Alter aktiv 1 / 2013
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Seite 2 ALTER <strong>aktiv</strong><br />
1/<strong>2013</strong><br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
in unserer ersten Ausgabe<br />
im neuen Jahr <strong>2013</strong> haben<br />
wir wieder versucht, einen<br />
bunten Themenmix zu erstellen,<br />
aber auch Schwerpunkte<br />
gesetzt. Ein wichtiges<br />
aber genauso schwieriges<br />
Thema ist das der Teilhabe.<br />
Doch worum geht es<br />
dabei? Es gibt viele Ursachen,<br />
warum Menschen aus<br />
vielen Teilen der Gesellschaft<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Nicht bewusst, sie fallen<br />
quasi durch die Maschen,<br />
bleiben auf der Strecke.<br />
Das kann zum einen an<br />
fehlenden finanziellen Möglichkeiten<br />
liegen. Zum anderen<br />
aber auch an Einsamkeit<br />
oder Krankheit. Letztlich<br />
fällt all dies unter den Begriff<br />
der Armut, denn es<br />
mangelt an etwas. Dr. Günter<br />
Banzhaf vom Diakonischen<br />
Werk Württemberg<br />
geht in seinem Text auf die<br />
seelischen Folgen von Armut<br />
ein. Andererseits fragt<br />
sich Heinz Dauner, ob materieller<br />
Reichtum nicht gar<br />
unglücklich macht, und ob<br />
Die nächste Ausgabe<br />
ALTER <strong>aktiv</strong><br />
für das Enz- und Albtal<br />
erscheint<br />
am 1. Juni<br />
Beiträge senden Sie bitte per<br />
E-Mail bis 15. Mai<br />
für den Bereich Nagold an:<br />
lotharkallfass@aol.com<br />
oder<br />
bedaro@kabelbw.de<br />
für Calw an:<br />
hartmut.wuerfele@<br />
t-online.de<br />
für das Enztal an:<br />
g.bechtle@t-online.de<br />
Sonstige Beiträge an:<br />
ardnasknuf@googlemail.com<br />
Menschen, die ihren Sinn in<br />
der Beziehung zu Gott gefunden<br />
haben, nicht einem<br />
besonderen Geschenk von<br />
Reichtum auf die Spur gekommen<br />
sind. Das Wichtigste<br />
scheint jedoch die Fähigkeit<br />
zu sein, mit offenen<br />
Augen und mit offenem Herzen<br />
durch die Welt zu marschieren,<br />
darauf Acht zu geben,<br />
wie es anderen geht.<br />
Dabei reicht es schon, sich<br />
um das eigene Umfeld zu<br />
kümmern, Verwandte nicht<br />
bloß an Feiertagen zu besuchen,<br />
beim Nachbarn mal<br />
nachzufragen, wie es ihm<br />
geht. Im Grunde genommen<br />
versuchen das die zahlreichen<br />
Initiativen und unsere<br />
Seniorenräte im Kreis ja<br />
auch. Jeder soll mit Hilfen<br />
und Angeboten da abgeholt<br />
werden, wo es sinnvoll ist,<br />
und zwar möglichst so, dass<br />
Berührungsängste keine<br />
Rolle spielen. All dies zu<br />
unterstützen, macht zumindest<br />
unsere kleine Welt wiederum<br />
ein Stückchen weniger<br />
arm, und das lohnt sich.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Kreisseniorenrat Calw<br />
Redaktion und V.i.S.d.P.:<br />
Sandra Funk<br />
Im Böckeler 38<br />
73230 Kirchheim<br />
E-Mail: ardnasknuf@<br />
googlemail.com<br />
Druck:<br />
Druckzentrum Südwest<br />
Spendenkonto:<br />
Kreisseniorenrat Calw<br />
Sparkasse Pforzheim Calw<br />
Konto 5074002<br />
BLZ 66650085<br />
Titelseite:<br />
Gestaltung Sandra Funk<br />
Kostenlose Exemplare von<br />
<strong>Alter</strong> Aktiv liegen bei den<br />
Geschäftsstellen der Sparkasse<br />
Pforzheim Calw aus.<br />
In diesem Sinne wünsche<br />
ich viel Vergnügen beim Lesen.<br />
Sandra Funk<br />
Inhalt<br />
Grußwort von<br />
Hansjörg Hummel ............ 3<br />
Aktuelles aus<br />
den Seniorenräten ........ 4+5<br />
Spezielle Berater<br />
für ältere Kunden ............. 6<br />
Die Energiebilanz<br />
beachten<br />
Die neuen<br />
»Fünfer« kommen ............ 7<br />
Armut hat auch<br />
seelische Folgen ............... 8<br />
Anregender<br />
Erfahrungsaustausch ....... 9<br />
Ein Projekt,<br />
bei dem<br />
alle gewinne ................... 10<br />
Viel erreicht und<br />
noch einiges vor ............. 11<br />
Jung hilft Alt,<br />
Alt hilft Jung .................. 12<br />
Noch viele<br />
weiße Flecken ................ 13<br />
Vom Reichtum<br />
des <strong>Alter</strong>s ........................ 14<br />
Das Loch in der Mauer<br />
des Todes ........................ 15<br />
Seniorenräte<br />
Kreisseniorenrat<br />
Calw e.V.<br />
Vorsitzender:<br />
Hansjörg Hummel<br />
Wildberg<br />
hk@hummel-wildberg.de<br />
Stellvertreter:<br />
Eberhard Schwarz<br />
Nagold<br />
Hartmut Vöhringer<br />
Bad Wildbad<br />
Kassier:<br />
Rudolf Hähnle<br />
Nagold<br />
Schriftführer:<br />
Lothar Kallfaß<br />
Neubulach<br />
Orts- und<br />
Stadtseniorenräte<br />
uStadtseniorenrat Altensteig<br />
Winfried Löhnert,<br />
07453/8923, loehnert-altensteig@t-online.de<br />
uSeniorenrat Althengstett<br />
Ernst Hempel, 07051/77461<br />
ernst.hempel@gmx.de<br />
uStadtseniorenrat<br />
Bad Herrenalb<br />
Dr. Margarete Zeller,<br />
07083/51348<br />
ZellerGreti@web.de<br />
uStadtseniorenrat<br />
Bad Liebenzell<br />
Gernot Wendlandt,<br />
07052/4120<br />
kontakt@stadtseniorenratbl.de<br />
uStadtseniorenrat Calw<br />
Christine Kaschützke,<br />
07051/50650<br />
cw.kaschuetzke@web.de<br />
uAG Senioren Ebhausen<br />
Volker Schuler, 07458/99810<br />
schuler@ebhausen.de<br />
uOrtseniorenrat Egenhausen<br />
Alfred Reinecker,<br />
07453/7457<br />
alfred.reinecker@gmail.de<br />
uStadtseniorenrat Haiterbach<br />
Rosemarie Palmer, 07456/491<br />
Rpalmer1904@aol.com<br />
uStadtseniorenrat Nagold<br />
Ursula Schaller, 07054/7669<br />
uschaller@t-online.de<br />
uStadtseniorenrat Wildberg<br />
Wolfgang Widmaier,<br />
07054/7597, brigitte_und_<br />
wolfgang-widmaier@t-online.de
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong><br />
Seite 3<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
vor wenigen Wochen habe<br />
ich an einem Fachkongress<br />
mit dem Titel »Mobilität <strong>aktiv</strong><br />
– Initiativen für ein selbstbestimmtes<br />
langes Leben«<br />
teilgenommen. Einer der Referenten<br />
war Dr. Henning<br />
Scherf, der frühere Regierende<br />
Bürgermeister von<br />
Bremen, von dem ich einige<br />
Gedanken an dieser Stelle<br />
weitergeben möchte.<br />
Der 75 jährige sagte, dass<br />
ihm in Bezug auf das Älterwerden<br />
vier Dinge besonders<br />
wichtig sind:<br />
1.)Er möchte alt werden, wo<br />
er zuhause ist.<br />
2.)Er möchte noch was zu<br />
tun haben; kein »Ruheständler«<br />
und kein Objekt der Fürsorge<br />
sein. Er will noch »was<br />
um die Ohren haben«.<br />
3.)Er möchte nicht alleine<br />
sein, nicht das Gefühl haben,<br />
dass er »übrig« ist. Er<br />
will Menschen um sich ha-<br />
ben.<br />
4.)Er möchte nicht in »Ghettos«<br />
gedrängt werden, sonderngenerationenübergreifend<br />
leben. Kontakt mit jungen<br />
Menschen tut gut und<br />
ist die beste Therapie im <strong>Alter</strong>.<br />
Spricht Herr Scherf mit diesen<br />
Äußerungen nicht den<br />
meisten Menschen aus dem<br />
Herzen? Ist es nicht das, was<br />
wir auch wollen? Die weit<br />
überwiegende Mehrheit<br />
auch in unserem Landkreis<br />
ist genau dieser Meinung.<br />
Die Frage ist nur, was wir<br />
tun müssen, damit wir möglichst<br />
viel davon auch umsetzen<br />
können. Wo gilt es, daran<br />
mitzuwirken, dass die<br />
Infrastruktur in unserem<br />
Umfeld diese Ziele auch ermöglicht?<br />
Welche Möglichkeiten<br />
gibt es und wo bekommen<br />
wir Hilfe, etwas zu<br />
bewegen?<br />
Die Seniorenräte im Kreis<br />
Calw haben in ihrem Leitbild<br />
Ihre Belange, liebe Seniorinnen<br />
