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Kochbuch - cicerone - Agentur für Hotel- und Destinationsmarketing

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Inhalt<br />

z<br />

Suppen <strong>und</strong>Einlagen<br />

K<br />

vorWort 6<br />

prolog 8<br />

Speckgriesknödel in Rindssuppe 24<br />

Fleisch- oder Wurstfarfeln in Rindssuppe 26<br />

Pongauer Schottsuppe 28<br />

Speckknödelsuppe 29<br />

Salzburger Knoblauchrahmsuppe 30<br />

lassischeMehlspeisen<br />

Salzburger Nockerl 34<br />

Muas 36<br />

Kaiserschmarren 38<br />

Nudeln, Knödel, Nockerl<br />

Erdäpfeldnidei mit Sauerkraut 42<br />

Kasknödel <strong>und</strong> Spinatknödel 44<br />

Selchfleischknödel 46<br />

Grammelknödel 47<br />

Kasnockerl 48<br />

Knödelgröstl 49<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

Pongauer Fleischkrapfen 52<br />

Pongauer Gröstl 54<br />

Salzburger Tafelspitz mit Semmelkren 56<br />

Gamsragout mit Semmelknödel 58<br />

Burg<strong>und</strong>erbraten in Rotweinsauce 60<br />

Schöpsernes (Lammbraten) mit Semmelkren 62<br />

Alt-Salzburger Schnitzel 64<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

Powidlpofesen 68<br />

Apfelstrudel 70<br />

Apfelkrapfen 72<br />

Zwetschkenkuchen 74<br />

Obstkuchen mit Streusel 75<br />

Dinkelschnitten mit Apfelmus 76<br />

Schwarzbeernocken 77<br />

Marillenknödel 78<br />

Marillenkuchen 79<br />

Sacherschnitten 80<br />

Walnusstorte 81<br />

KüchenlexiKon 82<br />

DanKsagung 84<br />

unsere Wirte 86<br />

literaturverzeichnis, impressum 90


liebe leserin, lieber leser,<br />

wie in anderen ländlichen Regionen auch gibt es bei uns in Werfenweng viele<br />

alte Rezepte, die meistens von Mutter zu Tochter über Generationen hinweg<br />

weitergegeben wurden. In ihnen steckt so manches gut gehütete Geheimnis<br />

<strong>und</strong> viel Erfahrung, wie man aus einfachen Zutaten gute Speisen auf den Tisch<br />

bringt. Die Gerichte waren den Jahreszeiten angepasst, verwendet wurden<br />

Früchte, Beeren <strong>und</strong> Gemüse aus Wald, Wiese <strong>und</strong> Garten.<br />

Mehlspeisen, Farfeln <strong>und</strong> Nocken, Muas,<br />

Knödel, Kiacheln, Krapfen <strong>und</strong> anderes<br />

Schmalzgebackenes standen häufig auf dem<br />

Speiseplan. Fleisch- <strong>und</strong> Wildgerichte dagegen<br />

kamen nur zu besonderen Anlässen<br />

wie Hochzeiten <strong>und</strong> an hohen Festtagen<br />

wie Weihnachten <strong>und</strong> Ostern auf den Tisch.<br />

Durch Räuchern wurde das Fleisch haltbar<br />

gemacht <strong>und</strong> die übrige Zeit <strong>für</strong> Knödel,<br />

Gröstl <strong>und</strong> im Winter auch <strong>für</strong> Fleischkrapfen<br />

verwendet. Sauerkraut gab es in der kalten<br />

Jahreszeit jeden Tag, um den Vitamin C-<br />

Bedarf abzudecken.<br />

Schön ist, dass auch heute in der Küche wieder mehr heimische Produkte zu<br />

Ehren kommen. Unsere Bauern erzeugen sehr wertvolle <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Lebensmittel,<br />

die keine weite Reise hinter sich haben <strong>und</strong> daher ganz frisch sind.<br />

Die in diesem Buch gesammelten Rezepte machen nicht nur Appetit, sondern<br />

sie verraten ganz nebenbei etwas über das Leben in früheren Zeiten. Es sind<br />

Gerichte mit Geschichte, bei denen Sie mit jedem Rühren, Braten, Backen, Brutzeln,<br />

Abschmecken <strong>und</strong> Probieren ein wenig tiefer in die Vergangenheit unseres<br />

idyllischen Ortes eintauchen.<br />

Viel Freude beim Nachkochen <strong>und</strong> gutes Gelingen wünscht Ihnen<br />

Leni Lottermoser<br />

Ortsbäuerin in Werfenweng, im Herbst 2011<br />

6 7


Prologz<br />

Kein Genuss ist vorübergehend, denn der<br />

Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.<br />

(Johann Wolfgang von Goethe)<br />

8 9


Weil man ist,<br />

was man isst.<br />

ehrlich, bescheiden, direkt <strong>und</strong> unglaublich herzlich. so sind sie, die<br />

menschen in Werfenweng. <strong>und</strong> so ist auch ihre Küche. sie schaffen<br />

es, aus wenigen zutaten etwas ganz großartiges zu zaubern. etwas,<br />

das auf w<strong>und</strong>erbar schnörkellose art leib <strong>und</strong> seele berührt <strong>und</strong> das<br />

es in keinem haubenlokal der Welt gibt.<br />

Die Wurzeln der Werfenwenger Küche<br />

Reich ist er, dieser Landstrich – an Eindrücken <strong>für</strong> alle Sinne. An eindrucksvollen<br />

Bildern. An Naturschönheit. Und doch war die Vergangenheit<br />

nicht immer leicht <strong>für</strong> die Bauern in Werfenweng. Das raue<br />

Klima ließ nicht allzu viel gedeihen. Kartoffeln <strong>und</strong> ein bisschen Getreide<br />

konnten sie dem Boden abringen, Viehzucht kam dazu. Also<br />

lebten die Menschen hauptsächlich von dem, was sich aus Mehl,<br />

Eiern <strong>und</strong> Butter zubereiten ließ. Fleisch kam selten auf den Tisch,<br />

da<strong>für</strong> Milch- <strong>und</strong> Käseerzeugnisse. Die Früchte des Sommers wurden<br />

zu Dörrobst <strong>und</strong> Marmeladen verarbeitet. So ist eine einfache, aber<br />

durchaus gehaltvolle Bauernküche entstanden.<br />

Die alten traditionsgerichte<br />

Bei vielen der ortsansässigen Wirte gibt es noch Speisen wie zu<br />

Großmutters Zeiten. Wir waren zu Gast bei Martina Pichler <strong>und</strong><br />

Josef Schaidreiter vom Restaurant Eulersberg, die <strong>für</strong> uns Schottsuppe<br />

<strong>und</strong> Muas gekocht haben. Wie Farfeln, Blattln <strong>und</strong> Koch zählt<br />

dieser feste Mehlschmarren zu den fast vergessenen, aber hier noch<br />

immer lebendigen Gerichten. Auch die Knödel haben eine lange Tradition.<br />

Einst waren sie ein Arme-Leute-Essen <strong>und</strong> in die Knödel kam,<br />

was die Küche hergab. Heute steht der Genuss im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

es gibt die berühmten Knödel in unzähligen Variationen: Ob süß,<br />

herzhaft, modern oder klassisch - die kugelr<strong>und</strong>en Köstlichkeiten<br />

kann man in jedem Wirtshaus probieren. Bei unserer kulinarischen<br />

Reise hat uns Rosi Lienbacher vom Zistelberghof Knödelvariationen<br />

mit Sauerkraut serviert <strong>und</strong> bei Elisabeth Rettensteiner vom Gasthof<br />

Schöntal durften wir Spinat- <strong>und</strong> Kasknödel versuchen. Ebenfalls<br />

ein Hochgenuss waren die süßen Marillenknödel von Bettina Berger,<br />

Wenger Alpenhof.<br />

Die klassische Wiener Küche<br />

Wer heute von typisch österreichischer Küche spricht, meint eigentlich<br />

die Wiener Küche, die sich Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts als Konkurrentin<br />

zur französischen Küche etabliert hatte. Nicht nur politisch<br />

waren die Kronländer der Monarchie miteinander verb<strong>und</strong>en, auch<br />

kulturell vermischten sich die verschiedenen Völker – bis hin zu dem,<br />

was auf den Tisch kam. So vereint die alte österreichische Küche das<br />

Beste aus Ungarn, Böhmen, Italien <strong>und</strong> vielen weiteren Ländern <strong>und</strong><br />

Regionen. Als <strong>für</strong> die Wiener Küche klassischen Gerichte gelten die<br />

Rindssuppen mit Einlagen, Tafelspitz <strong>und</strong> Schnitzel. Und natürlich die<br />

berühmte Mehlspeisküche mit Kaiserschmarren, Nockerln oder Strudeln.<br />

Von allem gibt es auch hier in Werfenweng reichlich.<br />

leckeres fein eingewickelt: strudel<br />

Auf den Speisekarten steht eine Vielzahl an Strudelarten. Süße Strudel<br />

werden mit allerlei Früchten gefüllt, nicht nur mit Äpfeln, sondern<br />

auch mit Schwarzbeeren, Birnen, Kirschen <strong>und</strong> Rhabarber, dazu<br />

kommen Nüsse, Topfen oder Rahm. Die herzhaften Variationen mit<br />

Kartoffeln oder Kraut gibt es als Hauptmahlzeit. Wir haben uns den<br />

Apfelstrudel von Barbara Weissacher vom Kendlhof auf der Zunge<br />

zergehen lassen.<br />

Krapfen – süß oder salzig ein gedicht <strong>für</strong> den gaumen<br />

Gleich nebenan hat uns Barbara Weissachers Schwiegertochter<br />

Maria mit ihren Apfelkrapfen verwöhnt. Das Krapfenbacken ist eine<br />

Spezialität der Werfenwenger Köchinnen. Der mit Honigbrühe übergossene<br />

Germkrapfen wurde früher gern zu Festen oder auch zur<br />

Getreideschnittzeit gegessen. Bei Kathi Huber von der Mahdegg<br />

haben wir uns nach einer schönen Wanderung entlang des Zistelberges<br />

mit Pongauer Fleischkrapfen gestärkt. Das ist ein herzhafter<br />

Krapfen mit Fleischfüllung. Traditionell gab es dieses Essen am Tag<br />

des Almabtriebs, wenn das Vieh nach einem guten Sommer wieder<br />

heil unten angekommen war.<br />

Den sommer eingefangen: feinste marmeladen<br />

Barbara Leitinger, die Seniorchefin des Leitingerhofs, verwandelt<br />

wie viele andere Bäuerinnen des Ortes Früchte <strong>und</strong> andere Zutaten<br />

in köstliche Marmeladen. Handverlesen, erntefrisch <strong>und</strong> vorwiegend<br />

aus eigenem Anbau wandern sie in den Kochtopf: Birnen, Marillen,<br />

Hol<strong>und</strong>er, Zwetschken, Erdbeeren. Ihre Spezialität sind exquisite<br />

Mischungen: Erdbeere <strong>und</strong> Hol<strong>und</strong>erblüten, Marille <strong>und</strong> Ingwer zum<br />

Beispiel.<br />

10 11


Barbara Weissacher vom Kendlhof am Eulersberg hat uns einen duftenden Apfelstrudel serviert. Doch vorher<br />

durften wir ihr beim Zubereiten über die Schulter schauen. Tatsächlich: Sie schafft es, den Teig so dünn auszuziehen,<br />

dass man einen Liebesbrief durchlesen kann! Denn das ist das Geheimnis eines perfekten Strudels.<br />

12 13


von der alm direkt auf den teller<br />

Allemal einen kulinarischen Ausflug wert sind die Almen, auf denen<br />

traditionell gewirtschaftet wird. Hier haben wir Station gemacht <strong>und</strong><br />

Jause <strong>und</strong> Schnaps genossen. Früher war das Jausenessen die Hauptmahlzeit,<br />

die zwischen 14 <strong>und</strong> 15 Uhr stattfand. In Werfenweng<br />

gibt es noch vier original wirtschaftende Almen, die in alter Tradition<br />

hausgemachte Produkte anbieten: die Bischlingalm, die Frommer<br />

Alm, die Moosalm <strong>und</strong> die Brandstättalm. Dort oben treffen sich<br />

an schönen Tagen gleichermaßen Gäste wie Einheimische. Auf der<br />

Frommer Alm beeindrucken in der Stube die großen kupfernen Käsekessel,<br />

in denen Hermine Bergmüller den herrlich würzigen Bergkäse,<br />

der drei Monate reifen muss, zubereitet. Einmalig gut sind auch<br />

Speck <strong>und</strong> Käse von der Moosalm. Bei Waltraud Lienbacher auf der<br />

