28.10.2013 Aufrufe

Macht - Prof. Dr. Peter Dohm

Macht - Prof. Dr. Peter Dohm

Macht - Prof. Dr. Peter Dohm

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Herzlich willkommen<br />

<strong>Macht</strong><br />

Führung<br />

Verantwortung<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Dohm</strong><br />

Steinbeis Business Academy


Motive<br />

Fairness<br />

Herrschaft<br />

Verantwortung<br />

<strong>Macht</strong>distanz<br />

Aktiv<br />

Sunzi<br />

Kant<br />

Machiavelli<br />

Gewalt<br />

Gerechtigkeit<br />

Passiv Führung<br />

Rawls Nursia<br />

Hegel<br />

Hofstede<br />

Knechtschaft<br />

<strong>Macht</strong><br />

29.06.2012 2


<strong>Macht</strong> und Verantwortung<br />

„Es fehlt mir freilich der Glaube, dass sich noch ändern könnte, was<br />

menschheitsgeschichtlich so gut funktioniert hat, nämlich stets ein Oben<br />

und Unten, Dominanz und Unterordnung zu statuieren, aber ich will<br />

zuversichtlich hoffen, dass die Menschen wenigstens lernen <strong>Macht</strong> zu<br />

verantworten.“ (Nursia, 5./6. Jhd. n. Chr.)<br />

29.06.2012 3


Was ist <strong>Macht</strong>?<br />

<strong>Macht</strong><br />

„<strong>Macht</strong> bedeutet jede Chance, innerhalb einer<br />

sozialen Beziehung den eigenen Führen Willen auch = Einfluss nehmen<br />

gegen Widerstreben durchzusetzen,<br />

gleichviel worauf diese Chance beruht.“<br />

Quelle:http://www.hu-berlin.de/pr/publikationen/tsp/ws02_03/macht.jpg<br />

(Weber, 1922)<br />

Verherrlichung + Dämonisierung<br />

Unersättlich Selbstzweck<br />

29.06.2012 4


<strong>Macht</strong> versus Gewalt<br />

„Gewalt ist jede Kraft- oder <strong>Macht</strong>einwirkung auf<br />

Menschen oder Sachen, und zwar in negativer Weise.“<br />

(Bittner, 2006)<br />

Aktive Gewalt Passive Gewalt<br />

29.06.2012 5


Gewalt<br />

<strong>Macht</strong><br />

29.06.2012 6


<strong>Macht</strong> durch<br />

Information<br />

<strong>Macht</strong><br />

durch<br />

Fachwissen<br />

<strong>Macht</strong><br />

durch<br />

Zwang<br />

Legitime<br />

<strong>Macht</strong><br />

<strong>Macht</strong>motive<br />

<strong>Macht</strong><br />

durch<br />

Bestrafung<br />

<strong>Macht</strong> durch<br />

Identifikation<br />

<strong>Macht</strong><br />

durch<br />

Belohnung<br />

29.06.2012 7


Entscheidungsmacht<br />

Handlungsmacht<br />

Mobilisierungsmacht<br />

<strong>Macht</strong>funktionen<br />

Verfügungsmacht<br />

Definitionsmacht<br />

29.06.2012 8


<strong>Macht</strong>distanz (Power Distance Index – PDI)<br />

„... the extent to which the less powerful members of institutions and organizations<br />

within a country expect and accept that power is distributed unequally.“*<br />

*Vgl.: http://www.geert-hofstede.com/hofstede_germany.shtml<br />

(Hofstede, 2001)<br />

„…das Ausmaß, bis zu welchem die weniger mächtigen Mitglieder von Institutionen<br />

bzw. Organisationen eines Landes erwarten und akzeptieren, dass <strong>Macht</strong> ungleich<br />

verteilt ist.“<br />

Hohe <strong>Macht</strong>distanz <strong>Macht</strong> ist ungleich verteilt<br />