und Senioren,<br />
und Ihre Bedürfnisse als<br />
Aufgaben definiert und wollen<br />
realistische Ziele verfolgen.<br />
Auf dieser Seite finden Sie<br />
die Vorankündigung für<br />
unseren Kreisseniorentag<br />
<strong>2013</strong>, der ebenfalls obige<br />
Themen aufgreift, indem<br />
»bewährte und neue Wohnformen<br />
im <strong>Alter</strong>« in den Mittelpunkt<br />
gestellt werden. Darüber<br />
hinaus arbeiten wir an<br />
einer Wanderausstellung,<br />
die sich ebenfalls diesem<br />
Thema widmet. Sie wird in<br />
der zweiten Jahreshälfte im<br />
Landratsamt und in einigen<br />
Rathäusern zu sehen sein.<br />
Mit diesen beiden Veranstaltungen<br />
wollen wir in diesem<br />
Jahr einen Schwerpunkt setzen,<br />
um den Bedürfnissen<br />
Der Kreisseniorenrat wirbt um Fördermitglieder<br />
Obwohl alle Mitglieder und<br />
Vorstände des Kreisseniorenrates<br />
Calw ihre Anstrengungen<br />
und Arbeitszeit ehrenamtlich<br />
und ohne finanzielle<br />
Gegenleistung erbringen,<br />
sind wir dennoch mit<br />
steigenden Kosten konfrontiert.<br />
Bei Vorort-Beratungen, Teilnahme<br />
an Besprechungen,<br />
Seminaren und Tagungen<br />
fallen Fahrtkosten an, die<br />
nach den im öffentlichen<br />
Dienst üblichen Sätzen beglichen<br />
werden. Darüber hinaus<br />
fallen Honorare, Fortbildungskosten,»Starthilfen«<br />
bei Neugründungen<br />
von Seniorenräten und alle<br />
zwei Jahre die finanzielle<br />
Beteiligung beim „Sozialpreis“<br />
an. Auch Verwaltungskosten<br />
wie Mitgliedsbeiträge,<br />
Versicherungen<br />
und andere Gebühren müssen<br />
bezahlt werden. Die Förderung<br />
durch den Landkreis<br />
und die eingehenden Spenden<br />
reichen bei den allge-<br />
mein gestiegenen und weiter<br />
steigenden Kosten nicht<br />
mehr aus.<br />
Deshalb haben wir eine Aktion<br />
gestartet, ab diesem<br />
Jahr Fördermitglieder zu<br />
werben, die mit einem Jahresbeitrag<br />
ab 60 Euro unsere<br />
Arbeit regelmäßig unterstützen.<br />
Bisher, Stand Januar <strong>2013</strong>,<br />
sind folgende Gemeinden<br />
und Institutionen diesem<br />
Aufruf gefolgt:<br />
Gemeinde Oberreichenbach<br />
Seniorenzentrum Emmaus,<br />
Haiterbach-Beihingen, Stadt<br />
Neubulach, Gemeinde Simmersfeld,<br />
Berufsfachschule<br />
für Altenpflege Calw, Seniorenzentrum<br />
Martha Maria<br />
Nagold, Stadt Bad Wildbad,<br />
Evangelische Kirchengemeinde<br />
Calmbach, Evangelische<br />
Kirchengemeinde Hirsau,<br />
Katholische Erwachsenenbildung<br />
Calw, Diakoniestation<br />
Nagold.<br />
Wir möchten uns auch auf<br />
diesem Wege bei den Ge-<br />
meinden und Institutionen<br />
für die Förderung bedanken.<br />
der älteren Menschen gerecht<br />
zu werden. Damit ist<br />
es jedoch noch nicht getan.<br />
Ein Fachbeirat wird sich in<br />
die Materie einarbeiten, um<br />
nach dem Kreisseniorentag<br />
nachhaltig und gezielt helfen<br />
und beraten zu können.<br />
Wir sind für Sie da, sagen<br />
Sie uns, wo Sie der Schuh<br />
drückt.<br />
Ihr<br />
Hansjörg Hummel<br />
Vorsitzender<br />
Kreisseniorenrat Calw<br />
Hansjörg Hummel<br />
Vorsitzender KSR Calw e. V.
Seite 4 ALTER <strong>aktiv</strong><br />
1/<strong>2013</strong><br />
Bad Liebenzell. Der Stadtseniorenverband<br />
Bad Liebenzell<br />
lädt zu einer Kultur- und<br />
Wanderreise vom 14. bis 21.<br />
September nach Frankreich<br />
ein. Die Bustour geht über<br />
Reims, Paris, Versailles, Villaines-la-Juhel<br />
(Loire),<br />
Mont St. Michel und Saint<br />
Malo (Bretagne).<br />
Im Preis von 559 Euro sind<br />
die gesamte Busfahrt ab Bad<br />
Liebenzell, drei Übernachtungen<br />
mit Frühstück in guten<br />
Mittelklassehotels, vier<br />
Übernachtungen mit Frühstück<br />
bei Gastfamilien in<br />
Villaines-la-Juhel, Champagnerprobe<br />
inklusive Kel-<br />
AKTUELLES AUS DEN SENIORENRÄTEN<br />
Kultur- und Wanderreise<br />
Tanztreff im<br />
Seniorenheim<br />
Althengstett. Das Seniorenheim<br />
in Althengstett ist fertiggestellt<br />
und inzwischen<br />
bewohnt und auch die Außenflächen<br />
sehen ihrer Vollendung<br />
entgegen. Nun gilt<br />
es, Bewohner und Bürger<br />
näher zusammenzubringen.<br />
Die Tanzfreunde Althengstett<br />
und der Seniorenrat<br />
Althengstett möchten hierzu<br />
einen monatlich stattfindenden<br />
Tanztreff anbieten<br />
mit Kreistänzen, Linientänzen<br />
und allem was Spaß<br />
macht und die Menschen<br />
bewegt. Beim ersten Treffen<br />
kamen viele tanzbegeisterte<br />
Frauen aus Althengstett,<br />
Neuhengstett und Ottenbronn<br />
und auch aus dem Seniorenheim.<br />
Zusammen mit<br />
den Rollstuhlfahrerinnen<br />
und den Frauen mit Rollator<br />
gab es eine kleine Unterrichtsstunde<br />
im Tanzen. Angeleitet<br />
von Angelika Hener<br />
und mit Unterstützung des<br />
Single-Damen-Tanzkreises<br />
der Tanzfreunde Altheng-<br />
lerbesichtigung,Kathedralen- und Stadtführung in<br />
Reims und Chartres, eine<br />
Bootsfahrt und Stadtbesichtigung<br />
in Paris, Rundgang<br />
im Garten des Schlosses<br />
Versailles, Besuch des »Jardin<br />
de Claude Monet« in Giverny,<br />
Besuch des Mont<br />
Saint Michel mit Klosterbesichtigung<br />
und der Besuch<br />
der Atlantikküste enthalten.<br />
Genauere Informationen<br />
und Anmeldung gibt’s beim<br />
Stadtseniorenverbands Bad<br />
Liebenzell e.V., Buchenweg<br />
1, 75378 Bad Liebenzell.<br />
Mail an kontakt@stadtseniorenrat-bl.de<br />
stett wurden Kreistänze im<br />
Langsamen Walzer und<br />
Sitztänze geprobt, es wurde<br />
geschunkelt und auch das<br />
Singen kam nicht zu kurz.<br />
Als Zugabe zeigte der Single-Tanzkreis<br />
seine Übungsformation<br />
im ChaChaCha<br />
und Jive. Viel zu schnell war<br />
der Nachmittag vorbei und<br />
man ging beschwingt nach<br />
Hause. Für das nächste Treffen<br />
gibt es bereits Ideen und<br />
der Seniorenrat Althengstett<br />
und die Tanzfreunde Althengstett<br />
freuen sich auf<br />
eine schöne Tanzstunde mit<br />
den Seniorinnen.<br />
Weitere Infos gibt Angelika<br />
Hener, E-Mail: a.hener@web.de<br />
Neuwahlen in Althengstett<br />
Althengstett. Der Seniorenrate<br />
Althengstett hat bei seiner<br />
jährlich stattfindenden<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die Westfassade der Kathedrale »Nôtre Dame« in Reims.<br />
Spielenachmittage<br />
und Kegeln<br />
Althengstett. Seit einiger<br />
Zeit wird in Althengstett gespielt<br />
und gekegelt. Geleitet<br />
von Angela Höschele findet<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
Kegeln im Hengstetter Hof<br />
statt. Die Schar der Teilnehmer<br />
wächst und es werden<br />
gerne weitere Kegler aufgenommen.<br />
Im Wechsel mit<br />
der Kegeltruppe werden im<br />
Café Schneider Skat, Brettspiele<br />
und viele andere interessante<br />
Spiele unter der<br />
Leitungn von Hanni Hill<br />
und Hermann Kossi gespielt.<br />
Infos zu den Terminen sind<br />
auf der Homepage unter<br />
www.seniorenrat-althengstett.de<br />
zu finden oder im<br />
neue Mitglieder in den Vorstand<br />
gewählt. Für Organisation<br />
und Verwaltung sind<br />
nun Gerd Fauti und Ernst<br />
Bei diversen Brett- und Kartenspielen<br />
kommt nachmittags in Althengstett<br />
gute Laune in guter Gesellschaft<br />
auf.<br />
Blättle der Gemeinde Althengstett.<br />
Hempel zuständig, Schriftführerin<br />
ist Angelika Hener<br />
und zur Kassiererin wurde<br />
Karin Kröner ernannt.