Brandstättalm geht es herzlich zu, auch hier gibt es Jause mit Käse,<br />

Speck <strong>und</strong> Schnapserl. Echt, unverfälscht <strong>und</strong> rein sind sie, die Produkte<br />

dieser Almbauern. Sie kommen ohne Zusätze <strong>und</strong> Füllstoffe<br />

aus. Das ist „Bio“ vom Feinsten, auch wenn das Siegel, das wir in der<br />

Stadt gewohnt sind, hier nicht extra draufklebt.<br />

selten geworden: brot aus dem holzbackofen<br />

Wir haben gestaunt über die großen alten Holzbacköfen, die man<br />

auf einigen Höfen sieht. Doch sie werden kaum noch genutzt, denn<br />

das Brotbacken in ihnen ist aufwändig: Zuerst musste der Ofen mit<br />

Holz eingeheizt werden. Danach wurde die Glut herausgenommen<br />

<strong>und</strong> der Ofen mit feuchten Tannenreisern ausgekehrt. Die Öfen<br />

standen meist abseits vom Haus, also musste man mit den unge-<br />

backenen Laiben durch Wind <strong>und</strong> Wetter laufen. Da der Teig viel<br />

Wärme braucht, ist dabei so manches Brot auf der Strecke geblieben.<br />

Einige Werfenwenger Landfrauen wie Leni Lottermoser schwören<br />

allerdings auf die traditionelle Backweise. Auch auf dem Stampfgut<br />

wird noch heute im Holzbackofen Brot gebacken.<br />

Weihnachtstradition: das Kletzenbrot<br />

Zur Weihnachtszeit gab <strong>und</strong> gibt es in Werfenweng das Kletzenbrot.<br />

Da<strong>für</strong> wird Brotteig mit über Nacht in Wasser eingeweichten, getrockneten<br />

„Kletzen“ (Birnen) sowie Nüssen <strong>und</strong> Gewürzen verfeinert.<br />

Früher war das Kletzenbrot etwas ganz Besonderes, es wurde<br />

am Heiligen Abend oder am Stephanitag, also am 26. Dezember,<br />

vom Hausvater angeschnitten. Das Kind, das bei der Getreideernte<br />

im Sommer die meisten Ähren klaubte, wurde mit dem größten Kletzenbrot<br />

belohnt.<br />

Ortsbäuerin Leni Lottermoser stellt auf ihrem Hof hochwertige, naturreine Milchprodukte her, die sie im<br />

Bauernladen verkauft. Besonders zu empfehlen ist ihr hausgemachter Joghurt im Glas. Der sahnige Schnittkäse<br />

von Waltraud Lienbacher entsteht hoch droben auf der Alm. Er darf drei Wochen im Käsekeller reifen.<br />

14 15


Das Getreide wurde früher in einem Getreidehäuschen aufbewahrt, dem Troadkasten. Im Bild daneben der<br />

Holzbackofen auf dem Stampfgut. Waltraud Steiger vom Oberegg bäckt ihr beliebtes Bauernbrot in einem<br />

Elektroherd mit Schamottstein. Unten rechts: Werfenwenger Kletzenbrot.<br />

16 17


Das Rauchhäusl steht am Brandstätthof abseits, es wird zum Räuchern <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Schnapsbrennen genutzt. Es<br />

gab früher auch Höfe, die in den Räumen räucherten – kaum vorstellbar heute!<br />

Das geheimnis eines richtig guten specks<br />

Auf vielen Höfen wie auf dem Mooshof <strong>und</strong> bei Lienbachers wird<br />

noch selbst Speck geräuchert. Waltraud Lienbacher, die ihren Hof<br />

im Einklang mit der Natur bewirtschaftet, hält nichts von künstlichen<br />

Zusätzen. Da<strong>für</strong> verwendet sie besonders viel Sorgfalt auf die<br />

Vorbereitung des Specks: Zunächst werden die Fleischstücke in die<br />

„Sur“ eingelegt. Das heißt, das Fleisch wird gewälzt in Salz, Pfeffer,<br />

Knoblauch, Kümmel, Wacholder <strong>und</strong> dann eng in ein großes Schaff<br />

geschichtet. Darauf kommt ein Holzbrett <strong>und</strong> ein Gewicht, damit der<br />

Saft austritt. Nun ruht das Fleisch 14 Tage lang. Anschließend wird es<br />

14 Tage im Rauchhäusl über Buchenspänen geräuchert <strong>und</strong> darf dort<br />

langsam reifen. Waltraud macht Jahr <strong>für</strong> Jahr 150 Kilogramm Speck<br />

zum Saisonauftakt im Frühjahr, bevor es auf die Brandstättalm geht.<br />

Wer ko, der ko: schnaps brennen<br />

Hochprozentiges gibt es in Werfenweng in Hülle <strong>und</strong> Fülle – viele<br />

Bauern brennen hier ihren Schnaps selber. Ganz legal. Einer von ihnen<br />

ist Simon Steiger vom Oberegg. Von ihm haben wir erfahren,<br />

dass das Brennrecht einst von Kaiserin Maria Theresia eingeführt<br />

wurde. Auf jedem Hof liegt auch heute noch normalerweise ein<br />

Brennrecht. Das Brennen muss jedes Jahr angemeldet werden <strong>und</strong><br />

nach dem Brennen wird der Brennkessel verblombt. Die beste Trinktemperatur<br />

<strong>für</strong> Schnaps ist 15-20 °C, denn bei Zimmertemperatur<br />

kann sich das Aroma richtig entfalten. Ein Trick, um guten Schnaps<br />

von weniger gutem zu unterscheiden: Wenn er im kalten Zustand<br />

noch riecht, dann handelt es sich um ein industriell hergestelltes Produkt<br />

mit künstlichen Aromen <strong>und</strong> Geschmacksverstärkern!<br />

Gebrannt wird in mehreren Stufen. Das Ergebnis sind die w<strong>und</strong>erbaren<br />

Brände der Region. Die „neutralen“ Sorten – in der Regel<br />

Apfelbrand – können noch weiter verfeinert werden, zum Beispiel<br />

mit Zirbenzapfen, Meisterwurz <strong>und</strong> Kandis. Wer einen besonders<br />

aromatischen Zirbenschnaps probieren möchte, der kann zum Beispiel<br />

das Almstüberl „Zan Hascht“ besuchen. Wirt Gerhard Müller<br />

schenkt übrigens auch einen köstlichen Nussschnaps aus. Das war<br />

das i-Tüpfelchen, das uns nach Bauernbratl mit Knödl <strong>und</strong> Kraut<br />

r<strong>und</strong>um glücklich gemacht hat!<br />

18<br />

Das essen in Werfenweng ist einmalig. Was aber dem ganzen die<br />

Krone aufsetzt, sind die menschen hier, die es mit so viel liebe zubereiten<br />

<strong>und</strong> servieren. Das haben wir bei der entstehung dieses<br />

<strong>Kochbuch</strong>s erfahren dürfen.<br />

19


Aus Vogelbeeren entsteht ein besonders edler Tropfen – aus 200 Kilogramm Maische gewinnt man nur<br />

4 – 5 Liter Schnaps. Links unten brodelt Barabara Leitingers nächster Schwung Marmelade <strong>für</strong> den Bauernladen,<br />

nach alten Rezepten mit Liebe <strong>und</strong> Sorgfalt gekocht.<br />

Wie der Schnaps ist Marmelade ein beliebtes Mitbringsel aus Werfenweng.<br />

20 21


Suppen<strong>und</strong><br />

Einlagen<br />

z<br />

22 23


zutaten<br />

Für die Knödel<br />

60 g Speck<br />

1/4 l Milch<br />

120 g Hartweizengries<br />

1 Ei<br />

1 Prise Salz<br />

Für die Rindssuppe<br />

1/2 kg Suppenfleisch<br />

Fleischknochen, evtl.<br />

auch Markknochen<br />

1 Petersilienwurzel<br />

1 Karotte<br />

1/2 Stange Lauch<br />

1 Zwiebel, mit Schale<br />

1 Schnitz Zeller<br />

Salz, Pfeffer<br />

Suppen <strong>und</strong>Einlagen<br />

specKgriesKnöDel in rinDssuppe<br />

von Leni Lottermoser,<br />

Bauernladen<br />

zubereitung<br />

Knödel: Kleinwürfelig geschnittenen Speck hell anrösten, Milch <strong>und</strong><br />

Salz dazugeben. Den Gries in die kochende Milch vorsichtig einrühren.<br />

Die Masse überkühlen lassen <strong>und</strong> das Ei schnell daruntermengen.<br />

Kleine Knödel mit einem Teelöffel formen <strong>und</strong> in klarer Suppe<br />

5 Minuten ziehen lassen.<br />

Rindssuppe: Die Knochen einmal kurz aufkochen – Sud wegschütten<br />

<strong>und</strong> noch einmal neu mit Wasser, Suppenfleisch <strong>und</strong> allen Zutaten<br />

aufstellen. Suppe etwa 1,5 bis 2 St<strong>und</strong>en kochen.<br />

Für helle Einlagen ist eine schöne braune Farbe wichtig: Dazu wird<br />

die Zwiebel mit Schale mitgekocht.<br />

zDie hochzeitssuppe<br />

Die Speckgriesknödelsuppe wurde früher als Hochzeitssuppe bezeichnet.<br />

Speck war in jedem Haushalt, da Fleisch nur in geräuchertem<br />

Zustand gelagert werden konnte.<br />

Die Braut ging in die Küche <strong>und</strong> probierte die Suppe als Erste, dabei<br />

übergab sie dem Küchenpersonal das Trinkgeld.<br />

24 25


zutaten<br />

250 g Selchfleisch<br />

100 g Braunschweiger Wurst<br />

200 g Mehl<br />

1 – 2 Eier<br />

1/4 l Wasser<br />

Salz<br />

Petersilie, Schnittlauch<br />

1 – 1,5 l Rindssuppe<br />

Suppen <strong>und</strong>Einlagen<br />

Fleisch- oDer WurstFarFeln<br />

in rinDssuppe<br />

von Familie Weissacher,<br />

Gasthof Hochkönigblick<br />

zubereitung<br />

Selchfleisch <strong>und</strong> Wurst feinwürfelig schneiden <strong>und</strong> in einer Schüssel<br />

mit Mehl vermischen, salzen, würzen. Eier mit kaltem Wasser versprudeln,<br />

zum Selchfleisch <strong>und</strong> zur Wurst geben <strong>und</strong> zu einem geschmeidigen<br />

Teig verrühren, kleine Portion auf ein Brett streichen.<br />

Mit einer großen Teigkarte größere Spatzen vom Brett in kochendes<br />

Wasser schaben, köcheln lassen, bis sie hochschwimmen.<br />

Farfeln aus dem Kochwasser nehmen <strong>und</strong> in klarer Rindssuppe, mit<br />

Schnittlauch bestreut, servieren.<br />

zFarFerl, Farvei<br />

„Farverl“ ist im Volksm<strong>und</strong> auch eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung<br />

<strong>für</strong> eine naive, junge Frau, ein „leicht gerührtes Frauenzimmer“.<br />

Die Herkunft des Wortes <strong>für</strong> die Küchensprache ist unklar. Eine<br />

Deutung leitet das Farverl vom mittelhochdeutschen Wort varvelen<br />

(verrührte Eier) ab.<br />

26 27


pongauer schottsuppe<br />

zutaten zubereitung<br />

250 g Schotten 1 Liter Wasser mit Salz <strong>und</strong> Kümmel aufkochen lassen, den Schotten<br />

1 l Wasser nach <strong>und</strong> nach mit dem Schneebesen einrühren. Anschließend das<br />

Salz, Kümmel Eidotter mit dem Rahm versprudeln <strong>und</strong> die Suppe damit verfeinern.<br />

1 Eidotter Achtung: Dabei darf die Suppe nicht mehr kochen! Die fein geschnit-<br />

1/8 l Sauerrahm tenen Brotwürfel auf tiefe Suppenteller verteilen, mit der heißen<br />

Bauernbrot Suppe übergießen <strong>und</strong> mit frisch gehacktem Schnittlauch bestreut<br />

Schnittlauch servieren.<br />

zDer<br />

schotten (oDer zieger)<br />

Der Ausdruck „Schotten“ bedeutet das Abscheiden von Eiweiß aus<br />

der stark erhitzten Molke, die bei der Hartkäseherstellung übrig<br />

geblieben ist. Der Schotten wurde früher in Leinensäcken zum Abtropfen<br />

der Molke aufgehängt oder in der Schottwiege gepresst. Er<br />

ist sehr trocken <strong>und</strong> kann <strong>für</strong> verschiedene Lebensmittel <strong>und</strong> Rezepte<br />

verwendet werden. Schotten zählte noch vor 150 Jahren zu den<br />

Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln. Die Schottsuppe mit Brot wurde von der<br />

