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Schulunterricht besuchen können, dem werden sie willig folgen. Und wer ihnen<br />
auf <strong>der</strong> Arbeitsstelle ein guter Kamerad ist, mit dem schließen sie dauernde<br />
Freundschaft. Daran aber mangelt es heue noch ganz allgemein, solche<br />
Freundschaftsbündnisse zwischen Jung und Alt, zwischen Lehrlingen,<br />
Arbeitsburschen und Gehilfen und Gesellen zu schließen. Die älteren Genossen<br />
vergessen meist, sich für die Interessen <strong>der</strong> Jugendlichen bei dem Unternehmer<br />
einzusetzen. Und die Jugendlichen isolieren sich noch künstlich von den<br />
sogenannten Alten.<br />
Dieser Zustand ist krankhaft und muß beseitigt werden. Das ist aber nur möglich,<br />
wenn nach best<strong>im</strong>mten Grundsätzen gearbeitet wird. Und solche Grundund<br />
Leitsätze waren entworfen in einer Resolution zur Jugendbewegung, die<br />
dem 14. Kongress <strong>der</strong> FAUD zur Beratung vorlag. In dieser Resolution wurden<br />
die Berufsvereinigungen, Fö<strong>der</strong>ationen und Arbeiterbörsen dazu aufgerufen,<br />
sich um die Gewinnung <strong>der</strong> Jugend zu bemühen, um diese in Gewerkschafts-<br />
Jugendabteilungen zu gruppieren. Und es heißt wörtlich in dieser Resolution:<br />
‚Aufgabe dieser Jugendabteilungen ist es, für die Durchführung folgen<strong>der</strong><br />
For<strong>der</strong>ungen zu kämpfen, und die Gesamtbewegung hat sich für die<br />
Durchsetzung <strong>der</strong>selben einzustellen:<br />
Für eine anständige Behandlung <strong>der</strong> Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter in<br />
den Fabriken, Läden und Kontoren:<br />
Für die Verkürzung <strong>der</strong> Arbeitszeit (höchstens sechs Stunden),<br />
für die Abschaffung <strong>der</strong> unbezahlten Lehrzeit und für eine ausreichende<br />
Bezahlung ihrer Arbeit;<br />
für das Recht <strong>der</strong> Jugend auf freie Selbstbest<strong>im</strong>mung;<br />
für ausreichenden Erholungsurlaub;<br />
für geeignete Aufenthaltsräume während <strong>der</strong> Arbeitspausen;<br />
für Abschaffung des Kost- und Logiszwanges;<br />
für die Regelung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Jugendlichen in jedem Betriebe <strong>im</strong> Verhältnis<br />
<strong>der</strong> Gehilfenzahl zum Zwecke einer möglichst guten Ausbildung;<br />
für Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entlassung bei Beendigung <strong>der</strong> heute noch üblichen<br />
Lehrzeit;<br />
für Verlegung <strong>der</strong> Schulzeit in die Arbeitszeit bei freier Lieferung <strong>der</strong><br />
Lernmittel;<br />
für Schaffung von freien Schulräten in Fortbildungs- und Fachschulen;<br />
Zu bekämpfen sind <strong>der</strong> Missbrauch <strong>der</strong> Jugendlichen zu Botendiensten, zu<br />
Aufräumungsarbeiten nach <strong>der</strong> Arbeitszeit, die Überanstrengung <strong>der</strong><br />
Jugendlichen und die Beschäftigung bei gesundheitsschädlichen Arbeiten.<br />
Der Kongreß hat diese Resolution, nachdem die anwesenden Vertreter <strong>der</strong><br />
Jugendlichen sich gegen die Annahme ausgesprochen hatten, abgelehnt. Wenn<br />
die jugendlichen Kongressdelegierten selbst Lehrlinge gewesen wären, dann<br />
hätten sie sicher einen an<strong>der</strong>en Standpunkt vertreten. Es kann doch kaum einen<br />
Lehrling geben, <strong>der</strong> es nicht freudig begrüßen würde, wenn all die oben<br />
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