />
- Unterrichtung der Botschafter der drei<br />
Westmächte in Moskau 11.9.1955,<br />
II: 533<br />
- Unterrichtung der westlichen Verbün-<br />
deten über Verhandlungsziele Ade-<br />
nauers, II: 494 ff.<br />
- Veröffentlichung der Erklärungen, II:<br />
521, 530<br />
- völkerrechtliche Vorbehalte gegen<br />
Aufnahme diplomatischer Beziehun-<br />
gen zur Sowjetunion, II: 549 f.<br />
- vorbereitender Notenaustausch Juni-<br />
August 1955, II: 487 ff., 535<br />
- vorbereitende Verhandlungen in Pa-<br />
ris, II: 450, 487<br />
- Ziele <strong>Adenauer</strong>s, II: 491 ff., 494ff.<br />
- Zusammenfassende Würdigung durch<br />
<strong>Adenauer</strong>, II: 553 f.<br />
- Zusammensetzung der deutschen De-<br />
legation, II: 490<br />
Morgenthau-Plan, I: 183; II: 428<br />
Mouvement Republicain Populaire<br />
(MRP), I: 438<br />
- Haltung zu deutsch-franz. Saarab-<br />
kommen 1954, II: 375<br />
- Haltung zu Mendes-Frances EVG-<br />
Vorschlägen, II: 276, 287<br />
- Prognose für die Wahlen 1958, III: 419<br />
- Rücktritt der Minister 15. 5. 1962, IV:<br />
155<br />
„MS Deutschland", IV: 181<br />
München - Demonstrationen der FDJ,<br />
I: 349<br />
- Aufenthalt McCloys im amerikani-<br />
schen Militärhospital, I: 519<br />
- Konferenz aller deutschen Minister-<br />
präsidenten Juni 1947 (s. unter Kon-<br />
ferenz)<br />
Murren (Schweiz), Aufenthalt <strong>Adenauer</strong>s<br />
während der Genfer Gipfelkonferenz<br />
Juli 1955, II: 468, 472<br />
„Müttergenesungswerk", III: 487<br />
Sachregister 321<br />
Nachrichtenagentur Reuter, I: 121<br />
Nachrichtenagentur United Press (UP),<br />
11:89<br />
„Nachrichtenspiegel" (des Bundespresse-<br />
amtes), III: 286,336<br />
Naher Osten - Bedeutung für die Öl-<br />
versorgung, III: 133, 134, 167, 193,<br />
227, 228<br />
- divergierende amerikanische u. euro-<br />
päische Interessen, III: 19, 293<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Couve de<br />
Murville in Bonn 29. 7. 1958, III: 420<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Hoover jr.<br />
in Bonn Februar 1956, III: 215<br />
- Gespräche v. Brentanos mit Dulles<br />
März 1957, III: 275<br />
- Irak-Krise, III: 437<br />
- Rückwirkung der Suezkrise 1956 auf<br />
Englands Europapolitik, III: 261, 264<br />
- Schreiben v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong><br />
9. 3. 1957, III: 275 f.<br />
- sowjetische Politik im --, III: 100,<br />
133, 167 f., 193, 194, 216, 227 f., 242,<br />
252, 264<br />
Naters-Plan (Europäisierung der Saar),<br />
II: 372, 379<br />
National Gallery, Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
Dezember 1951, I: 511<br />
National Press Club - Rede <strong>Adenauer</strong>s<br />
im-8. 4. 1953, I: 582 ff.<br />
National Security Council (der USA),<br />
II: 485; III: 199<br />
National-Demokratische Partei (NPD) -<br />
Anteil an sowjetzonaler Einheitsliste<br />
1950, II: 29<br />
Nationale Front des Demokratischen<br />
Deutschlands, II: 28 ff.<br />
Nationalgefühl - und militärische Inte-<br />
gration der NATO, IV: 74, 102, 229<br />
- Wiedererwachen eines gesunden -, I:<br />
188; II: 326<br />
Nationalismus - Ablehnung durch Ade-<br />
nauer, III: 383<br />
- arabischer, III: 398, 399<br />
- Auftrieb durch Versailler Vertrag, I:<br />
248<br />
- französischer, III: 402, 409 f., 423,<br />
429, 438; IV: 56, 102, 140 f., 214,<br />
228 f.<br />
- Gefahr eines neuen -, I: 142 f., 188,<br />
248 f., 272, 307, 457, 467, 501; II: 75,<br />
288, 310, 322; III: 107, 252 f., 371 f.,<br />
391
322 Sachregister<br />
- Komponente der sowjetischen Politik,<br />
II: 201; III: 110, 186, 398; IV: 97,<br />
228<br />
- sowjetische Spekulation mit dem -,<br />
II: 71, 75, 313, 342; III: 409 f.<br />
- Überwindung durch europäischen Zu-<br />
sammenschluß, I: 235, 423, 425, 448,<br />
466 f., 501, 584 f.; II: 64, 70, 196; III:<br />
19<br />
- und Saarfrage, II: 365, 367, 369, 376,<br />
381<br />
- und Wiedervereinigung, III: 63, 104,<br />
252 f., 370 ff., 378, 384<br />
Nationalsozialismus, II: 430, 432<br />
- Auswirkungen, I: 43, 109, 207, 246,<br />
466, 535; II: 164, 199, 302; III: 16,<br />
456; IV: 31<br />
- demagogische Methoden, II: 419<br />
- Gefahr einer Wiederbelebung, I: 143,<br />
188,509; III: 147<br />
- Judenverfolgung, II: 132, 157, 161;<br />
IV: 33 f., 35<br />
- Knebelung der deutschen Presse, I:<br />
110<br />
- Nachgiebigkeit der Großmächte gegen-<br />
über dem - vor dem Krieg, II: 515;<br />
III: 192, 453<br />
- Nachwirkung auf das Verhältnis<br />
Deutsche-Juden, I: 279; II: 136 ff.,<br />
161<br />
- Rückkehr führender Persönlichkeiten<br />
in bedeutende Positionen, I: 279 f.;<br />
III: 107<br />
- sowjetische Forderung auf Gewäh-<br />
rung voller Bürgerrechte für ehema-<br />
lige Anhänger, II: 68, 75<br />
- Überwindung in Deutschland, II:<br />
326;III: 425<br />
- und Ruhrgebiet, I: 102<br />
- Unterscheidung vom deutschen Volk,<br />
II: 508, 514, 515 f.<br />
- Voraussetzungen für seinen Aufstieg,<br />
I: 44 ff., 50, 52,503; III: 507<br />
- Weltanschauung, I: 45, 58; III: 247 f.<br />
- Wirkung auf die Jugend, I: 77 f.<br />
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-<br />
Partei (NSDAP), I: 50<br />
- Behandlung früherer Mitglieder, I:<br />
28 f., 279 f.<br />
- einzige Partei 1933-1945, I: 48, 79<br />
Nationalversammlung, gesamtdeutsche<br />
verfassungsgebende, - Aufgaben, II:<br />
247 f.; III: 41, 50<br />
- Befugnis zur Gesetzgebung und Re-<br />
gierungsbildung, II: 57, 407<br />
- Wahlen zur -, II: 22, 24, 31, 33, 53,<br />
56, 58, 59, 79, 247, 407; III: 41, 50<br />
„National-Zeitung" (Schweizer), II:<br />
474, 475<br />
NATO s. Nordatlantikpakt<br />
Naturrecht, christliches, I: 45<br />
NDP s. National-Demokratische Partei<br />
Neheim-Hüsten (Westfalen) - Tagung<br />
des CDU-Zonenausschusses 1946, I:<br />
55, 57, 60, 61, 208<br />
„Neuer Vorwärts", I: 215; II: 425<br />
„Neue Zürcher Zeitung", II: 212, 221,<br />
449,477; III: 109, 198<br />
Neutralisierung Deutschlands - Ableh-<br />
nung durch <strong>Adenauer</strong> (s. unter Außen-<br />
politik)<br />
- Ablehnung durch de Gaulle 9.12.1961,<br />
IV: 123<br />
- Ablehnung durch die Westmächte,<br />
I: 417; II: 78,286<br />
- Ablehnung durch Dulles, (24. 5. 1955)<br />
II: 444, 495; (12./13. 5. 1957) III:<br />
306; (7.2.1959) 111:474<br />
- Ablehnung durch Eden, II: 463<br />
- Ablehnung durch Mollet, III: 131<br />
- Ablehnung durch Schuman, I: 496<br />
- Befürwortung durch George F. Ken-<br />
nan, III: 147,474,475<br />
- „Bündnislosigkeit" und -, II: 395,<br />
415, 417 f.; III: 69,314<br />
- Folgen einer -, II: 445; III: 287 f.,<br />
362<br />
- Frage der Behandlung auf der Gip-<br />
felkonferenz in Genf Juli 1955, II:<br />
449, 460, 469 ff., 474; III: 35, 41,<br />
43<br />
- für die Sowjetunion kein genügender<br />
Preis für Wiedervereinigung, III:<br />
131 f.<br />
- Haltung der FDP, III: 69, 79, 105<br />
- Haltung der SPD, II: 82 ff., 87, 199,<br />
396 f., 417; III: 105, 172,314<br />
- Haltung Pinays, II: 466; III: 116<br />
- Kommunique der Brüsseler EVG-<br />
Konferenz August 1954, II: 286<br />
- Leitartikel in „Le Monde" September<br />
1951, I: 485 f.<br />
- mögliche Akzeptierung durch die<br />
USA, 1:417; IV: 139<br />
- mögliche amerikanische Politik bei<br />
Scheitern der Londoner Konferenz
1954 über deutschen Verteidigungs-<br />
beitrag, II: 345 f.<br />
- Rede <strong>Adenauer</strong>s vor dem Außenpoli-<br />
tischen Ausschuß des amerikanischen<br />
Senats 9. 4. 1953, I: 587<br />
- Rede v.Brentanos im Bundestag 27.2.<br />
1955, II: 418<br />
- Rede Mendes-Frances in der Natio-<br />
nalversammlung 30. 8. 1954, II: 293<br />
- Rede Wehners in Frankfurt a. M.<br />
19.6. 1957, III: 314<br />
- Schreiben v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong><br />
28.3. 1956, III: 126<br />
- Vorschlag des amerikanischen Sena-<br />
tors Flanders, III: 203<br />
- Ziel der sowjetischen Politik, I: 411,<br />
417, 457, 472, 496, 548 f.; II: 37, 48 f.,<br />
69, 81, 111, 123, 174, 217, 250 f.,<br />
260 f., 265, 342, 389, 391, 407 f., 415,<br />
425, 442 f., 444; III: 34, 91, 283, 460,<br />
461, 473 f.; IV: 123<br />
- Ziel vonMendes-France? II: 274 f., 286<br />
Neutralisierungspläne für Mitteleuropa,<br />
II: 442 ff.; III: 33,283,292<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kingsley-<br />
Martin, III: 288 ff.<br />
- Haltung der FDP, III: 79<br />
- Haltung der Labour Party 1956/57,<br />
III: 285 ff.<br />
- Rapacki-Plan (s. auch dort), III: 364<br />
- Rede Knowlands in Washington<br />
14. 12. 1956, III: 285<br />
- Stellungnahme George F. Kennans,<br />
III: 146 f.<br />
- unterschiedliche Haltung Dulles' und<br />
Eisenhowers Frühjahr 1957, III: 306<br />
Neutralität - deutsche, Äußerungen<br />
Flanders und Mansfields 1956, III: 203<br />
- deutsche, Äußerungen Stevensons<br />
1956,III: 172<br />
- deutsche, Vertretung durch Nehru in-<br />
nerhalb der Vereinten Nationen, III:<br />
178<br />
- Erklärung Dulles' über - 9. 6. 1956,<br />
III: 160<br />
- Erklärung Eisenhowers über - 6. 7.<br />
1956,III: 157, 173<br />
„New Statesman and Nation", III: 288<br />
New York - Begrüßung <strong>Adenauer</strong>s in -,<br />
I: 565 f.<br />
- Kindersterblichkeit in - 1946, I: 187<br />
- Wahlsieg Harrimans in - 1954, III:<br />
173<br />
Sachregister 323<br />
„New York Herald Tribune", II: 204,<br />
399,443; III: 60,346; IV: 29<br />
„New York Times", II: 345, 454, 475;<br />
III: 93, 107, 177, 197, 200, 204, 211,<br />
320; IV: 153, 154<br />
News Chronicle - Interview mit Ade-<br />
nauer 5. 10. 1945, I: 34 f.<br />
Newsweek, II: 442<br />
Niederlande (s. auch Beneluxstaaten) -<br />
Abtretung deutscher Grenzgebiete an<br />
die-1949, I: 307<br />
- Beteiligung an der Deutschlandfrage,<br />
I: 133 ff.<br />
- Beteiligung an geplanter Internatio-<br />
nalisierung des Ruhrgebiets 1947,1:111<br />
- Differenzen mit den USA wegen<br />
Westneuguinea, IV: 96, 98, 136<br />
- Haltung zum Pleven-Plan, I: 447<br />
- Ratifizierung der EVG, II: 234<br />
- Teilnahme an deutsch-französischer<br />
Union, I: 312, 315<br />
- Teilnahme an Montan-Union, I: 211,<br />
425<br />
- und EVG, I: 447<br />
Niedersachsen - Ernennung des Land-<br />
tags durch die britische Militärregie-<br />
rung, I: 199<br />
- Gründung des Landes -, I: 99<br />
Nordafrika - Bedeutung für West-<br />
europa, III: 398, 402; IV: 20 f., 110<br />
- Einbeziehung in die EWG, III: 269<br />
- französisches Engagement in - und<br />
EVG, I: 531<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Bruce 11.4.<br />
1958, III: 401 ff.<br />
- nationalistische Bewegungen und So-<br />
wjetpropaganda, II: 169<br />
- und Nordatlantikpakt, III: 117, 136,<br />
167, 213, 324, 339 ff., 402, 403, 430;<br />
IV: 20 f., 73<br />
Nordatlantikpakt (NATO = North<br />
Atlantic Treaty Organisation), I: 182<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Besorgnis um die Entwick-<br />
lung des -, III: 213, 224, 243 ff., 295,<br />
331, 480 f.; IV: 19, 46, 60, 62, 93 ff.,<br />
167, 199<br />
- Anregungen der Regierung Gaillard,<br />
III: 325 ff.<br />
- Anwendung der Beistandsverpflich-<br />
tung nach Art. V. auf Deutschland, I:<br />
481,489; III: 350<br />
- Aufklärung über den wahren Sinn,<br />
III: 97, 101 f.
324 Sachregister<br />
Aufnahme Griechenlands und der<br />
Türkei, I: 513<br />
Ausrüstung mit amerikanischen Rake-<br />
ten, III: 344; IV: 52, 201 f., 204 f.<br />
Ausschuß für die gemeinsame Ent-<br />
wicklung und Produktion moderner<br />
Rüstung, III: 344<br />
Bedeutung für Sicherheit der Bundes-<br />
republik, II: 383; III: 279, 350; IV:<br />
229<br />
Befehlsverhältnisse, II: 362 f.; III:<br />
324, 334, 336; IV: 62, 63 f., 70, 72,<br />
74, 75, 93, 169, 171 f., 185, 206, 222,<br />
229, 230<br />
Beitritt der Bundesrepublik, I: 167,<br />
341, 520 ff., 524 f., 588; II: 55, 91,<br />
100, 126, 166 f., 275, 306 ff., 310,<br />
312 f., 315 ff., 319, 321, 324 f., 328 ff.,<br />
340, 349 f., 355, 360 ff., 370, 374, 382,<br />
385, 396, 423, 426, 429, 512, 540; III:<br />
147,203,311,376,382<br />
Beitritt Frankreichs und französisch-<br />
sowjetischer Vertrag von 1944, I:<br />
393; III: 410 f.<br />
Bekenntnis Frankreichs zum atlanti-<br />
schen Bündnis, II: 293; III: 416; IV:<br />
72 f., 74, 149, 150, 172, 179, 200, 229<br />
Beratung über „europäische Armee",<br />
I: 367, 370 f., 374 f., 394, 442<br />
Bereitstellung amerikanischer Atom-<br />
waffen für die europäischen Partner,<br />
III: 294, 330, 335, 344, 345 f.; IV:<br />
70, 75, 77, 92 f., 103, 151, 170 f., 185,<br />
206 f.<br />
Beschränkung des Militärpotentials<br />
der Bundesrepublik im -, II: 306 f.,<br />
315, 319, 326, 328 ff.<br />
divergierende Interessen der Mit-<br />
gliedstaaten, III: 156, 164, 167, 168,<br />
215, 226, 243, 307, 326, 328, 330, 335;<br />
IV: 16, 20, 45 f., 60, 62 f., 64 f., 70 ff.,<br />
73 ff., 95, 96, 98, 149, 169 f., 181 f.,<br />
200, 222, 227, 229 f.<br />
Dreier-Kollegium, IV: 54, 59<br />
einheitliche Informationspolitik ge-<br />
gen den Kommunismus, III: 98, 101<br />
Einsetzung der „drei Weisen" Mai<br />
1956, III: 141, 143, 163, 166; (deren<br />
Bericht Dezember 1956) III: 250<br />
Forderung auf Gleichberechtigung<br />
im -, II: 312, 314, 316 f., 319, 326,<br />
348, 350; III: 298, 328, 339; IV: 60,<br />
62 f., 63 f., 74, 206, 230<br />
- Forderung nach größeren Vollmach-<br />
ten des Generalsekretärs, III: 245,<br />
336<br />
- Frage der atomaren Bewaffnung der<br />
Bundeswehr, III: 296, 298, 299, 391,<br />
442; IV: 138, 139<br />
- Frage der Heranziehung deutscher<br />
militärischer Experten, I: 453<br />
- Frage des Austritts der Bundesrepu-<br />
blik, III: 310,314,317,480<br />
- Frage einer Verlängerung des Ver-<br />
trages, III: 331 f., 426<br />
- Fünfzehn-Mächte-Konferenz in Paris<br />
Oktober 1954, II: 349, 355 f., 360 f.,<br />
374<br />
- Gefahr eines Austritts Griechenlands,<br />
III: 139<br />
- Geltung für Besatzungsgebiete der<br />
Westmächte in Deutschland, I: 347;<br />
III: 350<br />
- Gemeinsame Luftwaffe, III: 324; IV:<br />
74<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Acheson in<br />
Rhöndorf 9. 4. 1961, IV: 90, 92<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle,<br />
(in Paris 14.5.1960) IV: 45; (in<br />
Rhöndorf 20.5.1961) IV: 101 ff.; (in<br />
Paris 4. 7. 1962) IV: 167 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in<br />
Paris 14. 12. 1957, III: 338<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit den Senato-<br />
ren Fulbright und Green Dezember<br />
1956, III: 244 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
in Bonn 26./27. 8. 1959, IV: 12<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gaillard in<br />
Paris 15. 12. 1957, III: 339 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit General<br />
Gruenther 31. 10. 1956, III: 243<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit General<br />
Norstad 1957, III: 295<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kennedy<br />
12.4. 1961, IV: 92 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Maurice<br />
Picard in Bonn 17. 7. 1958, III: 418 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Norstad und<br />
Spaak am Corner See 1960, IV: 71<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Pinay in<br />
Cadenabbia 16.8.1958, III: 421 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow<br />
13. 12. 1957, III: 348<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Stikker in<br />
Cadenabbia 13.5. 1961, IV: 101
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s und v. Bren-<br />
tanos mit de Gaulle, Debre und Gouve<br />
de Murville in Paris 1. 12. 1959, IV:<br />
15 f.<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s und v. Bren-<br />
tanos mit Faure 16.11.1957, III: 324 ff.<br />
Gespräch v. Brentanos mit Faure, III<br />
330<br />
Gründung und Unterzeichnung, I<br />
167, 443; III: 350<br />
Haltung de Gaulles zum -, III: 414 f.<br />
419, 423, 430 f., 481; IV: 16, 19, 20<br />
45 f., 54 f., 58, 60, 62 f., 63 ff., 66 f.<br />
68, 70, 72 ff., 96, 99, 101 ff., 110 f.<br />
138, 140, 142, 149, 150, 168 ff., 182<br />
200, 205 ff., 228 ff.<br />
Herausnahme der französischen Mit-<br />
telmeerflotte aus demNATO-Befehls-<br />
bereich 15.3.1959, III: 481; IV: 20,<br />
21, 229 f.<br />
Herausnahme der französischen Nord-<br />
atlantik-Flotte aus dem NATO-Be-<br />
fehlsbereich 21.6. 1963, IV: 219, 222,<br />
229 f.<br />
Integration der Streitkräfte, II: 320,<br />
361, 363; III: 324, 331; IV: 54, 63 f.,<br />
72, 74, 75, 102, 229 f.<br />
Kontrolle der Begrenzung des deut-<br />
schen Verteidigungsbeitrages, II:<br />
318 f., 320, 326, 328 ff., 363<br />
Kündigungsmöglichkeit ab 1969, III:<br />
331,336,338,426<br />
Lemnitzer Oberbefehlshaber in Eu-<br />
ropa, IV: 175, 182, 189<br />
Mitspracherecht der Bündnispartner<br />
der USA beim Einsatz taktischer<br />
Atomwaffen, IV: 100<br />
multilaterale Atomstreitmacht (MLF),<br />
IV: 189, 205, 220<br />
nichtunterstellte Streitkräfte auf dem<br />
europäischen Kontinent, II: 317, 363<br />
Notiz <strong>Adenauer</strong>s für die Ratssitzung<br />
vom 9. 12. 1957, III: 334 ff.<br />
notwendiger Ausbau als politisches<br />
und wirtschaftspolitisches Instrument,<br />
I: 443; II: 350; III: 141, 143, 155,<br />
159 f., 163 ff., 213, 220, 221, 245, 250,<br />
280, 319, 320, 324, 328, 333, 336, 342,<br />
343, 344 f., 427, 430, 431, 481; IV: 20,<br />
54, 74, 93 ff.<br />
Polaris-U-Boote, IV: 171<br />
Problem der Beistandspflicht, I: 443;<br />
II: 314, 361 f.; III: 199; IV: 64<br />
Sachregister 325<br />
- Problem der Unterstellung strategi-<br />
scher Kernwaffen unter NATO-Ober-<br />
befehl, III: 295, 330, 335, 336, 391;<br />
IV: 70 f., 74, 93, 149, 169 ff., 205 f.<br />
- Problematik nationaler atomarer Be-<br />
waffnung, III: 292 ff., 298 f., 324, 326,<br />
330, 334, 335 f.; IV: 71, 170 f., 206<br />
- Rede <strong>Adenauer</strong>s auf der Ratstagung<br />
in Paris 16. 12. 1957, III: 343<br />
- Rede Couve de Murvilles vor der<br />
Presse in Paris 25.6. 1958, III: 416 f.<br />
- Rede de Gaulles, (in der Ecole Mili-<br />
taire 3. 11. 1959) IV: 54; (in Grenoble<br />
Oktober 1960) IV: 75 f.<br />
- Rede Dulles' vor der Presse 19.11.<br />
1957, III: 334<br />
- Rede Eisenhowers auf der NATO-<br />
Gipfelkonferenz in Paris Dezember<br />
1957, III: 338<br />
- Risiko Dänemarks bei Beitritt, I: 488<br />
- Rolle General Norstads, IV: 20, 45 f.,<br />
64, 71 f.<br />
- Schreiben Eisenhowers an <strong>Adenauer</strong><br />
30.11.1956, III: 245 ff.<br />
- Schwächung durch Rapacki-Plan, IV:<br />
12<br />
- sowjetische Charakterisierung als<br />
„aggressiver Block", II: 91, 127, 400,<br />
507, 512, 524, 540; III: 101, 348, 356<br />
- sowjetische Forderung nach Auf-<br />
lösung, III: 43 f., 55, 58<br />
- sowjetische Forderung nach Behand-<br />
lung der Frage amerikanischer Stütz-<br />
punkte im Ausland auf der Viermächte-<br />
konferenz, (1951) II: 50 f.; (1953) II:<br />
237; (1955) II: 465<br />
- sowjetisches Beitrittsangebot 31. 3.<br />
1954 und Antwort der Westmächte<br />
7.5. 1954, II: 389 f., 512<br />
- Sowjetvorschlag eines Nichtangriffs-<br />
abkommens mit dem Warschauer Pakt,<br />
111:361; IV: 188,220,231<br />
- ständiger Rat, III: 343, 345, 346<br />
- Standardisierungsagentur in London,<br />
III: 262<br />
- Standing Group (Subkomitee des mi-<br />
litärischen Komitees), II: 315<br />
- Stellung Frankreichs zum Beitritt der<br />
Bundesrepublik, I: 341<br />
- Suezkonflikt, III: 226, 324, 335<br />
- Tagung der Parlamentarier der<br />
NATO-Länder Dezember 1956, III:<br />
244
326 Sachregister<br />
Tagung des Rates in New York, Sep-<br />
tember 1950, I: 374<br />
Tagung des Rates in Brüssel Dezem-<br />
ber 1950, I: 393 f., 396, 398 ff., 402,<br />
442 f., 457; II: 166<br />
Tagung des Rates in Ottawa Septem-<br />
ber 1951, I: 457<br />
Tagung des Rates April 1953, I: 558<br />
Tagung des Rates in Paris Oktober<br />
1954, II: 349, 355 f., 360 f., 374<br />
Tagung des Rates in Paris Dezember<br />
1954, II: 361<br />
Tagung des Rates in Paris Mai 1955,<br />
II: 443<br />
Tagung des Rates in Paris Mai 1956 -<br />
Kommunique, III: 141 ff.<br />
Tagung des Rates in Paris Dezember<br />
1956, III: 206,247, 250<br />
Tagung des Rates in Bonn Mai 1957,<br />
III: 303<br />
Tagung des Rates in Paris Dezember<br />
1957, III: 323, 325, 326, 330, 331, 332,<br />
333 ff., 337 ff., 343 ff., 347, 361, 365<br />
Tagung des Rates in Paris Dezember<br />
1958, III: 459, 479<br />
Tagung des Rates in Paris Dezember<br />
1959, IV: 22<br />
Tagung des Rates Dezember 1960,<br />
IV: 76<br />
Tagung des Rates in Oslo Mai 1961,<br />
IV: 100<br />
Teilnahmestaaten und Aufgaben, I:<br />
443; II: 360<br />
Treffen <strong>Adenauer</strong>s mit Oberbefehls-<br />
haber Eisenhower Juni 1951 und Mai<br />
1952, I: 551<br />
Truppenstatut, II: 320, 358<br />
Übernahme der militärischen Auf-<br />
gaben des Brüsseler Paktes, II: 318,<br />
330<br />
Umwälzung der Verteidigungsstrate-<br />
gie durch Nuklearraketen, III: 292 f.,<br />
324, 325, 333, 334 f., 338; IV: 16,<br />
45 f., 151, 169 ff., 227<br />
und Abrüstung, III: 345, 480; IV:<br />
45 f., 90, 97, 99, 102<br />
und amerikanische Verfassung, III:<br />
199<br />
und Berlin, III: 343, 459; IV: 22, 26,<br />
78, 100<br />
und deutscher Verteidigungsbeitrag,<br />
I: 442 ff.; II: 166 f.r 306 f.; III: 95,<br />
120, 246<br />
- und deutsch-französischer Vertrag<br />
vom 22. 1. 1963, IV: 215<br />
- und Edens „Inspektionsplan" 1955,<br />
III: 36, 40<br />
- und Entspannungspolitik, III: 126,<br />
129, 140 ff., 362<br />
- und europäische Armee, I: 379, 447 f.,<br />
458, 461, 470<br />
- und europäische Integration, III: 21.<br />
169, 260, 350; IV: 63<br />
- und Europäische Politische Union,<br />
IV: 149 f., 193, 194, 195, 196, 215<br />
- und europäisches Sicherheitssystem,<br />
II: 516; III: 41, 44, 61<br />
- und Molotows Sicherheitsplan vom<br />
Februar 1954, II: 252 f.<br />
- und Neutralisierungspläne in Europa,<br />
III: 285, 286, 480; IV: 46<br />
- und Nordafrika (s. dort)<br />
- und Radford-Plan, III: 199, 204,<br />
206 f., 213, 243 f., 246 f.<br />
- und sowjetisches Sicherheitsbedürfnis,<br />
II: 524 ff., 555 f.; 111:34<br />
- und Westeuropäische Union, II: 350,<br />
360 ff.; IV: 156<br />
- und Wiedervereinigung, II: 419 f.,<br />
423, 436, 489, 492, 495, 507, 512; III:<br />
32, 38 f., 42, 55 f., 58, 60, 63, 68, 79,<br />
131, 142,147, 282f., 286f., 343<br />
- und Zypernkonflikt, III: 138, 163,<br />
168, 335<br />
- Unterlegenheit gegenüber der So-<br />
wjetunion auf konventionellem Ge-<br />
biet, IV: 120 f., 169<br />
- Verbindung mit EVG, I: 473, 516,<br />
520 f., 524, 550; II: 92, 100, 167, 291,<br />
301 f.<br />
- Verbot von Rüstungsproduktionen in<br />
strategisch gefährdeten Gebieten, II:<br />
318 ff., 329, 332 ff., 346<br />
- Verdienste Bevins, I: 494<br />
- Verpflichtungen der Bundesrepublik,<br />
III: 162, 165, 166; IV: 93<br />
- Vertragsdauer, II: 329; III: 331, 332<br />
- Verzicht der Bundesrepublik auf Wie-<br />
dervereinigung und territoriale Revi-<br />
sionen durch Gewalt, II: 316, 344,<br />
352<br />
- Verzicht Österreichs auf Beitritt, II:<br />
260 f.<br />
- Vorgeschichte und Aufgaben, III:<br />
141 f., 334<br />
- „Vorwärtsstrategie", II: 262, 324
- Zahl der aktiven Divisionen in Eu-<br />
ropa, III: 152<br />
- Ziel der Friedenserhaltung, II: 522<br />
- Zustimmung des Rates zur Einladung<br />
zur Gipfelkonferenz Mai 1955, II: 441<br />
- Zustimmung zu direkten deutsch-so-<br />
wjetischen Verhandlungen (1957), III:<br />
344<br />
Nordbukowina, Annexion durch die So-<br />
wjetunion 1940, I: 18<br />
Nordkorea - sowjetischer Satelliten-<br />
staat, I: 375<br />
Nord-Rheinprovinz, Provinzialrat s.<br />
dort<br />
Nordrhein-Westfalen, I: 134, 204, 208<br />
- Bruch der Koalition zwischen CDU<br />
und FDP, III: 106 f.<br />
- Demontage gemäß Potsdamer Be-<br />
schlüssen, I: 68<br />
- Gründung des Landes -, I: 69, 98 ff.<br />
- Koalitionsregierung SPD/FDP, III:<br />
106<br />
- notwendige Zusammenarbeit mit west-<br />
lichen Nachbarn, I: 100<br />
- Rückwirkung der Gründung auf das<br />
Verhältnis zu Frankreich, I: 100 f.<br />
- Staatsbesuch de Gaulles September<br />
1962, IV: 181<br />
Nordwestdeutscher Rundfunk (NWDR),<br />
III: 65<br />
Norwegen - Frage des Beitritts zur<br />
EWG, IV: 110, 162, 172,209<br />
- Haltung zur Behandlung der Wieder-<br />
vereinigungsfrage vor den UN, III:<br />
236<br />
- Teilnahme an der Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 11, 13<br />
Notstandsbefugnisse der Alliierten, I:<br />
147, 149, 464, 483, 542<br />
Notstandsgesetzgebung - keine Wieder-<br />
holung des Art. 48 der Weimarer Ver-<br />
fassung, II: 359<br />
- Rechte des Bundespräsidenten, III:<br />
506<br />
- Voraussetzung für Aufhebung der<br />
alliierten Vorbehaltsrechte aus dem<br />
Deutschlandvertrag, II: 359<br />
NSDAP s. Nationalsozialistische Deut-<br />
sche Arbeiter-Partei<br />
Nürnberger Gesetze, II: 157<br />
Nürnberger Urteil, I: 126<br />
NWDR s. Nordwestdeutscher Rundfunk<br />
Sachregister 327<br />
OAS s. Organisation der amerikanischen<br />
Staaten<br />
Oberbefehlshaber - alliierte, im Kon-<br />
trollrat, I: 85<br />
- alliierte, Zuständigkeit für Berlin, I:<br />
178<br />
- westalliierte, Verhältnis zu den Ho-<br />
hen Kommissaren, I: 169<br />
- westalliierte, Vertretung ihrer Besat-<br />
zungszonen in der OEEC, III: 15<br />
Oberbürgermeister von Köln (<strong>Adenauer</strong>)<br />
I: 27, 28, 30, 31, 37, 43, 61, 530, 586;<br />
II: 158, 498<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Entlassung als -, (1933)<br />
I: 22, 65; II: 157; (1945) I: 36 ff.,<br />
65<br />
- Einsetzung <strong>Adenauer</strong>s durch die Ame-<br />
rikaner 1945, I: 19ff., 65<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Differenzen mit der brit.<br />
Militärregierung, I: 34 ff.<br />
Oberkommando der Wehrmacht (OKW)<br />
I: 17, 84<br />
Oberpräsident(en) - der britischen Be-<br />
satzungszone,, I: 64<br />
- der Nord-Rheinprovinz, I: 64, 194,<br />
195, 196<br />
- der Provinz Hannover, I: 64, 65<br />
- Sitz im Zonenbeirat, I: 64<br />
Oberster Sowjet, Sitzung 3.-9.2.1955,<br />
II: 437<br />
„Observer", I: 72; II: 323<br />
Oder-Neiße-Linie, I: 76, 382; II: 56;<br />
III: 172<br />
- Befürwortung einer Anerkennung<br />
durch Gaitskell, IV: 116<br />
- französische Erklärungen zur-, IV: 18<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Churchill<br />
, 4.12.1951,1:508<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
2. 12. 1959, IV: 18<br />
- Grund der Anlehnung Polens an die<br />
Sowjetunion, III: 230<br />
- keine Anerkennung durch Aufnahme<br />
diplomatischer Beziehungen zur So-<br />
wjetunion, II: 549<br />
- keine Anerkennung durch Beitritt der<br />
Bundesrepublik zum Europarat, 1:339 f.<br />
- Memorandum der Bundesregierung<br />
29.5.1953, II: 218<br />
- polnische Verwaltungsgrenze gemäß<br />
Potsdamer Abkommen, I: 86 f.<br />
- Preis für die deutsche Wiedervereini-<br />
gung, III: 286
328 Sachregister<br />
- Regelung im Friedensvertrag, I: 508,<br />
514; II: 74; IV: 18<br />
- Saarstatut vom 23. 10. 1954 als Prä-<br />
judiz zur Lösung des Problems der -,<br />
II: 378 f., 425,428<br />
- Verzicht auf gewaltsame Revision,<br />
III: 467, 468<br />
- Vier Thesen zur -, III: 468<br />
Oebisfelde, Eisenbahnlinie nach Berlin,<br />
III: 90<br />
OECD S.Organisation für die wirtschaft-<br />
liche Zusammenarbeit u. Entwicklung<br />
OEEC s. Organisation für europäische<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
Ölversorgung - Gefährdung durch Nah-<br />
ost-Krise, III: 133, 134, 167, 217, 227,<br />
228<br />
Österreich - Abzug der Besatzungstrup-<br />
pen, II: 437, 525<br />
- Angebot völliger Neutralität an die<br />
Sowjetunion, II: 255, 260<br />
- „bewaffnete Neutralität", II: 441 f.,<br />
444; III: 314,378<br />
- Dulles' Folgerungen aus dem sowje-<br />
tischen Einlenken in der österreich-<br />
frage, II: 457 ff., 473, 481 f., 491<br />
- Folgen der Zerstörung der österr.-Un-<br />
gar. Monarchie, I: 497 f.<br />
- Normalisierung des Verhältnisses zu<br />
den Besatzungsmächten als Vorbild für<br />
Deutschland, I: 572<br />
- sowjetische Forderung der Besetzung<br />
bis zum Abschluß eines Friedensver-<br />
trages mit Deutschland, II: 255, 258,<br />
260<br />
- sowjetisches Einverständnis mit dem<br />
Staatsvertrag unabhängig von der<br />
Deutschlandfrage, II: 437<br />
- Status als Vorbild für die DDR? III:<br />
377 f., 379, 384, 395<br />
- Teilnahme an Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 11, 13<br />
- Unterzeichnung des Staatsvertrages<br />
15. 5. 1955, II: 441, 442 f., 443, 458<br />
- Verhältnis zur EWG, 111:523; IV: 134<br />
- Verhandlungen über den Staatsvertrag,<br />
I: 131, 570; II: 51, 93, 228, 244, 245,<br />
254 f., 258, 390 f., 392 f., 441 f.; 111:478<br />
OKW s. Oberkommando der Wehr-<br />
macht<br />
Olympische Spiele in Berlin 1936,11:515<br />
Opposition - außerparlamentarische, I:<br />
226; II: 195, 419, 420ff.<br />
- Notwendigkeit in der parlamentari-<br />
schen Demokratie, 1:226 f., 231; 11:195<br />
Organisation der amerikanischen Staa-<br />
ten (Organization of American Sta-<br />
tes = OAS) - Resolution von Cara-<br />
cas 1953, III: 168<br />
Organisation für die wirtschaftliche Zu-<br />
sammenarbeit und Entwicklung (Or-<br />
ganization for Economic Cooperation<br />
and Development = OECD) - Grün-<br />
dung als Nachfolgeorganisation der<br />
OEEC, IV: 29,30, 78, 116<br />
Organisation für europäische wirtschaft-<br />
liche Zusammenarbeit (Organization<br />
for European Economic Cooperation<br />
= OEEC) - Beteiligung Englands, I:<br />
498 f.<br />
- durch Frankreich verursachte Schwie-<br />
rigkeiten, IV: 54<br />
- Entwicklungshilfe und -, IV: 29<br />
- erfolgreiche Arbeit unter dem Druck<br />
sowjetischer Gefahr 1948-53, III: 221<br />
- Erhard über Rückwirkung einer Re-<br />
gierung de Gaulle (Mai 1958), III: 518<br />
- Frage der internationalen Kontrolle<br />
der westeuropäischen Stahlproduktion,<br />
I: 278<br />
- Frage des Verbleibens der Bundes-<br />
republik bei Annahme des sowjeti-<br />
schen Friedensvertragsentwurfs vom<br />
10.1. 1959, III: 465<br />
- Gründung in Paris 16. 4. 1948, III: 15<br />
- Mitwirkung bei der Schaffung des<br />
europäischen Marktes, III: 29<br />
- Reorganisation unter Einschluß der<br />
USA u. Kanadas 1960, IV: 29, 30, 78,<br />
116<br />
- Teilnahme der Bundesrepublik, I:<br />
283 f., 465 f.; III: 465<br />
- ungenügender Rahmen für politische<br />
Integration Europas, III: 254, 257<br />
- Verhältnis zur EWG, III: 256, 258,<br />
270, 518 f.<br />
- Wirtschaftsbeziehungen zu Berlin, I:<br />
334<br />
Osteuropa - Ablehnung der Wiederher-<br />
stellung des Status quo ante durch<br />
George F. Kennan, III: 146<br />
- Beteiligung am Marshall-Plan, 1:117 ff.<br />
- Dulles' „Politik der Befreiung", II:<br />
458 f., 482 f.; III: 167, 233<br />
- Einbeziehung in Neutralisierungs-<br />
pläne, II: 443; III: 79, 285ff.
