Tandem Fatalities
Tandem Fatalities
Tandem Fatalities
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<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
# Datum Ort Land Video<br />
01 20. Oktober 1986 Ellington, CT USA<br />
02 30. Mai 1987 Pietermaritzburg Süd Afrika<br />
03 12. Juli 1987 Sandwich, IL USA<br />
04 17. Januar 1988 Australien<br />
05 30. April 1988 Perris, CA USA<br />
06 08. Januar 1989 Homestead, FL USA<br />
07 31. Mai 1989 Davis, CA USA<br />
08 07. März 1990 Rom Italien<br />
09 27. Juli 1991 Montreal / Ontario Kanada 4<br />
10 23. September 1991 Homestead, FL USA<br />
11 03. November 1991 Zephyrhills, FL USA<br />
12 30. Mai 1992 Bückeburg Deutschland<br />
13 27. November 1992 New Cuyama, CA USA<br />
14 21. März 1993 Paso Robles, CA USA<br />
15 01. Mai 1993 Canton, OH USA<br />
16 18. Mai 1993 Myrtle Beach, SC USA<br />
17 07. August 1993 Peterborough England<br />
18 14. August 1993 Calw Deutschland 4<br />
19 24. August 1993 Manomee Falls, WI USA<br />
20 02. Oktober 1993 Helsinki Finnland 4<br />
21 20. März 1994 Paphos Zypern 4<br />
22 02. April 1994 Belen, NM USA<br />
23 01. Mai 1994 Vancouver Kanada<br />
24 13. Oktober 1995 Marshall, MI USA<br />
25 18. Juni 1996 Lehi, UT USA<br />
26 16. August 1996 Toulstrup Dänemark<br />
27 02. September 1996 Værløse Dänemark 4<br />
28 30. Januar 1997 Taupo Neuseeland 4<br />
29 22. Juni 1997 Umatilla, FL USA 4<br />
30 18. April 1998 Davis, CA USA<br />
31 08. August 1998 Kapowsin, WA USA 4<br />
32 09. August 1998 Kapowsin, WA USA<br />
33 19. September 1998 Kairo Ägypten<br />
34 26. Dezember 1998 Estrella, AZ USA 44<br />
35 21. November 2000 Nettuno Italien 4<br />
36 22. Juni 2002 Davis, CA USA 4<br />
37 22. Dezember 2002 Oahu, Hawaii USA<br />
38 2002 oder 2003 Malaysia Malaysia<br />
39 25. Juni 2003 Buttwil Schweiz<br />
40 29. Juni 2003 Albstadt Deutschland<br />
41 11. Januar 2004 Kawashima, Kazo Japan<br />
42 10. August 2004 Guam USA 4<br />
Diese Liste ist mit Sicherheit unvollständig!<br />
Version vom 31. Oktober 1995<br />
Update vom 31. Oktober 1996<br />
Update vom 29. Oktober 1997<br />
Update vom 20. Mai 1998<br />
Update vom 28. Oktober 1998<br />
Update vom 28. Oktober 1999<br />
Update vom 01. November 2001<br />
Update vom 29. Oktober 2002<br />
Update vom 30. Oktober 2003<br />
Update vom 05. November 2004<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
01. 20. Oktober 1986 Ellington, Connecticut, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
2400 Sprünge / 70 <strong>Tandem</strong>s / 4. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 1800 m / 6000 ft<br />
Der TM vergass den rechten oberen Haken einzuhängen und verbrachte die ganze Zeit bis<br />
zum Aufschlag mit dem Versuch dies nachzuholen. Der Drogue war noch in der Tasche, das<br />
Release an seinem Platz, genauso der Reservegriff.<br />
02. 30. Mai 1987 Pietermaritzburg, Süd Afrika<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
1349 Sprünge / 62 <strong>Tandem</strong>s / 2. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 2500 m / 8500 ft<br />
Normale Öffnung in 4000 ft / 1200 m. Nach der Öffnung löste der TM beide<br />
Seitenverbindungen, hängte die RSL aus und zog die Sicherungsstifte. Anschliessend CRW<br />
mit einem anderem Springer. Verwicklung in ca. 3000 ft / 900 m, Cutaway und<br />
Reserveaktivierung des Solospringers OK. <strong>Tandem</strong> Cutaway bei 2000 ft / 600 m. Sofortiges<br />
Auseinanderklappen von TM und Passagier. Der Freifall verlief unkontrollierbar unstabil bis<br />
zum Aufschlag. Im ersten Teil des Falles versuchte der TM die Kontrolle zu erlangen und mit<br />
dem Passagier zusammenzukommen, dann stoppte der TM alle Aktivitäten, um stabil zu<br />
werden. Es wurde kein Versuch beobachtet die Reserve zu aktivieren.<br />
03. 12. Juli 1987 Sandwich, Illinois, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
2000 Sprünge / 70 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 2500 m / 8300 ft<br />
Exit stabil, Drogue gesetzt, ein Solospringer (200 Sprünge) folgte dem <strong>Tandem</strong>paar und<br />
flashte nach ca. 10 Sekunden in sie hinein, wobei der TM und wahrscheinlich auch der<br />
Passagier bewusstlos wurden. der TM kam wieder zu Bewusstsein und zog in 200 ft / 60 m<br />
die Reserve, welche sie im Moment des Aufschlages aufstellte.<br />
04. 17. Januar 1988 Australien<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
1000 Sprünge / 65 <strong>Tandem</strong>s / 1 am Tag vorher, 1 am selben Tag.<br />
LFZ unbekannt, Absprunghöhe 2700 m / 9000 ft<br />
Das Drogue Release wurde bei 4000 ft / 1200 m gezogen. Ein Packfehler verhinderte, dass<br />
der Drogue den Pin ziehen konnte (und damit die Öffnung des Hauptcontainers). Das<br />
Notprocedere wurde viel zu spät eingeleitet. Das Trennkissen wurde gezogen. Der<br />
Reservegriff wurde eine Sekunde vor dem Aufschlag gezogen. 16-19 Sekunden verstrichen<br />
zwischen Kollabieren des Drogue und Aufschlag.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 2 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
05. 30. April 1988 Perris, California, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit ruhender Lizenz<br />
3750 Sprünge / 10 <strong>Tandem</strong>s / das letzte 1 Jahr zuvor<br />
Lizenzspringer als Passagier<br />
2050 Sprünge<br />
Twin Otter, Absprunghöhe 3700 m / 12500 ft<br />
Das <strong>Tandem</strong>gurtzeug hatte der TM am Morgen des Unfalls erhalten. Der TM wusste, dass er<br />
einen Solo Sprung und einen mit einem erfahrenen Springer machen musste, um seine Lizenz<br />
zu erneuern. Wegen des starken Windes entschied er keinen Solo zu machen. Normaler Exit<br />
des <strong>Tandem</strong>paar. Begleitende RW Springer separierten bei 5000 ft / 1500 m . In 4000 ft /<br />
1200 m griff der TM mit der rechten Hand zum Release ( Drogue Release ist links ) ca. 10<br />
sec. lang, zog das Trennkissen, nahm es in die linke Hand und suchte dann weiter mit der<br />
rechten nach dem Release. Der Freifallvideomann öffnete bei 1000 ft / 300 m. Die<br />
<strong>Tandem</strong>reserve wurde entweder vom TM oder vom Passagier unter 100 ft / 30 m aktiviert.<br />
06. 08. Januar 1989 Homestead, Florida, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
