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Eine der anschaulichsten Eigenschaften eines topologischen ...

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24 Andreas Gathmann<br />

zusammenhängen<strong>der</strong> Raum nicht zu einem unzusammenhängenden homöomorph sein kann; analog<br />

gilt das auch für den Wegzusammenhang. Mit einem kleinen Trick kann man aus dieser Idee aber<br />

noch etwas mehr herausholen:<br />

(a) Das Einheitsintervall I1 =[0,1]⊂R ist nicht homöomorph zu einem an<strong>der</strong>en Einheitswürfel<br />

In =[0,1] n⊂R n für n>1: angenommen, es gäbe einen Homöomorphismus f : I1→ In . Nehmen<br />

wir dann aus I1 den Punkt 1 2 heraus, würden wir durch Einschränken von f natürlich<br />

auch einen Homöomorphismus von I1 \{ 1 2 } nach In \{ f( 1 2 )} bekommen. Dies ist aber ein<br />

Wi<strong>der</strong>spruch, denn I1 \{ 1 2 } ist nicht wegzusammenhängend, während In für n > 1 offensichtlich<br />

auch nach Herausnahme <strong>eines</strong> Punktes noch wegzusammenhängend ist (siehe Bild<br />

unten für n=2).<br />

(b) Das Achsenkreuz X = {(x,y) ∈ R 2 : xy = 0} in R 2 ist nicht zur reellen Gerade R homöomorph:<br />

das Argument ist hier analog zu dem in (a). Nehmen wir nämlich aus X den Nullpunkt<br />

heraus, so erhalten wir vier Wegzusammenhangskomponenten, währendR nach Herausnehmen<br />

<strong>eines</strong> Punktes P in nur zwei Wegzusammenhangskomponenten zerfällt.<br />

1<br />

2<br />

I 1 \{ 1 2 }<br />

nicht<br />

wegzusammenhängend<br />

f( 1<br />

2 )<br />

I 2 \{ f( 1 2 )}<br />

wegzusammenhängend<br />

X\{(0,0)}<br />

vier Wegzusammenhangskomponenten<br />

(a) (b)<br />

P<br />

R\{P}<br />

zwei Wegzusammenhangskomponenten<br />

Aufgabe 3.10. Zeige, dass ein topologischer Raum X genau dann zusammenhängend ist, wenn<br />

in ihm ” <strong>der</strong> Zwischenwertsatz für stetige Abbildungen nach R gilt“, d. h. wenn zu je<strong>der</strong> stetigen<br />

Abbildung f : X →R und je zwei Punkten x,y∈X je<strong>der</strong> Wert zwischen f(x) und f(y) von f auf X<br />

angenommen wird.<br />

Aufgabe 3.11. Anschaulich erklärt man Stetigkeit ja oft so, dass eine Funktion genau dann stetig<br />

ist, wenn man ihren Graphen zeichnen kann, ohne den Stift abzusetzen.<br />

Beweise die folgende mathematisch exakte Version dieser Aussage: eine Funktion f : R → R ist<br />

genau dann stetig, wenn ihr Graph<br />

wegzusammenhängend ist.<br />

Γ :={(x, f(x)) : x∈R}⊂R 2

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