- Kennzeichnung-<strong>Adenauer</strong>s als „Hitler-<br />
mann" in -, III: 382, 384<br />
- Raketenabschußbasen in den Satelli-<br />
tenstaaten, III: 335<br />
- Rückwirkungen des Ungarnaufstan-<br />
des auf-III: 233,291,367<br />
- Stärke der Streitkräfte der Satelliten-<br />
staaten, III: 152<br />
- Trennung von Westeuropa und So-<br />
wjetisierung, I: 39, 92, 96; III: 231<br />
- wachsende Selbständigkeit der sowje-<br />
tischen Satellitenstaaten, II: 124; III:<br />
145 f., 167, 229, 237, 240, 242, 279,<br />
280, 412, 414; IV: 203, 227<br />
- wirtschaftliche Schwierigkeiten, III:<br />
357<br />
- Ziel der Errichtung demokratischer<br />
Staaten gemäß den Vereinbarungen<br />
von Teheran und Jalta, I: 89<br />
Ostgalizien, Annexion durch die Sowjet-<br />
union 1939, I: 90<br />
Ostpreußen - teilweise Abtretung an<br />
die Sowjetunion, I: 86f.; II: 18; III:<br />
350<br />
- teilweise Unterstellung unter polnische<br />
Verwaltung, I: 87<br />
Oströmisches Reich, III: 183, 186<br />
Ost-West-Handel s. unter Handel<br />
Oxford - Besuch <strong>Adenauer</strong>s Dezem-<br />
ber 1951, 1:510 f.<br />
Pakistan - Rückwirkung eines englischen<br />
Beitritts zur EWG auf den Handel,<br />
IV: 155<br />
Palais Marbre Rose, II: 48, 93, 239, 246<br />
Palais Schaumburg, III: 94, 180, 471<br />
- Flaggenhissung zur Souveränitäts-<br />
erklärung 5. 5. 1955, II: 432 f.<br />
- Tagung des Wahlmännergremiums<br />
der CDU/CSU 7.4.1959, III: 509ff.<br />
Panslawismus - als Komponente der so-<br />
wjetischen Politik neben Kommunis-<br />
mus, II: 201; III: 110, 183, 186, 188,<br />
189<br />
Paris - Besuche <strong>Adenauer</strong>s u. a. Staats-<br />
männer s. unter Frankreich<br />
- „europäische Bundeshauptstadt", III:<br />
24<br />
„Parisien liber6", I: 260<br />
Parlamentarischer Rat, I: 224; III: 65<br />
- Annahme des endgültigen Grund-<br />
gesetz-Entwurfs, I: 172<br />
- Aufgaben, I: 149<br />
Sachregister 329<br />
- Auseinandersetzung über Kultur- und<br />
Ehefragen, I: 216 f.<br />
- Berliner Delegierte im -, I: 151, 180<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit den Mi-<br />
litärgouverneuren in Frankfurt 16./<br />
17. 12.1948, I: 160f.<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit Robert-<br />
son in Bad Homburg 17. 11. 1948, I:<br />
156 f.<br />
- Besprechung mit den Militärgouver-<br />
neuren 14.4. 1949, I: 170<br />
- Eröffnungssitzung in Bonn 1.9. 1948,<br />
I: 151 f.<br />
- Fachausschüsse, I: 154<br />
- Fertigstellung des 1. Grundgesetz-<br />
Entwurfs, I: 164<br />
- „Frankfurter-Affäre", I: 159ff.<br />
- Hauptausschuß, 1:153,163,165; III: 74<br />
- Problem der Erzwingung von Neu-<br />
wahlen nach dem Grundgesetz, I: 384<br />
- Problem der Finanzhoheit Bund -<br />
Länder, I: 155f., 165, 167<br />
- Problem des Verhältnisses Bund -<br />
Länder, I: 154 ff.<br />
- Note der Militärgouverneure, (5.4.<br />
1949) 1:168; (22.4.1949) I: 171,218ff.<br />
- Überlegungen Heuss' zur Grund-<br />
gesetzänderung, III: 487<br />
- und Besatzungsstatut, I: 150f., 153<br />
- und Wiederbewaffnung, II: 171 f.<br />
- Unterredung der SPD-Vertreter mit<br />
dem Leiter des brit. Verbindungs-<br />
stabes 14.4. 1949, I: 218 ff.<br />
- Verabschiedung des Wahlgesetzes<br />
vom 15.6. 1949, I: 174; III: 73 f., 106<br />
- Vorgeschichte, I: 146 ff.<br />
- Wahl <strong>Adenauer</strong>s zum Präsidenten, I:<br />
152<br />
- Wahl der vorläufigen Bundeshaupt-<br />
stadt, I: 173 f.<br />
- Würdigung seiner Arbeit, I: 176; II:<br />
164, 434<br />
- Zusammensetzung, I: 150 f.<br />
Parlamentarische Versammlung - euro-<br />
päische Kontrollinstanz, I: 534 f.<br />
Parlamentarismus - Grundprinzipien,<br />
I: 226; II: 419; III: 102<br />
- und Sozialismus, III: Ulf.<br />
„Parole Board" s. unter Kriegsver-<br />
brechen<br />
Partei(en) - Ablehnung des Potsdamer<br />
Abkommens als Ausgangspunkt für<br />
Friedensverhandlungen, II: 215
330 Sachregister<br />
Aufklärung über den Kommunismus,<br />
III: 95<br />
Auswirkung der Kritik an Besatzungs-<br />
mächten, I: 264<br />
Bekenntnis zum Westen, I: 421<br />
Betätigungsfreiheit bei gesamtdeut-<br />
schen Wahlen, II: 22 f., 53 f., 57 f., 61,<br />
228,249,401; 111:53<br />
Beurteilung des Grotewohl-Briefes<br />
vom 30. 11. 1950, II: 39<br />
Blockbildung in der Sowjetzone, II:<br />
28 f., 386<br />
Charakter von Klassenparteien, III:<br />
318<br />
der "kleinen Landwirte in Ungarn,<br />
III: 232<br />
Elemente des Friedens in der Bundes-<br />
republik, III: 383<br />
Entstehung einer neuen nationalisti-<br />
schen-, II: 75<br />
Entwicklung im Frankreich de Gaul-<br />
les, III: 419; IV: 161<br />
Forderung nach Beseitigung der alli-<br />
ierten Kontrolle für Kohle und Stahl,<br />
I: 487<br />
Gefährdung der parlamentarischen<br />
Demokratie durch rechtsradikale -,<br />
II: 195<br />
Haltung der französischen - zur Eini-<br />
gung Europas, III: 23<br />
- Haltung der sozialistischen - zur<br />
EWG, IV: 134<br />
Haltung zum Beitritt der Bundesre-<br />
publik in den Europarat, I: 297, 318,<br />
323<br />
■ Haltung zum deutschen Verteidigungs-<br />
beitrag, I: 383 f., 386 f.<br />
Haltung zum Wahlsystem in der Bun-<br />
desrepublik, III: 73 ff.<br />
- Haltung zur Errichtung einer Bun-<br />
despolizei, I: 360 f.<br />
im Rheinischen Provinzialrat, I: 194 ff.<br />
• im Saargebiet, II: 368, 376, 379<br />
■ in der Sowjetzone, I: 95; II: 15, 28f.,<br />
386<br />
kommunistische, als Stoßtrupps der<br />
Sowjetunion u. internationaler Span-<br />
nungsfaktor, II: 462, 478<br />
- Lockerung des Lizenzierungssystems,<br />
I: 214<br />
mit demokratischen Prinzipien als<br />
Wahlsieger in den westlichen Besat-<br />
zungszonen, I: 503<br />
- Mitgliedschaft von Juden in einer<br />
christlichen - I: 52<br />
- Neubildung, I: 48ff.; II: 28f.<br />
- Notwendigkeit der Gründung einer<br />
gemeinsamen christlichen - beider<br />
Konfessionen, I: 49ff., 54<br />
- notwendige Existenz einer liberalen -,<br />
III: 65<br />
- Problem der Mitwirkung an der<br />
Außenpolitik, I: 528ff.<br />
- Sitze im Bundestag 1949, I: 223<br />
- Sitze im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag 1946, I: 198<br />
- Splitterparteien und Versagen der<br />
Weimarer Demokratie, III: 74<br />
- starke kommunistische - in Frank-<br />
reich und Italien, I: 348,471,472,496;<br />
II: 21, 65, 445, 446; III: 228, 317,<br />
397; IV: 103, 168<br />
- Stellung in einem wiedervereinigten<br />
Deutschland, II: 68, 72<br />
- Stellungnahme für das Grundgesetz,<br />
I: 158; II: 163, 164<br />
- Stellungnahme gegen Demontagen, I:<br />
122, 248<br />
- Stellungnahme zu <strong>Adenauer</strong>s Regie-<br />
rungserklärung vom 27. 9. 1951 bez.<br />
Wiedergutmachung an Israel, II: 136<br />
- Tagung der kommunistischen - in<br />
Moskau 14.-16. 11. 1957, III: 333, 348<br />
- und Kriegsgefangenenfrage, I: 111;<br />
II: 539<br />
- und Wiederbewaffnung, II: 171<br />
- und Wiedervereinigung, II: 168<br />
- Versagen in der Weimarer Republik,<br />
I: 50f.<br />
- Versuch einer gemeinsamen Stellung-<br />
nahme zu den Londoner Empfehlun-<br />
gen, I: 141 ff.<br />
- Vertreter im Zonenbeirat, I: 64<br />
- Wahlverfahren in der brit. Zone<br />
1946, I: 79<br />
- Zwei-Parteien-System und Kontinui-<br />
tät der Außenpolitik in England, III:<br />
261<br />
Patente - Deutschland nicht Mitglied<br />
der Patent-Union (1949), I: 186<br />
- Rückgabe deutscher -, I: 577<br />
- Schutz der neuen deutschen - I: 186,<br />
191<br />
- Verwertung der deutschen - durch die<br />
Alliierten, I: 185, 191, 577<br />
Paulskirche (Frankfurter) - Kundgebung
der außerparlamentarischen Opposi-<br />
tion in der - 29. 1. 1955, II: 413, 420<br />
- Rede John F. Kennedys in der - Juni<br />
1963, IV: 222 f.<br />
Pazifischer Sicherheitspakt zwischen<br />
Australien, Neuseeland und den Ver-<br />
einigten Staaten (ANZUS), I: 513<br />
Pentagon, II: 524<br />
„Perpetuum mobile", russisches -, IV: 97<br />
Persien -Anwachsen des Kommunismus,<br />
II: 169<br />
- sowjetische Politik gegenüber -, I: 92,<br />
112<br />
Petersberg (Sitz d. Hohen Kommission)<br />
Besprechungen <strong>Adenauer</strong>s mit den<br />
Hohen Kommissaren s. dort<br />
- Vorstellung des ersten Bundeskabi-<br />
netts vor den Hohen Kommissaren<br />
auf dem-21. 9. 1949, I: 233 ff.<br />
Petersberger Abkommen - Beitritt der<br />
Bundesrepublik zum Europarat, I:<br />
319, 322, 325<br />
- Bundestagsdebatte 24./25. 11. 1949, I:<br />
284<br />
- Erweiterung der deutschen Selbstbe-<br />
stimmung durch das -, II: 164<br />
- Formulierung des -s, I: 282<br />
- Gültigkeitsdauer, I: 293<br />
- keine Ratifizierung durch die gesetz-<br />
gebenden Körperschaften der beteilig-<br />
ten Staaten, I: 285<br />
- Kommunique über das -, I: 282<br />
- Pressekonferenz der Hohen Kommis-<br />
sion 25. 11.1949, I: 293f.<br />
- Vorgeschichte, I: 273 ff.<br />
- Zeitpunkt der Veröffentlichung, 1:275<br />
Philippinen - kommunistische Fünfte<br />
Kolonne, II: 169<br />
Planwirtschaft - Auseinandersetzung um<br />
die -, I: 201 f., 205 ff., 222, 224, 229<br />
- Bestehen in Deutschland seit 1934/35,<br />
I: 208<br />
„Pleven-Plan u (siehe auch europäische<br />
Armee, Europäische Verteidigungs-<br />
gemeinschaft), I: 375<br />
- Bedenken von deutscher Seite, I: 381 f.<br />
- Beitrag zur Integration Europas, I:<br />
381<br />
- ergänzende Erklärung Francois-Pon-<br />
cets 7. 11.1950, I: 380 f.<br />
- grundsätzliche Billigung durch fran-<br />
zösische Nationalversammlung, I: 375,<br />
392<br />
Sachregister 331<br />
- Pressekonferenz Be>ards zum - 26. 1.<br />
1951, I: 444 f.<br />
- Regierungserklärung Plevens 24. 10.<br />
1950, I: 379 ff.<br />
- Stärke nationaler Grundeinheiten im -,<br />
I: 460 f.<br />
- Verbindung zumSchuman-Plan, 1:444<br />
- Verhältnis zum „Spofford-Plan", I:<br />
394, 442<br />
Polaris-Raketen, IV: 52,171,202,204,205<br />
Polen, I: 188<br />
- Angst vor deutscher Invasion, III: 194<br />
- Auseinandersetzung zwischen den<br />
Westmächten und der Sowjetunion<br />
um eine demokratische Ordnung in -,<br />
I: 89, 93, 114; II: 16<br />
- „Befreiungskomitee", I: 91<br />
- deutsch-polnischer Handelsvertrag<br />
7. 3. 1963, IV: 216<br />
- Gebietsabtretungen an die Sowjet-<br />
union, I: 39; II: 18; III: 350<br />
- historisches Beispiel für erfolgreiches<br />
Unabhängigkeitsstreben, III: 371, 379<br />
- innere Entwicklung im Zuge der Ent-<br />
stalinisierung, III: 229f., 242, 366 f.<br />
- innere Widerstandskräfte gegen die<br />
Sowjetunion, II: 124, 210; III: 229 f.,<br />
240, 242<br />
- Politik der Londoner Exilregierung<br />
gegenüber der Sowjetunion, I: 90 ff.<br />
- Regime Gomulkas, III: 229 f., 242<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 98,194,<br />
375; II: 20, 261, 410; III: 350<br />
- Sowjetvorschlag einer späteren Auf-<br />
nahme in europ. kollektives Sicher-<br />
heitssystem, III: 44<br />
- Stellungnahme zum Marshall-Plan, I:<br />
119<br />
- „Union Polnischer Patrioten", I: 91<br />
- Unterstellung deutscher Gebiete unter<br />
polnische Verwaltung, I: 86<br />
- Vertreibungen aus -, I: 186<br />
Politik - des „alles oder nichts 4 *, I: 535;<br />
II: 164, 166; III: 26, 30, 272<br />
- des Noncommitment, III: 179 f., 195<br />
- und Gewissen, III: 297<br />
„Politik der Befreiung" - Aufstand vom<br />
17.6.1953, 11:221<br />
- in Osteuropa, II: 458 f., 482 f.; III: 167<br />
- und Ungarnaufstand 1956, III: 233<br />
Politik der Eindämmung (containment<br />
policy) - Rettung der Türkei durch -<br />
1947, II: 20
332 Sachregister<br />
- Verdienste George F. Kennans, III:<br />
144<br />
„Politik der Stärke" gegenüber der So-<br />
wjetunion, I: 382 f., 384 f., 389, 471,<br />
474, 536, 560, 561, 562 f., 569 f., 573,<br />
584, 587; II: 63, 65, 107, 124 f., 211,<br />
231, 261 f., 267, 268 f., 383, 387 f.,<br />
397 ff., 422, 435, 443, 553, 554; III: 96,<br />
113 f., 140, 142, 155, 205, 241, 243,<br />
244, 280 f., 301, 310 f., 315, 319, 345,<br />
346, 350, 462, 472; IV: 32, 97, 98, 99,<br />
102, 229<br />
- Ablehnung durch die SPD, II: 89,<br />
397 f.; III: 63, 77<br />
- Bemerkung Chruschtschows zur -, II:<br />
511<br />
- Bemerkung Mikojans zur -, III: 386 f.<br />
- Beurteilung durch Dulles, II: 443,<br />
458ff., 481 f., 494; III: 160, 338, 472,<br />
477<br />
- Erklärung <strong>Adenauer</strong>s in Moskau, II:<br />
508 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
(in Rhöndorf 20.5, 1961) IV: 102; (in<br />
Paris 9. 12. 1961) IV: 122 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kennan in<br />
Bonn, II: 124<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kennedy<br />
12.4.1961, IV: 97,98, 99<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow<br />
21.11.1958, 111:453<br />
- Stellungnahme Bulganins, II: 506<br />
- und Entspannungspolitik s. dort<br />
„Politika" (Belgrader Zeitung), II: 426<br />
Polizei - Auflösung militärischer Ver-<br />
bände als Voraussetzung der Wieder-<br />
vereinigung, II: 23<br />
- Frage der Errichtung einer Bundes-<br />
polizei s. dort<br />
- Notwendigkeit der Verstärkung, I:<br />
347, 349, 351, 357, 367, 372, 379, 455<br />
- Problem der Kampfbereitschaft bei<br />
Angriff durch Volkspolizei, I: 352 f.<br />
- sowjetischer Vorschlag der Beibehal-<br />
tung von getrennten Einheiten in Ost-<br />
und Westdeutschland während der<br />
Phase der Wiedervereinigung, II: 250f.<br />
- sowjetischer Vorschlag der internatio-<br />
nalen Kontrolle in beiden Teilen<br />
Deutschlands, II: 465<br />
- sowjetischer Vorschlag einer zahlen-<br />
mäßigen Beschränkung vor Abschluß<br />
des Friedensvertrages, II: 391<br />
- völlige Waffenlosigkeit (1952), 1:526<br />
Port Arthur, Rückzug der Sowjettrup-<br />
pen aus -, II: 525<br />
Portugal - Differenzen mit den USA<br />
wegen Angola, IV: 96<br />
- Teilnahme am geplanten „Europäi-<br />
schen Staatenbund-Rat" Pinays, III: 25<br />
- Teilnahme an der Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 11, 13<br />
Potsdamer Abkommen 2. 8. 1945, 11:475<br />
- Austreibung der Deutschen, I: 76, 186<br />
- Demontagen, I: 68<br />
- Frage der deutschen Grenzen, I: 295;<br />
II: 68, 72, 74, 76f., 81, 95, 102, 107,<br />
Ulf., 170, 215f.; III: 461<br />
- geforderte Einstimmigkeit bei Kon-<br />
trollratsbeschlüssen, I: 125<br />
- geplante Behandlung Deutschlands als<br />
wirtschaftliche Einheit, I: 93, 125; II:<br />
16 f., 92; III: 31<br />
- sowjetische Behauptung der Nichter-<br />
füllung durch die Westmächte 10. 11.<br />
1958, III: 447, 449<br />
- sowjetischer Versuch einer Wieder-<br />
belebung, (auf der „Pariser Vorkon-<br />
ferenz" 1951) II: 50 f.; (in San Fran-<br />
cisco Juni 1955) II: 466<br />
- und Berlin, III: 447, 479<br />
- und deutsche Wiederbewaffnung, I:<br />
375, 392 f.; II: 32,67<br />
- und Deutschlandvertrag, II: 99, 126<br />
- und EVG, II: 290<br />
- und Friedensvertrag, I: 562; II: 67,<br />
215; III: 461<br />
- und Prager Beschlüsse (s. auch dort),<br />
11:34<br />
- und Saargebiet (s. auch dort), I: 295;<br />
II: 366<br />
- und Wiedervereinigung, II: 213; III:<br />
31, 61 f.<br />
- Verhinderung der Durchführung sei-<br />
tens der Sowjetunion, I: 94; II: 16,<br />
92; III: 31<br />
- „Verwirklichung" als Mittel der So-<br />
wjetisierung Gesamtdeutschlands, II:<br />
249<br />
- Zulassung politischer Parteien, I: 48<br />
Potsdamer Konferenz Juli/August 1945,<br />
I: 63, 85 ff.; II: 16; 111:31<br />
- Kommunique^ I: 85 ff.<br />
Prager Beschlüsse 21.10.1950, II: 26 f., 32<br />
- Forderung nach Durchführung in So-<br />
wjetnote vom 3.11.1950, 1:377; II: 32
- Stellungnahme <strong>Adenauer</strong>s zu-, I: 378;<br />
II: 34 f.<br />
- und Potsdamer Abkommen, II: 34<br />
Prawda, II: 212, 214, 227, 552; III: 438,<br />
457; IV: 219<br />
„Pressa" (Presseausstellung in Köln), I:<br />
42<br />
Presse s. Zeitungen<br />
Preußen - Churchills Ansicht über die -,<br />
I: 509<br />
- Frage der Wiederherstellung-s, I: 99,<br />
103<br />
Preußischer Staatsrat, <strong>Adenauer</strong> Präsi-<br />
dent 1920-33, I: 51, 152, 154<br />
Princeton-Universität - Verleihung der<br />
Ehrendoktorwürde an <strong>Adenauer</strong> 1960,<br />
IV: 30<br />
Provinziallandtag(e) in der britischen<br />
Besatzungszone, I: 79 ff.<br />
- in der Nord-Rheinprovinz, I: 196,<br />
198 ff.<br />
Provinzialrat - der Nord-Rheinprovinz<br />
(„Rheinischer Provinzialrat), I: 194<br />
- in Westfalen, I: 196<br />
Provinzialräte, Bildung in der briti-<br />
schen Besatzungszone, I: 64, 79<br />
Pusan, I: 346, 355<br />
Putilow-Werke, II: 451<br />
Quäker - These von der Koexistenz, I:<br />
407, 409<br />
Quai d'Orsay - Paraphierung des<br />
Deutschlandvertrags („DachVertrags")<br />
im-22. 11.1951, I: 515<br />
- Tagungsort der Montan-Union-Kon-<br />
ferenz April 1951, I: 439,440<br />
Quemoy, II: 438; III: 430, 437, 479<br />
Radar - westlicher Vorschlag der Stütz-<br />
punktverteilung in Mittel- und Ost-<br />
europa, III: 40<br />
Radford-Plan 1956, III: 197 ff.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Bedenken gegen den -,<br />
III: 198, 202 ff., 212, 244 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Allen Dulles,<br />
III: 211 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit den Senato-<br />
ren Fulbright und Green Dezember<br />
1956, III: 244 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gaitskell in<br />
Bonn 19.9. 1956, III: 221<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Hoyer-Mil-<br />
lar 20. 7. 1956, III: 198<br />
Sachregister 333<br />
- Gespräche Heusingers mit amerikani-<br />
schen Militärs 1956, III: 206, 211 f.<br />
- Konsequenzen für die Bundesrepublik,<br />
III: 200 ff.<br />
- psychologisch-politische Folgen in der<br />
Bundesrepublik, III: 199<br />
- Rede Eisenhowers vor der Presse<br />
8. 8. 1956, III: 209<br />
- und Nordatlantikpakt, III: 199, 204,<br />
206 f., 213, 243 f., 246 f.<br />
- und Verteidigungsbeitrag, III: 210f.,<br />
212 f.<br />
- Wirkung des Suezkonflikts auf den -,<br />
III: 228<br />
Rambouillet, Schloß (Ort der Begeg-<br />
nung de Gaulies mit <strong>Adenauer</strong> u. a.<br />
Staatsmännern), IV: 27, 53, 54 ff., 59,<br />
67, 70, 78, 80, 82, 88, 188, 204, 205, 231<br />
Rapacki-Plan - Diskussion in den USA,<br />
III: 337<br />
- Erklärung Wilsons in Moskau Juni<br />
1963, IV: 218<br />
-polnisches Memorandum 14.2.1958,<br />
III: 363 f.<br />
- Rede v. Brentanos im Bundestag<br />
23.1.1958, III: 362f.<br />
- Schwächung der NATO durch den -,<br />
III: 480; IV: 12<br />
- Vorschlag Rapackis in der Vollver-<br />
sammlung der UN 2. 10. 1957, III:<br />
333, 361 f., 480<br />
Rapallo-Politik - Ablehnung durch<br />
<strong>Adenauer</strong>, I: 501 f.; II: 310, 553<br />
- Verhinderung durch die EVG, II: 290<br />
Realismus, politischer - entscheidende<br />
Bedeutung, II: 196, 421; III: 30, 195<br />
- schwache Seite der Deutschen, I: 554<br />
Recht - Angleichung der Vorschriften<br />
in der EWG, III: 268<br />
- Aufgabe der Vereinheitlichung 1949,<br />
I: 237 f.<br />
- auf Heimat, III: 467, 468<br />
Rechtsausschuß des Bundestages, III: 108<br />
Rechtsradikalismus - Gefahr des An-<br />
wachsens, I: 452 f.<br />
- Unterdrückung des -, I: 241, 501, 509;<br />
II: 435<br />
Rede(n)<br />
- Achesons, <strong>Adenauer</strong>s, Edens und Schu-<br />
mans in Paris 22. 11. 1951, I: 515 f.<br />
Achesons in Cleveland 8.5.1947, 1:114 ff.<br />
<strong>Adenauer</strong>s auf dem Katholikentag 1922,<br />
I: 50
334 Sachregister<br />
auf der ersten Sitzung der Kölner<br />
Stadtverordnetenversammlung 1. 10.<br />
1945, I: 31 ff.<br />
gegen Demontagen 17. 10. 1947, 1:122<br />
im Zonenbeirat 24. 11. 1947, I: 126<br />
als Präsident des Parlamentarischen<br />
Rats bei dessen Eröffnung 1.9.1948,<br />
I: 152<br />
in Bern 23. 3. 1949, I: 182 ff.<br />
bei Unterzeichnung des Grundgeset-<br />
zes 23. 5. 1949, I: 175 f.<br />
in Heidelberg 21. 7. 1949, I: 219<br />
über Regierungsprogramm auf dem<br />
Petersberg 21. 9. 1949, I: 234 f.<br />
zur Demontagepolitik im Bundestag<br />
30.9. 1949, I: 247 ff.<br />
vor der Hohen Kommission 16.5.1950,<br />
I: 335<br />
bei der Foreign Press Association in<br />
London 8. 12. 1951, I: 504<br />
im Bundestag 3. 12. 1952, II: 178 f.<br />
in New York 6. 4. 1953, I: 566<br />
in Washington 7. 4. 1953, I: 568<br />
vor dem National Press Club 8.4.<br />
1953, I: 583 ff.<br />
vor dem Außenpolit. Ausschuß des<br />
amerikan. Senats 9.4.1953, I: 586 f.<br />
im Bundestag 25. 2. 1954, II: 284<br />
vor dem Palais Schaumburg 5. 5.<br />
1955, II: 432 f.<br />
in Moskau 9.9. 1955, II: 501 f.<br />
auf den „Grandes Conferences Catho-<br />
liques" in Brüssel 25.9.1956, III: 223 f.<br />
- auf der Ratstagung in Paris 16. 12.<br />
1957, III: 343<br />
• vor dem Wahlmännergremium der<br />
CDU/CSU 7. 4. 1959, III: 500 ff.<br />
zu seiner Kandidatur für das Amt<br />
des Bundespräsidenten 7.4. 1959, III:<br />
512 ff.<br />
• zu seiner Kandidatur für das Amt des<br />
Bundespräsidenten 8.4.1959, III: 514 f.<br />
• vor dem Berliner Abgeordnetenhaus<br />
11. 1. 1960, IV: 29<br />
vor der Auslandspresse in Bonn 10.11.<br />
1960, IV: 77<br />
- im Bundestag 17.1. 1962, IV: 134<br />
im Fernsehen anläßlich der Unter-<br />
zeichnung des deutsch-französischen<br />
Vertrages 23. 1. 1963, IV: 211 ff.<br />
- anläßlich des ersten Jahrestages des<br />
deutsch-französischen Vertrages 14. 1.<br />
1964, IV: 235 ff.<br />
Arndts im Bundestag 24. 11. 1949, 1:285<br />
Attlees im Unterhaus 26. 6. 1950, I: 491<br />
- im Unterhaus 12. 5. 1953, II: 206<br />
Bevins im Unterhaus 22. 10. 1946, I: 103<br />
- im Unterhaus 22. 1. 1948, I: 133<br />
v. Brentanos im Bundestag 27. 2. 1955,<br />
11:418<br />
- im Bundestag 5. 5. 1955, II: 431<br />
- im Bundestag 23. 1. 1958, III: 362 f.<br />
- vor der Presse 16. 9. 1958, III: 436<br />
Bulganins in Genf 23. 7. 1955, III: 35<br />
- in Schönfeld 24. 7. 1955, III: 35<br />
Byrnes* in <strong>Stuttgart</strong> 6.9.1946, I: 102,<br />
105 ff.<br />
Carlo Schmids im Bundestag 15. 11. 1949<br />
(<strong>Adenauer</strong>s Kritik), I: 273 f.<br />
- im Bundestag 9. 7. 1952, II: 174 f.<br />
- im Bundestag 7. 10. 1954, II: 395<br />
- in Moskau 12.9. 1955, II: 538 f.<br />
Chruschtschows auf dem 20. Parteikon-<br />
greß der KPdSU 1956, III: Ulf.,<br />
125, 150, 153, 174 ff.<br />
- gegen die Bundesrepublik 1958, III: 437<br />
- im Moskauer Sportpalast 10. 11. 1958,<br />
III: 447, 449<br />
- auf dem 21. Parteikongreß der KPdSU<br />
in Moskau 1959, III: 478<br />
- in Baku 25. 4. 1960, IV: 60<br />
- vor dem Obersten Sowjet 5.5. 1960,<br />
IV: 40 f.<br />
- im Rundfunk und Fernsehen 7. 8.1961,<br />
IV: 113<br />
- auf dem 23. Parteikongreß der KPdSU<br />
17. 10. 1961, IV: 117<br />
- vor dem Obersten Sowjet 12. 12. 1962,<br />
IV: 188<br />
- auf dem SED-Parteitag in Ost-Berlin<br />
16. 1. 1963, IV: 190<br />
- auf einer Wahlversammlung in Mos-<br />
kau 27. 2. 1963, IV: 216<br />
- in Ost-Berlin 2. 7. 1963, IV: 220<br />
- in Moskau 19. 7. 1963, IV: 231<br />
Churchills in Fulton März 1946, I: 91 ff.;<br />
II: 207<br />
-in Zürich 19.9.1946, II: 210, 506;<br />
III: 13 ff., 21 f.; IV: 241<br />
- in Den Haag Mai 1948, I: 136<br />
- anläßlich des <strong>Adenauer</strong>-Besuchs in<br />
London 4. 12. 1951, I: 505 f.<br />
- im Unterhaus 11.5. 1953, II: 204, 206,<br />
209 ff., 212 ff., 232 f.<br />
Couve de Murvilles vor der Presse in<br />
Paris 25.6.1958, III: 416f.