1800 Sprünge / 650 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 206, Absprunghöhe 3100 m / 10500 ft<br />
Normaler Droguefall bis 4000 ft / 1200 m. Wahrscheinlich folgte der TM seiner Gewohnheit<br />
dem Passagier seinen Handhöhenmesser zu zeigen. Der Passagier hielt wohl den Arm des<br />
TM fest. Der TM konnte sich zu spät befreien und zog in Baumwipfelhöhe die Reserve. Das<br />
Drogue Release war noch an seinem Platz.<br />
07. 31. Mai 1989 Davis, Florida, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
1400 Sprünge / 50+ <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 206, Absprunghöhe 3100 m / 10500 ft<br />
Der Absetz-Pilot sah noch die Drogueentfaltung. Niemand beobachtete den Rest des<br />
Sprunges. Wahrscheinlicher Ablauf war, dass der TM das Drogue Release nicht finden<br />
konnte. Er zog die Reserve, wobei sich der Hilfsschirm mit dem Drogue verwickelte. Er griff<br />
zurück, fand das Drogue Release und zog es. Darauf zog er das Trennkissen. Die innere<br />
Drogueleine war jedoch halb um den Reservebag gewickelt, was die Öffnung der Reserve<br />
verhinderte.<br />
08. 07. März 1990 Rom, Italien<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master<br />
560 Sprünge / 34 <strong>Tandem</strong>s<br />
LFZ unbekannt, Absprunghöhe unbekannt<br />
Equipment check durch den TM am Boden und kurz vor dem Exit im Flugzeug. Normaler Exit,<br />
Drogue und Release. Normale Hauptkappenentfaltung in etwa 3500 ft / 1000 m. Kurz nach<br />
der Öffnung begann eine langsame Drehung, die rapide zunahm. Kappentrennung in etwa<br />
1000-1200 ft / 300-350 m ohne Reserveöffnung. Die Nachuntersuchung ergab, dass die<br />
RSL ausgehängt war (obwohl am Boden und im Flugzeug eingehängt und von einem 2. TM<br />
gecheckt). Die Hauptkappe wurde mit einer gelösten Bremse gefunden, die zweite war noch<br />
gesetzt. Der Passagier hatte noch mit beiden Händen seine Riser umklammert.<br />
Bemerkenswert ist, dass die Frau des TM berichtete, ihr Mann hätte kurz vor dem Unfall<br />
über ein taubes Bein und einen tauben Arm geklagt. Eine Autopsie ergab, dass der TM eine<br />
Thrombose erlitten hatte.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 3 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
09. 27. Juli 1991 Montreal, Canada<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
2000+ Sprünge / 300+ <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna, Absprunghöhe unbekannt<br />
Beim Cessna-Exit riss der Main Container Loop, der Bag fiel heraus und hing ca. 6-8 ft / 2<br />
m unter-halb des <strong>Tandem</strong>paares als sie auf dem Tritt standen. Der TM unterhielt sich vor<br />
dem Exit ca. 13 sec. lang mit dem an der Strebe hängenden Videomann (Die Rekonstruktion<br />
des Sprunges beruht auf dem Video). Es folgte ein stabiler Exit mit Drogueentfaltung in 3<br />
sec. Der TM hat möglicherweise versucht das Primary Drogue Release zu ziehen (nicht klar<br />
erkennbar auf dem Video, man sieht jedoch eine heftige Bewegung des linken Arms). Das<br />
Video zeigt, dass das Primary Release während des Freifalls im Velcro war und dass es<br />
nicht durch flatternde Seitenklappen des Main Containers blockiert / verdeckt war. Ein<br />
Versuch das Second Release zu ziehen war nicht erkennbar. Der TM zog das Trennkissen<br />
während des Droguefalls und löste so die Haupttragegurte, was zur Folge hatte, dass der<br />
herausfliegende rechte Riser über die RSL die Reserve aktivierte. Der Reservehilfsschirm<br />
verwickelte sich mit den Leinen des Hauptfallschirms. Der Videomann flog an, um zu helfen.<br />
Seine Bemühungen waren jedoch erfolglos. Kurz vor dem Aufschlag zog der Videomann sein<br />
Handdeploy, ergriff dann die Bridle des <strong>Tandem</strong>s, um damit das <strong>Tandem</strong>paar zu<br />
verlangsamen. 3 Sekunden vor dem Aufschlag wurde das Primary Drogue Release entweder<br />
vom TM oder vom Videomann gezogen.<br />
10. 23. September 1991 Homestead, Florida, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
5000+ Sprünge / 1100+ <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 205, Absprunghöhe 2100 m / 7000 ft<br />
Der stabile Exit mit sofortiger Drogueöffnung wurde von einem Flugzeugpassagier (dem<br />
letzten Augenzeugen) beobachtet. 4000 ft / 1200 m war des TM´s normale Drogue<br />
Releasehöhe, jedoch unbestätigt bei diesem Sprung. Es wird vermutet, dass sich aufgrund<br />
eines unsauberen Verlaufs der weissen tubular Bridle, trotz gezogenem Release der<br />
Hauptcontainer nicht öffnete (Der TM packte seinen Hauptschirm selbst.). Untersuchungen<br />
ergaben, dass der Reservegriff kurz vor dem Aufschlag gezogen wurde. Aufgrund der<br />
Gewalt mit der der Griff gezogen wurde (beschädigter Reservepin) wird jedoch vermutet,<br />
dass er bei Baumberührung durch einen Ast herausgerissen wurde. Sowohl Reservebag als<br />
auch der Hauptschirmbag waren ausserhalb des Containers. Vermutlich wurden beide beim<br />
Aufschlag herausgeschleudert. Es gab keine Verwicklung zwischen Haupt- und<br />
Reserveschirm.<br />
11. 03. November 1991 Zephyrhills, Florida, USA<br />
<strong>Tandem</strong>masterexaminer<br />
5000 Sprünge<br />
LFZ unbekannt, Absprunghöhe unbekannt<br />
Schulungsprung mit einem Strong <strong>Tandem</strong>. 3. Sprung des Schülers. Das Passagier Release<br />
wurde vom Schüler gezogen. Da jedoch kein Drogue gesetzt war, erfolgte keine<br />
Schirmöffnung. Vermutung: Herzinfarkt o.ä. des TMs.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 4 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
12. 30. Mai 1992 Bückeburg, Deutschland<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master<br />
ca. 700 Sprünge<br />
DO 27, Absprunghöhe 2500 m / 8500 ft<br />
Vorzeitige Containeröffnung beim Exit, da vermutlich die Drogue Kill Line an einer Kante /<br />
Ecke am Flugzeug hängenblieb und dabei wohl auch den Drogue mitherauszog. Der Drogue<br />
wurde vom TM nicht released. Der Hauptschirm wurde abgetrennt. Die RSL aktivierte die<br />
Reserve die sich daraufhin mit dem Hauptschirm verwickelte (der war noch über das<br />
Drogue-3-Ring mit dem Gurtzeug verbunden).<br />
Begleitumstände: -Flugtag, -1. Exit aus DO 27, -1. Exit unter 3000m, -3. "echter" Passagier.<br />