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong><br />
Seite 5<br />
Bad Wildbad. Seit über<br />
einem Vierteljahrhundert<br />
leitet Hannelore Wengert<br />
den Seniorenclub Wildbad,<br />
wobei sie immer wieder<br />
neue Ideen erfolgreich in<br />
die Tat umsetzt. Außer während<br />
der Schulferien treffen<br />
sich die Besucher des Seniorenclubs<br />
jeden Donnerstag<br />
um 14 Uhr im Veranstaltungsraum<br />
des König-Karl-<br />
Stifts, um bei Kaffee und<br />
Kuchen und viel Unterhaltung<br />
einen abwechslungsreichen<br />
Nachmittag zu verbringen.<br />
Das Programm für<br />
die nächsten drei Monate ist<br />
vielfältig und vielseitig. So<br />
findet im König-Karl-Stift<br />
am 21. März der Osterbazar<br />
statt, am 11. April ist Frühlingsfest<br />
mit einem Auftritt<br />
der Kindergruppe des Evangelischen<br />
Kindergartens<br />
Calmbach, und am 10. Mai<br />
AKTUELLES AUS DEN SENIORENRÄTEN<br />
Neue Termine im Seniorenclub<br />
findet im Rahmen des 100jährigen<br />
Jubiläums des Musikvereins<br />
Wildbad in der<br />
Trinkhalle ein großer Seniorennachmittag<br />
mit Gesang,<br />
Musik und Tanzkreis 55+<br />
statt. Auch beim Jubiläums-Festumzug<br />
am Sonntag,<br />
12. Mai wird der Senioren-Tanzkreis<br />
teilnehmen.<br />
In die Ferne geht es am 5.<br />
März per Bus nach Wiernsheim<br />
zur Besichtigung des<br />
»Kaffeemühlen-Museums«<br />
im Alten Pfarrhaus, wo<br />
über 1000 Kaffeemühlen<br />
– zum Teil bis 300 Jahre<br />
alt – zu sehen sind. Einen<br />
»Bunten Nachmittag« erleben<br />
die Senioren am<br />
30. April bei einer Kaffee-<br />
Ausfahrt nach Bad Peterstal-Griesbach<br />
und am 28.<br />
Mai führt ein Tagesausflug<br />
nach Hauenstein/<br />
Pfalz ins weltweit einzig-<br />
Mittwochsgesellschaft bleibt<br />
Wildberg. Bei der Mitgliederversammlung<br />
des Stadtseniorenrates<br />
Wildberg Ende<br />
vergangenen Jahres wurden<br />
Neuwahlen abgehalten.<br />
Für die Position des<br />
ersten Vorsitzenden konnte<br />
allerdings niemand gefunden<br />
werden.<br />
Für die kommenden zwei<br />
Jahre wurde Wolfgang<br />
Widmaier zum ersten stellvertretenden<br />
Vorsitzenden<br />
gewählt, Erhard Wacker<br />
zum zweiten. Kassier ist<br />
Frank Rathfelder, Schriftführerin<br />
Gabriele Meyer,<br />
Kassenprüfer Hannelore<br />
Birnbaum und Lydia<br />
Schanz. Beisitzer sind Renata<br />
Rathfelder, Alice Jarzina<br />
und Friedrich Waiblinger.<br />
Im Rahmen der Aktion »Seniorenfreundlicher<br />
Service«<br />
hat der Stadtseniorenrat<br />
Wildberg am 24. Januar an<br />
die zertifizierten Firmen die<br />
Urkunden überreicht. Somit<br />
ist diese Aktion abgeschlossen.<br />
Ab Februar <strong>2013</strong> stellt sich<br />
dem SSR eine neue Aufgabe.<br />
Für den monatlichen Kaffeenachmittag<br />
der Mittwochsgesellschaft<br />
wurde eine<br />
Nachfolge für die Betreuung<br />
und Gestaltung gesucht.<br />
Hier ist man an den SSR herangetreten<br />
und nach Gesprächen<br />
mit dem Bürgermeister<br />
der Stadt Wildberg<br />
und Vertretern der Mittwochsgesellschaft<br />
hat der<br />
Stadtseniorenrat seine Bereitschaft<br />
zur Unterstützung<br />
signalisiert.<br />
Die Mittwochsgesellschaft<br />
gibt es seit 40 Jahren in<br />
Wildberg und diese Institution<br />
soll weiter bestehen. Sie<br />
ist eine Begegnungsstätte<br />
der Seniorinnen und Senio-<br />
ren aus allen Wildberger<br />
Stadtteilen und wird außerordentlich<br />
gerne angenommen.<br />
Der Kaffeenachmittag<br />
bietet den Gästen ein abwechslungsreichesProgramm<br />
mit Unterhaltung,<br />
Vorträgen, Bilderschauen<br />
und mehr. Die beliebten Ta-<br />
artige Deutsche Schuhmuseum,<br />
wo auf vier Etagen<br />
eine faszinierende Inszenierung<br />
des Kulturgutes Schuhe<br />
aus allen Zeiten und<br />
Kontinenten zu sehen ist.<br />
Über die Arbeit und die<br />
Aufgaben des Pflegestützpunktes<br />
Calw wird eine<br />
Mitarbeiterin am 18. April<br />
im Seniorenclub informieren,<br />
und am 16. Mai wird<br />
bei einer Modenschau vorgestellt,<br />
was »Frau« aktuell<br />
trägt. Ein weiterer Auftritt<br />
des Seniorenclubs<br />
ist beim »Tag der offenen<br />
Tür« im König- Karl-<br />
Stift am 22. Juni vorgesehen.<br />
Natürlich finden nicht<br />
nur diese geplanten<br />
Highlights statt, sondern<br />
man trifft sich weiterhin<br />
donnerstäglich ab 14<br />
Uhr im König-Karl-Stift.<br />
Die Firmenvertreter aus Wildberg mit ihren Zertifizierungsurkunden: Aktion<br />
des Stadtseniorenrates erfolgreich abgeschlossen.<br />
ges- oder Halbtagesfahrten<br />
soll es auch weiterhin geben.<br />
Der SSR ist zuversichtlich,<br />
dass mit den bisherigen<br />
tüchtigen Helferinnen<br />
und Helfern die Veranstaltungen<br />
der Mittwochsgesellschaft<br />
aufrecht erhalten<br />
werden können.
Seite 6 ALTER <strong>aktiv</strong> 1/<strong>2013</strong><br />
Spezielle Berater für ältere Kunden<br />
Individueller Service für Mitbürger in allen Filialdirektionen der Sparkasse im Kreis Calw<br />
Die Berater/innen der<br />
Sparkasse Pforzheim<br />
Calw widmen sich ihren<br />
älteren Kunden mit besonderer<br />
Sorgfalt. Und<br />
diese Aussage ist kein<br />
inhaltsleerer Werbespruch,<br />
sondern täglich<br />
in den Geschäftsstellen<br />
des führenden Kreditinstituts<br />
in der Region<br />
zu erleben. Was viele<br />
nicht wissen: In allen<br />
elf Filialdirektionen im<br />
Landkreis Calw gibt<br />
es einen Seniorenberater<br />
speziell für die<br />
betagteren Sparkassenkunden.<br />
Der Kreisseniorenrat Calw<br />
hat – wie an dieser Stelle bereits<br />
berichtet – im Vorjahr<br />
alle großen Sparkassen-Geschäftsstellen<br />
im Landkreis<br />
Calw mit dem Zertifikat<br />
„Seniorenfreundlicher Service“<br />
bedacht. Nicht nur<br />
bauliche Kriterien wie barrierefreie<br />
und rollstuhlgerechte<br />
Zugänge wurden<br />
dabei unter die Lupe genommen.<br />
Vielmehr lag den<br />
Testern die Beratungsqualität<br />
für Senioren am Herzen.<br />
In puncto Fachkompetenz,<br />
Hilfsbereitschaft, Geduld<br />
und Freundlichkeit gab es<br />
Top-Bewertungen.<br />
Die Ausrichtung auch auf<br />
die Bedürfnisse der älteren<br />
Mitbürger hat sich die Sparkasse<br />
Pforzheim Calw schon<br />
lange auf die Fahnen geschrieben.<br />
Folgerichtig wurden<br />
bereits vor Jahrzehnten<br />
die ersten Senioren-Beraterstellen<br />
geschaffen, die es<br />
heute längst in allen Filialdirektionen<br />
gibt. In der Übersicht<br />
auf dieser Seite finden<br />
Sie schnell den für Sie<br />
zuständigen Berater. Meist<br />
wird er aber seit langem Ihr<br />
vertrauter Ansprechpartner<br />
in allen Geldangelegenheiten<br />
sein.<br />
Nähe zu den Kunden gehört<br />
anerkanntermaßen zu den<br />
Die Seniorenberater der Sparkasse im Landkreis Calw:<br />
Altensteig Rita Gleiser Tel. 07453 9321-7122<br />
Althengstett Klaus Erlenmaier Tel. 07051 9321-8021<br />
Bad Herrenalb Ralph Gröner Tel. 07083 9321-7420<br />
Bad Liebenzell Thomas Becker Tel. 07052 9321-7213<br />
Bad Wildbad Renate Bott Tel. 07081 9321-7821<br />
Calw Frank Stemmler Tel. 07051 9321-7021<br />
Haiterbach Blazenka Jelic Tel. 07456 9321-7320<br />
Nagold Edgar Schwarz Tel. 07452 9321-7531<br />
Neubulach Jörg Siemon Tel. 07055 9321-7651<br />
Schömberg Winfried Kusterer Tel. 07084 9321-7720<br />
Wildberg Anneliese Jesinger Tel. 07054 9321-7933<br />
Stärken der Sparkasse Pforzheim<br />
Calw; Freundlichkeit<br />
und Kompetenz sind<br />
ebenfalls selbstverständlich.<br />
Deshalb wird auf die<br />
Bedürfnisse unterschiedlicher<br />
Kundengruppen wie<br />
eben auch der Senioren<br />
bestmöglich eingegangen –<br />
von Versicherungsfragen<br />
bis zur Nachlassabwicklung.<br />
Dies wird nicht nur bei der<br />
baulichen Gestaltung der<br />
Geschäftsstellen sichtbar,<br />
sondern ist auch bei der persönlichen<br />
Betreuung durch<br />
die Fachberater zu erleben.<br />
Und selbstredend beim Produktangebot,<br />
das auf jede<br />
<strong>Alter</strong>sgruppe optimal zugeschnittenen<br />
ist.<br />
In der nebenstehenden<br />
Übersicht finden Sie eine<br />
Auflistung der Seniorenberater/innen<br />
im Landkreis<br />
Calw mit der zugehörigen<br />
Filialdirektion. Bei Fragen<br />
wird Ihnen natürlich auch<br />
in allen übrigen Geschäftsstellen<br />
der Sparkasse geholfen<br />
und es werden bei<br />
Bedarf Termine mit dem<br />
Seniorenberater vor Ort<br />
vereinbart.