Landbevölkerung nahezu täglich gegessen.<br />

zutaten<br />

300 g Bauernspeck<br />

2 Zwiebeln<br />

1 EL Öl<br />

Salz<br />

Frisch gemahlener Pfeffer<br />

Etwas Paprikapulver<br />

1 kg mehligkochende<br />

Erdäpfel<br />

30 g braune Butter<br />

5 Eidotter<br />

500 g Mehl<br />

Suppen <strong>und</strong>Einlagen<br />

von Martina Pichler & Josef Schaidreiter, Restaurant Eulersberg<br />

specKKnöDelsuppe<br />

von Hilde Brucker, Leitenhof<br />

zubereitung<br />

Zwiebeln <strong>und</strong> Speck würfelig schneiden <strong>und</strong> in einer Pfanne mit<br />

etwas Öl andünsten; Paprika, Salz <strong>und</strong> Pfeffer daruntermischen <strong>und</strong><br />

kalt stellen. Kartoffeln schälen, sehr weich kochen, auskühlen lassen<br />

<strong>und</strong> durch ein Sieb pressen. Butter, Dotter <strong>und</strong> Mehl hinzufügen<br />

<strong>und</strong> mit der Zwiebel-Speckmasse zu einem Teig verarbeiten. Knödel<br />

mit in Mehl getauchten Händen formen <strong>und</strong> in heißem Fett schwimmend<br />

etwa 10 Minuten ausbacken. Knödel herausnehmen <strong>und</strong> in<br />

heißer Rindssuppe mit Kräutern bestreut servieren.<br />

Tipp: Diese Speckknödelsuppe kann man im Bauernladen Werfenweng<br />

konsumieren.<br />

28 29


zutaten<br />

40 g Butter<br />

30 g glattes Mehl<br />

1 Zwiebel<br />

10 Zehen Knoblauch<br />

1 l Gemüsebrühe<br />

200 g Rahm<br />

10 cl Weißwein<br />

Salz, Pfeffer<br />

Gehackte Petersilie<br />

Suppen <strong>und</strong>Einlagen<br />

salzburger Knoblauchrahmsuppe<br />

von Bettina Berger,<br />

Wenger Alpenhof<br />

zubereitung<br />

Die Zwiebel <strong>und</strong> Knoblauchzehen schälen <strong>und</strong> fein würfeln. Die<br />

Butter schmelzen, Zwiebel darin kurz anschwitzen, dann Knoblauch<br />

beigeben <strong>und</strong> kurz mitrösten. Mit etwas Weißwein ablöschen, reduzieren<br />

lassen. Mit Mehl bestäuben <strong>und</strong> leicht bräunen. Anschließend<br />

mit Rahm <strong>und</strong> Gemüsebrühe aufgießen. Die Suppe etwa 25 Minuten<br />

leise kochen lassen.<br />

Die Suppe mit einem Mixstab cremig pürieren <strong>und</strong> mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

würzen. Zum Schluss mit Sahnehäubchen, gehackter Petersilie<br />

<strong>und</strong> Croûtons garnieren!<br />

Dazu passt ein trockener Weißwein <strong>und</strong> geröstetes Weißbrot.<br />

zrahm, sahne oDer obers?<br />

Rahm ist ein altes Wort <strong>und</strong> bezeichnet in Österreich das, was man in<br />

Deutschland „Sahne“ nennt. „Obers steht wörtlich <strong>für</strong> das „Obere der<br />

Milch“, meint also den süßen Rahm.<br />

„Schlagsahne“ gilt in Österreich als Reizwort <strong>und</strong> wird nur deutschen<br />

Gästen zuliebe verwendet. In Werfenweng nennt man sie Schlagobers<br />

oder Schlagrahm.<br />

30 31


zKlassische<br />

Mehlspeisen<br />

32 33


K lassischeMehlspeisen<br />

zutaten<br />

6 Eiklar<br />

3 Dotter<br />

1 EL Mehl<br />

3 EL Zucker<br />

Butter, Salz<br />

Vanillezucker<br />

Zitronenschale<br />

salzburger nocKerl<br />

von Anneliese Rieder &<br />

Bernhard Lasinger, Strussingalm<br />

zubereitung<br />

Die Eiklar mit einer Prise Salz anschlagen, dann nach <strong>und</strong> nach<br />

Zucker dazu <strong>und</strong> sehr steif ausschlagen. Dann werden die anderen<br />

Zutaten untergemengt. In eine gebutterte Auflaufschüssel drei große<br />

Nocken einsetzen.<br />

Die Nockerl werden 7 Minuten in gut vorgeheiztem Rohr, bei<br />

ca. 220 °C, gebacken. Etwas anzuckern <strong>und</strong> sofort servieren, weil<br />

sie sonst zusammenfallen. Die Salzburger Nockerl sollen innen noch<br />

etwas cremig sein.<br />

z„Die Königin Der auFläuFe“<br />

Die Salzburger Nockerl wurden der Legende nach Ende des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

von Salome Alt erf<strong>und</strong>en, der Lebensgefährtin <strong>und</strong> Geliebten<br />

des Fürsterzbischofs von Salzburg, Wolf Dietrich von Raitenau.<br />

Schriftlich überliefert sind sie erst seit dem <strong>Kochbuch</strong> von Conrad Hagger<br />

„Neues Saltzburgisches <strong>Kochbuch</strong> <strong>für</strong> hoch<strong>für</strong>stliche <strong>und</strong> andere<br />

Höfe“ (1719). Da es damals keine Öfen mit Oberhitze gab, muss es sich<br />

um ein Pfannengericht gehandelt haben.<br />

34<br />

historisches salzburger pFann-nocKen rezept<br />

„Ein Stück Butter wird zerlassen <strong>und</strong> mit 5 Eidottern, 1 Messerspitze voll<br />

Mehl, 2 Messerspitzen voll Zucker <strong>und</strong> dem Schnee von 6 Eiweiß gut<br />

verrührt. In eine Pfanne gibt man so viel Milch, dass der Boden bedeckt<br />

ist, dann ein nussgroßes Stück Butter <strong>und</strong> Vanille. Wenn dies siedet,<br />

gießt man den Teig hinein, deckt die Pfanne zu, lässt sie dann einige<br />

Minuten stehen, dreht den Teig dann stückweise um, sticht mit einem<br />

Esslöffel rasch Nocken aus <strong>und</strong> serviert diese so schnell wie möglich.“<br />

Zitiert aus: Maier-Bruck, Franz: Vom Essen auf dem Lande, S. 329<br />

35


K lassischeMehlspeisen<br />

zutaten<br />

3/8 l Milch<br />

1/8 l Wasser<br />

500 g Mehl<br />

1 EL Salz<br />

250 g Butter<br />

muas<br />

von Martina Pichler &<br />

Josef Schaidreiter,<br />

Restaurant Eulersberg<br />

zubereitung<br />

Milch mit Wasser aufkochen. Mehl <strong>und</strong> Salz in eine Schüssel geben<br />

<strong>und</strong> mit der kochenden Milch-Wasser-Mischung übergießen. Verrühren,<br />

bis ein klumpiger Teig entsteht. Der Teig darf nicht zu geschmeidig<br />

sein, es sollten noch kleine Mehlklümpchen sichtbar sein. Butter<br />

zerlassen <strong>und</strong> den Teig darin anrösten. Anschließend mit einer Teigschaufel<br />

(Muaser) in kleine Stücke stampfen.<br />

Man kann ins Muas Äpfel, Birnen, Kirschen oder Schwarzbeeren<br />

geben.<br />

zmuas<br />

Früher wurde das Muas bei den Holzknechten als gehaltvolles Frühstück<br />

zubereitet. Ihre Arbeit war schwer, <strong>und</strong> das Essen musste lange<br />

vorhalten. Das Muas wurde mit sehr viel Butter in der Eisenpfanne<br />

schön langsam angeröstet, danach musste es noch einige Zeit rasten,<br />

bevor es verspeist wurde. Heute wird das Muas meist süß gegessen.<br />

Muas: Hat nichts mit Muse zu tun.<br />

Muas: Damals die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> einen harten Arbeitstag.<br />

Muas: Früher das Gegenteil von Muße.<br />

Muas: Noch vor wenigen Jahrzehnten eine echte <strong>und</strong> notwendige<br />

Kraftnahrung.<br />

36 37


zutaten<br />

400 ml Milch<br />

200 g Mehl<br />

3 ganze Eier<br />

Vanillezucker<br />

30 g Rosinen<br />

Puderzucker<br />

Salz<br />

Butter zum Braten<br />

K lassischeMehlspeisen<br />

Kaiserschmarren<br />

von Edi Lienbacher,<br />

Zistelberghof<br />

zubereitung<br />

Milch <strong>und</strong> Mehl glattrühren, die Eier leicht unterziehen, das Salz beifügen.<br />

Butter in einer Pfanne erhitzen. Den Teig in die Pfanne leeren<br />

<strong>und</strong> bei geschlossenem Deckel langsam auf niedriger Stufe goldgelb<br />

braten lassen. Den Teig in der Pfanne wenden, Rosinen, eine Prise<br />

Vanillezucker <strong>und</strong> nochmals etwas Butter beigeben. Wieder braten,<br />

bis der Teig goldgelb ist. Dann in Stücke reißen <strong>und</strong> mit Deckel bei<br />

kleiner Flamme noch etwas ziehen lassen, damit der Kaiserschmarren<br />

schön aufgeht.<br />

Auf Tellern anrichten <strong>und</strong> mit Puderzucker bestreut servieren.<br />

zWie ist Die berühmteste aller österreichischen mehlspeisen<br />

zu ihrem namen geKommen?<br />

Woher der Kaiserschmarren wirklich stammt, ist unbekannt, da<strong>für</strong><br />

ranken sich um seine Entstehung gleich mehrere Legenden.<br />

So sagt man, dass der Kaiser bei einem seiner Jagdausflüge im Salzkammergut<br />

einen Holzfällerschmarren vorgesetzt bekam. Dieser wurde<br />

ihm zu Ehren mit guten Zutaten wie Milch, Rosinen <strong>und</strong> Eiern verfeinert.<br />

So wurde aus einem gewöhnlichen Holzfällerschmarren ein<br />

vornehmer „Kaiserschmarren“.<br />

Es wird aber auch erzählt, dass dem Hofkoch beim Palatschinken einmal<br />

der Teig zu dick geriet <strong>und</strong> zerriss. Der Kaiser soll daraufhin seinen<br />

Nachtisch zurückgeschickt haben mit den Worten: „So ein Schmarrn<br />

ist des Kaisers nicht wert!“<br />

38 39


Nudeln,<br />

Knödel,<br />

z<br />

Neockerle<br />

40 41


zutaten<br />

Für die Nidei<br />

350 g mehligkochende<br />

Erdäpfel<br />

250 g glattes Mehl<br />

2 Eier<br />

1 EL Milch<br />

150 g Butter<br />

Salz<br />

Für das Sauerkraut<br />

1 kg Sauerkraut<br />

Butterschmalz<br />

1 rohe Kartoffel<br />

1 Stück Selchspeck oder<br />

Speckschwarte<br />

Etwas Salz, Zucker<br />

Nudeln, Knödel, Nockerl<br />

erDäpFelniDei mit sauerKraut<br />

zubereitung<br />

Nidei: Erdäpfel schälen, kochen <strong>und</strong> noch heiß durch die Kartoffelpresse<br />

drücken. Mit Mehl, Salz, Eiern <strong>und</strong> der Milch zu einem glatten Teig<br />

verkneten <strong>und</strong> eine Rolle von 2 cm Durchmesser formen. Diese wird in<br />

3 cm lange „Nidei“ geschnitten. Butter schmelzen. Die Nidei vorsichtig<br />

in die Pfanne geben <strong>und</strong> von allen Seiten goldgelb bräunen.<br />

Dazu isst man gedünstetes Sauerkraut.<br />

von Annemarie & Gerhard Müller,<br />

Almstüberl zan Hascht<br />

Sauerkraut: Kraut kochen, mit Salz, Zucker <strong>und</strong> heißem Butterschmalz<br />

abschmecken. Eine rohe Kartoffel reiben <strong>und</strong> unters Kraut<br />

mischen, damit das Kraut sämig wird. Dazu noch Speck oder Speckschwarte<br />

geben <strong>und</strong> etwa 20 Minuten köcheln lassen.<br />

zFrüher saßen die Bauersleut’ <strong>und</strong> das Gesinde beim Essen an einem<br />

Tisch <strong>und</strong> aßen gemeinsam aus einer Pfanne oder Schüssel. Bei großen<br />