13. 27. November 1992 New Cuyama, California, USA<br />
Ausgebildeter Vector <strong>Tandem</strong>master ohne Strong Rating<br />
Sprungzahl unbekannt<br />
LFZ unbekannt, Absprunghöhe unbekannt<br />
Unfall mit Strong <strong>Tandem</strong> System. Der Drogue wurde normal gesetzt. Der TM konnte weder<br />
das 1. noch 2. Release finden (die -für Strong Procederes unüblich- beide am TM Gurtzeug<br />
befestigt waren). Die Reserve wurde zu spät aktiviert, öffnete aber sofort. Allerdings war<br />
die Aufprallenergie noch so hoch, dass die Passagierin tödliche Verletzungen erlitt und der<br />
TM diverse Frakturen. Der TM hatte vorher bereits 4 Sprünge mit dem Strong <strong>Tandem</strong><br />
gemacht, auf das er vom Besitzer des Systems eingewiesen worden war (Kein Strong<br />
Examiner !).<br />
14. 21. März 1993 Paso Robles, California, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master<br />
1800+ Sprünge / 280+ <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 3100 m / 10500 ft<br />
Stabiler Exit. Der Drogue wurde laut Zeugenaussagen stabil gesetzt. Zuschauer vom Boden<br />
sagten aus, das <strong>Tandem</strong>paar hätte während des Droguefalls gedreht. Es wurden keine<br />
"radikalen" Bewegungen beobachtet. Weder Haupt- noch Reserveschirm wurden vor dem<br />
Aufschlag geöffnet. Spätere Untersuchungen des Gurtzeugs ergaben diverse Packfehler: 1)<br />
das Drogue Riser 3-Ring war falsch gesetzt, sodass der Loop mit dem grossen Ring<br />
befestigt war und daher soviel Zug auf das Release Kabel kam, dass ein Auslösen<br />
unmöglich wurde. 2) der Haupschirm wurde ohne Leinencheck gepackt. In den Fangleinen<br />
fand man später eine "Vorwärtssalto" Verdrehung. 3) der Reserveschirm-Slider war<br />
unkorrekt gelegt.<br />
Nur das Second Release zeigte später "Pull" Spuren. Alle anderen Griffe waren noch an<br />
ihren Plätzen.<br />
Der TM hatte dieses Gear nicht selbst gepackt. Die Drop Zone konnte auch nicht<br />
nachvollziehen, wer der Packer war. Fest steht, dass der TM einen unvollständigen<br />
Gearcheck durchführte und später keine Notmassnahmen einleitete.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 5 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
15. 01. Mai 1993 Canton, Ohio, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
1650 Sprünge / 265 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 3000 m / 10200 ft<br />
Der TM setzte während des Steigfluges zwei Sprungschüler ab. Dive Exit des <strong>Tandem</strong>s in<br />
3000 m / 10200 ft. Sofort nach dem Exit verlor der Absetz-Pilot das <strong>Tandem</strong>paar aus den<br />
Augen. Es gab keine weiteren Zeugen. Spätere Untersuchungen ergaben: der Drogue war<br />
gesetzt, das Primary Drogue Release war gezogen, der Trenngriff war gezogen, der<br />
Reservegriff war noch an seinem Platz, der RSL-Schäkel war gebrochen, der linke Connector<br />
war offen und beschädigt, der rechte sehr lose.<br />
Der Hauptschirm war nicht geöffnet/entfaltet. Der Container war jedoch geöffnet und<br />
mehrere Fangleinenschläge hatten sich gelöst. Ein Unfallzeuge (älterer erfahrener Springer)<br />
war vor dem Notfallwagen am Unfallort. Er sagte folgendes aus: " Die Kevlar Drogue Bridle<br />
war um den linken Fuss/Bein des Passagiers gewickelt als ich zum Unfallort kam. Ich sah<br />
wie ein Sanitäter den Drogue packte und damit die Bridle vom Bein des Passagiers abzog."<br />
Die Kevlar Bridle wurde genauestens untersucht. Es wurden Spuren von Haaren und Haut ca.<br />
6 ft unterhalb des Drogue Chute gefunden. Gerichtsmedizinische Untersuchungen haben<br />
dieses bestätigt. Es wird angenommen, dass eine Drogue Bridle Verwicklung diesen Unfall<br />
verursacht hat, da der Container zwar geöffnet war aber der Hauptschirm sich nach dem<br />
Release nicht entfaltete. Ob der linke Connector im LFZ eingehängt wurde bleibt ungewiss.<br />
Der Passagier war 6´5´´ gross und wog 225 pounds. Der TM war 6´ gross und wog 190<br />
pounds.<br />
16. 18. Mai 1993 Myrtle Beach, South Carolina, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
500-700 Sprünge / 15 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe unbekannt<br />
Bei der Exitaufstellung bemerkte der TM, dass sich sein Hauptcontainer geöffnet hatte. Er<br />
versuchte zurück in das Flugzeug zu kommen, doch als er sich dazu umdrehte fiel der Main<br />
Bag aus dem Container. Daraufhin sprang der TM und setzte den Drogue ordnungsgemäss.<br />
Der Absetz-Pilot sah nur die ersten Sekunden des Sprunges. Es gab keine weiteren<br />
Augenzeugen.<br />
Untersuchungen ergaben, dass der Reservehilfsschirm und die Bridle mit dem Hauptschirm<br />
verwickelt waren. Der Hauptschirm war noch mit dem Hauptcontainer durch das Drogue-3-<br />
Ring verbunden. Beide Releasegriffe waren noch an ihrem Platz. Trenngriff und Reservegriff<br />
waren gezogen. Der Reserveschirm war noch in seinem Bag.<br />
Der TM, obwohl noch sehr "frisch", wurde an seinem Sprungplatz aufgrund seiner Kompetenz<br />
und Einstellung sehr geschätzt. Er hatte ausser AFF alle Berechtigungen.<br />
17. 07. August 1993 Peterborough, England<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
Sprungzahl unbekannt<br />
LFZ unbekannt, Absprunghöhe unbekannt<br />
Es gab keine Zeugen ausser derer im Flugzeug. Spätere Untersuchungen ergaben, dass der<br />
Drogue gesetzt war. Jedoch konnte der TM das Drogue Release nicht ziehen, da kein<br />
Original Releasekabel verwendet wurde sondern ein Kabel aus schwarzem, sehr harten<br />
Plastik. Dieses war geknickt und gebrochen. An der Bruchstelle war es am Loop<br />
hängengeblieben. Der TM versuchte bis zum Aufschlag das Release zu ziehen. Er betätigte<br />
keinen Reservegriff.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 6 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
18. 14. August 1993 Calw, Deutschland<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
4416 Sprünge / 287 <strong>Tandem</strong>s<br />
DO 27, Absprunghöhe 2500 m / 8200 ft<br />
Ca. 5 Sekunden nach dem Exit stabiles Setzen des Drogue. Der TM machte mit der linken<br />
Hand einen Scheingriff zum Drogue Release. Danach griff er mit der rechten Hand zur Kill<br />