- vor dem Außenpolitischen Ausschuß<br />
der Nationalversammlung 15. 5. 1963,<br />
IV: 217<br />
Debres in Bonn 6. 5. 1959, III: 524 f.<br />
de Gaulles in Saarbrücken August 1945,<br />
I: 34, 41<br />
- vor der Presse in Paris 19.5. 1958,<br />
III: 406 ff.<br />
- vor Rundfunk und Fernsehen 27. 6.<br />
1958, III: 417<br />
-in der Ecole Militaire 3.11.1959,<br />
IV: 54<br />
- in Grenoble Oktober 1960, IV: 75 f.<br />
- im Fernsehen 5. 2. 1962, IV: 135<br />
- in Schloß Brühl 4. 9. 1962, IV: 177<br />
Dehlers 1949-55, III: 66 ff., 86, 88<br />
- in Bernkastei 24. 4. 1955, III: 68<br />
- in Uelzen 24. 9. 1955, III: 69 f.<br />
- in Bremen 5. 10. 1955, III: 75<br />
-in Mülheim/Ruhr 19.11.1955, III:<br />
76 f., 81, 83, 86<br />
- in München 22. 11. 1955, III: 77<br />
Dillons in New York 20. 4. 1960, IV: 40<br />
Dulles* in Washington 7. 4. 1953, I:<br />
567 f.<br />
- zum Scheitern der EVG 31.8.1954,<br />
II: 295 ff.<br />
- in Wahn 16.9.1954, II: 308<br />
- auf der Londoner Konferenz 29. 9.<br />
1954, II: 335 ff.<br />
-im amerikanischen Fernsehen 17.5.<br />
1955, II: 443<br />
- vor der Presse 26. 7. 1955, II: 474<br />
- in Genf 9. 11.1955, III: 56f.<br />
- zum Abschluß der Genfer Außenmini-<br />
sterkonferenz 16. 11. 1955, III: 58<br />
- in Iowa 9. 6. 1956, III: 160<br />
- vor der Presse 19. 11. 1957, III: 334<br />
Edens im Unterhaus 26. 6. 1950, I: 491<br />
- auf der Londoner Konferenz 29. 9.<br />
1954, II: 338 f.<br />
- im Unterhaus 27. 7. 1955, II: 476 f.<br />
- in London 9. 11. 1955, III: 133 f.<br />
Eisenhowers in Washington 16. 4. 1953,<br />
II: 203 f., 211,213, 225 f.<br />
- vor der Presse 14. 5. 1953, II: 204 f.<br />
- vor der Presse 18. 5. 1955, II: 443 f.<br />
- in Philadelphia 24. 8. 1955, II: 485 f.<br />
- anläßlich des Sukarno-Besuchs 677. 6.<br />
1956, III: 156f., 160<br />
- vor der Presse 8. 8. 1956, III: 209<br />
- auf der NATO-Gipfelkonferenz in<br />
Paris Dezember 1957, III: 338<br />
Sachregister 335<br />
- im Fernsehen 10. 9. 1959, IV: 12<br />
- im griechischen Parlament, IV: 28<br />
Erhards gegen eine Regierung de Gaulle<br />
Mai 1958, III: 518, 534<br />
- in Rom 23.3. 1959, III: 518f., 520ff.,<br />
524, 534<br />
Erlers im Rundfunk 11.11. 1954, II: 395<br />
- im Bundestag 6. 7. 1956, III: 201<br />
Gaitskells vor der Harvard-Universität<br />
11.1.1957, III: 286<br />
- vor der Freien Universität Berlin<br />
18.3.1957, III: 286<br />
Gerstenmaiers zu <strong>Adenauer</strong>s 80. Ge-<br />
burtstag 5.1.1956, III: 120 f., 510<br />
- zur Kandidatur <strong>Adenauer</strong>s für das<br />
Amt des Bundespräsidenten 7. 4. 1959,<br />
III: 510ff.<br />
Gromykos vor dem Obersten Sowjet<br />
13. 12. 1962, IV: 188<br />
Grotewohls vor der Volkskammer 30. 1.<br />
1951, II: 43<br />
- vor der Volkskammer 15.9. 1951, II:<br />
53 f., 55, 57<br />
- vor der Volkskammer 19. 9. 1951, II:<br />
55<br />
- vor der Volkskammer 9. 1. 1952, 11:61<br />
- in Peking 25. 1. 1959, III: 465<br />
Heuss* als Bundespräsident, II: 184 ff.<br />
- zu Neujahr, III: 506<br />
- im Rundfunk 10. 12. 1952, II: 184 f.<br />
Hoovers 20. 12. 1950, I: 406, 416<br />
Humphreys vor dem Übersee-Club in<br />
New York 21. 12. 1956, III: 285<br />
Kaisens in Berlin 1949, I: 273<br />
Kennedys zur amerikanischen Präsident-<br />
schaftswahlkampagne 1960, IV: 60,64<br />
- 25.7.1961, IV: 112<br />
- in Washington 10.6.1963, IV: 218,<br />
219<br />
- in der Frankfurter Paulskirche Juni<br />
1963, IV: 222 f.<br />
Knowlands vor Auslandskorresponden-<br />
ten in Washington 14. 12. 1956, III:<br />
285<br />
Lenins 22. 10. 1918, I: 95<br />
Lord Salisburys im britischen Oberhaus<br />
29.7.1953, II: 232 ff.<br />
Frau Luders* im Bundestag 5. 5. 1955,<br />
II: 431 f.<br />
Macmillans in den USA 8. 4. 1961, IV:<br />
90<br />
- in Liverpool 22. 1. 1963, IV: 190,204 f.<br />
- zum Abbruch der Verhandlungen
336 Sachregister<br />
über Beitritt Großbritanniens zur<br />
EWG 30. 1. 1963, IV: 213<br />
Major Priors (Vertreter der brit. Mili-<br />
tärregierung) in Köln 1. 10. 1945, I:<br />
30 f.<br />
Malenkows auf dem kommunistischen<br />
Parteitag, I: 570<br />
- in Moskau März 1953, II: 212<br />
Mansfields vor dem Außenpolit. Aus-<br />
schuß des Senats 9. 4. 1953, I: 588<br />
Marshalls vor der Harvard-Universität<br />
5.6.1947, I: 116f.<br />
Merkatz' im Bundestag 5.5.1955, II:<br />
431<br />
Middelhauves in Würzburg 19. 11. 1955,<br />
III: 77 f., 81<br />
Mikojans auf dem 20. Parteikongreß<br />
der KPdSU 14. 2. 1956, III: 109 f.<br />
- vor SED-Funktionären über seinen<br />
Besuch in Bonn April 1958, III: 395<br />
Mollets 31.1. 1956, III: 115<br />
- zur Suezkrise Oktober 1956, III: 226<br />
- vor der Deutschen Gesellschaft für<br />
Auswärtige Politik in Bonn 9. 1. 1964,<br />
IV: 236<br />
Molotows 31. 10. 1939, III: 57<br />
- irj Paris 10. 7. 1946, I: 95<br />
- vor dem Obersten Sowjet 8.2.1955,<br />
II: 437 f.<br />
Nixons in Washington 7. 4. 1953, I: 567<br />
Ollenhauers vor der Presse 12. 12.1952,<br />
II: 186 ff.<br />
- im Bundestag 7. 10. 1954, II: 396 f.<br />
- im Südwestfunk 4.11.1954, II: 395,<br />
425<br />
- im Bundestag 15. 12. 1954, II: 397 ff.,<br />
425 f.<br />
- im Bundestag 27. 2. 1955, II: 416<br />
- im Bundestag 5. 5. 1955, II: 432<br />
- im Bundestag 2. 12. 1955, III: 63 f.<br />
Pflimlins vor der Nationalversammlung<br />
13.5, 1958, III: 405<br />
Pinays in San Francisco Juni 1955, II:<br />
466<br />
Pineaus vor dem Ausschuß der Natio-<br />
nalversammlung 16. 2. 1956, III: 115 f.<br />
- vor der Presse 23. 2. 1956, III: 116<br />
- vor der anglo-amerikan. Presse 2. 3.<br />
1956, III: 116 ff.<br />
Renners im Bundestag 16.11.1950, I:<br />
385<br />
Robertsons in Düsseldorf 7. 4. 1948, I:<br />
134 ff.<br />
- zur Verabschiedung des Zonenbeirats<br />
29.6. 1948, I: 144 f.<br />
Rusks über das Verhältnis USA-Sowjet-<br />
union Herbst 1961, IV: 119, 139<br />
Schumachers in Hannover 10.5. 1946,<br />
1:200 f.<br />
- in Gelsenkirchen Juni 1949, I: 216<br />
- im Bundestag 15. 11. 1949, I: 273,281<br />
- im Rundfunk 18. 9. 1951, II: 56<br />
Schumans in Bonn 14. 1. 1950, I: 297 ff.<br />
- in Paris 16.11.1950, I: 391 f.<br />
Seiboths im Bundestag 5. 5. 1955, II: 431<br />
Spaaks in Dortmund 11.6. 1950, I: 339<br />
Stikkers in Straßburg 7.5. 1951, I: 465,<br />
467 f.<br />
Stocks auf der Eröffnungssitzung des<br />
Parlamentarischen Rats 1.9.1948, I:<br />
151 f.<br />
Strauß' im Bundestag 9. 7. 1952, II: 175<br />
Tafts Januar 1951, I: 416<br />
Trumans in New York 27. 10. 1945, I:<br />
90<br />
- in Washington 11.3.1947 (Truman-<br />
Doktrin), I: 113f.<br />
- auf dem Jahresbankett der Demokra-<br />
tischen Partei 5.4.1947, I: 116<br />
- in San Francisco 17. 10. 1950, I: 389<br />
Tschu En-lais 30. 7. 1955, II: 483<br />
Ulbrichts auf der IV. Tagung des ZK<br />
der SED, III: 465<br />
Wehners in Frankfurt a. M. 19. 6. 1957,<br />
III: 314<br />
Wileys im Außenpolitischen Ausschuß<br />
des Senats 9. 4. 1953, I: 585 f.<br />
Re-education, I: 30f., 79, 206; III: 157<br />
Regierung, gesamtdeutsche, Bildung<br />
einer -, II: 23 f., 26, 33, 74, 80, 94,<br />
123, 128 ff., 217, 225, 228, 230, 232 f.,<br />
247, 249, 407, 414, 433; 111:41,50,309<br />
- Erklärung <strong>Adenauer</strong>s zur Handlungs-<br />
freiheit einer - 25. 2. 1954, II: 284<br />
- gleichberechtigte Teilnahme an Ver-<br />
handlungen über Friedensvertrag, II:<br />
66, 73, 77, 95, 110, 114 f., 116 ff.<br />
120 ff., 125 f., 129 f., 215, 225, 414;<br />
111:41, 185<br />
- Frage der außenpolitischen Hand-<br />
lungsfreiheit, II: 74, 77 f., 94 f., 103,<br />
107, 110, 126 f., 215, 217 f., 225, 228,<br />
231, 248, 250, 253 f., 284, 396, 407,<br />
414, 492, 502, 512; III: 38, 42, 57 f.,<br />
131, 271,309<br />
- Funktion, II: 76; III: 41
- sowjetische Forderung auf Einigung<br />
der Zusammensetzung vor der Wahl,<br />
II: 260<br />
- und Deutschlandvertrag, II: 248,<br />
253 f.<br />
- Voraussetzung für Friedensverhand-<br />
lungen, II: 73, 76, 95, 123, 125 f.,<br />
127 f., 216, 228, 230, 257; III: 41<br />
Regierung, provisorische gesamtdeutsche<br />
- Vorschlag Molotows, II: 249, 269<br />
Rehovoth, Besuch des Chaim-Weiz-<br />
mann-Instituts in - durch <strong>Adenauer</strong><br />
Mai 1966, II: 161<br />
Reichsregierung - Dönitz, I: 84<br />
- Gegensatz zum Reichspräsidenten<br />
1932, III: 507<br />
Reichssicherheitshauptamt, I: 15<br />
„Reichstreffen" christlich-demokratischer<br />
Parteigruppen in Bad Godesberg<br />
1945, I: 53, 55<br />
Remagener Brücke, amerikanischer Hand-<br />
streich auf die- 1945, I: 18<br />
Reparationen - an Israel s. Wiedergut-<br />
machung<br />
- Einstellung von Leistungen aus der<br />
laufenden Produktion, II: 23<br />
- Frage der Revision I: 276, 281<br />
- Kontrollbefugnisse der Militärgouver-<br />
neure, I: 147<br />
- nach dem Potsdamer Abkommen, I:<br />
87 f.<br />
- nach dem revidierten Industrieplan<br />
derBizone 1947, I: 121<br />
- sowjetische Forderungen, I: 111, 130<br />
- Zusammenhang mit Demontagefrage,<br />
I: 65, 68, 250 f., 252, 267, 277<br />
Reparationskommission, I: 87<br />
Republikanische Partei (USA), III: 244<br />
- Deutschlandpolitik, I: 455 f.; II: 188<br />
- Haltung zur europäischen Integration,<br />
III: 21<br />
- innere Auseinandersetzungen über<br />
außenpolitischen Schwerpunkt Europa<br />
oder Asien, I: 553; II: 188<br />
- isolationistische Tendenzen, I: 415;<br />
III: 174<br />
- Präsidentschaftswahlen, (1952) I: 551;<br />
II: 188; (1956) III: 171, 173, 198<br />
- Überzeugung von der sowjetischen<br />
Gefahr, III: 169<br />
- Wahlkampagne 1960, IV: 49<br />
Restitution - Mitwirkung der Bundes-<br />
regierung, I: 390<br />
Sachregister 337<br />
„Revanchepolitik" Westdeutschlands, II:<br />
100 f.<br />
„Review Board" s. unter Kriegsver-<br />
brechen<br />
Revolution - bolschewistische und Rolle<br />
des kaiserlichen Deutschlands, III: 385<br />
- industrielle, III: 28<br />
- sozialistische, III: 333<br />
- und Evolution in der Geschichte, III:<br />
242<br />
- von 1848 und 1918 als „Vorläufer"<br />
der Entwicklung in der DDR, III: 452<br />
„Rheinecho", I: 230<br />
„Rheinischer Merkur", II: 422, 476<br />
„Rheinischer Provinzialrat" s. unter<br />
Provinzialrat<br />
Rheinische Städteordnung, I: 30<br />
Rheinland - Abtrennung und Saar-<br />
frage, I: 134<br />
- bedeutendes Industriegebiet, I: 104<br />
- Besetzung nach dem 1. Weltkrieg, I:<br />
496; III: 41<br />
- franz. Forderung auf ständige Be-<br />
setzung bzw. selbständigen rheini-<br />
schen Staat, I: 93 f., 96, 99 f., 103, 111<br />
- politische Bedeutung der Verknüp-<br />
fung mit dem Ruhrgebiet, I: 100<br />
„Rhein-Neckar-Zeitung", III: 67<br />
Rheinprovinz, I: 99<br />
Rhein-Ruhr-Staat - Ansicht <strong>Adenauer</strong>s<br />
über einen -, I: 35<br />
Rhöndorf (Wohnort <strong>Adenauer</strong>s), I: 16,<br />
17, 34, 173, 370; II: 315; IV: 101<br />
- Beschießung durch die Amerikaner<br />
1945,I: 18<br />
- Konferenz der CDU/CSU 21.8. 1949,<br />
I: 224, 229<br />
Röttgen, Schloß (Sitz des britischen<br />
Hohen Kommissars), I: 482<br />
Rohstoffe - amerikanischer Vorschlag<br />
einer Produktionsbeschränkung stra-<br />
tegischer-, II: 203<br />
- gemeinsame Kontrolle der Lieferun-<br />
gen an den Ostblock, I: 576<br />
- gemeinsame Verteilung strategischer -,<br />
1:368, 396, 463 f.<br />
Rom - Besuch <strong>Adenauer</strong>s Juli 1956, III:<br />
259 f.<br />
- Unterzeichnung der Verträge über<br />
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />
und EURATOM 25.3. 1957, III: 265<br />
Rotchina, III: 321<br />
- Abbruch der „ideologischen Ge-
338 Sachregister<br />
spräche" mit der Sowjetunion 21.7.<br />
1963, IV: 190<br />
Anerkennung der DDR, II: 517<br />
Auswirkungen des Embargos gegen -,<br />
III: 192<br />
Besprechung Mendes-Frances mit<br />
Tschu En-lai, II: 272<br />
Bevölkerungsdichte, IV: 244<br />
Billigung der Vorgänge in Polen und<br />
Ungarn 1956, III: 234<br />
Entwicklung zur Bedrohung der So-<br />
wjetunion, II: 63, 66, 87 f., 125, 202,<br />
243, 264, 446, 451 f., 527 f., 553; III:<br />
187 f., 394 f., 427, 456, 466, 481; IV:<br />
94 f., 121 f., 131, 137, 183, 184, 203 f.,<br />
223, 225, 227, 243<br />
Entwicklung zur dritten Supermacht,<br />
II: 64, 528; III: 18, 19, 219, 426; IV:<br />
44, 131, 205, 239, 244<br />
Flächenausdehnung und Bevölke-<br />
rungszahl, IV: 239<br />
Frage der Aufnahme in die UN, IV:<br />
95<br />
Frage der Teilnahme an europäischer<br />
Konferenz als Beobachter (1954), II:<br />
391<br />
Frage der Teilnahme an Viermächte-<br />
Konferenz, II: 237, 244, 255, 462, 467<br />
Frage diplomatischer Beziehungen<br />
mit-III: 78; IV: 182 f.<br />
Konflikt mit Indien 1962, III: 192,<br />
196; IV: 131, 176, 203 f.<br />
Konflikt mit Nationalchinesen auf<br />
Formosa, II: 438; III: 437<br />
Koreakonflikt, I: 355; III: 191<br />
nukleare Ambitionen, IV: 240, 243<br />
Problem der völkerrechtlichen An-<br />
erkennung, II: 519 f.; IV: 182 f.<br />
sowjetisches Hilfsversprechen für In-<br />
dustrialisierung, II: 451, 457, 464;<br />
III: 170; IV: 183<br />
Stärke der Streitkräfte IV: 239<br />
Teilnahme an der Genfer Konferenz<br />
1954 und Frage der Anerkennung, II:<br />
257<br />
uneinheitliche Haltung des Westens<br />
gegenüber -, IV: 95<br />
Unterredung Tschu En-lais mitNehru<br />
1954, III: 188<br />
Verhältnis zu den USA, III: 437<br />
wirtschaftliche Lage, II: 438; III: 188<br />
Ziel der Beseitigung seiner Isolie-<br />
rung, II: 255 f.; IV: 183<br />
Royal Institut of International Affairs,<br />
Besuch <strong>Adenauer</strong>s Dezember 1951, I:<br />
510<br />
Rückerstattung - beschlagnahmten deut-<br />
schen Vermögens, III: 157<br />
- jüdischen Eigentums, II: 132 f.; (Um-<br />
fang 1952)II: 142<br />
Rüstungskontrolle s. unter Abrüstung,<br />
Verteidigungsbeitrag<br />
Ruhrbehörde, Internationale (s. auch<br />
Ruhrgebiet, Ruhrstatut)<br />
- Anwendung des Grundgedankens auf<br />
die Saar, I: 303<br />
- Befugnisse der Militärgouverneure,<br />
I: 147<br />
- Beseitigung als Voraussetzung zur<br />
Unterzeichnung des Schuman-Planes,<br />
I: 381,487<br />
- Beteiligung deutscher Vertreter, I:<br />
166, 185, 249 ff., 263, 271, 273 ff., 282,<br />
285, 287, 289; II: 165<br />
- Errichtung, I: 138, 140, 145, 185, 249<br />
- Ersetzung durch Hohe Behörde der<br />
Montan-Union, I: 434 ff., 487<br />
- und Besatzungsstatut, I: 149<br />
- Verhältnis zu britischen Kontrollorga-<br />
nen der Ruhrwirtschaft, I: 250<br />
Ruhrgebiet (s. auch Ruhrbehörde, Ruhr-<br />
statut)<br />
- Ausrichtung auf europäische Interes-<br />
sen, I: 166<br />
- Bedeutung für die Wirtschaft West-<br />
europas, I: 135 f.<br />
- franz. Forderung auf Internationali-<br />
sierung, I: 93, 96, 99 f., 103, 111; II:<br />
367<br />
- franz. Forderung auf Loslösung von<br />
Deutschland, I: 94; II: 367<br />
- gute kommunistische Organisation im -,<br />
1:377; II: 177<br />
- Internationalisierung und Saarfrage,<br />
I: 134, 303<br />
- Politische Bedeutung der Verknüp-<br />
fung mit dem Rheinland, I: 100<br />
- sowjetisches Ziel einer Viermächte-<br />
kontrolle, I: 130; II: 56, 367<br />
- Zerstörung im Falle eines Rückzugs<br />
der Westmächte, I: 414<br />
Ruhrstahl Hattingen, I: 272<br />
Ruhrstatut - Bedeutung des Artikels 31,<br />
I: 270 f., 275, 287<br />
- Bedeutung für die deutsche Wirt-<br />
schaft, I: 185
- Beseitigung durch Schuman-Plan, I:<br />
434 if.<br />
- Erklärung <strong>Adenauer</strong>s 30. 12. 1948, I:<br />
166,282<br />
- Etappe zur deutschen Gleichberechti-<br />
gung, I: 245<br />
- Frage der Revision, I: 274 f., 282<br />
- Teilnahme der Bundesrepublik, I:<br />
249 ff., 257 f., 273<br />
- Vorleistung für eine Neuordnung<br />
aller westeuropäischen Produktions-<br />
gebiete, I: 166 f., 213 f., 234 f., 249,<br />
273, 287, 434 f.<br />
Rumänien, I: 89, 114<br />
- Forderung der Westmächte nach Er-<br />
füllung des Friedensvertrages mit -,<br />
11:51<br />
- Gebietsabtretungen an die Sowjet-<br />
union, III: 350<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 98,<br />
375; II: 410; III: 350<br />
- Unabhängigkeitsbestreben gegenüber<br />
Sowjetunion, II: 124<br />
- Unruhen während des Ungarnauf-<br />
standes 1956, III: 233<br />
Rundfunkwesen - Neuordnung, I: 390<br />
Rußland s. Sowjetunion<br />
Saarfrage/Saargebiet - <strong>Adenauer</strong> ver-<br />
meidet Gespräch mit Mendes-France<br />
vor Eröffnung der Brüsseler Konfe-<br />
renz, II: 278 f., 281<br />
- amerikan.-brit-franz. Abkommen über<br />
wirtschaftliche Angliederung an Frank-<br />
reich 1.4. 1948, I: 134,300<br />
- Aufleben nationalistischer Strömun-<br />
gen durch „Saarkonventionen", I:<br />
307 f., 312<br />
- Ausweisung mißliebiger Personen<br />
durch Frankreich, II: 368<br />
- Behandlung am Rande der Brüsseler<br />
Konferenz August 1954, II: 292<br />
- Beschlagnahme und Verwaltung der<br />
Bergwerke durch Frankreich, I: 101,<br />
300; II: 367, 373, 380<br />
- Differenzen zwischen CDU/CSU und<br />
FDP, III: 71<br />
- endgültige Regelung durch Friedens-<br />
vertrag, I: 308 ff., 324, 428 ff., 432,<br />
433, 518 f.; II: 365, 366, 372 f., 376,<br />
378, 379 f.<br />
- Entwicklung des Problems 1945-54,<br />
II: 365 ff.<br />
Sachregister 339<br />
- Erklärung Achesons 18. 1. 1950, I: 303<br />
- Ermöglichung deutscher Investitionen,<br />
II: 373, 380<br />
- Ernennung des französischen Hohen<br />
Kommissars in Saarbrücken zum Bot-<br />
schafter, I: 517 ff.<br />
- erneute Schwierigkeiten zwischen<br />
Frankreich und der Bundesrepublik<br />
Januar 1952, I: 517 ff.<br />
- europäischer Kommissar, II: 373, 375,<br />
378 ff., 427, 428<br />
- Frage der „Autonomie", I: 296, 299,<br />
301, 303, 307, 316, 321, 430 ff.; II:<br />
373, 380<br />
- Frage der Eisenbahnverwaltung, I:<br />
296, 300, 304<br />
- Frage einer Volksabstimmung, I:<br />
303 f.; II: 373, 375, 376, 378, 379, 381,<br />
428<br />
- Frage freier Wahlen, I: 519 f.; II:<br />
376 f.; III: 278<br />
- französisch-deutsche Konferenz in Pa-<br />
ris (Celle Saint Cloud) Oktober 1954,<br />
11:356, 370 ff.; III: 278<br />
- französisch-saarländische „Saarkon-<br />
ventionen", I: 296, 300 f., 304 ff., 316,<br />
431 f.; II: 366<br />
- gesonderter Beitritt zum Europarat,<br />
I: 259, 269 f., 432<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles 1.1<br />
8.4. 1953,1: 570 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
7.4. 1953, 1:569<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit McCloy in<br />
Bad Homburg 19. 1. 1950, I: 303<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mendes-<br />
France in Paris September 1954, II:<br />
349<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mollet in<br />
Schloß Ernich 29.9. 1956, III: 263<br />
- Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Schuman,<br />
(Oktober 1948) I: 296; (15. 1. 1950) I:<br />
299 ff., 307 f.; (12.4.1951) I: 439;<br />
(Februar 1952) I: 526; III: 368;<br />
(März 1952) II: 121<br />
- Gespräch McCloys mit Hallstein, Lenz<br />
und Blankenhorn in München 30. 1.<br />
1952, I: 519<br />
- Handel mit Deutschland und Frank-<br />
reich, II: 380<br />
- Hauptinteresse Frankreichs wirtschaft-<br />
licher Natur, II: 369<br />
- Herauslösung aus franz. Besatzungs-
340 Sachregister<br />
zone und Eingliederung ins franz.<br />
Wirtschaftssystem, I: 101 f., 108, 111,<br />
295, 300, 303, 307; II: 366 f., 371,<br />
373, 378, 428<br />
■ Lösung als Voraussetzung für franzö-<br />
sische Ratifizierung des EVG-Vertra-<br />
ges, I: 571; II: 364 f., 368<br />
• Lösung des Problems durch euro-<br />
päische Integration, II: 368 f.; III:<br />
277<br />
• Lösungsvorschlag einer deutsch-fran-<br />
zösischen Union, I: 311 ff., 316<br />
Montan-Union und -, I: 428 ff.; II:<br />
369<br />
Naters-Plan einer Europäisierung, II:<br />
372 f., 379<br />
Opposition der SPD und FDP gegen<br />
deutsch-französisches Abkommen vom<br />
23. 10. 1954, II: 425 f.<br />
Potsdamer Abkommen, 1:295; II: 365 f.<br />
Presseerklärung Schumans, (15.1.1950)<br />
I: 302; (6.3.1950) I: 308, 309<br />
Pressekonferenz <strong>Adenauer</strong>s 4. 3. 1950,<br />
1:306 ff., 320<br />
Regelung als Voraussetzung für die<br />
Unterzeichnung der Pariser Verträge<br />
1954 durch England, II: 375<br />
Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s 10. 3.<br />
1950, I: 308, 310 f., 337<br />
Rückkehr zu Deutschland 1. 1. 1957,<br />
III: 277 f.<br />
Ruhrstatut und - I: 213 f., 303<br />
„Saarkonventionen" als Hemmnis für<br />
den Beitritt Deutschlands zum Eu-<br />
roparat, I: 323, 330<br />
Saarregierung, I: 296, 300 f., 310, 311,<br />
373, 430, 433<br />
Saarstatut, II: 376 f., 378 ff., 426 f.;<br />
III: 278<br />
Saar Verfassung, I: 300, 308; II: 366,<br />
368, 428<br />
Schreiben McCloys zu erneuten<br />
deutsch-französischen Schwierigkeiten<br />
28. 1. 1952, I: 518<br />
Schuman-Plan und -, I: 337 ff., 432 ff.<br />
Verdienste Lahrs, III: 370<br />
Verpachtung und rechtliche Verhält-<br />
nisse der Saargruben, I: 296, 299 f.,<br />
301, 304 f., 312; 11:368<br />
Verteidigungsbeitrag und -, II: 325 f.,<br />
331,340, 349, 364 f.<br />
Verwaltung durch Frankreich, I: 101;<br />
11:366,373,380<br />
- Volksabstimmung Oktober 1955, III:<br />
278<br />
- Vorschlag einer „ Internationalen Saar-<br />
behörde", I: 303<br />
- Ziel der politischen Abtrennung von<br />
Deutschland, I: 94, 101 f., 295; II:<br />
365 f., 371, 372, 376 f., 378; III: 279<br />
Saargruben AG, I: 300<br />
SACEUR s. Alliierter Oberbefehlshaber<br />
in Europa<br />
Schiffsbau, deutscher - Aufhebung der<br />
Beschränkung für Handelsschiff-<br />
export, I: 367; II: 164<br />
- Lockerung der Kontrolle (Erlaubnis<br />
zum Bau von Ozeanschiffen), I: 267<br />
Schleswiger Bund - Sitze im 1. Bundes-<br />
tag 1949, I: 223<br />
Schloß Rambouillet, IV: 53, 54, 59, 67,<br />
70, 78, 80, 82, 88, 188, 201, 204, 205,<br />
231<br />
Schreiben<br />
Achesons an Schuman über europäische<br />
Armee, I: 446<br />
<strong>Adenauer</strong>s an alle Bundesminister 5. 6.<br />
1959,III: 546<br />
- an Barraclough 14.5.1946, I: 196 f.<br />
- an Blücher 6. 5. 1952, I: 528 ff.<br />
- an v. Brentano Anfang 1956, III: 122<br />
- an v. Brentano wegen Verschleppung<br />
der Aufnahme diplomatischer Bezie-<br />
hungen zu Moskau, III: 351<br />
-an Bulganin, (14.9.1955) II: 550;<br />
(27.2.1957) III: 357 f.; (16.4.1957)<br />
III: 359<br />
- an Dehler, (6.9. 1955) III: 71 f.; (26.<br />
und 28.9.1955) III: 70, 80; (20.10.<br />
1955) III: 72 f.; (22.11.1955) III:<br />
80 ff.<br />
- an den Oberbürgermeister von Duis-<br />
burg 31. 10. 1945, I: 39 f.<br />
- an den Oberbürgermeister von Essen,<br />
I: 128<br />
- an den Oberpräsidenten der Nord-<br />
Rheinprovinz 14. 7. 1946, I: 198<br />
- an den Zentralvorstand der SPD<br />
Herbst 1946, I: 202<br />
- an die Hohen Kommissare, (1. 11.<br />
1949) I: 253 f., 256, 260, 266, 272;<br />
(23.3. 1950) I: 324 f.; (1. 10. 1950) II:<br />
31; (6. 2. 1951) II: 47; (26. 2. 1951) II:<br />
47; (6.3.1951) I: 463 f.; (4.10.1951)<br />
11:59<br />
- an Dulles, (8.7.1953) II: 225 f.; (25.7.