Bauern saßen die Männer um einen r<strong>und</strong>en, die Frauen um einen<br />

viereckigen Tisch. Das Essen wurde von der Großdirn aufgetragen. Die<br />

Erdäpfelnidei mit Sauerkraut sind ein ganz typisches Gericht aus der<br />

alten Zeit: Im Winter war Sauerkraut meist das einzige Gemüse, das<br />

die Speisekarte bereicherte, da man es lagern konnte.<br />

42 43


zutaten<br />

Für die Kasknödel<br />

5 altbackene Semmeln<br />

1/4 l Milch<br />

4 Eier<br />

250 g würziger Bergkäse<br />

Muskat, Salz, Pfeffer,<br />

Petersilie (fein gehackt,<br />

nicht zu wenig)<br />

Zwiebel<br />

Für die Spinatknödel<br />

5 altbackene Semmeln<br />

1/4 l Milch<br />

4 Eier<br />

250 g Cremespinat<br />

Muskat, Salz, Pfeffer<br />

Zwiebel<br />

Garnitur<br />

Parmesanspäne<br />

Frischer Schnittlauch<br />

Zerlassene Butter<br />

Nudeln, Knödel, Nockerl<br />

KasKnöDel & spinatKnöDel<br />

von Familie Rettensteiner,<br />

Gasthof Schöntal<br />

zubereitung<br />

Kasknödel: Die in Würfel geschnittenen Semmeln mit Milch übergießen,<br />

damit sich die Masse formen lässt. Zwiebel fein würfeln <strong>und</strong><br />

kurz anrösten. Die Zwiebelwürfel, Eier <strong>und</strong> den geriebenen Käse<br />

in die Knödelmasse einrühren <strong>und</strong> das Ganze mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong><br />

Muskat abschmecken. Dann formt man kleine Knödel <strong>und</strong> lässt diese<br />

in einem großen Topf auf kleiner Flamme etwa 15 bis 20 Minuten<br />

köcheln, bis die Knödel an der Oberfläche schwimmen.<br />

Achtung: Die Knödelmasse darf nicht zu weich sein, sonst zerfällt sie!<br />

Spinatknödel: Wie Kasknödel, anstelle von Käse 250 g Cremespinat<br />

zufügen.<br />

Die Knödel mit frisch geriebenem Parmesan <strong>und</strong> Schnittlauch in<br />

zerlassener Butter servieren.<br />

zDer KnöDel ist minDestens 4.500 Jahre alt<br />

Kaum zu glauben, aber wahr: Auf einem Fresko aus dem 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

in der Kapelle von Hocheppan in Südtirol ist ein Knödel zu<br />

sehen. Doch seine Geschichte reicht weit mehr als ein paar h<strong>und</strong>ert<br />

Jahre zurück – das belegen F<strong>und</strong>e aus Pfahlbaudörfern am Mondsee<br />

in Österreich <strong>und</strong> am Ledrosee in Italien.<br />

44 45


zutaten<br />

Für den Kartoffelteig<br />

1 kg mehligkochende<br />

Erdäpfel<br />

1 EL Butter<br />

2 Eier<br />

250 g Mehl<br />

Salz<br />

Muskat<br />

Für die Füllung<br />

200 g Selchfleisch<br />

100 g Speck<br />

1 große Zwiebel<br />

Petersilie<br />

Salz, Pfeffer<br />

zutaten<br />

Für den Kartoffelteig<br />

Siehe Selchfleischknödel<br />

Für die Füllung<br />

300 – 400 g Grammeln<br />

1 große Zwiebel<br />

Nudeln, Knödel, Nockerl<br />

selchFleischKnöDel<br />

von Waltraud Steiger, Pferdehof Oberegg<br />

zubereitung<br />

Kartoffelteig: Kartoffeln schälen <strong>und</strong> in Salzwasser sehr weich kochen.<br />

Noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken, Butter zufügen,<br />

salzen <strong>und</strong> mit Muskat würzen. Mit Mehl <strong>und</strong> Eiern zu einem geschmeidigen<br />

Teig verkneten.<br />

Tipp: Nur kurz kneten, da der Teig sonst in der Konsistenz nachlässt.<br />

Vor dem Weiterarbeiten einen Probeknödel in kochendes Salzwasser<br />

legen. Wird der zu weich, dem Teig noch etwas Mehl zufügen. Ist der<br />

Teig zu fest, noch etwas Butter einkneten.<br />

Füllung: Speck <strong>und</strong> Zwiebel feinwürfelig schneiden, in Butterschmalz<br />

anbräunen. Das Fleisch grob faschieren <strong>und</strong> zugeben, mit Pfeffer<br />

<strong>und</strong> Salz abschmecken, gehackte Petersilie am Schluss untermischen.<br />

Aus dem Kartoffelteig eine Rolle formen <strong>und</strong> in gleichmäßige Stücke<br />

schneiden. Die flach gedrückten Scheiben belegt man mit der Fülle<br />

<strong>und</strong> formt sie anschließend zu Klößen, die man in Salzwasser 10 bis<br />

15 Minuten ziehen lässt (nicht aufkochen). Wenn die Knödel hochschwimmen,<br />

sind sie fertig.<br />

grammelKnöDel<br />

zubereitung<br />

Kartoffelteig: Zubereitung nach dem Gr<strong>und</strong>rezept.<br />

Füllung: Zwiebel feinwürfelig schneiden <strong>und</strong> in Butter anrösten, mit<br />

den Grammeln vermischen. Kartoffelknödel wie bei den Fleischknödeln<br />

vorbereiten <strong>und</strong> damit füllen, in Salzwasser kochen.<br />

Tipp: Gut ist es, wenn man unter die Grammeln beim Rösten ein Ei<br />

einrührt.<br />

46 47


zutaten<br />

400 g Mehl<br />

1 TL Salz<br />

3 Eier<br />

Kaltes Wasser<br />

Käse nach Belieben<br />

1 – 2 Zwiebeln<br />

1 EL Butter<br />

Frischer Schnittlauch<br />

zutaten<br />

3 – 4 Semmelknödel<br />

(evtl. vom Vortag)<br />

1 Zwiebel<br />

Speck nach Geschmack<br />

1 EL Butterschmalz<br />

2 Eier<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

Petersilie fein geschnitten<br />

Nudeln, Knödel, Nockerl<br />

KasnocKerl<br />

von Maria Rainer, Bio-Bauernhof Vorderfromm<br />

zubereitung<br />

In das Mehl gibt man Salz, Eier <strong>und</strong> so viel kaltes Wasser, dass ein<br />

geschmeidiger Teig entsteht. Der Teig sollte schwer vom Kochlöffel<br />

fallen. Mit einem Nockerlsieb kocht man ganz kleine Nockerl in<br />

siedendes, leicht gesalzenes Wasser ein. Die Nockerl so lange köcheln<br />

lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Anschließend die<br />

Nockerl abseihen <strong>und</strong> abschrecken.<br />

In einer Pfanne Zwiebel mit etwas Butter anrösten, anschließend die<br />

Nockerl <strong>und</strong> den geriebenen Käse dazugeben. Vor dem Servieren<br />

das Gericht portionsweise auf Tellern anrichten <strong>und</strong> mit Schnittlauch<br />

dick bestreuen.<br />

Variationen:<br />

Als Beilage: Nockerl pur in Butter geschwenkt zu Fleischgerichten.<br />

Eiernockerln: Über die Spätzle werden Eier geschlagen <strong>und</strong> diese noch<br />

einige Zeit geröstet.<br />

Wurstnockerl: Die Nockerln werden mit fein geschnittener Wurst in<br />

Fett geröstet.<br />

KnöDelgröstl<br />

von Anna Leitinger, Leitingerhof<br />

zubereitung<br />

Zwiebel fein schneiden <strong>und</strong> mit dem Speck in heißem Butterschmalz<br />

anrösten. Die gekochten Knödel in Scheiben schneiden <strong>und</strong> mitrösten.<br />

Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Petersilie würzen. Die Eier verschlagen,<br />

darübergießen <strong>und</strong> stocken lassen.<br />

Dazu passt grüner Salat oder Erdäpfel-Endividensalat.<br />

Rezept Semmelknödel siehe Seite 59.<br />

48 49


F leisch<br />

Braten <strong>und</strong><br />

z<br />

50 51


zutaten<br />

Für den Teig<br />

250 g Roggenmehl<br />

250 g Weizenmehl<br />

30 g Butter<br />

1/8 l Milch<br />

1/8 l Wasser<br />

Salz<br />

Für die Fülle<br />

200 g geselchtes,<br />

gekochtes Schweinsbrüstl<br />

200 g geselchtes,<br />

gekochtes Rindfleisch<br />

50 g gewürfelter Selchspeck<br />

2 große gekochte Erdäpfel<br />

Jungzwiebeln<br />

Etwas Lauch, Petersilie<br />

Frische Kräuter<br />

Salz, Pfeffer<br />

Evt. etwas Knoblauch<br />

Fett zum Herausbacken<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

z<br />

pongauer FleischKrapFen<br />

von Kathi Huber,<br />

Mahdegg Alm<br />

zubereitung<br />

Butter, Wasser, Milch <strong>und</strong> etwas Salz aufkochen, rasch über das Mehl<br />

gießen <strong>und</strong> zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, gut durchkneten.<br />

Der Teig darf nicht zu weich sein.<br />

Für die Fülle den Selchspeck in einer Pfanne anrösten <strong>und</strong> auslassen,<br />

Zwiebel <strong>und</strong> Knoblauch klein schneiden <strong>und</strong> darin anschwitzen. Die<br />

Erdäpfel würfeln, mit der fein gehackten Petersilie <strong>und</strong> dem fein geschnittenen<br />

Lauch vermengen. Das Fleisch ebenfalls würfelig schneiden<br />

<strong>und</strong> alle Zutaten zu einer schmackhaften Fülle vermischen.<br />

Kleine r<strong>und</strong>e Teigstücke formen <strong>und</strong> dünn ausrollen, mit Füllung belegen,<br />

zusammenklappen <strong>und</strong> gut verschließen (die Ränder fest andrücken).<br />

Anschließend in heißem Fett schwimmend herausbacken<br />

<strong>und</strong> mit Sauerkraut servieren.<br />

Was Die „richtigen“ von Den „Falschen“ FleischKrapFen<br />

unterscheiDet<br />

Schmalzgebackenes gab Kraft <strong>und</strong> war beliebt, nicht zuletzt, weil<br />

Schmalz reichlich vorhanden war, im Gegensatz zum Fleisch, welches<br />

sparsam verwendet werden musste. Die deftigen Fleischkrapfen, <strong>für</strong><br />

die man nicht viel Fleisch braucht, waren in kargen Zeiten also das<br />

perfekte Sonntags- oder Festessen. Der Kenner unterscheidet zwischen<br />

echten <strong>und</strong> falschen Fleischkrapfen. Für die echten verwendet<br />

man sorgfältig feinblättrig geschnittenes Fleisch, die „falschen“ werden<br />

der Einfachheit halber mit Faschiertem (Hackfleisch) gefüllt.<br />

52 53


zutaten<br />

1 TL Butter<br />

4 Eier<br />

2 EL frisch gehackte<br />

Petersilie<br />

250 g gekochtes Fleisch<br />

(Rindfleisch, Selchbrüstl)<br />

Etwas mageren Selchspeck<br />

1 Pr. gemahlener Kümmel<br />

600 g Erdäpfel<br />

1 Prise Majoran<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

1 Zwiebel<br />

2 EL Öl<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

pongauer gröstl<br />

von Karin Huber,<br />

Berggasthof Bischlinghöhe<br />

zubereitung<br />

Die Erdäpfel waschen, kochen, schälen, auskühlen lassen <strong>und</strong> in<br />

Scheiben schneiden. Gekochtes Rindfleisch gemischt mit Selchbrüstl<br />

grobnudelig schneiden. Zwiebel <strong>und</strong> Speck fein würfeln <strong>und</strong> in einer<br />

großen Pfanne mit Öl anrösten. Fleisch <strong>und</strong> Erdäpfel beigeben, mit<br />

Salz, Pfeffer, Majoran <strong>und</strong> Kümmel würzen, unter häufigem Wenden<br />

goldbraun knusprig rösten.<br />

In der Pfanne etwas Butter erhitzen, Eier aufschlagen <strong>und</strong> Spiegeleier<br />

braten. Das Gröstl mit Spiegelei <strong>und</strong> Petersilie anrichten.<br />

Als weitere Beilage passt marinierter Krautsalat oder grüner Salat.<br />

zWie<br />

aus einem resteessen ein KüchenKlassiKer WurDe<br />

Wenn in der guten alten Zeit vom Sonntagsbraten etwas übrig blieb,<br />

wurde das Fleisch am darauffolgenden Tag mit weiteren Zutaten zu<br />

einer neuen Mahlzeit weiterverarbeitet. Heute ist das Gröstl eine beliebte<br />

Spezialität der österreichischen Küche. Jede Region kennt ihr<br />

eigenes typisches Gröstlgericht, alle aber verwenden ähnliche Zutaten<br />

(Fleisch <strong>und</strong> Erdäpfel): Es gibt zum Beispiel das Tiroler Gröstl, Bauerngröstl<br />

oder auch das Herrengröstl, das mit Kalbfleisch zubereitet wird.<br />

54 55


zutaten<br />

1 Tafelspitz (ca. 1 – 2 kg<br />

mit heller Fetteindeckung)<br />

750 g Rindsknochen<br />

3 Karotten<br />

Petersilienwurzel<br />

1/2 Sellerie (klein)<br />

1 Zwiebel<br />

2 Lorbeerblätter<br />

10 Pfefferkörner, Salz<br />

Schnittlauch<br />

(zum Bestreuen)<br />

Rezept Semmelkren:<br />

siehe Seite 63<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

salzburger taFelspitz<br />

mit semmelKren<br />

von Elfriede Dölderer &<br />

Cengiz Dönmez,<br />

Restaurant Chili<br />

zubereitung<br />

In einem großen Topf etwa 3 Liter kaltes Wasser aufstellen. Knochen<br />

waschen, zugeben <strong>und</strong> aufkochen lassen. Tafelspitz von Sehnen<br />

