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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong>:<br />

Die <strong>Idee</strong>nskizze<br />

Die <strong>Idee</strong><br />

Arbeitshilfe Europa 2111 - <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />

Je<strong>der</strong> <strong>Film</strong> basiert zunächst auf einer <strong>Idee</strong>. Doch wie kommt man von <strong>der</strong> <strong>Idee</strong><br />

<strong>zum</strong> fertigen <strong>Film</strong>? Dafür gilt es einige Prozesse zu durchlaufen. Zunächst muss<br />

man sich fragen: Ist meine <strong>Idee</strong> für einen <strong>Film</strong> geeignet? Wenn sich aus Ihrer<br />

<strong>Idee</strong> eine Geschichte machen lässt, dann können Sie diese Frage mit „Ja“ be-<br />

antworten. Denn je<strong>der</strong> <strong>Film</strong> ist eine kleine Geschichte aus bewegten Bil<strong>der</strong>n<br />

und Ton. 1<br />

Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Bil<strong>der</strong>n, die eine eigene Sprache spre-<br />

chen und im besten Fall ein übermäßiges Einsetzen verbaler Sprache überflüs-<br />

sig machen! Versuchen Sie also ab nun in Bil<strong>der</strong>n zu denken...<br />

Die <strong>Idee</strong>nskizze<br />

Um die <strong>Idee</strong> auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen sollte Sie zunächst einmal<br />

schriftlich festgehalten werden. Man nennt diesen Prozess <strong>Idee</strong>nskizze o<strong>der</strong><br />

auch Exposé. Kurz und knapp werden Anliegen und Aussagewunsch formuliert<br />

und <strong>der</strong> grobe Inhalt und wichtige Aspekte umrissen. Versuchen Sie dabei nicht<br />

mehr als eine halbe Seite zu schreiben. Benötigen Sie mehr Text für die Erklä-<br />

rung von diesem und jenem, wird es Ihnen wahrscheinlich in <strong>der</strong> Bildsprache<br />

noch schwerer fallen, deutlich zu machen, was Sie eigentlich wollen.<br />

Fällt es Ihnen schwer, diese Aufgabe zu erledigen, dann orientieren Sie sich bit-<br />

te am Arbeitsblatt „Der Rote Faden“.<br />

1 Natürlich gibt es auch so genannte Stummfilme, aber selbst diese waren in <strong>der</strong> Blü-<br />

tezeit ihres Erscheinens für gewöhnlich durch musikalische Untermalung „vertont“.<br />

<strong>EU2111</strong> / PERSPEKTIVwechsel © Carola Dietrich


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong>:<br />

Der Rote Faden<br />

Arbeitshilfe Europa 2111 - <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />

Um den berühmten Roten Faden beim Erzählen im <strong>Film</strong> nicht zu verlieren, hilft es oft,<br />

sich am „Erzählsatz“ zu orientieren. Er umspannt die wesentlichen inhaltlichen Ele-<br />

mente einer filmischen Erzählung.<br />

Der Erzählsatz:<br />

Aus folgendem Grund wird die Geschichte von einer Hauptfigur mit einer bestimmten<br />

Eigenschaft erzählt, die mit einer Herausfor<strong>der</strong>ung (etwa ein Problem lösen, eine Prü-<br />

fung bestehen o<strong>der</strong> eine Frage beantworten) konfrontiert wird, wobei folgende Ne-<br />

benfiguren eine bestimmte Rolle spielen. Für die Hauptfigur kommt es zu einer Ent-<br />

wicklung o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung (etwa Stimmungswandel, Problem überwunden, Frage<br />

beantwortet, Prüfung bestanden). Die Geschichte spielt auf einem Hauptschauplatz<br />

und den Nebenschauplätzen.<br />

Versuchen Sie einmal, ihre Geschichte im Erzählsatz unterzubringen:<br />

Erzählt wird folgende Geschichte: _________________________________________<br />

______________________________________________________________________<br />

______________________________________________________________________<br />

Grund <strong>der</strong> Geschichte: __________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________<br />

Hauptfigur: ___________________________________________________________<br />

Eigenschaft: ___________________________________________________________<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung: ______________________________________________________<br />

Nebenfiguren: _________________________________________________________<br />

Entwicklung / Verän<strong>der</strong>ung: ______________________________________________<br />

Schauplätze: __________________________________________________________<br />

<strong>EU2111</strong> / PERSPEKTIVwechsel © Carola Dietrich


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong>:<br />

Das Treatment<br />

Arbeitshilfe Europa 2111 - <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />

Wenn Sie Ihre <strong>Idee</strong>nskizze selbst für gut befunden haben, diskutieren Sie doch<br />

einmal mit Ihren Kommilitonen darüber. Kommt denen Ihre <strong>Idee</strong> schlüssig vor?<br />

Macht Ihre <strong>Idee</strong> vielleicht sogar neugierig? Sicher werden Sie aus dieser Aus-<br />

einan<strong>der</strong>setzung mit Ihrer eigenen <strong>Idee</strong> einige interessante neue Aspekte mit-<br />

nehmen können.<br />

Wenn Sie sich entschieden haben, bei einer <strong>Idee</strong> zu bleiben, sollten Sie diese<br />

konkretisieren. Das Ergebnis dieses Prozesses nennt man Treatment. Beleuch-<br />

tet wird neben dem präzisierten Aussagewunsch auch, wie etwas ein Span-<br />

nungsbogen in die Geschichte gebracht werden soll und mit welchen optischen<br />

und verbalen Mitteln erzählt werden soll. Ebenfalls sollte das Treatment dar-<br />