Line, öffnete dabei den Hauptcontainer und zog den Bag heraus. Nach Feststellen der<br />
Störung zog er Trennkissen und Reservegriff. Die Bags und Fangleinen beider Schirme<br />
verwickelten sich daraufhin. Das Drogue Release wurde bei späteren Untersuchungen noch<br />
an seinem Platz gefunden und konnte ohne Mühe gezogen werden.<br />
19. 24. August 1993 Manomee Falls, Wisconsin, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (Strong)<br />
3380 Sprünge / 64 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe unbekannt<br />
Dive Exit, kurzfristig unstabil, dann stabil Drogue gesetzt. Während des Droguefalls löste<br />
sich der Main Bag aus dem Container. Der TM trennte ab und zog den Reservegriff. Die<br />
Reserve verwickelte sich daraufhin mit dem Hauptschirm. Beide Drogue Releasegriffe waren<br />
später noch an ihrem Platz.<br />
20. 02. Oktober 1993 Helsinki, Finnland<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (Strong)<br />
800 Sprünge / 10 <strong>Tandem</strong>s<br />
Twin Otter, Absprunghöhe unbekannt<br />
Dies war das erste "scharfe" <strong>Tandem</strong> des TM. Bereits während seiner Bodenübungen wurde<br />
bemerkt, dass er bei den Scheingriffen zum Drogue den linken Ausgleichsarm ausgestreckt<br />
liess. Der Exit war stabil (<strong>Tandem</strong>paar wurde von Videomann begleitet). Als der TM zum<br />
Drogue griff machte er wieder keine Ausgleichsbewegung. Wahrscheinlich spürte er ein<br />
leichtes Abkippen, entschied sich den Drogue nicht zu ziehen und nahm wieder eine normale<br />
Freifallposition ein. Die schlechte Körperhaltung des Passagiers jedoch, zusammen mit der<br />
des TM , liess das Paar auf die Seite kippen wo es sofort schnell zu drehen begann (2<br />
Umdrehungen pro Sekunde !). Der Drogue wurde nie gesetzt, kein Griff wurde gezogen.<br />
Erwähnenswert ist noch, dass der TM bei diesem Sprung Freestyle Handschuhe trug.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 7 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
21. 20. März 1994 Paphos, Zypern<br />
Nicht lizensierter <strong>Tandem</strong>master ohne bekannte Ausbildung<br />
ca. 550 Sprünge in 10 Jahren<br />
PC 6, Absprunghöhe 3800 m / 12500 ft<br />
Der griechische TM hatte keine bekannte Ausbildung erhalten sondern sich wohl<br />
autodidaktisch mit erfahrenen Springern "ausgebildet". Er fungierte an diesem Tag sowohl<br />
als Load Organizer, Sprunglehrer für ca. 50 Static Line Erstspringer und Flugtagorganisator<br />
als auch als TM und stand dementsprechend unter enormen Stress.<br />
Nach Zeugenaussagen erhielt der Passagier ein nur unzureichendes Briefing. Weder TM noch<br />
Passagier trugen bei diesem Sprung Sprungbrillen. Der Passagier trug eine übergrosse<br />
Sprungkombi, während die des TM eher eng war. Der Passagier war nicht ausreichend<br />
festgeschnallt. Der Freifall war sehr unstabil. Der Passagier konnte sich unter dem TM<br />
"frei" bewegen. Der TM setzte frühzeitig den Drogue, konnte aber später das Release nicht<br />
finden. Er zog wohl frühzeitig das Trennkissen und suchte dann offensichtlich bis zum<br />
Aufschlag weiter nach dem Release. Dabei gab er seine Freifallposition fast vollständig auf<br />
und geriet offensichtlich in Panik. In ca. 600 m Höhe griff er mit beiden Händen nach hinten<br />
und öffnete den Hauptcontainer durch Ziehen an der Verbindungsleine zwischen<br />
Droguebefestigung und Verschlusspin. Der Drogue war zu diesem Zeitpunkt immer noch<br />
nicht released. Spätere Untersuchungen ergaben, dass die Reserve voll funktionsfähig<br />
gewesen wäre. Der Sprung wurde von einem begleitenden Videomann aufgezeichnet.<br />
Erste "Fatality" mit einem Galaxy <strong>Tandem</strong>.<br />
22. 02. April 1994 Belen, New Mexico, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (Strong)<br />
1400 - 2000 Sprünge in ca. 20 Jahren / 25 <strong>Tandem</strong>s / 2. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 2500 m / 8500 ft<br />
Passagierin war Teilnehmerin eines "Angst-Überwindungs-Seminars". Das ausführliche<br />
Briefing der 9er Gruppe mit Fotos und Video fand am Abend vorher statt.<br />
Der Steigflug verlief normal und das <strong>Tandem</strong>paar sprang bei 2500 m / 8500 ft ab. Geplante<br />
Öffnungshöhe 1400 m / 4500 ft. Zeugen im Flugzeug bestätigen, dass der Passagier<br />
komplett angegurtet war. Der Pilot sah den Absprung und berichtet, dass sich das Paar<br />
nach einer Rolle stabilisierte. Das Letzte was er sah, war dass das Paar langsam aber<br />
stabil rechts drehte während die TMin nach dem Drogue griff. Später fand man den Drogue<br />
noch halb in seiner Tasche, das Release war gezogen. Die Reserve war aktiviert, hatte aber<br />
nicht genug Zeit zur vollständigen Öffnung. Beim Aufschlag waren die Fangleinen der<br />
Reserve gerademal gestreckt.<br />
Die TMin hatte mehrmals Schwierigkeiten den Drogue zu setzen. Daraufhin liess sie sich<br />
vom Hersteller (Strong) eine neue Tasche aufnähen. Die nächsten Sprünge verliefen<br />
problemlos. Offensichtlich hatte sie jedoch bei diesem tödlichen Sprung wieder<br />
Schwierigkeiten.<br />
Ein anderer Bericht resümiert, dass die TMin durch die sehr schlechte Körperposition ihrer<br />
Passagierin extrem abgelenkt war und schliesslich das Höhenbewusstsein verlor.<br />
23. 01. Mai 1994 Vancouver, Canada<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
2000+ Sprünge / 800 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 206, Absprunghöhe 3000 m / 10000 ft<br />
Cutaway einer Störung der Hauptkappe. Keine Reserveaktivierung. Die RSL war irgendwie<br />
deaktiviert. Der kleine Ring der den RSL-Ball mit dem Schäkel verbindet war verbogen. Die<br />
RSL war jedoch beim Besteigen des Flugzeuges intakt und ordnungsgemäss eingehängt.<br />
Beobachter am Boden sagten später sie hätten Schreie gehört nachdem der Hauptschirm<br />
abgetrennt worden war. Es ist allerdings nicht bekannt was oder durch wen gerufen wurde.<br />
Der Reservegriff war noch an seinem Platz.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 8 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
24. 13. Oktober 1995 Marshall, Michigan, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Relative Workshop Lizenz<br />