<strong>und</strong> Häuten befreien, Fetteindeckung aber belassen. Fleisch mit<br />

Wurzelgemüse, Lorbeerblättern <strong>und</strong> Pfefferkörnern zugeben <strong>und</strong><br />

2 bis 2,5 St<strong>und</strong>en bei schwacher Hitze, knapp unter dem Siedepunkt,<br />

köcheln lassen. Währenddessen den Schaum wiederholt abschöpfen.<br />

So lange kochen, bis das Fleisch wirklich weich ist. Stupft man das<br />

Fleisch mit einer Gabel an, so sollte sich die Gabel leicht in das Fleisch<br />

drücken lassen. Fleisch herausheben, Suppe durch ein feines Sieb<br />

klar abseihen <strong>und</strong> das Fleisch in der Suppe noch etwas rasten lassen.<br />

Wichtig: Das Fleisch wird immer quer zur Faserrichtung geschnitten.<br />

Achtung: Solange der Tafelspitz noch in der Suppe gart, darf diese<br />

zkeinesfalls gesalzen werden. Das Fleisch wird sonst rot <strong>und</strong> trocken.<br />

Des Kaisers DeliKatesse<br />

Um das Rindfleisch <strong>und</strong> seine Verwendung in der Küche des alten Österreichs<br />

soll ein regelrechter „Hausfrauenstreit“ entbrannt sein. Die<br />

<strong>Kochbuch</strong>autorin Anna Hofbauer (1825) bevorzugte gekochtes Rindfleisch,<br />

Anna Dorn, die 1827 ihr <strong>Kochbuch</strong> veröffentlichte, beurteilte<br />

das Sieden <strong>und</strong> Dämpfen eher kritisch. Interessant ist, dass gekochtes<br />

Rindfleisch ab dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert von den gehobenen Bürgern als<br />

Spezialität angesehen wurde; wohl auch deswegen, weil Kaiser Franz<br />

Josef es so sehr liebte <strong>und</strong> sich täglich servieren ließ (einmal abgesehen<br />

von der Fastenzeit).<br />

56 57


zutaten<br />

Für das Gamsragout<br />

800 g Gamsfleisch aus der<br />

Schulter<br />

Butterschmalz (oder Öl<br />

zum Anbraten)<br />

Wurzelgemüse in<br />

Würfeln<br />

Wildgewürz<br />

1/2 l Rotwein<br />

1/4 l Fleischbrühe<br />

Etwas Mehl<br />

2 – 3 EL Sauerrahm<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für die Semmelknödel<br />

6 altbackene Semmeln<br />

1/4 l Milch<br />

2 EL gehackte Petersilie<br />

1 gewürfelte Zwiebel<br />

5 Eier<br />

1 TL Salz<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

gamsragout mit semmelKnöDel<br />

von Hedi & Otto Krahbichler,<br />

Gamsblickalm<br />

zubereitung<br />

Gamsragout: Das Gamsfleisch von Häuten <strong>und</strong> Sehnen befreien <strong>und</strong><br />

in Würfel von etwa 3 cm Breite schneiden. Die Fleischwürfel in Butterschmalz<br />

schnell bei hoher Hitze anbraten <strong>und</strong> mit Rotwein aufgießen,<br />

30 Minuten schmoren lassen. Das Wurzelgemüse in der Pfanne<br />

anrösten <strong>und</strong> zum Fleisch zugeben, weitere 30 Minuten köcheln<br />

lassen <strong>und</strong> mit Brühe aufgießen. Am Schluss die Sauce mit etwas<br />

Mehl <strong>und</strong> Sauerrahm binden <strong>und</strong> mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />

Semmelknödel: Semmeln in Würfel schneiden <strong>und</strong> mit der warmen<br />

Milch übergießen. Die kleingehackte Petersilie <strong>und</strong> die gewürfelte<br />

Zwiebel in Butter andünsten <strong>und</strong> zu der Masse geben. Die Eier mit<br />

dem Salz dazugeben.<br />

Den Teig 20 Minuten durchziehen lassen, dann die Knödel formen<br />

<strong>und</strong> in heißes Salzwasser geben. Darin die Knödel etwa 20 Minuten<br />

ziehen lassen, bis sie hochschwimmen.<br />

58 59


zutaten<br />

Für die Beize<br />

1/2 l Burg<strong>und</strong>er Rotwein<br />

Wacholderbeeren<br />

Piment<br />

Lorbeerblätter<br />

7 Nelken<br />

Für den Braten<br />

1 – 2 kg Rinderbraten<br />

Rosenpaprika<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

4 EL Öl<br />

1 Handvoll Rindsknochen<br />

1 Zwiebel<br />

1 Karotte<br />

1 kl. Sellerie<br />

1/2 l Rindsbrühe<br />

1/4 l Rotwein<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

burgunDerbraten in<br />

rotWeinsauce<br />

von Alois Rettenbacher,<br />

Barbarahof<br />

zubereitung<br />

Beize: Das Fleisch mit dem Rotwein <strong>und</strong> den Gewürzkörnern/-blättern<br />

über Nacht in einer abgedeckten Schüssel einlegen. Falls die<br />

Flüssigkeit nicht ausreicht, mit etwas Wasser angießen, sodass das<br />

Fleisch bedeckt ist.<br />

Braten: Das Fleisch herausnehmen, trockentupfen <strong>und</strong> mit Salz, Paprika<br />

<strong>und</strong> Pfeffer einreiben. Das Öl in einer großen Pfanne oder einem<br />

großen Topf erhitzen <strong>und</strong> das Fleisch anbraten. Nach einigen<br />

Minuten den Braten in ein Bratenreindl geben, Gemüse, Knochen<br />

<strong>und</strong> ein wenig von der Beize zugeben <strong>und</strong> mit Brühe <strong>und</strong> Rotwein<br />

aufgießen. Bei niedriger Temperatur, also ca. 150 °C, gut 3 St<strong>und</strong>en<br />

im Backofen schmoren lassen.<br />

Das Fleisch warmstellen <strong>und</strong> das übrige Bratgut (Gemüse) durch ein<br />

Sieb passieren <strong>und</strong> mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />

Den Burg<strong>und</strong>er Braten in Scheiben schneiden. Dazu passen als Beilage<br />

Semmelknödel oder Nockerl.<br />

60 61


zutaten<br />

Für den Lammbraten<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

schöpsernes (lammbraten)<br />

mit semmelKren<br />

von Walter Hinterhölzl,<br />

Anton-Proksch-Haus<br />

1 kg Schöpsenfleisch<br />

(Lammfleisch) vom Schlegel<br />

oder aus der Schulter<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 – 2 Knoblauchzehen<br />

Kümmel, Thymian<br />

Rosmarin<br />

2 EL Schmalz<br />

Je 1 Zwiebel <strong>und</strong> Karotte zubereitung<br />

Je 1 St. Lauch <strong>und</strong> Sellerie Lammbraten: Fleisch waschen, trockentupfen, vom Knochen lösen<br />

1 Petersilienwurzel <strong>und</strong> in portionsgerechte Stücke schneiden. Mit Salz, Pfeffer, Knob-<br />

1/4 l Rinds- oder lauch, Kümmel würzen <strong>und</strong> in einer Pfanne in heißem Schmalz<br />

Gemüsesuppe braun anbraten. Zusammen mit dem Wurzelgemüse (Zwiebel, Ka-<br />

Etwas Mehl rotte, Sellerie, Lauch) in ein Bratenreindl legen, mit 1 Tasse Wasser<br />

<strong>und</strong> Brühe aufgießen. Thymian <strong>und</strong> Rosmarinzweige dazulegen <strong>und</strong><br />

Für den Semmelkren im Rohr bei 200 bis 220 °C etwa 90 Minuten braten, regelmäßig mit<br />

2 altbackene Semmeln dem eigenen Saft übergießen. Zum Schluss das Fleisch <strong>und</strong> Gemüse<br />

2 EL frisch geriebener Kren herausnehmen, die Sauce mit etwas Mehl stauben <strong>und</strong> kurz aufko-<br />

1/4 l Rindsuppe chen. Wer möchte, kann das Wurzelgemüse durch ein Sieb passieren<br />

Salz, Muskat <strong>und</strong> der Soße beigeben.<br />

1 EL Butter<br />

2 EL Rahm Semmelkren: Die Semmeln werden feinblättrig geschnitten <strong>und</strong><br />

mit der kochenden Brühe übergossen, anschließend bei geringer<br />

Hitze zu einem sämigen Brei verkocht. Die Semmelmasse mit Kren,<br />

Rahm sowie Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken. Warm zum Schöpsernen<br />

zservieren.<br />

Warum man schöpsernes Früher lichtbratl nannte<br />

Früher aß man Schöpsernes traditionell am Michaelitag, also am<br />

29. September. Das ist die Zeit, in der die Nächte wieder länger werden<br />

<strong>und</strong> man abends künstliches Licht braucht – so kam das Schöpserne<br />

zum wohlklingenden Namen „Lichtbratl“. Schöpsengerichte<br />

sollten übrigens sehr heiß gegessen werden, dann schmecken sie am<br />

besten.<br />

62 63


zutaten<br />

4 Rindsschnitzel<br />

(von der Beiried, also<br />

Roastbeef; man kann<br />

auch Schweineschnitzel<br />

verwenden)<br />

1 große Zwiebel<br />

150 g frische Champignons<br />

100 g durchzogener Speck<br />

1 B<strong>und</strong> Petersilie<br />

2 EL Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

3 Eier, Mehl, Brösel<br />

Fett zum Backen<br />

F leisch <strong>und</strong>B raten<br />

alt-salzburger schnitzel<br />

von Heinz Rettenegger,<br />

Gut Wenghof – Famliy Resort<br />

zubereitung<br />

Die Fülle: Zwiebel, Speck feinwürfelig schneiden <strong>und</strong> in Butter anschwitzen.<br />

Die feinblättrig geschnittenen Champignons dazugeben,<br />

zum Schluss fein gehackte Petersilie untermischen <strong>und</strong> vom Herd<br />

nehmen.<br />

Die Schnitzel: Das Fleisch dünn klopfen <strong>und</strong> mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

würzen. Die Fülle in die Mitte der Fleischscheiben geben <strong>und</strong> zusammenklappen.<br />

Mit Mehl, Ei <strong>und</strong> Brösel panieren <strong>und</strong> in heißem Fett<br />

langsam herausbacken.<br />

Mit Petersilienkartoffeln <strong>und</strong> gemischtem Salat servieren.<br />

zschnitzel<br />

– KlassiKer Der österreichischen Küche<br />

Die Bezeichnung „Schnitzel“ <strong>für</strong> paniertes <strong>und</strong> in Fett ausgebackenes<br />

Fleisch bürgerte sich erst Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ein. Davor<br />

bezeichnete ein „Schnitz“ oder auch „Schnitzchen“ lediglich ein abgeschnittenes<br />

Stück Fleisch, ähnlich wie Cotelette. Zu besonderer Berühmtheit<br />

gebracht hat es das Wiener Schnitzel, das aus Kalbfleisch<br />

zubereitet wird.<br />

64 65


z<br />

K<br />

Süßspeisen<br />

<strong>und</strong> uchen<br />

66 67


zutaten<br />

4 Semmeln (entrindet,<br />

oder 8 Scheiben Toastbrot<br />

ohne Rinde)<br />

Powidl (Pflaumenmus)<br />

300 ml Milch<br />

1 P. Vanillezucker<br />

Pflanzenöl<br />

(zum Ausbacken)<br />

3 Eidotter<br />

20 g Mehl<br />

Zimt <strong>und</strong> Puderzucker<br />

(nach Belieben)<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

poWiDlpoFesen<br />

von Maria Gstatter,<br />

Dr. Heinrich Hackel Hütte<br />

zubereitung<br />

Entrindete Semmeln längs halbieren <strong>und</strong> in 1 cm dicke Scheiben<br />

schneiden. Die Scheiben mit Powidl bestreichen <strong>und</strong> jeweils zwei<br />

Schnitten wieder zusammensetzen. Milch <strong>und</strong> Vanillezucker, Eier<br />

<strong>und</strong> Mehl miteinander versprudeln <strong>und</strong> die Semmelscheiben durchziehen.<br />

