Bridgestone Poland sp. z o.o. mit Sitz in Posen gehört zur Bridgestone Corporation und produziert täglich mehr als 15.000 Reifen für PKW und leichte LKW. Das Unternehmen beliefert Autohersteller der Oberklasse wie DaimlerChrysler mit seinen Produkten. 8 Vom Kautschukbaum zum Autoreifen. Bridgestone Polen vulkanisiert mit Stickstoff. Am Anfang des Autoreifens stehen Synthese- oder Naturkautschuk – letzterer als Latex aus angeritzten Kautschukbäumen gewonnen. Der Weg vom Latex bis zum gebrauchsfertigen Reifen führt über das Kneten der Mischung, die Vorbereitung von Cordgewebe, Profilen und seitlichen Wülsten bis zum Formen des Reifens. Als entscheidender Schritt folgt dann das Vulkanisieren. Rohkautschuk ist weich, nachgiebig und wenig elastisch. Bei der Vulkanisation wird die Gummimischung mit einem Härter unter Druck erhitzt. Sie wird dadurch widerstandsfähig und elastisch. Stickstoff als Schlüssel zum Erfolg Für die Qualität des Endprodukts ist die Vulkanisation entscheidend. Daher überrascht es nicht, dass viele Reifenhersteller nach neuen Möglichkeiten suchen, diesen Prozess zu verbessern. Als die Bridgestone Corporation 1998 in Polen ein neues Werk errichten wollte, wandte man sich an <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> mit der Bitte, bei der Planung und Dimensionierung einer Vulkanisieranlage zu helfen, die Stickstoff als Druckgas verwenden sollte. „Eine zuverlässige Stickstoffversorgung ist für unser Werk in Posen unabdingbar. Ohne Stickstoff können wir nicht vulkanisieren. Ohne Vulkanisation gibt es keine Reifen", erläutert Wojciech Heldt, Leiter des Einkaufs und der IT bei Bridgestone in Posen. Nach Heldts Überzeugung geht der Nutzen einer strategischen Partnerschaft mit <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> weit über die eigentliche Stickstoffversorgung hinaus. „Während wir unseren Betrieb systematisch erweitern, begleitet uns <strong>Linde</strong> konstant mit Vorschlägen zur Prozessoptimierung. Dazu zählen die Vor-Ort-Überwachung und die Automatisierung der Lieferkette.“ Auch eine On-Site-Stickstoff-Versorgungsanlage ist für Posen im Gespräch. Volles Programm Vulkanisierung ist nicht der einzige Bereich in der Reifenherstellung, in dem Industriegase Vorteile für Produktivität und Umweltschutz bieten. Weitere innovative Anwendungen umfassen Entgraten, Kühlen von Schläuchen, Materialtrennung, Kaltmahlen von Altreifen, Kryo-Recycling sowie Formenreinigung. In Zusammenarbeit mit der Formen- und Maschinenfabrik (FMF) der Continental AG bietet <strong>Linde</strong> einen neuartigen Roboter zur schnellen und effizienten Formenreinigung mittels Trockeneis an. Vielseitiger Partner Daneben tauchen Industriegase von <strong>Linde</strong> auch an eher ungewöhnlichen Orten auf: Zum Beispiel liefert AGA Brasilien, die brasilianische Tochter von <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong>, Stickstoff an die örtliche Gesellschaft der Continental AG, wo er für Marketing-Events und im Schulungszentrum in Jundiaí nahe São Paulo eingesetzt wird. „Der Stickstoff von AGA garantiert schnelles und professionelles Arbeiten im Kundenservicebereich, z.B. beim Reifenwechsel oder beim Betrieb von Hebebühnen, und unterstützt unsere Strategie als Premium-Anbieter“, sagt Gilberto A. Viviani, Product and Customer Service Manager bei Continental Tires. Der Continental-Konzern ist ein führender Anbieter von Reifen, Bremssystemen, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und technischen Elastomeren. Dieter Rebhan, Manager Kundensegment Rubber, Plastics & Construction, <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> Dieter.Rebhan@linde-gas.com <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> knowhow
Vulkanisierter Gummi ist nicht nur elastischer als Rohkautschuk, sondern auch widerstandsfähiger, abriebfester, wesentlich temperaturunempfindlicher, gasdicht und weitgehend chemikalienbeständig. <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> knowhow 9