1955) II: 472 f.; (9.8.1955) II: 478;<br />
(12. 12. 1955) III: 94 ff.; (8. 12. 1956)<br />
III: 247 f.<br />
- an Dulles 30. 1. 1959 (Analyse der<br />
außenpolitischen Situation), III:<br />
462 ff.<br />
- an Eden 24. 10. 1955, III: 36 f.<br />
- an Eisenhower, (4.7.1953) II: 223;<br />
(4. 12. 1956) III: 247<br />
-an Erhard, (24.3.1959) III: 519;<br />
(20.5.1959) III: 535 f.; (4.6.1959)<br />
III: 545<br />
- an Goldmann 6.12.1951, II: 138 f.,<br />
146 f.<br />
- an Grotewohl Dezember 1950, II: 35<br />
- anHeuss 13.4. 1959, III: 517<br />
- an Höcherl 4. 6. 1959, III: 544 f.<br />
-an Kirkpatrick 24.1.1952, I: 518 f.<br />
-an Krone, (19.5.1959) III: 528 ff.,<br />
535 f.; (20.5.1959) III: 533 ff., 537;<br />
(4.6.1959) III: 542 f., 544 f.<br />
- an Lehr 15.4. 1946, I: 195<br />
- an Ollenhauer, (16.1.1953) II: 191 ff.;<br />
(19.2.1954) II: 265 f.; (25.1.1955)<br />
II: 413 ff.<br />
- an Schumacher 31.1.1951, I: 416 ff.<br />
- an Schuman 18.4. 1951, I: 429 f.<br />
- und de Gaulles an Fanfani wegen<br />
einer Konferenz der EWG-Regie-<br />
rungschefs in Rom Juli 1962, IV: 160,<br />
196<br />
Blüchers an <strong>Adenauer</strong> 6.5.1952, I:<br />
528<br />
Böhms an <strong>Adenauer</strong> 23. 4. 1952, II:<br />
144 f.<br />
Bolz an Sorin 20.9. 1955, III: 89 f.<br />
v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong>, (Sommer<br />
1955) II: 489 f.; (28.3.1956) III:<br />
123 ff.; (17. 5. 1956) III: 138 ff.;<br />
(31.10.1956) III: 225 f.; (9.3.1957)<br />
III: 275 f.<br />
- an den Fraktionsvorstand der FDP<br />
24.11.1955, III: 83 f.<br />
Bulganins an <strong>Adenauer</strong>, (6. 6. 1956) III:<br />
150; (Februar 1957) III: 353, 355;<br />
(18.3.1957) III: 358 f.; (10.12.1957)<br />
III: 337, 344, 347, 360<br />
- an Eisenhower November 1956, III:<br />
249<br />
- an Frankreich und Großbritannien<br />
5.11.1956,111:226<br />
- an NATO-Staaten 1956, III: 160,<br />
163, 165, 166, 168<br />
Sachregister 341<br />
- an über 80 Staaten 8. 1. 1958, III:<br />
360 f., 363<br />
Camille Paris* an <strong>Adenauer</strong> 31.3. 1950,<br />
1:326<br />
Chruschtschows an de Gaulle und Mac-<br />
millan 14. 5. 1960, IV: 48<br />
- an Kennedy und Macmillan 10.2.<br />
1962, IV: 135<br />
Churchills an <strong>Adenauer</strong> September<br />
1954, II: 305<br />
Colonel Pattersons 8. 5. 1945, I: 23, 37 f.<br />
Conants an Puschkin vom 1. 12. 1955,<br />
III: 91 f.<br />
de Gaulles an <strong>Adenauer</strong> 7. 7.1960, IV: 59<br />
Dehlers an <strong>Adenauer</strong>, (31.8.1955) III:<br />
71; (27.9. 195^) III: 70, 81; (11. 10.<br />
1955) III: 72; (29. 11. 1955) III: 87<br />
der Hohen Kommissare an <strong>Adenauer</strong>,<br />
(23.3.1950) I: 325 f.; (9.7.1951) I:<br />
468; (15. 10. 1951) II: 60<br />
-an Tschuikow, (25.5.1950) II: 24;<br />
(9. 10. 1950) II: 31, 57<br />
- über das Ergebnis der New Yorker<br />
Außenministerkonferenz, I: 366<br />
der SPD-Bundestagsfraktion an das<br />
Bundesverfassungsgericht 21. 11. 1952,<br />
II: 181<br />
des britischen Militärgouverneurs der<br />
Nord-Rheinprovinz an <strong>Adenauer</strong><br />
6. 10. 1945, I: 36 f.<br />
des deutschen Beobachters bei den UN<br />
an <strong>Adenauer</strong> 22. 10. 1956, III:<br />
235 f.<br />
Dibelius an Ehlers über Gespräche mit<br />
der Sowjetzonenregierung Februar<br />
1951, 11:43<br />
Dieckmanns an Ehlers 30. 12. 1950, II:<br />
38<br />
Dr. de Senarclens an <strong>Adenauer</strong>, I: 182<br />
Dulles' an <strong>Adenauer</strong>, (Juli 1955) II:<br />
471 f.; (27.7.1955) II: 473 ff.; (15.8.<br />
1955) II: 481 f.; (4.11.1955) III: 51 f.;<br />
(27.12.1955) III: 99 ff.; (11.8.1956)<br />
III: 207 ff.; (8.7.1958) III: 417 f.<br />
- an den Vorsitzenden des Außenpoli-<br />
tischen Ausschusses des Senats 12. 7.<br />
1954, II: 278<br />
Eberts an <strong>Adenauer</strong> 7. 12. 1950, II:<br />
37 f.<br />
Edens an <strong>Adenauer</strong> 13.11.1956, III:<br />
264<br />
eines Rußland-Heimkehrers an Ade-<br />
nauer, II: 552
342 Sachregister<br />
Eisenhowers an <strong>Adenauer</strong>, (10. 7. 1953)<br />
II: 223 f.; (23.7.1953) II: 229 ff.;<br />
(13.9.1955) II: 547; (30.11.1956)<br />
III: 245 ff.; (13.12.1956) III: 248 f.;<br />
(Oktober 1960) IV: 71, 72<br />
- an Bulganin 4. 8. 1956, III: 208<br />
Erhards an <strong>Adenauer</strong>, (2.4.1959) III:<br />
519 f., 523; (5.6.1959) 111:546<br />
Fräulein Goldkuhles an General Bar-<br />
raclough, I: 38<br />
Goldmanns an <strong>Adenauer</strong> 19. 5. 1952, II:<br />
145 ff.<br />
Grotewohls an <strong>Adenauer</strong>, (30. 11. 1950)<br />
II: 33 f., 36 f., 39, 54; (15.9.1951) I:<br />
477; II: 52 ff., 56<br />
- an die Großmächte vom 13. 2. 1952,<br />
11:66<br />
Heuss' an <strong>Adenauer</strong>, (Dezember 1958/<br />
Januar 1959) III: 483 ff.; (April 1959)<br />
111:517<br />
- an <strong>Adenauer</strong> 4. 12. 1950 (Entwurf<br />
eines Antwortschreibens an Grote-<br />
wohl), II: 35<br />
-an Höpker-Aschoff 10.6.1952, II:<br />
173<br />
Kennedys an <strong>Adenauer</strong> August 1961,<br />
IV: 89<br />
- an <strong>Adenauer</strong> und de Gaulle Dezem-<br />
ber 1962, IV: 189<br />
- an de Gaulle Dezember 1962, IV: 200<br />
Krekelers an <strong>Adenauer</strong>, (22. 12. 1955)<br />
III: 97 f.; (1.3. 1956) III: 172<br />
Krones an <strong>Adenauer</strong> 16.5.1959, III:<br />
527 f.<br />
Lehrs an <strong>Adenauer</strong> 5.4. 1946, I: 194 f.<br />
McCloys an <strong>Adenauer</strong>, (28. 1. 1952) I:<br />
518; (Mai 1960) IV: 43<br />
Ollenhauers an <strong>Adenauer</strong>, (7. 1. 1953)<br />
II: 189 f.; (23.1.1955) II: 410 ff.<br />
- an das Bundesverfassungsgericht 7.10.<br />
1952,II: 192<br />
Robertsons an <strong>Adenauer</strong> 9.3.1950, I:<br />
309<br />
Schlange-Schöningens Oktober und De-<br />
zember 1945, I: 56 f.<br />
Scholls an <strong>Adenauer</strong>, I: 191 f.<br />
Schumachers 14. 2. 1949, I: 215<br />
-an <strong>Adenauer</strong>, (6.2.1951) I: 420 ff.;<br />
(22.4.1952) II: 84 f.<br />
Schumans an <strong>Adenauer</strong>, (5.8.1949) I:<br />
432, 433; (Mai 1950, Schuman-Plan)<br />
I: 327 f.; III: 431 f.; (18.4. 1951) I:<br />
430, 435 f.<br />
Simone Patroulles' an <strong>Adenauer</strong> 18.4.<br />
1951, I: 440 f.<br />
Schreiben - (öffentliche) Victor Gol-<br />
lancz', I: 72<br />
Schulfrage - Grundgesetz, I: 161<br />
- im Rheinland, I: 27 f., 195, 197<br />
- Kontroverse zwischen CDU und FDP,<br />
I: 204<br />
- Kontroverse zwischen CDU und SPD,<br />
I: 204<br />
- Parteiprogramm der CDU von Ne-<br />
heim-Hüsten, I: 59<br />
- Wahlkampf 1949, I: 215 f.<br />
Schuman-Plan (s. auch Montan-Union),<br />
III: 190<br />
- alliierter Entwurf zum Deutschland-<br />
vertrag und -, I: 479<br />
- Bedeutung für deutsch-französische<br />
Beziehungen, I: 370<br />
- Behandlung auf der Konferenz der<br />
drei westlichen Außenminister in<br />
London Mai 1950, I: 333<br />
- Beitrag zur Einigung Europas s. unter<br />
Montan-Union<br />
- Beitritt der Bundesrepublik, I: 465 f.<br />
- Beitritt der Bundesrepublik zum Eu-<br />
roparat, I: 328<br />
- Besatzungsstatut und -, I: 460<br />
- Beseitigung der Ruhrbehörde, I: 381;<br />
II: 166<br />
- Beseitigung des Ruhrstatuts, I: 434 ff.;<br />
II: 166<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit Monnet<br />
23.5.1950, 1:336<br />
- deutsche Opposition gegen -, I: 467<br />
- Förderung des Grundgedankens auf<br />
anderen Gebieten, I: 437<br />
- ideelle Bedeutung, I: 436 f.<br />
- letzte Beratungen <strong>Adenauer</strong>s mit den<br />
Teilnehmerstaaten in Paris April<br />
1951, I: 428<br />
- Pressekonferenz <strong>Adenauer</strong>s 9. 5. 1950,<br />
1:328 ff.<br />
- Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s 13. 6.<br />
1950, I: 337 ff.<br />
- Sowjetnote vom 10.3. 1952 als Stör-<br />
manöver, II: 91<br />
- Stellungnahme Schumachers, I: 423<br />
- Studienkommission, I: 335<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Lord<br />
Henderson 29. 3. 1951, I: 492 ff.<br />
- Voraussetzung für Verteidigungsbei-<br />
trag, I: 381, 444, 487
- Vorschlag des französischen Außen-<br />
ministers, I: 327 f., 424; III: 15, 23;<br />
IV: 241<br />
- Weg zur Lösung der Saarfrage, I:<br />
337, 433 f.; II: 325,369<br />
Schweden - Beurteilung des Nichtbei-<br />
tritts zur NATO durch Kennan, III: 147<br />
- Teilnahme an der Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 11, 13<br />
Schweiz - „bewaffnete Neutralität", II:<br />
260, 444 f.; III: 147<br />
- Eidgenossenschaft als Beispiel föde-<br />
rativer Zusammenschlüsse, III: 26<br />
- Teilnahme an der Freihandelszone<br />
(EFTA), IV: 11, 13<br />
- Teilnahme am geplanten „Europäi-<br />
schen Staatenbund" Pinays, III: 25<br />
SEATO s. Südostasienpakt<br />
SED s. Sozialistische Einheitspartei<br />
Deutschlands<br />
Selbstbestimmungsrecht - Forderung für<br />
die Sowjetzone, II: 222; III: 371, 375,<br />
378, 379, 384<br />
- und Wiedervereinigung, III: 235,<br />
358, 359; IV: 40, 90<br />
Separatismus 1945, I: 29<br />
SHAPE s. Supreme Headquarters of<br />
the Allied Powers in Europe<br />
Siam - kommunistische Fünfte Kolonne,<br />
II: 169<br />
Sicherheitsbehörde, alliierte - Auflö-<br />
sung, I: 541<br />
- Frage deutscher Beteiligung, I: 250,<br />
253 f., 257 f., 263, 270 f., 279, 289<br />
- Lizenzerteilung für Produktionserhö-<br />
hung, I: 277<br />
- zur Kontrolle der Demilitarisierung,<br />
I: 140<br />
Sicherheitsgarantie für die Bundesrepu-<br />
blik und Berlin (s. auch Bundesrepu-<br />
blik, Problem der äußeren Sicherheit)<br />
- Erklärungen der Westmächte, (18. 9.<br />
1950) I: 363 f., 366, 450, 476, 488;<br />
II: 343; (27. 5. 1952) II: 258, 320, 335,<br />
343; (3. 10. 1954) II: 352<br />
- Forderung <strong>Adenauer</strong>s, I: 483 f., 478,<br />
487 f.; II: 343<br />
Sicherheitssystem, europäisches kollek-<br />
tives - Ablehnung des sowjetischen<br />
Konferenzvorschlags 29. 11. 1954, II:<br />
393, 414 f., 424<br />
- Aufgaben eines „Gesamtdeutschen<br />
Rates", III: 48<br />
Sachregister 343<br />
- Behandlung auf der Genfer Außen-<br />
ministerkonferenz Oktober/November<br />
1955, III: 31 ff., 38 ff., 41 ff.<br />
- Behandlung auf der Gipfelkonferenz<br />
in Genf Juli 1955, II: 469 ff., 474;<br />
III: 35,41,43<br />
- Erklärung Dulles' 9.6. 1956, III: 160<br />
• Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kingsley-<br />
Martin, III: 288 ff.<br />
■ Interview Bevans mit „Combat" 19.3.<br />
1957, III: 286 f.<br />
• Memorandum der Westmächte 28. 10.<br />
1955, III: 38 ff.<br />
■ Molotows Vorschlag auf der Berliner<br />
Konferenz 1954, II: 251 ff., 258 f.,<br />
265, 346 f., 389, 466<br />
• Molotows Vorschlag auf der Genfer<br />
Außenministerkonferenz 31. 10. 1955,<br />
III: 43 ff., 56 f.<br />
Molotows Vorschlag in San Francisco<br />
Juni 1955, II: 466<br />
Moskauer Gespräche September 1955,<br />
II: 487 f., 507, 510<br />
Nordatlantikpakt und -, II: 516; III:<br />
41,61,285<br />
Noten der Westmächte 10.9. 1954,<br />
II: 392<br />
Notwendigkeit im 20. Jahrhundert,<br />
III: 97, 101<br />
Rede Dulles' in Genf 9. 11. 1955, III:<br />
56 f.<br />
Rede Gaitskells in Cambridge (11. 1.)<br />
und Berlin (18.3.) 1957, III: 286,<br />
288 f.<br />
Rede Humphreys vor dem Übersee-<br />
Club in New York 21. 12. 1956, III:<br />
285<br />
Rede Knowlands vor Auslandskorre-<br />
spondenten in Washington 14. 12.<br />
1956, III: 285<br />
Rede Pinays in San Francisco Juni<br />
1955, II: 466<br />
Sowjetvorschläge, (31. 3. 1954) II:<br />
389 f.; (24.7.1954) II: 391; (13.11.<br />
1954) 11:389,392,448<br />
Stellung <strong>Adenauer</strong>s, II: 455, 461, 465,<br />
470 f., 493, 502, 509 f.<br />
Stellung der SPD, II: 396 f., 405<br />
Verlust an Bedeutung durch Raketen-<br />
entwicklung, III: 292 f., 319 f., 467<br />
Vorschlag der Westmächte eines Zu-<br />
sicherungsvertrages („Treaty of As-<br />
surance") 28.10.1955, III: 38ff.,42,56
344 Sachregister<br />
- Vorschlag Edens für die Gipfelkon-<br />
ferenz 1955, II: 464<br />
- Wiedervereinigung und -, II: 470 f.,<br />
473 f., 478, 502, 507; III: 32 ff., 35 ff.,<br />
38 f., 46 f., 49 ff., 52 ff., 56, -8, 79, 81,<br />
115, 118, 123f., 126f., 130, i*2,154f.,<br />
309, 362<br />
SMA (Sowjetische Militär-Administra-<br />
tion) s. Militärregierung, sowjetische<br />
Soldatenverbände - Kriegsverbrecher-<br />
probleme und -, I: 573<br />
Sonne-Plan zur Eingliederung der Ver-<br />
triebenen 21. 3. 1951, I: 575<br />
Souveränität - Einschränkung zugun-<br />
sten bestimmter Verantwortungen der<br />
Alliierten, I: 469 f.<br />
- Respektierung der nationalen - im<br />
„Europäischen Staatenbund-Rat" Pi-<br />
nays, III: 24, 26<br />
- Verteidigung gegenüber internatio-<br />
nalen Gremien durch de Gaulle, IV:<br />
217<br />
- Verteidigungsbeitrag und -, III: 165<br />
- Verzicht zugunsten supranationaler<br />
Einrichtungen (s. auch unter Grund-<br />
gesetz), I: 242, 423 f., 493 f., 499, 545,<br />
563; II: 236, 290 f., 296, 364; III: 14,<br />
303, 465<br />
- Wiederherstellung für die Bundes-<br />
republik 5.5. 1955, II: 430 ff.<br />
- Ziel der Wiederherstellung, I: 213,<br />
341 ff., 345, 358, 401, 411, 419, 463 ff.,<br />
469 f., 472, 541; II: 163, 165 f., 170,<br />
292, 296, 299, 308, 311, 331, 341, 342,<br />
344, 351, 353, 356 ff., 383, 423, 430 ff.,<br />
488; III: 311<br />
Sowjetunion - Abbruch der „ideologi-<br />
schen Gespräche" mit Rotchina 21. 7.<br />
1963, IV: 190<br />
- Ablehnung amerikanischer Hilfsan-<br />
gebote für die Sowjetzone, II: 224<br />
- Ablehnung einheitlicher Wirtschafts-<br />
politik in den Besatzungszonen, I:<br />
103; II: 16<br />
- Ablehnung internationaler Rüstungs-<br />
kontrolle, III: 283, 345, 387 f.; IV:<br />
97, 246<br />
- Abrüstung der Landstreitkräfte 1955,<br />
11:525,527; III: 129<br />
- Abrüstungsvorschläge, (10. 5. 1955) II:<br />
453, 465, 481, 525; (19. 7. 1963) IV:<br />
231<br />
- Abschluß eines deutsch-sowjetischen<br />
Handelsvertrages in Bonn 25. 4. 1958,<br />
III: 380<br />
- Abschuß eines amerikanischen Auf-<br />
klärungsflugzeuges Typ UII b. Swerd-<br />
lowsk 1. 5. 1960, IV: 40, 42 f., 48, 50<br />
- Absetzung Bulganins 27.3. 1958, III:<br />
380<br />
-Absetzung Molotows 1.6.19*6, III:<br />
150<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Ablehnung einer Politik<br />
einseitiger Konzessionen an -, III:<br />
305 f., 315, 456, 471, 472, 478 f.<br />
- Annexion des Baltikums, III: 349 f.<br />
- Anteil an industrieller Weltproduk-<br />
tion, IV: 239<br />
- Arbeit deutscher Wissenschaftler in<br />
der-, 111:292<br />
- Atombombenversuche in der Arktis,<br />
IV: 175<br />
- Atomrüstung, I: 348; II: 553; III:<br />
150 f., 207 f., 282, 290, 304, 318, 334,<br />
345, 349, 388; IV: 115, 120, 169, 200,<br />
240<br />
- Auflösung der Stadtkommandantur<br />
Berlin, IV: 176<br />
- Auflösung von Kampfeinheiten in<br />
der DDR 1956/57, III: 148<br />
- Ausbildung ägyptischer Düsenjäger-<br />
piloten, III: 134<br />
- Ausschaltung Bulganins und Malen-<br />
kows, III: 462<br />
-Außenpolitische Taktik, II: 408 ff.,<br />
472, 475 f.<br />
- Besetzung durch Deutschland 1917/18<br />
und 1941, III: 385, 386<br />
- Besuch <strong>Adenauer</strong>s September 1955 (s.<br />
auch Moskauer Gespräche), II: 447,<br />
449 f., 461 f., 487 ff., 490, 496 ff.; III:<br />
69, 76, 84, 110, 153, 170, 185, 354,<br />
381 f., 445, 455; IV: 223,243<br />
- Besuch James Restons bei Chru-<br />
schtschow 1957, III: 320,321<br />
- Besuch Macmillans Februar 1959, III:<br />
468 ff., 471, 472, 481<br />
- Besuch Mollets, (Mai 1956) III: 130ff.,<br />
153; (Oktober 1963) IV: 236 f.<br />
- Besuch Nehrus Juni 1955, III: 178<br />
- Besuch Wilsons Juni 1963, IV: 218,<br />
219<br />
- Beteiligung am Marshall-Plan, I:<br />
117 f., 125,244<br />
- Betonung historischer Tradition, II:<br />
532 ff.; III: 183, 442 f.
- Beurteilung Chruschtschows durch de<br />
Gaulle, IV: 132<br />
- Beurteilung des Sowjet. Kurswechsels<br />
durch George F. Kennan 1956, III:<br />
144 f.<br />
- Beurteilung Smirnows durch Ade-<br />
nauer, III: 353, 383<br />
- Bevölkerungsdichte, IV: 244<br />
- Botschaft Bulganins über deutsch-so-<br />
wjetische Beziehungen Februar 1957,<br />
III: 353 f.<br />
- Briefwechsel mit DDR über Bewachung<br />
und Kontrolle der Grenzen vom<br />
20.9. 1955,111: 89 f.<br />
- brit.-sowjet. Gespräch in London<br />
April 1956, III: 129, 130<br />
- Bruch des Neutralitätspaktes mit Ja-<br />
pan 13.4. 1941, III: 304<br />
- Chruschtschows Drohung mit deutsch-<br />
russischer Entente gegen den Westen,<br />
III: 132, 459; IV: 45<br />
- Chruschtschows Forderung einer Ent-<br />
schuldigung wegen des U II-Zwischen-<br />
falls 14.5.1960, IV: 41, 48 f., 49<br />
- Chruschtschow über Reichweite so-<br />
wjetischer Raketen 7.11.1962, IV: 187<br />
- Denken in Machtkategorien, III: 97,<br />
306, 456 f.<br />
- Deutschlandpolitik, I: 35, 39, 63, 92,<br />
95 f., 103, 111, 130, 133, 177, 348 f.,<br />
351, 360 f., 363, 375 f., 397, 416 ff.,<br />
471 f., 496 ff., 559, 562; II: 15 f., 46,<br />
60 f., 83 f., 124 f., 214 ff., 237 f., 249 f.,<br />
398, 479 f., 488; III: 34 f., 47 ff., 185,<br />
372 f., 437<br />
deutsch-sowjetische Verhandlungen in<br />
Moskau Juli 1957/April 1958, III:<br />
347, 360, 370, 379, 380<br />
Einschätzung Erhards als künftiger<br />
Bundeskanzler, IV: 225 f.<br />
■ Entwicklung Ostsibiriens, IV: 121, 183<br />
Entwicklungshilfe, II: 465; IV: 98<br />
Erklärung über Reduzierung ihrer<br />
Streitkräfte 14.5. 1956 s. Abrüstung<br />
Erkundungsgespräche zwischen Rusk<br />
u. Gromyko in New York 21. 9. 1961,<br />
IV: 116<br />
Erweiterung und Modernisierung der<br />
Industrie, III: 150 f., 169, 170<br />
Europapolitik, I: 472, 496 f., 506, 559,<br />
588; II: 18 f., 28, 37, 64, 70, 124 f.,<br />
201, 211 f., 251 ff., 264 f., 478 ff.; III:<br />
61, 185,476,481; IV: 236<br />
Sachregister 345<br />
- Europarat und -, I: 330<br />
- Expansionspolitik, I: 92, 375, 416,<br />
422, 457, 470, 496 ff., 534, 547, 583;<br />
II: 16, 18, 49, 124 f., 201, 211, 243,<br />
264 f., 438, 445 f., 479 f.; III: 69, 91,<br />
102, 110, 113, 119, 127, 133, 140, 158,<br />
170, 176, 183, 185, 186 f., 189, 193 ff.,<br />
228, 240, 242, 247, 248, 264, 274, 298,<br />
310 f., 316, 322, 342, 349 f., 398, 463,<br />
466; IV: 17, 32, 97 f.<br />
- falsche Unterrichtung über Vorgänge<br />
im Ausland und der Bundesrepublik,<br />
III: 383, 394, 451 f., 453<br />
- Finanzierung des Assuan-Staudamms,<br />
III: 216 f.<br />
- Flächenausdehnung u. Bevölkerungs-<br />
zahl, IV: 239<br />
- Flug- u. Raketentechnik, II: 522; III:<br />
292, 319 f., 333, 334 f., 363, 387; IV:<br />
120<br />
- Frage direkter deutsch-sowjetischer<br />
Verhandlungen, (1955) II: 447, 450,<br />
455, 481, 487; (1962) IV: 167 f.; (1963)<br />
IV: 223, 225 f.<br />
- „Friedensoffensive" (1953), I: 564,<br />
569 f., 584, 587;'(1956) III: 155, 156<br />
- Führungswechsel, (1955) II: 437,456 f.;<br />
(1958) III: 380<br />
- „Furcht" vor Deutschland, II: 201,211,<br />
227, 233, 476, 495, 502; III: 191, 193,<br />
194, 373, 385, 459, 463, 475; IV: 44<br />
- Gebietszuwachs seit 1939, II: 18, 87;<br />
III: 350<br />
- Gefahr bilateraler Einigung mit den<br />
USA auf Kosten Europas, III: 321 f.,<br />
327, 328; IV: 81<br />
- Gefahr für Deutschland, I: 51, 54,<br />
100, 194, 346 f., 348, 361, 390, 416 ff.,<br />
471 ff., 495 ff., 507 f., 559 f., 583; II:<br />
16, 18, 243, 302, 409, 445, 479 f.; III:<br />
69, 185, 193,241,249,349,476<br />
- Gefahr für Europa u. die freie Welt,<br />
I: 91, 98, 133, 210, 244, 313 f., 342,<br />
345, 348, 375 f., 412, 416, 419, 443 f.,<br />
458, 472 f., 495 ff.; II: 16, 21, 64, 201,<br />
270, 445 f., 479 f., 554; III: 34, 91,<br />
127, 155, 158, 173, 175 f., 185, 191,<br />
193, 221, 241, 247, 248 f., 252, 280,<br />
311, 316, 317, 322, 331, 398, 461, 463;<br />
IV: 21, 32, 81, 82, 94, 137, 200, 203,<br />
237<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit James Reston<br />
14.10. 1957; III: 320 ff.
346 Sachregister<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow,<br />
(7.2.1957) III: 353 f.; (13.12.1957)<br />
III: 347 f.; (14. 10. 1958) III: 439 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Sorin 16.7.<br />
1956, III: 352<br />
- Gespräche Krolls mit Chruschtschow,<br />
IV: 224, 227<br />
- Grundlagenforschung, III: 327<br />
- Haltung im Suezkonflikt, III: 226<br />
■ Haltung zu atomarer Bewaffnung der<br />
Bundeswehr, III: 382, 385, 386,388f.,<br />
391,394,441 f., 459<br />
■ Haltung zu Atomkrieg und kontrol-<br />
lierter Abrüstung, III: 282 f., 291,<br />
387 ff.; IV: 97<br />
- Hoffnung auf Umkehr der deutschen<br />
Außenpolitik bei Wahlsieg der SPD<br />
1957, 111:310<br />
• innenpolitische Entwicklungstenden-<br />
zen und Entspannung, III: 191, 323,<br />
475; IV: 17, 20,44, 225<br />
• innenpolitische Probleme, II: 65, 87<br />
124, 211, 410, 435, 451 f., 456 f., 482<br />
494, 527, 532, 553 f.; III: 113, 151 f.<br />
159, 164, 170, 190 f., 240 f., 280, 290,<br />
356 f., 370, 374, 455 f., 462, 469, 475<br />
IV: 223, 224, 227<br />
Intervention in Ungarn 1956, III<br />
231 ff., 240, 241,291,316, 350<br />
Interview Chruschtschows über Ade-<br />
nauers Frankreichpolitik 22. 9. 1958,<br />
III: 438, 457<br />
keine Beantwortung der Note Israels<br />
vom 12.3.1951 wegen Wiedergut-<br />
machung, II: 135<br />
keine deutsche Einmischung in die in-<br />
neren Verhältnisse, III: 370, 445<br />
Konsularabkommen mit Bundesrepu-<br />
blik, III: 347, 355, 358, 360, 380<br />
Koreakonflikt, I: 346, 355, 471<br />
Kriegserklärung an Japan 1945, III: 304<br />
Kriegsverluste und Zerstörungen, II:<br />
498, 541<br />
Kritik an Filmen und Veröffent-<br />
lichungen in der Bundesrepublik, III:<br />
444<br />
Kritik Smirnows an angebl. Äuße-<br />
rungen von Heusinger und Strauß,<br />
III: 442 f., 452<br />
Kubakonflikt Oktober 1962, IV: 186 f.,<br />
189, 199, 216<br />
liberalere Haltung gegenüber den<br />
Satellitenstaaten, III: 146; IV: 203<br />
- Mangel an Facharbeitern, IV: 223<br />
- mangelndeVertrauenswürdigkeit ihrer<br />
Politik, III: 304, 308, 323, 447, 458,<br />
460, 476; IV: 122<br />
- Mißtrauen gegen Dulles, III: 386 f.,<br />
388, 392 f., 427, 472<br />
- mögliche Reaktion auf deutschen Ver-<br />
teidigungsbeitrag, I: 418, 420, 473,<br />
549; II: 398<br />
- Motiv für atomares Kontrollabkom-<br />
men, III: 307<br />
- negative Begleiterscheinungen ihrer<br />
Errungenschaften (Zwangsarbeit), II:<br />
451; 111:97, 169<br />
- Nichtanerkennung durch USA 1917<br />
bis 1933, II: 519<br />
- Niederwerfung des Aufstandes vom<br />
17. 6. 1953 in der Sowjetzone, II:<br />
219 f.; 111:350<br />
- Normalisierung der Beziehungen mit<br />
der Bundesrepublik, II: 403 f., 406,<br />
447, 454, 498, 500, 508, 536; III:<br />
353 ff., 441<br />
- Note mit Beitrittsangebot zur NATO<br />
31.3. 1954, II: 389<br />
- Note mit Berlin-Ultimatum 27. 11.<br />
1958, III: 457, 458, 459<br />
- Note über Pariser Verträge und Wie-<br />
dervereinigung 9. 12. 1954, II: 448<br />
- Noten gegen Remilitarisierung und<br />
Einbeziehung Westdeutschlands ins<br />
westliche Verteidigungssystem, (3. 11.<br />
1950) I: 377, 392; II: 32, 36; (15. 12.<br />
1950) I: 392 f.; (24.5.1952) II: 99 ff.,<br />
112; (29.8. 1952) II: 126, 170<br />
- Noten über europäisches kollektives<br />
Sicherheitssystem, (24.7.1954) 11:391;<br />
(13. 11. 1954) II: 389,392,448<br />
- Noten zur Deutschlandfrage, (3. 11.<br />
1950) I: 377; II: 32 f., 36; (10.3.1952)<br />
II: 66 ff., 79 f., 82 ff., 93, 215, 250,<br />
405; (9. 4. 1952) II: 79 ff., 83 ff., 92 ff.,<br />
102, 126; (24.5.1952) II: 98 ff., 103,<br />
106 f., 110; (23. 10. 1954) II: 388, 392<br />
- Notwendigkeit einer genügend star-<br />
ken Abwehrfront gegen -, 1:383,385,<br />
422, 471, 549; II: 20, 65, 124 f.; III:<br />
34, 160, 242, 243, 251, 279, 310, 315,<br />
316, 319, 333, 345, 346, 350, 457, 462,<br />
468, 474, 475, 477; IV: 17, 19, 32,<br />
55, 93, 97, 98, 102, 227, 228<br />
- Parteikongresse d. KPdSU, XX. (14.<br />
bis 25. 2. 1956) III: 109 ff., 115, 151 f.,
156, 163, 175 f., 184, 349; XXI. (27. 1.<br />
1959) III: 454, 455, 457 f., 478;<br />
XXIII. (17.-23.10.1961) IV: 117<br />
Politik gegenüber Indien, III: 94,<br />
100, 156, 178, 192,466<br />
Politik gegenüber Japan, II: 409, 481;<br />
III: 304 f., 476<br />
Politik gegenüber Jugoslawien, II:<br />
409, 442<br />
Politik gegenüber Polen, I: 90 f.; II:<br />
16<br />
Politik im Nahen Osten, III: 100,<br />
167 f., 193 f., 227 f., 242, 252, 264,<br />
335, 342, 398, 401 f.<br />
Politik in Afrika, IV: 38<br />
Politik in Asien, II: 438 f.; III: 100,<br />
164, 178, 192, 252, 335<br />
Politik in der Türkei, I: 113; II: 20,<br />
408;III: 324<br />
Politik in Griechenland, I: 113, 376,<br />
382; II: 20, 408<br />
Politik in Ostasien, II: 255 f.; III:<br />
247, 252, 476; IV: 121, 183<br />
Primat der Wirtschaftspolitik? III:<br />
188, 189, 193<br />
Protest gegen Ausrüstung der Bun-<br />
deswehr mit Polaris-Raketen, IV: 52<br />
Protest gegen deutsch-französischen<br />
Vertrag vom 22. 1. 1963, IV: 214, 216,<br />
218<br />
Protest gegen Londoner Konferenz<br />
der Westmächte 1948, I: 134, 178 f.<br />
Reaktion auf außenpolitische Haltung<br />
der FDP, III: 69, 83 f.<br />
Rede Mikojans mit Ausfällen gegen<br />
Bundesrepublik 25. 4. 1958, III: 390<br />
Regelung wissenschaftlich-technischer<br />
Zusammenarbeit mit der -, II: 499,<br />
502; III: 355, 358<br />
Religion in der -, II: 531; III: 304<br />
Repatriierung Deutscher, II: 450, 488,<br />
492, 506, 544, 551; III: 347, 355, 357,<br />
358, 360, 380<br />
Rolle des gaullistischen Frankreichs<br />
im sowjetischen außenpolitischen Den-<br />
ken, III: 410 f., 414, 419, 437 f.; IV:<br />
236<br />
Rückgabe der Souveränität an So-<br />
wjetzone s. dort<br />
Schreiben Bulganins an NATO-Staa-<br />
ten, (1956) III: 160, 163, 165, 166,<br />
168; (8. 1. 1958) III: 360, 361, 363<br />
Separatabkommen für Übertragung<br />
Sachregister 347<br />
ihrer Rechte an die DDR, III: 454,<br />
538<br />
- separater Friedensvertrag mit der<br />
DDR, III: 538; IV: 25, 40, 112, 113,<br />
117, 121, 188, 190,231<br />
- Sieben-Jahresplan, III: 456<br />
- Sinnlosigkeit eines Angriffskrieges<br />
gegen-, 11:522, 524 f., 459<br />
- Sitzung des Zentralkomitees der<br />
KPdSU 12.11.1958,111:462<br />
- Spionage in der Bundesrepublik, III:<br />
460 f.<br />
- Stärke der Streitkräfte, III: 152, 243,<br />
349; IV: 120, 239<br />
- Stalins Tod und Frage der Entspan-<br />
nung, I: 559 f., 561, 572; II: 202, 204,<br />
212, 244, 245, 261, 388, 449; III: 31,<br />
61, 125 f., 128, 152 f., 173 f., 238, 316<br />
- Start des ersten Erdsatelliten (Sput-<br />
nik), III: 319, 320, 330, 332<br />
- Stellung des sowjetischen Außen-<br />
ministers, III: 474<br />
- Stellungnahme zum Deutschlandver-<br />
trag, II: 126<br />
- Stellungnahme zum Memorandum der<br />
Westmächte 28. 10. 1955, III: 42 ff.<br />
- Streben nach weltbeherrschender Wirt-<br />
schaftsmacht, III: 464, 465, 475, 481;<br />
IV: 16<br />
- TASS-Erklärung 15. 1. 1955, II:<br />
399 ff., 404 f., 408, 410 f., 414, 424<br />
- Totalitarismus und Machtpolitik, I:<br />
382 f., 384, 471, 549, 570, 587; II:<br />
554; III: 153, 184, 192, 205,323,456f.<br />
- Treffen Kennedys mit Chruschtschow<br />
in Wien 3./4.6. 1961, IV: 101, 107,<br />
108 f., 112<br />
- Truppenstärke in Osteuropa, I: 572;<br />
II: 395<br />
- Überfall auf Finnland 1939, III: 350<br />
- Überfliegen ihres Territoriums durch<br />
amerikanische Flugzeuge, II: 526; IV:<br />
40,41,42,48<br />
- Überlegenheit gegenüber NATO auf<br />
konventionellem Gebiet, IV: 50,120 f.<br />
- Unterbrechung der deutsch-sowjeti-<br />
schen Kulturverhandlungen 12. 5.<br />
1961, IV: 100<br />
- unterschiedliche Haltung im Suezkon-<br />
flikt und beim Ungarnaufstand, III:<br />
234<br />
- Unterredung <strong>Adenauer</strong>s mit Mikojan<br />
26.4.1958, 111:381
348 Sachregister<br />
- Verhältnis der Roten Armee zu Chru-<br />
schtschow und Bulganin, III: 153 f.<br />
- Verhandlungen mit der DDR in Mos-<br />
kau 17.-20.9.1955, III: 89<br />
- Verschiebung des Kräfteverhältnisses<br />
gegenüber Deutschland seit 1939, II:<br />
524<br />
- Versorgung Nordkoreas mit Kriegs-<br />
material, I: 377<br />
- Verstärkung der Armee an den<br />
Westgrenzen und Einberufung von<br />
Reservisten (August 1961), IV: 113<br />
- Versuch einer Ausnutzung der franz.<br />
und engl. Besorgnisse vor Deutsch-<br />
land, 111:310,459; IV: 236<br />
- Versuch einer Beeinflussung der Bun-<br />
destagswahlen, III: 310, 530<br />
- Versuch einer Herauslösung der Bun-<br />
desrepublik aus der NATO, III: 458 f.,<br />
460 f., 464 f., 473 f., 480 f.<br />
- Vier-Punkte-Vorschlag zur Wieder-<br />
vereinigung auf der Genfer Außen-<br />
ministerkonferenz 2. 11.1955, III: 47 f.<br />
■ Vorschlag einer Außenministerkon-<br />
ferenz z. Entmilitarisierung Deutsch-<br />
lands 3.11.1950, I: 375, 377, 403,<br />
417,455; II: 32 f., 36, 48<br />
Vorschlag einer Teilung der Welt mit<br />
Amerika, III: 249, 323<br />
wachsende innenpolitische Rücksicht-<br />
nahme („Liberalisierung"), III: 154,<br />
159, 170 f., 184, 190, 242, 251, 301,<br />
456; IV: 17, 20, 38 f., 44<br />
wachsende Selbständigkeit seiner Sa-<br />
tellitenstaaten (s. unter Osteuropa)<br />
wachsende Stellung Chruschtschows,<br />
III: 153, 174,380,469<br />
Widerstand gegen Einbeziehung<br />
Deutschlands in den Marshall-Plan,<br />
I: 119<br />
wirtschaftlicher Aufschwung, II: 519 f.,<br />
522 f.; III: 169,456<br />
wirtschaftliche Schwierigkeiten (ins-<br />
besondere durch Rüstungsbelastung),<br />
II: 457, 482, 494, 532 f.; III: 151 f.,<br />
170, 242, 290, 291, 301, 318, 357, 375,<br />
388,426 f., 466 f., 475; IV: 121, 137, 223<br />
wirtschaftliche Verpflichtungen gegen-<br />
über Rotchina (s. auch dort), III: 151,<br />
357, 475; IV: 183<br />
Zahl der geschlossenen und gebroche-<br />
nen Verträge, II: 18 f.; III: 458<br />
Ziel der Aufhebung des Vier-Mächte-<br />
Status von Berlin, III: 447, 449 f.,<br />
454, 479 f., 538; IV: 25, 29, 43<br />
- Ziel der Aufrechterhaltung des status<br />
quo, III: 321, 538; IV: 43, 188<br />
- Ziel der Demilitarisierung Deutsch-<br />
lands, I: 486; 11:48, 50 f.<br />
- Ziel der Neutralisierung Mitteleuropas,<br />
II: 441 ff., 444ff.; III: 33f., 283,480f.<br />
- Ziel der Vermeidung eines „heißen<br />
Krieges", II: 65; III: 455 f., 457, 470;<br />
IV: 17,37,98, 122, 132,224<br />
- Ziel normaler Beziehungen mit bei-<br />
den Teilen Deutschlands, II: 498,505;<br />
III: 372 f., 445<br />
- Zusammenarbeit mit der Reichswehr,<br />
I: 496;III: 452<br />
- Zusicherung über Nichtanwendung der<br />
Atomwaffen gegen die Bundesrepu-<br />
blik, III: 392<br />
- Zwanzig-Jahres-Plan, IV: 117, 137<br />
Sowjetzone (s. auch Deutsche Demokra-<br />
tische Republik)<br />
- Ablehnung von Racheakten nach Wie-<br />
dervereinigung in der -, III: 373<br />
- Aufrüstung, I: 345, 348, 357, 363,<br />
376; II: 509<br />
- Aufstand vom 17. Juni 1953, II:<br />
218 ff., 244, 387, 495<br />
- Bau von Flugplätzen, I: 572<br />
- Bedeutung für den Satellitenblock, II:<br />
124, 210, 261 f., 406 f., 473, 483, 494;<br />
III: 34<br />
- Beteiligung an internationaler Kon-<br />
trollbehörde für Zugang nach Berlin,<br />
IV: 154<br />
- Beurteilung des Aufstandes vom<br />
17. Juni 1953 durch Eisenhower, II:<br />
229 f., 232<br />
- Bildung der Nationalen Front, II:<br />
28 f., 386<br />
- Drosselung des innerdeutschen Reise-<br />
verkehrs, III: 437, 440; IV: 68 f., 114<br />
- Druck gegen die Kirchen, I: 570; III:<br />
366, 440<br />
- Einsetzung zentraler Verwaltungsstel-<br />
len, I: 130; II: 15<br />
- Entwicklung zum Satelliten Rußlands,<br />
I: 95, 349, 361, 375; II: 16; III: 289 f.,<br />
350, 451<br />
- Ernennung eines sowjetischen Hohen<br />
Kommissars, II: 214<br />
- Faustpfand der Sowjetunion, II: 208,<br />
210, 422; III: 131 f., 185, 289, 290
• Gefahr eines Bürgerkrieges nach dem<br />
Beispiel des Ungarnaufstandes 1956,<br />
III: 233, 291<br />
■ Genehmigungspflicht für das Betreten<br />
Ost-Berlins 8. 9. 1960, IV: 68<br />
■ „Gesetz zum Schutz des Friedens"<br />
16.12.1950,11:41,44<br />
• Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle<br />
auf „MS Deutschland" 6. 9. 1962, IV:<br />
182<br />
• Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle in<br />
Paris 21. 1. 1963, IV: 203, 204<br />
Hilfsmaßnahmen der Bundesrepublik<br />
und der USA, II: 223 f.<br />
■ kontrollierte Wahlen, (15. 10. 1950)<br />
I: 363; II: 27 ff., 32, 44; (17. 10. 1954)<br />
11:386,395,406<br />
möglicher Angreifer auf die Bundes-<br />
republik, I: 349, 351, 353, 360, 376;<br />
III: 200<br />
Moskaus Ziele in der -, I: 92, 349,<br />
361; II: 15 f.; III: 289 f.<br />
Notwendigkeit individueller Kontakte<br />
mit der-, III: 289,313<br />
Problem der Flüchtlinge aus der -,<br />
I: 557, 575; II: 54, 108, 198, 387; III:<br />
103; IV: 40<br />
Rückgabe der Souveränität durch die<br />
Sowjetunion, II: 292, 517; III: 89,<br />
375, 446; IV: 68, 121<br />
Sozialisierung, I: 207; II: 249<br />
Stärke der Sowjettruppen in der -,<br />
I: 376; II: 50,201; III: 349<br />
unzureichende Lebensmittelversor-<br />
gung, II: 222 ff., 451 f.<br />
Verhinderung einer demokratischen<br />
Ordnung, I: 503; II: 16 f., 41, 93,<br />
488, 516; III: 185, 191, 282, 366, 371,<br />
372 f., 446, 451<br />
verschärfte Grenzabsperrungen, II:<br />
110, 113, 127, 129; III: 437, 440; IV:<br />
68 f., 114<br />
wirtschaftlicher Aufbau nach Wieder-<br />
vereinigung, II: 453; III: 373<br />
Zahl der Flüchtlinge aus der -, II:<br />
387; IV: 113<br />
Zahl der Opfer des 17. Juni 1953, II:<br />
221 f.<br />
Zahl der politischen Gefangenen, II:<br />
45<br />
Ziel der Erleichterung der Lebensbe-<br />
dingungen in der -, III: 379, 391,<br />
440, 445, 446; IV: 182, 225<br />
Sachregister 349<br />
Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />
(SPD) - Ablehnung des deutsch-<br />
franz. Saarabkommens vom 23. 10.<br />
1954, II: 425 f.<br />
- Ablehnung der „Politik der Stärke"<br />
s. dort<br />
- Ablehnung der Wahlen zum Land-<br />
tag Nordrhein-Westfalen, I: 81, 198,<br />
201<br />
- Ablehnung des Schuman-Plans als<br />
stillschweigende Anerkennung d. Ab-<br />
trennung der Saar, I: 429<br />
- Ablehnung einer gemeinsamen Stel-<br />
lungnahme zu Londoner Empfehlun-<br />
gen, I: 141 ff.<br />
- Ablehnung einer Grundgesetzände-<br />
rung zugunsten der Wiederwahl von<br />
Heuss 1959, III: 483<br />
- Ablehnung einer „Nationalen Reprä-<br />
sentanz", I: 203<br />
- Abstimmung über Pariser Verträge<br />
vom 23. 10. 1954 im Bundestag, II:<br />
429<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Wahlprognose für die<br />
Nord-Rheinprovinz 1946, I: 197<br />
- Angriffe auf Besatzungsmächte, I:<br />
217 f.<br />
- Auffassung Schumachers von Denk-<br />
schrift <strong>Adenauer</strong>s zur Sicherheitsfrage<br />
an die Hohe Kommission vom 29. 8.<br />
1950, I: 414<br />
- Aufruf zur „Volksbewegung" gegen<br />
Pariser Verträge, II: 419 f.<br />
- Ausgang d. Bundestagswahlen, (1949)<br />
I: 223; (1953) II: 194; (1961) IV:<br />
115 f.<br />
- außenpolitische Manöver für die Wahl<br />
1957; III: 79, 104 f.<br />
- außenpolitischer Zickzackkurs, II: 416<br />
- Bericht des Kölner Stadtverordneten<br />
Görlinger an britischen Geheimdienst,<br />
1:27,37<br />
- Besprechungen der Mitglieder des<br />
Parteivorstandes mit <strong>Adenauer</strong> in<br />
Hannover 17.6. 1948, I: 142<br />
- Besuch Ollenhauers in den Vereinig-<br />
ten Staaten 1957, III: 302<br />
- Beteiligung am Parlamentarischen<br />
Rat, I: 151<br />
- betont nationale Partei, I: 218, 221;<br />
11:369; III: 104 f.<br />
- Beurteilung der Genfer Außenmini-<br />
sterkonferenz 1955, III: 63 f.