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong> Seite 7<br />
Die Energiebilanz beachten<br />
Eigenheim gilt als beste Vermögensanlage<br />
In Sachen <strong>Alter</strong>svorsorge setzen<br />
immer mehr Deutsche<br />
bekanntlich auf die eigenen<br />
vier Wände. Und angesichts<br />
der Finanzkrise ist die Immobilie<br />
als Geldanlage gefragt<br />
wie lange nicht. Viele<br />
lassen dabei jedoch die Energiebilanz<br />
außeracht. Für<br />
Wertermittlung und Werterhalt<br />
spielt sie jedoch eine<br />
immer wichtigere Rolle.<br />
Im aktuellen „Vermögensbarometer<br />
2012“ schätzen<br />
48 Prozent der Verbraucher<br />
in Baden-Württemberg das<br />
Eigenheim als wichtigste<br />
Vermögensanlage ein. Die<br />
vom Wirtschafts- und Finanzforschungsinstitut<br />
Icon<br />
durchgeführte Erhebung<br />
sieht auch die für Vermietungszwecke<br />
angeschaffte<br />
Immobilie im Aufwind. 22<br />
Prozent der Befragten im<br />
Ländle vertrauen dieser Anlageform.<br />
Eine der ersten Fragen von<br />
Immobilienkunden ist heute<br />
die nach den Heizkosten.<br />
Dieser Wert gilt inzwischen<br />
als ebenso wichtig wie Lage<br />
und Ausstattung, haben die<br />
Sparkassenberater beobachtet.<br />
Deshalb ihr dringender<br />
Rat: wenn nötige Renovierungen<br />
anstehen unbedingt<br />
auch die energetische Modernisierungberücksichtigen.<br />
Seit drei Jahren schon ist<br />
der Einsatz von erneuerbaren<br />
Energien bei der Heizungsrenovierung<br />
in Baden-<br />
Württemberg gesetzlich<br />
vorgeschrieben. Mindestens<br />
zehn Prozent muss ihr Anteil<br />
betragen. In Frage kommen<br />
eine Thermosolaranla-<br />
ge mit Flächenkollektoren,<br />
eine Holz- oder Holzpelletheizung,<br />
eine Wärmepumpe,<br />
die Nutzung von Bioöl<br />
oder Biogas. Allerdings erlaubt<br />
die Vorschrift als <strong>Alter</strong>native<br />
auch eine besonders<br />
gute Wärmedämmung,<br />
wenn entsprechende Energieeinsparungen<br />
die Folge<br />
sind. Bei der Kostenermittlung<br />
gilt es dies unbedingt<br />
zu berückichtigen.<br />
Energetisch sinnvolle Modernisierungen<br />
zahlen sich<br />
jedoch langfristig sowohl<br />
bei den Heizkosten als auch<br />
Die neuen „Fünfer“ kommen<br />
Ab Mai wird die zweite Euro-Banknotenserie eingeführt<br />
Ab Mai gibt’s Geld: dann<br />
nämlich wird – beginnend<br />
mit dem Fünf-Euro-Schein-<br />
die zweite Euro-Banknotenserie<br />
eingeführt. Sie wird<br />
„Europa-Serie“ genannt, da<br />
die Scheine im Wasserzeichen<br />
und im Hologramm<br />
ein Porträt von Europa darstellen.<br />
Europa ist eine Gestalt<br />
aus der griechischen<br />
Mythologie und Namensgeberin<br />
unseres Kontinents.<br />
Die neuen Geldscheine<br />
werden in den kommenden<br />
Jahren schrittweise in<br />
Umlauf gebracht und an-<br />
fangs parallel zueinander<br />
als Zahlungsmittel genutzt,<br />
bevor die alten endgültig<br />
eingezogen werden.<br />
Quelle: © Europäische Zentralbank<br />
beim eventuellen Verkauf<br />
aus. Garantiert steigende<br />
Energiepreise sorgen dafür,<br />
dass sich eine moderne Heizung<br />
oft schon nach weniger<br />
als zehn Jahren bezahlt<br />
macht. Häufig bereits nach<br />
rund 15 Jahren zahlen sich<br />
auch die Kosten für aufwändige<br />
Dach- und Fassadendämmungen<br />
aus.<br />
Noch schneller amortisieren<br />
können sich energiesparende<br />
Maßnahmen, wenn<br />
alle verfügbaren Fördertöpfe<br />
genutzt werden und die Finanzierung<br />
auf persönliche<br />
Möglichkeiten abgestimmt<br />
ist.<br />
Hier kommen nun die Spezialisten<br />
der Sparkasse<br />
Pforzheim Calw mit ihren<br />
Verbundpartnern LBS und<br />
SV ins Spiel. Denn sie kennen<br />
sich mit maßgeschneiderten<br />
Finanzierungen und<br />
Versicherungen ebenso<br />
bestens aus wie bei öffentlichen<br />
Fördermitteln. Wer<br />
also modernisieren muss<br />
oder möchte, sollte jetzt die<br />
sehr niedrigen Zinssätze<br />
nutzen.<br />
Ihren Wert behalten die<br />
Banknoten der ersten Serie<br />
aber für immer und können<br />
daher jederzeit bei den nationalen<br />
Zentralbanken des<br />
Eurosystems umgetauscht<br />
werden.<br />
Die Europa-Serie zeichnet<br />
sich durch deutlich verbesserte<br />
Sicherheitsmerkmale<br />
aus. Die Hauptfarben und<br />
das Leitmotiv „Zeitalter und<br />
Stile“ sowie die Stückelung<br />
wurden aber beibehalten.<br />
Eingeführt werden die neuen<br />
Scheine in aufsteigender<br />
Reihenfolge.
Seite 8 ALTER <strong>aktiv</strong><br />
1/<strong>2013</strong><br />
Armut hat auch seelische Folgen<br />
Dr. Günter Banzhaf vom Diakonischen Werk Württemberg über den Umgang mit Armut im <strong>Alter</strong><br />
Armut im <strong>Alter</strong> hat viele<br />
Facetten. Bei der Delegiertenversammlung<br />
des Kompetenznetzwerks<br />
der evangelischen Landeskirche<br />
in Württemberg<br />
für Bildung und Teilhabe<br />
von Seniorinnen<br />
und Senioren kamen diese<br />
zur Sprache.<br />
Armut hat viele Gesichter<br />
Armut ist nicht nur<br />
Einkommensarmut.<br />
Armut hat auch im <strong>Alter</strong><br />
verschiedene Dimensionen:<br />
Materielle, psychische,<br />
soziale. Armut bedeutet<br />
nicht nur mit wenig Geld<br />
auskommen zu müssen, sondern<br />
häufig auch seelische<br />
Belastungen mit gravierenden<br />
gesundheitlichen Folgen.<br />
Armut macht krank.<br />
Armut bedeutet aber vor allem<br />
nicht mehr teilhaben zu<br />
können. Arme Menschen<br />
schämen sich ihrer Armut,<br />
versuchen sie zu verbergen,<br />
ziehen sich zurück. Armut<br />
hat Ausgrenzung zur Folge.<br />
Als Lebensgefühl stellt sich<br />
ein: »Ich gehöre nicht mehr<br />
dazu.«<br />
Viele Menschen im <strong>Alter</strong><br />
sind auch schlichtweg allein<br />
und auf sich selbst gestellt.<br />
Die familiären Netze sind<br />
brüchig geworden. Soziale<br />
Armut wird zunehmend<br />
eine Herausforderung.<br />
Wenn das Netzwerk »Armut<br />
im <strong>Alter</strong>« zum Thema<br />
macht, dann gilt es Armut<br />
ganzheitlich wahrzunehmen<br />
in ihren verschiedenen<br />
Dimensionen: Materiell,<br />
seelisch, sozial.<br />
Teilhabe ermöglichen, kostengünstige<br />
Angebote für alle,<br />
nicht nur für Arme<br />
Spezielle Angebote nur für<br />
Arme sind in der Gefahr zu<br />
stigmatisieren. Deshalb ist<br />
es besser, kostengünstige<br />
Angebote für alle Menschen<br />
im <strong>Alter</strong> zu entwickeln. Mittagstische,<br />
Vesperkirchen,<br />
Freizeitangebote, Diakonieläden,<br />
Seniorenbusse. In<br />
Heimerdingen findet ein<br />
Mittagstisch der Evangelischen<br />
Kirchengemeinde im<br />
Gasthaus am Ort statt. In<br />
Kupferzell fährt ein Seniorenmobil<br />
alte Menschen<br />
zum Einkaufen oder zum<br />
Arzt für einen geringen Mitgliedsbeitrag.<br />
Teilhabe ermöglichen, nachbarschaftliche<br />
Netzwerke<br />
aufbauen<br />
Der Autor Klaus Dörner hat<br />
schon vor Jahren darauf hingewiesen,<br />
dass dem dritten<br />
Sozialraum der Nachbarschaft<br />
eine immer größere<br />
Bedeutung zukommt. Alte<br />
Menschen wollen solange es<br />
geht in ihren vier Wänden<br />
und ihrer vertrauten Umgebung<br />
bleiben. Deshalb sein<br />
Buchtitel »Leben und sterben<br />
wo ich hingehöre«.<br />
Dazu braucht es neue nachbarschaftliche<br />
Netzwerke,<br />
braucht es Menschen, die<br />
freie Zeit auch als soziale<br />
Zeit verstehen, nach dem<br />
Motto »Jeder Mensch<br />
braucht eine Tagesdosis an<br />
Bedeutung für andere«, wie<br />
es Dörner formuliert.<br />
Ein schönes Beispiel ist hier<br />
die Gemeinde Untermünkheim.<br />
Sie hat aus einem<br />