1100 - 1300 Sprünge / 370+ <strong>Tandem</strong>s / 100 im letzten Jahr / 6. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 3000 m / 10000 ft<br />
Stabiler Dive Exit. Der Hauptcontainer öffnete sich unbeabsichtigt. Der Drogue wurde<br />
gesetzt. Es entwickelte sich eine Hufeisenstörung. Die Unfalluntersuchung ergab, dass der<br />
Trenngriff betätigt wurde. Die Reserve wurde ebenfalls aktiviert. Keines der beiden Drogue<br />
Releases wurde gezogen. Der Reservehilfsschirm incl. Bridle verwickelte sich mit dem<br />
Hufeisen.<br />
Das FXC-<strong>Tandem</strong> 12000 aktivierte wahrscheinlich erst nach der Reserveaktivierung durch<br />
den TM.<br />
Das Verschlussloop war intakt. Übermässige Bewegung während des Steigfluges und beim<br />
Exit war vermutlich die Ursache für die vorzeitige Containeröffnung. Ein Pincheck vor dem<br />
Exit hätte diese wohl verhindert.<br />
Der TM war 14 Jahre im Sport, seit 4 Jahren TM, hatte Crosstraining auf Racer Elite und<br />
Strong <strong>Tandem</strong> innerhalb der letzten zwei Wochen, er war CPL-Pilot auf dem Weg zum ATPL.<br />
25. 18. Juni 1996 Lehi, Utah, USA<br />
<strong>Tandem</strong>masterkandidatin für Strong-Rating<br />
765 Sprünge / 3 <strong>Tandem</strong>s / 3. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
<strong>Tandem</strong>masterexaminer als Passagier (lizensiert für RWS & Strong)<br />
ca. 14000 Sprünge / ca. 4000 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 2700 m / 9000 ft<br />
Exit normal. Beim Droguesetzen verknoteten sich Drogue und Droguebridle ca. 1 - 1,5 m vom<br />
<strong>Tandem</strong>paar, sodass der Drogue nicht öffnen konnte. Die <strong>Tandem</strong>masterkandidatin reagierte<br />
auf diesen kollabierten Drogue im Schlepp wahrscheinlich indem sie die Reserve aktivierte.<br />
Das Passagier Drogue Release wurde ebenfalls gezogen - ob vor oder nach der<br />
Reserveaktivierung ist jedoch unklar. Es wird vermutet, dass zuerst der Reservegriff<br />
gezogen wurde. Reservehilfsschirm und -Bridle verwickelten sich mehrfach (11x) mit der<br />
Drogue Bridle. Daraus ergab sich schliesslich eine Reserve-Hauptschirm-Verwicklung.<br />
Das Gurtzeug war mit Examiner Trenn- und Reservegriffen ausgestattet. Beide<br />
Reservegriffe wurden gezogen; der Griff des Examiners wurde ca. 70 m vom Aufschlagpunkt<br />
gefunden. Beide Trennkissen wurden in ihren Halterungen gefunden. Das Cypres feuerte<br />
mutmasslich nach der manuellen Reserveaktivierung.<br />
26. 16. August 1996 Toulstrup, Dänemark<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master ohne gültige Lizenz (RWS Lizenz abgelaufen seit<br />
Feb.´92)<br />
2800 Sprünge / 181 <strong>Tandem</strong>s<br />
PC 6, Absprunghöhe 4000 m / 13000 ft<br />
Der norwegische TM (war in Norwegen gegrounded) und sein deutscher Passagier hatten<br />
zunächst einen normalen Sprungverlauf. Nach dem Releasen des Drogues entstand ein<br />
Baglock mit 19 Fangleinenverdrehungen. Die Reserve wurde vom TM zwischen 550 - 800 m<br />
aktiviert (das Cypres feuerte ebenfalls, jedoch nach der Aktivierung durch den TM). Der<br />
Reservehilfsschirm flog durch die Haupttragegurte, sodass der Freebag ca. 2 m unterhalb<br />
des Hauptschirmbags zwischen den rechten und linken Fangleinenbündeln gefangen wurde<br />
und nicht abgezogen werden konnte. 1-2 m Fangleinen der Reserve waren ausgeschlauft.<br />
Dann erst trennte der TM den Hauptschirm ab. Daraus resultierte nun die endgültige<br />
Verwicklung von Haupt- und Reserveschirm.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 9 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
27. 02. September 1996 Værløse Air Force Base, Dänemark<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger dänischer <strong>Tandem</strong>lizenz<br />
1200 Sprünge / ca. 400 <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182 / Absprunghöhe 4000 m / 13000 ft<br />
Nach dem Exit hatte der TM Probleme den Drogue zu setzen. Nach 15-17 Sekunden gelang<br />
es ihm dann doch. Dabei zog er auch unbeabsichtigt an der Bridle und öffnete so den<br />
Hauptcontainer. Der Hauptschirmbag wurde herausgezogen. Der Videomann sah diesen ca.<br />
0,5-1 m über dem Container floaten. Nach 45-50 Sekunden zog der TM den Reservegriff. Der<br />
Reserve Freebag verfing sich zunächst mit der Drogue Bridle. Schliesslich trennte der TM<br />
den Hauptschirm ab und zog auch das Drogue Release (Trenngriff und Release wurden in<br />
den Händen des TM gefunden). Dadurch konnte sich die Reserve teilweise öffnen. Bag und<br />
Fangleinen des Hautpschirmes verwickelten sich mit den Reservefangleinen unterhalb des<br />
Sliders der weit oben blieb. Das <strong>Tandem</strong>paar schlug mit der halbgeöffneten und<br />
schnelldrehenden Reserve in einen 7 m hohen Baum. Der Passagier überlebte den Unfall.<br />
Der Reserve Freebag wurde ca. 1 km entfernt gefunden. Das Cypres feuerte aufgrund der<br />
geringeren Fallrate nicht.<br />
28. 30. Januar 1997 Taupo, Neuseeland<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz<br />
2700+ Sprünge / 930 <strong>Tandem</strong>s / 3. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
Cessna 402 / Absprunghöhe 2700 m / 9000 ft<br />
Der TM setzte den Drogue der sich nicht öffnete. Beobachter schätzen, dass das Drogue<br />
Release dann zwischen 1200 m / 5000 ft und 1500 m / 2800 ft gezogen wurde, und der<br />
Hauptschirm sich bei ca. 750 m / 2500 ft bis 850 m / 2800 ft öffnete. Die lange<br />
Öffnungsstrecke erschien aufgrund des verminderten Droguewiderstandes natürlich. Zu<br />
diesem Zeitpunkt hatte das <strong>Tandem</strong>paar entweder eine Fehlöffnung oder die Reserve öffnete<br />
unbeabsichtigt. Daraufhin trennte der TM sofort den Hauptschirm ab. Zunächst löste sich<br />
jedoch nur der rechte Tragegurt. Die rechte Hälfte der Kappe kollabierte und die Reserve<br />
schoss durch die Leinengruppen des linken Tragegurtes. Dabei löste sich auch dieser und<br />
rutschte an den Reserveleinen hoch bis zur Kappe, sodass sich die Reservekappe nicht<br />
öffnen konnte. Die linke Seite des Hauptschirms blieb halb geöffnet und am <strong>Tandem</strong> durch<br />
die Tragegurt-Reserve-Verwicklung hängen. Das <strong>Tandem</strong>paar drehte nach links bis zum<br />
Aufschlag.<br />