350 Sachregister<br />
Beurteilung des Grotewohl-Briefes<br />
vom 30. 11.1950, 11:39<br />
Blockbildung in der Sowjetzone, II:<br />
28 f.<br />
Bundestags wahlkampf, (1949) 1:214 ff.;<br />
(1957) 111:314; (1961) IV: 18<br />
Dortmunder Wahlkongreß 16.6.1957,<br />
III: 299 f.<br />
Erfolg bei Landtagswahlen in Hes-<br />
sen 1954, II: 384<br />
Forderung auf Änderung des Grund-<br />
gesetzes zugunsten einer Bundespoli-<br />
zei, I: 372<br />
Forderung auf Wirtschaftsministerium<br />
in einer „Großen Koalition" 1949,<br />
I: 224, 229<br />
Forderung einer Viermächte-Konfe-<br />
renz nach Scheitern der EVG, II:<br />
300<br />
Forderung nach Neuwahlen vor Ent-<br />
scheidung über Verteidigungsbeitrag,<br />
I: 383 f., 420, 478 f.; II: 172, 186 f.,<br />
189, 191, 194<br />
Forderungen zum Grundgesetz, I: 170<br />
Frage der Neutralisierung Deutsch-<br />
lands, II: 82 ff., 87, 199, 395, 396 f.,<br />
417 f.; III: 105, 172,314,317<br />
Frage der Überprüfung der Haltung<br />
zu Deutschland- und EVG-Verträgen<br />
nach Scheitern d. Berliner Konferenz,<br />
II: 265 f.<br />
Frage der Zulassung in der sowjeti-<br />
schen Zone, I: 203<br />
Frage einer Koalition mit FDP, III:<br />
104 f.<br />
Führungsanspruch gegenüber CDU,<br />
1:65 f., 200, 204<br />
Gegnerschaft zu politischem Katholi-<br />
zismus, I: 216<br />
geteilte Haltung über Beitritt zum<br />
Ruhrstatut, I: 273<br />
Haltung zu atomarer Bewaffnung der<br />
Bundeswehr, III: 299 ff., 314, 317<br />
Haltung zu den Pariser Verträgen<br />
vom Oktober 1954, II: 384; III: 63 f.<br />
Haltung zum Beitritt der Bundes-<br />
republik in den Europarat, I: 339,<br />
421<br />
Haltung z. deutschen Verteidigungs-<br />
beitrag, I: 383 f., 386 f., 389 f., 420 ff.,<br />
458; II: 83, 170 f., 172 ff., 187, 394 ff.,<br />
397 ff., 410 ff.; III: 63, 64, 107, 201 f.,<br />
299 f., 310<br />
- Haltung zum Deutschlandvertrag und<br />
EVG-Vertrag, I: 533, 535, 555; II:<br />
90, 108, 167 f., 170 f., 174 f., 176 ff.,<br />
190 ff., 199<br />
- Haltung zum Elternrecht, I: 215<br />
- Haltung zur Errichtung einer Bundes-<br />
polizei, I: 361<br />
- Haltung zum Petersberger Abkom-<br />
men, I: 421; II: 164<br />
- Haltung, zum Schuman-Plan, I: 414,<br />
421,423<br />
- Haltung zur Grotewohl-Initiative vom<br />
15.9.1951, 11:56<br />
- Haltung zur Ruhrbehörde, I: 421<br />
- Haltung zur Saarfrage, I: 421<br />
- Haltung zur Souveränitätserklärung<br />
der Bundesrepublik 5. 5. 1955, II:<br />
430 f., 432<br />
- Haltung zur Sozialen Marktwirtschaft,<br />
I: 208<br />
- Haltung zu sowjetischer Initiative in<br />
d. Deutschlandfrage März/April 1952,<br />
II: 82 ff., 93, 412, 414<br />
- Haltung zu Wehrgesetzen, III: 107,<br />
299, 310, 314, 316, 491<br />
- Kennzeichnung <strong>Adenauer</strong>s als „Bun-<br />
deskanzler der Alliierten", I: 290 ff.;<br />
II: 165<br />
- Kennzeichnung <strong>Adenauer</strong>s als Vertre-<br />
ter des kapitalistischen Großbesitzes,<br />
I: 259, 262<br />
- Koalitionsregierung mit der FDP in<br />
Nordrhein-Westfalen, III: 106<br />
- Kritik an <strong>Adenauer</strong>s Frankreichpoli-<br />
tik, I: 259 f., 262 f., 269,271<br />
- Kritik an <strong>Adenauer</strong>s Interview mit<br />
Kingsbury-Smith vom März 1950, I:<br />
337<br />
- Kritik an der EWG, III: 269<br />
- Kritik an der westlichen Integrations-<br />
politik, I: 254; III: 302<br />
- Landesparteitag in Flensburg 5.5.<br />
1957, III: 299<br />
- Mißtrauenserklärung gegen <strong>Adenauer</strong><br />
im Parlamentarischen Rat, I: 162<br />
- mögliche Nominierung Gerstenmaiers<br />
als Bundespräsidenten 1959, III: 498<br />
- Möglichkeit der Zusammenarbeit mit<br />
CDU 1946, I: 65, 200, 202 ff.<br />
- Möglichkeit gemeinsamer Außenpoli-<br />
tik mit der Regierungskoalition nach<br />
Scheitern der Europäischen Verteidi-<br />
gungsgemeinschaft, II: 300
negative Beurteilung des Verlaufs der<br />
Pariser Außenministerkonferenz vom<br />
November 1949, I: 262<br />
Nominierung Brandts für das Amt<br />
des Bundeskanzlers 25. 10. 1960, IV:<br />
77<br />
Nominierung Carlo Schmids als Bun-<br />
despräsidenten 1959, III: 491, 492,<br />
497, 501, 507<br />
Normenkontrollklage beim Bundes-<br />
verfassungsgericht zur Frage d. deut-<br />
schen Verteidigungsbeitrages, I: 555;<br />
II: 106, 172, 175, 180 f., 271<br />
Opposition gegen Pariser Verträge<br />
vom 23.10.1954, II: 394 ff., 410 if.,<br />
420 ff., 439<br />
Parteitag in Bad Godesberg Novem-<br />
ber 1959, IV: 13<br />
Parteitag in Berlin, II: 397<br />
Parteitag in Dortmund September<br />
1952,II: 178<br />
Parteitag in Hamburg Mai 1950, I:<br />
339<br />
Parteitag in Hannover 1946, I: 200 f.,<br />
207<br />
Parteitag in Hannover 19./20. 4. 1949,<br />
I: 170,218<br />
Ratifizierung des Deutschland- und<br />
EVG-Vertrages, II: 106<br />
Rolle in der sowjetischen Außenpoli-<br />
tik, II: 479 f.; III: 310, 316, 317<br />
Rückwirkung der Kritik an New Yor-<br />
ker Beschlüssen vom September 1950<br />
im Ausland, I: 396<br />
Rückwirkung ihrer Opposition auf<br />
amerikanische Außenpolitik, II: 105,<br />
108 f., 397<br />
Saarverhandlungen in Paris Oktober<br />
1954, II: 373<br />
schriftliche Fixierung ihrer Bedenken<br />
gegen Deutschland- und EVG-Ver-<br />
träge 7. 1. 1953, II: 189 f.<br />
Schumachers Konzeption der „offen-<br />
siven Defensive", I: 414 f.<br />
Sitze im 1. Bundestag 1949, I: 223<br />
Sitze im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag 1946, I: 198<br />
Stärkung der innerfranzösischen Op-<br />
position gegen Deutschland- u. EVG-<br />
Verträge, 11:271; III: 16<br />
Stellung zu den Forderungen der Mi-<br />
litärgouverneure zum Grundgesetz-<br />
entwurf, I: 164, 170,218<br />
Sachregister 351<br />
- Stellung zu den Londoner Empfeh-<br />
lungen, I: 142<br />
- Stellung zu einer Freiwilligen-Ab-<br />
wehrtruppe 1950, I: 354<br />
- Stellung zu föderalistischem Prinzip<br />
des Grundgesetzes, I: 155<br />
- Stellung zum Beitritt der Bundesre-<br />
publik in den Europarat, I: 318, 323,<br />
340<br />
- Stellung zum Beitritt der Bundesre-<br />
publik zur NATO, II: 396, 416; III:<br />
310,314,317,491<br />
- Stellung zum Eherecht, I: 217<br />
- Stellung zum Petersberger Abkom-<br />
men, I: 285, 290<br />
- Stellung zum Ruhrstatut, I: 249, 256,<br />
259 f.<br />
- Stellung zum Schuman-Plan, 1: 482,485<br />
- Stellung zum Wahlgesetz für den<br />
Bundestag, I: 174; III: 74<br />
- Stellung zur Bildung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen, I: 99<br />
- Stellung zur Dekartellisierung, I: 485<br />
- Stellung zur EWG, I: 432, 571; II:<br />
83, 87, 167 f., 170 f., 172 ff.<br />
- Stellung zu Verhandlungen über<br />
Deutschlandvertrag, I: 481 f., 482; II:<br />
83, 87<br />
- Stellungnahme gegen Einbeziehung<br />
der Ruhrfrage in das Sicherheitspro-<br />
blem, 1:259 f.<br />
- Stellungnahme zur TASS-Erklärung<br />
vom 15.1. 1955, II: 404 f.<br />
- Telegramm Wechsel mit <strong>Adenauer</strong> Juli<br />
1949, 1:219 f.<br />
- Träger der Opposition, I: 226 f., 229;<br />
II: 195; 111:312<br />
- Verhältnis zur Kirche, I: 215 ff., 220 f.<br />
- Verhältnis zur Labour-Regierung (Be-<br />
satzungsmacht), I: 26 f., 38, 49, 54, 65,<br />
193,215; 111:312<br />
- Versuch der Einflußnahme auf die<br />
Außenpolitik <strong>Adenauer</strong>s, I: 284<br />
- Vertretung im Rheinischen Provin-<br />
zialrat, I: 195<br />
- vorherige Kenntnis d. alliierten Note<br />
an den Parlamentarischen Rat vom<br />
22.4. 1949, I: 171, 218 ff.<br />
- Vorschlag Frankfurt als vorläufige<br />
Bundeshauptstadt, I: 173<br />
- Vorschlag z. Wiedervereinigung 1959,<br />
III: 501, 507<br />
- Wahlaufruf 9.7.1949, I: 218 f., 221
352 Sachregister<br />
- Wedisel in der Parteiführung 1952,<br />
II: 177<br />
- Widerstand gegen gesonderte Auf-<br />
nahme des Saargebiets in den Eu-<br />
roparat, I: 270<br />
- Wirtschaftspolitik, I: 201<br />
- Zahl der Mitglieder in der Bundes-<br />
versammlung 1959, III: 490<br />
- zentralistisch aufgebaute Partei, III:<br />
491<br />
- Zusammenkunft mit CDU-Führern in<br />
Bad Godesberg 1945, I: 200<br />
- Zusammenschluß mit KPD in der so-<br />
wjetischen Zone, I: 95, 203,221; 11:28<br />
Soziale Marktwirtschaft - Definition<br />
durch CDU/CSU, 1:209 f.<br />
- Einführung in der Bizone, I: 184,<br />
208 f.<br />
- Entscheidung der Volksmehrheit für-,<br />
I: 225, 229<br />
- Erfolge, I: 208<br />
- Fortführung durch die Bundesregie-<br />
rung 1949, I: 239<br />
- Gegensatz zur freien Wirtschaft, I:<br />
209<br />
- Programm der CDU, I: 208, 215, 221,<br />
224, 229<br />
Sozialisierung - Ablehnung durch CDU<br />
und FDP, I: 204<br />
- Auseinandersetzung um -, I: 57, 60,<br />
205 ff., 215, 222<br />
- der Ruhrindustrie durch Ruhrstatut<br />
verhindert, I: 260<br />
- Förderung staatlicher Machtzusam-<br />
menballung, I: 62<br />
- nach dem Bevin-Plan 1947, I: 130<br />
- Programm der SPD, I: 155<br />
Sozialismus, I: 62, 211<br />
- Entscheidung der Volksmehrheit ge-<br />
gen-, I: 225<br />
- Formen des Übergangs zum -, III:<br />
111 f., 333, 349<br />
- „gerechter Krieg" und -, III: 349<br />
- Kirche und-, I: 216 f.<br />
- Koexistenz mit dem Kapitalismus, II:<br />
519; III: 111 f.<br />
- materialistische Geschichtsauffassung<br />
und-, I: 201,207<br />
- Nationalismus und -, I: 45<br />
- nicht auf Wirtschaft beschränkt, I: 62<br />
- „polnischer Weg" zum -, III: 229<br />
- „sozialistisches Weltsystem", III: 463<br />
- und Staatsallmacht, I: 211<br />
Sozialistische Einheitspartei Deutsch-<br />
lands (SED) - Anteil an sowjetzona-<br />
ler Einheitsliste 1950, II: 29<br />
- Aufstellung der Kandidatenliste 1950,<br />
11:30<br />
- Einberufung des „Deutschen Volks-<br />
kongresses" Dezember 1947, I: 130 f.<br />
- Gründung, 1:95,203,221<br />
- Parteitag in Ost-Berlin Januar 1963,<br />
IV: 190<br />
- Verbindung zu Rechtsradikalen, I: 452<br />
- Vierte Tagung des ZK, III: 465<br />
- Wühlarbeit gegen die Bundesrepu-<br />
blik, I: 376 f., 411; II: 445<br />
Sozialistische Reichspartei (SRP) - Ge-<br />
fahr innerer Unruhen, I: 457<br />
Sozialpolitik - der Bundesregierung, I:<br />
240 f.<br />
- Koordinierung im gemeinsamen Markt,<br />
III: 29, 268<br />
- Verteidigungsbeitrag und -, I: 388 f.,<br />
417 f.<br />
Sozialversicherung - Reform, I: 67, 126,<br />
202;III: 311<br />
Spanien - Beteiligung am europäi-<br />
schen Zusammenschluß, III: 261; IV:<br />
242<br />
- Teilnahme am geplanten „Europäi-<br />
schen Staatenbund-Rat" Pinays, III:<br />
25<br />
- Wunsch zur Überwindung der Isolie-<br />
rung, III: 261<br />
SPD s. Sozialdemokratische Partei<br />
Deutschlands<br />
„Spiegel"-Affäre 1962, IV: 187<br />
Spiridonowka-Palais (Tagungsort bei<br />
den Moskauer Gesprächen <strong>Adenauer</strong>s<br />
1955), II: 498, 505, 549<br />
„Spofford-Plan" 7. 12. 1950, I: 394 f.,<br />
442<br />
- Rückwirkung auf Schuman-Plan, I:<br />
395<br />
Sputnik, III: 319, 320, 332<br />
SRP s. Sozialistische Reichspartei<br />
Staat - Haltung der jungen Generation<br />
zum-, I: 509<br />
- Kirchen und -, I: 59<br />
- Verhältnis zur Einzelperson, I: 52, 58<br />
- wirtschaftliche Macht und - I: 60, 62<br />
Staatsauffassung, falsche - der Deut-<br />
schen, I: 44, 52, 62<br />
- Mehrheitsbekenntnis zur christlich-<br />
demokratischen -, I: 225
- totalitäre, und Machtpolitik, I: 382,<br />
570, 587<br />
Staatsform - Ablehnung des zentrali-<br />
sierten Einheitsstaates, I: 40, 139<br />
- von den Alliierten geforderte föde-<br />
rative -, I: 139, 146, 149 f., 154 ff.<br />
Staatsgerichtshof - Forderung nach<br />
Schaffung eines unabhängigen -, I:<br />
128<br />
Staatssicherheitsdienst, sowjetzonaler<br />
(SSD), II: 30, 32, 45, 55<br />
Stahlproduktion - Ablehnung einer Er-<br />
höhung in der Bundesrepublik durch<br />
die Besatzungsmächte, I: 276 f.<br />
- als Sicherheitsproblem, I: 254, 258,<br />
328, 338<br />
- Aufhebung der Beschränkung mit In-<br />
krafttreten der Montan-Union, I: 436<br />
- Bedeutung der westdeutschen - im<br />
Kriegsfalle, I: 351<br />
- Bizone, I: 121<br />
- des Saargebiets und Schuman-Plan, I:<br />
428 ff.<br />
- Embargo gegenüber dem Osten, I:<br />
305<br />
- Erhöhung zu Verteidigungszwecken,<br />
1:367<br />
- Kontrolle der Verteilung durch inter-<br />
nationale Ruhrbehörde, I: 138, 140<br />
- Potsdamer Beschlüsse, I: 88<br />
- Vorschlag internationaler Kontrolle<br />
der gesamten westeuropäischen -, I:<br />
278<br />
- Zusammenlegung der deutschen und<br />
französischen - im Schuman-Plan, I:<br />
327 f., 331<br />
Stationierungskosten - Abkommen mit<br />
den Vereinigten Staaten 6.6. 1956,<br />
III: 157, 162<br />
- Verhandlungen mit den Westmäch-<br />
ten, III: 157<br />
Steyler-Patres, I: 230<br />
Straßburg (Sitz des Europarats), I: 234,<br />
339 f., 354, 432, 461, 502, 586; II:<br />
193, 372<br />
„<strong>Stuttgart</strong>er Zeitung", II: 425; III: 195<br />
Sudan - Aufnahme in die UN, III: 235<br />
- Konflikt mit Ägypten, III: 216<br />
„Süddeutsche Juristenzeitschrift", I: 126<br />
„Süddeutsche Zeitung", I: 191, 216; IV:<br />
214<br />
Südostasien - Verteidigung der west-<br />
lichen Position in -, I: 333<br />
Sachregister 353<br />
Südostasienpakt (SEATO - South East<br />
Asia Treaty Organisation), III: 177,<br />
335<br />
Südsachalin, Annexion durch die So-<br />
wjetunion 1945,II: 18<br />
Suezkonflikt - Algerienkrieg und -, III:<br />
227<br />
- Beweis für die Bedeutung konventio-<br />
neller Waffen, III: 210<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gaitskell in<br />
Bonn 19.9. 1956, III: 219 ff.<br />
- Haltung der USA, III: 222 f.<br />
- Nordatlantikpakt und -, III: 226,<br />
324, 335<br />
- Rede Mollets Oktober 1956, III: 226<br />
- Schreiben v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong><br />
31.10.1956, III: 225 f.<br />
- Schreiben Bulganins an Frankreich<br />
und Großbritannien 5.11.1956, III:<br />
226<br />
- Schreiben Edens an <strong>Adenauer</strong> 13. 11.<br />
1956, III: 264<br />
- und Ungarnaufstand 1956, III: 228,<br />
233<br />
- Vorgeschichte und Entwicklung, II:<br />
135, 215 ff.<br />
Supreme Headquarters of the Allied<br />
Powers in Europe (SHAPE) -<br />
Konsultation wegen Stärke des<br />
deutschen Verteidigungsbeitrages, II:<br />
332<br />
Tannu-Tuwa, Annexion durch die So-<br />
wjetunion, II: 18<br />
TASS (sowjetrussische Nachrichtenagen-<br />
tur), II: 399, 404 f., 407 f., 410, 424;<br />
III: 83<br />
Technik - als treibendes Element in der<br />
Politik, III: 281<br />
Teheran s. Konferenz(en)<br />
Theresienstadt (Konzentrationslager), I:<br />
25<br />
Thyssen-Hütte, I: 247, 256, 272; II: 503<br />
Times, I: 72, 294, 345; III: 107<br />
Titoismus - kein außenpolitisches Leit-<br />
bild für die Bundesrepublik, III: 78<br />
Totalitarismus - geistige Auseinander-<br />
setzung mit -, I: 581 f.<br />
- geistige Voraussetzungen für seinen<br />
Aufstieg, I: 582<br />
Tretjakow-Galerie, Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
September 1955, II: 533<br />
Triester Frage - Forderung der West-
354 Sachregister<br />
mächte nach Behandlung auf der „Pa-<br />
riser Vorkonferenz" 1951, II: 51<br />
- Haltung der Sowjetunion, II: 409<br />
- Rückwirkung auf Ratifikation der Eu-<br />
ropäischen Verteidigungsgemeinschaft<br />
in Italien, II: 240<br />
Trizone - Gründung, I: 162; II: 433<br />
Truman-Doktrin vom 11.3.1947 (s. auch<br />
Politik der Eindämmung), I: 112 ff.;<br />
11:20<br />
Tschechoslowakei - Angst vor deutscher<br />
Invasion, III: 194<br />
- Auswirkungen des österreichischen<br />
Staatsvertrages, II: 443, 479, 483<br />
- Gebietsabtretungen an die Sowjet-<br />
union, II: 18; III: 350<br />
- innere Widerstandskräfte gegen die<br />
Sowjetunion, II: 124, 210, 232<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 194,<br />
375; II: 20,261,410; III: 350<br />
- Sowjetisierung durch Staatsstreich, II:<br />
249, 342; III: 141, 349<br />
- Sowjetvorschlag einer späteren Auf-<br />
nahme in europäisches kollektives Si-<br />
cherheitssystem, III: 44<br />
- Stellungnahme zum Marshall-Plan, I:<br />
119<br />
- Vertreibungen aus -, I: 186<br />
- Waffenlieferungen an Ägypten, III:<br />
133, 193, 194<br />
Türkei - Rettung durch Politik der Ein-<br />
dämmung 1947, II: 20<br />
- Verweigerung einer Anleihe durch<br />
die USA 1955, III: 324<br />
- Zypernkonflikt, III: 137 ff., 335<br />
Tunesien-Aufnahme in die UN, 111:235<br />
- englisch-amerikanische Waffenliefe-<br />
rungen, III: 324 f., 327, 335, 339 ff.<br />
- Konflikt mit Frankreich, III: 399 f.<br />
- prowestliche Haltung, III: 401<br />
- Unterstützung des Algerien-Aufstan-<br />
des, 111:325, 340, 399 f., 402<br />
Uelzen, niedersächsischer Landespartei-<br />
tag der FDP 24725. 9. 1955, III: 69 f.<br />
Ungarn - Aufstand 1956, III: 230 ff.,<br />
240,241, 291,316,367<br />
- Auswirkungen des österreichischen<br />
Staatsvertrages, II: 443, 479, 483<br />
- deutsche Lieferung von Walzwerk-<br />
teilen nach -, I: 576<br />
- deutsch-ungarische Handelsbeziehun-<br />
gen, IV: 202<br />
- Forderung der Regierung Nagy nach<br />
Neutralisierung 1956, III: 232<br />
- innere Widerstandskräfte gegen die<br />
Sowjetunion, II: 124, 210, 483; III:<br />
230 ff., 240<br />
- sowjetischer Satellitenstaat, I: 39, 375;<br />
II: 20,261,410; 111:350<br />
- Vertreibungen aus -, I: 186<br />
Union, deutsch-französische, Stellung-<br />
nahme de Gaulles 16. 3. 1950, I:<br />
316<br />
- Vorschlag <strong>Adenauer</strong>s März 1950, I:<br />
311 ff., 337<br />
United Europe Movement, I: 136<br />
„United Press International" (UPI), I:<br />
262, 287 f., 533; III: 76 f., 518<br />
„United States" (Passagierschiff), I: 565<br />
Universitäten - Aufgabe der Persön-<br />
lichkeitsbildung, I: 582<br />
- Aufgaben in der ideologischen Aus-<br />
einandersetzung, I: 581 f.<br />
Vatikanisches Konzil 1962, IV: 186<br />
Verbrechen gegen die Menschlichkeit, I:<br />
43,51<br />
Verein der englischen Uhrenfabriken, I:<br />
185<br />
Vereinigte Polnische Arbeiterpartei,<br />
Wahl Gomulkas zum Ersten Sekretär<br />
1956, III: 229<br />
Vereinigte Staaten von Amerika (siehe<br />
auch Amerikaner)<br />
- Ablehnung einer Übertragung von<br />
Zuständigkeit an die DDR-Behörden,<br />
III: 91 f., 472, 473; IV: 68 f.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Urteil über Kennedy-<br />
Regierung, IV: 127, 136, 139, 221 ff.<br />
- Anteil an industrieller Weltproduk-<br />
tion, IV: 239<br />
- Antikolonialismus, III: 183, 188; IV:<br />
74,96<br />
- Anwendung der Atomwaffe, I: 349,<br />
351; III: 208 f., 212, 305; IV: 60, 70 f.,<br />
75, 77,92, 169 ff., 182<br />
- Anwesenheit der VI. US-Flotte im<br />
Mittelmeergebiet, III: 215<br />
- Aufklärungsflüge über Sowjetterri-<br />
torium, II: 526; IV: 40, 41, 42, 48<br />
- Aufschwung zur militärischen Groß-<br />
macht durch den 2. Weltkrieg, I: 210;<br />
III: 182, 188 f.; IV: 207<br />
- außenpolitischer Einfluß und Entschei-<br />
dungsapparat, III: 218 f.