mehr oder weniger leblosen<br />
Krankenpflegeverein 2005<br />
einen <strong>aktiv</strong>en »Verein für<br />
Diakonie und Seelsorge« gegründet,<br />
Ehrenamtliche gewonnen<br />
und qualifiziert, die<br />
seelsorgerische Besuche bei<br />
alten und pflegebedürftigen<br />
Gemeindegliedern übernehmen,<br />
pflegende Angehörige<br />
entlasten, bei begründetem<br />
Bedarf Alltagsbesorgungen<br />
und Fahrdienste für Ältere<br />
übernehmen und einen wöchentlichen<br />
»Mittagstisch<br />
für Jung und Alt« betreiben.<br />
Die Anfragen aus der Gemeinde<br />
nehmen zu, rund 30<br />
Spezielle<br />
Angebote für<br />
Arme sollen<br />
nicht<br />
stigmatisieren.<br />
Ehrenamtliche wurden gefunden,<br />
werden begleitet<br />
und fortgebildet – und 120<br />
neue Mitglieder konnten für<br />
den Verein gewonnen werden,<br />
ein neues »Wir-Gefühl«<br />
ist entstanden. Menschen<br />
am Rande haben wieder das<br />
Gefühl dazuzugehören.<br />
Ein anderes interessantes<br />
Beispiel ist der Verein »Aktives<br />
Helfen e.V.« in Erkenbrechtsweiler.<br />
Alltagsunterstützende<br />
Dienstleistungen wie Fahrdienste,<br />
Besorgungen,<br />
Schnee schippen und mehr<br />
werden für ältere Menschen<br />
auf Stundenlohn-Basis angeboten.<br />
Auch ein Mittagstisch<br />
in der Grundschule für Jung<br />
und Alt gehört zum Angebot.Generationenübergreifende<br />
Angebote sind besonders<br />
lohnend.<br />
<strong>Alter</strong>sarmut zum Thema machen,<br />
aber wie?<br />
Dafür muss möglichst die ältere<br />
und jüngere Generation<br />
gemeinsam angesprochen<br />
werden. Verbündete gesucht,<br />
bei Veranstaltungen<br />
mit anderen Organisationen<br />
und Initiativen kooperiert<br />
werden.<br />
Wenn als Zielsetzung die<br />
Bewusstseinsbildung und<br />
die politische Einflussnahme<br />
gewünscht ist, dann<br />
müssen <strong>Alter</strong>sarmut und das<br />
Verhältnis der Generationen<br />
direkt zum Thema gemacht<br />
werden. Durch Podien im<br />
Bundestagswahlkampf, mit<br />
Schreiben an Kandidaten/<br />
innen, Stellungnahme zu<br />
»Die Vorsorgelüge«, die Generationengerechtigkeit(ungleiche<br />
Verteilung innerhalb<br />
der Generationen ist das<br />
Problem, nicht zwischen<br />
den Generationen) soll thematisiert<br />
werden und die<br />
Frage nach dem Generationenkrieg<br />
oder Generationenpakt.<br />
Außerdem der<br />
vierte Reichtums- und Armutsbericht<br />
der Bundesregierung.<br />
Wenn die Zielsetzung jedoch<br />
die Situation alter<br />
Menschen ist, dann ist es<br />
wichtig, Verständnis zu wecken,<br />
gegebenenfalls gemeindediakonischeAngebote<br />
zu entwickeln und dann<br />
das Thema breiter zu fassen<br />
oder indirekt in den Blick zu<br />
nehmen beispielsweise bei<br />
Gottesdienst/Bibelgesprächen<br />
zum 4. Gebot, zu Generationensolidarität<br />
damals<br />
und heute, Erzähl-Café, Demografischer<br />
Wandel (Wir<br />
werden älter, bunter, weniger),<br />
Chancen und Herausforderungen<br />
der Gesellschaft<br />
des langen Lebens<br />
und dazu, wie wir in Zukunft<br />
leben werden: Neue<br />
Formen des Miteinanders<br />
(Opaschowski).<br />
Dr. Günter Banzhaf, Diakonisches<br />
Werk Württemberg<br />
(Der Verfasser ist Abteilungsleiter<br />
der Diakonie<br />
Württemberg, Bereich Landkreis-<br />
und Kirchenbezirksdiakonie,<br />
Existenzsicherung<br />
und Migration)
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong><br />
Seite 9<br />
Anregender Erfahrungsaustausch<br />
Mehr als 30 Jugendliche haben in Stammheim einen Besuchsdienst im »Friedensheim« eingerichtet<br />
Von Andreas Schütz<br />
Calw-Stammheim. Der<br />
Jugendkreis der evangelisch<br />
methodistischen Kirche<br />
Stammheim hat ein<br />
außergewöhnliches Projekt<br />
gestartet. Vor einigen<br />
Monaten wurde ein<br />
Besuchsdienst in der<br />
Stammheimer Alten- und<br />
Pflegeeinrichtung »Friedensheim«<br />
eingerichtet.<br />
Über 30 Jugendliche<br />
beteiligen sich an<br />
dieser Aktion. So<br />
besuchen die 14- bis<br />
19-jährigen Jugendlichen in<br />
verschiedenen Kleingruppen<br />
die soziale Einrichtung,<br />
um dort mitzuhelfen oder<br />
einfach für die Bewohner da<br />
zu sein. Sie spielen, reden<br />
oder basteln mit den Bewohnern<br />
und sind durch ihr junges<br />
dynamisches <strong>Alter</strong> eine<br />
gern gesehene Abwechslung<br />
für die Mitarbeiter und Bewohner.<br />
So wollen die Jugendlichen<br />
selbst lernen, für andere da<br />
zu sein und die Anliegen der<br />
alten und oft kranken Menschen<br />
zu verstehen. Ganz<br />
nebenbei bekommen sie so<br />
auch den reichen Erfahrungsaustausch<br />
der älteren<br />
Generation mit.<br />
Ob beim Mühlespiel oder<br />
bei Mithilfe in der Betreuung,<br />
für beide Gruppen ist<br />
dies eine interessante und<br />
nicht alltägliche Erfahrung.<br />
Darüber hinaus wollen die<br />
Jugendlichen kranke Menschen<br />
in der Gemeinde besuchen<br />
und damit einen diakonischen<br />
Dienst an den<br />
Stammheimer Bürgern leisten.<br />
Beim Mühlespiel im Friedensheim<br />
hatten die Jugendlichen<br />
allerdings allerhand<br />
Fabian Schütz und Bewohner Fritz Röcker<br />
zu tun und staunten nicht<br />
schlecht über die Strategie<br />
und Erfahrung der mitspielenden<br />
Heimbewohner.<br />
Ganz ungezwungen lernten<br />
sie dabei noch Kniffe und<br />
Tricks bei diesem beliebten<br />
Gesellschaftsspiel. Ganz bewusst<br />
wollen die Jugendlichen<br />
so ein Zeichen setzen<br />
und sich für die Gesellschaft<br />
einsetzen. In einer Zeit, in<br />
der Kommunikation gerade<br />
unter jungen Menschen oft<br />
nur über moderne Medien<br />
geht, ist dieses Engagement<br />
vorbildlich. Die Jugendlichen<br />
lernen dabei viel fürs<br />
Leben und empfinden den<br />
Einsatz im Stammheimer<br />
Friedensheim nicht als Last,<br />
sondern als große Bereicherung.<br />
Der Jugendkreis der<br />
evangelisch methodistischen<br />
Kirche hat bis zu 40<br />
Besucher und beteiligt sich<br />
auch sonst <strong>aktiv</strong> am Leben<br />
der örtlichen Gemeinde.<br />
Kein Rundfunkbeitrag<br />
ab <strong>2013</strong> für Bewohner in Pflegeheimen<br />
Nach vielfachen Protesten<br />
haben sich die Intendanten<br />
von ARD, ZDF und Deutschlandradio<br />
Ende 2012 kurzfristig<br />
darauf verständigt,<br />
dass Pflegeheimbewohner<br />
nun doch nicht ab 1. Januar<br />
<strong>2013</strong> den Rundfunkbeitrag<br />
bezahlen müssen. Pflegeheime<br />
sollen vorerst als Gemeinschaftsunterkünftegelten,<br />
bis der Gesetzgeber die<br />
Regelung nachbessert. Beitragspflichtig<br />
sind dann die<br />
Heime, nicht die einzelnen<br />
Bewohner.<br />
Nach dem 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag,<br />
mit<br />
dem ab Januar der neue, geräteunabhängigeRundfunkbeitrag<br />
wirksam geworden<br />
ist, wären auch Bewohnerinnen<br />
und Bewohner von Pflegeheimen<br />
beitragspflichtig<br />
geworden, wenn sie sogenannte<br />
»Selbstzahler« im<br />
Heim sind.<br />
Ein Zimmer im Heim wäre<br />
wie eine Wohnung veranlagt<br />
worden und je Zimmer<br />
wäre ein Rundfunkbeitrag<br />
fällig geworden. Das hätte<br />
die absurde Folge gehabt,<br />
dass auch an Demenz erkrankte<br />
Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in der Einrichtung<br />
den Beitrag hätten<br />
zahlen müssen. Dies hätte<br />
auch für Mehrbettzimmer<br />
und unabhängig davon gegolten,<br />
ob überhaupt Empfangsgeräte<br />
im Zimmer vorhanden<br />
oder die Bewohner<br />
aufgrund ihres Gesundheitszustandes<br />
gar nicht in der<br />
Lage sind, Rundfunk- und<br />
Fernsehangebote wahrzunehmen.