Ob die RSL hier eine Rolle spielte ist nicht sicher. Alle Griffe ausser dem Reservegriff<br />
waren gezogen. Das <strong>Tandem</strong>-FXC hat aufgrund der zu geringen Fallrate nicht aktiviert. Der<br />
Drogue hatte ungefähr 30 Sprünge. Der Hauptschirm war fast ein Jahr alt. Die 3-Ringe<br />
zeigten leichte Verformungen. Die Tragegurte überschritten ihre empfohlene<br />
Lebenserwartung um mehr als das Dreifache (2000 Sprünge) und waren in extrem<br />
schlechten Zustand.<br />
29. 22. Juni 1997 Umatilla, Florida, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (Strong)<br />
7500+ Sprünge / 3000+ <strong>Tandem</strong>s in 19 Jahren<br />
Cessna 208 Caravan / Absprunghöhe 4000 m / 13000 ft<br />
In ca. 1500 m / 5000 ft releaste der TM planmässig den Drogue. Im folgenden<br />
Öffnungsverlauf riss der linke Haupttragegurt und aktivierte die Reserve über die RSL<br />
während der rechte Tragegurt noch eingehängt blieb. Die Reservekappe verwickelte sich mit<br />
der drehenden Hauptkappe. Der TM zog daraufhin den Trenn- und den Reservegriff. Der<br />
Hauptschirm konnte sich jedoch nicht mehr von der Reserve lösen. Vor dem Aufschlag mit<br />
der halbgeöffneten Reservekappe schien sich der TM so unter seinen Passagier zu<br />
manövrieren, dass er die Wucht des Aufpralls abdämpfte und der Passagier mit Frakturen<br />
und Prellungen überlebte.<br />
Das <strong>Tandem</strong>system war jünger als 3 Jahre, in gutem Zustand und nicht überlastet. Die<br />
Haupttragegurte waren nur 1 Jahr alt und schon mit den stärkeren Dreiringen ausgestattet.<br />
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<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
30. 18. April 1998 Davis, California, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Stunts Adventure Equipment Lizenz<br />
2500 Sprünge / 1500+ <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 2700 m / 9000 ft<br />
Der Hauptcontainer öffnete sich unbeabsichtigt. Der Drogue wurde gesetzt. Es entwickelte<br />
sich eine Hufeisenstörung. Die Unfalluntersuchung ergab, dass keines der beiden Drogue<br />
Releases gezogen wurde. Der Trenngriff wurde betätigt. Die Reserve wurde ebenfalls<br />
aktiviert bevor das Cypres feuerte. Die Verwicklung von Drogue und Reservehilfsschirm<br />
verhinderte das Lösen der Bags vom <strong>Tandem</strong>paar. Weder Hauptschirm noch Reserveschirm<br />
wurden aus ihren Bags gezogen.<br />
Es gab ein Bodenvideo.<br />
Ein Bluttest des TMs bei der Autopsie ergab einen Alkoholspiegel von 0,4 %o, der wohl auf<br />
ein Antiallergikum zurückzuführen ist. Restspuren von Marihuana waren ebenfalls<br />
nachweisbar, was hier jedoch irrelevant zu sein schien.<br />
31. 08. August 1998 Kapowsin, Washington, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Relative Workshop Lizenz<br />
ca. 1100 Sprünge / 62 <strong>Tandem</strong>s<br />
Twin Otter, Absprunghöhe 3800 m / 12500 ft<br />
Das <strong>Tandem</strong>paar trennte den scheinbar funktionstüchtigen Hauptschirm in etwa 1000m /<br />
3200 ft ab, und verwickelte sich dann mit Leinen der sich öffnenden Reserve. Das <strong>Tandem</strong><br />
schlug mit einer teilweise geöffneten, rotierenden Reserve auf. Der <strong>Tandem</strong>master starb an<br />
inneren Verletzungen. Die Passagierin überlebte schwer verletzt.<br />
Die Unfalluntersuchung ergab, dass sich die Passagierin möglicherweise während des<br />
Lockerns der Freifallstabilisatoren an Trenn- und Reservegriff festhielt, und so<br />
versehentlich den Trenngriff zog. Der linke Freifallstabilisator war ausgehängt und auf etwa<br />
3/4-Länge gezogen. Der Rechte war eingehängt, festgezogen und die Überlänge war<br />
gesichert. Die Reserve wurde entweder durch die RSL oder vom TM aktiviert. Der<br />
Reservegriff wurde in der Hand des TM gefunden.<br />
32. 09. August 1998 Kapowsin, Washington, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Relative Workshop Lizenz<br />
ca. 1700 Sprünge / 180 <strong>Tandem</strong>s<br />
Twin Otter, Absprunghöhe 3800 m / 12500 ft<br />
Im Endanflug überflog das <strong>Tandem</strong> die Asphalt-Landebahn. In ca. 30-60m / 100-200 ft<br />
wurde der Hauptschirm von einer thermischen Tubulenz erfasst, so dass 1/3 der Kappe<br />
einklappte. Der sofortige Versuch des TM den Fallschirm durch 30% Bremse gerade zu<br />
halten und zu stabilisieren war nicht erfolgreich. Das <strong>Tandem</strong>paar schlug nach 2 vollen<br />
Rotationen auf. Der Passagier starb an seinen Verletzungen; der TM erlitt schwere innere<br />
Verletzungen aber überlebte.<br />
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<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
33. 19. September 1998 Kairo, Ägypten<br />
<strong>Tandem</strong>master in "Phase II" seiner Strong Enterprises <strong>Tandem</strong>master-Ausbildung<br />
1500 Sprünge / 9 <strong>Tandem</strong>s<br />
<strong>Tandem</strong>master mit gleichem Ausbildungsstand als Passagier<br />
1850 Sprünge / 5 <strong>Tandem</strong>s<br />
Mil MI-17, Absprunghöhe 3600 m / 12000 ft<br />
TM-Ausbildungssprung des ägyptischen Militärs. Nach einem unstabilen Absprung warf der<br />
TM den Drogue (ebenfalls unstabil), so dass sich der Drogue am rechten Bein des<br />
Passagiers verfing. Versuche die Verwicklung zu lösen waren erfolglos. Beide Drogue<br />
Releases wurden gezogen; der Trenngriff wurde ebenfalls aktiviert. Der Reservegriff wurde<br />
nicht gezogen; man fand ihn aus seiner Halterung gelöst. Das Cypres war nicht<br />
eingeschaltet worden. Der erfahrene Passagier war nicht mit Examiner Trenn- und<br />
Reservegriffen ausgerüstet.<br />
34. 26. Dezember 1998 Estrella, AZ, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (Strong)<br />
2700+ Sprünge / 1000+ <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 182, Absprunghöhe 3300 m / 11000 ft<br />
Das <strong>Tandem</strong> wurde von 2 Videoleuten begleitet. Um die Öffnung des <strong>Tandem</strong>hauptschirmes<br />
zu filmen, flog ein Videomann etwas höher und zu nah am <strong>Tandem</strong>paar. Im Öffnungsverlauf<br />
kollidierte er deshalb mit dem Hauptschirm und mit dem <strong>Tandem</strong>paar. Beim Aufprall<br />
beschädigte der Videomann die Zellen 6 und 7 sowie den rechten Stabilisator und schlug TM<br />