Butterschmalz fingerhoch in einer Pfanne erhitzen <strong>und</strong> im<br />

heißen Fett goldbraun ausbacken.<br />

Mit einer Mischung aus Zimt <strong>und</strong> Zucker bestreut servieren.<br />

zWie Die paFesen (arme ritter) zu ihrem namen Kamen<br />

Pofesen, oder auch Pafesen, kannte schon die mittelalterliche Küche.<br />

Sie sind benannt nach dem Ritterschild der italienischen Stadt Pavia<br />

(Pavese = aus Pavia). Der Schild schützte den Ritter so wie die Brotscheiben<br />

die Fülle.<br />

Was ist poWiDl?<br />

Unter Powidl versteht man dick eingekochtes Pflaumenmus, das einen<br />

festen Platz in der österreichischen Mehlspeisenküche hat. Es stammt<br />

ursprünglich aus Böhmen. Powidl wird auch <strong>für</strong> die Zubereitung von<br />

Germknödeln <strong>und</strong> <strong>für</strong> Powidltascherln (gefüllte Teigtaschen) verwendet.<br />

Das Wort Powidl ist ein typischer Austriazismus, der wohl aus dem<br />

slawischen Sprachraum entlehnt ist.<br />

68 69


zutaten<br />

Für den Teig<br />

250 g Mehl<br />

1 EL Öl<br />

1 EL Essig<br />

1/2 TL Salz<br />

1 Eidotter<br />

1/8 l lauwarmes Wasser<br />

Für die Fülle<br />

5 EL geröstete<br />

Semmelbrösel<br />

1 kg Äpfel<br />

Zerlassene Butter<br />

Zitronensaft<br />

Zucker<br />

Zimt<br />

Rosinen<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

apFelstruDel<br />

von Barbara Weissacher, Kendlhof<br />

zubereitung<br />

Alle Zutaten zu einem glatten Teig kneten <strong>und</strong> diesen zugedeckt<br />

1 St<strong>und</strong>e ruhen lassen. Den Teig mit dem Nudelholz auf einem Leintuch<br />

auswellen <strong>und</strong> dann in der Luft über den Handrücken auseinanderziehen,<br />

bis er richtig dünn ist. Den Teig wieder auf das Leintuch<br />

legen.<br />

Die Äpfel mit Zitrone, Zimt <strong>und</strong> Rosinen mischen. Auf den ausgezogenen<br />

Teig die zerlassene Butter, die Brösel, den Zucker <strong>und</strong> die<br />

Apfelmischung geben. Die Teigränder mit einem Messer begradigen<br />

<strong>und</strong> die Abschnitte einfach auf die Äpfel legen. Nochmals Äpfel <strong>und</strong><br />

Brösel darauf geben.<br />

Den Strudel mit dem Tuch von der Längsseite her einrollen. Im vorgeheizten<br />

Backrohr bei 200 °C etwa 35 Minuten backen.<br />

Auf die gleiche Art werden Kirsch-, Rhabarber-, Zwetschken-, Birnen-<br />

<strong>und</strong> Heidelbeerstrudel hergestellt. Bei saftigen Früchten bestreut<br />

man die Teigfläche zusätzlich mit Bröseln.<br />

zösterreichische<br />

spezialität mit türKischen Wurzeln: Der<br />

struDel<br />

Seinen Namen verdankt er seiner schneckenförmigen, „gestrudelten“<br />

Form, <strong>und</strong> er ist heute der Inbegriff der österreichischen Mehlspeisküche<br />

– doch kaum jemand weiß, dass der Strudel ursprünglich von<br />

der Türkei über Ungarn nach Österreich gelangte. Dort ist er seit dem<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert überliefert. Die altösterreichische Strudelküche begeistert<br />

bis heute durch ihre Vielfalt, die von süß bis herzhaft-deftig<br />

reicht.<br />

70 71


zutaten<br />

Für den Teig<br />

500 g Mehl<br />

100 g Butter<br />

80 g Zucker<br />

30 g Germ<br />

1/4 l Milch<br />

4 Eier<br />

4 Eidotter<br />

Etwas Salz<br />

Zitronenschale<br />

2 EL Rum<br />

Für die Fülle<br />

4 Äpfel<br />

Zucker<br />

Zimt<br />

Zitronensaft<br />

Vanillezucker<br />

Geriebene Haselnüsse<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

apFelKrapFen<br />

von Maria Weissacher, Kendlhof<br />

zubereitung<br />

Germ mit etwas Milch <strong>und</strong> Zucker verrühren <strong>und</strong> gehen lassen.<br />

Nachdem das „Dampferl“ an der Oberfläche Risse bekommen hat,<br />

die restlichen Zutaten dazugeben <strong>und</strong> an einem warmen Ort gehen<br />

lassen.<br />

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollen. Äpfel schälen<br />

<strong>und</strong> grob schneiden. Apfelstücke, Zitrone, Zucker, Zimt, Vanillezucker<br />

<strong>und</strong> Nüsse auf dem Teig verteilen. Von der Längsseite her zu<br />

einer Rolle drehen <strong>und</strong> davon Scheiben abschneiden, so entstehen<br />

die „Schnecken“. Etwa eine halbe St<strong>und</strong>e gehen lassen.<br />

Die Schnecken in einem großen Topf in reichlich Butterschmalz ausbacken.<br />

Nicht zu viele Schnecken auf einmal in den Topf geben. Mit<br />

Staubzucker bestreut servieren. Am besten schmecken sie lauwarm!<br />

zKrapFen - zur Feier Des tages<br />

Krapfenbacken hat bei den Werfenwenger Bäuerinnnen eine lange<br />

Tradition. Die Teige sind verschieden, neben dem Germteig verwendet<br />

man auch Mürbeteig, Brandteig <strong>und</strong> Nudelteig, letzterer wird zu den<br />

herzhaften Blattln oder auch Fleischkrapfen verarbeitet. Meist ist das<br />

Backen mit einem wichtigen Termin im bäuerlichen Jahr verb<strong>und</strong>en.<br />

So gibt es Krapfen am Kirchweihtag, am Schlenkltag (Maria Lichtmess),<br />

am Michaelitag, am Georgitag, am Beichttag <strong>und</strong> an noch so<br />

manchen anderen festlichen Anlässen.<br />

72 73


zutaten<br />

250 g Butter<br />

250 g Zucker<br />

1 P. Vanillezucker<br />

Saft einer 1/2 Zitrone<br />

1 Messerspitze Zimt<br />

5 Eier<br />

250 g Mehl<br />

1 P. Backpulver<br />

Ca. 800 g Zwetschken<br />

zutaten<br />

Für den Teig<br />

150 g Butter<br />

150 g Zucker<br />

1 P. Vanillezucker<br />

3 Eidotter, 3 Eiklar<br />

200 g Mehl<br />

1/2 P. Backpulver<br />

2 EL Rahm<br />

Für die Topfmasse<br />

200 g Topfen<br />

150 g Staubzucker<br />

1 P. Vanillezucker<br />

2 Eidotter, 2 Eiklar<br />

60 g Butter<br />

Für die Streusel<br />

100 g Mehl<br />

50 g Butter<br />

30 g Zucker<br />

Ca. 500 g Obst<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

zWetschKenKuchen<br />

von Anita Schmid, Mooshof<br />

zubereitung<br />

Butter, Zucker, Vanillezucker, Zitrone <strong>und</strong> Zimt schaumig rühren,<br />

nach <strong>und</strong> nach Eier hinzugeben. Das mit Backpulver vermischte Mehl<br />

zuletzt unterheben.<br />

Auf ein gefettetes Backblech streichen <strong>und</strong> mit halbierten Zwetschken<br />

belegen.<br />

Bei 180 °C etwa 30 Minuten backen.<br />

obstKuchen mit streusel<br />

von Eva Seidl, Mayrhof<br />

zubereitung<br />

Butter mit Staubzucker <strong>und</strong> Aromen sehr schaumig rühren, nach <strong>und</strong><br />

nach die Eidotter zugeben. Die Eiklar zu steifem Eischnee schlagen.<br />

Anschließend das mit Backpulver vermischte Mehl, Rahm <strong>und</strong> den<br />

Eischnee unter die Masse rühren <strong>und</strong> den Teig auf ein gefettetes<br />

Backblech streichen.<br />

Für die Topfenmasse den Topfen, Staubzucker, Vanillezucker, Eidotter<br />

<strong>und</strong> Butter miteinander vermengen, den steif geschlagenen Eischnee<br />

unterheben <strong>und</strong> vorsichtig auf den Teig streichen.<br />

Anschließend mit dem Obst belegen. Zum Schluss die Zutaten <strong>für</strong><br />

den Streusel verkneten <strong>und</strong> darüberbröseln.<br />

Etwa 45 Minuten bei 180 °C im vorgeheizten Backofen backen.<br />

Als Obst eignen sich am besten Zwetschken oder Marillen. Der<br />

Kuchen kann aber auch mit anderem Obst der Saison (Rhabarber,<br />

Kirschen, Äpfel,…) belegt werden.<br />

74 75


zutaten<br />

5 Eidotter<br />

5 Eiklar<br />

200 g Rohrzucker<br />

1/8 l Öl<br />

1/8 l Wasser<br />

150 g Dinkelmehl<br />

100 g geriebene Nüsse<br />

Ca. 750 g Äpfel<br />

Etwas Rum<br />

100 g Zucker<br />

Zitronensaft<br />

Zimt<br />

3 Blatt Gelatine<br />

1/4 l Schlagobers<br />

Eierlikör zum Beträufeln<br />

zutaten<br />

1 l Schwarzbeeren<br />

(Heidelbeeren)<br />

200 g glattes Mehl<br />

1 Prise Salz<br />

2 Eier<br />

Ca. 1/8 l kochende Milch<br />

Butterschmalz<br />

Staubzucker<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

DinKelschnitten mit apFelmus<br />

von Anna Leitinger, Leitingerhof<br />

zubereitung<br />

Dotter, Zucker, Öl <strong>und</strong> Wasser schaumig rühren. Aus den Eiklar<br />

Schnee schlagen <strong>und</strong> mit dem Mehl <strong>und</strong> den geriebenen Nüssen<br />

vorsichtig unter die Dottermasse rühren. Den Teig auf ein gefettes<br />

Backblech geben <strong>und</strong> im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa<br />

20 Minuten backen.<br />

Die Äpfel vierteln, in wenig Wasser weich kochen, passieren, zuckern,<br />

mit Zimt <strong>und</strong> Zitronensaft würzen. Die im lauwarmen Wasser<br />

aufgelöste Gelatine dazugeben. Das Apfelmus auf den ausgekühlten<br />

Teig streichen. Mit steif geschlagenem Schlagobers abdecken <strong>und</strong><br />

mit Eierlikör beträufeln. Zum Schluss in Schnitten schneiden.<br />

schWarzbeernocKen<br />

von Leni Lottermoser, Vorderoberlehen<br />

zubereitung<br />

Beeren mit Mehl, Salz <strong>und</strong> Eiern vermischen, kochende Milch dazugeben<br />

<strong>und</strong> einen nicht zu weichen Teig bereiten. Aus diesem Teig<br />

Laiberl formen <strong>und</strong> in heißem Butterfett langsam auf beiden Seiten<br />

backen. Laiberl mit Staubzucker bestreuen <strong>und</strong> servieren.<br />

Tipp: Die Früchte können der Jahreszeit entsprechend gewechselt<br />

werden, zum Beispiel passen auch gut Kirschen, Zwetschken oder<br />

Äpfel dazu.<br />

76 77


zutaten<br />

1 kg mehligkochende<br />

Erdäpfel<br />

Etwa 20 St. Marillen<br />

250 g griffiges Mehl<br />

2 Eier<br />

200 g Semmelbrösel<br />

100 g Butter<br />

20 St. Würfelzucker<br />

zutaten<br />

250 g Butter<br />

oder Margarine<br />

250 g Staubzucker<br />

1 P. Vanillezucker<br />

Abrieb von 1/2 Zitrone<br />

4 Eidotter <strong>und</strong> 4 Eiklar<br />

1/8 l Eierlikör<br />

250 g Mehl<br />

1/2 P. Backpulver<br />

Ca. 750 g Marillen<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

marillenKnöDel<br />

von Elisabeth Lottermoser, Vorderoberlehen<br />

zubereitung<br />

Erdäpfel kochen, schälen, durch die Kartoffelpresse drücken <strong>und</strong><br />

auskühlen lassen. Marillen entsteinen <strong>und</strong> den Kern mit einem Stück<br />