Ballonpropaganda in den Ostblock-<br />
staaten, II: 549<br />
Bekämpfung der Aggression, I: 116;<br />
III: 200<br />
Befugnisse des Präsidenten als Ober-<br />
befehlshaber, II: 335 f.; III: 199<br />
Beispiel für föderative Zusammen-<br />
schlüsse, III: 26<br />
Bekenntnis zur Wiedervereinigung<br />
Deutschlands, I: 579; III: 103, 147,<br />
167; IV: 12,40<br />
Beobachter bei der Pariser Konferenz<br />
über europäische Armee, I: 446<br />
Besuch <strong>Adenauer</strong>s bei Johnson in<br />
Texas April 1961, IV: 90<br />
Besuch Carstens' in Washington Fe-<br />
bruar 1963, IV: 214 f.<br />
Besuch Chruschtschows September<br />
1959, IV: 11, 12,224<br />
Besuch de Gaulles April 1960, IV: 40,<br />
43, 173<br />
Besuche <strong>Adenauer</strong>s, (April 1953) I:<br />
564 ff.; II: 199, 205, 345; (Oktober<br />
1954) II: 384; (Juni 1955) II: 452 f.;<br />
(Juni 1956) III: 158, 160; (Mai 1957)<br />
III: 307; (Mai 1959, Beerdigung Dul-<br />
les') III: 478, 539, 540; (März 1960)<br />
IV: 30 ff., 43; (April 1961) IV: 90,<br />
91 ff.; (November 1961) IV: 117, 120;<br />
(November 1962) IV: 187 f.<br />
Besuche v. Brentanos, (März 1957)<br />
III: 274; (April/Mai 1962) IV: 154<br />
Besuch Erhards bei Andersen, III:<br />
540<br />
Besuch Erhards Juni 1959, III: 541,<br />
545, 547, 548<br />
Besuch Fanfanis Mai 1961, IV: 91<br />
Besuch Macmillans, (März 1959) III:<br />
480 f., 519; (April 1961) IV: 90, 91<br />
Besuch Ollenhauers Anfang 1957, III:<br />
302<br />
Besuch Sukarnos 1956, III: 156<br />
Beurteilung McNamaras durch Ade-<br />
nauer, IV: 199 f.<br />
Bevölkerungsdichte, IV: 244<br />
Dank <strong>Adenauer</strong>s an Acheson für<br />
Hilfeleistung, I: 264<br />
Denkschrift George F. Kennans zur<br />
außenpolitischen Lage (1956), III:<br />
144 ff., 157<br />
Deutschlandpolitik, I: 102, 105 f., 112,<br />
115, 244, 264 f., 409, 454 ff., 471, 514,<br />
552 f., 569 ff., 579; II: 76 ff., 92, 99 ff.,<br />
Sachregister 355<br />
105 ff., 188, 243, 297, 322 f., 455 f.;<br />
III: 144, 147 f., 157, 174 f.; IV: 78,<br />
92 f., 139<br />
- Dulles' ethische Grundhaltung, III:<br />
328,537; IV: 207<br />
- Dulles' letzter Besuch in Bonn 7. 2.<br />
1959, 111:462, 471 ff.<br />
- Einfluß Johnsons, Achesons und Kis-<br />
singers auf Europapolitik, IV: 101<br />
- Entscheidung zwischen Frankreich und<br />
Deutschland?, II: 322, 345<br />
- Entwicklungshilfe, III: 155; IV: 151<br />
- Erkrankung Dulles' 1956, III: 220,<br />
322, 471, 477, 482, 499 f., 525, 537<br />
- Erkrankung Eisenhowers Juni 1956,<br />
111:171,213<br />
- Erkundungsgespräche zwischen Rusk<br />
und Gromyko in New York 21.9.<br />
1961, IV: 116<br />
- Ermüdungserscheinungen im Kampf<br />
gegen den Kommunismus 1957, III:<br />
305<br />
- Ernennung Dean Rusks zum Außen-<br />
minister 12. 12. 1960, IV: 77<br />
- Europareise Dillons Dezember 1959,<br />
IV: 15 f., 22<br />
- Finanzierung des Assuan-Staudamms,<br />
III: 216 f., 220<br />
- Flächenausdehnung und Bevölkerungs-<br />
zahl, IV: 239<br />
- Frage der Verhandlungen mit DDR-<br />
Vertretern, III: 462; IV: 68 f., 154<br />
- Frage des Vertrauens in amerika-<br />
nische Verhandlungen mit Moskau,<br />
III: 322 f.<br />
- Frage eines bilateralen Bündnisses<br />
mit der Bundesrepublik, II: 241<br />
- Garantiepolitik, I: 365, 481, 488 f.;<br />
III: 160, 199, 210; IV: 92 f.<br />
- Gefahr bilateraler Einigung mit Mos-<br />
kau auf Kosten Europas, III: 321 f.,<br />
327, 328; IV: 81, 139, 240<br />
- George F. Kennans Forderung einer<br />
Revision der Politik gegenüber der<br />
Sowjetunion und den Satellitenstaa-<br />
ten 1956, III: 144 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Expräsident<br />
Hoover in New York 6.4.1953, I:<br />
566<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Harriman<br />
14.6.1956, III: 172 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit James Re-<br />
ston 14. 10. 1957, III: 320 ff.
356 Sachregister<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Meany 13. 6.<br />
1956, III: 175 f.<br />
Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles<br />
(5.2.1953) I: 555 ff., 560; III: 161<br />
(778.4. 1953) I: 570 ff.; II: 205, 263<br />
(13./14.6.1955) II:455ff.; (12.6.1956)<br />
III: 162 ff., 197<br />
Gespräche <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower,<br />
(7.4.1953) I: 568 ff.; II: 205, 263;<br />
(14.6.1955) II: 460 f.; (Juni 1956)<br />
III: 171; (27.5. 1959) III: 550<br />
Gespräch Dulles' mit de Gaulle in<br />
Paris Juli 1958, III: 417 f., 422<br />
Haltung beim Ungarnaufstand 1956,<br />
III: 232, 233<br />
Haltung gegenüber Frankreich nach<br />
Scheitern der EVG, II: 309<br />
Haltung Kennedys zu direkten deutsch-<br />
sowjetischen Verhandlungen (1963),<br />
IV: 226<br />
Haltung zu <strong>Adenauer</strong>s Frankreich-<br />
politik, I: 260; II: 262, 345; III:<br />
417 f.; IV: 201<br />
Haltung zu deutschem Verteidigungs-<br />
beitrag, I: 343 f., 378 f., 422 ff., 443,<br />
456, 513 f., 527, 557 f.; II: 78, 296,<br />
322 f.; III: 93, 102, 147, 157, 303<br />
• Haltung zur Europa-Armee, I: 443,<br />
446, 457<br />
Haltung zur Neutralisierung Mittel-<br />
europas, II: 442 ff.; III: 146 f., 285,<br />
287, 306, 337<br />
Haltung zu Neutralität und Bündnis-<br />
losigkeit, III: 157, 160<br />
■ Haltung zum gemeinsamen europäi-<br />
schen Markt s. unter EWG<br />
■ Haltung zum Nordatlantikpakt, III:<br />
159 f., 166, 167, 199, 213, 215, 221,<br />
224, 244 ff., 249, 294, 295, 307, 320,<br />
330, 332, 334, 335, 336, 338, 343, 344,<br />
426, 431, 472; IV: 16, 54, 58, 60, 62 f.,<br />
64, 70 f., 72 ff., 80 f., 85, 90, 92 ff., 95,<br />
96, 98, 101 f., 139, 199 f., 205 f., 222<br />
■ Haltung zum Ost-West-Handel, 1:576<br />
Haltung zum Schuman-Plan, I: 456<br />
Haltung zur EVG, I: 552, 557 f.; II:<br />
240 f., 295 ff.<br />
• Haltung zur französischen Politik in<br />
Nordafrika und Indochina, I: 520,<br />
532 f.; II: 309; III: 116 f., 323, 399 f.,<br />
401 ff., 414; IV: 20, 73, 96, 98<br />
• Haltung zur Suezkrise, III: 217 f.,<br />
222 f., 226 f., 233, 335<br />
- Haltung zur Verlängerung d. NATO-<br />
Paktes, III: 332<br />
- Hauptgegner der Sowjetunion, III:<br />
144, 176, 187, 189, 290 f., 322, 463,<br />
466,476; IV: 94 f., 119, 139<br />
- Herter als Nachfolger Dulles', III:<br />
477, 538<br />
- inneres Verhältnis zu Berlin, IV: 207<br />
- Interesse an der europäischen Inte-<br />
gration, I: 264, 446, 502, 513, 552 f.,<br />
555 f., 559, 560, 567 f., 569, 584 f.; II:<br />
92, 240, 262, 296, 310 f., 336, 354, 459,<br />
495; III: 18, 21, 92, 102 f., 144, 169,<br />
174 f., 249, 275 f., 302 f., 400, 476,<br />
530; IV: 63,94, 111,243<br />
- Interesse an der Gesundung Europas,<br />
I: 115 f., 211, 245, 265, 333; II: 296;<br />
IV: 65<br />
- Interesse an der Verteidigung Euro-<br />
pas, I: 407 f., 411, 552 f., 579; II:<br />
262 f., 296 f., 335 f.; III: 18, 164, 225,<br />
248 f., 320, 325, 328, 331; IV: 16, 21,<br />
65, 87, 93, 169 ff., 182, 200 f, 215,<br />
222, 227<br />
- Interesse an der Wiederwahl Ade-<br />
nauers 1957, III: 303 f.<br />
- Isolationistische Tendenzen, I: 405 ff.,<br />
413, 415 f., 421 f.; II: 297, 323; III:<br />
93, 174, 176, 204, 220, 221 f., 224, 225,<br />
244; IV: 60, 64, 149, 226 f.<br />
- Kennedys „brain-trust", IV: 80, 91,<br />
119, 127,223<br />
- Konflikt mit Rotchina, III: 437; IV:<br />
95, 131<br />
- Koreakonflikt, I: 346, 408; II: 24 f.;<br />
III: 199, 250<br />
- Kritik Harrimans an Eisenhowers<br />
Außenpolitik, III: 173 f.<br />
- Kubakrise Oktober 1962, IV: 186 f.,<br />
189, 199, 216<br />
- Macht und Verantwortung, I: 383,<br />
471, 564, 566, 587; II: 246; III: 18,<br />
248, 301<br />
- Mikojans Ansicht über amerikanische<br />
Wirtschaftspolitik, III: 386, 388<br />
- militärische Verteidigungshilfe, II:<br />
336; III: 210<br />
- mögliche außenpolitische Konsequen-<br />
zen bei Scheitern der Londoner Kon-<br />
ferenz 1954, II: 345 f.<br />
- möglicher Rückzug aus Europa, I:<br />
405 ff., 416, 419, 421 f., 458, 553; II:<br />
70, 188, 242, 262, 297, 302, 310 f.,
324, 336, 374, 439, 442 ff., 445; III:<br />
79, 93, 144, 158, 174, 201, 204, 206,<br />
222, 250, 293, 294, 325, 327, 336, 369,<br />
426, 480; IV: 16, 20, 21, 55, 72, 81,<br />
82, 139<br />
Montan-Union und -, I: 426 f.<br />
Politik der einseitigen Abrüstung,<br />
III: 203, 306<br />
Präsidentenwahlen und Problem der<br />
Kontinuität in der Außenpolitik, III:<br />
326, 328, 329; IV: 17, 18, 20, 37, 43,<br />
60, 70, 71 f., 206 f.<br />
Primat der Asien- oder Europapoli-<br />
tik?, I: 551 f., 553; II: 439, 446; III:<br />
177, 215, 248, 250; IV: 81, 85<br />
Primat der Zivilgewalt vor den Mili-<br />
tärs, II: 526<br />
Problem der Beendigung des Kriegs-<br />
zustandes mit Deutschland, I: 265,<br />
266 f.<br />
Problem der Kriegserklärung im<br />
Bündnisfall, III: 199 f.<br />
Problem der Stationierung ausrei-<br />
chender Landstreitkräfte auf den<br />
außeramerikanischen Kontinenten,<br />
111:210, 246 f.<br />
Problem der Stationierung von Streit-<br />
kräften in Europa, II: 262 f., 313,<br />
316, 329, 335 ff.; III: 224, 246 f.; IV:<br />
72,92<br />
Problem der westlichen Führungs-<br />
macht, IV: 37, 62 f., 64 f., 75, 90, 93,<br />
95 f., 169 ff., 199 f., 206 f.<br />
Raketen für die NATO, III: 344,<br />
345 f.; IV: 52, 103, 201 f., 204 f.<br />
Rassenf rage, IV: 81, 223<br />
Reaktion auf <strong>Adenauer</strong>s Moskaureise,<br />
III: 93<br />
Reaktion auf Scheitern der EVG, II:<br />
295 ff., 308 f., 313, 322 f.<br />
„Rockefeller-Programm", III: 386<br />
Rückgabe des beschlagnahmten deut-<br />
schen Vermögens, IV: 28<br />
Rückwirkung der innenpolitischen<br />
Lage auf die Außenpolitik 1961/62,<br />
IV: 81, 82, 85, 127, 139<br />
Rückwirkung der SPD-Opposition auf<br />
die amerikanische Außenpolitik, II:<br />
105, 108 f., 174,439<br />
Saarpolitik, I: 101 ff., 263, 294 f., 303,<br />
306 f., 310, 518, 569, 579 f.; II: 366,<br />
376, 378<br />
Sicherheitsgarantie gegenüberDeutsch-<br />
Sachregister 357<br />
land und Berlin, I: 363 f., 366, 370,<br />
373; III: 199; IV: 90, 92, 112, 114,<br />
151,219<br />
- Sinken des Ansehens in der Welt<br />
1959/60, IV: 36 f., 43<br />
- Sorge wegen Verzögerung der EVG,<br />
1:527; II: 104, 262 f.<br />
- sowjetische Versuche der Verdrängung<br />
aus Europa 1954/55, II: 252, 265,<br />
445 f., 475; III: 34,61<br />
- Stärke der Streitkräfte, IV: 239<br />
- Stellung zur Abtretung deutscher Ge-<br />
biete, I: 102, 295 f.<br />
- Stellung zur sowjetischen Note vom<br />
3. 11. 1950, I: 377 f., 403, 443, 455<br />
- Stimmung gegenüber der Bundes-<br />
republik 1954, II: 322 ff., 345 f.<br />
- Teilnahme <strong>Adenauer</strong>s an Sitzung des<br />
Außenpolitischen Ausschusses des Se-<br />
nats 9. 4. 1953, I: 585 f.<br />
- Teilnahme <strong>Adenauer</strong>s an Senatssit-<br />
zung April 1961, IV: 90<br />
- Tod Dulles' 25.5. 1959, III: 537, 538;<br />
IV: 136<br />
- Träger des Kapitalismus, III: 144<br />
- Treffen Kennedys mit Chruschtschow<br />
in Wien 3./4. 6. 1961, IV: 101, 107,<br />
108 f., 112<br />
- Truman-Doktrin, I: 113; II: 20<br />
- Umrüstung auf atomare Verteidigung<br />
s. Radford-Plan<br />
- ungenügende Vorbereitung der Gip-<br />
felkonferenz 1960, IV: 36<br />
- Unterschätzung der sowjetischen Ge-<br />
fahr in der Periode der Entspannung,<br />
III: 143 f., 158, 175 f., 320f., 331, 335;<br />
IV: 120<br />
- unterschiedliche Politik des Weißen<br />
Hauses und des State Department,<br />
III: 306,321,327,329; IV: 173<br />
- Urteil Kennedys über <strong>Adenauer</strong>, de<br />
Gaulle und Truman, IV: 222<br />
- Verkennung des sowjetischen Über-<br />
gewichts 1945, I: 96; II: 207, 208<br />
- Verleihung der Ehrendoktorwürde an<br />
<strong>Adenauer</strong>, I: 580 ff.; II: 452; III: 158;<br />
IV: 31<br />
- Verringerung der Truppen in Eu-<br />
ropa?, III: 199f., 202, 204, 206f., 243,<br />
244; IV: 92 f.<br />
- Verstärkung der konventionellen<br />
Streitkräfte (1961), IV: 92<br />
- Verteidigungshaushalt, III: 158, 169,
358 Sachregister<br />
197, 198 f., 210, 212, 306, 386, 388;<br />
IV: 112<br />
- Verweigerung einer Anleihe an die<br />
Türkei 1955, III: 324<br />
- Vorschlag Eisenhowers zur Abrüstung<br />
April 1953, 11:203, 225 f.<br />
- Vorschlag Eisenhowers zur Bereitstel-<br />
lung amerikanischer Atomwaffen für<br />
die europäischen Partner, III: 294<br />
- Waffenlieferungen an Tunesien, III:<br />
324 f., 327, 335, 339 ff.<br />
- Wahl John F. Kennedys zum Präsi-<br />
denten 8. 11. 1960, IV: 77, 80, 91, 99<br />
- Wasserstoffbombe im Weltraum, IV:<br />
175<br />
- Wiederaufrüstung nach Ausbruch des<br />
Koreakonflikts, I: 407 f., 456, 471;<br />
111:210<br />
- Zahl der Divisionen in Zentral-<br />
europa 1956, III: 243<br />
- zögernde Anerkennung der Sowjet-<br />
union 1933, II: 519<br />
- Zwischenfall wegen U II mit der So-<br />
wjetunion, IV: 40, 41, 42 f., 48, 50<br />
Vereinigte Stahlwerke, I: 256<br />
Vereinigtes Wirtschaftsgebiet s. Bizone<br />
Vereinigung der gegenseitigen Bauern-<br />
hilfe - Anteil an sowjetzonaler Ein-<br />
heitsliste 1950, II: 29<br />
„Vereinigte Staaten von Europa", I:<br />
41 f., 312, 585<br />
- Churchills Rede in Zürich 19. 9. 1946,<br />
I: 210; III: 13 ff., 21; IV: 241<br />
Vereinigung der Verfolgten des Nazi-<br />
regimes (VVN) - Anteil an sowjet-<br />
zonaler Einheitsliste 1950, II: 29<br />
Vereinte Nationen (UN, UNO), I: 115;<br />
III: 142,270; IV: 143<br />
- Abrüstungskontrolle, II: 204<br />
- Abrüstungsgespräche in den Kommis-<br />
sionen, II: 454, 473; III: 32, 35, 114,<br />
283, 284<br />
- Algerienkonflikt, III: 414; IV: 73, 96<br />
- Art. 2 der Satzung als Grundlage der<br />
Beziehungen zwischen der Bundesrepu-<br />
blik und den Westmächten, II: 351 f.<br />
- Art. 107 als Grundlage für gesamt-<br />
deutsche Volksabstimmung, III: 235<br />
- Aufforderung an die Sowjetunion zu<br />
wirksamer Mitarbeit, II: 390<br />
- Aufnahme Deutschlands, II: 69, 94<br />
- Befugnisse in der Wiedervereini-<br />
gungsfrage, III: 235 ff.<br />
- Behandlung der sowjetischen Inter-<br />
vention in Ungarn, III: 232, 233,<br />
239 f., 316<br />
- Bekämpfung der Aggression, I: 116;<br />
III: 39, 199<br />
- Edens Wunsch nach westlichen Kon-<br />
takten mit den Satellitenstaaten in<br />
den-, I: 508<br />
- Frage der Beteiligung an Interims-<br />
lösung für Berlin, IV: 189<br />
- Frage der Zulassung Rotchinas, IV:<br />
95<br />
- französisch-tunesischer Konflikt, III:<br />
399<br />
- Gefahr einer Spaltung, II: 191<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Hammar-<br />
.skjöld in New York 14.3.1960, IV:<br />
30<br />
- internationale Kontrolle der Atom-<br />
energie, III: 207 ff.<br />
- Kontrolle gesamtdeutscher Wahlen,<br />
II: 22, 57, 59, 85, 130<br />
- Koreakonflikt, 1:346,355,370; III: 199<br />
- Machtlosigkeit der -, III: 239<br />
- Prüfung der Voraussetzungen für<br />
freie Wahlen in beiden Teilen<br />
Deutschlands, II: 60, 61 f., 76 f., 96 ff.<br />
- Resolution über Abrüstung 28. 11.<br />
1953, II: 257<br />
- Resolution der UN-Vollversammlung<br />
14. 11. 1957, III: 360 f.<br />
- Resolution über Kriegspropaganda,<br />
II: 465<br />
- Schaffung einer kernwaffenfreien<br />
Zone in Mitteleuropa, III: 333, 337<br />
- Sonderbotschafter der Bundesrepublik<br />
bei den-, II: 466<br />
- Tagung des Subkomitees der Abrü-<br />
stungskommission, (in New York Sep-<br />
tember 1955) III: 114; (in London<br />
1956) III: 114, 118 f., 123 f., 148; (in<br />
London 1957) III: 283, 284, 291, 296,<br />
297 f., 299, 300, 305, 307, 309 f., 317,<br />
319, 360<br />
- und Nahost-Krise, III: 215, 220,'226,<br />
228<br />
- und NATO (Art. 51), I: 443<br />
- und Recht zur Selbstverteidigung, II:<br />
171; 111:40<br />
- und Selbstbestimmungsrecht der Völ-<br />
ker, III: 235<br />
- Verletzung der Charta durch die So-<br />
wjetunion, II: 20, 222
- Vollversammlung, (Oktober 1955) III:<br />
114; (November 1956/57) III: 235,237<br />
- Vorschlag einer Volksbefragung in<br />
Deutschland über Eden- und Molo-<br />
tow-Plan, III: 177<br />
- Zehnter Gründungstag in San Fran-<br />
cisco 26. 6. 1955, 11:461,465<br />
- zukünftige Zusammensetzung (1962),<br />
IV: 26<br />
Verfassung (s. auch Grundgesetz)<br />
- Änderungsverfahren, I: 146 f.<br />
- alliierte Grundsätze für eine neue<br />
deutsche-, I: 146 f.<br />
- Ansichten der CDU über zukünftige<br />
-, I: 127 f.<br />
- Ausarbeitung einer gesamtdeutschen<br />
-, II: 22, 24, 56 f., 247; III: 41, 50<br />
- der DDR, II: 27; III: 452; (und Ver-<br />
fassungswirklichkeit) II: 27 ff., 45<br />
- französische, III: 328, 397, 409, 417,<br />
419, 422, 423, 428; IV: 83, 187<br />
- gesamtdeutsche - und Grundgesetz,<br />
II: 171<br />
- Plan einer vorläufigen - auf der Lon-<br />
doner Außenministerkonferenz 1947,<br />
I: 129<br />
- Ratifizierungsverfahren, I: 146 f.<br />
- Schaffung einer neuen deutschen -<br />
nach den Londoner Empfehlungen<br />
Juni 1948; I: 139, 145 f.<br />
- Sicherung durch die Besatzungsmächte,<br />
J: 147<br />
- und Individualität der Staatsmänner,<br />
III: 484<br />
- von Weimar s. Weimarer Verfassung<br />
- vorläufige - von Berlin, I: 178<br />
Verfassunggebende Versammlung- nach<br />
den Londoner Empfehlungen ge-<br />
plante-, I: 139, 145 f.<br />
Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee<br />
August 1948, I: 151<br />
Verhältniswahl s. unter Wahlrecht<br />
Versorgungsgesetzgebung, I: 241<br />
Verteidigungsabkommen - Forderung<br />
<strong>Adenauer</strong>s nach einem - mit Sicher-<br />
heitsgarantie für das Bundesgebiet<br />
und Berlin, I: 476, 677 f.<br />
- verfassungsrechtliche Schwierigkeiten,<br />
I: 479 f., 481, 488<br />
Verteidigungsausschuß des Bundestages,<br />
III: 107<br />
Verteidigungsbeitrag der Bundesrepu-<br />
blik (s. auch Wiederbewaffnung)<br />
Sachregister 359<br />
- als Deckung des alliierten Rückzugs?,<br />
I: 415<br />
- Behandlung auf der Londoner Kon-<br />
ferenz 1954, II: 328 ff.<br />
- Beschluß des amerikanischen Senats<br />
für den Fall des Scheiterns der EVG<br />
30.7.1954, 11:311<br />
- Beseitigung des Junktims mit Deutsch-<br />
landvertrag, II: 351<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit den Ho-<br />
hen Kommissaren, (16. 11. 1950) I:<br />
388 ff., 391; (21.12. 1950) I: 398 f.<br />
- deutsche Opposition gegen -, I: 479,<br />
535; II: 170 f., 410 ff., 200 ff., 245 f.<br />
- deutscher Verzicht auf Herstellung<br />
von ABC-Waffen, großen Kriegs-<br />
schiffen u. Fernraketen, II: 347, 363;<br />
III: 193; IV: 59, 167, 244<br />
- „Deutsches Manifest" 29. 1. 1955, II:<br />
420 f.<br />
- deutsches Memorandum 23. 9. 1954, I:<br />
319 ff., 322<br />
- Ersatzlösung für die EVG, II: 303 f.,<br />
305 ff., 308 ff., 313, 315 ff.<br />
- Erwägungen des Für und Wider, I:<br />
418 ff.<br />
- Expertenausschuß in New York 1950,<br />
I: 442<br />
- Feststellungsklage der SPD, I: 555<br />
- Forderung auf deutsche Gleichberech-<br />
tigung bez. Ausrüstung und Befehls-<br />
gebung, I: 394 f., 403 f., 418, 445,<br />
459 f., 468, 475, 476, 478 f.; II: 189,<br />
332 f., 348; III: 298<br />
- Frage des Oberbefehls, I: 478<br />
- französische Stellungnahme, I: 391 f.<br />
- französischer Vorschlag einer Kon-<br />
trolle der Truppenstärken u. der Rü-<br />
stungsproduktion durch eine „arma-<br />
ments community" innerhalb des<br />
Brüsseler Paktes, II: 319, 330 ff.,<br />
333 f., 346 ff., 363; 111:262<br />
- französisches Memorandum Septem-<br />
ber 1954, II: 315 ff.<br />
- Freiwilligenbedarf beim Aufbau, 1:573<br />
- Gefährdung durch Scheitern d. EVG,<br />
II: 302<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in<br />
Bonn 16./17.9. 1954, II: 309 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eden in<br />
Bonn 12./13.9. 1954, 11:308<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mikojan<br />
26.4.1958,111:382,385
360 Sachregister<br />
■ Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Wiley 2. 9.<br />
1954, II: 303<br />
■ Gespräch Foertschs mit Schumacher,<br />
I: 414<br />
■ Gespräch Hallsteins mit Bruce über<br />
Verhältnis der NATO zur Europa-<br />
armee Juli 1951, I: 460<br />
• Gespräch Heuss' mit Schumacher, I:<br />
414 f.<br />
Gespräch McGloys mit Schumacher, I:<br />
415<br />
Haltung der deutschen Bevölkerung<br />
zum-, 1:458,469; III: 157<br />
Haltung der SPD zum - I: 383 f.,<br />
386, 389, 390 f., 396; II: 170 f., 410 ff.;<br />
III: 201 f., 299 f.<br />
Interview McCloys in Amerika Juni<br />
1951, I: 468 f.<br />
Kontrolle einer Begrenzung durch die<br />
NATO, II: 318 ff., 320, 326, 328 ff., 363<br />
Kundgebung gegen die Politik der<br />
Bundesregierung in der Frankfurter<br />
Paulskirche 29. 1. 1955, II: 413, 420<br />
Prager Beschlüsse 21. 10. 1950, II: 26<br />
Provokation Rußlands?, I: 473; II:<br />
396, 416, 540<br />
Rede Erlers im Bundestag 6. 7. 1956,<br />
III: 201<br />
Rückwirkung der deutschen Haltung<br />
auf die USA, I: 410, 413 f., 415 f.,<br />
422; III: 201; IV: 139<br />
Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Schumacher<br />
31.1. 1951; I: 416 ff.<br />
Schreiben Eisenhowers an <strong>Adenauer</strong><br />
30. 11.1956,111: 246 f.<br />
Schreiben Schumachers an <strong>Adenauer</strong><br />
6.2. 1951, 1:420 ff.<br />
Schumachers Konzeption der „offen-<br />
siven Defensive", I: 414 f.<br />
Schuman-Plan und europ. Armee als<br />
Voraussetzung, I: 379 ff., 394, 400 f.<br />
sowjetische Note zum -, (15. 12. 1950)<br />
I: 392; (24.5. 1952) II: 99; (24. 7. und<br />
4.8.1954) II: 391 f.<br />
„Spofford-Plan", I: 394, 442<br />
Stärke des deutschen Kontingents, I:<br />
393, 396 f.; II: 276, 292, 331 f., 362,<br />
419, 453; III: 131, 193, 194, 200 f.,<br />
246, 388<br />
Stellungnahme Eisenhowers, I: 455;<br />
II: 193; III: 246 f.<br />
TASS-Erklärung 15.1.1955, II: 399 ff.,<br />
404 f., 408, 410 f., 414, 424<br />
- Unangemessenheit, III: 246, 328,<br />
337<br />
- und alliierter Entwurf zum Deutsch-<br />
landvertrag, I: 475<br />
- und amerikanischer Isolationismus, I:<br />
409<br />
- und Brüsseler NATO-Konferenz De-<br />
zember 1950, I: 398, 442 f.; II: 188<br />
- und internationale Abrüstung, III:<br />
203<br />
- und Lösung der Saarfrage (s. unter<br />
Saargebiet)<br />
- und Ministertagung in Paris 17. 4.<br />
1953, I: 574<br />
- und NATO-Konferenz 23. 4. 1953,<br />
1:574<br />
- und Radford-Plan, III: 210 f., 212 f.<br />
- und Rüstungskontrolle, II: 331 ff.,<br />
346 ff., 362 ff., 382, 523; III: 119 f.;<br />
IV: 244<br />
- und soziale Aufgaben, I: 388 f., 417 f.,<br />
454 f., 504, 525, 574 f.; II: 419<br />
- und strategische Konzeption, I: 414 f.,<br />
417, 419, 451 f.; III: 201 f.<br />
- und Wiedervereinigung (s. dort)<br />
- Vereinbarkeit mit brit.-sowjet. und<br />
franz.-Sowjet. Verträgen von 1942<br />
bzw. 1944, I: 393; II: 394<br />
- Verzögerung zugunsten Frankreichs,<br />
I: 443<br />
- Vorschläge bilateraler Zusammen-<br />
arbeit mit Frankreich auf dem Rü-<br />
stungsgebiet 1956, III: 262 f.<br />
- Ziel der Erhaltung des Friedens, I:<br />
419, 473 f., 550; II: 65, 231, 268, 523,<br />
524, 542<br />
Verteidigungskosten - deutscher Beitrag,<br />
I: 442, 574; III: 157, 388<br />
- Herabsetzung der amerikanischen -<br />
durch Eisenhower, III: 306<br />
- Regelung der europäischen -, I: 516,<br />
525<br />
- Umwandlung der Besatzungskosten<br />
in-, I: 541; II: 419<br />
- und Kriegsschäden, III: 337<br />
Verteidigungsrat - Ernennung Blüchers<br />
zum stellvertretenden Vorsitzenden,<br />
III: 73<br />
Vertrag(es)<br />
- beabsichtigte Wiederinkraftsetzung d.<br />
amerikanisdi-deutschenFreundschafts-,<br />
Handels- und Konsularvertrages von<br />
1923, I: 578
- beabsichtigter neuer Freundschafts-,<br />
Handels- und Schiffahrtsvertrag zwi-<br />
schen der Bundesrepublik und den<br />
USA, I: 578<br />
- Entwurf eines - zur Gründung einer<br />
Europäischen Politischen Union (Fou-<br />
chet-Plan I u. II) 1961/62, IV: 193 ff.<br />
- Frage eines neuen französisch-sowje-<br />
tischen - 1958, III: 419<br />
- Kündigung des sowjetisch-türkischen<br />
- durch die Sowjets, II: 408<br />
- sowjetischer Vorschlag eines Gesamt-<br />
europäischen - auf den Genfer Kon-<br />
ferenzen 1955,III: 43<br />
- sowjetischer Vorschlag eines - „zu<br />
den in Europa bestehenden Staaten-<br />
gruppierungen" auf den Genfer Kon-<br />
ferenzen 1955, III: 43<br />
- über Nichtverbreitung von Atomwaf-<br />
fen (Stand der Verhandlungen 1967),<br />
IV: 244 ff.<br />
- Vorschlag eines Garantie- durch die<br />
Westmächte („Treaty of Assurance")<br />
28.10. 1955, III: 38 ff.<br />
Vertrag (chronologische Folge)<br />
- über den Suezkanal 29. 10. 1888<br />
(Konvention von Konstantinopel), III:<br />
135<br />
- Versailler Vertrag 1919 s. Vertrag<br />
von Versailles<br />
- von Locarno 1. 12. 1925, II: 204; (er-<br />
neutes Aufgreifen seiner Grundidee)<br />
II: 204, 207, 210 f., 228<br />
- ägyptisch-britischer 1936, III: 135<br />
- brit.-sowjet. v. 26. 5. 1942 u. deutsche<br />
Wiederbewaffnung, I: 393; II: 394;<br />
(Angebot der Verlängerung) II: 254;<br />
(Annullierung durch die Sowjetunion)<br />
II: 394<br />
- franz.-Sowjet, vom 10. 12. 1944 und<br />
deutsche Wiederbewaffnung, I: 393,<br />
486; II: 394; III: 410, 437; (Angebot<br />
der Verlängerung) II: 254; (Annul-<br />
lierung durch die Sowjetunion) 11:394<br />
- von Dünkirchen zwischen England u.<br />
Frankreich 7.3. 1947, II: 314<br />
- Friedensvertrag mit Ungarn 15.9.<br />
1947,III: 232<br />
- Brüsseler Fünf-Mächte-Vertrag 17.3.<br />
1948 (s. Vertrag von Brüssel)<br />
- über die Montan-Union 18. 4. 1951;<br />
I: 423, 426, 440; IV: 146, 147, 194,<br />
196; (Passus über die Anwendung auf<br />
Sachregister 361<br />
das Saargebiet) I: 429; (Präambel)<br />
III: 266<br />
- von San Francisco vom 8.9. 1951, I:<br />
513; II: 409<br />
- über die Beziehungen zwischen der<br />
Bundesrepublik Deutschland und den<br />
Drei Mächten 26. 5. 1952 s. Deutsch-<br />
landvertrag<br />
- über die Gründung der Europäischen<br />
Verteidigungsgemeinschaft (EVG-<br />
Vertrag) 27.5.1952, I: 533; (Inhalt)<br />
1:545 f.; (Präambel) I: 546<br />
- zwischen der EVG und Großbritan-<br />
nien 27.5. 1952, I: 534, 550; II: 167,<br />
175 f.<br />
- ägyptisch-britischer - 27. 7. 1954, III:<br />
135, 227<br />
- Balkanpakt zwischen Jugoslawien,<br />
Griechenland und der Türkei 9.8.<br />
1954, III: 139<br />
- Pariser - 23. 10. 1954 s. Verträge von<br />
Paris<br />
- über den Aufenthalt fremder Streit-<br />
kräfte in der Bundesrepublik 23. 10.<br />
1954 s. Deutschlandvertrag und Ver-<br />
träge von Paris<br />
- Warschauer - 14. 5. 1955 (Warschauer<br />
Pakt der Ostblockstaaten), II: 394;<br />
III: 152<br />
- österreichischer Staatsvertrag s. unter<br />
Österreich<br />
- über die Beziehungen zwischen der<br />
DDR und der UdSSR 20. 9. 1955,<br />
III: 89; IV: 68; (Stellungnahmen der<br />
Westmächte 28.9. u. 4.10.1955) III:<br />
90<br />
- von Rom 25. 3. 1957 über die Euro-<br />
päische Wirtschaftsgemeinschaft und<br />
über EURATOM, III: 265, 269, 273,<br />
280; IV: 106, 108, 146, 147, 148, 194,<br />
196, 210, 214, 241<br />
- deutsch-sowjet. Handelsvertrag 25. 4.<br />
1958, III: 380<br />
- über die Organisation für die wirt-<br />
schaftliche Zusammenarbeit und Ent-<br />
