27.10.2013 Aufrufe

DP_ALL_Liebe auf den ersten Blick - Musée Würth France Erstein

DP_ALL_Liebe auf den ersten Blick - Musée Würth France Erstein

DP_ALL_Liebe auf den ersten Blick - Musée Würth France Erstein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VORWORT<br />

VORWORT<br />

WERNER WERNER SPIES<br />

SPIES<br />

Ausstellung und Katalog skizzieren die Bilanz einer angeregten Begegnung, der<br />

zwischen Reinhold <strong>Würth</strong> und dem noch jungen Kunstbeirat, der dem Sammler und<br />

Museumsgründer <strong>auf</strong> seinen Wunsch moderierend zur Seite steht. Die Arbeiten, die hier<br />

vorgestellt wer<strong>den</strong>, sind in <strong>den</strong> letzten Jahren erworben wor<strong>den</strong>, und es lässt sich wohl<br />

behaupten, dass es hierzulande kein Museum gibt, das in einem derart kurzen Zeitraum<br />

solch entschei<strong>den</strong>de, spektakuläre Ankäufe tätigen durfte. Es sind Arbeiten, die sich der<br />

umfangreichen Sammlung angliedern und die, innerhalb des Bestehen<strong>den</strong>, neue<br />

Akzente setzen oder auch neue Türen öffnen. Von Walter Benjamin stammt die<br />

Bemerkung: »Es gibt viele Arten von Sammlern; zudem sind in jeglichem eine Fülle von<br />

Impulsen am Werk.« Wir sollten diese Wahrheit nicht aus <strong>den</strong> Augen verlieren. Es gibt<br />

kein objektives Sammeln. Immer drängen sich die Passion oder das Kalkül in <strong>den</strong><br />

Vordergrund. Sammeln heißt, sich durch das Zuviel, durch das Gestrüpp des<br />

Verfügbaren einen Weg zu schlagen. Die Taktik, die ein Privatmann verfolgen kann,<br />

darf sich dabei grundsätzlich vom institutionellen Sammeln unterschei<strong>den</strong>. Seine<br />

Entscheidungen dürfen sich <strong>auf</strong> die eigene Lust und die eigene Verantwortung berufen.<br />

Dieses persönliche Vorgehen ist stimulierend und es ist produktiv. Denn es dient als<br />

Korrektiv für das, was in staatlichem Auftrag geschieht. Täglich wird uns vor Augen<br />

geführt, dass die übliche Museumspolitik, die bei ihrem Sammeln objektiv zu verfahren<br />

glaubt, Schuld daran trägt, dass überall zumeist gleichmacherische Sammlungen<br />

entstehen. Im Umgang mit dem Allerneuesten, in der eklatanten Vorliebe für wenige<br />

Namen ist dies unübersehbar. Man will sich nicht täuschen, man möchte wie die<br />

anderen Recht haben. Die Käufe sollen sich gegenseitig stützen und <strong>auf</strong> diese Weise die<br />

Gewissheit ersetzen, die nur aus dem historischen Abstand heraus gewonnen wer<strong>den</strong><br />

kann. Dies führt dazu, dass sich die öffentlichen Kollektionen mehr und mehr<br />

<strong>Musée</strong> <strong>Würth</strong> <strong>France</strong> <strong>Erstein</strong> – Februar 2009 6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!