und Passagierin bewusstlos. Er selbst blieb dabei unverletzt. Das beschädigte <strong>Tandem</strong><br />
wechselte zwischen langsamen Rechtsdrehungen und "Ausleveln" hin und her. Es machte so<br />
8 Drehungen bevor es hart aufschlug. TM und Passagierin wurden bewusstlos aufgefunden.<br />
Letztere wurde vom an der Kollision beteiligten Videomann wiederbelebt, verstarb aber an<br />
einem Riss der Aorta während der Operation im Krankenhaus. Der TM blieb mit "weniger<br />
schweren" Verletzungen im Krankenhaus. (Der Videomann hatte 1000+ Sprünge und etwa<br />
100 <strong>Tandem</strong>videosprünge.)<br />
35. 21. November 2000 Nettuno, Italien<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (Strong & Jump Shack)<br />
2000+ Sprünge / 4. <strong>Tandem</strong> des Tages<br />
PC 6, Absprunghöhe 3600 m / 12000 ft<br />
Das <strong>Tandem</strong> wurde von einem Videomann begleitet. Normaler Sprungverlauf bis zur<br />
ungewöhnlich tiefen Öffnungshöhe von 1000 m / 3500 ft. Der TM unternahm einen<br />
erfolglosen Versuch, das erste Drogue Release zu ziehen. Danach zog er direkt den<br />
Reservegriff. Das Passagier Drogue Release war am TM Harness befestigt. Es wurde kein<br />
Versuch unternommen, das Passagier Drogue Release oder den Trenngriff zu ziehen. Bei der<br />
Reserveöffnung verwickelte sich der Drogue mit der Reserve, so dass diese sich langsam zu<br />
drehen begann. In etwa 250-300 m / 1000 ft beschleunigte sich die anfangs langsame<br />
Drehung kontinuierlich in eine schnelle Rotation. Der Passagier wurde durch den harten<br />
Aufschlag sofort getötet. Der TM überlebte zunächst, erlag dann aber vier Tage später im<br />
Krankenhaus seinen inneren Verletzungen.<br />
Erste "Fatality" mit einem Elite <strong>Tandem</strong>.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 12 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
36. 22. Juni 2002 Davis, CA, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (RWS Sigma)<br />
900+ Sprünge / 15 <strong>Tandem</strong>s<br />
Skyvan, Absprunghöhe 3900 m / 13000 ft<br />
Das <strong>Tandem</strong> wurde von einem Videomann bis zur Hauptschirmöffnung begleitet. Der Sprung<br />
verlief normal bis zur Öffnungshöhe. Im Öffnungsverlauf sorgte ein Spannungsknoten in der<br />
rechten Center-B-Leine für eine Punktbelastung. Daraufhin rissen beide Center-A/B-Leinen<br />
unterhalb der Verzweigung und die Hauptkappe (Precision Aerodynamics "Icarus 365")<br />
begann zu rotieren. Beim Abtrennen und Reserve Ziehen kippte das <strong>Tandem</strong>paar kopfüber. Im<br />
Verlauf der Reserveöffnung verfing sich die linke A-Leine mit der Center-Flap des<br />
Containers. Die Reserve ("TR-375" ebenfalls von Precision Aerodynamics) hatte dann eine<br />
Fangleinenverdrehung mit einer eingezogenen linken Vorderkante und begann ebenfalls nach<br />
links zu rotieren. Der TM versuchte erfolglos erst das Paar auszudrehen, und später die<br />
Drehung durch Ziehen der Steuerleine trotz der Verdrehung zu stoppen. Der Aufprall<br />
erfolgte mit ungefähr einer Umdrehung pro Sekunde. Der TM und der Passagier wurden<br />
durch den harten Aufschlag schwer verletzt. Bei der Notoperation aufgrund von inneren<br />
Verletzungen starb der Passagier an einem diabetischen Schock.<br />
37. 22. Dezember 2002 Dillingham Field. Oahu, HI, USA<br />
Ausgebildeter erfahrener <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (RWS)<br />
4284 Sprünge / ? <strong>Tandem</strong>s,<br />
40-50 <strong>Tandem</strong>s in den letzten 90 Tagen, 15 <strong>Tandem</strong>s im letzten Monat<br />
Cessna 402-A mit Cargo Door, Absprunghöhe 2700 m / 9000 ft<br />
Beim Absprung des <strong>Tandem</strong>paares (letzter Exit) sah der Absetz-Pilot “etwas Weisses“. Nach<br />
genauerer Beobachtung schien das Paar im normalen Droguefall. Zwischen 500 und 1000 m<br />
beobachtete man “etwas Buntes“. Die Untersuchung ergab, dass sich Reserve-Bridle und<br />
Drogue Bridle 5x miteinander verwickelt hatten. Der Hauptschirm-Bag war ausserhalb des<br />
Containers und Teile des Hauptschirmes aus dem Bag. Die meisten Leinen waren noch<br />
eingeschlauft. Der Reserve-Bag war ausserhalb des Containers, Teile des Reserveschirmes<br />
aus dem Freebag. Die Reserve-Leinen waren ausgeschlauft, mit Ausnahme der beiden<br />
letzten Schläge, die den Freebag geschlossen hielten. Alle Griffe waren gezogen und<br />
konnten (mit Ausnahme des Reservegriffes) am Unfallort gefunden werden. Die RSL war<br />
deaktiviert. Beide Loops waren intakt, das Drogue-Doppelloop verloren. Das CYPRES hatte<br />
gefeuert. Die weitere Unfalluntersuchung ergab, dass sich der Drogue bereits an der<br />
Flugzeugtür gelöst hatte und das <strong>Tandem</strong> aus der Tür zog (Die Unfalluntersucher gehen<br />
davon aus, dass beim Vorrutschen die Drogue Kill Line an etwas im Flugzeug hängenblieb,<br />
den Drogue herauszog und womöglich auch den Hauptcontainer öffnete.). Das <strong>Tandem</strong>paar<br />
überschlug sich daraufhin mehrfach, wobei sich die Drogue Bridle 4x um das linke Bein des<br />
TM wickelte und sich an dessen Tevas verfing. Es gelang dem TM nicht diese Verwicklung zu<br />
lösen. Auf die so entstandene Notsituation reagierte der TM in dem er den Reservegriff zog.<br />
Es ergab sich die oben beschriebene Verwicklung beider Verbindungsleinen. Der TM zog dann<br />
alle übrigen Griffe, in einem letzten Versuch die Situation zu klären.<br />
38. ? 2002/2003 Malaysia<br />
Militär-<strong>Tandem</strong>master und -Passagier (<strong>Tandem</strong> Vector mit <strong>Tandem</strong>-FXC)<br />
? Sprünge / ? <strong>Tandem</strong>s<br />
? LFZ, Absprunghöhe ? m / ? ft<br />
<strong>Tandem</strong>sprung des Militär von Singapur. Aufgrund besonderer Wetterbedingungen aktivierte<br />
das FXC erst in “Baumgipfelhöhe“ die Reserve, die dann noch bis zur Leinenstreckung kam.<br />
Zum Sprungablauf sind derzeit keine weiteren Informationen verfügbar.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 13 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
39. 25. Juni 2003 Buttwil, Schweiz<br />
Ausgebildete <strong>Tandem</strong>masterin mit gültiger Lizenz (Atom)<br />
1023 Sprünge / 39 <strong>Tandem</strong>s, davon 14 in 2003<br />