<strong>Macht</strong> ist gleichmäßig verteilt<br />

Geringe <strong>Macht</strong>distanz<br />

0 PDI 112<br />

29.06.2012 9


<strong>Macht</strong>distanz (Power Distance Index – PDI)<br />

low<br />

PDI<br />

high<br />

PDI<br />

29.06.2012 10


Country PDI<br />

Arab World ** 80<br />

Argentina 49<br />

Australia 36<br />

Austria 11<br />

Bangladesh * 80<br />

Belgium 65<br />

Brazil 69<br />

Bulgaria * 70<br />

Canada 39<br />

Chile 63<br />

China * 80<br />

Colombia 67<br />

Costa Rica 35<br />

Czech Republic * 35<br />

Denmark 18<br />

East Africa ** 64<br />

Ecuador 78<br />

<strong>Macht</strong>distanzindex<br />

Country PDI<br />

El Salvador 66<br />

Estonia * 40<br />

Finland 33<br />

France 68<br />

Germany 35<br />

Greece 60<br />

Guatemala 95<br />

Hong Kong 68<br />

Hungary * 46<br />

India 77<br />

Indonesia 78<br />

Iran 58<br />

Ireland 28<br />

Israel 13<br />

Italy 50<br />

Jamaica 45<br />

Japan 54<br />

* Estimated values ** Regional estimated values<br />

Country PDI<br />

Luxembourg * 40<br />

Malaysia 104<br />

Malta * 56<br />

Mexico 81<br />

Morocco * 70<br />

Netherlands 38<br />

New Zealand 22<br />

Norway 31<br />

Pakistan 55<br />

Panama 95<br />

Peru 64<br />

Philippines 94<br />

Poland * 68<br />

Portugal 63<br />

Russia * 93<br />

Romania * 90<br />

Singapore 74<br />

Country PDI<br />

Slovakia * 104<br />

South Africa 49<br />

South Korea 60<br />

Spain 57<br />

Surinam * 85<br />

Sweden 31<br />

Switzerland 34<br />

Taiwan 58<br />

Thailand 64<br />

Trinidad * 47<br />

Turkey 66<br />

United Kingdom 35<br />

United States 40<br />

Uruguay 61<br />

Venezuela 81<br />

Vietnam * 70<br />

West Africa 77<br />

Vgl.: http://www.geert-hofstede.com/hofstede_germany.shtml<br />

29.06.2012 11


Verantwortung übernehmen heißt:<br />

„Rechenschaft über das eigene Tun ablegen zu können und zwar gegenüber allen,<br />

die diese einfordern könnten. In diesem Sinne ist Verantwortung die Pflicht zur<br />

'Antwort' auf die Frage, ob die gestellte Aufgabe zielentsprechend erfüllt wurde."<br />

(Elsbernd, 1994)<br />

29.06.2012 12


Verantwortung<br />

<strong>Macht</strong><br />

„Verantwortlich ist man nicht nur für das was man tut, sondern auch für das, was<br />

man nicht tut.“ (Laotse, 3. oder 4. Jhd. V. Chr.)<br />

29.06.2012 13


Motive<br />

Fairness<br />

Herrschaft<br />

Verantwortung<br />

<strong>Macht</strong>distanz<br />

Aktiv<br />

Sunzi<br />

Kant<br />

Machiavelli<br />

Gewalt<br />

Gerechtigkeit<br />

Passiv Führung<br />

Rawls Nursia<br />

Hegel<br />

Hofstede<br />

Knechtschaft<br />

<strong>Macht</strong><br />

29.06.2012 14


Niccolò Machiavelli<br />

Florentinischer Politiker u. Schriftsteller<br />

Spitzendiplomat der Republik<br />

Er pokerte zu hoch – und verlor gegen die Medici<br />

1512-26 aus seiner Heimatstadt verbannt<br />

Im Exil wurde er der erste moderne Politikwissenschaftler<br />

Sein Arbeitsfeld: <strong>Macht</strong> - wie man sie erwirbt, behält und verliert<br />