Seite 10 ALTER <strong>aktiv</strong><br />
1/<strong>2013</strong><br />
Ein Projekt, bei dem alle gewinnen<br />
Leseomas und Leseopas beim Stadtseniorenrat Nagold – ein ewig junges Thema<br />
Von Ursula Schaller<br />
Nagold. Seit 2005 existiert<br />
dieses Projekt des<br />
Stadtseniorenrats und ist<br />
heute so aktuell wie damals.<br />
Die Zahl der beteiligten<br />
Kindergärten hat<br />
sich seither sogar auf<br />
sechs erhöht.<br />
Dabei ist es nicht<br />
leicht, über so lange<br />
Zeit immer engagierteVorleserinnen<br />
und Vorleser zu finden<br />
und diese zu behalten, denn<br />
auch sie werden älter.<br />
Auch in den Kindergärten<br />
hat sich in der Zwischenzeit<br />
vieles verändert. Die <strong>Alter</strong>sstrukturen<br />
bei den Kindern<br />
sind anders, es gibt jetzt viele<br />
Kleinkindgruppen, denen<br />
nicht vorgelesen wird,<br />
Sprachkurse werden zusätzlich<br />
angeboten, und überhaupt<br />
wird frühkindliche<br />
Bildung großgeschrieben.<br />
Doch inmitten all dieser<br />
Neuerungen hat sich die ehrenamtliche<br />
Idee, Omas und<br />
Opas zum Vorlesen bei den<br />
Engagiert und mit dem Herzen bei der Sache:<br />
Die Vorleseomas und -opas aus Nagold.<br />
Ursula Schaller, Vorsitzende des Stadtseniorenrates Nagold, liest den gespannt lauschenden<br />
Kindergartenkindern vor.<br />
Kindern zu gewinnen, behauptet,<br />
und sie werden<br />
nach wie vor sehnsüchtig erwartet,<br />
wenn sie am Tag X<br />
an der Kindergartentür er-<br />
scheinen …<br />
Aber auch die Leseomas und<br />
-opas gewinnen, nicht nur<br />
durch das Gefühl, gebraucht<br />
zu werden, sondern auch<br />
durch die Zuneigung der<br />
Kinder, die sie in der Stadt<br />
oft schon von Weitem begrüßen.<br />
Es ist deshalb auch nicht verwunderlich,<br />
dass von allen<br />
Ehrenämtern, die über den<br />
Stadtseniorenrat oder die<br />
Freiwilligenagentur angeboten<br />
werden, diese Aufgabe<br />
an oberster Stelle steht und<br />
vor allem dann, wenn keine<br />
Enkel da oder diese weit<br />
weg sind, und hier die Begegnung<br />
mit den Kleinen<br />
Freude und Befriedigung<br />
vermittelt.<br />
Eine ganz besondere Variante<br />
dieser Vorlese<strong>aktiv</strong>ität ist,<br />
dass eine Frau bei der Behindertengruppe<br />
der Gemeinnützigen<br />
Werk- und Wohnstätten<br />
(GWW) vorliest. Si-<br />
cher ist es nicht jedem gegeben,<br />
diese Brücke zu<br />
Menschen zu schlagen, die<br />
ihre Zuneigung ja ganz anders<br />
ausdrücken, meist mit<br />
direktem körperlichen Kontakt,<br />
aber wenn sie berichtet,<br />
wie groß die Freude ist,<br />
die sie auslösen kann, weiß<br />
man, dass es sich lohnt.<br />
Einmal im Jahr treffen sich<br />
alle Leseomas und -opas<br />
zum Gedankenaustausch<br />
und um neue Mitglieder<br />
kennenzulernen.<br />
Dabei kommt manches lustige<br />
Erlebnis mit den Kindern<br />
zur Sprache, aber auch manche<br />
Frage, wie die beim Vorlesen<br />
notwendige Aufmerksamkeit<br />
erreicht werden<br />
kann, denn das ist bei den<br />
heutigen Kindern nicht immer<br />
ganz einfach.<br />
Alle betonen jedoch übereinstimmend,<br />
dass sie diese<br />
Aufgabe nicht missen möchten.
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong><br />
Seite 11<br />
Viel erreicht und noch einiges vor<br />
Das Seniorennetzwerk in Simmersfeld gibt es seit 2011 / Neuer Kalender<br />
Simmersfeld. Im Sommer<br />
2011 wurde das Seniorennetzwerk<br />
Simmersfeld<br />
gegründet, ein erstes<br />
Treffen fand im örtlichen<br />
Rathaus statt.<br />
Eingeladen waren all<br />
diejenigen, die mit<br />
dem Thema Senioren<br />
beschäftigt sind, also<br />
beispielsweise der Arbeitskreis<br />
Seniorenbegegnung,<br />
die Diakoniestation Altensteig,<br />
Vertreter der Kirchen,<br />
Arzt, VDK, Schule, an der<br />
Seniorenarbeit Interessierte<br />
und mehr. Das erste Treffen<br />
erfolgte auf Initiative des<br />
Kreisseniorenrats Calw. Dessen<br />
Vorsitzender Hansjörg<br />
Hummel nahm regelmäßig<br />
an den Sitzungen teil und<br />
begleitete das Projekt. Die<br />
Federführung liegt bei der<br />
Gemeindeverwaltung Simmersfeld,<br />
somit bei Bürgermeister<br />
Jochen Stoll.<br />
Die Teilnehmer des ersten<br />
Treffens waren sich darüber<br />
einig, dass es sinnvoll ist, ein<br />
Seniorennetzwerk in Simmersfeld<br />
einzurichten. Es ist<br />
den Akteuren auch sehr<br />
wichtig, dass das Seniorennetzwerk<br />
keine Konkurrenz<br />
zu bereits bestehenden Einrichtungen<br />
sein darf, sondern<br />
es soll die vorhandenen<br />
Angebote ergänzen.<br />
Oberstes Ziel des Seniorennetzwerkes<br />
ist es, es den Seniorinnen<br />
und Senioren in<br />
Simmersfeld zu ermöglichen,<br />
so lange wie möglich<br />
in der eigenen Wohnung<br />
bleiben zu können. Es fand<br />
bereits eine Anzahl an Treffen<br />
statt. Auch war man sich<br />
gleich zu Anfang darüber einig,<br />
dass man in einer Besuchsrunde<br />
abklären könnte,<br />
wo genau bei den älteren<br />
Bürgerinnen und Bürgern<br />
der Schuh drückt und welche<br />
Dienste und Angebote<br />
am dringendsten benötigt<br />
Ein Teil der<br />
Mitarbeiter beim<br />
Seniorennetzwerk<br />
Simmersfeld:<br />
Jochen Stoll, Ilse<br />
Hiller, Renate<br />
Seitz, Dorothea<br />
Ehnis, Marianne<br />
Herter-Lutz, Dr.<br />
Robert Hector,<br />
Karin Ohngemach<br />
und Margarete<br />
Müller (v.l.)<br />
werden. Es wurde ein Seminar<br />
organisiert, bei dem verschiedene<br />
Techniken und<br />
Grundlagen eines Besuchsdienstes<br />
behandelt wurden<br />
(<strong>aktiv</strong>es Zuhören, Aspekte<br />
der Kommunikation). Das<br />
Thema des Seminars lautete<br />
»Mit Freude Besuche machen«.<br />
Das Seniorennetzwerk<br />
hat gemeinsam eine<br />
Broschüre erarbeitet (»Älter<br />
werden in der Gemeinde<br />
Simmersfeld«). In dieser<br />
sind alle Angebote zusammengefasst,<br />
die es in Simmersfeld<br />
für ältere Men-<br />
schen gibt. Auch sind die<br />
verschiedenen Ansprechpartner<br />
aufgeführt, um eine<br />
Kontaktaufnahme für Interessierte<br />
zu ermöglichen. Im<br />
Moment haben die Mitglieder<br />
des Seniorennetzwerks<br />
mit dem Besuchsdienst begonnen.<br />
In diesem Bereich<br />
werden nun also die ersten<br />
Praxiserfahrungen gesammelt.<br />
Eine weitere, neue Aktion<br />
ist das sogenannte Seniorencafé,<br />
das einmal im<br />
Monat abwechselnd in der<br />
örtlichen Gastronomie abgehalten<br />
wird. Jeder, der Inte-<br />
resse hat und möchte, kann<br />
hier teilnehmen. Um eine<br />
vorherige Anmeldung wird<br />
gebeten. Das Seniorencafé<br />
gibt es seit Mai 2012 und<br />
wird gut angenommen. Erstmals<br />
wurde nun für das Jahr<br />
<strong>2013</strong> ein Kalender erstellt, in<br />
dem alle Termine der Diakoniestation<br />
Altensteig, des SeniorenarbeitskreisesSimmersfeld<br />
und des Seniorennetzwerks<br />
zusammengefasst<br />
sind. Seit <strong>2013</strong> ist die Gemeinde<br />
Simmersfeld Mitglied<br />
im Kreisseniorenrat<br />
Calw.
Seite 12 ALTER <strong>aktiv</strong> 1/<strong>2013</strong><br />
Der »Ortsseniorenrat Egenhausen<br />
– Jung hilft Alt, Alt<br />
hilft Jung«, wurde am 01.<br />
Oktober 2012 als zehnter<br />
Ortsseniorenrat des Landkreises<br />
Calw gegründet.<br />
Kaum einer hätte gedacht,<br />
dass der inspirierende Informationsabend<br />
mit dem<br />
Kreisseniorenratsvorsitzenden<br />
Hansjörg Hummel so<br />
schnell solche Kreise ziehen<br />
wird.<br />
Eine Reihe interessierter Besucher<br />
ließ sich von der Idee<br />
zur Gründung eines eigenen<br />
Ortsseniorenrates in Egenhausen<br />
begeistern. Nach<br />
dem Vorstoß einer kleinen<br />
Gruppe lud die Gemeindeverwaltung<br />
unter Federführung<br />
von Bürgermeister<br />
Frank Buob zu einer Gründungsversammlung<br />
am 1.<br />
Oktober 2012 in den neugestalteten<br />
Proberaum der Silberdistelhalle<br />
ein. Und dabei<br />
kam eine ganze Reihe in-<br />
Anleger-Messe S-Invest<br />
Samstag, 27. April <strong>2013</strong><br />
Damit Ihre Geldanlage neue Früchte trägt.<br />
im Sparkassenhaus, Poststraße 3, Pforzheim<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter Telefon 07231 99-3338<br />
Jung hilft Alt, Alt hilft Jung<br />
Der Ortsseniorenrat Egenhausen wurde vor fünf Monaten gegründet und hat bereits 32 Mitglieder<br />
teressierter Bürgerinnen<br />
und Bürger zusammen. So<br />
konnte an diesem Abend in<br />
Egenhausen ein Ortsseniorenrat<br />
mit 24 Mitgliedern gegründet<br />
werden.<br />
Gewählt wurde als Vorsitzender<br />
Alfred Reinecker, die<br />
beiden Stellvertreterinnen<br />
sindGisela Gänssle und Jutta<br />
Günther. Kassier ist nun<br />
Hans Bauer, Schriftführerin<br />
Elfriede Roller-Kalmbach.<br />
Außerdem wurden sechs<br />
Beisitzer gewählt.<br />
Die Vereinsgründung wurde<br />
mit einer auf die örtlichen<br />
Gegebenheiten modifizierten<br />
Satzung in die Wege geleitet.<br />
Als neu gegründeter<br />
Verein will der Ortsseniorenrat<br />
seine Beziehungen<br />
nach Möglichkeit zum Wohle<br />
der Bürgerschaft einsetzen.<br />
Inzwischen umfasst der Rat<br />
32 Mitglieder. Dem ersten<br />
Auftrag zur Befestigung der<br />
Aktuelle Informationen, Fachvorträge und Workshops<br />
Gerade bewegte Zeiten wie diese erfordern veränderte Perspektiven und<br />
innovative Strategien. Hochkarätiges dazu bietet unsere Anleger-Messe<br />
S-Invest. Zahlreiche Messestände, Vorträge und Workshops vermitteln<br />
wertvolle Informationen zu aktuellen Themen.<br />
Der Eintritt zur Messe, der Besuch der Vorträge und Workshops sowie der<br />
Bustransfer sind kostenlos.<br />
Der Vorstand des Ortsseniorenrates Egenhausen mit seinen Beisitzern und<br />
den Gründungsmitgliedern: Viel vor in den kommenden Monaten.<br />
Friedhofshauptwege und<br />
des Fußweges zum Sportplatz<br />
wurde von der Gemeindeverwaltungzugestimmt.<br />
Ein Flyer über die<br />
Tätigkeiten und Vorhaben<br />
steht kurz vor der Fertigstellung.<br />
Er soll in alle Haushalte<br />
verteilt werden.<br />
Weiter sind vierteljährliche<br />
Informationsveranstaltun-<br />
gen über Belange des täglichen<br />
Lebens geplant. Die<br />
erste Veranstaltung fand Anfang<br />
Dezember mit dem örtlichen<br />
Leiter der Physiotherapiepraxis,<br />
Matthias Grötzinger,<br />
statt. Er zeigte an vielen<br />
Beispielen auf, wie<br />
wichtig Bewegung in jedem<br />
Lebensalter für das Wohlbefinden<br />
eines Menschen ist.