Cessna 206 Soloy, Absprunghöhe 3500 m / 11500 ft<br />
Der <strong>Tandem</strong>sprung verlief normal bis zur Hauptschirmöffnung. Zeugen beobachteten eine<br />
stark drehende Hauptkappe oder Fehlöffnung, die erst scheinbar unter Kontrolle gebracht<br />
werden konnte, dann aber in Bodennähe erneut zu rotieren begann. Ursache hierfür könnte<br />
ein Einklappen von 1-2 Aussenzellen gewesen sein. TM und Passagier wurden beim Aufschlag<br />
schwerst verletzt. Der Passagier starb noch an der Unfallstelle, die TM in der folgenden<br />
Nacht im Krankenhaus.<br />
40. 29. Juni 2003 Albstadt, Deutschland<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (DFV/Paratec)<br />
? Sprünge / ? <strong>Tandem</strong>s<br />
Cessna 206 Soloy, Absprunghöhe 3200 m / 11000 ft<br />
Der <strong>Tandem</strong>sprung verlief normal bis zur Öffnungshöhe. Während der Fallschirmöffnung riss<br />
die rechte Zusatzsteuerleine und die Vorbremsung der rechten Hauptsteuerleine löste sich<br />
vermutlich. Der TM versuchte den Hauptschirm abzutrennen, zog aber den Trenngriff nicht<br />
vollständig heraus, so dass sich das Dreiring-System des linken Tragegurtes nicht öffnen<br />
konnte. Die RSL aktivierte nun die Reserve. Die Reserve-Bridle verwickelte sich derart mit<br />
dem Hauptschirm, dass die Reservekappe zunächst nicht freigegeben werden konnte. Das<br />
CYPRES feuerte (die Reserve war allerdings bereits manuell aktiviert). Im weiteren Verlauf<br />
befreiten sich die Reservefangleinen und Reservekappe aus dem Freebag. Dabei kam es zu<br />
einem Fangleinenüberwurf mit 2 D-Leinen der Reserve, bei der der Slider blockiert und der<br />
mit der Drogue-Bridle verwickelte Freebag eingeklemmt wurden. Die Reserve konnte sich so<br />
nicht öffnen. Es gelang dem TM noch den Hauptschirm vollständig abzutrennen, was die<br />
Verwicklung aber nicht mehr lösen konnte. Der resultierende Aufprall tötete TM und<br />
Passagierin auf der Stelle.<br />
41. 11. Januar 2004 Kawashima, Kazo, Japan<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (RWS Sigma)<br />
+ 1000 Sprünge / 38 <strong>Tandem</strong>s, davon 10 mit dieser Ausrüstung<br />
Cessna 208 Caravan, Absprunghöhe 3800 m / 12500 ft<br />
Es gibt keine Beobachtungen zum Exit oder Drogue-Setzen. Offensichtlich wurde der Drogue<br />
gesetzt. Im Sprungverlauf wurden Trenn- und Reservegriff gezogen (wobei die Reihenfolge<br />
unklar ist). Das CYPRES feuerte (die Reserve war allerdings bereits manuell aktiviert).<br />
Scheinbar wurde keines der beiden Drogue Releases betätigt. Drogue-Bridle und Freebag<br />
verwickelten sich miteinander. Der resultierende Aufprall tötete TM und Passagierin auf der<br />
Stelle. Es stellt sich die Frage nach dem Unfallhergang, wobei 2 Varianten wahrscheinlich<br />
sind. Variante 1: Der TM hatte eine Verwicklung mit der Drogue-Bridle und betätigte deshalb<br />
kein Drogue Release, sondern direkt den Reservegriff oder Trenn- und Reservegriff. Die<br />
zweite Variante ist aufgrund der Art der Verwicklungen die Wahrscheinlichere. Das<br />
<strong>Tandem</strong>paar geriet in einen unkontrollierbaren Spin während des Droguefall, was den TM<br />
veranlasste die Reserve zu aktivieren, um Abhilfe zu schaffen. Die resultierende Verwicklung<br />
wollte er womöglich durch das Ziehen des Trenngriffes beheben.<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 14 von 15
<strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong><br />
42. 10. August 2004 Guam, USA<br />
Ausgebildeter <strong>Tandem</strong>master mit gültiger Lizenz (RWS Sigma)<br />
+ 1850-5000? Sprünge / + 550-3000? <strong>Tandem</strong>s (Angaben von 2001)<br />
PAC 750 Xcellarator, Absprunghöhe 3700 m / 12500 ft<br />
Der <strong>Tandem</strong>sprung verlief bis zur Öffnungshöhe normal. Während der Hauptschirmöffnung<br />
ergab sich ein Baglock, bei dem sich ein seitlicher Gummi nicht löste. Ohne vorher<br />
abzutrennen aktivierte der TM oberhalb der CYPRES-Auslösehöhe die Reserve. Der Reserve<br />
Freebag verwickelte sich so stark mit den Fangleinen des Hauptschirmes, dass der Reserve<br />
Bag ober- und unterhalb eingewickelt war und die Reserve nicht frei kam. Schliesslich kam<br />
der Hauptschirm aus dem Bag, konnte sich aber nicht öffnen, da die Leinen bis unter die<br />
Kappe eingedreht/eingewickelt waren. Zuletzt wurde noch der Trenngriff betätigt. Das<br />
<strong>Tandem</strong>paar schlug nahezu ungebremst auf.<br />
Der TM trug während des Sprunges eine “Handrücken-Kamera“.<br />
Recherchiert, zusammengefasst und z.T. übersetzt von Frank Carreras<br />
Quellen:<br />
• <strong>Tandem</strong> <strong>Fatalities</strong> von AIRTEC<br />
• <strong>Tandem</strong> News Letter vom RELATIVE WORKSHOP<br />
• DFV Unfallinformation vom August ´93<br />
• <strong>Tandem</strong> News von STRONG ENTERPRISES<br />
• Ausbildungs- und Referenzbuch für <strong>Tandem</strong>piloten<br />
von M. Stromeyer, H. Ostermünchner, V. Wiswesser<br />
• Parachutist by USPA, Incident Reports<br />
• RWS <strong>Tandem</strong> Course Notes von Bill Booth<br />
• Skydiving Magazine<br />
• DFU, Dansk Faldskærms Union, Unfallberichte von Hans Larsen<br />
• Blue Sky Magazin, Unfallberichte<br />
• Fallschirmsportmagazin, Unfallberichte<br />
• Internet Information von Tom Buchanan, u. A.<br />
• Unfallinformation des RELATIVE WORKSHOP<br />
• Unfallinformation von STRONG ENTERPRISES<br />
• Unfallinformation der USPA<br />
• Unfallbericht von Daniele Camponeschi<br />
• Unfallinformation von Ray Ferrell<br />
• Unfallinformation von Curtis Whaley<br />
• Fallschirmunfall-Untersuchungs-Protokoll von Donat Curti<br />
• Sachverständigengutachten von Hans Ostermünchner<br />
• Diverse Internet Information<br />
• Internet Information auf www.dropzone.com<br />
Nachdruck und Vervielfältigung - auch auszugsweise - unter Quellenangabe erlaubt!<br />
Um Anregungen und Ergänzungen wird gebeten, insbesondere zu bisher "unbekannten"<br />
Daten.<br />
(c/o Frank Carreras, FAX # 0177 - 99 77 55 747 / info@AIRCREW.de)<br />
© DFV e.V. Oktober 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2001, 2002, 2003, 2004<br />
<strong>Tandem</strong>-Examiner - Deutscher Fallschirmsportverband e.V., Comotorstrasse 5, D - 66802 Überherrn - Seite 15 von 15