Berühmtestes Werk: Il Principe<br />

(1469 –1527)<br />

"Jeder sieht, was Du<br />

scheinst. Nur wenige<br />

fühlen, wie Du bist."<br />

29.06.2012 15


Machiavellis Menschenbild<br />

Mensch, als die von Triebimpulsen abhängige Bestie<br />

Alle Menschen sind böse<br />

und nutzen ihre Bösartigkeit, wann immer ihnen sich<br />

eine günstige Gelegenheit bietet.<br />

29.06.2012 16


Machiavellis Thesen<br />

Der Zweck heiligt die Mittel<br />

Ein Führer muss „Fuchs“ und „Löwe“ sein<br />

<strong>Macht</strong>effizienz hat Vorrang vor Recht und Moral<br />

Grausamkeit und Wortbruch bei „Notwendigkeit“<br />

Die Menschen brauchen die harte Hand<br />

Permanenter Kriegszustand<br />

Absolute Manipulierbarkeit – jeder ist käuflich<br />

Mehr Schein als Sein<br />

(Technik des <strong>Macht</strong>erwerbs „Principe“ Kapitel 15 bis 19)<br />

"Ein Fürst braucht nur zu<br />

siegen und seine Herr-<br />

schaft zu behaupten,<br />

so werden die Mittel dazu<br />

stets für ehrenvoll<br />

gelten und von jedem<br />

gepriesen werden."<br />

Die Ausübung politischer Herrschaft ist nicht unter moralischem, sondern<br />

allein unter dem Nützlichkeitsaspekt zu beurteilen.<br />

29.06.2012 17


Immanuel Kant<br />

Gehört zu den größten Denkern des Abendlandes<br />

Philosoph im Zeitalter der Aufklärung<br />

<strong>Prof</strong>essor für Logik u. Metaphysik in Königsberg<br />

Kant verbringt nahezu sein ganzes Leben in Königsberg<br />

Hauptwerk: Kritik der reinen Vernunft<br />

(1724-1804)<br />

„<strong>Macht</strong> ist ein Vermögen,<br />

welches großen<br />

Hindernissen überlegen<br />

ist“.<br />

29.06.2012 18


Kants Menschenbild<br />

Der Mensch ist jederzeit zugleich als Zweck, niemals<br />

bloß als Mittel zu behandeln.<br />

Die meisten Menschen sind gutartig und vor allem<br />

vernünftig.<br />

Der Mensch als „krummes Holz“, aus dem nie etwas<br />

ganz Gerades wird.<br />

29.06.2012 19


Kants Thesen<br />

Zentrale Frage:<br />

• Was kann ich tun? (Erkenntnistheorie)<br />

• Was soll ich tun? (Ethik und Morallehre)<br />

• Was kann ich hoffen? (Metaphysik)<br />

Mensch sein heißt handeln müssen<br />

Prüfung der Tauglichkeit einer Maxime zu einem allgemeinen<br />

Gesetz<br />

„Es ist nicht zu erwarten,<br />

dass Recht vor der <strong>Macht</strong><br />

komme. Es sollte so sein,<br />

aber es ist nicht so."<br />

Kategorischer Imperativ als Grundsatz des menschlichen Handelns<br />

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen<br />

kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“<br />

29.06.2012 20


Georg Friedrich Wilhelm Hegel<br />

deutscher Philosoph<br />

Vertreter des dt. Idealismus<br />

Studierte Theologie<br />

Breites Wissen in Philosophie, Sozialwissenschaften,<br />

Politik, Volkswirtschaft und politischer Ökonomie<br />

Fürsprecher von Freiheit und Gleichheit<br />

Phänomenologie des Geistes<br />

Herrschaft und Knechtschaft<br />

(1770–1831)<br />

„Der Kampf der Vernunft<br />

besteht darin,<br />

dasjenige, was der<br />

Verstand fixiert hat, zu<br />

überwinden.“<br />

29.06.2012 21


Hegels Theorie sozialer Beziehungen<br />

29.06.2012<br />

Anerkennung<br />

Herrschaft <strong>Macht</strong><br />

Knechtschaft<br />

Unterordnung<br />

22


Benedikt von Nursia<br />

Heiliger, gilt als Begründer des abendländischen Mönchtums<br />

brach ein Studium in Rom ab<br />

Lebte als Asket 3 Jahre in einer Höhle<br />

Mönche wählten ihn als Vorsteher ihrer Gemeinschaft<br />

Er entkam nur knapp einem Giftanschlag<br />

Zog sich wieder in die Einsamkeit zurück<br />

Gründete das erste Kloster<br />

Verfasste klösterliche "Regel", die das Zusammenleben festlegte<br />

(480-547)<br />