Zucker ersetzen. Aus den Erdäpfeln, Ei <strong>und</strong> Mehl einen festen Teig<br />

bereiten, eine Rolle formen <strong>und</strong> in Scheiben teilen. Mit diesen Teigstücken<br />

werden die Früchte umwickelt <strong>und</strong> in Salzwasser gekocht,<br />

bis sie an der Oberfläche schwimmen. Die Knödel aus dem Wasser<br />

nehmen <strong>und</strong> in den mit Butter leicht angerösteten Bröseln wälzen,<br />

mit Zucker bestreuen <strong>und</strong> servieren.<br />

Sehr gut schmeckt frische Milch dazu.<br />

Tipp: Als Früchte kann man auch Zwetschken oder Erdbeeren verwenden.<br />

marillenKuchen<br />

von Eva Seidl, Mayrhof<br />

zubereitung<br />

Fett, Staubzucker, Vanillezucker, Zitrone <strong>und</strong> Dotter sehr schaumig<br />

rühren, dann den Likör einfließen lassen. Eiklar zu Eischnee schlagen.<br />

Erst das mit Backpulver vermischte Mehl <strong>und</strong> dann den Eischnee<br />

vorsichtig unterheben. Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes<br />

Blech streichen <strong>und</strong> mit halbierten Früchten belegen.<br />

Bei 175 °C etwa 45 Minuten backen.<br />

Den Kuchen vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen.<br />

78 79


zutaten<br />

240 g Butter<br />

150 g Staubzucker<br />

5 Eidotter<br />

5 Eiklar<br />

220 g Mehl<br />

1 P. Pudding Schokolade<br />

1/2 P. Backpulver<br />

170 g Schokolade<br />

(im Wasserbad schmelzen)<br />

125 ml Orangensaft<br />

Marillenmarmelade<br />

Schokoladenglasur<br />

zutaten<br />

Für den Kuchen<br />

200 g Marzipan-Rohmasse<br />

7 Eidotter<br />

Abgeriebene Schale<br />

von 1 Zitrone<br />

1 P. Vanillezucker<br />

1 Prise Salz<br />

7 Eiklar<br />

180 g Zucker<br />

200 g gemahlene Walnüsse<br />

120 g Weizenmehl<br />

2 gestr. TL Backpulver<br />

100 g zerlassene,<br />

abgekühlte Butter<br />

Für die Glasur<br />

200 g Nuss-Nougatmasse<br />

Etwas Kokosfett<br />

Halbierte Walnusskerne<br />

Süßspeisen <strong>und</strong> Kuchen<br />

sacherschnitten<br />

von Maria Rainer, Bio-Bauernhof Vorderfromm<br />

zubereitung<br />

Butter, Dotter <strong>und</strong> Zucker sehr schaumig rühren, geschmolzene Schokolade,<br />

Puddingpulver, Orangensaft dazugeben, das mit Backpulver<br />

versiebte Mehl leicht unterrühren, zuletzt den steif geschlagenen<br />

Schnee vorsichtig unterheben.<br />

Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben <strong>und</strong> im vorgeheizten<br />

Backofen bei 160 °C etwa 25 Minuten backen.<br />

Den lauwarmen Kuchen mit Marillenmarmelade bestreichen, auskühlen<br />

lassen <strong>und</strong> dick mit Schokoglasur bestreichen, mit Schlagsahne<br />

servieren.<br />

Walnusstorte<br />

von Maria Reiter-Brandauer, Steinerhof<br />

zubereitung<br />

Kuchen: Das Marzipan in kleine Stücke schneiden <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach<br />

mit den Eidottern, der Zitronenschale, dem Vanillezucker <strong>und</strong> dem<br />

Salz cremig verrühren. Den Zucker <strong>und</strong> das Eiklar zu einem Schnee<br />

schlagen. Walnüsse, Backpulver <strong>und</strong> Weizenmehl miteinander vermischen.<br />

Mit einem Schneebesen den Eischnee <strong>und</strong> die Nuss-Mehlmischung<br />

vorsichtig unter den Teig heben. Dann nach <strong>und</strong> nach die<br />

zerlassene Butter unterziehen. Den Teig in eine gefettete Springform<br />

füllen <strong>und</strong> bei 175 bis 200 °C etwa 40 Minuten backen lassen.<br />

Glasur: Nuss-Nougatmasse <strong>und</strong> Kokosfett in einem kleinen Topf im<br />

heißen Wasserbad geschmeidig rühren <strong>und</strong> die Torte damit bestreichen.<br />

Zum Schluss die Torte, solange die Glasur noch weich ist, mit<br />

den halbierten Walnüssen garnieren.<br />

80 81


Küchenlexikon<br />

… Für zugroaste FeinschmecKer<br />

abrebeln .......................abzupfen (Beeren)<br />

Bladl .............................Art Fladen<br />

Blunze ..........................Blutwurst<br />

Bratreine ......................Bratentopf<br />

Braunschweiger ...........spezielle Wurst <strong>für</strong><br />

Wurstknödel<br />

Brösel ...........................Paniermehl<br />

Buchteln .......................Hefegebäck<br />

Eiklar ............................Eiweiß<br />

Einbrenn .......................Mehlschwitze<br />

Erdapfel ........................Kartoffel<br />

Eierschwammerl ...........Pfifferling<br />

Eitrige ..........................Käsekrainer<br />

Extrawurst ....................Feinwurst-Aufschnitt<br />

Farfeln / Foarfeln .........große Nocken<br />

Faschiertes ....................Hackfleisch<br />

Fisolen ..........................Bohnen<br />

Fleckerln .......................kleine Quadrate aus<br />

Nudelteig<br />

Fleischpflanzerl ............faschiertes Laiberl<br />

Frittaten .......................in Streifen geschnittene<br />

Pfannkuchen als<br />

Suppeneinlage<br />

Germ.............................Hefe<br />

Geselchtes ....................Rauchfleisch<br />

Grammeln ...................Grieben<br />

Granken .......................Preiselbeeren<br />

Gespritzter ...................Schorle<br />

Häuptelsalat .................Kopfsalat<br />

Hendl ............................Hähnchen<br />

Jause .............................Brotzeit<br />

Karfiol ..........................Blumenkohl<br />

Kipferl .........................Hörnchen, Croissant<br />

Kletzen .........................Dörrbirnen<br />

Knödel ..........................Kloß<br />

Kohl ..............................Wirsing<br />

Kohlsprossen ................Rosenkohl<br />

Kranawitt .....................Wacholder<br />

Krapfen ........................Fettgebackenes<br />

Kraut ............................Weißkraut<br />

Kren .............................Meerrettich<br />

Maggikraut Liebstöckel<br />

Marille .........................Aprikose<br />

Maron ...........................Majoran<br />

Melange ......................Milchkaffee<br />

Melanzani ...................Aubergine<br />

Muas .............................Mehlschmarren<br />

Nidei .............................Schupfnudeln<br />

Nockerl .........................Eischaumnocken<br />

Nudl ..............................Kuchen<br />

Obers ............................ungeschlagene süße<br />

Sahne<br />

Palatschinken ...............Pfannkuchen<br />

Paradeiser ....................Tomate<br />

Pomeranzen .................Orangen<br />

Porree ...........................Lauch<br />

Powidl .........................Pflaumenmus<br />

Rahm ...........................Sahne<br />

Reiberdatschi ...............Kartoffelpuffer<br />

Reindl, Rein ..................Bratform<br />

resch .............................kross<br />

Ribisel ..........................Johannisbeere<br />

Rote Rübe ...................Rote Bete<br />

Sauerrahm ....................Saure Sahne,<br />

Schmand<br />

Scherzerl .......................(Brot-)Kuppe<br />

Anschnitt<br />

Schlagobers, Schlag .....geschlagene süße<br />

Sahne<br />

Schlegel ........................Keule<br />

Schmarren ....................in kleine Stücke<br />

gerupftes Gericht<br />

Schöpfer .......................Suppenkelle<br />

Schöpsernes .................Lammfleisch/<br />

Hammelfleisch<br />

Schwarzbeere ...............Blaubeere/<br />

Heidelbeere<br />

Semmel ........................Weizenbrötchen<br />

Spatzen ........................Spätzle, Knöpfle<br />

Staubzucker ................Puderzucker<br />

Striezel .........................Hefezopf<br />

Strudel ..........................gerollter Kuchen<br />

Sturm ............................Federweißer<br />

Topfen .........................Quark<br />

Verhackert(es) .............Brotaufstrich<br />

Vogerlsalat ...................Feldsalat<br />

Weckerl ........................(dunkles) längliches<br />

Brötchen<br />

Weichsel .......................Sauerkirsche<br />

Weinber........................Rosine<br />

wiach ............................sättigend, sehr fett<br />

Wurzelwerk ..................Wurzelgemüse<br />

Zeller ............................Sellerie<br />

Zibeben ........................Rosinen<br />

Zwetschke ....................Pflaume<br />

Zwetschkenröster ........Pflaumenkompott<br />

82 83


z<br />

Danksagung<br />

Um in kurzer Zeit ein großartiges Stück Kulturgeschichte in Worte<br />

<strong>und</strong> Bilder zu fassen, braucht man zu Anfang einen guten Willen,<br />

zwischendrin gute Nerven <strong>und</strong> bis zum Ende ein gutes Team. Ein-<br />

Team von Menschen, die mit viel Leidenschaft <strong>und</strong> viel Liebe zum<br />

Detail bei der Sache sind. Menschen, die zusammenhalten, wenn es<br />

drauf ankommt. Menschen, die alles daran gesetzt haben, dass ein<br />

Buch über 100 Jahre Kochkunst nicht zum unvollendeten Jahrh<strong>und</strong>ertwerk<br />

wird. Menschen, ohne deren ehrenamtliches Engagement<br />

man so ein Projekt nie hätte stemmen können.<br />

zum glück gibt es in Werfenweng von diesen w<strong>und</strong>erbaren<br />

menschen eine ganze menge.<br />

Ein eiskögelgroßes Dankeschön an unsere engagierten Bäuerinnen,<br />

an Waltraud Steiger, Waltraud Lienbacher, Elisabeth Lottermoser,<br />

Barbara <strong>und</strong> Anni Leitinger, Leni Lottermoser, Barbara <strong>und</strong> Maria<br />

Weissacher, Anita Schmid, Eva Seidl, Hilde Brucker, Maria Rainer <strong>und</strong><br />

Maria Reiter-Brandauer, die sich die Zeit genommen haben, ihre Traditionsrezepte<br />

zu erzählen, zu kochen <strong>und</strong> fotografieren zu lassen.<br />

Ein ebenso riesengroßes Danke an unsere sechsköpfige Fotogruppe,<br />

die mit ihrem Blick <strong>für</strong>s Authentische <strong>und</strong> Besondere unser Buch so<br />

schön lebendig gemacht hat. Und ein herzliches Vergeltsgott auch<br />

den Gastwirten <strong>und</strong> Betrieben, die uns in ihre Kochtöpfe haben<br />

schauen lassen <strong>und</strong> uns dazu inspiriert haben, von nun am liebsten<br />

jeden Tag Traditionskunst zu kochen.<br />

Die Mühe hat sich in jedem Fall gelohnt. Denn was hier gemeinschaftlich<br />

entstehen konnte, ist kein normales <strong>Kochbuch</strong>. Es ist ein<br />

Stück Werfenwenger Heimat, Identität, Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft,<br />

über das sich unsere Enkel <strong>und</strong> Urenkel noch genauso freuen werden<br />

wie wir uns heute. Und deshalb bin ich darauf ganz besonders stolz.<br />

Werfenweng, im November 2011<br />

Peter Brandauer<br />

Die Werfenwenger Fotogruppe wird von Kurt Kaindl geleitet, der als<br />

Fotograf, Fotokurator <strong>und</strong> freier Medienwissenschafter in Salzburg<br />

arbeitet.<br />

maria gschwendtner wohnt mit ihrer Tochter in Werfenweng <strong>und</strong><br />

arbeitet als Krankenschwester in Schwarzach. Zur Entspannung ist<br />

sie gerne in den Bergen unterwegs.<br />

anni leitinger ist Bäuerin am Leitingerhof <strong>und</strong> Mutter von vier Söhnen<br />

zwischen 4 <strong>und</strong> 16. Mit dem Fotografieren hat sie erst angefangen,<br />

als die Kinder kamen. Ihr Fotostil ist wie sie selbst: eher spontan.<br />

margarethe ganschitter sorgt im Krankenhaus als Radiotechnologin<br />

<strong>für</strong> den notwendigen Durchblick. Sie verbringt ihre freie Zeit am<br />

liebsten mit ihrer Familie <strong>und</strong> beim Sporteln in jeder Variante.<br />

christian ganschitter ist in Sachen Fotografie schon so etwas wie ein<br />

alter Hase. Er versteht es auf hervorragende Weise, den richtigen<br />

Augenblick zu nutzen – <strong>und</strong> das sieht man seinen Bildern auch an.<br />

Karin rettensteiner lebt mit Mann, drei Söhnen <strong>und</strong> Schwiegermutter<br />