wicklung (OECD) 14. 12. 1960, IV: 78,<br />
116<br />
- Abschluß eines neuen deutsch-sowje-<br />
tischen Handelsabkommens 31. 12.<br />
1960, IV: 78<br />
- deutsch-französischer - 22. 1. 1963,<br />
IV: 190 f., 192 ff., 198, 210, 211 f.,<br />
214 f., 216, 217, 218, 220, 235 f., 242
362<br />
- deutsch-polnischer Handelsvertrag 7.3.<br />
1963, IV: 216<br />
- über die Einstellung der Kernwaffen-<br />
versuche in Moskau 5. 8. 1963, IV: 231<br />
Vertrag von Brüssel 17.3.1948 (Brüs-<br />
seler Fünf-Mächte-Vertrag)<br />
- automatische Beistandspflicht, II: 314,<br />
318,338,362<br />
- Beitritt der Bundesrepublik und Ita-<br />
liens, II: 308, 312 ff., 318 f., 321, 326,<br />
328 ff., 340, 350, 355, 382, 429, 436<br />
- keine supranationale Gemeinschaft,<br />
II: 318,364<br />
- Verbindung mit den USA, II: 318<br />
Vertrag von Versailles<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Warnung vor einer Wie-<br />
derholung, II: 115 f., 118 f.<br />
- Lösung der Saarfrage durch Über-<br />
gangsregime, I: 303<br />
- Molotows Ansichten über den -, II:<br />
260;III: 57<br />
- propagandistische Ausnutzung der<br />
Unterzeichnung durch den Nationa-<br />
lismus, I: 143, 248, 251<br />
- Vermeidung einer Wiederholung durch<br />
die Alliierten, I: 83; II: 260; III: 57<br />
Verträge(n)<br />
- Mitwirkung des Bundespräsidenten<br />
beim Abschluß von -, III: 504<br />
- ungeahndeter Bruch der - durch Hit-<br />
ler, II: 515<br />
- Zahl der Verteidigungsbündnisse der<br />
USA, III: 476<br />
- Zahl der von der Sowjetunion ge-<br />
brochenen -, II: 18 f.<br />
Verträge von Paris 23. 10. 1954<br />
- außerparlamentarische Opposition ge-<br />
gen die-, II: 420 ff.<br />
- „Deutsches Manifest" 29. 1. 1955, II:<br />
420 f.<br />
- Erfüllung der Verpflichtungen aus<br />
den-, III: 92 f., 119,200<br />
- Erwägungen des Für und Wider, II:<br />
423 ff.<br />
- Folgen eines NichtZustandekommens<br />
der-, II: 399,424<br />
- Haltung der FDP, III: 67, 68, 75, 82<br />
- Haltung der Gewerkschaften, II: 419<br />
- Kundgebung gegen die - in d. Frank-<br />
furter Paulskirche, 29. 1. 1955, 11:413,<br />
420<br />
- Opposition der SPD, II: 394 ff.,<br />
410 ff., 419 ff., 439<br />
Sachregister<br />
- Ratifizierung, II: 384, 393 ff., 397 f.,<br />
400, 410, 413, 415 f., 421, 436, 440,<br />
442,448,494,507; III: 87<br />
- Ratifizierung durch Bundestag und<br />
Bundesrat 1955, II: 429<br />
- sowjetische Manöver zur Verhinde-<br />
rung der Ratifizierung, II: 392 f.,<br />
398 ff., 401,404, 422,448<br />
- Stellungnahme Chruschtschows bei den<br />
Moskauer Gesprächen September 1955,<br />
II: 512, 540, 555<br />
- Stellungnahme Molotows auf der<br />
Genfer Außenministerkonferenz 8. 11.<br />
1955, III: 53<br />
- TASS-Erklärung 15. 1. 1955, II:<br />
399 ff., 404 f., 408, 410 f., 414, 424;<br />
(Ablehnung d. TASS-Erklärung durch<br />
Bundesregierung und westliches Aus-<br />
land) II: 403 f.; (Stellung der SPD<br />
zur TASS-Erklärung) II: 404 f.<br />
- und atomare Bewaffnung, III: 330, 339<br />
- und Wiedervereinigung, II: 388; III:<br />
68 f., 77, 81<br />
- Unterzeichnung, II: 381 f.<br />
- Vertrag über den Aufenthalt frem-<br />
der Streitkräfte in der Bundesrepu-<br />
blik, II: 358, 381, 429<br />
- Voraussetzung für internationale Ent-<br />
spannung, III: 61<br />
Vertriebene (Flüchtlinge)<br />
- finanzielle Aufwendungen für - 1945<br />
bis 1952, I: 557<br />
- Fluchtbewegung aus der Sowjetzone<br />
(„Abstimmung mit den Füßen"), I:<br />
557, 575; II: 54 f., 387; III: 57; IV:<br />
40, 113<br />
- Gefahr der Radikalisierung der -n,<br />
I: 509, 574<br />
- internationales Problem, I: 234, 238,<br />
340, 478, 574 f.<br />
- konservative Grundhaltung der -n,<br />
IV: 18<br />
- Sonne-Plan, I: 575<br />
- Verteilung auf die Länder, I: 238<br />
- Wiedereingliederung in die Wirt-<br />
schaft, I: 212, 221, 509, 557, 574 f.<br />
- Wohnungsbau und erhöhte Industrie-<br />
produktion als Mittel der Eingliede-<br />
rung, I: 238 f., 509, 574 f.<br />
- Zahl der geflohenen Araber aus Pa-<br />
lästina, III: 133<br />
- Zahl der Sowjetzonenflüchtlinge, I:<br />
557; II: 108, 198, 387; III: 57
- Zahlen über deutsche -, I: 186, 557;<br />
II: 108, 198<br />
Verwaltung - Übertragung der - auf<br />
deutsche Stellen, I: 105 f., 127 f.<br />
Vietnam s. Indochina<br />
Völkerbundsatzung, Verletzung durch<br />
die Sowjetunion, II: 20<br />
Volkskammer - Appell vom 30. 1. 1950,<br />
11:44<br />
- Beteiligung an Kontrolle gesamtdeut-<br />
scher Wahlen, II: 130<br />
- Entschließung zur Wiedervereinigung<br />
15.9. 1951, II: 52 ff.<br />
- Rede Grotewohls in der -, (30. 1.<br />
1951) II: 43; (15.9. 1951) II: 53 f.<br />
- Schreiben des Präsidenten an Ehlers<br />
30. 11. 1950, II: 38<br />
- Wahlen zur - s. Wahlen in der So-<br />
wjetzone (Wahlprogramm), II: 30<br />
Volkspolizei - Abschaffung als Voraus-<br />
setzung für Wiedervereinigung, II:<br />
41,54<br />
- Dienstverpflichtung zur -, II: 387<br />
- FDP-Vorschlag zur Abschaffung 16.11.<br />
1955,III: 79<br />
- Kontrolle amerikanischer Militärfahr-<br />
zeuge in Berlin, III: 92<br />
- militärischer Charakter, I: 347 ff.; II:<br />
41 f., 50, 208<br />
- möglicher Angriff auf Westdeutsch-<br />
land?, I: 349 ff., 352 f., 357, 360, 376;<br />
II: 208; III: 200<br />
- Niederwerfung des Aufstandes in der<br />
Sowjetzone 17.6.1953, II: 219 f.<br />
- Stärkezahlen, I: 348, 376; II: 407;<br />
III: 200<br />
- Terrorinstrument, II: 54 f.<br />
„Wacht am Rhein", I: 507<br />
Währung(en) -Aufwertung der D-Mark<br />
6.3. 1961, IV: 89<br />
- Behandlung durch „Gesamtdeutschen<br />
Rat", III: 48<br />
- englische und Beitritt zur EWG, IV:<br />
165<br />
- Gefährdung durch Verteidigungsbei-<br />
trag?, II: 419<br />
- im Saargebiet, II: 366<br />
- Koordinierung im gemeinsamen euro-<br />
päischen Markt, III: 28, 521 f.; IV:<br />
165<br />
- Problem der Konvertibilität, I: 137,<br />
577; II: 369<br />
Sachregister 363<br />
- Reform in Berlin, I: 179<br />
- Reform nicht einziger Faktor des<br />
wirtschaftlichen Aufschwungs, I: 208<br />
- Sicherung der -, I: 240; III: 311<br />
- Wiederherstellung einer einheitlichen<br />
deutschen-, II: 23<br />
Wahl(en) - <strong>Adenauer</strong>s Prognose für<br />
die britischen - 1959, III: 328, 529<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Vorschlag freier - im<br />
Saargebiet, I: 519 f.; III: 278<br />
- amerikanische Kongreßwahlen 1962,<br />
IV: 128<br />
- amerikanische Präsidentschaftswahlen,<br />
(1952) I: 513, 551; (1956) III: 93, 96,<br />
118, 156, 171, 173 ff., 198, 223, 244,<br />
303 f.; (1960) III: 328, 338, 529; IV:<br />
17, 18, 20, 37, 43, 49, 60, 66, 67, 71,<br />
72, 77; (1964) IV: 223; (1968) 111:426<br />
- Bedeutung der Bundespräsidenten-<br />
wahl 1959 für die Bundestagswahl<br />
1961, III: 493 f., 501, 507, 529, 535<br />
- der Bundesorgane 1949, I: 231<br />
- des Bundespräsidenten, (1949) I: 231;<br />
III: 483, 493, 501; (1954) III: 484,<br />
488, 493; (1959) III: 483 ff., 490 ff.,<br />
496 ff., 500, 507 f., 515, 528, 532, 542,<br />
551; IV: 11<br />
- des französischen Staatspräsidenten,<br />
IV: 187<br />
- „die demokratischsten - der deutschen<br />
Geschichte", II: 386<br />
- Einheitsliste in der Sowjetzone, II:<br />
29, 386<br />
- Erklärung der Bundesregierung zu<br />
den - vom 15. 10. 1950 in der so-<br />
wjetischen Besatzungszone, II: 30<br />
- Forderung freier - für Sowjetzone,<br />
I: 377, 579; II: 31 f., 45, 92, 113, 219,<br />
228, 230; III: 58<br />
- Forderung freier - in Ungarn 1956,<br />
III: 232<br />
- Forderung nach Landtagswahlen in<br />
der brit. Besatzungszone 1946, 1:79 ff.,<br />
198<br />
- Frage der - zum europäischen Parla-<br />
ment, I: 137; IV: 66f 106, 145<br />
- Frage freier gesamtdeutscher -, 1:129,<br />
363, 562, 573; II: 21 ff., 31 f., 33t 40,<br />
44, 45 f., 47 f., 53, 57 ff., 59 ff., 61 ff., 72,<br />
73, 76 f., 79, 80, 84 f., 92, 94 f., 96,<br />
98, 109, 110, 123, 125 f., 128, 129 ff.,<br />
215 f., 217, 225, 228, 230, 232 ff., 238,<br />
247, 249, 253, 257 f., 260, 388 f., 392 f.,
364 Sachregister<br />
396, 401 ff., 404 ff., 411 f., 443, 466,<br />
510; III: 31, 33, 34, 38, 41, 42, 47,<br />
50, 52, 53 ff., 57 ff., 63, 100, 131, 185,<br />
191, 238, 286, 309, 343, 358, 359, 375;<br />
IV: 40<br />
geheime - und Bundestagsfraktion,<br />
III: 508<br />
Gemeindewahlen in der brit. Besat-<br />
zungszone 1946, I: 79, 199<br />
Gesprädi <strong>Adenauer</strong>s mit Eden in<br />
Chequers Juni 1955, II: 463<br />
Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mrs. Utley<br />
über Wahlsieg Eisenhowers 6.11.<br />
1952, I: 551 f.<br />
im Ostblock, I: 375; II: 28,32; III: 58 f.<br />
in Berlin, I: 157; (1959) III: 484<br />
in Bulgarien 1945, I: 90<br />
in der amerikanischen Besatzungs-<br />
zone 1946, I: 80, 196 f.<br />
in der Sowjetzone, (15. 10. 1950) I:<br />
363; II: 27 ff., 32, 44; (als Muster für<br />
gesamtdeutsche -) 11:46; (17.10.1954)<br />
11:386,395,406<br />
in Frankreich, (1946) I: 125; (1956)<br />
III: 23, 114 f., 457; (1958) III: 419,<br />
457; (1962) IV: 188<br />
in Großbritannien, (1951) I: 500;<br />
(1955) II: 463; (1959) III: 469; (1963)<br />
IV: 209<br />
in Indien, III: 466<br />
in Südkorea, I: 346<br />
in Württemberg, I: 197<br />
Kontrolle gesamtdeutscher - durch<br />
die vier Großmächte oder neutrale<br />
Staaten, II: 80, 85, 92, 97, 123, 130,<br />
247, 254; III: 50<br />
Kontrolle gesamtdeutscher - durch<br />
gemeinsame Kommission des Bundes-<br />
tages und der Volkskammer, II: 130<br />
Kreistagswahlen in der brit. Besat-<br />
zungszone 1946, I: 79 ff., 198 f., 204<br />
Landtagswahlen November 1950, I:<br />
386 f.<br />
Landtagswahlen in Bayern, (1950) I:<br />
386; (1954) II: 384; (1959) III: 484<br />
Landtags wählen in Hessen, (1950) I:<br />
386; (1954) II: 384; (1959) III: 484<br />
Landtagswahlen in Niedersachsen,<br />
(1951) I: 452; (1959) III: 484, 490<br />
Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz<br />
1959, III: 484, 490<br />
Landtagswahlen in Württemberg-Ba-<br />
den 1950, I: 386<br />
- Problem der Neuwahlen gemäß<br />
Grundgesetz, I: 384; II: 192; 111:503<br />
- Rückwirkung der amerikanischen Hal-<br />
tung in der Berlin-Krise auf die Bun-<br />
destagswahlen 1961, IV: 132<br />
- sowjetischer Versuch einer Beeinflus-<br />
sung der Bundestagswahlen, III: 310,<br />
530<br />
- und „Machtergreifung" 1933, II: 260<br />
- zeitHche Trennung von Bundestags-<br />
und Bundespräsidentenwahlen, III:<br />
486<br />
- zum Bundestag, (1949) I: 199, 211 ff.,<br />
223; III: 73, 277; (1953) II: 194 f.,<br />
200, 240, 421; III: 65, 162, 166, 277;<br />
(1957) III: 79, 96, 103, 162, 166, 277,<br />
300, 303 f., 310, 311 ff., 317, 318;<br />
(1961) III: 486, 493, 501, 507, 529,<br />
531, 535, 543; IV: 18, 77, 108, 115 f.,<br />
132<br />
- zum Bundestag, Problem einer Ver-<br />
bindung mit Abstimmung über das<br />
Grundgesetz 1949, I: 158<br />
- zum Bundestag September 1953 und<br />
EVG, 1:571; II: 421; III: 162<br />
- zum Reichstag 1932, I: 197<br />
- zum Rheinischen Provinziallandtag, I:<br />
197 f.<br />
Wahlrecht - Art. 38 u. 137 des Grund-<br />
gesetzes, III: 73<br />
- Beratung durch Parlamentarischen<br />
Rat, I: 152, 174; III: 73 f.<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit FDP-<br />
Vertretern 30. 1. 1956, III: 104 ff.<br />
- CDU-Forderung nach Mehrheitswahl-<br />
recht, III: 74 f., 103 f., 106<br />
- CDU-Vorschlag im Wahlrechtsaus-<br />
schuß des Bundestages 17. 4. 1953, III:<br />
74<br />
- der Weimarer Republik als Grund-<br />
lage gesamtdeutscher Wahlen, II: 254<br />
- Entscheidung des Parlamentarischen<br />
Rates für ein Verhältniswahlrecht, I:<br />
174; III: 73 f.<br />
- Frage der Ausarbeitung eines gesamt-<br />
deutschen -s, II: 22, 24, 247, 401,<br />
405 f., 412; III: 50,53<br />
- in der DDR, 11:27, 405 f.<br />
- in Indien, III: 181<br />
- Kontroverse zwischen CDU/CSU und<br />
FDP, III: 73 ff., 103 ff.<br />
- Reform Vorschlag der CDU 1946, 1:56<br />
- SPD-Forderung nach Beibehaltung des
alten Wahlgesetzes von 1949 (1953),<br />
II: 191<br />
- Verabschiedung des Wahlgesetzes,<br />
(15.6.1949) I: 174; III: 73; (1953)<br />
III: 75, 106<br />
- Verabschiedung eines Wahlgesetzent-<br />
wurfs für gesamtdeutsche Wahlen<br />
durch den Bundestag 6.2.1952, II:<br />
62, 79, 85<br />
- Verhältniswahl und Versagen der<br />
Weimarer Demokratie, III: 74<br />
Wahlverfahren - bei der Wahl des<br />
Bundeskanzlers, III: 502 f., 529<br />
- für die Gemeinderatswahlen in der<br />
brit. Besatzungszone 1946, I: 79<br />
- für die Kreistagswahlen in der brit.<br />
Besatzungszone 1946, I: 79<br />
- in der Bundesversammlung, III:<br />
497 f., 507 f.<br />
- in der Sowjetzone, II: 28 ff., 32, 386<br />
- Vorschläge der Bundesregierung vom<br />
September 1951 zu gesamtdeutschen -,<br />
11:58<br />
Wahn (Flugplatz), II: 259, 308, 311;<br />
IV: 101, 111<br />
Waldheim (Zuchthaus in der Sowjet-<br />
zone), II: 45<br />
„Waldorf Astoria" (<strong>Adenauer</strong>s Aufent-<br />
haltsort bei Besuchen in New York),<br />
I: 566; IV: 32<br />
Walfangflotte, deutsche, I: 69<br />
Warenzeichen s. Patente<br />
Warschauer Pakt 14.5. 1955, III: 43<br />
- Erklärung der Teilnehmerstaaten<br />
13.8. 1961, IV: 114<br />
- Grundlage der sowjetischen Interven-<br />
tion in Ungarn 1956, III: 233<br />
- Kündigung durch die Regierung Nagy<br />
1956, III: 232<br />
- Sowjetvorschlag eines Nichtangriffs-<br />
abkommens mit der NATO, III: 361<br />
- und europäisches kollektives Sicher-<br />
heitssystem, III: 43 f.<br />
- und Neutralisierungspläne in Europa,<br />
III: 285, 286<br />
Washington - Begegnung <strong>Adenauer</strong>s mit<br />
Kennedy 12-/13.4. 1961, IV: 90, 91 ff.<br />
- Empfang <strong>Adenauer</strong>s in - 7. 4. 1953,<br />
1:566 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles in -,<br />
(778. 4. 1953) I: 570 ff.; II: 263;<br />
(13./14.6.1955) II:455ff.; (12.6.1956)<br />
III: 162 ff., 197; (27.5. 1957) III: 307<br />
Sachregister 365<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower<br />
in - (7.4.1953) I: 568 ff.; II: 263;<br />
(14.6.1955) II: 460 f.; (Juni 1956)<br />
III: 171<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Meany in -<br />
13.6. 1956, III: 175 f.<br />
- Trauerfeierlichkeiten für Dulles Mai<br />
1959,III: 540<br />
„Washington Post", III: 93<br />
Wassenaar bei Den Haag (Ort der Ver-<br />
handlungen über Wiedergutmachung<br />
an Israel), II: 139, 141, 143, 151, 153,<br />
156<br />
Wehrgesetz - Besprechung <strong>Adenauer</strong>s<br />
mit FDP-Vertretern 30. 1. 1956, III:<br />
104 ff.<br />
- Verabschiedung durch den Bundestag,<br />
III: 88, 104, 107, 119, 156 f., 162, 200<br />
- Verpflichtung aus den Pariser Verträ-<br />
gen vom Oktober 1954, III: 92, 119,<br />
200<br />
Wehrpflicht - <strong>Adenauer</strong>s Wunsch der<br />
Vermeidung einer - (1950), I: 354<br />
- Opposition der SPD gegen die -, III:<br />
299, 310,314,316<br />
Weimarer Republik, I: 43; III: 107<br />
- Belastung der - durch die Kriegsfol-<br />
gen, I: 503<br />
- Folgerungen aus den Fehlern der -,<br />
I: 153 f.<br />
- Versagen der Parteien in der -, I:<br />
50 f.<br />
- Zusammenarbeit mit der Sowjetunion<br />
auf militärischem Gebiet, III: 452<br />
Weimarer Verfassung, I: 30<br />
- Amtszeit des Reichspräsidenten, III:<br />
486<br />
- Fehler der -, I: 127, 153, 206; III:<br />
122, 488<br />
- Frage der Änderung der -, III: 487<br />
- keine Wiederholung des Art. 48 der -<br />
in der Notstandsgesetzgebung, II: 359<br />
- Mißtrauensvotum gegen Reichsmini-<br />
ster, III: 122<br />
- Stellung des Reichskanzlers, I: 153;<br />
III: 122<br />
Weißbuch, britisches, über den wirt-<br />
schaftlichen Zusammenschluß der ame-<br />
rikanischen und britischen Zone, I:<br />
104 f.<br />
„Weiße Liste" der Amerikaner, I: 23<br />
„Welt am Sonntag", III: 66, 85, 231<br />
Weltanschauung - christlich-abendlän-
366 Sachregister<br />
disdie, I: 51 f., 58, 97, 214, 225, 229,<br />
243, 581 f.; II: 554<br />
- demokratische, I: 47<br />
- gegensätzliche - der CDU und SPD,<br />
1:204<br />
- Koexistenz der -en, II: 518 f.; III:<br />
156<br />
- materialistische, I: 45 f., 50, 58, 62;<br />
II: 202, 554; III: 426, 428<br />
- nationalsozialistische, I: 45, 58; III:<br />
425<br />
Weltbank - Finanzierung des Assuan-<br />
Staudamms durch die -, III: 216 f.<br />
Weltkirchenkonferenz in Amsterdam<br />
1948, I: 211; III: 161<br />
Westeuropa - Ausführungen Nehrus<br />
über-9. 6. 1956, III: 179 f.<br />
- Beunruhigung der USA über die<br />
Lage in - (Frühjahr 1951), I: 454<br />
- internationale Kontrolle der Stahl-<br />
produktion, I: 278<br />
- Notwendigkeit der engeren Bindung<br />
Englands an -, I: 497 f.<br />
- und NATO, I: 494; III: 246 f., 251,<br />
335 f.<br />
- und Ruhrstatut, I: 166, 213<br />
- ungenügende Truppenstärke der Al-<br />
liierten in- 1956, III: 243<br />
- Verfügung über Atomwaffen und<br />
Verteidigungswillen in -, III: 336<br />
- Verstärkung der Streitkräfte in -, I:<br />
352, 357, 378 f.; II: 25<br />
- Verteidigung -s und deutscher Bei-<br />
trag, I: 374, 378 f., 442; II: 25; III:<br />
246 f.<br />
- wirtschaftliche Zerrüttung durch den<br />
Krieg, I: 133,563; III: 13<br />
„Westeuropäische Union (WEU) a - Än-<br />
derung des Brüsseler Paktes in -, II:<br />
350, 354, 382, 429<br />
- amerikanische und kanadische Be-<br />
obachter bei der -, III: 265<br />
- Bedeutung des Beitritts für die Bun-<br />
desrepublik, II: 423; III: 279<br />
- Befehlsverhältnisse in der -, II: 362<br />
- Beurteilung der - in Frankreich, III:<br />
24<br />
- bilaterale deutsch-französische Zu-<br />
sammenarbeit auf dem Rüstungssek-<br />
tor, III: 262 f.<br />
- Bindeglied zwischen EWG und Groß-<br />
britannien, IV: 14, 77, 89, 100, 153,<br />
192,219<br />
- Frage eines sowjetischen Beitritts, II:<br />
523<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gronchi De-<br />
zember 1956, III: 264 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Guy Mollet<br />
29.9. 1956, III: 224<br />
- Haltung Großbritanniens zur -, III:<br />
219,223; IV: 111<br />
- Kern der europäischen Integration,<br />
II: 350, 361 f., 364, 370, 385; III: 22,<br />
224, 225, 249, 260, 263, 264 f., 273,<br />
280, 327, 473<br />
- Rüstungskontrollamt, II: 363, 382;<br />
III: 120, 262; IV: 244<br />
- sowjetische Charakterisierung der -<br />
als aggressive militärische Gruppie-<br />
rung, II: 400, 507, 523<br />
- sowjetische Forderung nach Auflö-<br />
sung, III: 43 f., 55, 58<br />
- Tagung des Ministerrats in Paris De-<br />
zember 1955, III: 257<br />
- und europäisches kollektives Sicher-<br />
heitssystem, III: 43 f.<br />
- und Nordatlantikpakt, II: 350, 360 ff.;<br />
III: 265; IV: 156<br />
- und Saarfrage, II: 375, 379<br />
- und Wiedervereinigung, III: 38 f.,<br />
55 f., 58<br />
- Versammlung in Paris 28. 11.-2. 12.<br />
1960, IV: 77<br />
- Zusammenkunft der Generalstabschefs<br />
(FINABEL), III: 262<br />
Westfalen, Bedeutung als Industrie-<br />
gebiet, I: 104<br />
Westminster Abbey, Besuch <strong>Adenauer</strong>s<br />
Dezember 1951, I: 510<br />
Westminster Hall, Aufbahrung König<br />
Georgs VI. Februar 1952, I: 523<br />
Widerstand gegen den Nationalsozialis-<br />
mus - Verdrängung ehemaliger Wi-<br />
derstandskämpfer aus führenden Po-<br />
sitionen, I: 280<br />
Wiederbewaffnung Deutschlands (s.<br />
auch Verteidigungsbeitrag), I: 398 ff.<br />
- Ablehnung der Wehrpflicht s. dort<br />
- Ablehnung einer eigenen nationalen<br />
deutschen Armee 1950/51, I: 358, 361,<br />
367, 392, 506, 531; II: 235, 296, 306,<br />
317<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Memorandum 29. 8. 1950,<br />
I: 357 f.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Vorschlag einer Freiwilli-<br />
gen-Abwehrtruppe, I: 350 f., 354
Ausbildung deutscher Freiwilliger in<br />
der amerikanischen und britischen<br />
Armee, II: 311<br />
Bau von Kasernen und Truppen-<br />
übungsplätzen, II: 311<br />
Chruschtschows Interview mit Lipp-<br />
mann 9. 10. 1958, III: 459, 463<br />
deutsche Opposition gegen -, I: 373 f.,<br />
385 f., 413; III: 200, 203, 245 f.<br />
Einstellung der deutschen Bevölke-<br />
rung zur -, I: 373, 382 ff.; II: 323;<br />
III: 157<br />
Einstellung eines Teils der evangeli-<br />
schen Kirche zur -, I: 373 f., 389<br />
Erklärung der französischen Regie-<br />
rung November 1949, I: 341<br />
Erklärung Herriots 23. 5. 1952, I:<br />
530 f.<br />
Erörterung der Sicherheitsfrage mit<br />
den Hohen Kommissaren, (17.8.1950)<br />
I: 350 ff.; (31.8.1950) I: 360 ff.<br />
Erwägungen <strong>Adenauer</strong>s zur -,T: 345,<br />
416 ff.<br />
Frage der Verfassungsmäßigkeit, II:<br />
163 ff.<br />
Gedanke eines deutschen Kontingents<br />
in europäischer Armee, I: 342 ff.<br />
Interview <strong>Adenauer</strong>s mit dem „Cleve-<br />
land Plain Dealer" 3. 12. 1950, I:<br />
341 f., 345<br />
Presseverlautbarung <strong>Adenauer</strong>s 4. 12.<br />
1949,1: 342 f.<br />
Provokation der Sowjetunion?, 1:445,<br />
497;III: 193<br />
psychologische Hemmnisse, III: 157<br />
Rücktritt des Bundesinnenministers<br />
Heinemann wegen der -, I: 373 f.<br />
sowjetische Note zur -, (3.11.1950)<br />
I: 377; (<strong>Adenauer</strong>s Stellung zur So-<br />
wjetnote) 1:378,403; (24.5.1952) 11:99<br />
sowjetischer Vorschlag einer eigenen<br />
nationalen Armee in einem neutrali-<br />
sierten Deutschland, II: 69, 71, 75, 77,<br />
81,95, 102,250,402, 407<br />
SPD-Forderung nach Neuwahlen vor<br />
einer-, I: 383 f.; II: 172<br />
Stellungnahme <strong>Adenauer</strong>s auf dem<br />
CDU-Parteitag in Düsseldorf 7./8.12.<br />
1949 zur-, I: 344<br />
und Wiedervereinigung, I: 385 f.,<br />
536: II: 63; III: 147<br />
und Wiedervereinigungsplan der<br />
FDP 16. 11. 1955, III: 79, 81<br />
Sachregister 367<br />
- Verhandlungen militärischer Sachver-<br />
ständiger auf dem Petersberg 1951,<br />
I: 451, 458 f.<br />
- Ziel der Erhaltung des Friedens, I:<br />
383<br />
Wiedergutmachung (s. auch Israel, Ju-<br />
den)<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Regierungserklärung 27. 9.<br />
1951,11: 136 ff., 146<br />
- amerikanische Priorität auf Rückzah-<br />
lung der Nachkriegsschulden und -,<br />
II: 143<br />
- an jüdische Flüchtlinge außerhalb<br />
Israels und an NichtglaubensJuden,<br />
II: 157<br />
- Attentatsversuch auf <strong>Adenauer</strong> wegen<br />
der-, II: 139<br />
- Bedeutung des Ausgangs der Londo-<br />
ner Schuldenkonferenz, II: 141, 143 ff.<br />
- Befriedigung der Claims-Conference-<br />
Ansprüche aus der Gesamtentschädi-<br />
gung an Israel, II: 149, 152<br />
- Einigung <strong>Adenauer</strong>s mit Goldmann<br />
über Grundlagen des Vertrages mit<br />
Israel 10.6.1952, II: 152 f., 156<br />
- Entscheidung von außen- und innen-<br />
politischer Bedeutung, II: 144 f.<br />
- Entwicklungshilfe für die arabischen<br />
Staaten als Ausgleich für -, II: 154<br />
- Ernennung Böhms zum deutschen De-<br />
legationsführer, II: 139<br />
- Ersatz für die Kosten der wirtschaft-<br />
lichen Eingliederung jüdischer Flücht-<br />
linge in Israel, II: 135, 140<br />
- Gegenvorschläge Goldmanns 23. 5.<br />
1952, II: 149 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Goldmann,<br />
(in London 6. 12. 1951) II: 137; (in<br />
London 17.2.1952) II: 139; (in Pa-<br />
ris 28. 5. 1952) II: 151<br />
- Gespräch Böhms mit Goldmann in<br />
Paris 23. 5. 1952, II: 147 ff.<br />
- individuelle, II: 132 f., 140, 142<br />
- individuelle, und Globalzahlungen an<br />
Israel, II: 156<br />
- jüdische Forderungen und Leistungs-<br />
fähigkeit der Bundesrepublik, II:<br />
140 ff., 144 ff.<br />
- keine Lieferung von Kriegsgerät an<br />
Israel, II: 153<br />
- moralische Verpflichtung zur -, II:<br />
132, 138, 140 f., 142, 146 f., 155, 158 f.,<br />
199
368 Sachregister<br />
- Note Israels an die Besatzungsmächte<br />
12.3.1951,11: 134 f., 138 f.<br />
- Opposition rechtsextremer jüdischer<br />
Organisationen gegen deutsch-israe-<br />
lisches Abkommen, II: 139, 155 f.<br />
- Proteste der Arabischen Liga gegen<br />
das deutsch-israelische Wiedergut-<br />
machungsabkommen, II: 153 ff.<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Goldmann<br />
6.12.1951,11: 138 f., 146 f.<br />
- Schreiben Böhms an <strong>Adenauer</strong> über<br />
den Stand der Verhandlungen mit<br />
Israel 23. 4. 1952, II: 144 ff.<br />
- Schreiben Goldmanns an <strong>Adenauer</strong><br />
19.5.1952,11: 145 ff.<br />
- und Devisengesetzgebung, II: 133 f.,<br />
136<br />
- und finanzielle Anforderungen der<br />
Sozial- und Verteidigungsausgaben,<br />
II: 142<br />
- und Regelung der deutschen Aus-<br />
landsschulden, II: 141 ff.<br />
- und Wiedervereinigung, II: 153<br />
- Unterzeichnung und Inhalt des<br />
deutsch-israelischen Abkommens in<br />
Luxemburg 10.9. 1952, II: 156 f., 158,<br />
160<br />
- Verbot des Re-Exports deutscher Wa-<br />
ren für Israel, II: 154<br />
- Verhandlungen mit Israel, II: 133,<br />
136 ff., 144 ff.<br />
- Vermittlungsvorschläge Böhms, II: 148<br />
- Vorrang der moralischen vor den fi-<br />
nanziellen Gesichtspunkten, II: 142,<br />
144 f.<br />
- Wahl Goldmanns zum Verhandlungs-<br />
vertreter Israels und der jüdischen<br />
Weltverbände, II: 137<br />
Wiedervereinigung - Ablehnung der<br />
TASS-Erklärung vom 15. 1. 1955, II:<br />
403 f.<br />
- Ablehnung einer UN-Kommission zur<br />
Prüfung der Voraussetzungen freier<br />
Wahlen durch die Regierung der So-<br />
wjetzone, II: 61 f., 72<br />
- Ablehnung von Racheakten in der So-<br />
wjetzone nach erfolgter -, III: 373<br />
- <strong>Adenauer</strong> oder Erhard als Verhand-<br />
lungspartner gegenüber der Sowjet-<br />
union, IV: 225 f.<br />
- <strong>Adenauer</strong>s Haltung zu einer Vier-<br />
mächte-Konferenz (1953), II: 212,214,<br />
216 f., 224 f., 245, 261<br />
- Akzeptierung freier Wahlen durch<br />
die Sowjetunion 1955?, II: 401 f., 403,<br />
404, 41 Iff.<br />
- amerikanisches Bekenntnis zur -, I:<br />
579;III: 167, 307<br />
- amerikanisches Memorandum 6. 3.<br />
1958, III: 368, 374<br />
- Antrag <strong>Adenauer</strong>s auf baldige ge-<br />
samtdeutsche Wahlen unter inter-<br />
nationaler Kontrolle 4. 10. 1951, II:<br />
59 f.<br />
- Appell der Volkskammer 30. 1. 1951,<br />
11:44<br />
- auf der Grundlage einer demokrati-<br />
schen Regierungsform, I: 138 f., 363,<br />
579<br />
- Auflockerung des sowjetischen Satel-<br />
litensystems als Voraussetzung einer-,<br />
II: 261 f.; III: 234, 242 f.<br />
- Aufstand vom 17. Juni 1953 als Ver-<br />
pflichtung zur-, II: 220 f.<br />
- Auswirkung einer - auf den Satel-<br />
litenblock, I: 261 f.<br />
- Bedeutung der - für die sowjetische<br />
Europapolitik, II: 124, 261 f., 465,<br />
479; III: 34 f., 131 f., 372 f.<br />
- „Befreiung der siebzehn Millionen<br />
Deutschen", III: 163, 358, 365<br />
- Behandlung auf der Genfer Außen-<br />
ministerkonferenz Oktober/November<br />
1955, III: 31 ff., 38 ff., 90, 100, 154, 284<br />
- Behauptung Chruschtschows über Des-<br />
interesse der Westmächte an einer -<br />
3. 6. 1960, IV: 52<br />
- Beratung <strong>Adenauer</strong>s mit den Außen-<br />
ministern der drei Westmächte in<br />
New York Juni 1955, II: 461<br />
- Bericht Dulles' an <strong>Adenauer</strong> über so-<br />