über Aufschluss geben, welche Länge <strong>der</strong> <strong>Film</strong> haben soll und welche Elemente<br />

eingebaut werden sollen. Beabsichtigt man etwa ein Interview zu führen, dann<br />

sollten hier schon festgehalten werden, welche Interviewpartner man vorsieht.<br />

Sind szenische Einlagen geplant, sollte hier festgelegt werden, wie diese aufge-<br />

baut sind. An einem fertigen Treatment sollte erkennbar sein, welche techni-<br />

sche Ausrüstung und welchen zeitlichen Rahmen das <strong>Film</strong>team benötigt, um<br />

die benötigten Drehs abzuwickeln.<br />

Sie könnten nun hier ein Beispiel für ein Treatment finden, doch das würde Sie<br />

wahrscheinlich unnötig in Ihrer Kreativität einschränken. Ich habe einmal gele-<br />

sen, ein Treatment sollte so funktionieren, wie eine Strassenkarte - aber nicht<br />

je<strong>der</strong> kann Strassenkarten lesen. Deshalb versuchen Sie einfach, Ihr Treatment<br />

so verfassen, dass Sie selbst damit arbeiten können. Es soll im besten Fall Ihre<br />

Geschichte schlüssig fassen und Sie selbst neugierig auf Ihre Geschichte ma-<br />

chen. Wenn Ihnen das zu wage ist, benutzten Sie Google und lassen Sie sich<br />

durch die unterschiedlichen Ansätze inspirieren..<br />

<strong>EU2111</strong> / PERSPEKTIVwechsel © Carola Dietrich


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong>:<br />

Das Storyboard<br />

Arbeitshilfe Europa 2111 - <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />

Der Storyboard soll die geplante Geschichte in ihre einzelnen Bil<strong>der</strong> / ihre Ein-<br />

stellungen zerlegen. Als Einstellung bezeichnet man den <strong>Film</strong>abschnitt zwi-<br />

schen zwei Schnitten. Die filmischen Mittel 2 wie etwa Einstellungsgröße, Per-<br />

spektive, Bewegung und ästhetische Merkmale werden hier festgelegt. Natür-<br />

lich spielt auch <strong>der</strong> Ton eine Rolle.<br />

Die Skizzen sollen als Arbeitserleichterung dienen und keine künstlerischen<br />

Meisterwerke werden. Deshalb vereinfachen Sie, was sich vereinfachen lässt<br />

und arbeiten Sie mit Pfeilen und ähnlichen Hilfsmitteln. Sie dürfen auch be-<br />

schriften. Ersichtlich müssen <strong>der</strong> Standpunkt <strong>der</strong> Kamera, <strong>der</strong> geplante Bildaus-<br />

schnitt und die vorgesehene Perspektive sein.<br />

So wird für Sie ersichtlich, ob aufeinan<strong>der</strong> folgende Einstellungen sich etwa zu<br />

ähnlich sind (es sollte Abwechslung in <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Einstellungsgröße und <strong>der</strong><br />

Perspektive herrschen) o<strong>der</strong> durch zu große Sprünge schockieren (nicht mehr<br />

als 2 Einstellungsgrößen überspringen). Auch eventuelle Unklarheiten, wie man<br />

bestimmte Aussagen darstellen möchte, können hier endgültig beseitigt wer-<br />

den.<br />

Sicher gibt es <strong>Film</strong>abschnitte, die man nicht vorher planen kann. Aber gerade<br />

da hilft das Storyboard. Denn da, wo <strong>der</strong> Zufall eine wesentliche Rolle spielt, ist<br />

es beson<strong>der</strong>s wichtig, an die benötigte Varianz von Bil<strong>der</strong>n zu denken. Deshalb<br />

orientieren Sie sich an den geplanten Einstellungsgrößen und Perspektiven.<br />

Sollten Sie eine Einstellung aufgrund <strong>der</strong> Gegebenheiten vor Ort än<strong>der</strong>n müs-<br />

sen, gleich Sie mit dem Storyboard ab, wie sie auch die umliegenden Einstel-<br />

lungen abän<strong>der</strong>n müssen, damit alles stimmig bleibt.<br />

2 Wer sich einen knappen aber sehr präzisen Überblick über filmische Mittel und de-<br />

ren Wirkung verschaffen will, <strong>der</strong> sei das alte aber nützliche Buch „<strong>Film</strong>gegner von<br />

heute <strong>Film</strong>freunde von morgen“ von Hans Richter empfohlen.<br />

<strong>EU2111</strong> / PERSPEKTIVwechsel © Carola Dietrich


Für das Storyboard empfohlener Aufbau:<br />

Laufende<br />

Nr.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Skizze <strong>der</strong> Einstellung<br />

(größtmögliche Ver-<br />

einfachung!Strich- männchen,Richtungs- pfeile... man soll vor<br />

allem die geplante<br />

Bildaufteilung erken-<br />

nen)<br />

<strong>EU2111</strong> / PERSPEKTIVwechsel © Carola Dietrich<br />

Einstellung<br />

(Einstellungs-<br />

größe/Per-<br />

spektive/Be- wegung etc.)<br />

Inhalt /Aussage<br />

(worum geht es -<br />

was ist zu sehen,<br />

kurz und knapp!)<br />

Arbeitshilfe Europa 2111 - <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />

Ton<br />

(atmos-phä-<br />

rischer Ton,<br />

Off-Ton, O-<br />

Ton)<br />

Bemerkungen<br />

(z.B. wenn<br />

Licht benö-<br />

tigt wird<br />

o<strong>der</strong> eine<br />

bestimmte<br />

Requisite)

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