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong><br />
Seite 13<br />
KSR-Vorsitzender Hansjörg Hummel bei seinen Ausführungen zur Arbeit des Kreisseniorenrats, Norbert Weiser (Leiter des Dezernats für Jugend, Soziales<br />
und Schulen) und Landrat Helmut Riegger in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses des Kreistags (von links). Foto: Bechtle<br />
Noch viele weiße Flecken<br />
Kreisseniorenrat bei der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses des Landkreises Calw<br />
Von Götz Bechtle<br />
Kreis Calw. In der letzten<br />
Sitzung des Kultur- und<br />
Sozialausschusses (KSA)<br />
des Landkreises Calw in<br />
der Georg-Haldenwang-<br />
Schule in Bad Teinach-Zavelstein<br />
standen vor allem<br />
schulische Themen<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Aber auch ein Bericht des<br />
Kreisseniorenrates Calw<br />
war gefragt, weshalb der<br />
Vorsitzende Hansjörg<br />
Hummel dessen Aktivitäten<br />
und die der örtlichen<br />
Seniorenräte und Gruppierungen<br />
innerhalb des<br />
Landkreises Calw vorstellte.<br />
Der Kreisseniorenrat<br />
(KSR) hat im vergangenen<br />
Jahr sein<br />
Leitbild erstellt mit<br />
den Themen: Wer wir sind!<br />
Was wir wollen! Was geplant<br />
ist! Wichtig ist die Umsetzung<br />
von örtlichen Initiativen,<br />
wobei der KSR gerne<br />
als Ansprechpartner mitwirkt.<br />
Immerhin hat sich in<br />
den vergangenen sechs Jahren<br />
die Zahl der Stadt- und<br />
Ortseniorenräte auf inzwischen<br />
zehn verdoppelt. Dies<br />
bedeutet aber auch, dass<br />
noch nicht einmal die Hälfte<br />
der Städte und Gemeinden<br />
des Landkreises über einen<br />
Seniorenrat verfügt, somit<br />
das angestrebte Netzwerk<br />
noch viele »weiße Flecken«<br />
aufweist. Auch die überregionale<br />
Vernetzung mit Organisationen<br />
wie »Lebensqualität<br />
durch Nähe« oder<br />
»Menschen helfen Menschen«<br />
fehlt noch. Die Gewinnung<br />
von ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern ist zudem<br />
eine große Herausforderung<br />
für die Zukunft.<br />
Die ambulante Versorgung<br />
älterer Menschen im eigenen<br />
häuslichen Bereich wird<br />
in den kommenden Jahr-<br />
zehnten zunehmen; auch<br />
aus Kostengründen wird<br />
»ambulant vor stationär« immer<br />
wichtiger sein, wozu natürlich<br />
der Bedarf an ehrenamtlichen<br />
Kräften ständig<br />
steigt.<br />
Neue und bewährte Wohnmodelle<br />
für ältere Menschen<br />
sind Schwerpunkte des diesjährigen<br />
Programms des<br />
KSR, wobei dieses Thema<br />
am 10. Juni beim Kreisseniorentag<br />
im Mittelpunkt steht.<br />
Außerdem sollen<br />
(heim-)rechtliche Fragen<br />
und Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für neue Wohnformen<br />
thematisiert werden.<br />
Auch eine Wanderausstellung<br />
zum Thema »Neue<br />
Wohnformen im <strong>Alter</strong>« ist<br />
geplant.<br />
In einigen Gemeinden ist bereits<br />
der »Seniorenfreundliche<br />
Service« für Handel,<br />
Handwerk und Gewerbe angelaufen,<br />
allerdings ist die<br />
Resonanz auf das Angebot<br />
einer Zertifizierung der Betriebe<br />
sehr unterschiedlich.<br />
Dank sagte Hummel dem<br />
Landkreis Calw für die jährliche<br />
finanzielle Unterstützung<br />
der Arbeit des KSR.<br />
Zusätzlich hat der KSR im<br />
vergangenen Jahr beschlossen,<br />
Fördermitglieder zu<br />
werben. Es wurden Städte<br />
und Gemeinden ohne örtliche<br />
Seniorenräte sowie Kirchengemeinden<br />
und Institutionen,<br />
aber auch bestimmte<br />
Einzelpersonen angeschrieben,<br />
wobei sich die Resonanz<br />
in Grenzen hielt.<br />
Den Mitgliedern des KSA<br />
lag zur Vorbereitung der Sitzung<br />
als Vorlage ein ausführlicher<br />
Bericht über die<br />
Aktivitäten des KSR vor. In<br />
der Aussprache äußerten<br />
sich Helmut Hauser (CDU),<br />
Jürgen Schrumpf (Grüne),<br />
Saskia Esken (SPD), Holger<br />
Buchelt (FWV) und Karl<br />
Braun (FDP) zufrieden über<br />
die Arbeit des Kreisseniorenrats.<br />
Bestätigt wurde dabei<br />
das Engagement der in der<br />
Seniorenarbeit Aktiven,<br />
aber auch die Probleme, genügend<br />
Ehrenamtliche zu<br />
finden.
Seite 14 ALTER <strong>aktiv</strong><br />
1/<strong>2013</strong><br />
Vom Reichtum des <strong>Alter</strong>s<br />
Gedanken über innere Zufriedenheit, die Befreiung von Sachzwängen, die nicht mit Geld zu kaufen sind<br />
Von Heinz Dauner<br />
»Reichtum« lässt an Geld<br />
und Besitz denken.<br />
Untersuchungen haben<br />
ergeben, dass mit wachsendem<br />
Reichtum auch<br />
die Sorgen zunehmen.<br />
So wird beispielsweise<br />
gefragt: Wie lege ich<br />
das Geld optimal an?<br />
Wie zahle ich möglichst<br />
wenig Steuer? Der<br />
Gründer von ALDI, Theo<br />
Albrecht, der als zweitreichster<br />
Deutscher galt, hatte<br />
so sehr Angst vor Entführung<br />
und Erpressung, dass<br />
er nur in einem gepanzerten<br />
Fahrzeug fuhr, in dem ein<br />
Telefon im Kofferraum versteckt<br />
eingebaut war. Millionäre/Milliardäre<br />
haben ihre<br />
Bodyguards. Schopenhauer,<br />
der Philosoph und kritische<br />
Beobachter des Lebens,<br />
meinte, dass der Reichtum<br />
wie Salzwasser sei: je mehr<br />
man davon trinke, desto<br />
durstiger werde man. Untersuchungen<br />
haben gezeigt,<br />
dass materiell reiche Menschen<br />
mit zunehmendem<br />
Reichtum weniger zufrieden<br />
und glücklich sind als andere.<br />
Als einst ein griechischer<br />
Philosoph auf den Markt<br />
kam, rief er aus: »Es gibt so<br />
viele Dinge, die ich nicht<br />
brauche.« Das war ein Zeichen<br />
innerer Freiheit.<br />
Zufriedenheit gilt als kleinere<br />
Schwester des Glücks. Das<br />
ist nicht wenig. Worum geht<br />
es? Friedrich Schorlemmer<br />
hat es auf den Punkt gebracht,<br />
wenn er bemerkt,<br />
dass nicht glücklich ist, wer<br />
reich ist, sondern reich ist,<br />
wer glücklich ist. Manche<br />
Senioren sprechen davon,<br />
dass es für sie mehr Dankenswertes<br />
als Beklagenswertes<br />
gibt. Wer die rechte<br />
Blickrichtung hat, ist auf<br />
dem Weg zu einem inneren<br />
Geld allein macht auf Dauer nicht glücklich.<br />
Reichtum. Dazu gehört die<br />
Wahrnehmung des Erfreulichen.<br />
Das sollte in den Vordergrund<br />
treten. Wer danken<br />
kann, ist reich, der Undankbare<br />
ist der notorisch<br />
Unzufriedene, der wirklich<br />
Arme.<br />
Der Ruhestand ist eine berufsbefreite<br />
Zeit, frei von beruflichen<br />
Sachzwängen. Es<br />
gilt, diese neu gewonnene<br />
Lebenszeit sinnvoll und<br />
konstruktiv zu gestalten.<br />
Wer seine Gaben und Fähigkeiten<br />
für andere einbringt,<br />
erlebt ein Stück Befriedigung,<br />
Erfüllung, Reichtum.<br />
Ein altbekanntes Wort<br />
heißt: »Willst Du glücklich<br />
sein im Leben, trage bei zu<br />
andrer Glück, denn die Liebe,<br />
die wir geben, kehrt ins<br />
eigene Herz zurück« und<br />
macht die Erfahrung, dass<br />
der, der Wohlwollen gibt, es<br />
auch wieder erntet. Das ist<br />
eine einfache, aber tiefe<br />
Wahrheit.<br />
Ist es einem älteren Menschen<br />
gelungen, die »Hausaufgaben«<br />
der verschiedenen<br />
Lebensaltersstufen einigermaßen<br />
zu meistern, lebt<br />
er versöhnt mit sich und andern,<br />
ist er sachlich und<br />
nicht mimosenhaft-empfindlich.<br />
Er kann verstehen und<br />
verzeihen, kann Unrecht er-<br />
tragen und das Wohlwollen<br />
auch Menschen gegenüber<br />
durchhalten, die umgekehrt<br />
ihm gegenüber so nicht eingestellt<br />
sind. Diese Form<br />
eines gelungenen Lebens,<br />
einer Lebensreife, ist ein<br />
großer Reichtum. So lebt es<br />