wjetisches Desinteresse an einer -<br />
28.6. 1955, II: 467<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit Berard,<br />
Reber und Ward über die Beantwor-<br />
tung der Sowjetnote vom 24. 5. 1952<br />
(25.6. 1952), II: 110 ff.<br />
- Besprechung <strong>Adenauer</strong>s mit den drei<br />
Westmächten über Sowjetnote vom<br />
10. 3. 1952 in Paris 20./21. 3. 1952, II:<br />
74 ff.<br />
- Bewahrung der „sozialen Errungen-<br />
schaften" der DDR, III: 49, 51, 53 ff.,<br />
60, 63, 81, 359, 368<br />
- Botschaft <strong>Adenauer</strong>s an die West-<br />
mächte März 1956, III: 119, 124
Brüsseler Konferenz August 1954<br />
(Schlußkommunique), II: 286<br />
Debatte im britischen Unterhaus und<br />
Oberhaus 17./18. 10. 1961, IV: 116<br />
deutscher Vorschlag einer Viermächte-<br />
Konferenz (1957), III: 309, 313<br />
„Deutsches Manifest" 29. 1. 1955, II:<br />
420 f.<br />
Deutschlandvertrag und EVG als Vor-<br />
aussetzung für Verhandlungen mit<br />
der Sowjetunion über die -, II: 83 f.,<br />
86<br />
Deutschlandvertrag und EVG kein<br />
Hindernis gegen -, I: 536 ff., 548,<br />
558 f., 562; II: 193, 230 f.<br />
Drei-Mächte-Erklärung zur Berliner<br />
Konferenz vom Januar/Februar 1954<br />
über-, II: 257 ff.<br />
Edens Deutschlandplan zur - 29. 1.<br />
1954, II: 247 f., 388, 462, 466; (er-<br />
neute Behandlung auf der Gipfelkon-<br />
ferenz 1955) III: 41, 42, 54<br />
Edens „Inspektionsplan" und -, III:<br />
36 ff.<br />
eindeutige sowjetische Ablehnung im<br />
Gespräch mit Mollet Mai 1956, III:<br />
131 f.<br />
einziges Hindernis für ein gutes<br />
deutsch-sowjetisches Verhältnis, III:<br />
372 f., 374<br />
Entschließung des Bundestages 3.4.<br />
1952, II: 79<br />
Entspannung als Voraussetzung einer<br />
-, II: 210, 267 f., 386, 422; III: 119,<br />
185 f., 283, 289, 290, 467, 482; IV: 45<br />
Erklärung Chruschtschows in Ost-<br />
Berlin 26. 7. 1955, II: 489<br />
Erklärung der Bundesregierung 15. 1.<br />
1951, II: 40 ff., 54<br />
Erklärung des Ministerrats der DDR<br />
31. 10. 1956, III: 47<br />
Erklärung Dulles' in der Pressekon-<br />
ferenz 26. 7. 1955, II: 474; III: 59<br />
Erklärung Friedländers Dezember<br />
1955, III: 252 f.<br />
Erklärung Kennedys bei seinem<br />
Deutschland-Besuch Juni 1963, IV: 219<br />
Errichtung der Bundesrepublik als<br />
Beitrag zur-, I: 176; III: 365<br />
europäische Gemeinschaft als „Kräfte-<br />
feld" einer-, I: 538<br />
europäische und weltpolitische Frage,<br />
II: 16 f., 18, 20, 79, 207 f., 210, 243 f.,<br />
Sachregister 369<br />
453 f.; III: 131, 158, 167, 176, 194,<br />
243, 252, 259 f., 369, 371; IV: 19, 26<br />
- FDP-Forderung nach neuen Initiati-<br />
ven für die - nach Scheitern der Gen-<br />
fer Außenministerkonferenz, III: 76 ff.<br />
- FDP-Vorschlag einer „dritten Lö-<br />
sung" für die -, III: 69<br />
- Folgerung aus dem Scheitern der Ber-<br />
liner Konferenz, II: 264 ff., 267 f.;<br />
III: 31<br />
- Forderung der Westmächte nach Be-<br />
handlung der - auf der „Pariser Vor-<br />
konferenz" 1951, II: 51<br />
- Frage bilateraler deutsch-sowjetischer<br />
Verhandlungen über die -, II: 86 f.,<br />
501, 554 f.; III: 76 ff., 79 ff., 82, 84 f.,<br />
128, 130, 132, 203, 337, 344, 347, 360,<br />
365; IV: 223 f., 225 f.<br />
- Frage der freien Entscheidung über<br />
die innerdeutsche Gesellschaftsord-<br />
nung nach einer -, III: 49 f., 55 f.,<br />
359<br />
- Frage direkter Verhandlungen mit<br />
Ostdeutschland über die -, III: 77 f.,<br />
85, 91, 129, 236, 351, 355 f., 358 f.,<br />
364,371,372,374,377,378<br />
- Frage einer Gipfelkonferenz 1958/59<br />
über die -, III: 370, 371, 374, 377,<br />
378; IV: 26<br />
- freie Wahlen als Voraussetzung, II:<br />
21 ff., 27, 31, 57, 128, 215 f., 217, 225,<br />
228, 230, 247, 257 f., 260, 388, 392 f.,<br />
414, 510; III: 31, S3, 38, 41, 42, 50,<br />
53 ff., 57 ff., 185, 191, 286, 309, 358,<br />
359, 375<br />
- gemeinsame Erklärung der Vereinig-<br />
ten Staaten, Großbritanniens, Frank-<br />
reichs und der Bundesrepublik in Ber-<br />
lin 29. 7. 1957, III: 309<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit de Gaulle,<br />
(in Colombey-les-deux-Eglises 14.9.<br />
1958) III: 430; (auf MS „Deutsch-<br />
land" 6.9.1962) IV: 182; (in Paris<br />
21. 1. 1963) IV: 203, 204; (in Bonn<br />
4. 7. 1963) IV: 225<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit den Hohen<br />
Kommissaren über Grotewohl-Brief<br />
und sowjetischen Konferenzvorschlag<br />
9. 12. 1950, II: 36 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Dulles, (über<br />
Berliner Konferenz in Wahn 18.2.<br />
1954) II: 259 f.; (in Washington 13./<br />
14.6.1955) II: 455 ff.; (in Washing-
370 Sachregister<br />
ton 12.6.1956) III: 167; (inWashing-<br />
ton 27.5.1957) III: 307; (in Bonn<br />
7.2.1959) III: 473 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eden, (in<br />
Paris 13. 12. 1953) II: 239 f.; (in Che-<br />
quers Juni 1955) II: 463<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Eisenhower,<br />
(in Washington 14. 6. 1955) II: 460 f.;<br />
(in Bonn 26./27. 8. 1959) IV: 12<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Gronchi, III:<br />
259 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Kingsley-<br />
Martin, III: 288 ff.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Mollet in<br />
Luxemburg 4. 6. 1956, III: 131 f.<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Nehru, (14./<br />
15.7.1956) III: 184 f., 191; (Dezem-<br />
ber 1956) III: 239<br />
- Gespräch <strong>Adenauer</strong>s mit Smirnow,<br />
(7.3.1958) III: 370 ff.; (19.3.1958)<br />
III: 376 ff.<br />
• Gespräch des deutschen Beobachters<br />
bei den UN mit Hammarskjöld<br />
25. 10. 1956, III: 237<br />
- Gespräch Dulles' mit Krekeler Ende<br />
August 1955, II: 495<br />
• Gespräch Edens mit Mollet 12. 3.<br />
1956,111: 118<br />
Gespräche Mollets in Moskau 15. bis<br />
19.5.1956, III: 130 ff.<br />
Gespräch Hallsteins mit Acheson über<br />
die Sowjetnote vom 10.3.1952 in<br />
Washington 11.3. 1952, II: 74<br />
Grundprinzipien der drei Westmächte<br />
13.5. 1950, II: 23<br />
Grundsatzerklärung Bulganins in der<br />
Moskauer Unterredung mit <strong>Adenauer</strong><br />
9.9. 1955, II: 499<br />
Haltung <strong>Adenauer</strong>s zur Sowjetnote<br />
vom 24.5. 1952, II: 107 ff., 113<br />
Haltung de Gaulles zur -, IV: 19 f.,<br />
26, 42, 182, 204, 225<br />
Haltung der Kirche gegenüber so-<br />
wjetzonalen Wiedervereinigungsini-<br />
tiativen 1950, II: 42 f.<br />
Haltung der ostdeutschen Bevölke-<br />
rung zur -, II: 43, 220 f., 222, 284;<br />
III: 185, 191<br />
Haltung der SPD zur Grotewohl-Ini-<br />
tiative vom 15. 9. 1951, II: 56<br />
Haltung der SPD zur sowjetischen<br />
Initiative vom März/April 1952, II:<br />
82 ff., 93<br />
- Haltung Italiens zur -, III: 259 f.<br />
- „in zweiter Linie nationales Pro-<br />
blem", IV: 182,203,204,225<br />
- illusionäre Pläne, I: 554; III: 91<br />
- Initiative <strong>Adenauer</strong>s bei den UN<br />
1956, III: 235 ff.<br />
- internationale Kontrolle gesamtdeut-<br />
scher Wahlen, II: 110 f., 122, 128,<br />
130 f., 217, 247, 249, 254, 392, 401,<br />
404, 406 f., 411,414; III: 375<br />
- Interview Bulganins mit „Le Monde"<br />
14.5. 1956, III: 149 f.<br />
- Kennans Forderung nach Übernahme<br />
eines größeren Risikos zur Erreichung<br />
der-, III: 147 f.<br />
- Konferenz der Außenminister der vier<br />
Großmächte in Berlin Januar/Februar<br />
1954, II: 245 ff.; III: 50<br />
- Konferenzvorschlag der Westmächte<br />
7.5.1954,11:390<br />
- Kundgebung gegen Politik der Bun-<br />
desregierung in der Frankfurter Pauls-<br />
kirche 29. 1. 1955, II: 413, 420<br />
- „Lösung der deutschen Frage" und -,<br />
111:34<br />
- Londoner Konferenz Februar 1952<br />
(Schlußkommunique), I: 527<br />
- Memorandum <strong>Adenauer</strong>s an die vier<br />
Großmächte September 1956, III:<br />
235, 351<br />
- Memorandum <strong>Adenauer</strong>s für Eisen-<br />
hower 29. 5. 1953, II: 217 f.<br />
- Memorandum der Bundesregierung<br />
September 1956, III: 284<br />
- Memorandum der Sowjetunion 28. 2.<br />
1958, III: 368<br />
- Memorandum der Westmächte 28. 10.<br />
1955, III: 38 ff.<br />
- Ministerpräsidententagung in Mün-<br />
chen 1947, II: 17<br />
- Molotows Deutschlandplan als Mittel<br />
der Sowjetisierung Gesamtdeutsch-<br />
lands, II: 249 ff., 252 f., 265; III: 31,<br />
55, 60, 81<br />
- Molotows Sicherheitsplan vom Fe-<br />
bruar 1954 und -, II: 251 ff., 265, 466<br />
- Moskauer Gespräche September 1955,<br />
II: 487 ff., 491 f., 493, 496, 499, 501 f.,<br />
503, 507 f., 510, 512, 514 f., 546,<br />
554 f.; III: 82, 185, 283, 357, 371, 372,<br />
373, 374, 375<br />
- Noten der Sowjetunion, (3. 11. 1950)<br />
I: 377 f.; II: 32, 36; (10.3. 1952) II:
66 ff., 79 f., 82 ff., 405; (Stellung-<br />
nahme <strong>Adenauer</strong>s) II: 69 ff., 73 ff.;<br />
(9.4.1952) II: 79 ff., 83 ff., 92, 94,<br />
102, 126; (24.5. 1952 mit Konferenz-<br />
vorsdilag) II: 98 ff., 103, 106 f., 110;<br />
(unterschiedliche Haltung der West-<br />
mächte dazu) II: 103 f., 106 f., 109;<br />
(29. 8. 1952 mit Konferenzvorschlag)<br />
I: 562; II: 126 ff., 170; (4.8.1953,<br />
Antwort auf Vorschlag einer Vier-<br />
Mächte-Konferenz und ihre Analyse<br />
durch Bidault) II: 236 ff., 244; (24.7.<br />
und 4. 8. 1954) II: 391 f.; (23. 10.<br />
1954) II: 388, 392; (9. 12. 1954) II:<br />
448 T (22. 10. 1956, Antwort auf Ade-<br />
nauers Memorandum vom September<br />
1956) III: 351<br />
Noten der Westmächte, (25. 3. 1952)<br />
II: 76 ff., 81, 93 f., 122; (13.5.1952)<br />
II: 93 ff., 98, 101, 123, 125,130; (10. 7.<br />
1952) II: 125 f., 128, 130; (23.9. 1952)<br />
II: 128 ff., 215; (10.9.1954) II: 392<br />
Notenwechsel zwischen der Sowjet-<br />
union und den Westmächten, (1952)<br />
I: 539; II: 66 ff., 214; (Stellungnahme<br />
des Bundestages) II: 78 f.; (1954) II:<br />
388 ff.<br />
Notwendigkeit individueller Kontakte<br />
mit der Bevölkerung der Sowjetzone,<br />
III: 289<br />
Plan einer Konföderation zweier<br />
deutscher Staaten s. Konföderation<br />
politische Bindung der Sowjetunion<br />
an die DDR als Hindernis für eine -,<br />
III: 51, 370 f., 373, 374, 375<br />
Prager Beschlüsse 21. 10. 1950, I: 377;<br />
II: 26 f., 32, 34<br />
Prüfung der Grotewohl-Initiative<br />
vom 15.9.1951 durch die Bundes-<br />
regierung, II: 57 ff.<br />
realpolitische, nicht emotionale For-<br />
derung, II: 20<br />
Rede <strong>Adenauer</strong>s, (in Moskau 9. 9.<br />
1955) II: 501 f.; (auf derNATO-Rats-<br />
tagung in Paris 16. 12. 1957) III: 343<br />
Rede v. Brentanos im Bundestag<br />
27.2. 1955, II: 418<br />
Rede Dulles' in Genf, (9.11.1955)<br />
III: 56 f.; (16. 11. 1955) III: 58<br />
Rede Eisenhowers in Philadelphia<br />
24.8. 1955, II: 485 f.<br />
Rede Erlers im Bundestag 6. 7. 1956,<br />
III: 201<br />
Sachregister 371<br />
- Rede Grotewohls in der Volkskam-<br />
mer 30. 1. 1951, II: 43<br />
- Rede Ollenhauers im Bundestag, (27.2.<br />
1955) II: 416; (2.12.1955) III: 63 f.<br />
- Rede Pinays in San Francisco Juni<br />
1955, II: 466<br />
- Rede Tschu En-lais 30. 7. 1955, II:<br />
483<br />
- Regierungserklärung <strong>Adenauer</strong>s im<br />
Bundestag 26. 2. 1951, II: 47 f.<br />
- Regierungserklärung der Bundesregie-<br />
rung zu gesamtdeutschen Wahlen<br />
27.9.1951, 11:58, 78<br />
- Resolution der UN zur Prüfung der<br />
Voraussetzungen freier Wahlen in<br />
beiden Teilen Deutschlands 20. 12.<br />
1951, II: 61 f.<br />
- Resolution des Bundestages über die<br />
Voraussetzungen einer - 10. 6. 1953,<br />
II: 218, 225, 230, 234, 247, 268<br />
- Rückwirkung einer - auf die Satel-<br />
litenstaaten, II: 479,494; III: 34,58,239<br />
- Rückwirkungen des Ungarnaufstan-<br />
des 1956 auf den Satellitenraum und<br />
die Chancen einer -, III: 234, 237 ff.<br />
- „Sache der Deutschen", II: 499, 508,<br />
516 f.; III: 64, 77, 129, 158, 184, 235,<br />
351, 358 f., 364 f., 372, 377, 378, 445,<br />
446<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Bulganin,<br />
(27.2.1957) III: 357 f.; (16.4.1957)<br />
III: 359<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Dulles, (8. 7.<br />
1953) II: 225 f.; (9.8. 1955) II: 478<br />
- Schreiben <strong>Adenauer</strong>s an Ollenhauer<br />
25.1.1955, II: 413 ff.<br />
- Schreiben v. Brentanos an <strong>Adenauer</strong><br />
Sommer 1955, II: 489 f.<br />
- Schreiben Bulganins an <strong>Adenauer</strong>,<br />
(Februar 1957) III: 355; (18.3.1957)<br />
III: 358 f.; (10.12.1957) III: 337,<br />
344; (8.1.1958) III: 361, 364 f., 368<br />
- Schreiben der Hohen Kommissare an<br />
Tschuikow 25. 5. 1950, 11:24<br />
- Schreiben Dulles' an <strong>Adenauer</strong>, (27. 7.<br />
1955) II: 473 f.; (15.8.1955) II:<br />
482 ff.; (4. 11.1955) III: 51 f.<br />
- Schreiben Eisenhowers an <strong>Adenauer</strong><br />
über das Ergebnis der Washingtoner<br />
Konferenz der drei westlichen Außen-<br />
minister 23. 7. 1953, II: 230 ff.<br />
- Schreiben Ollenhauers an <strong>Adenauer</strong><br />
23. 1. 1955, II: 410 ff.
372 Sachregister<br />
Schutz der Bundesrepublik als Beitrag<br />
zur - I: 365, 536; II: 55; III: 365<br />
sowjetische Ablehnung einer UN-<br />
Kommission zur Prüfung der Voraus-<br />
setzungen freier Wahlen in beiden<br />
Teilen Deutschlands, II: 80, 96<br />
sowjetische Ablehnung einer - im<br />
Gespräch mit de Gaulle Frühjahr<br />
1960, IV: 44<br />
sowjetische Haltung zur - nach der<br />
Genfer Gipfelkonferenz 1955, 479 f.,<br />
483; III: 32, 35<br />
sowjetischer Versuch einer Ausnut-<br />
zung der englischen Besorgnis gegen-<br />
über Deutschland, III: 310<br />
sowjetische Vorstellung von einer -,<br />
I: 35, 377, 397; II: 26, 214, 407; III:<br />
31, 55, 234, 368, 460, 464 f.<br />
sowjetzonale Initiativen zur -, II:<br />
33 f., 37 f.<br />
SPD-Opposition gegen Pariser Ver-<br />
träge vom 23. 10. 1954, II: 395 ff., 448<br />
SPD-Thesen und sowjetische Linie<br />
zur-, II: 93<br />
Stellung Heinemanns zu <strong>Adenauer</strong>s<br />
Politik der-, I: 373 f.<br />
Stellungnahme Lord Salisburys im<br />
Oberhaus zu Viermächte-Konferenz<br />
über-, II: 232 ff.<br />
Stellung Ollenhauers zu <strong>Adenauer</strong>s<br />
Politik der-, II: 190<br />
TASS-Erklärung 15. 1. 1955, II:<br />
399 ff., 404 f., 408, 410 f., 414, 424;<br />
(Stellungnahme der SPD zur TASS-<br />
Erklärung) II: 404 f.<br />
und Abrüstung, III: 115 f., 118 f.,<br />
123 ff., 126 ff., 130 f., 142, 149 f.,<br />
154 f., 283, 288 f., 307, 369, 482<br />
und atomare Ausrüstung der Bundes-<br />
wehr, III: 389<br />
und Besatzungsstatut, I: 169 f.<br />
und Deutschlandvertrag, I: 514, 541;<br />
II: 114 f., 117 f., 178, 187, 190, 193,<br />
248, 253 f., 283 f., 285, 343<br />
und Entspannungspolitik s. dort<br />
und EURATOM, 111:271<br />
und europäische Integrationspolitik<br />
als unvereinbare Alternativen?, I:<br />
535 f., 538, 548 f., 555, 558 f., 562; II:<br />
70, 87, 124, 187, 399, 408, 495, 512;<br />
III: 32, 35, 55, 61, 68, 75 f., 253 f.,<br />
430, 473 f.<br />
und europäisches Sicherheitssystem,<br />
II: 470 f., 473 f., 478, 502, 507; III:<br />
32 ff., 35S., 38 f., 46 f., 49 ff., 52 ff.,<br />
56, 58, 79, 81, 115, 118, 123 f., 126 f.,<br />
130, 142, 154 f., 286, 288 ff., 309,<br />
362<br />
- und EVG, II: 230 f., 265, 268, 273,<br />
280, 283, 285, 290 f.<br />
- und EWG, III: 270 f.<br />
- und Gipfelkonferenz Juli 1955, II:<br />
440 f., 448 f., 453 f., 460, 462 ff., 467,<br />
469 f., 479, 494; III: 31, 47 ff., 52 ff.,<br />
58 ff., 61, 84, 283, 343, 368<br />
- und NATO, II: 419 f., 423, 436, 489,<br />
492, 495, 507, 512; III: 32, 38 f., 42,<br />
55 f., 58, 60, 63, 68, 79, 131, 142, 147,<br />
283, 286 f., 343<br />
- und Neutralität, III: 203; (Unter-<br />
redung Krekelers mit Stevenson 1956)<br />
III: 172<br />
- und Normalisierung der deutsch-so-<br />
wjetischen Beziehungen, II: 447 ff.<br />
- und Pariser Verträge vom Oktober<br />
1954, III: 68 f., 77,81<br />
- und „Politik der Stärke - , I: 508, 536,<br />
539, 548 f., 556, 562, 570; II: 55, 63,<br />
65, 84, 107, 124 f., 261 f., 267 ff., 383,<br />
397 f., 435, 459 f., 483 f.; III: 61, 77,<br />
243, 253, 279, 346, 357<br />
- und Potsdamer Abkommen, II: 213<br />
- und Selbstbestimmung s. dort<br />
- und sowjetisches Sicherheitsbedürfnis,<br />
II: 446, 453, 461, 463, 470, 474, 476,<br />
502; III: 34, 39, 51, 60 f., 193, 283 f.,<br />
291,373, 473 f.; IV: 44<br />
- und Verteidigungsbeitrag, I: 382,<br />
385 f., 397, 419, 536, 562; II: 37, 63,<br />
70, 100 f., 124 f., 187, 193, 265, 268,<br />
351 f., 391, 396, 400 f., 404 f., 410 ff.,<br />
412, 419 f., 421, 495, 499, 507, 512;<br />
III: 42, 53, 63, 147<br />
- undWEU, III: 38 f., 55 f., 58<br />
- uneinheitliche Haltung der West-<br />
mächte zur - 1956, III: 118<br />
- Verantwortung der Alliierten für die<br />
-, I: 470, 484 f., 542, 548 f., 55S, 579;<br />
II: 22, 31, 38, 55, 86, 114, 168, 178,<br />
207 f., 213, 243, 246, 251, 320, 341,<br />
343 f., 352, 357 f., 383, 398, 411, 413,<br />
415, 419 f., 436, 469, 489, 491 f., 501,<br />
508, 554 f.; III: 31, 33, 38, 58 f., 76,<br />
82, 184, 283, 309, 350 f., 357 f., 367 f.,<br />
373 f., 481 f.<br />
- Verhinderung einer - durch sowjeti-
sehen Friedensvertragsentwurf 10. 1.<br />
1959, III: 461<br />
- Volkskammer-Entschließung 15. 9.<br />
1951, II: 52 ff.<br />
- Voraussetzung für Friedensverhand-<br />
lungen, II: 73, 125 f., 127; III: 378<br />
- Vorschlag der Bundesregierung 22. 3.<br />
1950, II: 22, 24, 40, 416<br />
- Vorschlag der Sowjetunion (Vier-<br />
Punkte-Vorschlag) auf der Genfer<br />
Außenministerkonferenz, 2. 11. 1955<br />
III: 47; (Stellungnahme Dulles' dazu<br />
3.11.1955) III: 49<br />
- Vorschlag d. SPD 1959, III: 501, 507<br />
- Vorschlag der Westmächte für einen<br />
Garantievertrag („Treaty of Assur-<br />
ance") 28. 10. 1955, III: 38 ff., 42, 56<br />
- Vorschlag der Westmächte für eine<br />
Viererkonferenz 15. 7. 1953, II: 228,<br />
239, 244, 414<br />
- Vorschlag eines zehnjährigen „Burg-<br />
friedens", IV: 225<br />
-Vorschlag Grotewohls, (30.11.1950)<br />
II: 33 ff., 54; (15.9. 1951) I: 477; II:<br />
52 ff.<br />
- Vorschläge der FDP November 1955,<br />
III: 79 f.<br />
- Vorschläge der Sowjetunion für ein<br />
Sicherheitssystem auf der Grundlage<br />
eines geteilten und kontrollierten<br />
Deutschlands, II: 466 f.; III: 364, 460<br />
- Vorschläge der Westmächte auf der<br />
Genfer Außenministerkonferenz Ok-<br />
tober/November 1955, III: 41, 50<br />
- Wahlkampf-Objekt für die Bundes-<br />
tagswahl 1957, III: 104 f.<br />
- wichtigstes Ziel der Bundesregierung,<br />
I: 241 f., 562; II: 41, 78 f., 86, 168,<br />
190, 243, 268 f., 357, 383, 410 f., 413;<br />
111:96, 158,277,289,313,343<br />
Wien, Unterzeichnung des österreichi-<br />
schen Staatsvertrages in - 1955, II:<br />
441, 443, 458<br />
Windsor, Besuch <strong>Adenauer</strong>s in - anläß-<br />
lich der Beisetzung Georgs VI. Fe-<br />
bruar 1952, I: 524<br />
Wirtschaft (s. auch Bundesrepublik,<br />
Deutschland, Planwirtschaft, Soziale<br />
Marktwirtschaft, Wirtschaftspolitik)<br />
- anfängliche Entwicklung in der Bun-<br />
desrepublik und Frage der Wieder-<br />
gutmachung an Israel, II: 134, 136<br />
- Bekenntnis der Westmächte zur Wie-<br />
Sachregister 373<br />
derherstellung der deutschen -seinheit<br />
13.5. 1950, II: 23<br />
- deutsch-französische Beziehungen, II:<br />
370 f., 380 f.<br />
- deutsch-indische Zusammenarbeit, III:<br />
180 ff.<br />
- Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit<br />
der-durch gemeinsamen europäischen<br />
Markt (s. auch dort), III: 27<br />
- Krieg und Aufrüstung als Mittel ge-<br />
gen Depression? III: 386<br />
- Möglichkeit eines Ausbaus der Be-<br />
ziehungen zur Sowjetunion, II: 424;<br />
IV: 47<br />
- Normalisierung der deutsch-amerika-<br />
nischen Beziehungen, I: 577<br />
- Problem der Umstellung von Nach-<br />
hol- auf Normalbedarf, III: 531<br />
- Schwierigkeiten in den Satellitenstaa-<br />
ten, III: 357<br />
- sowjetische Kontrolle der deutschen -<br />
auf dem Wege über Atomwaffen-<br />
Sperrvertrag, IV: 245 f.<br />
Wirtschaftl. Aufbauvereinigung (WAV)<br />
- Sitze im 1. Bundestag 1949, I: 223<br />
Wirtschaftsordnung - Koexistenz der<br />
sozialistischen und kapitalistischen -,<br />
II: 518 f.; III: 156<br />
Wirtschaftsparlament - Vorschlag eines<br />
deutsch-französischen -s, I: 314 f.<br />
Wirtschaftspolitik - Beseitigung von<br />
Konflikten zwischen den NATO-<br />
Staaten, III: 143<br />
- der Bundesregierung 1949, I: 239 f.<br />
- in der EWG, III: 268, 521<br />
- Indiens, III: 180 f.<br />
- protektionistische - in Frankreich,<br />
III: 433<br />
- rivalisierende amerikanisch-sowjeti-<br />
sche-, III: 189<br />
Wirtschaftsrat - bei der brit. Militär-<br />
regierung, I: 74 f.<br />
- der Bizone, I: 152, 224, 238; III: 525<br />
- der Bizone, Einführung der Sozia-<br />
len Marktwirtschaft, 1:183,208,213,225<br />
- der Bizone, Köhler als Vorsitzender,<br />
1:231<br />
- SPD-Forderung nach Sozialisierung<br />
beim - der Bizone, I: 215<br />
„Wirtschaftswunder", II: 198; III: 180<br />
Wissenschaft - alliierte Verbote und<br />
Einschränkungen für die deutsche -,<br />
II: 163
374 Sachregister<br />
- Förderung durch die Bundesregie-<br />
rung 1949, I: 239<br />
Wnukowo (Flughafen bei Moskau) Emp-<br />
fang <strong>Adenauer</strong>s 8.9.1955, II: 496<br />
Wohnungsbau - als Hilfe für die Ver-<br />
triebenen, I: 509<br />
- Förderung durch den Bund, I: 238 f.;<br />
II: 197, 212<br />
- und Kasernenbau, III: 246<br />
- und Wahlprogramm der CDU 1949,<br />
I: 212,221<br />
- voraussichtliche Dauer des -pro-<br />
gramms (1955), II: 524<br />
Wohnungsnot, I: 186, 212<br />
Wolga-Don-Kanal, Berichte ehemaliger<br />
Kriegsgefangener über den -, II: 451<br />
„World Jewish Congress", II: 137<br />
Yad Vashem, Teilnahme <strong>Adenauer</strong>s an<br />
einem Gottesdienst in - Mai 1966, II:<br />
161<br />
Yale-Universität - Verleihung der Eh-<br />
rendoktorwürde an <strong>Adenauer</strong>, III:<br />
158<br />
Zeitungen<br />
- amerikanische, Befürwortung der<br />
„goldenen Brücken" für die Sowjet-<br />
union, III: 244<br />
- amerikanische, Berichte über Diskus-<br />
sion und Verteidigungshaushalt, III:<br />
169<br />
- amerikanische, Echo auf die Genfer<br />
Außenministerkonferenz 1955, III:<br />
60,93<br />
- amerikanische, Kritik an Kennedys<br />
Europareise, IV: 222<br />
- Anteil an der Koalitionskrise zwischen<br />
CDU/CSU und FDP 1955, III: 87 f.<br />
- ausländische, Beobachtungen der in-<br />
nerdeutschen Haltung zur Außen-<br />
politik, III: 78,83,85, 105<br />
- ausländische, erste - im Nachkriegs-<br />
deutschland, I: 109<br />
- ausländische, Kritik an angeblichen<br />
Äußerungen von Heusinger u. Strauß,<br />
III: 442 f., 452<br />
- Berichte über die Bundeswehr, III:<br />
162<br />
- Berichte über Ungarnaufstand, III: 230<br />
- Berichte über Wechsel in der ameri-<br />
kanischen Europa- und Deutschland-<br />
politik, III: 174<br />
- britische, Echo auf <strong>Adenauer</strong>-Besuch<br />
in England Dezember 1951, I: 510<br />
- britische, Erörterung von disengage-<br />
ment-Plänen 1959, III: 480<br />
- Diskussion über Nachfolge im Amt<br />
des Bundeskanzlers 1959, III: 515,517<br />
- Eignung von - für politische Aufklä-<br />
rung, III: 98<br />
- einzige Informationsquelle der Bun-<br />
desregierung 1950, I: 387<br />
- Forderung einer aktiveren Politik der<br />
Bundesregierung in der Berlinfrage,<br />
IV: 140<br />
- französische, Echo auf <strong>Adenauer</strong>s<br />
Frankreichpolitik, I: 260<br />
- französische, Kritik an de Gaulle, IV:<br />
180 f.<br />
- Knebelung durch Nationalsozialismus,<br />
I: 110<br />
- kommunistische, in den USA, III:<br />
176<br />
- Kritik an <strong>Adenauer</strong>s Verzicht auf die<br />
Kandidatur zum Bundespräsidenten,<br />
III: 549<br />
- Lizenzen für deutsche -, I: 109, 189<br />
- mangelnde Unterrichtung der - über<br />
den Verlauf der Brüsseler EVG-Kon-<br />
ferenz August 1954, II: 283<br />
- Reaktion auf Rede <strong>Adenauer</strong>s in<br />
Bern, I: 191<br />
- sowjetische, Angriffe gegen die Bun-<br />
desregierung, III: 444<br />
- Spekulation über Sowjet. Friedens-<br />
vertragsentwurf vom 10. 1. 1959, III:<br />
469<br />
- Vertriebsfreiheit in Ostdeutschland als<br />
Voraussetzung gesamtdeutscher Wah-<br />
len, II: 22 f., 54, 58, 228<br />
Zentrum - <strong>Adenauer</strong>s Stellung im -<br />
vor 1933, I: 37<br />
- Beratungen über das Problem einer<br />
neuen christlichen Partei, I: 49 f.<br />
- Beteiligung am Parlamentarischen<br />
Rat, I: 151<br />
- CDU keine Nachfolgepartei des -s,<br />
1:29<br />
- Haltung zur Schulfrage im Rhein-<br />
land, I: 27, 195<br />
- in der Nord-Rheinprovinz, I: 197<br />
- Sitze im 1. Bundestag 1949, I: 223<br />
- Sitze im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag 1946, I: 198<br />
- Ursprung und Tradition, I: 49
- Verhältnis zur amerikanisch-britischen<br />
Besatzungsmacht, I: 54<br />
Zollunion - der EWG-Staaten, III:<br />
268, 272<br />
- deutsche - des 19. Jahrhunderts als<br />
Beispiel beginnender politischer Ver-<br />
einigung von Staaten, I: 314; III:<br />
274; IV: 146<br />
- deutsch-französische, I: 314 f., 319<br />
- europäische, I: 137, 314 f.<br />
Zonenbehörden für einzelne Fachres-<br />
sorts in der britischen Besatzungszone<br />
1945, I: 64<br />
Zonenbeirat der britischen Besatzungs-<br />
zone - Ablehnung von Landtagswah-<br />
len 1946, I: 81, 198<br />
- Ankündigung einer Revision des In-<br />
dustrieplans für Deutschland, I: 120<br />
- Ausschüsse, I: 67, 143<br />
- Beendigung der Tätigkeit des -s, I:<br />
143 ff.<br />
- Behandlung der Londoner Empfeh-<br />
lungen, I: 143<br />
- Behandlung des Wahlverfahrens 1946,<br />
I: 79 ff.<br />
- Bericht Robertsons über Moskauer<br />
Konferenz 1947, I: 110<br />
BILDQUELLENNACHWEIS<br />
Sachregister 375<br />
- Drängen nach Mitverantwortung deut-<br />
scher Stellen, I: 77<br />
- Drängen nach Zusammenarbeit der<br />
brit. und amerikan. Zone, I: 77<br />
- Erhöhung der Kohleproduktion, I:<br />
75<br />
- Eröffnungssitzung, I: 64 ff.<br />
- Festsetzung der Tagesordnung, I: 66<br />
- Forderung <strong>Adenauer</strong>s an die Besat-<br />
zungsmächte 24. II. 1947, I: 126<br />
- geringe Einflußnahme des -s auf Ent-<br />
scheidungen, I: 67 f., 76 f., 144<br />
- Neugliederung der Länder, I: 99<br />
- Tätigkeit des -s, I: 64 ff.<br />
- Tagung des -s in Hamburg 10. 7.1946,<br />
I: 198<br />
- Versuch einer Klärung des völker-<br />
rechtlichen Status Deutschlands, I: 67,<br />
83<br />
- Zusammenschluß der amerikanischen<br />
und britischen Zone, I: 104<br />
- Zusammensetzung, I: 64<br />
Zwangswirtschaft, I: 183 f.<br />
Zypernkonflikt - und Nordatlantikpakt,<br />
III: 138, 163, 168,335<br />
- Vorgeschichte und Entwicklung, III:<br />
137 f.<br />
Die angegebenen Seitenzahlen bezeichnen die Buchseite, neben der die Abbildung<br />
zu finden ist.<br />
Associated Press, Frankfurt: 113 unten; Life Photo von Walter Sanders: 33; Life<br />
Photo von Ralph Crane: 224 oben; Georg Munker, Bonn: 48; Josef A. Slominski,<br />
Essen-Heisingen: neben Titelseite; United Press, Frankfurt: 49 unten, 113 oben;<br />
Rolf Vogel, Bonn: 32.