„Wer <strong>Macht</strong> über andere<br />

hat, muss zunächst <strong>Macht</strong><br />

über sich selbst gewinnen;<br />

wer führen will, muss<br />

zuerst sich selbst führen.“<br />

29.06.2012 23


Benedikts Menschenbild<br />

Das Gute im Menschen zu sehen und nicht durch<br />

misstrauische Strenge, sondern in Vertrauen, Güte<br />

und Liebe leiten.<br />

Regel "Ora et labora" (Bete und arbeite)<br />

29.06.2012 24


Management by Benedikt<br />

Die Persönlichkeit des<br />

Führenden<br />

Die Art und Weise des<br />

Führens<br />

Leitung als Dienst<br />

Der Umgang mit den<br />

Dingen<br />

Der Umgang mit den<br />

Menschen<br />

29.06.2012 25


Motive<br />

Fairness<br />

Herrschaft<br />

Verantwortung<br />

<strong>Macht</strong>distanz<br />

Aktiv<br />

Sunzi<br />

Kant<br />

Machiavelli<br />

Gewalt<br />

Gerechtigkeit<br />

Passiv Führung Führung<br />

Rawls Nursia<br />

Hegel<br />

Hofstede<br />

Knechtschaft<br />

<strong>Macht</strong><br />

29.06.2012 26


Möglichkeit<br />

das Verhalten<br />

einer Person<br />

zielspezifisch<br />

zu lenken<br />

<strong>Macht</strong> und Führung<br />

<strong>Macht</strong><br />

Als Mittel<br />

Führungsaufgaben<br />

zu<br />

übernehmen<br />

Führung<br />

Beeinflussung<br />

des Verhaltens<br />

einer Person<br />

29.06.2012 27


Verantwortung als Gegenmacht:<br />

<strong>Macht</strong> Verantwortung<br />

Verantwortung und <strong>Macht</strong> müssen sich entsprechen.<br />

Verantwortete <strong>Macht</strong> ist der springende Punkt!<br />

29.06.2012 28


Sunzi – Kunst des Krieges oder Führung und Verantwortung<br />

Planung<br />

Kriegsführung<br />

Strategie<br />

Taktik<br />

Energie<br />

Schwächen und Stärken<br />

Manöver<br />

Taktische Varianten<br />

Armee auf dem Marsch<br />

Terrain<br />

Neun Situationen<br />

Feuerangriff<br />

Spione<br />

• Gründliche Vorbereitung als A und O<br />

• Kluger Umgang mit Ressourcen<br />

• Mit der richtigen Strategie zum Sieg<br />

• Fehler vermeiden, Risiken ausschließen<br />

• Methoden und gute Manöver<br />

• Bedingungen diktieren, Erfolge ausbauen<br />

• Taktische Manöver beherrschen<br />

• Situationsabhängige Entscheidung zum Vorteilsausbau<br />

• Aufmerksame und vorbildliche Führungskräfte erringen Erfolge<br />

• Berücksichtigung des Operationsfeldes<br />

• Auf Stellung der Kontrahenten eingehen<br />

• Vorsicht bei extremen Mitteln<br />

• Vorteile durch Informationsvorsprung<br />

29.06.2012 29


ICH-DU- und ICH-ES-Typen (Martin Buber)<br />

Zwei unterschiedliche Arten, sich wesentlich zu fühlen und Beziehungen zu gestalten.<br />

ICH-DU ICH-ES<br />

Persönliche und ganzheitliche Begegnung<br />

Sich für den anderen Menschen öffnen<br />

Nicht Mittel zum Zweck, sondern das Ziel<br />

Alltägliche Beziehungen<br />

Funktionale Begegnungen<br />

Mittel zum Zweck<br />

Das Gespräch und die Begegnung sind Grundlagen des menschlichen Seins.<br />

Es ist fundamental das Gegenüber als „DU“ anzusehen<br />

und als Person ernst zu nehmen.<br />

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“<br />

(Buber, 1920)<br />

29.06.2012 30


Diskussionsthesen<br />

Wie wird <strong>Macht</strong> auf mich ausgeübt?<br />

Wann übe ich <strong>Macht</strong> aus?<br />

Wie gehe ich mit <strong>Macht</strong> sorgsam um?<br />

Was ist meine Verantwortung?<br />

Wofür fühle ich mich verantwortlich und<br />

wofür bin ich es wirklich?<br />

29.06.2012 31


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

<strong>Macht</strong><br />

Führung<br />

Verantwortung<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Peter</strong> <strong>Dohm</strong><br />

Steinbeis Business Academy

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!