sich leichter. Gelungenes Leben<br />
führt auch zu Gelassenheit<br />
und Hoffnung. Reichtum<br />
in den älteren Lebensjahren<br />
gibt es nie vollständig,<br />
sondern nur in vielen<br />
Teilen. Diese zusammengefügt<br />
ergeben einen bunten<br />
Strauß. Damit wird wieder<br />
ein Stück Reichtum deutlich.<br />
»Es gibt auch erfülltes Leben<br />
trotz vieler unerfüllter Wünsche,«<br />
betonte Bonhoeffer.<br />
Es gibt Männer und Frauen,<br />
die verzichten auf Besitz,<br />
Ehe und Familie und gehen<br />
ins Kloster oder in eine<br />
christliche Bruderschaft. Sie<br />
sind einem größeren Du begegnet<br />
und wollen nun die<br />
wichtigste Beziehung im Leben,<br />
die zu Gott, in der Gemeinschaft<br />
mit andern leben.<br />
Das zeigt, dass sie<br />
einem besonderen Geschenk<br />
von Reichtum auf die<br />
Spur gekommen sind. Diese<br />
Art von Reichtum ist nicht<br />
mit Geld zu kaufen. In den<br />
Seligpreisungen der Bergpredigt<br />
hat Jesus gezeigt,<br />
wie der Weg zum Glück aussehen<br />
kann. Die Mystiker<br />
kannten das »In-Gott-ruhen.«<br />
Augustin, der in jungen<br />
Jahren in einem ausschweifenden<br />
Leben den Erfahrungen<br />
des Eros offen<br />
war, wurde plötzlich von<br />
Gott ergriffen, dem er sich<br />
nun öffnete. Mit seinem bekannten<br />
Wort brachte er das<br />
zum Ausdruck: »Unser Herz<br />
ist unruhig, bis dass es ruht<br />
in dir.« Dem göttlichen Du<br />
offen zu sein und sich anzuvertrauen,<br />
das war Bonhoeffer<br />
im Gefängnis in der Ungewissheit<br />
seines Endes zur<br />
großen Hilfe geworden. So<br />
konnte er sagen: »Von wunderbaren<br />
Mächten geborgen,<br />
erwarten wir getrost<br />
was kommen mag.« Ein Senior<br />
äußerte, dass er bei<br />
Problemen gerne das »Ehre<br />
sei dem Vater« singe. Dann<br />
kämen die Probleme wieder<br />
in die richtige Relation. Das<br />
Evangelium gibt eine Fülle<br />
von Zuspielen zur Lebensbewältigung<br />
und Lebensbereicherung,<br />
die für manche<br />
Menschen im Gotteslob enden.<br />
»Danken schützt vor<br />
Wanken, loben zieht nach<br />
oben« sind bekannte volkstümliche<br />
Worte. Wer so reden<br />
kann, weiß, worin der<br />
wahre Reichtum liegt.<br />
Termine für das<br />
kommende Jahr<br />
u20. März <strong>2013</strong> Klausurtagung<br />
(im Sportheim Ebhausen)<br />
u15. Mai <strong>2013</strong> Vorstandssitzung<br />
in Bad Liebenzell<br />
u10. Juni <strong>2013</strong> Kreisseniorentag<br />
in Calw-Hirsau<br />
u17. Juli <strong>2013</strong> KSR-Jahreshauptversammlung<br />
im<br />
Landratsamt Calw<br />
u23. Oktober <strong>2013</strong> Vorstandssitzung<br />
in Egenhausen.
1/<strong>2013</strong> ALTER <strong>aktiv</strong><br />
Seite 15<br />
Das Loch in der Mauer des Todes<br />
Holger Winterholer, Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Oberes Nagoldtal, über das Osterfest<br />
Wir alle kennen sie: die<br />
Löcher. Sei es in einem<br />
Strumpf, in der Straße, in<br />
einer Wand oder in<br />
einem Kleidungsstück.<br />
Manches entsteht auf<br />
ganz natürliche Weise<br />
und wieder anderes<br />
durch zerstörende Kräfte.<br />
Manche brauchen<br />
wir ganz dringend,<br />
sei es das<br />
Knopfloch, andere<br />
wiederum stören uns, wie<br />
der frei gewordene Zehen<br />
im Strumpf. Manche Löcher<br />
können wir stopfen und andere<br />
müssen wir einfach so<br />
hinnehmen.<br />
Noch vor wenigen Jahren<br />
hat eine große Grenze unser<br />
Heimatland geteilt und die<br />
Länder in einen West- und<br />
Ostblock aufgeteilt. Mitten<br />
durch Deutschland, ja durch<br />
ganz Europa ging eine unüberwindbare<br />
Abgrenzung.<br />
Es hatte damals den Anschein,<br />
als wäre der sogenannte<br />
»Eiserne Vorhang«<br />
für alle Ewigkeit errichtet<br />
und würde für immer Menschen<br />
voneinander trennen.<br />
Der Versuch wurde unternommen,<br />
diese Trennungslinie<br />
zu durchbrechen.<br />
Schließlich konnte in<br />
Das Leben<br />
Nimm das Leben<br />
als Geschenk still hin,<br />
gib ihm durch Handeln<br />
einen Sinn.<br />
Vielleicht darfst du<br />
am Ende sehen<br />
woher wir kommen,<br />
wohin wir gehen.<br />
Lass diese Hoffnung<br />
in dir ruh`n,<br />
das Andre wird dein<br />
Schöpfer tun!<br />
Erwin Barth<br />
Zauber<br />
des Frühlings<br />
Von Margret König<br />
Freue dich auf den<br />
Frühling nach rauen<br />
Wintertagen.<br />
Das erste Grün regt sich<br />
nach eisigem Unbehagen.<br />
Schneeglöckchen schauen<br />
zum Licht empor,<br />
Vöglein singen und<br />
zwitschern im Chor.<br />
Es liegt ein Ahnen<br />
in der Luft,<br />
ein Ahnen von Frühling<br />
und Blütenduft.<br />
Und ein Wissen<br />
tief im Herzen drin:<br />
Es ist nicht mehr weit bis<br />
zum Frühling hin.<br />
Drum öffne jetzt<br />
dein Herz ganz weit,<br />
Hoffen und Zauber bringt<br />
uns diese Jahreszeit.<br />
Ungarn ein kleines Loch in<br />
den Stacheldraht geschnitten<br />
werden. Das Bild ging<br />
damals um die Welt. Die für<br />
unüberwindbar gehaltene<br />
Grenze erhielt einen ersten<br />
aber markanten sichtbaren<br />
Spalt.<br />
Heute gibt es eine Grenze,<br />
die im wahrsten Sinne des<br />
Wortes todsicher ist und die<br />
jeden Menschen das Leben<br />
kostet. Diese Grenzschranke<br />
ist der Tod, der auf jeden<br />
von uns einmal zukommt.<br />
Er vernichtet alles, was uns<br />
lieb und wertvoll ist. Niemand<br />
kann ihm entkommen<br />
und jeder muss durch diese<br />
Absperrung hindurch, ob er<br />
will oder nicht. Was dahinter<br />
auf uns wartet, weiß niemand.<br />
»Es ist bisher noch<br />
keiner zurückgekommen!«<br />
Der Ausspruch macht deutlich,<br />
dass an dieser Absperrung<br />
und diesem dunklen<br />
Tor nur Zweifel, Unsicherheit<br />
und Ratlosigkeit herr-<br />
Holger Winterholer<br />
schen. Doch der Satz stimmt<br />
nicht ganz: Einer kam zurück<br />
und hat alles auf den<br />
Kopf gestellt! Es ist Jesus<br />
Christus. Damals für die<br />
Jünger kaum fassbar und begreifbar,<br />
denn der Tod von<br />
Jesus am Kreuz hat seine<br />
Freunde in tiefe Hoffnungslosigkeit<br />
geführt. Sie hatten<br />
quasi wirklich ihre Zeit und<br />
vor allem ihrem Hoffnung<br />
und Zuversicht auf Änderung<br />
in den Sand gesetzt<br />
und nichts mehr blieb von<br />
der Freude und des Optimismus.<br />
Doch Gott hat mit uns Menschen<br />
nicht abgeschlossen.<br />
Er hat seinen eigenen Sohn<br />
aus dem Tod herausgeführt,<br />
um zu zeigen, welche Macht<br />
seine Liebe zu uns Menschen<br />
hat. Die alte Sehnsucht,<br />
es komme ein Mensch<br />
aus dem Grab wieder, hatte<br />
sich erfüllt. Jesus Christus ist<br />
wiedergekommen aus dem<br />
Reich des Todes. Er ist aufer-<br />
standen. Dieses Ereignis ist<br />
so wichtig, dass wir uns jedes<br />
Jahr wieder neu daran<br />
erinnern dürfen und sollen.<br />
Die Geschichte Jesu zeigt<br />
nämlich: Jesus, der Mensch<br />
aus dem Grab, lebt. Seit Ostern<br />
hat die Mauer des Todes<br />
ein Loch, ist sie durchlässig<br />
geworden. Dieses Loch<br />
hat das Leben der Menschen<br />
aller Zeiten zum Guten verändert,<br />
endgültig! – Auch<br />
mein und Ihr Leben. Was<br />
Gott in seiner Macht an Jesus<br />
Christus gewirkt hat, das<br />
will er allen Menschen am<br />
Ende der Zeiten schenken:<br />
ein ewiges, grenzenloses Leben<br />
in seiner Liebe. Darauf<br />
dürfen wir vertrauen.<br />
Ein frohes und gesegnetes<br />
Osterfest und vor allem die<br />
Freude über die Auferstehung<br />
Jesu sei mit Ihnen.<br />
Ihr<br />
Holger Winterholer
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