Leni auf dem Leiweinhof. Sie ist schon seit 2009 Mitglied der Foto-<br />

gruppe Werfenweng <strong>und</strong> hat es noch keine Minute bereut.<br />

maria rainer ist gelernte Masseurin, dreifache Mutter <strong>und</strong> am Biohof<br />

Vorderfromm zuhause. Sie fotografiert gerne mit viel Liebe zum<br />

Detail <strong>und</strong> versucht dabei, möglichst viele spannende Momente einzufangen.<br />

Von links<br />

Maria Gschwendtner<br />

Anni Leitinger<br />

Margarethe Ganschitter<br />

Christian Ganschitter<br />

Karin Rettensteiner<br />

Maria Rainer<br />

84 85


UnsereWirte,<br />

z<br />

die die Werfenwenger Kochkunst neu beseelt haben:<br />

almstüberl zan hascht<br />

Bauernbratl, Ripperl vom Holzofen mit Semmelknödeln, hausgemachte<br />

Strudel <strong>und</strong> viele weitere Spezialitäten servieren Annemarie<br />

<strong>und</strong> Gerhard Müller in ihrem liebevoll eingerichteten Stüberl. Berühmt<br />

ist der „Hascht“ nicht nur wegen des guten Essens, sondern<br />

auch wegen der Herzlichkeit der Wirtsleut’. Hier sind immer alle<br />

Tische besetzt – es ist also wichtig, rechtzeitig zu reservieren!<br />

alpengasthaus bischlinghöhe<br />

Die 8er-IKARUS-Kabinenbahn bringt Sie direkt vor die Türen des<br />

Alpengasthauses. Wer sich auf der Sonnenterrasse am Panoramablick<br />

über die Salzburger Bergwelt sattgesehen hat, sollte unbedingt<br />

eines der Hüttengerichte probieren, die die Wirtin Karin Huber serviert.<br />

Kaiserschmarren, Blunzengröstl oder auch Leberknödel, alles<br />

ist frisch <strong>und</strong> aus besten Zutaten zubereitet.<br />

anton-proksch-haus, 1.600 m<br />

Urig, gemütlich <strong>und</strong> perfekt gelegen <strong>für</strong> einen Einkehrschwung im<br />

Winter oder eine Rast bei der Sommerwanderung ist das Anton-<br />

Proksch-Haus am Ladenberg. Auf der Panoramaterrasse geht das<br />

Herz auf angesichts der imposanten Bergkulisse, im Sommer duften<br />

die Almwiesen – da schmecken Kaiserschmarren <strong>und</strong> Kaspressknödel<br />

nochmal so gut. Ein Quartier <strong>für</strong> die Nacht gibt es hier auch.<br />

barbarahof an der talstation der 8er-Kabinenbahn iKarus<br />

Feinste Küche <strong>und</strong> herzliche Atmosphäre: Alois Rettenbacher <strong>und</strong><br />

sein versiertes Team zaubern Sommer wie Winter Schmankerln <strong>und</strong><br />

heimische Spezialitäten auf den Tisch – dazu gehören die Küchenklassiker<br />

wie Burg<strong>und</strong>erbraten, Rindsrouladen, Wiener Schnitzel,<br />

Pongauer Kasnocken <strong>und</strong> vieles mehr! Alle Köstlichkeiten des Hauses<br />

werden aus Produkten des benachbarten Zaglauhofes zubereitet.<br />

restaurant chili<br />

In der Ortsmitte werden die Gäste liebevoll bekocht – mit Spezialitäten<br />

der Salzburger Küche, aber auch mit Pizza <strong>und</strong> Pasta. Weil es im<br />

Restaurant Chili so gute Pizzen gibt, wird Inhaberin Elfriede Dölderer<br />

von den Einheimischen auch „die Italienerin“ genannt. Dabei ist<br />

die Wirtin eine Ur-Werfenwengerin! Draußen auf der Terrasse kann<br />

man entspannt dem bunten Trubel auf dem Dorfplatz zuschauen.<br />

Dr. heinich hackel hütte, 1.550 m<br />

Maria Gstatter, Wirtin der Hackel Hütte, ist beliebt wegen ihrer unkomplizierten<br />

<strong>und</strong> fröhlichen Art. Ihr Rezept gegen den kleinen <strong>und</strong><br />

großen Hunger: zünftige Jausen, Speck- oder Selchknödel <strong>und</strong> weitere<br />

Pongauer Spezialitäten. Die heimelige Hütte mit Sonnenterrasse<br />

liegt an der Südseite des Tennengebirges <strong>und</strong> bietet einen traumhaften<br />

Panoramablick von der Hochalmspitze bis zum Hochkönig.<br />

restaurant appartements eulersberg<br />

„Auf einem der schönsten Plätze des Alpenraumes“, so ist im Prospekt<br />

zu lesen, liegt das Restaurant Eulersberg. Auf der großen<br />

Sonnenterrasse eröffnet sich ein toller Ausblick auf das umliegende<br />

Bergmassiv, bis hin zum Großglockner. Familie Schaidreiter verwöhnt<br />

ihre Gäste mit Leibgerichten aus Urgroßmutters Zeiten – zum Beispiel<br />

mit Buchteln, G’selchtem oder Pongauer Fleischkrapfen.<br />

gut Wenghof – Family resort<br />

In dem All-inklusive-Restaurant gibt es sowohl Pongauer Hausmannskost<br />

als auch internationale Gerichte; besonders beliebt sind<br />

die Spezialitätenabende. Küchenchef Heinz Rettenegger ist seit 40<br />

Jahren in seinem Metier – er hat schon hier gekocht, als der Wenghof<br />

noch Dorfhotel war. Der Koch aus Leidenschaft probiert gerne<br />

Neues aus <strong>und</strong> bietet kulinarische Vielfalt <strong>für</strong> jeden Gaumen.<br />

TVB Wenghof_Sommer_2010:Layout 1 29.11<br />

Das größte<br />

„Alles Inklusive”<br />

Angebot<br />

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gamsblickalm<br />

Sonnig <strong>und</strong> ruhig, umgeben von einer herrlichen Bergwelt liegt diese<br />

Alm idyllisch in der Wengerau. Bei Hedi <strong>und</strong> Otto Krahbichler gibt<br />

es einheimische Küche <strong>und</strong> bodenständige Hausmannskost. Einen<br />

besonderen Ruf erworben hat sich die Gamsblickalm mit den Wildgerichten<br />

– ein Gedicht sind die Gamsbratwürstel! Mit den Jägern ist der<br />

Hausherr per Du – <strong>und</strong> er bekommt von ihnen nur das beste Fleisch.<br />

gasthof hochkönigblick<br />

Ganz familiär geht es zu bei Theresia <strong>und</strong> Barbara Weissacher: Mutter<br />

<strong>und</strong> Tochter führen seit Jahren den beliebten Betrieb am Eulersberg.<br />

Der Gasthof mit Sonnenterrasse <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erschöner Aussicht<br />

liegt idyllisch am Waldrand, in der herrlichen Luft kann man so richtig<br />

aufatmen. Die Gäste schätzen aber auch die Köstlichkeiten aus<br />

der gutbürgerlichen Küche.<br />

mahdegg-alm, 1.200 m<br />

Wie eine Filmkulisse, so wirkt die Mahdegg – mit dem Hochkönig<br />

<strong>und</strong> den Gipfeln des Tennengebirges im Blick. Und nicht nur das: Die<br />

Wildgerichte von Reh, Hirsch <strong>und</strong> Gams <strong>und</strong> die regionalen Spezialitäten<br />

wie der Pongauer Fleischkrapfen sind ebenfalls filmreif. Denn<br />

Kathi Huber ist eine hervorragende Köchin. Ziegen, Katzen <strong>und</strong> Hasen<br />

sorgen da<strong>für</strong>, dass den Nachwuchsgästen nicht langweilig wird.<br />

gasthof pension schöntal<br />

Das gemütliche Gasthaus am Schöntallift. Seniorchefin Elisabeth<br />

Rettensteiner kocht mit viel Herzblut, <strong>und</strong> das merkt man ihren Gerichten<br />

an. Hier kommt die regionale Küche zu Wort: Wer bei Familie<br />

Rettensteiner einkehrt, genießt die typische Salzburger Hausmannskost<br />

<strong>und</strong> Knödel in den verschiedensten Variationen. Alles aus frischen<br />

Zutaten <strong>und</strong> natürlich mit Sorgfalt von Hand zubereitet.<br />

berghotel-restaurant strussingalm<br />

Das Ziel <strong>für</strong> Skifahrer <strong>und</strong> Rodler im Winter <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wanderer <strong>und</strong><br />

Naturfre<strong>und</strong>e im Sommer. Die Wirtsleute überraschen die Gäste mit<br />

Salzburger Hausmannskost vom Feinsten <strong>und</strong> vielen heimischen Spezialitäten.<br />

Hier muss man die „Salzburger Nockerl“ probieren. Weit<br />

über Werfenweng hinaus ist die Strussingalm zudem bekannt <strong>für</strong> die<br />

hervorragenden Wildgerichte.<br />

hotel-restaurant Wenger alpenhof<br />

Bettina Berger begeistert mit gehobener Bergküche. Auf der Karte<br />

steht Köstliches wie Chateaubriand, Fondue <strong>und</strong> Fischspezialitäten,<br />

aber auch traditionsreiche Fleisch- <strong>und</strong> Mehlspeisen. Bettina Berger<br />

lädt auch zu Weinverkostungen in ihren Weinkeller ein, hier<br />

serviert sie zu den erlesenen Weinen feine Filetplatten. Und beim<br />

stimmungsvollen Candle-Light-Dinner vergisst man die Welt um sich.<br />

Werfenwenger bauernladen<br />

Bauern aus dem Ort bieten hier verschiedenste Produkte aus eigener<br />

Erzeugung <strong>und</strong> Herstellung an. In der urgemütlichen Imbissstube<br />

gibt es vieles davon zu probieren – zum Beispiel Bauernbrot, Kaminwurzen<br />

<strong>und</strong> Bergkäse. Empfehlenswert ist auch die würzige Rindssuppe<br />

mit Knödeln oder die delikate Salzburger Kalbsbratwurst. Natürlich<br />

ist im Bauernladen alles frisch zubereitet <strong>und</strong> naturbelassen.<br />

Ferienhof & restaurant zistelberghof<br />

Ein w<strong>und</strong>erschöner Spaziergang führt von der Ortsmitte zum<br />

Zistelberghof. Die gutbürgerliche Küche bietet viele saisonale<br />

Gerichte aus dem Salzburger Land. Herrlich ist der Blick von der<br />

Sonnenterrasse zum Hochkönig <strong>und</strong> zum Hagengebirge: Natur <strong>und</strong><br />

kulinarischer Genuss verbinden sich hier. Die Kleinen können sich im<br />

Kinderspielraum oder auf dem Trampolin austoben.<br />

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Literaturverzeichnis<br />

Sedlaczek, Robert (2007): Kleines Handbuch der bedrohten Wörter<br />

Österreichs. Verlag Carl Ueberreuter, Wien.<br />

Seifert, Helga (1979): Das <strong>Kochbuch</strong> aus Salzburg. Enthaler-Verlag,<br />

Söll/Tirol.<br />

Hofer, Astrid: Pinzgauer Kost <strong>und</strong> Brauch im Jahreskreis. Kulturverein<br />

Tauriska Kaprun, Zell am See.<br />

Altenberger, J. T. (2008): Genießen im Pinzgau. Traditionelle Zutaten<br />

<strong>und</strong> moderne Kochkunst perfekt vereint. HBLA f. wirtschaftl.<br />

Berufe Saalfelden, Saalfelden.<br />

Maier-Bruck, Franz (1981/2006): Vom Essen auf dem Lande. Orac-<br />

Verlag, Wien.<br />

Pohl, Heinz Dieter (2007): Die österreichische Küchensprache. Ein<br />

Lexikon der typisch österreichischen kulinarischen Besonderheiten.<br />

Praesens Verlag, Wien.<br />

Sievers, Gerd Wolfgang (2007): Genussland Österreich. Was Küche<br />

<strong>und</strong> Keller zu bieten haben. Stocker Verlag, Graz.<br />

Wagner, Christoph (2006): Prato. Die gute alte Küche. Pichler Verlag,<br />

Wien-Graz-Klagenfurt.<br />

Impressum:<br />

Copyright: Tourismusverband Werfenweng, Weng 138, A-5453 Werfenweng<br />

Alle Urheberrechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Wiedergabe in jeder Form, einschließlich einer Verwertung in<br />

elektronischen Medien, einer reprografischen Vervielfältigung <strong>und</strong> der digitalen<br />

Verbreitung vorbehalten.<br />

Bildnachweis: Bernhard Bergmann, Hans Rau, Fotogruppe Werfenweng<br />

Koordination: Doris Langer<br />

Design: Judith Feyerabend<br />

Texte: Andrea Rihm, Sibylle Maier<br />

DTP: Daniela Kettner<br />

Druck: Flyeralarm, Würzburg

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